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Das Goethe-Prinzip

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16.03.2015
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Das Goethe-Prinzip

Im Auto surrte die Luft vor Technik. Bunte Leuchtdioden flimmerten im Rhythmus der Straße und spiegelten sich im polierten Holzinterieur wider.
Katja las die Kurzmitteilung und blickte wieder aus dem Seitenfenster. „Ecke Bismarckstraße, schreibt er.“ Dann beugte sie sich nach vorne. „Da, Papa! An der Laterne! Der Tekki unserer Klasse.“
Sie starrte auf die Straßenkarte, in der Livestreams der Rundum-Dachkamera eingebettet wurden. Ein blinkender Punkt stellte Toms Position dar.
„Anhalten. Fahrgast mitnehmen. Hintere Tür“, sagte Karl Jansen tonlos, ohne den Blick von seiner Zeitung zu lösen, die er über die Knie aufgeschlagen hatte.
Das Auto blinkte, wechselte die Spur, reduzierte die Geschwindigkeit und hielt schließlich in einer Parkbucht. Während der Elektromotor im Stand-by-Betrieb vor sich hin gähnte, glitt die hintere Tür geräuschlos auf.

Tom fläzte sich auf das Leder. „Guten Morgen.“ Er legte seine Schultertasche auf den mittleren Platz und schnallte sich an. Das Tablet hinter dem Beifahrersitz fuhr hoch und synchronisierte sich mit dem Schul-Laptop in Toms Tasche.
Während sich seine Kopfstütze, die Klimaanlage und Sitzheizung neu justierten, ertönte Katjas Stimme aus dem Deckenlautsprecher. „Willkommen, Tom. Hoffe, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Wünsche dir eine gute Fahrt.“
Kopfschüttelnd schaute Tom Katja an, die laut auflachte und ihn auf das Knie schlug.
„Sorry, aber das musste sein. War echt schwierig, meinen Vater dazu zu überreden.“
„Witzig“, grunzte Tom und rief dann seinen Posteingang am Tablet auf.

Das Auto hatte mittlerweile eine freie Lücke auf der Straße entdeckt und rollte ein Stück heraus. Es zögerte, um ein herankommendes Fahrrad passieren zu lassen. Plötzlich machte es einen bedrohlichen Ruck nach vorne. Der Radfahrer trat heftig in die Pedale und konnte noch rechtzeitig auf die Fahrbahnmitte ausweichen.
Jansen wischte sich den Kaffee von der Hose, der aus dem Becher übergeschwappt war. Er drückte einen Knopf an der Armatur; das Fahrzeug fädelte sich in den fließenden Verkehr ein.

Die nächste Ampel überfuhr das Auto, kurz bevor die Leuchte von Gelb auf Rot umsprang. An einem Joystick regelte Jansen die Geschwindigkeit etwas herunter, schüttete frischen Kaffee nach und nahm sich den Sportteil der Zeitung vor.
Tom, der die Szenerie mit großen Augen beobachtet hatte, wandte sich endlich an Katjas Vater.
„Sie müssen mir unbedingt alles erklären, Herr Jansen.“ Seine Stimme überschlug sich, während er sich aufgeregt am Tablet vor sich zu schaffen machte. „Wie viel sind Sie schon gefahren? Und mussten Sie schon Mal eingreifen? Ich meine, so richtig …“
„Eine Ladung reicht für eintausend Kilometer, ohne Solarpanels.“ Jansen schaute aus dem Fenster. „Wenn das Wetter besser wäre, bräuchte man nicht nachzuladen. Ich selber bin erst fünfzigtausend gefahren. Meine Kollegen aber Millionen.“
Demonstrativ stieß Jansen mit dem Fuß auf die vordere Ablagefläche, unter der das System und die Not-Steuerung eingebaut waren. „Ich bin eher für das Innenleben verantwortlich. Und, nein, ich musste noch nicht eingreifen. Noch keiner. Der 4er ist völlig ausgereift, bis auf ein paar Kinderkrankheiten halt.“ Jansen drehte sich kurz nach hinten. „Meinst du, er wäre sonst zugelassen oder ich dürfte euch sonst mitnehmen?“
Tom nickte eifrig. „Aber was ist denn bei Notfällen? Entscheidet der Wagen alleine?“
„Quatsch.“ Jansen schüttelte den Kopf. „Soll eine Maschine entscheiden, ob der Wagen gegen eine Laterne donnern oder auf den Bürgersteig rasen soll? Willst du das? Ich nicht.“
„Nee, nee. Auf keinen Fall.“

Katja stieß Tom von der Seite an. „Jetzt hör doch Mal mit deiner Fragerei auf.“ Dann flüsterte sie: „Schick mir mal Mathe rüber.“
„Ist schon okay, Katja“, wiegelte Jansen ab und nahm seinen Becher Kaffee. „Kannst mich ruhig weiterfragen, Tom. Der Spruch Den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen gehört bald endgültig der Vergan…“
Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Die Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Ein Knistern. Kabelisolationen begannen zu kokeln. Die Gurte im Fond strafften sich. Katja und Tom umklammerten die Vordersitze, während Jansen versuchte, sich gleichzeitig anzugurten und die Not-Steuerung zu erreichen. „Keine Sorge.“
Ein lauter Knall. Das Fahrzeug schlug hinten aus. Jansen wurde in den Sitz zurückgeschleudert. Aus den Radkästen klapperte es, die Lautsprecher-Warnhinweise wurden durch quälende Geräusche übertönt. Es roch nach angesengtem Kunststoff.

Das Fahrzeug folgte stur seiner Route und bog mit überhöhter Geschwindigkeit scharf rechts ab. „Festhalten!“, schrie Jansen und beugte sich nach vorne.
Den Leuten auf dem Ampelüberweg stand die Panik ins Gesicht geschrieben. Eine Frau stieß ihren Kinderwagen fort, ein Junge rannte zur Seite, ein Alter stolperte.
Jansen gelang es noch, den Schalter zu drücken, bevor er sich schützend die Hände vor das Gesicht hielt.

oOo​

Der Richter schaut zum Zeugenstand. „Was haben Sie und Ihre Kollegen vom Kraftfahrtbundesamt bei der Untersuchung des Unfallherganges herausfinden können, Herr Habermehl?“
„Nun ja. Die Auswertung der Dateien ergab, dass Steuerung und Bremsen versagt haben …“ Er wirft einen kurzen Blick auf die erste Reihe, wo Jansen sitzt, der seine Hände wie zu einem Gebet gefaltet hat. „Herr Jansen, der Ingenieur des Autoherstellers, hatte ja weder Lenkrad, Kupplung oder Hand- und Fußbremse, die er betätigen konnte. Nur den Notschalter, den er viel zu spät gedrückt hat. Entweder wollte er sich auf das System verlassen oder er konnte nicht schneller reagieren.“
„Keine Mutmaßung, bitte“, ermahnt ihn der Richter.
„Entschuldigung.“ Habermehl trinkt einen Schluck Wasser. „Das System beeinflusst – besser gesagt: es steuert – bei drohenden Unfällen die Reaktion des selbstfahrenden Autos. Es wägt eventuell auftretende Schäden gegeneinander ab, sodass möglichst wenig Personenschaden anfällt. Es trifft sozusagen eine moralische Entscheidung.“
Im Zuhörerraum wird getuschelt. Einige schauen sich ungläubig um.
„Das System lädt während der Fahrt ununterbrochen Personendaten aus dem Umfeld des Autos. Zum Beispiel ganz normale Daten der Telefonprovider oder Bewegungsprofile aus Sozialen Netzwerken. Algorithmen erkennen Gesichter.“
Ein Raunen. Die Stimmung ist gereizt.
„Bitte erläutern Sie das System genauer.“
Habermehl wirft einen Blick in die Zuschauerreihen und schaut dann wieder auf seine Unterlagen. „Nun ja, Herr Vorsitzender. Die Deutschen E-Mobil Werke nennen es intern Goethe 2.0, benannt nach dem Goethe-Prinzip.“ Er trinkt wieder einen Schluck Wasser.
„Goethe-Prinzip?“
„Zu Zeiten Goethes musste man, wenn man abends in Frankfurt rausging, eine Laterne mitnehmen, da es noch keine Straßenbeleuchtung gab. Man hatte entweder eine Kerze, zwei oder drei Kerzen in seiner Laterne. Man musste denen, die mehr in ihrer Laterne trugen, auf dem Weg ausweichen. Mit einer Kerze war man aus der oder sozusagen in der Gosse; nur gut Betuchte hatten zwei oder drei Kerzen.“
„Gut. Und was hat das mit dem System im Fahrzeug zu tun?“
Habermehl räuspert sich. „Goethe 2.0 teilt die Personen, die mutmaßlich verunfallen, nicht in drei, sondern in vier Kategorien ein. Berücksichtigt werden gesellschaftlicher Rang, Herkunft, Alter, Geschlecht. Berufe. Es gibt eine Kerze, zwei oder drei. Es gibt auch … keine Kerze.“
Es wird lauter, einige recken sich auf. Jemand schreit: „Wie konnte die Ethikkommission dem zustimmen?“
Der Richter erhebt die Stimme. „Ruhe!“

Habermehl hält zwei Blätter hoch. „Ich habe hier einen Auszug der Liste mitgebracht.“
Die Gerichtsdienerin bringt die Papiere zum Richtertisch.
Während der Richter die Angaben auf der Liste studiert, schaut sich Habermehl im Saal um. Er errötet, als er eine schwangere Frau sieht. Schnell lässt er den Blick weiter über die Reihen schweifen und starrt dann zwei junge Leute an, zwischen denen ein alter Mann sitzt. Er fährt fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, was ich von der Einteilung in Kerzen halte.“
„Die Schweine! Mein Mann war kein Schwerverbrecher! Die müssen seinen Namen verwechselt haben!“, ruft eine Frau von hinten. – „Warum musste meine Tochter sterben? Nur, weil sie kein Handy dabei hatte und nicht erkannt wurde?“, schreit ein anderer. – „Sind drei Leute im Auto mehr wert als sechs auf der Straße?“ – „Wieso wurde meine kranke Schwester mit einem Mörder gleichgesetzt?“
Die Sicherheitsbeamten an der Tür treten einen Schritt vor.

„Ruhe! Ruhe! Oder ich lasse den Saal räumen!“ Der Richter beugt sich etwas nach vorne und sagt leiser: „Überlassen Sie diese Einschätzung bitte dem Gericht, Herr Habermehl.“ Dann setzt er wieder seine Richterstimme auf. „Herr Habermehl. Wie hat das System reagiert?“
„Goethe 2.0 musste in diesem Fall entscheiden, ob es das Fahrzeug ungebremst gegen den Ampelmast steuert oder sozusagen sanft in der Menschenmenge abbremst, die gerade die Straße überquerte. Die Software im Fahrzeug war manipuliert.“
„Mussten deswegen drei Menschen sterben?“, ruft die Frau wieder.
Der Richter gibt einem Sicherheitsbeamten ein Zeichen, der daraufhin die Frau aus dem Zuhörerraum begleitet. Dann nickt er Habermehl zu, der sich zum wiederholten Male Schweiß von der Stirn wischt.
„Der automatisch errechnete Wert der Insassen gemäß den Kategorien wurde manuell geändert. Die drei Insassen waren anstatt mit sechs mit insgesamt einhundert Kerzen eingestellt.“

Einige springen von den Bänken auf. Geballte Fäuste werden gereckt, Stimmen überschlagen sich.
Zwei Sicherheitsbeamte lehnen sich an die Tür, gegen die von außen geschlagen und gedrückt wird. Ein anderer greift an seinen Halfter, in dem der Taser sitzt.
Zuhörer drängen nach vorne, jemand ruft „Keiner darf Gott spielen!“
Handgemenge. Ein Mann sackt in sich zusammen. Die Beamten versuchen, die Leute aufzuhalten.
„Einhundert Kerzen! Das erreicht noch nicht mal der Bus, der die Arbeiter nach Feierabend zurück in die Plattenbauten bringt!“, schallt es durch den Saal.
Fotografen, Reporter und weitere Leute strömen hinein. Der Richter schnappt sich die Unterlagen und verschwindet zusammen mit der Protokollführerin, dem Staatsanwalt und den Anwälten durch die Hintertür.

Jansen packt Katja und Tom an die Hand und bahnt sich humpelnd einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie sich Beamte nach hinten durchkämpfen, wo mehrere Männer auf den anwesenden Vertreter des Autoherstellers zustürmen.

 

Diese Geschichte wurde von einem Autor geschrieben, der hier im Forum angemeldet ist, es für diese Geschichte aber bevorzugt hat, eine Maske zu tragen.
Der Text kann, wie jeder andere Text im Forum, kommentiert werden, nach zehn Tagen wird die Identität des Autors enthüllt.

Als Kritiker kann man bis dahin Vermutungen über die Identität des Autors anstellen. Damit man anderen mit einem schlüssigen Rateversuch nicht den Spaß raubt, sind Spekulationen und Vermutungen bitte in Spoiler-Tags zu setzen.

*Beispiel *

Ich vermute, dass der Autor der Geschichte Rumpelstilzchen ist. Der schreibt doch auch immer von güldenem Haar und benutzt so viele Ausrufezeichen!

Schreibweise:
[spoiler]Ich vermute, dass der Autor der Geschichte ... [/Spoiler]
Die eckigen Klammern setzt ihr mit der Tastenkombination Alt-gr+8 bzw. Alt-gr+9.

Da dies jedoch kein Ratespiel ist, sind Beiträge ohne Textarbeit, also reine „Vermutungen“, nicht erwünscht.

Viel Spaß beim Kommentieren und Raten!

---
Alles weitere rund um den Maskenball findet ihr hier.

 

Hej ho, ein Maskenball!

Das Thema hat mich kürzlich durch eine Tageszeitung beschäftigt. Schlimmstenfalls müsse sich der "Fahrer" bei einer unvermeidlichen Kollision zwischen Pest und Cholera, Menschengruppe oder anderen Hindernissen, entscheiden. Der Bordcomputer würde nachfragen. Eine irritierende Vorstellung.

Dieser Autor (behaupte ich vermessen) liebt die genaue technische Beschreibung und lässt keine Fragen offen, hat für alles eine Erklärung, achtet aufs Ambiente, Namen und ein freundliches Miteinander, einen hübschen Aufbau zum Einfühlen. ;)

Das Szenario ist dezent und wenig verschreckend, was eine "Falle" sein könnte, er kann auch böser. Oder er möchte eben nicht, weil er "es" nicht ist, von dem ich vermute, dass ers wäre. :hmm:

Während sich Toms Kopfstütze, Klimaanlage und Sitzheizung neu justierten, ertönte Katjas Stimme aus dem Deckenlautsprecher. „Willkommen, Tom. Hoffe, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Wünsche dir eine gute Fahrt.“
Kopfschüttelnd schaute Tom Katja an, die laut auflachte und ihn auf das Knie schlug.
„Sorry, aber das musste sein. War echt schwierig, meinen Vater dazu zu überreden.“
„Witzig“, grunzte Tom und rief dann seinen Posteingang am Tablet auf.

Und ab dieser Stelle bin ich mir beinahe sicher, dass es sich um

The Incredible Holg

handelt.

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.

Auch dieses Bild machte ihm (und mir) sicher große Freude.

Ich warte geduldig zehn Tage ab.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Liebe Maske,

jemand wie ich musste sich zwingen, dranzubleiben und sich durch diesen Wust von technischen, mir nichts sagenden Informationen, zu arbeiten. Aber es hat sich gelohnt: Die zuerst vermisste Spannung stellt sich ein und es entwickelt sich ein Text, der mich in seinen Bann gezogen hat. Was zuerst aussieht, als habe sich jemand vordergründig mit den aktuellen Problemen der Autoindustrie auseinandergesetzt, gerät in eine ethische Diskussion: eine rein rationale Entscheidung in einer lebensbedrohenden Situation zu treffen, zu entscheiden, wie die Zahl der Menschen, die sterben werden, möglich gering gehalten wird. Aber damit nicht genug: Die Software, die diese Entscheidung treffen soll, ist manipuliert, vermutlich vom Hersteller.
Eine grandiose Story, die nach allem, was wir in den letzten Monaten lesen mussten, gar nicht mehr so konstruiert daherkommt. Ja, mich hat die Geschichte gepackt. Da hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht, eine in weiten Teilen durchaus nachvollziehbare Geschichte zu konzipieren. Zum Schluss hin lässt die Spannung für mein Empfinden etwas nach, weil ja nun klar ist, was passiert ist.
Wenn ich etwas zu kritisieren hätte, dann wäre es vielleicht, dass das ethisch-philosophische Thema nur kurz angerissen, aber nicht vertieft wird. Doch das ist nur ein bisschen Kratzen an einer ansonsten für mein Empfinden gelungenen Geschichte.

Die Sprache des Textes ist klar und unprätentiös und damit dem Thema angemessen. Die Details des ersten Teils kann ich nicht beurteilen und sie erscheinen mir auch nicht so wichtig, ihren Zweck, die Situation zu kennzeichnen, erfüllen sie.

Noch ein paar Einzelheiten, die ich mir notiert habe:

Die Solarpanels auf dem Dach schalteten sich enttäuscht aus.
Diese menschliche Verhaltensweise scheint mir hier und auch bezogen auf den weiteren Text nicht zu passen.

Bunte Leuchtdioden flimmerten im Rhythmus der Straße und spiegelten sich im polierten Holzinterieur wider.
Was ist der ‚Rhythmus’ der Straße. Ich verstehe, dass hier Atmosphäre geschaffen werden soll, aber es entsteht für mich kein Bild.

Das Tablet hinter dem Beifahrersitz fuhr hoch und synchronisierte sich mit dem Schul-Laptop in Toms Tasche.
Synchronisieren kenne ich nicht als reflexives Verb, ist vielleicht eine neue Verwendung?

Der Radfahrer trat heftig in die Pedale(n)

Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Natürlich habe ich nicht die geringste Ahnung von diesen Dingen. Aber hier sieht es für mich so aus, als habe der erste Kaffee (weiter oben) schon zu dieser Reaktion des Motors geführt. Vielleicht sollte hier ein ‚auch’ oder ‚ebenfalls’ o.Ä. stehen?
Mit einer Kerze war man aus der Gosse; nur gut Betuchte hatten zwei oder drei Kerzen.“
Die Erklärung des ‚Goethe Prinzips’ ist schon sehr gut. Allerdings verstehe ich dieses ‚Aus-der-Gosse-sein’ nicht.

„Goethe 2.0 teilt die mutmaßlich zu verunfallten Personen nicht in drei, sondern in vier Kategorien ein.
Das gibt natürlich diese Wortungeheuer in sachlichen Texten, aber ‚zu verunfallten’ finde ich doch schwer vorstellbar.

Bevor der Richter einen Blick hineinwerfen kann, fährt Habermehl fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, wie viele Kerzen Obdachlose, Schwerverbrecher, Behinderte, Flüchtlinge oder Asylanten haben …“ Sein Gesicht errötet sich.

Ich bin mir nicht sicher, ob dein Text diese Konkretisierung braucht. Sie führt für mein Empfinden in eine andere Problematik, zumal du ja vorher schon die Kategorien angesprochen hast. Aber da bin ich mir nicht sicher.

Zwei Sicherheitsbeamte(n) lehnen sich an die Tür

Eine wirklich interessante Geschichte am frühen Morgen, die ich gerne gelesen habe.

Liebe Grüße
barnhelm

Ich bin mir, nicht nur wegen des Herrn Jansen (typisch niederrheinischer Name), ziemlich sicher, dass hier GoMusic am Werke war. Das ist seine Art Geschichte. Holg würde ich die Thematik auch zutrauen, aber dafür fehlen mir doch ein paar Feinheiten.

 
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Hey Maske

Toll, jede Woche ein Maskenball!

Habe ich gerne gelesen. Ja, ich könnte mir gut vorstellen, diese Geschichte mit meinen Schülern im Philosophieunterricht zu lesen. Ich lasse sie jeweils diese Gedankenexperimente durchspielen, wo man z.B. 6 Menschen das Leben retten kann, indem man eine Weiche stellt und damit einen Zug entgleisen lässt, in dem allerdings 4 Menschen sitzen. Und dann kommt ab und zu tatsächlich die Frage, was das für Menschen sind, und wenn ich nachfrage, dann meinen sie, z.B. einen Herzchirurgen sollte man eher retten als andere. Das wäre dann der Zeitpunkt, wo ich deinen Text zu lesen geben könnte. Ganz allgemein ist das eine sehr spannende Frage und für viele Menschen schwer auszuhalten, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollten. Das betrifft vor allem vorheriges Fehlverhalten: Verbrecher sollten nicht nur in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt werden. Frauen, die nicht verhütet haben, dürften nicht abtreiben, Ex-Raucher dürften keine Lunge transplantiert bekommen, etc.

Mir hätte es allerdings besser gefallen, wenn die Beispiele zur Hierarchie der potentiellen Opfer etwas subtiler ausgefallen wären. Obdachlose, Flüchtlinge etc. ist mir da etwas zu holzhammermässig. Vielleicht wenn du vor allem die Dreikerzenmenschen in den Vordergrund rückst: Ärztinnen, Menschen, die bei Hilfsorganisationen tätig sind. Dann hast du vielleicht noch Leser, die hier nicken. Dann: gebärfähige Frauen, junge Menschen, Nichtraucher. Wie die Sache weitergeht, kannst du dann den Lesern überlassen. Ich denke, das würde anregender wirken.

Zum Aufbau der Geschichte: Ich weiss nicht. Am Ende habe ich mich gefragt, weshalb du am Anfang diese Figuren einführst, diese Szenen entwickelst. Denn diese Figuren spielen im zweiten Teil keine Rolle mehr, lediglich ihre Anzahl ist relevant. Ob der eine ein Tablet in der Hand gehabt hat oder nicht, ist egal. Ich denke, du wählst das, um in die technische Seite der Geschichte einzuführen. Dennoch ist es vielleicht bedenkenswert, wenn du in diesem ersten Teil die Perspektive der Opfer auf dem Gehsteig stärker berücksichtigst. Es wäre ja denkbar, der erste Teil handelt von fünf Leuten, die auf dem Gehsteig sind und du erzählst etwas über diese Menschen und dann rast ein Auto auf sie zu und es scheint, dass es nur eine Person erwischt, doch im letzten Augenblick macht das Auto noch einen Schwenker und überfährt zwei ältere Herren und am Ende (im zweiten Teil, wo du dann auch die technischen Dinge klärst) stellt sich eben heraus, das die erste Person eine Ärztin oder sonst ein "nützliches" Dreikerzenmitglied der Gesellschaft ist. Dann hättest du nicht so einen Bruch zwischen erstem und zweitem Teil. Aber ist nur so eine Idee, um zu verdeutlichen, was für mich erzähltechnisch nicht so ganz stimmig war.

Sprachlich fand ich die Geschichte sehr solide, aber auch sehr prosaisch, bisweilen technisch verfasst.

GoMusic. So aus dem Bauch heraus.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Maske,

wieder so ein Thema, bei dem ich mitreden muss. Der Konflikt, der sich da auftut, ist natürlich ein überaus spannender, darüber kann man viele, viele Geschichten schreiben. Aktuell ist es auch, da vermischen sich in meiner Vorstellung die aktuellen Meldungen über verunfallte Google-Autos und die diversen Abgasskandale. Insofern ist das Szenario auch weitgehend plausibel, wenngleich ich dem einen Rufer in der Verhandlung zustimmen muss, dass eine Ethikkommision (oder auch eine simple Zulassungsbehörde) so ein Punktesystem wohl kaum einfach durchgewunken hätte, auch ohne die zusätzliche Manipulation. Um das zu glauben, bräuchte ich mehr gesellschaftlichen Kontext, bei dem z.B. in einem dystopischen Szenario solche moralischen Dilemmata tatsächlich so versachlicht worden wären, dass ein Hersteller mit so einem Algorithmus durchkommt. Aber dann wäre vielleicht der Aufschrei der Zuschauer in der Geschichte auch nicht mehr so groß, dann könnte/müsste man stattdessen veranschaulichen, wie leicht sich alle mit so einem Herangehen abfinden usw. Das wäre auch spannend, wie so etwas auf den Leser wirken würde. Aber natürlich eine deutlich andere Geschichte als die, die du uns erzählst.

Die Vermenschlichung der Technik hatte barnhelm schon angesprochen, die stört mich auch ein bisschen. Gar nicht mal grundsätzlich, das kann man schon machen, aber das gibt dem Text natürlich auch eine gewisse Stimmung, mit der man bewusst umgehen sollte. Entweder man meint das ironisch (wie ich es gern tue), dann ist das hier aber nicht konsequent eingesetzt, denn der Rest des Textes ist für mein Empfinden sehr sachlich gehalten. Oder man will tatsächlich menschliche Regungen in das System hineinbringen, also z.B. im Sinne einer KI, die das Auto schon regelrecht empfindungsfähig macht. Dann steht das aber m.E. im Widerspruch dazu, dass das moralische Empfinden ja gerade durch die Anwendung des Goethe-Prinzips so technisiert wird, d.h. das Auto geht an der Stelle ja explizit nicht menschlich vor. Vielleicht ist dieser Widerspruch ja auch wiederum beabsichtigt, aber dann machst du nicht so richtig etwas daraus.

Die Handlung ist geradlinig, da sind wenig Schnörkel drin. Trotzdem kommt die Geschichte aus meiner Sicht ein bisschen langsam in Gang. Du willst die technischen Beschreibungen anbringen, tust das aber in einer ziemlich banalen Rahmenhandlung, und dabei erlahmt ein bisschen mein Interesse. Wenn ich diese Geschichte hätte schreiben sollen, hätte ich vermutlich (wieder mal) die Zeitebenen ineinander verschränkt und den Unfall vorweggenommen oder zumindest angedeutet, um irgendwie Spannung aufzubauen. Oder du hättest deine Charaktere irgendetwas Interessanteres tun und sagen lassen sollen, als nur zur Schule zu fahren.

Der Text beschreibt die Technik zwar sehr ausführlich, aber gleichzeitig auch sehr oberflächlich (wenn man von den besagten Vermenschlichungen und dem titelgebenden Goethe-Prinzip mal absieht). Ich lese viel darüber, was das Auto tut, aber nicht warum oder wie. Das führt mich ingesamt zu der Einschätzung, dass du sonst statt Maschinen lieber Menschen beschreibst. Technik kennst du v.a. aus der Benutzerperspektive, und natürlich hast du für die Geschichte etwas recherchiert, aber ich glaube nicht, dass du von Haus aus ein Techie bist. Sonst hättest du wohl auch nicht den Taser zum "Teaser" verhunzt. ;)

Alles in allem eine nette und handwerklich sauber geschriebene Geschichte, die das moralische Dilemma durchaus auf den Punkt bringt, aber an einer etwas zu biederen Rahmenhandlung leidet.

Ich denke, diese Geschichte hat jemand geschrieben, der eher nicht im SF-Metier zuhause ist, sondern dem vor allem der moralische Aspekt wichtig war. Vielleicht jemand, der im Thread zu meiner Radfahrer-Geschichte gelesen hat, dass Perdita das Thema selbstfahrende Autos angerissen hat, und daraufhin dachte: Das ist mal 'ne Geschichte wert! Vielleicht ist das der Grund, warum ich im Geiste jetzt die Wortkrieger durchgehe, die im besagten Thread aktiv waren.

Der Maskenmensch benutzt außerdem gerne ein paar mehr Adjektive und Adverbien; obwohl er sich eigentlich bemüht, knapp zu schreiben, rutscht er dabei immer mal wieder aus und baut auch mal einen Nebenstrang auf, der nicht weiterverfolgt wird (so wie hier die Personen aus dem ersten Teil der Geschichte).

Nach dem zweiten Teil dieser Beschreibung könnte ich es glatt selber sein, und es gab ja auch schon die ersten Stimmen, die mich beschuldigt haben. Aber ich bin es nicht, und wenn ich es wäre, würde ich es logischerweise abstreiten, was ich hiermit tue. :D Ich habe erwogen, mich weit aus dem Fenster zu lehnen und wieselmaus der Urheberschaft zu bezichtigen, aber ich gehe auf Nummer sicher und setze mein Geld je zur Hälfte auf

@Kanji und Isegrims​

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Maskenball!

Hm... einerseits ein interessantes Gedankenspiel, dass demnächst das Navi über Leben und Tod der Passanten entscheidet. Andererseits gab es in der Geschichte aber auch ein oder zwei Ansätze, die ich nicht so nachvollziehbar bzw. etwas "unrund" fand.

Ich habe mich gefragt, warum der Wagen nicht anderweitig ausweichen konnte. Er hatte ja immerhin Zeit genug, eine moralische Werteabwägung zwischen den "Kerzen" anzustellen. Hätte er in diesen Sekundenbruchteilen nicht versuchen können, seine Fahrt anderweitig zu stoppen.

Das will ich jetzt aber gar nicht weiter zerpflücken, weil sonst natürlich der durchaus sozialkritische Ansatz deiner Geschichte nicht funktioniert.;)

Handwerklich gut gemacht. Schöne Formulierungen und flüssig lesbar! Mir hat die Geschichte jedenfalls recht gut gefallen.

Spoilern kann ich allerdings nicht, weil ich wirklich keine Ahnung habe, wer der Urheber sein könnte. Wer es aber auch sein sollte - gute Geschichte.

Unbekannte Grüße vom bekannten EISENMANN

 
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Hallo Frau oder Herr Maske,

ich fang' einfach mal gleich am Text an:

Beleidigt verscheuchte der Scheibenwischer verirrte Regentropfen. Die Solarpanels auf dem Dach schalteten sich enttäuscht aus.
Wir hatten vor längerer Zeit einmal hier eine Diskussion um die Wichtigkeit des ersten Satzes.
Seitdem achte ich bewusst immer darauf. Deine zwei ersten Sätze lassen meine Motivation, die Geschichte (bis zum Ende) zu lesen, schwer schwinden.

Beleidigte Scheibenwischer - enttäuschte Solarpanels -> das muss eine Kindergeschichte sein, in der Sachen zu Personen werden. Ich kann mir auch beim besten Willen kein Bild zu einem beleidigten Scheibenwischer oder enttäuschten Solarpanel machen- und ich würde schon behaupten, dass ich Fantasie habe.

Somit sind diese zwei Sätze für mich ein schlechter Anfang. Wenn es gut geschrieben wäre, könnte ich mir noch vorstellen, dass man die zwei Gemütszustände der Sachen als Anschein formuliert.
Also in dem Sinne: Es schien, als würde der Scheibenwischer die verirrten Regentropfen beleidigt verscheuchen. Damit könnte ich noch leben. Aber es als Tatsache in den Raum zu stellen, macht mir den Text nicht unbedingt sympathisch.


„Anhalten. Fahrgast mitnehmen. Hintere Tür“, sagte Karl Jansen tonlos, ohne den Blick von seiner Zeitung zu lösen, die er über die Knie aufgeschlagen hatte.
Mir war erst beim mehrfachen Lesen klar geworden, dass es sich wohl dabei um den Vater handeln musste. Ich dachte, das sei irgendein Neutrum, das im dem Wagen wie so als eine Art Roboter sitzt. Das liegt einfach an der abgehakten Sprache. Ich würde den Vater anders sprechen lassen, damit es für den Leser besser einzuordnen ist.

Jansen lüftete zur Begrüßung die Wollmütze und lächelte durch seinen Schnurrbart.
Ein Schnurrbart ist ein Bartwuchs oberhalb der Lippen, und nichts unterhalb. Deswegen kann er auch nicht da durch gelächelt haben, weil es nur ein oben gibt. Also muss er unter dem Schnurrbart hindurch gelächelt haben.

Katja nahm den Scanner aus der Mittelkonsole und hielt ihn vor Toms Nase. „Hier, bitte einchecken“, sagte sie grinsend.
Wieso grinst Katja dabei? Es ist doch ein normaler Vorgang, oder? Das Grinsen führt mich als Leser in eine andere Richtung, so als wäre es das erste Mal, dass Tom sich einchecken muss.
Puls und Blutdruckwert wurden mit einem lächelnden Smiley auf dem Bildschirm quittiert.
Blutdruck reicht, bitte ...wert streichen, das ist doppelmoppel.
Während sich Toms Kopfstütze, Klimaanlage und Sitzheizung neu justierten, ertönte Katjas Stimme aus dem Deckenlautsprecher.
Tom hat doch keine eigene Klimaanlage, von daher muss es die Klimaanlage heißen.

Toms Stimme überschlug sich, während er unablässig am Tablet herumprobierte und tiefer in die Funktionen versank. „Wie viel sind Sie schon gefahren? Und mussten Sie schon Mal eingreifen? Ich meine, so richtig …“
fetter Teil liest sich komisch
Ein Raunen. Die Luft ist gereizt.
Die Stimmung ist gereizt oder die Luft ist dick.

Ab dem Moment wird es inhaltlich viel interessanter bis zum Ende der Geschichte.
Fast habe ich das Gefühl, da hätten zwei Autoren die Hand im Spiel gehabt. Der erste Teil ist viel blumiger, aber auch ungelenker geschrieben (Dialoge sind ausbaufähig) als der Teil, der sich um die Technik und die Autoszene dreht.

Im ersten Teil habe ich auch lange gebraucht, bis ich kapiert habe, dass Jansen, anstatt zu fahren, Zeitung liest und Kaffee trinkt. Ich dachte, es gäbe noch jemand anders, der fährt.

„…“ Sein Gesicht errötet sich.
geht nicht.

Entweder: Sein Gesicht rötet sich.
oder: Er errötet. (was besser ist)

Schon interessant, dass jetzt schon die zweite Maske direkte Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen Geschehen anstellt. Das finde ich von der Idee her gut. Aber der Weg ist so direkt dahin, da wird man direkt hinaufgetragen, auf das Thema. Etwas mehr subtiles Vorgehen im Plotentwerfen würde ich mir da wüschen.

Ich habe keinen Autor direkt vor Augen, alles andere wäre wirklich fast nur geraten, von daher gibt es keinen Tipp von mir.

Liebe Grüße
bernadette

 
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Hi Maske,

da muss ich doch auch mal reinschneien, wo mich das Thema speziell und SF allgemein doch interessieren.
Obwohl – nach dem Lesen muss ich sagen, dass das ja gar nicht wahre Science Fiction ist. Solche selbstfahrende Autos, ob Google Car oder Tesla fahren längst, wenn auch (noch) nicht in Deutschland …

Mit einigen Formulierungen/Inhalten kann ich mich nicht so recht anfreunden:

Wie schon barnhelmsagt: „aus der Gosse“: Wenn jemand doch aus der Gosse ist, dann geht er doch gar nicht auf dem Bürgersteig wie die „erlauchten“ Bürger mit 2 oder 3 Kerzen, oder?
Wie barnhelm und Peeperkornfinde ich auch, dass du die betroffenen Leute „ohne Kerze“ - Obdachlose, Schwerverbrecher, Behinderte, Flüchtlinge oder Asylanten -
nicht hättest unbedingt aufzählen müssen, sondern es mehr dem Leser überlassen könntest.

Na ja, vielleicht diente das auch zur „Anheizung“ der Leute im Gerichtssaal, weil denen (Dummes Fußvolk? Immerhin werden „Arbeiter“ und „Plattenbauten“ angesprochen ) das sonst nicht bewusst geworden wäre.

Wie auch schon andere angemerkt haben, hätte man aus der Autofahrt mehr herausholen können. Das Gespräch hätte sich mehr auf diese Ethik-Problematik beziehen können. Gut, dann wären die beiden Kinder das falsche Personal dafür gewesen.

Was mir aufgefallen ist, dass gar nicht so weiter klar wird, wer dieser Zeuge Habermehl überhaupt ist. Ist er ein Sachverständiger, Beamter vom Kraftfahrtbundesamt oder oder. Gestört hat mich das aber nicht; habe mir meinen Teil gedacht. Und so richtig neutral ist der Typ ja nicht, wie er es im Zeugenstand eigentlich sein sollte ;)

Bin auch mal gespannt darauf, warum das Auto am Anfang so „menschlich“ dargestellt wird.

Hat mir Spaß gemacht.

Waren es bei den letzten Maskenbällen Orte, Vornamen und die ß/Doppel-s-Dinge, wird jetzt aufgrund eines Nachnamens auf jemanden gesch(l)ossen, nämlich auf mich . :)
Ich musste erstmal nachschauen: Tatsächlich heißt der Unfallfahrer in meinen „Ananasrenetten“ auch Jansen. Was für ein Ding aber auch.:D
Ich halte es wie The Incredible Holg, der immer alles und überall abstreitet. :lol:

Hätten die Leute im Saal am Ende den Automann mit Kettensägen kastriert, äh traktiert, würde ich jetzt wahrscheinlich auf Eisenmanntippen.
Passen könnte der Text auch auf Isegrims, aber auch auf einige unserer SF-Autoren. Bin nicht ganz sicher. Lag die letzten Male auch immer falsch.


Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo Maske

einem Fahrzeug Formen des Menschlichen einzuhauchen hat was, auf jeden Fall. Das mit dem Goethe-Prinzip, zur Abgrenzung vom Prekariat fand ich ein wenig konstruiert, obwohl ich aus der Biographie Goethes weiß, dass er durchaus nächtliche Spaziergänge mit Kerzen unternommen hat und dabei gelegentlich in Frankfurt.Niederrad oder Offenbach gelandet ist... und gelegentlich die Nähe zum einfachen Volk suchte, was vermutlich mit seinem exzessiven Alkoholkonsum zusammenhing :)
Der Plot ist, na ja, durchsetzt vom Wunsch was gesellschaftlich relevantes zu schreiben, das liberal klingt, aber an der Wahrheit vorbeigeht, leben wir doch heute bereits in einer Klassen-Gesellschaft...und keinen juckt's...

Zum Text:

Plötzlich machte es einen bedrohlichen Ruck nach vorne. Der Radfahrer trat heftig in die Pedale und konnte noch rechtzeitig auf die Fahrbahnmitte ausweichen.
das müsste genauer beschrieben werden

. Und, nein, ich musste noch nicht eingreifen. Noch keiner. Der 4er ist völlig ausgereift, bis auf ein paar Kinderkrankheiten halt.“
auch hier wünschte ich mir mehr... Lem-mäßig

„Soll eine Maschine entscheiden, ob der Wagen gegen eine Laterne donnern oder auf den Bürgersteig rasen soll? Willst du das? Ich nicht.“
dann sag der Maschine: lieber die Laterne..:)

Bevor der Richter einen Blick hineinwerfen kann, fährt Habermehl fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, wie viele Kerzen Obdachlose, Schwerverbrecher, Behinderte, Flüchtlinge oder Asylanten haben …“
.o je, jetzt wird es so ein unterschwellig entrüsteter Humanistentonfall...

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.
auf den smarten Musk?:;)

Insgesamt ein netter Versuch, aber irgendetwas fehlt...

viele Grüße
Isegrims

[nachdem ich es nicht bin, schwör, habe ich null Ahnung, wer das Ding gemacht hat, am ehesten GoMusic:D]

 

Hallo Maske,

wenn ich mich ranhalte, schaffe ich es noch, die Geschichte zu kommentieren, bevor aufgelöst wird. :)

Das Thema ist wirklich sehr spannend - und gar nicht mehr weit von der Realität entfernt.

Objektiv betrachtet, muss man sich eigentlich auf die selbstfahrenden Autos freuen. Die allermeisten Toten und Verletzten im Straßenverkehr werden dadurch verursacht, dass Autofahrer unkonzentriert, emotional aufgewühlt oder betrunken sind. Bei einem Computer bestehen diese Gefahren alle nicht. Das könnte sehr vielen Leuten das Leben retten.

Aber wie wir Menschen halt so sind, konzentrieren sich all unsere Ängste auf die ganz wenigen (bisher noch hypothetischen) Fälle, wo es schwierig wird: Situationen, wo ein Leben gegen das andere abgewogen werden muss. Es ist ja überhaupt nicht so, dass Menschen in diesen Fällen irgendwie unfehlbar die moralischste Lösung wählen würden. Wir wählen in diesen Situationen gar nichts, weil man innerhalb von den Sekundenbruchteilen, in denen da überhaupt was zu machen ist, nur instinktiv reagieren kann, wenn überhaupt.

Ein Computer kann aber so schnell reagieren, und deshalb wird es jetzt eben schwierig, weil man plötzlich die Frage beantworten muss: wie sollte da eigentlich reagiert werden? Soll der Computer unter allen Umständen das Leben des Fahrers schützen, der ja immerhin für das Auto bezahlt hat? Soll er nach utilitaristischen Kriterien den Menschen das Leben retten, deren zu erwartende Glückssumme am größten ist - also zum Beispiel lieber alte Menschen statt Kinder totfahren? Soll er danach gehen, wer den Aufprall am wahrscheinlichsten überleben würde - also lieber starke, gesunde Leute anfahren als gebrechliche?

Das sind alles keine angenehmen Gedanken, und wahrscheinlich gehen die Meinungen dazu weit auseinander. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Gerichte mit solchen Fragen auseinandersetzen werden, wenn sich diese Technologie durchsetzt, ist ziemlich groß, glaube ich.

Die Idee, dass das der Computer die Menschen nach ihrem angeblichen Wert einteilt und die "weniger wertvollen" Menschen bevorzugt opfert, ist eine besonders gruselige Variante, eine prima Vorlage für eine düstere Science-Fiction-Geschichte. Und diesem Prinzip dann auch noch so einen nach Bildungsbürgertum klingenden Namen zu geben, ist auch fies, das gefällt mir. :)

Ich finde es aber ein bisschen schade, dass die Geschichte sich sehr viel Zeit lässt, um die Idee des selbstfahrenden Autos an sich zu beschreiben - das ist doch inzwischen schon in den Medien ziemlich viel diskutiert worden, ich finde das hat nicht so wahnsinnig viel Mehrwert. Ich mag es auch bei Science-Fiction-Filmen nicht besonders, wenn man da minutenlange Kameraschwenks über das Raumschiff ansehen muss, um die technischen Details des unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrives zu bewundern. Für die Geschichte ist das irrelevant. Die Gespräche der Figuren am Anfang finde ich auch nicht so super interessant, dieses Schülergeplänkel. Ich finde das könnte man stark kürzen, oder sogar weglassen. Zum eigentlich spannenden Teil kommt die Geschichte erst in der zweiten Hälfte.

Ich könnte mir gut vorstellen, die ganze Geschichte im Rahmen des Gerichtsverfahrens zu erzählen. Das läuft zwar Gefahr, ein bisschen trocken und sehr dialoglastig zu werden, aber das muss nicht sein. Es gibt ja z.B. sehr viele Fernsehserien, die sich um Anwälte drehen und zum großen Teil vor Gericht spielen, und da kann man eine ganze Menge Drama reinpacken.

Was mir nicht so ganz klar geworden ist, ist wer eigentlich für die Manipulation des Bordcomputers verantwortlich ist und den "Wert" der Insassen künstlich heraufgesetzt hat. War das Jansen? Oder vielleicht Tom, als er mit dem Tablet herumgespielt hat?

Auch die Zwischenrufe im Gerichtssaal finde ich teilweise schwer nachvollziehbar, z.B.:

„Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder.
Wer hat was verdient? Vermutlich geht es um den "Täter" der die Software manipuliert hat, aber ich habe wie gesagt nicht so richtig rauslesen können, wer das gewesen ist. Und ein Urteil ist ja noch nicht gefallen, also ist "der hat's nicht anders verdient" auch merkwürdig, weil ja noch niemand wissen kann, wie die Strafe ausfällt. Oder ist der bei dem Unfall ums Leben gekommen? Dann hätte ja die Programmierung überhaupt nichts genützt ...

Eine andere Frage, die mir noch nicht klar ist, ist wer der Autor sein könnte. Ich gebe dieses Mal keinen Tipp ab, es ist echt schwierig. Aber wir werden es ja bald erfahren. :)

Grüße von Perdita

 

Hallo Maske,

ich bin mir nicht so ganz sicher mit der Geschichte. Ich glaube, interessant trifft es am ehesten. Ist schon eine Vision, die durchaus mit dem Wahn und und den Ängsten unserer Zeit zusammenpasst.
Spannend fand ich sie jetzt nicht so wirklich. Dafür ist mir das dann doch zu erklärend aufgebaut. Zudem finde ich das noch einige Schnitzer, die den Text noch zu kantig wirken lassen für meinen Geschmack.
Nur mal ein paar Sachen:

Im Auto surrte die Luft vor Technik.
what?
Also mal abgesehen davon, dass das schief klingt, würde ich bei einem solchen high-end-gejährt doch hoffen, dass man da nix von der Technik hören muss ;)

Gebannt starrte sie auf die Straßenkarte, in der Livestreams der Rundum-Dachkamera eingebettet wurden. Ein blinkender Punkt stellte Toms Position dar.
„Anhalten. Fahrgast mitnehmen. Hintere Tür“, sagte Karl Jansen tonlos
da sind eine Menge Adj/Adv im Text. Mal abgesehen davon, dass ich ausdünnen würde, passen hier einige schlicht nicht
warum starrt sie gebannt auf das Tablet? Leuchtet mir nicht ein. genausowenig, warum der Vater Tonlos spricht. ich mein, das sind doch sehr starke Wörter, die den Ton in eine bestimmte Richtung leiten. Hiervon merke ich aber im weiteren Verlauf nichts ...
Spruch `Den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen‘ gehört bald endgültig der Vergan…“

bei diesen haarsträubenden Akzenten, die anstelle von kursiv genutzt wurden, ahnte ich sofort, wer der Autor ist :Pfeif:

Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Ein Knistern. Kabelisolationen begannen zu kokeln.
also vielleicht ist es ja gar nicht so gemeint, aber es liest sich so, als ob alles kaputt geht, weil ein Kaffee ausläuft. ähäm. Also das finde ich schon ziemlich ... trashig. Bei einer solche sci-fi-Anlage müsste schon ein tragbarerer Grund her

Jansen gelang es noch, den Schalter zu drücken, bevor er sich schützend die Hände vor dem Gesicht hielt.
das
Sein Gesicht errötet sich
.
kann man so nicht sagen

Der hat`s nicht anders verdient, das Schwein!“, ruft die erste Frau wieder
.
einmal der, dann das. Auch die erste Frau klingt schräg ...

Das Ende dann. Hm. Meiner Meinung nach braucht es die 100 Kerzen gar nicht. Ich mein, okay, das zu manipulieren ist natürlich krass (ist dir die Geschichte Durch VW gekommen?) Aber die Vision ist ja schon krass genug. Das galoppiert mir zu sehr auf zu engem Raum. Denke, damit erstickst du den Knalleffekt eher, als dass du ihn befeuerst.


Joa. Soviel von mir. Interessant, wie gesagt und von daher auch gern gelesen, aber mir fehlt hier schon noch etwas.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hat Spaß gemacht, unter der Maske zu agieren :)

Eine schöne Erfahrung und gute Gelegenheit, mal was Anderes auszuprobieren.
Möchte mich hier schon mal bedanken für eure Kommentare. Es waren klasse Hinweise und Vorschläge dabei, die dem Text gut tun bzw. in eine andere Richtung bringen könnten. :Pfeif:

Wenn der Text zu den KGs verschoben ist, werde ich jeden Kommentar einzeln würdigen.
Dann schnappe ich mir jetzt Mal die Werkzeugkiste. Freue mich schon auf die Überarbeitung und bin gespannt, was dabei herauskommt. :)

Vielen Dank und liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji,

schön, dass du meine Geschichte gelesen und kommentiert hast. ;)
Habe mich gefreut.

Dieser Autor (behaupte ich vermessen) liebt die genaue technische Beschreibung und lässt keine Fragen offen, hat für alles eine Erklärung, achtet aufs Ambiente, Namen und ein freundliches Miteinander, einen hübschen Aufbau zum Einfühlen.
Das empfinde ich als Lob. Danke dafür. :D

Das Szenario ist dezent und wenig verschreckend, was eine "Falle" sein könnte, er kann auch böser. Oder er möchte eben nicht, weil er "es" nicht ist, von dem ich vermute, dass ers wäre.
Danach führst du noch eine Textstelle mit den beiden Kiddies auf, die dich an Holg erinnert, der u.a. starke Passagen über Jugendliche geschrieben hat. Das ehrt mich natürlich.
Und/aber: Ich könnte sicherlich auch böser schreiben. Vielleicht später :shy:

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.
Auch dieses Bild machte ihm (und mir) sicher große Freude.
Yepp, hatte meinen Spaß. :lol:

Wünsche dir einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße,
GoMusic

(Weiter geht es dann, wenn die Geschichte auf mich gemünzt wurde und ich sie bearbeiten kann.)

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe barnhelm,

vielen Dank für deinen Kommentar. :)
Unter anderen hat mich der Name des Protas „verraten“. Wie dumm von mir, diesen Namen Jansen auch schon wieder zu nehmen … :sealed:

Aber es hat sich gelohnt: Die zuerst vermisste Spannung stellt sich ein und es entwickelt sich ein Text, der mich in seinen Bann gezogen hat.
Hierüber freue ich mich natürlich ganz besonders.

Eine grandiose Story, die nach allem, was wir in den letzten Monaten lesen mussten, gar nicht mehr so konstruiert daherkommt. Ja, mich hat die Geschichte gepackt. Da hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht, eine in weiten Teilen durchaus nachvollziehbare Geschichte zu konzipieren.
Auch hierfür besten Dank.

Zum Schluss hin lässt die Spannung für mein Empfinden etwas nach, weil ja nun klar ist, was passiert ist.
Dass die Spannung am Ende etwas nachlässt - andere sagen auch, dass sie gar nicht so richtig aufgebaut wird - muss ich auch zugeben.

Wenn ich etwas zu kritisieren hätte, dann wäre es vielleicht, dass das ethisch-philosophische Thema nur kurz angerissen, aber nicht vertieft wird. Doch das ist nur ein bisschen Kratzen an einer ansonsten für mein Empfinden gelungenen Geschichte.
Ich überlege hier noch, wie ich das ein wenig vertiefen kann.
Peeperkorn hatte ja die gute Idee, den ersten Teil aus der Sicht der Unfallopfer zu schreiben (dazu später mehr).

Die Sprache des Textes ist klar und unprätentiös und damit dem Thema angemessen. Die Details des ersten Teils kann ich nicht beurteilen und sie erscheinen mir auch nicht so wichtig, ihren Zweck, die Situation zu kennzeichnen, erfüllen sie.
Danke für die „klare und angemessene Sprache“. Das ist mir wichtig, dass das hier in deinen Augen geklappt hat.
Gut auch, dass du den ersten Teil als „Zweck erfüllt“ siehst. So sollte es für diese Geschichte auch sein.
Sicher wäre der erste Teil auch eine gute Basis für eine ganz andere, düstere, dystopische Science Fiction-Story (So etwas reizt mich schon länger. Womöglich habe ich hier mit diesem Part ja tatsächlich eine gute Grundstimmung getroffen, die ich später übernehmen kann. Mal sehen.)

Die Solarpanels auf dem Dach schalteten sich enttäuscht aus.
Diese menschliche Verhaltensweise scheint mir hier und auch bezogen auf den weiteren Text nicht zu passen.
Ja, im Nachhinein ärgert mich das schon, dass ich das nicht zumindest etwas weiter abgeschwächt habe. Es funktioniert in der Geschichte so nicht - nach dem Motto „das Auto hat menschliche Züge“, schützt die Menschen; die von Menschen entwickelte Software macht Fehler bzw. ist manipulierbar und schadet somit dem Menschen. Die Vermenschlichung des Autos wäre eine ganz andere Geschichte …

bernadetteund Eisenmannz.B. haben das Vermenschlichen ja auch angemakelt.
Gerade Bernadettes Idee mit dem Abschwächen auf „schien“ halte ich für klasse.

Bunte Leuchtdioden flimmerten im Rhythmus der Straße und spiegelten sich im polierten Holzinterieur wider.
Was ist der ‚Rhythmus’ der Straße. Ich verstehe, dass hier Atmosphäre geschaffen werden soll, aber es entsteht für mich kein Bild.
Ja, es sollte Atmosphäre schaffen. So ungefähr, dass die Lämpchen im Takt der Bodenwellen, Schlaglöcher, Kurven leuchten oder „mit swingen“.
Vielleicht gibt es hierzu ja noch weitere Meinungen. Ich finde die Stelle ziemlich gut :D

Das Tablet hinter dem Beifahrersitz fuhr hoch und synchronisierte sich mit dem Schul-Laptop in Toms Tasche.
Synchronisieren kenne ich nicht als reflexives Verb, ist vielleicht eine neue Verwendung
Habe da jetzt nichts Gegenteiliges finden können, das „einfach nur“ aus dem technischen/Computer-Sprachgebrauch übernommen. Vielleicht ist es tatsächlich „nur Umgangssprache“ (die hier dann nichts verloren hätte). Lasse mich da gerne belehren. :Pfeif:

Jansen erschrak, als der Motor aufheulte und sämtliche LED-Anzeigen rot leuchteten. Fluchend schlug er den Kaffeebecher fort, der ihm auf dem Schoß gefallen war. Reste des heißen Getränkes flossen in die Elektronik.
Natürlich habe ich nicht die geringste Ahnung von diesen Dingen. Aber hier sieht es für mich so aus, als habe der erste Kaffee (weiter oben) schon zu dieser Reaktion des Motors geführt. Vielleicht sollte hier ein ‚auch’ oder ‚ebenfalls’ o.Ä. stehen?
Stimmt. Guter Hinweis. Kommt rein.

Mit einer Kerze war man aus der Gosse; nur gut Betuchte hatten zwei oder drei Kerzen.“
Die Erklärung des ‚Goethe Prinzips’ ist schon sehr gut. Allerdings verstehe ich dieses ‚Aus-der-Gosse-sein’ nicht.
„Aus der Gosse“ bedeutet ja wörtlich nichts anderes, als dass jemand mit einer Kerze im Rinnstein ausweichen musste. :shy:
Habe das ein wenig geändert:
Mit einer Kerze war man aus der oder sozusagen in der Gosse; nur gut Betuchte hatten zwei oder drei Kerzen.

„Goethe 2.0 teilt die mutmaßlich zu verunfallten Personen nicht in drei, sondern in vier Kategorien ein.
Das gibt natürlich diese Wortungeheuer in sachlichen Texten, aber ‚zu verunfallten’ finde ich doch schwer vorstellbar.
Danke. Ich denke, so klingt es besser:
Goethe 2.0 teilt die Personen, die mutmaßlich verunfallen, nicht

Bevor der Richter einen Blick hineinwerfen kann, fährt Habermehl fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, wie viele Kerzen Obdachlose, Schwerverbrecher, Behinderte, Flüchtlinge oder Asylanten haben …“ Sein Gesicht errötet sich.
Ich bin mir nicht sicher, ob dein Text diese Konkretisierung braucht. Sie führt für mein Empfinden in eine andere Problematik, zumal du ja vorher schon die Kategorien angesprochen hast. Aber da bin ich mir nicht sicher.
Das wurde auch von anderen Kommentatoren angesprochen, u.a. von Peeperkorn. Im Nachhinein gefällt mir das nicht mehr. Ich habe das etwas geändert. Siehe weiter unten.

Eine wirklich interessante Geschichte am frühen Morgen, die ich gerne gelesen habe.
Danke dafür und auch für die beiden gefundenen ‘n‘, die zu viel waren.


Lieber Peeperkorn,

Habe ich gerne gelesen. Ja, ich könnte mir gut vorstellen, diese Geschichte mit meinen Schülern im Philosophieunterricht zu lesen.
Na, das wäre ja was! :read:

Mir hätte es allerdings besser gefallen, wenn die Beispiele zur Hierarchie der potentiellen Opfer etwas subtiler ausgefallen wären. Obdachlose, Flüchtlinge etc. ist mir da etwas zu holzhammermässig.
Vielleicht wenn du vor allem die Dreikerzenmenschen in den Vordergrund rückst: Ärztinnen, Menschen, die bei Hilfsorganisationen tätig sind. Dann hast du vielleicht noch Leser, die hier nicken. Dann: gebärfähige Frauen, junge Menschen, Nichtraucher. Wie die Sache weitergeht, kannst du dann den Lesern überlassen. Ich denke, das würde anregender wirken.
Hat barnhelmoben auch gesagt. Die sind nun raus.

Ihr habt mich auf eine gute Idee gebracht. Es heißt nun:
Während der Richter die Angaben auf der Liste studiert, schaut sich Habermehl im Saal um. Sein Gesicht errötet sich, als er eine schwangere Frau sieht. Schnell lässt er den Blick weiter über die Reihen schweifen und starrt dann zwei junge Leute an, zwischen denen ein alter Mann sitzt. Er fährt fort: “Ich brauche wohl nicht zu sagen, was ich von der Einteilung in Kerzen halte.“

Am Ende habe ich mich gefragt, weshalb du am Anfang diese Figuren einführst, diese Szenen entwickelst. Denn diese Figuren spielen im zweiten Teil keine Rolle mehr, lediglich ihre Anzahl ist relevant. Ob der eine ein Tablet in der Hand gehabt hat oder nicht, ist egal. Ich denke, du wählst das, um in die technische Seite der Geschichte einzuführen.
Ja, der einzige Zweck war die Vorstellung der Technik. :shy:

Dennoch ist es vielleicht bedenkenswert, wenn du in diesem ersten Teil die Perspektive der Opfer auf dem Gehsteig stärker berücksichtigst. Es wäre ja denkbar, der erste Teil handelt von fünf Leuten, die auf dem Gehsteig sind und du erzählst etwas über diese Menschen und dann rast ein Auto auf sie zu …
Aber ist nur so eine Idee, um zu verdeutlichen, was für mich erzähltechnisch nicht so ganz stimmig war.
Klasse Idee. Ich denke darüber nach, das eventuell als eine dritte Szene einzubauen. Mir juckt es schon in den Fingern ;)


Habe mich sehr über eure tollen Kommentare gefreut. Vielen Dank und einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wird fortgesetzt ***

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Holg, The Incredible Holg

Danke für deinen Kommentar.

wieder so ein Thema, bei dem ich mitreden muss.
Hehe. :lol:

wenngleich ich dem einen Rufer in der Verhandlung zustimmen muss, dass eine Ethikkommision (oder auch eine simple Zulassungsbehörde) so ein Punktesystem wohl kaum einfach durchgewunken hätte, auch ohne die zusätzliche Manipulation. Um das zu glauben, bräuchte ich mehr gesellschaftlichen Kontext, bei dem z.B. in einem dystopischen Szenario solche moralischen Dilemmata tatsächlich so versachlicht worden wären, dass ein Hersteller mit so einem Algorithmus durchkommt.
Ja, das ist das Problem, das ich beim Schreiben hatte. Wieweit wollte ich schon in Richtung Dystopie /Science Fiction gehen, ohne die aktuelle Relevanz, das moralische/ethische Thema zu verlieren.

Aber dann wäre vielleicht der Aufschrei der Zuschauer in der Geschichte auch nicht mehr so groß, dann könnte/müsste man stattdessen veranschaulichen, wie leicht sich alle mit so einem Herangehen abfinden usw. Das wäre auch spannend, wie so etwas auf den Leser wirken würde. Aber natürlich eine deutlich andere Geschichte als die, die du uns erzählst.
Das wäre natürlich ein Ansatz, dass sich die Leute abgefunden hätten.
Diese Idee gefällt mir. Ich überlege nochund wäge ab, in welche Richtung die Geschichte gehen könnte.
Ein anderer Ansatz wäre ja, alles in der Gegenwart spielen zu lassen, Technik minimieren und die Sicht mehr auf die Opfer auf der Straße richten (z.B. Peeperkorns Aussage). Vielleicht wird es eine gesunde Mischung daraus …

Die Vermenschlichung der Technik hatte barnhelmschon angesprochen, die stört mich auch ein bisschen. …
dann ist das hier aber nicht konsequent eingesetzt, denn der Rest des Textes ist für mein Empfinden sehr sachlich gehalten.
Stimmt. Ist schon raus.

Du willst die technischen Beschreibungen anbringen, tust das aber in einer ziemlich banalen Rahmenhandlung, und dabei erlahmt ein bisschen mein Interesse. Wenn ich diese Geschichte hätte schreiben sollen, hätte ich vermutlich (wieder mal) die Zeitebenen ineinander verschränkt und den Unfall vorweggenommen oder zumindest angedeutet, um irgendwie Spannung aufzubauen. Oder du hättest deine Charaktere irgendetwas Interessanteres tun und sagen lassen sollen, als nur zur Schule zu fahren.
You are right. Ich denke darüber nach. Wie gesagt, kommt da noch was. Die Idee, da eine Szene zwischenzuschieben oder es zu trennen, hatte ich auch schon. Wäre auch eine Möglichkeit.

Der Text beschreibt die Technik zwar sehr ausführlich, aber gleichzeitig auch sehr oberflächlich
Technik kennst du v.a. aus der Benutzerperspektive, und natürlich hast du für die Geschichte etwas recherchiert, aber ich glaube nicht, dass du von Haus aus ein Techie bist. Sonst hättest du wohl auch nicht den Taser zum "Teaser" verhunzt.
Oberflächlich? Nun, ich wollte nicht zu sehr in die Tiefe gehen. :Pfeif:
Ein richtiger Techie bin ich auch nicht, eher die Schnittstelle zwischen Technik und Mensch.
Teaser ist korrigiert. :shy:

Das führt mich ingesamt zu der Einschätzung, dass du sonst statt Maschinen lieber Menschen beschreibst
Das hast du gut erkannt. :thumbsup:

Ich denke, diese Geschichte hat jemand geschrieben, der eher nicht im SF-Metier zuhause ist, sondern dem vor allem der moralische Aspekt wichtig war.
Yepp. Anfänger in SF.

Vielleicht jemand, der im Thread zu meiner Radfahrer-Geschichte gelesen hat, dass Perdita das Thema selbstfahrende Autos angerissen hat, und daraufhin dachte: Das ist mal 'ne Geschichte wert! Vielleicht ist das der Grund, warum ich im Geiste jetzt die Wortkrieger durchgehe, die im besagten Thread aktiv waren.
Stimmt. Perditas Kommentar war der Auslöser. Ich war auch in dem Thread aktiv, wurde aber nicht verdächtigt. :D

Der Maskenmensch benutzt außerdem gerne ein paar mehr Adjektive und Adverbien; obwohl er sich eigentlich bemüht, knapp zu schreiben, rutscht er dabei immer mal wieder aus und baut auch mal einen Nebenstrang auf, der nicht weiterverfolgt wird (so wie hier die Personen aus dem ersten Teil der Geschichte).
Gut, Adj. und Adv. prüfe ich noch mal.
Nebenstrang aufbauen und nicht weiterverfolgen ist sonst nicht mein Ding. Ich sehe das hier als ein Experiment, das sich als nicht besonders erfolgreich erwiesen hat. So habe ich wieder was für die Zukunft gelernt. ;)

Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut.
Grüble noch darüber nach, ob ich es gut finden soll, dass du mich nicht als Autor verdächtigt hast. :lol:


Lieber Eisenmann,

ich danke auch dir für deine Zeit und deinen Kommentar.

Ich habe mich gefragt, warum der Wagen nicht anderweitig ausweichen konnte. Er hatte ja immerhin Zeit genug, eine moralische Werteabwägung zwischen den "Kerzen" anzustellen. Hätte er in diesen Sekundenbruchteilen nicht versuchen können, seine Fahrt anderweitig zu stoppen. Das will ich jetzt aber gar nicht weiter zerpflücken, weil sonst natürlich der durchaus sozialkritische Ansatz deiner Geschichte nicht funktioniert.
Das System wurde halt manipuliert und einige Funktionen (die vielleicht Leben hätten retten können), sind ausgefallen. :Pfeif:

Handwerklich gut gemacht. Schöne Formulierungen und flüssig lesbar! Mir hat die Geschichte jedenfalls recht gut gefallen.
Spoilern kann ich allerdings nicht, weil ich wirklich keine Ahnung habe, wer der Urheber sein könnte. Wer es aber auch sein sollte - gute Geschichte.
Danke dafür.
Der Maskenball hat Spaß gemacht. Mit der einzigen Ausnahme, dass ich kaum darauf warten konnte, endlich den Text überarbeiten zu können ...

Wünsche euch beiden einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wird fortgesetzt ***

 

Hallo GoMusic,

Zuerst mal danke dafür, dass deine Geschichte mir eine lange Autofahrt verschönert hat, weil sie zu lebhaften Diskussionen geführt hat. Meine (sehr jungen) Mitfahrer konnten gar nicht genug kriegen, sich immer neue Variationen über die technische Zukunft des Auto auszudenken, besonders, was die Innenausstattung betrifft. Da lagen sie ganz auf der Wellenlänge deiner jugendlichen Protas.

Der ältere Herr, der das Auto steuerte, erklärte entrüstet, nie im Leben die Oberherrschaft über ein technisches Gerät aufgeben zu wollen, wenn dieses noch so schlau wäre und noch so bequem, dass er dabei die SZ lesen, Kaffee oder ein Weizen trinken könnte.

Mich beschäftigte vor allem das ethische Problem dieser Vision. Man landet da sehr schnell beim Sozialdarwinismus, auch wenn man das gar nicht will. Die Entscheidung darüber, wer in die Gosse muss, an ein Computerprogramm zu delegieren, ist schon bedenklich. Wenn sich dann noch herausstellt, dass das Programm manipulierbar ist ... Viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren.

Bin gespannt auf deine Bearbeitung. Es wird sich auf jedenfalls lohnen, an der Thematik dranzuzubleiben. Gute SF ist halt nicht nur Technikkram.

Herzliche Grüße
wieselmaus

 

Liebe bernadette,

ich danke dir für deinen Kommentar. :)

Beleidigte Scheibenwischer - enttäuschte Solarpanels -> das muss eine Kindergeschichte sein, in der Sachen zu Personen werden. Ich kann mir auch beim besten Willen kein Bild zu einem beleidigten Scheibenwischer oder enttäuschten Solarpanel machen- und ich würde schon behaupten, dass ich Fantasie habe.

Somit sind diese zwei Sätze für mich ein schlechter Anfang. Wenn es gut geschrieben wäre, könnte ich mir noch vorstellen, dass man die zwei Gemütszustände der Sachen als Anschein formuliert.
Also in dem Sinne: Es schien, als würde der Scheibenwischer die verirrten Regentropfen beleidigt verscheuchen. Damit könnte ich noch leben. Aber es als Tatsache in den Raum zu stellen, macht mir den Text nicht unbedingt sympathisch.

Ja, das haben mehrere angesprochen.
Das war auch die Stelle, wo ich mir gewünscht hätte, ich könnte den Text alsbald bearbeiten (was ja wegen des Maskenballs nicht möglich war.)

Ich habe da was ausprobiert, ohne es hartnäckig zu Ende zu bringen. Nachher ist man immer schlauer und ich sehe jetzt gar keinen Grund mehr, das Auto in welcher Art auch immer „vermenschlicht“ darzustellen. :shy:

„Anhalten. Fahrgast mitnehmen. Hintere Tür“, sagte Karl Jansen tonlos, ohne den Blick von seiner Zeitung zu lösen, die er über die Knie aufgeschlagen hatte.
Mir war erst beim mehrfachen Lesen klar geworden, dass es sich wohl dabei um den Vater handeln musste. Ich dachte, das sei irgendein Neutrum, das im dem Wagen wie so als eine Art Roboter sitzt. Das liegt einfach an der abgehakten Sprache. Ich würde den Vater anders sprechen lassen, damit es für den Leser besser einzuordnen ist.
Ich habe mir diese Stelle so vorgestellt, wie ich immer versuche, meinem Smartphone Sprachbefehle zu geben. Viel zu oft hat mich mein Handy nicht verstanden und ich habe es dann mal „tonlos“ probiert – mit Erfolg.
Die Deutsche Bahn möchte ja einen humanoiden Roboter namens Pepper einsetzen, wie ich gestern gelesen habe. Da finde ich den Namen „Karl Jansen“ für einen Autoroboter aber schöner :lol:

Katja nahm den Scanner aus der Mittelkonsole und hielt ihn vor Toms Nase. „Hier, bitte einchecken“, sagte sie grinsend.
Wieso grinst Katja dabei? Es ist doch ein normaler Vorgang, oder? Das Grinsen führt mich als Leser in eine andere Richtung, so als wäre es das erste Mal, dass Tom sich einchecken muss.
Habe das geändert, damit es vielleicht besser passt:
… sagte sie in Vorfreude.
Ob Tom sich zum ersten Mal am Scanner eincheckt oder das schon kennt, wird nicht gesagt. Katja grinst (in Vorfreude), weil sie für Tom ja die persönliche Ansprache aufgezeichnet hat, mit der sie ihn überraschen möchte.

Ab dem Moment wird es inhaltlich viel interessanter bis zum Ende der Geschichte.
Fast habe ich das Gefühl, da hätten zwei Autoren die Hand im Spiel gehabt. Der erste Teil ist viel blumiger, aber auch ungelenker geschrieben (Dialoge sind ausbaufähig) als der Teil, der sich um die Technik und die Autoszene dreht.
Ja, mit dem ersten Teil bin ich noch nicht glücklich. So wie er da jetzt steht, dient er lediglich zur Erklärung der Technik. Mache mir da noch Gedanken zu.

Im ersten Teil habe ich auch lange gebraucht, bis ich kapiert habe, dass Jansen, anstatt zu fahren, Zeitung liest und Kaffee trinkt. Ich dachte, es gäbe noch jemand anders, der fährt.
Das erklärt, wie du auf Roboter oder Neutrum kommst. Ich warte mal ab, ob es da evtl. noch weitere Hinweise/Kommentare zu gibt, behalte aber zunächst im Hinterkopf, das eindeutiger zu beschreiben. (Z.B. dass vorne nur eine Person sitzt, sich ein großer Tisch befindet oder was anderes, was darauf schließen lässt).

Schon interessant, dass jetzt schon die zweite Maske direkte Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen Geschehen anstellt. Das finde ich von der Idee her gut
Ja, ich hatte in dieser Zeit viel über selbstfahrende Autos und die eingehenden ethischen Probleme gelesen. Als ich dann noch den Auto-Kommentar von Perdita unter einer Geschichte gelesen hatte, war klar, dass es dieses Thema werden muss.

Aber der Weg ist so direkt dahin, da wird man direkt hinaufgetragen, auf das Thema. Etwas mehr subtiles Vorgehen im Plotentwerfen würde ich mir da wüschen.
Stimme dir zu. Vielleicht war ich auch einfach zu sehr auf das Thema Ethik/Moral fixiert. Dann spielte noch meine Faszination zur Technik im Auto eine große Rolle und so kam eins zum anderen, dass dabei der Plot etwas auf der Strecke geblieben ist. Ich arbeite noch dran.

Die Aufzählung der Personengruppe („Obdachlose, Arbeitslose …“) fiel als erstes raus.

Der Schnurbart ist weg, Puls und BlutdruckWERT auch, ebenso habe ich deine weiteren Hinweise/Korrekturen eingebaut/durchgeführt wie „in Funktionen versinken“ und „gereizte Stimmung“, „erröten“. Vielen Dank dafür.

Habe mich sehr gefreut. :)

Wünsche dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wird fortgesetzt ***

 

Hallo Isegrims,

Vielen Dank für deinen Kommentar. ;)

In einem Fahrzeug Formen des Menschlichen einzuhauchen hat was, auf jeden Fall.
Hehe. Das sagst du, wo du ja teilweise sprechende Tiere in deinen Geschichten hast. :lol:

Das mit dem Goethe-Prinzip, zur Abgrenzung vom Prekariat fand ich ein wenig konstruiert, obwohl ich aus der Biographie Goethes weiß, dass er durchaus nächtliche Spaziergänge mit Kerzen unternommen hat und dabei gelegentlich in Frankfurt.Niederrad oder Offenbach gelandet ist...
Ist nicht so richtig konstruiert.
Die Idee, diese Kerzen-Sache als „Algorithmus“ oder was auch immer in die Auto-Steuerung einzubauen und dann noch ganz harmlos „Goethe 2.0“ zu nennen … okay, dafür kannst du mich schlagen. Aber das mit der Erklärung im Gerichtssaal aus der Goethe-Zeit (eine bis drei Kerzen; aus dem Weg gehen: aus der Gosse) ist belegt.

Auf die Idee kam ich, als das mal eine Frage in einer Quizsendung war (ich glaube, wieselmauskennt die Sendung auch/hat sie schon mal erwähnt, vielleicht hat sie diese Folge ja auch gesehen?).

Der Plot ist, na ja, durchsetzt vom Wunsch was gesellschaftlich relevantes zu schreiben, das liberal klingt, aber an der Wahrheit vorbeigeht, leben wir doch heute bereits in einer Klassen-Gesellschaft...und keinen juckt's...
Ja, der Plot ist verbesserungswürdig (work in progress).
Und tatsächlich leben wir schon heute in einer solchen Welt. Diese oder so ähnliche Gerichtsverhandlungen dürften aber neu sein und werden wohl leider Realität werden.

Plötzlich machte es einen bedrohlichen Ruck nach vorne. Der Radfahrer trat heftig in die Pedale und konnte noch rechtzeitig auf die Fahrbahnmitte ausweichen.
das müsste genauer beschrieben werden
Muss ich mal sehen. Könnte bei der Überarbeitung ganz herausfallen.

Und, nein, ich musste noch nicht eingreifen. Noch keiner. Der 4er ist völlig ausgereift, bis auf ein paar Kinderkrankheiten halt.“
auch hier wünschte ich mir mehr... Lem-mäßig
Hier ist doch gerade der Witz, dass er von Kinderkrankheiten spricht, aber beinahe ein Radfahrer überfahren wurde und heißer Kaffee in die Elektronik laufen konnte, wo die Konsequenzen noch gar nicht bekannt sind.

Bevor der Richter einen Blick hineinwerfen kann, fährt Habermehl fort. “Ich brauche wohl nicht zu sagen, wie viele Kerzen Obdachlose, Schwerverbrecher, Behinderte, Flüchtlinge oder Asylanten haben …“
.o je, jetzt wird es so ein unterschwellig entrüsteter Humanistentonfall...
Ist raus. :Pfeif:

Habermehl bahnt sich einen Weg zum Ausgang. Beim Umdrehen sieht er noch, wie Beamte nach hinten eilen, wo mehrere Männer auf den unter einem Stuhl kauernden Vertreter des Autowerkes eintreten.
auf den smarten Musk?:
Hehe, Kopfkino. :lol:

Insgesamt ein netter Versuch, aber irgendetwas fehlt...
Danke für deine Einschätzung. Das, was noch fehlt, hoffe ich zu finden.

[nachdem ich es nicht bin, schwör, habe ich null Ahnung, wer das Ding gemacht hat, am ehesten @GoMusic ]
Bingo.
Ich glaube, ich würde dich beim bzw. im Maskenball auch erkennen. Dafür lesen und kommentieren wir beide uns gegenseitig schon lang genug. :shy:

Vielen Dank für deine Zeit. Wünsche dir, dass du gut ins Wochenende rutscht.

Liebe Grüße,
GoMusic

*** wird fortgesetzt ***

 

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