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Das Goethe-Prinzip

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16.03.2015
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Das Goethe-Prinzip

Im Auto surrte die Luft vor Technik. Bunte Leuchtdioden flimmerten im Rhythmus der Straße und spiegelten sich im polierten Holzinterieur wider.
Katja las die Kurzmitteilung und blickte wieder aus dem Seitenfenster. „Ecke Bismarckstraße, schreibt er.“ Dann beugte sie sich nach vorne. „Da, Papa! An der Laterne! Der Tekki unserer Klasse.“
Sie starrte auf die Straßenkarte, in der Livestreams der Rundum-Dachkamera eingebettet wurden. Ein blinkender Punkt stellte Toms Position dar.
„Anhalten. Fahrgast mitnehmen. Hintere Tür“, sagte Karl Jansen tonlos, ohne den Blick von seiner Zeitung zu lösen, die er über die Knie aufgeschlagen hatte.
Das Auto blinkte, wechselte die Spur, reduzierte die Geschwindigkeit und hielt schließlich in einer Parkbucht. Während der Elektromotor im Stand-by-Betrieb vor sich hin gähnte, glitt die hintere Tür geräuschlos auf.

Tom fläzte sich auf das Leder. „Guten Morgen.“ Er legte seine Schultertasche auf den mittleren Platz und schnallte sich an. Das Tablet hinter dem Beifahrersitz fuhr hoch und synchronisierte sich mit dem Schul-Laptop in Toms Tasche.
Während sich seine Kopfstütze, die Klimaanlage und Sitzheizung neu justierten, ertönte Katjas Stimme aus dem Deckenlautsprecher. „Willkommen, Tom. Hoffe, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Wünsche dir eine gute Fahrt.“
Kopfschüttelnd schaute Tom Katja an, die laut auflachte und ihn auf das Knie schlug.
„Sorry, aber das musste sein. War echt schwierig, meinen Vater dazu zu überreden.“
„Witzig“, grunzte Tom und rief dann seinen Posteingang am Tablet auf.

Das Auto hatte mittlerweile eine freie Lücke auf der Straße entdeckt und rollte ein Stück heraus. Es zögerte, um ein herankommendes Fahrrad passieren zu lassen. Plötzlich machte es einen bedrohlichen Ruck nach vorne. Der Radfahrer trat heftig in die Pedale und konnte noch rechtzeitig auf die Fahrbahnmitte ausweichen.
Jansen wischte sich den Kaffee von der Hose, der aus dem Becher übergeschwappt war. Er drückte einen Knopf an der Armatur; das Fahrzeug fädelte sich in den fließenden Verkehr ein.

Die nächste Ampel überfuhr das Auto, kurz bevor die Leuchte von Gelb auf Rot umsprang. An einem Joystick regelte Jansen die Geschwindigkeit etwas herunter, schüttete frischen Kaffee nach und nahm sich den Sportteil der Zeitung vor.
Tom, der die Szenerie mit großen Augen beobachtet hatte, wandte sich endlich an Katjas Vater.
„Sie müssen mir unbedingt alles erklären, Herr Jansen.“ Seine Stimme überschlug sich, während er sich aufgeregt am Tablet vor sich zu schaffen machte. „Wie viel sind Sie schon gefahren? Und mussten Sie schon Mal eingreifen? Ich meine, so richtig …“
„Eine Ladung reicht für eintausend Kilometer, ohne Solarpanels.“ Jansen schaute aus dem Fenster. „Wenn das Wetter besser wäre, bräuchte man nicht nachzuladen. Ich selber bin erst fünfzigtausend gefahren. Meine Kollegen aber Millionen.“
Demonstrativ stieß Jansen mit dem Fuß auf die vordere Ablagefläche, unter der das System und die Not-Steuerung eingebaut waren. „Ich bin eher für das Innenleben verantwortlich. Und, nein, ich musste noch nicht eingreifen. Noch keiner. Der 4er ist völlig ausgereift, bis auf ein paar Kinderkrankheiten halt.“ Jansen drehte sich kurz nach hinten. „Meinst du, er wäre sonst zugelassen oder ich dürfte euch sonst mitnehmen?“
Tom nickte eifrig. „Aber was ist denn bei Notfällen? Entscheidet der Wagen alleine?“
„Quatsch.“ Jansen schüttelte den Kopf. „Soll eine Maschine entscheiden, ob der Wagen gegen eine Laterne donnern oder auf den Bürgersteig rasen soll? Willst du das? Ich nicht.“
„Nee, nee. Auf keinen Fall.“

Katja stieß Tom von der Seite an. „Jetzt hör doch Mal mit deiner Fragerei auf.“ Dann flüsterte sie: „Schick mir mal Mathe rüber.“
„Ist schon okay, Katja“, wiegelte Jansen ab und nahm seinen Becher Kaffee. „Kannst mich ruhig weiterfragen, Tom. Der Spruch Den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen gehört bald endgültig der Vergan…“
Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Die Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Ein Knistern. Kabelisolationen begannen zu kokeln. Die Gurte im Fond strafften sich. Katja und Tom umklammerten die Vordersitze, während Jansen versuchte, sich gleichzeitig anzugurten und die Not-Steuerung zu erreichen. „Keine Sorge.“
Ein lauter Knall. Das Fahrzeug schlug hinten aus. Jansen wurde in den Sitz zurückgeschleudert. Aus den Radkästen klapperte es, die Lautsprecher-Warnhinweise wurden durch quälende Geräusche übertönt. Es roch nach angesengtem Kunststoff.

Das Fahrzeug folgte stur seiner Route und bog mit überhöhter Geschwindigkeit scharf rechts ab. „Festhalten!“, schrie Jansen und beugte sich nach vorne.
Den Leuten auf dem Ampelüberweg stand die Panik ins Gesicht geschrieben. Eine Frau stieß ihren Kinderwagen fort, ein Junge rannte zur Seite, ein Alter stolperte.
Jansen gelang es noch, den Schalter zu drücken, bevor er sich schützend die Hände vor das Gesicht hielt.

oOo​

Der Richter schaut zum Zeugenstand. „Was haben Sie und Ihre Kollegen vom Kraftfahrtbundesamt bei der Untersuchung des Unfallherganges herausfinden können, Herr Habermehl?“
„Nun ja. Die Auswertung der Dateien ergab, dass Steuerung und Bremsen versagt haben …“ Er wirft einen kurzen Blick auf die erste Reihe, wo Jansen sitzt, der seine Hände wie zu einem Gebet gefaltet hat. „Herr Jansen, der Ingenieur des Autoherstellers, hatte ja weder Lenkrad, Kupplung oder Hand- und Fußbremse, die er betätigen konnte. Nur den Notschalter, den er viel zu spät gedrückt hat. Entweder wollte er sich auf das System verlassen oder er konnte nicht schneller reagieren.“
„Keine Mutmaßung, bitte“, ermahnt ihn der Richter.
„Entschuldigung.“ Habermehl trinkt einen Schluck Wasser. „Das System beeinflusst – besser gesagt: es steuert – bei drohenden Unfällen die Reaktion des selbstfahrenden Autos. Es wägt eventuell auftretende Schäden gegeneinander ab, sodass möglichst wenig Personenschaden anfällt. Es trifft sozusagen eine moralische Entscheidung.“
Im Zuhörerraum wird getuschelt. Einige schauen sich ungläubig um.
„Das System lädt während der Fahrt ununterbrochen Personendaten aus dem Umfeld des Autos. Zum Beispiel ganz normale Daten der Telefonprovider oder Bewegungsprofile aus Sozialen Netzwerken. Algorithmen erkennen Gesichter.“
Ein Raunen. Die Stimmung ist gereizt.
„Bitte erläutern Sie das System genauer.“
Habermehl wirft einen Blick in die Zuschauerreihen und schaut dann wieder auf seine Unterlagen. „Nun ja, Herr Vorsitzender. Die Deutschen E-Mobil Werke nennen es intern Goethe 2.0, benannt nach dem Goethe-Prinzip.“ Er trinkt wieder einen Schluck Wasser.
„Goethe-Prinzip?“
„Zu Zeiten Goethes musste man, wenn man abends in Frankfurt rausging, eine Laterne mitnehmen, da es noch keine Straßenbeleuchtung gab. Man hatte entweder eine Kerze, zwei oder drei Kerzen in seiner Laterne. Man musste denen, die mehr in ihrer Laterne trugen, auf dem Weg ausweichen. Mit einer Kerze war man aus der oder sozusagen in der Gosse; nur gut Betuchte hatten zwei oder drei Kerzen.“
„Gut. Und was hat das mit dem System im Fahrzeug zu tun?“
Habermehl räuspert sich. „Goethe 2.0 teilt die Personen, die mutmaßlich verunfallen, nicht in drei, sondern in vier Kategorien ein. Berücksichtigt werden gesellschaftlicher Rang, Herkunft, Alter, Geschlecht. Berufe. Es gibt eine Kerze, zwei oder drei. Es gibt auch … keine Kerze.“
Es wird lauter, einige recken sich auf. Jemand schreit: „Wie konnte die Ethikkommission dem zustimmen?“
Der Richter erhebt die Stimme. „Ruhe!“

Habermehl hält zwei Blätter hoch. „Ich habe hier einen Auszug der Liste mitgebracht.“
Die Gerichtsdienerin bringt die Papiere zum Richtertisch.
Während der Richter die Angaben auf der Liste studiert, schaut sich Habermehl im Saal um. Er errötet, als er eine schwangere Frau sieht. Schnell lässt er den Blick weiter über die Reihen schweifen und starrt dann zwei junge Leute an, zwischen denen ein alter Mann sitzt. Er fährt fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, was ich von der Einteilung in Kerzen halte.“
„Die Schweine! Mein Mann war kein Schwerverbrecher! Die müssen seinen Namen verwechselt haben!“, ruft eine Frau von hinten. – „Warum musste meine Tochter sterben? Nur, weil sie kein Handy dabei hatte und nicht erkannt wurde?“, schreit ein anderer. – „Sind drei Leute im Auto mehr wert als sechs auf der Straße?“ – „Wieso wurde meine kranke Schwester mit einem Mörder gleichgesetzt?“
Die Sicherheitsbeamten an der Tür treten einen Schritt vor.

„Ruhe! Ruhe! Oder ich lasse den Saal räumen!“ Der Richter beugt sich etwas nach vorne und sagt leiser: „Überlassen Sie diese Einschätzung bitte dem Gericht, Herr Habermehl.“ Dann setzt er wieder seine Richterstimme auf. „Herr Habermehl. Wie hat das System reagiert?“
„Goethe 2.0 musste in diesem Fall entscheiden, ob es das Fahrzeug ungebremst gegen den Ampelmast steuert oder sozusagen sanft in der Menschenmenge abbremst, die gerade die Straße überquerte. Die Software im Fahrzeug war manipuliert.“
„Mussten deswegen drei Menschen sterben?“, ruft die Frau wieder.
Der Richter gibt einem Sicherheitsbeamten ein Zeichen, der daraufhin die Frau aus dem Zuhörerraum begleitet. Dann nickt er Habermehl zu, der sich zum wiederholten Male Schweiß von der Stirn wischt.
„Der automatisch errechnete Wert der Insassen gemäß den Kategorien wurde manuell geändert. Die drei Insassen waren anstatt mit sechs mit insgesamt einhundert Kerzen eingestellt.“

Einige springen von den Bänken auf. Geballte Fäuste werden gereckt, Stimmen überschlagen sich.
Zwei Sicherheitsbeamte lehnen sich an die Tür, gegen die von außen geschlagen und gedrückt wird. Ein anderer greift an seinen Halfter, in dem der Taser sitzt.
Zuhörer drängen nach vorne, jemand ruft „Keiner darf Gott spielen!“
Handgemenge. Ein Mann sackt in sich zusammen. Die Beamten versuchen, die Leute aufzuhalten.
„Einhundert Kerzen! Das erreicht noch nicht mal der Bus, der die Arbeiter nach Feierabend zurück in die Plattenbauten bringt!“, schallt es durch den Saal.
Fotografen, Reporter und weitere Leute strömen hinein. Der Richter schnappt sich die Unterlagen und verschwindet zusammen mit der Protokollführerin, dem Staatsanwalt und den Anwälten durch die Hintertür.

Jansen packt Katja und Tom an die Hand und bahnt sich humpelnd einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie sich Beamte nach hinten durchkämpfen, wo mehrere Männer auf den anwesenden Vertreter des Autoherstellers zustürmen.

 

„Soll eine Maschine entscheiden, ob der Wagen gegen eine Laterne donnern oder auf den Bürgersteig rasen soll? Willst du das? Ich nicht.“

Ich doch auch nicht, aber was hat mich hierher verschlagen, der von Prognosen nix hält?

Ich gestehe: Die Neugier zu den zwo Go... – Goethe und Du,

lieber GoMusic,

zu dem sich dann eines Dritten Name gesellt, von dem wir uns kein Bild machen als auch nicht leichtfertig anrufen/nennen sollen. Aber weit wird es da in naher Zukunft kommen, wenn schon „die nächste Ampel“ überfahren werden kann. Spendieren wir der alten ampulla ein entzündliches Kerzchen!

Was ein „Tanner“ sei, kann ich mir aufgrund des zugleich genannten Halfters denken.

Zwo Flusen wären noch aufzuheben (keine Bange, ich trag eine ganz normale Brille und Guugelglas kann mir nix eingeben)

Während der Elektromotor im Stand-By-Betrieb vor sich hin gähnte, ...
Ja, die technik ist beseelt, aber besser Stand-by-Betrieb oder Standbybetrieb -

und hier will ein Punkt fliehen

„Sie müssen mir unbedingt alles erklären, Herr Jansen“.

Oh man, bald wird man singen „weißt du, wie viel Kerzen zählen ...“ Gott sei‘s gepfiffen, gelobet und gedankt, dass wir nicht Mandarin als Lingua franca lernen müssen!

Gern gelesen vom

Friedel

 

Liebe Perdita,

vielen Dank für deinen Kommentar. :)

Das Thema ist wirklich sehr spannend - und gar nicht mehr weit von der Realität entfernt.
Bin auch gespannt, wie es in ein paar Jahren auf unseren Straßen aussieht. Bei U-Bahnen klappt es ja heute schon (gut, die haben Schienen).
Viele sagen ja, es werde besser, wenn nicht mehr die Menschen das Auto steuern.
Doch zuerst sollten mal die Stinkeautos (Diesel) abgeschafft werden und die Batterien der Elektroautos eine stärkere Leistung haben.:Pfeif:

Soll er nach utilitaristischen Kriterien den Menschen das Leben retten, deren zu erwartende Glückssumme am größten ist - also zum Beispiel lieber alte Menschen statt Kinder totfahren? Soll er danach gehen, wer den Aufprall am wahrscheinlichsten überleben würde - also lieber starke, gesunde Leute anfahren als gebrechliche?
Genau das habe ich versucht, in meiner Geschichte anzusprechen.:shy:

Die Idee, dass das der Computer die Menschen nach ihrem angeblichen Wert einteilt und die "weniger wertvollen" Menschen bevorzugt opfert, ist eine besonders gruselige Variante, eine prima Vorlage für eine düstere Science-Fiction-Geschichte. Und diesem Prinzip dann auch noch so einen nach Bildungsbürgertum klingenden Namen zu geben, ist auch fies, das gefällt mir.
Ja, schon gemein vom Autor, hier Goethe als Namensgeber zu nehmen. :D
Ich bin noch in der Überlegungsphase, ob/wie ich die Story in eine düstere SF-Geschichte ausbauen soll/kann.

Ich finde es aber ein bisschen schade, dass die Geschichte sich sehr viel Zeit lässt, um die Idee des selbstfahrenden Autos an sich zu beschreiben - das ist doch inzwischen schon in den Medien ziemlich viel diskutiert worden, ich finde das hat nicht so wahnsinnig viel Mehrwert.
Das ist der Haupttenor der meisten Kommentare und die, wie ich finde, größte Schwäche am Text. Hoffe, wir kommt am WE die Erkenntnis.

Ich könnte mir gut vorstellen, die ganze Geschichte im Rahmen des Gerichtsverfahrens zu erzählen. Das läuft zwar Gefahr, ein bisschen trocken und sehr dialoglastig zu werden, aber das muss nicht sein.
Auch eine gute Idee. Kommt mit auf meine Liste.

Was mir nicht so ganz klar geworden ist, ist wer eigentlich für die Manipulation des Bordcomputers verantwortlich ist und den "Wert" der Insassen künstlich heraufgesetzt hat. War das Jansen? Oder vielleicht Tom, als er mit dem Tablet herumgespielt hat?
Schön, dass du das mit Tom als möglichen „Schuldigen“ ansprichst.
Genau das war meine Intention. Kann natürlich jeder Leser anders sehen, es alleinig auf den verschütteten Kaffee oder allgemein auf ein unreifes System schieben. Oder eben auf dem Ingenieur Jansen, der sich/seine Familie/die Insassen schützen wollte.

„Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder.
Wer hat was verdient? Vermutlich geht es um den "Täter" der die Software manipuliert hat, aber ich habe wie gesagt nicht so richtig rauslesen können, wer das gewesen ist.
Herausgekommen ist es vor Gericht ja (noch) nicht. Die Leute im Saal haben sich vorschnell auf Jansen eingeschossen, da er ja Angestellter der Autofirma ist und die Möglichkeit hätte, das System zu manipulieren.

Oder ist der bei dem Unfall ums Leben gekommen? Dann hätte ja die Programmierung überhaupt nichts genützt ...
Die Insassen haben alle überlebt. Meinst du, ich sollte das noch herausstellen, Perdita?
Vielen Dank noch mal und auch dafür, dass du ja quasi mit der Auslöser für da Thema meiner Geschichte warst.

Einen schönen Tag und liebe Grüße,
GoMusic

*** wird fortgesetzt ***

 

Hallo GoMusic,

Die Insassen haben alle überlebt. Meinst du, ich sollte das noch herausstellen, Perdita?

Ich weiß nicht, wie die anderen Leser das sehen, aber ich war mir wirklich nicht ganz sicher, ob die alle noch am Leben sind, weil im Gerichtssaal plötzlich ganz andere Leute agieren, hauptsächlich dreht es sich ja um die Zeugenaussage von dem Experten.

Jansen müsste vielleicht nicht mal unbedingt noch etwas sagen, aber eventuell könnte mal eine Reaktion von ihm vorkommen - ob er schuldbewusst aussieht oder verwirrt oder ...

Obwohl es vielleicht auch ganz spannend wäre, seine Perspektive hinterher noch mal zu hören - ob er sagt: Tut mir leid, ich habe nie wirklich damit gerechnet, dass Menschen sterben könnten, ich wollte nur die größtmögliche Sicherheit für mich und die Kinder - oder vielleicht: Jetzt kriegt euch mal alle wieder ein, jeder andere in meiner Position hätte dasselbe getan ...?

Also ich könnte mir da wirklich ein tolles Gerichtssaal-Drama vorstellen. :D

Grüße von Perdita

 

Hallo weltenläufer,

ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. :)

ich bin mir nicht so ganz sicher mit der Geschichte. Ich glaube, interessant trifft es am ehesten. Ist schon eine Vision, die durchaus mit dem Wahn und und den Ängsten unserer Zeit zusammenpasst.
Danke für diese Einschätzung. Die Überarbeitung steht noch an ...

Spannend fand ich sie jetzt nicht so wirklich. Dafür ist mir das dann doch zu erklärend aufgebaut.
Ich hoffe mal, du sprichst damit nur den ersten Teil an. Soll heißen, der Teil im Gericht ist schon spannend? :Pfeif:

Zudem finde ich das noch einige Schnitzer, die den Text noch zu kantig wirken lassen für meinen Geschmack. 
Nur mal ein paar Sachen:
Im Auto surrte die Luft vor Technik.
what? Also mal abgesehen davon, dass das schief klingt, würde ich bei einem solchen high-end-gejährt doch hoffen, dass man da nix von der Technik hören muss
Ich habe da eine ganz bestimmte Vorstellung vor Augen, die wohl nicht auf alle rübergekommen ist.
Man sitzt in einem voll-technisierten Auto, die einzelnen Technikteile kommunizieren per Bluetooth oder WLAN miteinander. Die Schaltzentrale schickt Befehle an die einzelnen Komponenten, überwacht sie, empfängt Daten usw.
So stelle ich es mir halt vor, wenn die Luft vor Technik surrt. Wie in einem riesigen Serverraum etwa :)

warum starrt sie gebannt auf das Tablet? Leuchtet mir nicht ein. genausowenig, warum der Vater Tonlos spricht. ich mein, das sind doch sehr starke Wörter, die den Ton in eine bestimmte Richtung leiten. Hiervon merke ich aber im weiteren Verlauf nichts ...
„Gebannt“ ist schon raus. Sie kennt das ja schon; es ist nichts Neues mehr für sie.
„Tonlos“ hingegen finde ich bisher noch immer passend. Soll darstellen, dass er möglichst „neutral“ spricht, damit die Spracherkennung ihn versteht. Vielleicht hast du eine gute Idee, wie ich das besser sagen könnte. Mir fällt nichts anderes ein.

`Den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen‘ gehört bald endgültig der Vergan…“

bei diesen haarsträubenden Akzenten, die anstelle von kursiv genutzt wurden, ahnte ich sofort, wer der Autor ist
Mist. Nicht aufgepasst. :schiel:

Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Ein Knistern. Kabelisolationen begannen zu kokeln.
also vielleicht ist es ja gar nicht so gemeint, aber es liest sich so, als ob alles kaputt geht, weil ein Kaffee ausläuft. ähäm. Also das finde ich schon ziemlich ... trashig. Bei einer solche sci-fi-Anlage müsste schon ein tragbarerer Grund her
Zum einen der Kaffee, zum anderen werkelt ja der Junge am System herum ... (Super-Hacker?)

Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder
.
einmal der, dann das. Auch die erste Frau klingt schräg ...
Jetzt, wo du mich darauf hinweist, kann ich dir nur zustimmen. Habe ich geändert. Ist ja eh nur eine Frau, die da ruft.
Einmal Der und dann Das ist halt Umgangssprache. :hmm:

Das Ende dann. Hm. Meiner Meinung nach braucht es die 100 Kerzen gar nicht. Ich mein, okay, das zu manipulieren ist natürlich krass (ist dir die Geschichte Durch VW gekommen?) Aber die Vision ist ja schon krass genug. Das galoppiert mir zu sehr auf zu engem Raum. Denke, damit erstickst du den Knalleffekt eher, als dass du ihn befeuerst.
Hm. Die 100 Kerzen … Weiß nicht. Denke ich drüber nach.
Ne, nicht wegen VW. Habe Interviews über autonome Autos gelesen; Technik und Ethik.

Joa. Soviel von mir. Interessant, wie gesagt und von daher auch gern gelesen, aber mir fehlt hier schon noch etwas.
Danke. Ich hoffe, mir kommt die „Erleuchtung“, wie ich die Geschichte verbessern kann. Es wurden ja schon viele Vorschläge gemacht, wofür ich mich an dieser Stelle noch mal bei allen bedanken möchte.

Danke für deine Zeit.

Wünsche dir einen schönen Abend.
Liebe Grüße,
GoMusic

*** wird fortgesetzt ***

 

Liebe wieselmaus,

Zuerst mal danke dafür, dass deine Geschichte mir eine lange Autofahrt verschönert hat, weil sie zu lebhaften Diskussionen geführt hat. Meine (sehr jungen) Mitfahrer konnten gar nicht genug kriegen, sich immer neue Variationen über die technische Zukunft des Auto auszudenken, besonders, was die Innenausstattung betrifft. Da lagen sie ganz auf der Wellenlänge deiner jugendlichen Protas.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. :bounce:

Nachdem ich deine aktuelle Story gelesen habe, konnte ich mir dann auch vorstellen, wie die beiden Zwillinge während der Fahrt darüber schwadronieren. :)

Der ältere Herr, der das Auto steuerte, erklärte entrüstet, nie im Leben die Oberherrschaft über ein technisches Gerät aufgeben zu wollen, wenn dieses noch so schlau wäre und noch so bequem, dass er dabei die SZ lesen, Kaffee oder ein Weizen trinken könnte.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich mich jemals in ein solches Auto setzen möchte.
Einige Leute haben ja alleine deswegen Flugangst, weil sie keine Kontrolle über das „Gefährt“ haben.

Mich beschäftigte vor allem das ethische Problem dieser Vision. Man landet da sehr schnell beim Sozialdarwinismus, auch wenn man das gar nicht will. Die Entscheidung darüber, wer in die Gosse muss, an ein Computerprogramm zu delegieren, ist schon bedenklich. Wenn sich dann noch herausstellt, dass das Programm manipulierbar ist ... Viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren.
Schön, dass mein Text zu dieser Diskussion beitragen und mit zum Nachdenken anregen konnte.

Bin gespannt auf deine Bearbeitung. Es wird sich auf jedenfalls lohnen, an der Thematik dranzuzubleiben. Gute SF ist halt nicht nur Technikkram.

Ich bin auch gespannt.
Und falls der Technikkram aus Teil 1 herausfällt: Macht nichts, kann ich bestimmt für eine andere, düstere SF-Story recyceln. :idee:

Ach so, da ich dich gerade dran habe: Weiter oben habe ich dich mal markiert. Hast du diese Sache mit den Kerzen zu Zeiten Goethes auch in der Quizsendung gesehen?

Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut, liebe wieselmaus.

Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber GoMusic,

ich bin dir noch eine Antwort schuldig. Ich musste lange nachdenken, ob ich diese Quizsendung gesehen habe. Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht mehr. Möglich wär's, denn ich sehe solche Sendungen ganz gern. Es ist so schön, auf dem Sofa zu sitzen und alles besser zu wissen als die dussligen Kandidaten.:klug:

Was ich aber ganz sicher weiß, und zwar aus verschiedenen Quellen, ist, die Geschichte mit den Trottoirkerzen in Frankfurt stimmt. Ist offenbar eine beliebte Quizfrage.

Lieber GoMusic, ich fand dein Goethe-Prinzip genial. Du hast ein schwieriges gesellschaftliches Problem heruntergebrochen auf eine binäre Formel: unten/oben, abhängig vom Verhältnis der Kerzenanzahl.
Außerdem hättest du doch niemals den Dichterfürsten Goethe missbraucht, um eine selber gestrickte Idee zu puschen. Nee, nee, du bist ein gewissenhafter Autor, der ordentlich recherchiert.

Du kannst also getrost behaupten, wieselmaus hat auch bestätigt ...

Herzlichst
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,
Ich saß gerade in einem neuen Auto und die Erneuerungen, die ich darin fand, waren mir doch sehr unheimlich. Was es alles so gibt, die Gimmicks mit eingeschlossen. Einerseits finde ich den Einbau von technischen Sicherheitstandarts gut, weil der Verkehr immer wilder wird und auch weil die Autofahrer immer älter werden und vielleicht überfordert sind, sollte es zu einer heiklen Situation kommen. Ich fahre übrigens Oldtimer, denn ich habe in diesem Wagen nicht das Gefühl, dass es mit mir fährt, sondern ich mit ihm. Die technischen Details der Geschichte haben mir daher gut gefallen. Das Goethe-Prinzip und die Gerichtsverhandlung als Setting einzusetzen, finde ich weniger gelungen. Zum einen, weil ich als Schöffin im Gerichtssaal realistisch erfahren bin, zum anderen, weil der Goethe mit seinen Werken aus den Köpfen schwindet, und ich es viel passender gefunden hätte, einen zeitnahen Gesellschaftsbezug zu thematisieren. Die Menge hätte aus ehemals Geflüchteten, Altersarmutmenschen, bestehen können, die Autoinsassen, gehobene Mittelschicht , irgendwelche Priviligierten. In die Zukunft gedichtete Integrationsfehler, Rentenumlagefehler usw. fände ich spannend.
Gerne gelesen
GD

 

Lieber Friedel Friedrichard,

Habe mich sehr über deinen Besuch gefreut.

Die beiden Flusen habe ich beseitigt. :thumbsup:

Oh man, bald wird man singen „weißt du, wie viel Kerzen zählen ...“ Gott sei‘s gepfiffen, gelobet und gedankt, dass wir nicht Mandarin als Lingua franca lernen müssen!
“Verkehrssprache”. Wie passend. :D
Und eine Spracherkennung, die nur chinesisch versteht, wäre auch nicht schlecht. :Pfeif:


******


Hallo Perdita,

danke, dass du erneut reingeschaut hast. :)

Ich weiß nicht, wie die anderen Leser das sehen, aber ich war mir wirklich nicht ganz sicher, ob die alle noch am Leben sind, weil im Gerichtssaal plötzlich ganz andere Leute agieren, hauptsächlich dreht es sich ja um die Zeugenaussage von dem Experten.
Und damit leitest du einen fantastischen Vorschlag ein, wie ich finde:

Jansen müsste vielleicht nicht mal unbedingt noch etwas sagen, aber eventuell könnte mal eine Reaktion von ihm vorkommen - ob er schuldbewusst aussieht oder verwirrt oder ...
Ein Auftritt von Jansen vor Gericht wäre eine Lösung, die beiden Teile der Geschichte zu verschmelzen. Womöglich wirken sie dann nicht mehr so heterogen. :thumbsup:
Gefällt mir sehr gut. :thumbsup:

Obwohl es vielleicht auch ganz spannend wäre, seine Perspektive hinterher noch mal zu hören - ob er sagt: Tut mir leid, ich habe nie wirklich damit gerechnet, dass Menschen sterben könnten, ich wollte nur die größtmögliche Sicherheit für mich und die Kinder - oder vielleicht: Jetzt kriegt euch mal alle wieder ein, jeder andere in meiner Position hätte dasselbe getan ...?
Eine gute Idee.

Also ich könnte mir da wirklich ein tolles Gerichtssaal-Drama vorstellen.
Ich mir auch. :D

So, nun gehe ich die nächsten Tage alles mal in Ruhe durch. Freue mich auf die „große Überarbeitung“.


Ich danke euch und wünsche euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wie sagte es Holg The Incredible Holg zuletzt: "Muss jetzt Smileys nachladen" ***

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

Science-Fiction-Geschichten sind ja eher nicht so meins. Aber nur dann, wenn es absurd wird (oder aber ich einfach nicht verstehe, wovon da technisch-futuristisch die Rede ist). Deine Geschichte könnte im Grunde aktueller nicht sein.
Erstens mal finde ich sie sprachlich sehr gut. Ich glaube, sie gefällt mir von deinen Kurzgeschichten bisher am besten. Das ist alles sehr lebending und flüssig geschrieben. Auch die Dialoge finde ich gut gemacht.
Inhaltlich ist das ja ein Thema, über das ich öfter mit Freunden diskutiere. Da gibt es zwei Lager (zumindest bei uns). Die einen vertrauen zu hundert Prozent auf die Technik, die anderen (zu denen ich gehöre) nicht. Du gehst hier ja sogar einen Schritt weiter und lässt die Technik moralische Entscheidungen treffen. Die Bewertung mit den Kerzen, bzw. das Goethe-Prinzip, hast du nett gewählt. Ich habe erst letztens im Fernsehen davon gehört. Dass hier aufgrund von bestimmten Bewertungsstufen von einer Maschine entschieden wird, wie reagiert wird, das ist gruselig. Und wie du schon aufzeigst, wenn dieses System dann auch noch manipulierbar ist, dann macht es das noch gruseliger. Wobei hier ja wieder der Mensch ins Spiel kommt. Hier hat ein Mensch wissentlich bestimmte Menschen höher bewertet. Das war nicht die Maschine. Die hat nur nach den Parametern entschieden. Für mich also ganz klar der Mensch, der hier schuldig ist. Aber ohne ein derartig programmiertes Auto, wäre er vielleicht aufmerksamer gefahren und der Unfall wäre nicht passiert. Hätte hätte Fahrradkette. Deine Geschichte löst bei mir viele Gedanken aus, das ist gut!
Ich bin vermutlich eine kleine Omi, was diese Fortschritte angeht. Ich möchte in keinem Auto sitzen, das alleine fährt. Ich möchte diejenige sein, die fährt. Schließlich macht fahren ja auch Spaß. Ich weiß auch nicht, ich glaube, ich mag es einfach lieber, wenn Menschen die Maschinen steuern und nicht umgekehrt.

Eine winzige Kleinigkeit:

Das erreicht noch nicht Mal der Bus
Ich würde "mal" klein schreiben. Hier geht es ja nicht um das substantivierte "Mal", im Sinne von "er hat ein Mal geklingelt", sondern eher in verstärkendem Sinne "einmal".

Sehr gerne gelesen!
RinaWu

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe wieselmaus,

danke, dass du nochmal reingeschaut hast. :)

Und ich hatte gedacht, du hast die Quiz-Folge gesehen.
Macht nichts, du hast es mir ja jetzt amtlich bestätigt:

Du kannst also getrost behaupten, wieselmaus hat auch bestätigt ...
:deal:

ich fand dein Goethe-Prinzip genial. Du hast ein schwieriges gesellschaftliches Problem heruntergebrochen auf eine binäre Formel: unten/oben, abhängig vom Verhältnis der Kerzenanzahl.
Darauf trinke ich erst mal einen. Prost :anstoss:

Bin gespannt auf deine Bearbeitung. Es wird sich auf jedenfalls lohnen, an der Thematik dranzuzubleiben. Gute SF ist halt nicht nur Technikkram.
Danke. Ich halte dich auf dem Laufenden.


*****


Hallo Goldene Dame,

danke für deine Zeit und deinen Kommentar.
(Unser erstes Zusammenkommen. Hoffe, wir lesen uns öfter.) :read:

Ich fahre übrigens Oldtimer, denn ich habe in diesem Wagen nicht das Gefühl, dass es mit mir fährt, sondern ich mit ihm.
Eine sehr gute Einstellung.

Die technischen Details der Geschichte haben mir daher gut gefallen.
Prima. Dann ist das ja wahrscheinlich gar nicht zu sehr abgefahren/übertrieben gewesen :)

Das Goethe-Prinzip und die Gerichtsverhandlung als Setting einzusetzen, finde ich weniger gelungen.
Interessant zu sehen, wie die Meinungen da auseinander gehen. Viele fanden gerade diesen Part besser.

Zum einen, weil ich als Schöffin im Gerichtssaal realistisch erfahren bin, ...
Gut zu wissen, wenn ich den Gerichtsteil erweitern möchte, dass mir da eine Expertin im Nacken sitzt :lol:

... zum anderen, weil der Goethe mit seinen Werken aus den Köpfen schwindet, und ich es viel passender gefunden hätte, einen zeitnahen Gesellschaftsbezug zu thematisieren.
Das fand ich gerade so gemein, den armen Goethe, die Personifizierung des (gehobenen) Bürgertums, dafür zu „missbrauchen“. :Pfeif:

Die Menge hätte aus ehemals Geflüchteten, Altersarmutmenschen, bestehen können, die Autoinsassen, gehobene Mittelschicht , irgendwelche Priviligierten.
Geflüchtete etc. waren in der Anfangsversion drin. Weil es aber zu deutlich war, flogen sie wieder aus dem Text.

(Jetzt sind die Smileys wieder alle. Fortsetzung folgt nach dem Frühstück :kaffee: )

Ich danke euch und wünsche euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Liebe RinaWu,

schön, dass du zu meiner kleinen SF-Story gefunden hast. :)
(Obwohl es ja gar keine wahre SF ist ...)

Erstens mal finde ich sie sprachlich sehr gut. Ich glaube, sie gefällt mir von deinen Kurzgeschichten bisher am besten. Das ist alles sehr lebending und flüssig geschrieben. Auch die Dialoge finde ich gut gemacht.
Ausdrucken. Einrahmen. Danke. :cool:

Die Bewertung mit den Kerzen, bzw. das Goethe-Prinzip, hast du nett gewählt.
Danke auch dafür.

Dass hier aufgrund von bestimmten Bewertungsstufen von einer Maschine entschieden wird, wie reagiert wird, das ist gruselig. Und wie du schon aufzeigst, wenn dieses System dann auch noch manipulierbar ist, dann macht es das noch gruseliger.
Stimmt. Habe gestern erst ein Video gesehen, wo zwei Hacker das Auto eines Redakteurs fernsteuern und ihn in den Graben fahren lassen. (Zum Glück nur zur Demo.)

Aber ohne ein derartig programmiertes Auto, wäre er vielleicht aufmerksamer gefahren und der Unfall wäre nicht passiert. Hätte hätte Fahrradkette.
Obwohl einige ja gerade sagen, dass – bei den immer älter werdenden Autofahrern – die Technik besser als der Mensch steuert und es in Zukunft dadurch weniger Unfälle geben wird.
Aber solange ein jeder noch selbst entscheiden kann … (Wahrscheinlich nicht ... wenn ich an U-Bahnen denke ...)

Deine Geschichte löst bei mir viele Gedanken aus, das ist gut!
Das freut mich. :thumbsup:

Ich würde "mal" klein schreiben.
Korrigiert.

Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut.

Ich bastle noch ein wenig an der Geschichte. Hier ein Schräubchen drehen, da einen Schalter drücken, Absätze raus und das ganze Brimborium.

Sind ja sehr viele Kommentare und neue Anregungen gekommen, über die ich erst mal nachdenken muss. Danke noch mal an alle. Einfach toll!
Jetzt ist zunächst aber ausatmen angesagt. :)

Ich habe mir schon neue Patronen für meinen Füllfederhalter besorgt.
Bin gespannt, was dabei herauskommt. :)

Wünsche dir, liebe RinaWu, einen schönen Tag und dass du nicht in dem ganzen Tamtam rund um die Theresienwiese verschütt gehst :lol:

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe maria.meerhaba

als du deinen berühmt berüchtigten Zerfetzungsmodus aktiviert hast, ist mir dein Kommentar sofort aus der Hand gefallen.
Mit Schutzbrille, Stiefeln mit Stahlkappen und Mundschutz ausgestattet, habe ich aus sicherer Entfernung ein Auge riskiert und war froh, meine Schutzkleidung schnell wieder abzulegen und das nerventötende Alarmsignal im Haus ausschalten zu können.
Puh. Glück gehabt. Unverletzt überstanden. Es kamen keine neuen Narben hinzu. :lol:

Deine Figuren sind scheiße! Das will ich mal gleich am Anfang loswerden. Sie haben keinen Tiefgang, bekommen kein Gesicht, keine Seele, keine Vorgeschichte, eben das ganze Paket bekommen sie nicht.
Stimmt. ;)

Doch hier ist das nicht schlimm. Nein, wirklich, hier ist es nicht so schlimm, weil deine Geschichte von einer interessanten Idee lebt und allein diese Idee zu folgen, dem Spannungsbogen, dem Unfall und danach die Gerichtsverhandlung, das alles war so spannend, so interessant, dass die Figuren vollkommen unwichtig werden und das ist dir echt gut gelungen.
Strike.
„Spannend, interessant, gut gelungen.“ Was soll ich dazu noch sagen, außer dass ich nun herumhüpfe. :D

und als der Unfall passiert, überrascht du gekonnt.
Prima. Mich würde interessieren, was dich hierbei genau überrascht hat, Maria.

Ich weiß zwar nicht, was der Auslöser für den Unfall war, aber etwas Cafe auf dem Armaturenbrett kann vielleicht nicht so viel Schaden in der Mechanik einer Maschine auslösen. Ich weiß jetzt wirklich nicht, was den Unfall gelöst hat und ganz ehrlich ist das eine Frage, die nicht beantwortet zu werden braucht.
Ja, genau. Deswegen bleibt es ja auch unerwähnt. Man verdächtigt zwar den „Fahrer“ Jansen, …

Denn das Goethe-Prinzip bei der Verhandlung war so interessant und ist so gut geschrieben, dass mir all das egal war und ich gebannt die Verhandlung verfolgt habe. 100 Kerzen, also entschied sich das Auto dafür, sanft ( ) in der Menschenmenge zu stoppen. Toll. Hier noch ein Smiley, die Geschichte verdient das
Das freut mich sehr.
(Man, jetzt habe ich ja fast deinen ganzen Kommentar wiederholt/zitiert. Aber das mache ich ja gerne, wenn er so toll ist.
(Den Rest zu zitieren spare ich mir mal. Sind auch nur gute Nachrichten drin.) :shy:

Dass du dich beim heiteren Autoren-Raten auf mich festgelegt hast, macht deinen Kommentar noch mal um Faktor 100 wertvoller für mich. (Denn was hätte ich denn davon, dass du lobst und lobst und gar nicht mich meinst, sondern Max Musterautor?) :lol:

Tja, was soll ich sagen? Schade, dass ich dich nicht zum Geschichte-Zerfetzen bringen konnte.
Hoffe, du hattest dennoch deinen Spaß so wie ich mit deinem Kommentar. :)

Übrigens wurden in der Zwischenzeit nur Kleinigkeiten am Text geändert. Wenn ich deinen Kommentar wiederholt und wiederholt lese macht es den Anschein, als sei gar keine weitere Überarbeitung notwendig.

Hm, vielleicht doch? Darf ich noch eine Frage stellen, zu einer Sache, die hier öfter gefallen ist?
Hast du es vermisst, dass im Teil 2 die Personen (zumindest Jansen) nicht mehr aufgetreten sind, sondern ausschließlich ganz andere Personen?
Dat brennt mir abba sowat von auffe Nägeln ...

Wünsche dir enen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo zusammen,

der Grund, warum dieses Thema uns alle so bewegt, liegt ja offensichtlich darin, dass wir uns damit unwohl fühlen, unser Wohl in die Hände eines Computers zu legen. Dabei schließe ich mich ein, obwohl - oder gerade weil - ich Informatiker bin und eine recht konkrete Vorstellung von den Chancen und Risiken der Computernutzung habe.

Denn die Annahme (oder besser das Gefühl), dass wir grundsätzlich ein Auto sicherer steuern könnten als der Rechner, ist eindeutig falsch. Die tausenden Verkehrstoten im Jahr gehen ja zum allergrößten Teil auf menschliches Versagen i.w.S. zurück, und wenn (großes WENN) die Autopiloten eines Tages ausgereift sein werden, kann der weitaus größte Teil dieser Opfer vermieden werden. "Ausgereift" heißt dabei nicht "perfekt" - rational gesehen müssten wir die elektronische Steuerung schon dann bevorzugen, wenn sie nur geringfügig sicherer ist als der Mensch (und das ist ja keine sooo hohe Hürde).

Aber auch in der konkreten Situation, wo eine ethische Entscheidung zu fällen ist nach dem Motto "Fahre ich das Kind platt oder den Rentner?" lügen wir uns in die Tasche, wenn wir glauben, wir könnten eine fundiertere Entscheidung treffen als ein Computer. Dafür reicht ja allein schon die Zeit nicht, wenn wir in Sekundenbruchteilen das Lenkrad in die eine oder in die andere Richtung reißen müssen. Und selbst wenn wir wohlüberlegt entscheiden könnten, spräche das nicht grundsätzlich gegen gegen Computer: Wir müssten ja "nur" dieselben Maßstäbe, nach denen wir handeln, auch dem Computer beibringen.

Ich glaube, wir haben eine gewisse Angst davor, dass diese Problematik die Willkür unseres eigenen Handelns entlarvt. Wenn ein Mensch sein Auto auf den Rentner zusteuert, sagen wir: "Tragisch, aber nicht zu ändern - irgendwohin musste er ja ausweichen." Wenn ein Computer dasselbe tut, rufen wir: "Wer hat denn diese Euthanasieregeln programmiert?!"

Vielleicht steckt dahinter auch die Hoffnung, dass sich bei menschlicher Steuerung die (Fehl-)Entscheidungen auf längere Sicht ausgleichen, dass per Zufall (= Schicksal) manchmal das Kind und manchmal der Rentner dran glauben muss und es so irgendwie "gefühlt fair" wird. Dabei könnte man auch das dem Computer beibringen - er könnte ja in solchen Situationen per Zufall entscheiden. Aber dann würden wir wiederum zugeben müssen, dass wir solche Dinge dem Los überlassen, und das fühlt sich nun mal falsch an.

Schon Mist, wenn einem so der Spiegel vorgehalten wird. :D

Ich hoffe, das war nicht zu sehr OT; nach meinem Dafürhalten ist das genau das Thema des vorliegenden Textes.

Grüße vom Holg ...


PS: Habe vorhin mit halbem Ohr im Radio gehört, dass jetzt eine Ethikkommission der Regierung genau zu dieser Frage die Arbeit aufgenommen hat; konnte aber auf die Schnelle keinen Artikel zum Verlinken finden.

 

Hi Holg, The Incredible Holg

ich finde deinen Kommentar klasse und freue mich, dass du dich mit der Problematik so sehr auseinandergesetzt hast.

Schön, dass du auch deine Meinung aus beruflicher Sicht darstellst, die ich nur unterstreichen kann.
Mein Beruf ist ähnlich. Wenn man ihn auf die Story hier ummünzt, wäre ich derjenige, der mit den Autofahrern geklärt hat, was sie vom autonomen Fahren erwarten und den Programmierern gesagt hat, was die Steuerung/Software leisten soll (und der jetzt zitternd im Gerichtssaal die Verhandlung verfolgt).
Doch zum Glück sind es bei mir im realen Leben keine Autofahrer und Autos, sondern „nur“ Endanwender vor dem Bildschirm und Softwareprogramme. Das schlimmste was da passieren kann, sind Programmabstürze, fehlerhafte Daten oder mal Papierstau am Drucker. Alles, was nicht wirklich weh tut … Aber was erzähle ich dir. Kennst du ja ... :bla:

Das Thema ist zurzeit topaktuell und wird uns in Zukunft wohl noch mehr beschäftigen. Seit Wochen finde ich jeden Tag in den Zeitungen Artikel über dieses hochbrisante Thema. Auf einen von gestern möchte ich hinweisen.
http://hd.welt.de/article158493226/
(Ist es nicht erschreckend, dass Autopilot-Unfälle die Kunden nicht abschrecken? Habe ich da die Zuschauer im Gerichtssaal in meiner Geschichte zu rebellierend dargestellt? Sind sie in Wahrheit abgestumpft oder desinteressiert? Auch eine Überlegung wert …)

So, jetzt hoffe ich, durch mein Offtopic deins ausgeglichen zu haben. Passt. :D

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Wünsche dir noch einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic

Ich habe nicht alle Kommentare und deine Rückmeldungen gelesen, von daher kann es sein, dass sich was wiederholt.

Ich finde die Idee mit dem selbstfahrenden Auto, dem Unfall und dem ethischen Konflikt auch sehr interessant. Über all diese Dinge konnte man in der letzten Zeit immer mal wieder was in den Medien lesen, die Technik macht da wirklich große Fortschritte, und es ergeben sich dann interessante moralische Fragestellungen.

Allerdings muss ich leider sagen, dass dein Text in meinen Augen das sehr oberflächlich abhandelt. Ich finde, du gewinnst dem Thema nichts Neues ab, du beschreibst im Prinzip das moralische Dilemma, aber das hab ich zuvor auch schon in irgendwelchen Artikeln aufgezeigt / beschrieben bekommen. Eine Kurzgeschichte könnte meiner Meinung nach hier mehr leisten, und dieses Potential verschenkst du.

Die Figuren sind oberflächlich. Die Szene im Gerichtssaal ist mir persönlich zu plakativ.

„Die Schweine! Mein Mann war kein Schwerverbrecher! Die müssen seinen Namen verwechselt haben!“, ruft eine Frau von hinten. – „Warum musste meine Tochter sterben? Nur, weil sie kein Handy dabei hatte und nicht erkannt wurde?“, schreit ein anderer. – „Sind drei Leute im Auto mehr wert als sechs auf der Straße?“ – „Wieso wurde meine kranke Schwester mit einem Mörder gleichgesetzt?“

Das sind ja alles gute Fragen, das Problem in dem Text ist jetzt, dass niemand darauf antworten muss. Das hängt dann halt so in der Luft, die Personen bekommen auch kein Gesicht, es muss niemand die Position der Automobilbranche einnehmen und das Vorgehen verteidigen, insofern geht der Text dem Grundkonflikt ein wenig aus dem Weg - er wird zwar aufgezeigt, aber nicht ausgearbeitet.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass eine Aussage so ablaufen würde.

Es wird lauter, einige recken sich auf. Jemand schreit: „Wie konnte die Ethikkommission dem zustimmen?“

Verstehe ich das richtig, dass die Öffentlichkeit erst durch diese Aussage von dem Prinzip erfährt? Quasi so nebenbei, durch die Aussage eines Sachverständigen? Dabei ist das Auto doch bereits zugelassen gewesen, wären im Rahmen des Zulassungsverfahren solche Fragestellungen nicht auch schon aufgekommen (und der Öffentlichkeit damit bekannt geworden)? Und ja, die Frage ist berechtigt - wie konnte dem zugestimmt werden? Aber auch hierauf muss niemand antworten.

„Der automatisch errechnete Wert der Insassen gemäß den Kategorien wurde manuell geändert. Die drei Insassen waren anstatt mit sechs mit insgesamt einhundert Kerzen eingestellt.“

Warum kommt das erst bei der Verhandlung raus und nicht schon bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft? Und was sind jetzt die Konsequenzen für Karl Jansen?

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.

Hm ... ich weiß nicht, das kommt auch so ein bisschen aus dem Nichts, diese Wut. Wie gesagt, mir ist das zu plakativ.

Handwerklich finde ich die Geschichte gut, schreiben kannst du, das liest sich flüssig und in einem Rutsch. Und wie gesagt, ein tolles Thema hast du dir auch ausgesucht, der Bezug zu Goethes Zeit und den Kerzen ist interessant, den hast du auch gut eingearbeitet. Jetzt müsstest du meiner Meinung nach halt tiefer ins Thema rein, und auch näher an die Figuren.

Grüsse,
Schwups

 

Hallo Schwups,

habe mich sehr gefreut, dass du reingeschaut hast.

Ich finde die Idee mit dem selbstfahrenden Auto, dem Unfall und dem ethischen Konflikt auch sehr interessant.
Prima. Schon mal gute Voraussetzungen, um die Story zu lesen :read:

Handwerklich finde ich die Geschichte gut, schreiben kannst du, das liest sich flüssig und in einem Rutsch. Und wie gesagt, ein tolles Thema hast du dir auch ausgesucht, der Bezug zu Goethes Zeit und den Kerzen ist interessant, den hast du auch gut eingearbeitet.
Danke dafür.
Meinetwegen könnte dein Kommentar hier jetzt schon zu Ende sein. :lol:

Aber kommen wir nun zu den Dingen, wo ich noch eine Menge Arbeit reinstecken möchte und werde:

Allerdings muss ich leider sagen, dass dein Text in meinen Augen das sehr oberflächlich abhandelt. Ich finde, du gewinnst dem Thema nichts Neues ab, du beschreibst im Prinzip das moralische Dilemma, aber das hab ich zuvor auch schon in irgendwelchen Artikeln aufgezeigt / beschrieben bekommen.
Ja, so ähnlich haben das einige andere Kommentatoren auch gesagt.
Klar, es ist nichts Neues und das moralische Dilemma wird beschrieben. Genau das wollte ich mit dem Text auch erreichen. Er soll zum Nachdenken animieren. Das scheint mir bei einigen Lesern auch gelungen.
Zur Oberflächlichkeit oder plakativer Schreibe später mehr.

Diesen Schuh hier zieh ich mir auf jeden Fall an:

Eine Kurzgeschichte könnte meiner Meinung nach hier mehr leisten, und dieses Potential verschenkst du.
Ja, es fehlt noch die kleine Besonderheit. Die Idee mit den Kerzen und Goethe reicht vielleicht alleine nicht aus, um den Text aus dem Mittelmaß hervorzuholen.
Ich grüble und grüble. Es wird mir schon was einfallen.

Die Figuren sind oberflächlich.
Schließe mich da der Meinung von maria.meerhaba an, die meint, das wäre gar nicht schlimm, weil es um die Sache/die Story geht. Hehe. :shy:

Die Szene im Gerichtssaal ist mir persönlich zu plakativ.
Ich hätte da bei meiner Überarbeitung womöglich noch mehr zurückdrehen müssen. Einiges Plakatives fiel schon vorher der Schere zum Opfer.
Ich denke drüber nach, wie ich hier noch feintunen kann.

Das sind ja alles gute Fragen, das Problem in dem Text ist jetzt, dass niemand darauf antworten muss. Das hängt dann halt so in der Luft, die Personen bekommen auch kein Gesicht, es muss niemand die Position der Automobilbranche einnehmen und das Vorgehen verteidigen, insofern geht der Text dem Grundkonflikt ein wenig aus dem Weg - er wird zwar aufgezeigt, aber nicht ausgearbeitet.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass eine Aussage so ablaufen würde.

Ja, die Fragen werden nicht beantwortet.
Ich denke aber nicht, dass der Text dem Grundkonflikt dadurch aus dem Weg geht. Der Konflikt wird dadurch aufgezeigt, er hängt in der Luft – und/aber es gibt halt im Moment keine Antworten darauf.
(Wäre die Gerichtsverhandlung nicht unfreiwillig abgebrochen worden, wären diese Fragen womöglich noch beantwortet worden. Aber ich wollte das dem Leser überlassen.)

Es wird lauter, einige recken sich auf. Jemand schreit: „Wie konnte die Ethikkommission dem zustimmen?“

Verstehe ich das richtig, dass die Öffentlichkeit erst durch diese Aussage von dem Prinzip erfährt? Quasi so nebenbei, durch die Aussage eines Sachverständigen? Dabei ist das Auto doch bereits zugelassen gewesen, wären im Rahmen des Zulassungsverfahren solche Fragestellungen nicht auch schon aufgekommen (und der Öffentlichkeit damit bekannt geworden)?

Die Öffentlichkeit erfährt erst jetzt von dem Prinzip. Wer weiß, wer da alles bestochen wurde, damit das so lange geheim bleiben konnte. Die Realität zeigt uns: Das ist gar nicht so abwegig. Der Programmcode war nur Internen bekannt, bei Testfahrten und dem Zulassungsverfahren war alles in Ordnung. (Erinnert an den VW-Abgas-Skandal.)

„Der automatisch errechnete Wert der Insassen gemäß den Kategorien wurde manuell geändert. Die drei Insassen waren anstatt mit sechs mit insgesamt einhundert Kerzen eingestellt.“
Warum kommt das erst bei der Verhandlung raus und nicht schon bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft? Und was sind jetzt die Konsequenzen für Karl Jansen?
Die waren alle bestochen (siehe oben). ;)
Die Gerichtsverhandlung wurde ja abgebrochen. Was mit Jansen passiert, erfahren wir nicht.
Es ist gar nicht gesagt, dass er Schuld hat. Es war ja noch der junge Hacker an Bord … :Pfeif:

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.
Hm ... ich weiß nicht, das kommt auch so ein bisschen aus dem Nichts, diese Wut. Wie gesagt, mir ist das zu plakativ.
Okay, wenn das vorher schon zu plakativ war, dann ist diese Reaktion doch nur konsequent :lol:
Ich denke darüber nach, wie ich das ein wenig subtiler rüberbringen kann.

Das sind jetzt größtenteils Antworten, die mir selber nicht gefallen. Aber ohne offene Bearbeitungspunkte wäre es ja auch langweilig. „Geschichte schreiben, abheften, fertig“ kann und will ich nicht.

... Jetzt müsstest du meiner Meinung nach halt tiefer ins Thema rein, und auch näher an die Figuren.
Das hört sich für mich an, dass die Basis, auf der ich bauen kann, da ist. Sehr gut.
Ich habe den Bleistift schon angespitzt. An dem zurückliegenden, langen Wochenende kam ich aber noch nicht weiter.

Vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar, der wichtige Hinweise für meine anstehende Überarbeitung enthält.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo zusammen, hallo Perdita und Schwups,

ich hab eure Kommentare einige Zeit auf mich und den Text wirken lassen. :)

Nun ist die Überarbeitung so weit fortgeschritten (denke ich mal), dass ich sie hier posten möchte.
Viele eurer Hinweise sind eingeflossen:

Perdita:

„Ich finde es aber ein bisschen schade, dass die Geschichte sich sehr viel Zeit lässt, um die Idee des selbstfahrenden Autos an sich zu beschreiben; … das könnte man stark kürzen“
Der Einstieg, die Beschreibung der Technik wurde stark gekürzt.

„Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder.
Wer hat was verdient? Vermutlich geht es um den "Täter" der die Software manipuliert hat, aber ich habe wie gesagt nicht so richtig rauslesen können, wer das gewesen ist.“
Dieser Satz ist raus. Zudem wurde der Text auch so geändert, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass der Junge Tom (der nun von Katja als Technikfreak bzw. „Tekki“ bezeichnet wird) die Software manipuliert haben könnte. :Pfeif:

„Ich weiß nicht, wie die anderen Leser das sehen, aber ich war mir wirklich nicht ganz sicher, ob die alle noch am Leben sind, weil im Gerichtssaal plötzlich ganz andere Leute agieren,
Die Autoinsassen leben noch. Jansen (der wegen des Umfalls nun humpelt) und die beiden Kids sind jetzt im Gerichtssaal anwesend.

„ Jansen müsste vielleicht nicht mal unbedingt noch etwas sagen, aber eventuell könnte mal eine Reaktion von ihm vorkommen - ob er schuldbewusst aussieht oder verwirrt oder …
Er hat die Hände wie zum Gebet gefaltet.
Am Ende, als es Tumulte gibt, flieht er mit den Kindern aus dem Saal.

Es ist also nicht mehr die eher unwichtige Figur Habermehl, der Gutachter (der übrigens nun auch als Gutachter im Gericht kenntlich gemacht wird), der flüchtet.

Schwups:

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.
Hm ... ich weiß nicht, das kommt auch so ein bisschen aus dem Nichts, diese Wut. Wie gesagt, mir ist das zu plakativ.“
Das Plakative wurde ein wenig gedrosselt. Zu einen durch die gestrichene Aussage „Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder.“ und zum anderen, dass die Leute nicht mehr auf den Autovertreter eintreten. Sie haben es aber wahrscheinlich vor ;)

Es tat gut, den Text ein paar Tage weggelegt zu haben und in der Zwischenzeit an anderen gearbeitet zu haben.
Meine Darlings sehen das womöglich anders, fielen sie der Überarbeitung doch zu Opfer. :lol:

Vielen Dank nochmal.

Einige eurer Anmerkungen, liebe Wortkrieger, schwirren noch in meinem Kopf und versuchen sich an den richtigen elektrischen oder interneuronalen Synapsen anzudocken, um im Jargon dieser Geschichte zu bleiben. :)

Schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

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