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Klebrige Lippen

Seniors
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21.04.2015
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Klebrige Lippen

Der Sommer damals dauerte ewig. Am Wochenende habt ihr euch immer im Park getroffen. Die Mädchen saßen auf der Lehne der Bank, die Jungs standen mit ihren Bierdosen davor. Irgendjemand hatte immer Musik dabei. Es roch nach gemähtem Rasen und warmer Erde. Deine Lippen waren klebrig, denn du hast immer Mixery oder Bacardi Breezer getrunken, kein hartes Zeug. Die schummrige Sicht auf die Dinge, die mochtest du, nicht den Vollrausch. Mit jedem Zug an der Zigarette fühltest du dich freier.
Ihr zogt weiter zum Bahnhof und fuhrt mit der Regionalbahn ins Umland. Da gab es nichts, außer eurem Lieblingsclub. Weißt du noch – samstags gab es drei Bier umsonst, wenn man vor zehn da war. Ihr habt euch immer nach vorne gedrängelt, habt es gerade so geschafft, bei Sandra die Gratisplörre abzuholen. Sandra arbeitete hinter der Bar. Sie hatte fettige blonde Haare und ein teigiges Gesicht. Du hast sie oft beobachtet. In deiner jugendlichen Arroganz mitleidig auf sie herabgesehen. Du hast sie nie gefragt, wie es ihr geht, wenn sie kurz vor der Bar stand, um eine zu rauchen. Ob zu Hause Kinder auf sie warteten? Oder ein Mann? Ab und zu hatte sie blaue Flecken an den Armen.
Alle waren da. Freunde, Vollidioten, Herzensbrecher. Jeder kannte jeden. Eine große Familie, die zum Takt durch die Nacht stampfte. Du hast getanzt, bis dein Kopf rot war und deine Haare am Gesicht klebten.

Deine Augen leuchten. Du leckst dir über die Lippen. Sie schmecken nach Bier und Zigarette. Der Bass von „Sound of da police“ dröhnt durch die Boxen und du wirfst die Arme in die Luft. Gegenüber auf der Tanzfläche steht der Junge aus der Oberstufe. Er lächelt dir zu und dein Herz springt dir bis in den Hals.

Sechzehn fühlte sich unendlich an. Heute rieselt mir die Zeit durch die Finger. Ich presse meine Hände fest zusammen, um den Sand aufzufangen, aber es hilft nichts. Du hast nicht gewusst, wie kostbar die Zeit ist. Hast jeden Tag aufgesogen, die Nächte gefeiert, den Kater am nächsten Morgen einfach fauchen lassen. Ich dagegen hasse ihn, weil er mir Zeit raubt.
Ich will dich bei den Schultern packen und schütteln. Für all die Stunden in der Schule, die du verflucht hast. Die Minuten, die dir so quälend vorkamen. Die Schule fuckt dich ab, aber weißt du was? Du wirst sie lieben. Später wirst du sie lieben, wenn du jeden Tag arbeitest und deine Freizeit dir aus der Ferne zuwinkt.

Dein Herz war groß und gierig. Es hat sich gekrümmt vor Schmerzen, als du deinen ersten Liebeskummer hattest. Du hast gehofft, dass es leichter wird, wenn du älter und erfahrener bist. Aber das wird es nicht. Ich wäre traurig, wenn es so wäre. Es muss wehtun.
Damals hast du es weggetanzt. Das schlechte Gefühl. Kummer, Wut, Frust. Der dumpfe Bass in deinen Adern, verloren in der Melodie, losgelöst von allem. Dein Lächeln war frei. Stünde ich in diesem Moment auf der Tanzfläche, den vibrierenden Boden unter meinen Füßen und dein Herz in meiner Brust, ich würde mir schwören, sie nie zu verlieren: Die Leichtigkeit. Denn auf dem Weg zu mir hast du einen Teil von ihr irgendwo liegen lassen.

Es muss nach dieser Nacht passiert sein. Als er durchgedreht ist und die Schlaftabletten geschluckt hat. Ich spüre deine Panik noch immer, als du zitternd den Notruf gewählt hast. Doch die Zeit hat Abstand geschaffen zwischen mir und deinen Gefühlen. Ich betrachte das Geschehen in einem alten Röhrenfernseher vor mir und empfinde alles gedämpft. Auf dem Bildschirm vor mir hockst du weinend auf dem Küchenboden und wühlst im Mülleimer nach der Tablettenpackung, weil der Arzt am Telefon dich fragt, wie viele der Typ im Schlafzimmer davon genommen hat. Am nächsten Tag wacht ihr beide auf. Benommen. Dein Lächeln ist gebrochen.
Du hättest sofort wieder tanzen gehen sollen. Seine Entschuldigungen nicht akzeptieren dürfen. Immer wieder hat er seinen Kopf gegen die Wand geschlagen oder dich mitten in der Nacht am Telefon beschimpft. Du verfängst dich in einer Vorstellung von Liebe, die dich aussaugt. Deine Augen verlieren ihren Glanz, dein Lachen seine Farbe. Es ist schwer, dich noch zu erkennen. Jahrelang irrst du neben dir her, ohne Musik, benebelt, abhängig von den Launen eines miesen Versagers.

Jetzt fragst du dich vielleicht, was ich von dir will. Die Dinge sind geschehen, also was soll das alles? Ich möchte, dass du gut auf sie aufpasst, diese Zeit des freien Schwebens. Genieße jeden Abend im Park, jeden Schluck klebrigen Colabiers und jeden einzelnen Schritt auf der Tanzfläche. Halte daran fest, denn dann fällt es mir vielleicht ein bisschen leichter, auch mal loszulassen.

Heute bin ich verheiratet. Wenn ich ihn ansehe, muss ich lächeln. So wie du damals gelächelt hast, wenn du verliebt warst. Du musst wissen, er tanzt wie du. Lässt alles fallen, blendet die anderen aus, verliert sich im Beat. Er greift nach meiner Hand und zieht mich an sich. Nur ganz selten gelingt es mir, ganz und gar da zu sein. In diesem einen Moment. Viel zu oft denke ich an eine Zukunft, die auch dann noch auf mich wartet, wenn ich sie mal für eine Weile ignoriere. Er hilft mir dabei sie auszublenden. Diesen kleinen Funken, den du auf dem Weg zu mir verloren hast, den hat er wiedergefunden. Er atmet jede Sekunde des Lebens so tief ein, dass mir ganz schwindlig davon wird. Ich glaube, du würdest ihn mögen, jedoch nicht zu schätzen wissen.
Noch nicht.

Deine Schritte haben mich hierher gebracht. Ramponiert und mit zerzausten Haaren kommst du bei mir an. Wir stehen uns gegenüber. Ein junges Mädchen und eine Frau in den Dreißigern, die sich nacheinander sehnen. Ich nehme deine Hände und betrachte dich.

 
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Liebe RinaWu,

"Schreibe einen Brief an dein jugendliches Ich".

Beim ersten Lesen war ich ein wenig verwirrt, auch wenn gegen Ende klar wurde, dass es sich nicht um zwei Personen, sondern um ein und dieselbe zu verschiedenen Lebensabschnitten handelte. Mit dem Wissen um die Aufgabenstellung liest sich der Text dann auch ein zweites Mal gewinnbringend. Die Geschichte lebt vor allem durch ihren Stil und einige schöne Bilder. Der Inhalt ist dem Thema geschuldet natürlich etwas banal, ich schätze, dass sind so die typischen Standardsachen, die Erwachsenen einfallen, wenn sie im Nachhinein ihre Jugend reflektieren: Die Schule war eigentlich ganz angenehm, man hatte viel Freizeit, einige dumme Entscheidungen getroffen, heute vergeht die Zeit viel schneller als damals und man verträgt Alkohol nicht mehr so gut. Ich bin Ende 20 und kann das bereits alles für mich so bestätigen, von daher mag ich überhaupt nicht ausschließen, das Thema ähnlich anzugehen, würde ich einen Brief an mein jugendliches Ich schreiben. Aber der Erzählton ist gut getroffen. Lediglich den ersten Satz würde ich streichen, der klingt ein wenig wie ein Werbetext für ein Produkt, das nostalgische Gefühle wecken soll, Werthers Original oder Omas Eintopf von Maggi.

Gerne gelesen und viel Erfolg beim Wettbewerb!

Der Exilfranke :)

P.S. vergiss nicht, den Text nach Einsendung hier zu löschen, denn es kann immer sein, dass die Jury deinen Text googlet, um zu prüfen, ob du ihn schon veröffentlicht hast.

 

Hallo RinaWu

Ein wehmütiger Text. Die Vergangenheit wird (merkwürdigerweise) in aller Regel mit einem Weichzeichner versehen, trotz der Einschränkungen, die auch dein Text enthält. Viel spannender hätte ich einen härteren Blick auf die Verletzungen gefunden. Sprachlich gefällt es mir gut. Du schaffst es in allen deinen Texten die Balance zu halten und nicht in Kitsch zu verfallen, obwohl du nahe dran bist. :)

Bisschen was zum Text:

denn du hast immer Mixery oder Bacardi Breezer getrunken, kein hartes Zeug.
schon so halb-hartes Zeug :)

Heute rieselt mir die Zeit durch die Finger. Ich presse meine Hände fest zusammen, um den Sand aufzufangen, aber es hilft nichts.
sehr schönes Bild :Pfeif:

Hör gut zu! Diesen kleinen Funken, den du auf dem Weg verloren hast, den hat dein zukünftiger Mann wiedergefunden.
mm, das Ende finde ich etwas banal, zumal sie sozusagen die Verantwortung auf ihren zukünftigen Mann überträgt...

liebe Grüße und viel Erfolg bei dem Wettbewerb
Isegrims

 

Hallo Exilfranke,

lieben Dank für deine Gedanken zu meinem Text.

Die Geschichte lebt vor allem durch ihren Stil und einige schöne Bilder.
Das freut mich, danke.

Wie ich schon weiter unten geschrieben habe, ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Briefe an das jugendliche Ich alle so ähnlich (inhaltlich betrachtet) aussehen würden. Wenn ich allein an meine Mutter denke, würde sie – glaube ich – genau das Gegenteil schreiben. Sich nämlich dazu ermahnen, in der Jugend nicht so ernst zu sein, Grenzen zu durchbrechen, sich etwas zu trauen. Allein schon der Tatsache geschuldet, dass sie in den Sechzigern/Siebzigern ganz anders erzogen wurde, als ich in den Achtzigern/Neunzigern. Ich bin gespannt, was am Ende bei den Gewinnergeschichten herauskommen wird.

Danke für deinen Tipp am Schluss, aber den Text habe ich schon verschickt, bevor ich ihn hier online gestellt habe. Sonst wäre das vielleicht ein bisschen geschummelt gewesen, keine Ahnung. Ich hab's lieber so rum gemacht. Und normalerweise steht dabei, wenn die Texte zuvor nicht online erscheinen dürfen, oft wird ja sogar unterschieden zwischen Online-Forum oder richtiger Veröffentlichung bei einem Verlag. Da gab es hier keine Eingrenzungen, daher denke ich, das geht schon in Ordnung, Hauptsache ich habe die Rechte an meinem Geschriebenen :)

Liebe Grüße
RinaWu
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Hallo Isegrims,

schön von dir zu lesen!

Die Vergangenheit wird (merkwürdigerweise) in aller Regel mit einem Weichzeichner versehen, trotz der Einschränkungen, die auch dein Text enthält. Viel spannender hätte ich einen härteren Blick auf die Verletzungen gefunden.
Hmm, ich verstehe, was du meinst. Tatsächlich empfinde ich die Verletzungen in meiner Jugend aber als relativ harmlos und hätte es daher auch unpassend gefunden, hier eine Härte reinzubringen. Der Wendepunkt kam mit der Nacht, dem Typen und den Schlaftabletten und allem, was danach kam, hier verliert das jugendliche Ich einen großen Teil der Leichtigkeit, hier ist der Schmerz ein weitaus ernsthafterer, als die Jahre zuvor. Denn hier geht es darum, sich selbst zu verlieren auf Kosten eines anderen. Ich hätte hier mehr ins Detail gehen können, das stimmt. Aber ich wollte es nur anreißen, nicht diesen Wendepunkt zum Hauptthema machen, sondern das Lebensgefühl davor.

Sprachlich gefällt es mir gut. Du schaffst es in allen deinen Texten die Balance zu halten und nicht in Kitsch zu verfallen, obwohl du nahe dran bist.
Puh, nochmal Glück gehabt. Kitschig schreiben will ich nämlich wirklich nicht ;)

mm, das Ende finde ich etwas banal, zumal sie sozusagen die Verantwortung auf ihren zukünftigen Mann überträgt...
Das Ende habe ich verändert. Es ist nun offener, nicht mehr so belehrend, da hat mich nevermind drauf gestoßen.
Die Verantwortung will ich hier aber niemandem übertragen. Die Verantwortung für was genau? Das musst du mir erklären :) Was ich hier sagen will ist eigentlich, dass das jugendliche ICH auf dem Weg zum erwachsen werden ein Stück ihrer selbst verloren hat, eine Leichtigkeit, was das Leben an sich betrifft. In der Zukunft kommt da aber jemand, der es schafft, dieses verloren geglaubte Fünkchen wieder aufzuwecken. So ist der Satz gemeint. Es gibt Menschen im Leben, die schaffen es, Dinge in einem kaputt zu machen. Es gibt aber auch solche, die schöne Seiten von einem ans Licht bringen, die man vielleicht schon vergessen hatte. So in etwa war hier mein Gedankengang.

Liebe Grüße auch an dich!
RinaWu

 

Hi RinaWu

Deine Schritte haben mich hierher gebracht. Ramponiert und mit zerzausten Haaren kommst du bei mir an. Wir stehen uns gegenüber. Ein junges Mädchen und eine Frau in den Dreißigern, die sich nacheinander sehnen. Ich nehme deine Hände und betrachte dich.
der Schluss ist jetzt viel besser, insbesondere der letzte Satz, hier öffnet sich die Erzählerin für die Zukunft und integriert, was war. :thumbsup:
Klar, auf dem Weg helfen uns andere und ganz besonders geliebte Menschen (insofern man in der Lage ist zu lieben), aber den Schritt in ein reiferes Selbst muss man selbst gehen, so meinte ich das (in der ersten Fassung könnte man das verwechseln)

ich hoffe du genießt die sonnige Münchner Oktoberfeststimmung und packst das Drindl aus :D
Isegrims

 

Hey Isegrims,

ja, dieser neue Schluss gefällt mir auch besser. Wäre ich selbst nicht drauf gekommen, nevermind schon :)
Du hast recht, jetzt wirkt das besser, auch mit dem Satz über ihn und das, was er wiedergefunden hat. Denn es sollte auf keinen Fall so klingen, dass er hier Verantwortung trägt für das, was aus ihr geworden ist, sondern eher, dass er schöne Sachen in ihr wieder weckt.

Ich hasse übrigens das Oktoberfest. Besoffene Menschen, die in S-Bahnen rumgrölen oder -grapschen, die sich auf die Gleise verirren und den Feierabendverkehr lahm legen (ja, ich habe deshalb schon des öfteren mehrere Stunden nach Hause gebraucht), eine viel zu volle Stadt ... Bin immer froh, wenn's wieder vorbei ist. Und als ursprüngliche Ostseeperle habe ich auch kein Dirndl. Niemals! :D

RinaWu

 

Hallo RinaWu,

ich habe lange wenig gelesen, weil ich ... warum auch immer. Jetzt habe ich mal ein wenig Zeit und bin beim Durchsehen an deiner Geschichte hängen geblieben. Dieses Szenario - Mein Brief an mich vor x Jahren - ist mir ebenso geläufig wie das Gegenstück - Mein Brief an mich in x Jahren. Wahrscheinlich hatte ich deshalb keine Gschwierigkeiten mit dem Hineinfinden. Wo ich ins Nachdenken/Grübeln kam:

Sandra arbeitete hinter der Bar.
und so weiter. Da nahm ich an, Sandra würde auch im weiteren Text eine Rolle spielen und war ein wenig enttäuscht, dass sie nicht mehr auftauchte.
Am nächsten Tag wacht ihr beide auf. Benommen.
Da fehlt mir etwas. Ist ihm der Magen ausgepumpt worden? Ist er ins Krankenhaus gekommen? Wieso sind beide benommen?
Heute bin ich verheiratet.
Hat jetzt dieser Ehemann etwas mit dem Typen von damals zu tun? Entweder der gleiche oder das völlige Gegenteil oder ...
Hier und da blitzen Verbindungen auf, die die Entwicklung verdeutlichen, aber manches bleibt im Dunkeln. So scheint das ganze eine Momentaufnahme: Ich schreibe mal "nur so" einen Brief an mein früheres Ich. So eine Aktion sollte tiefere Erkenntnisse und Einsichten zu Tage fördern:
ich würde mir schwören, sie nie zu verlieren: Die Leichtigkeit. Denn auf dem Weg zu mir hast du einen Teil von ihr irgendwo liegen lassen.
Nun hat Prota heute ja einen Ansatzpunkt entdeckt. Warum arbeitet sie daran nicht weiter? Etwa: Ich schwöre mir sie wieder zu gewinnen, die Leichtigkeit oder wiederzufinden, was du liegengelassen hast. Ohne diesen Ausblick bleibt eine gewisse Ratlosigkeit.

Dennoch habe ich deine Geschichte gerne gelesen

Jobär

 

Hallo Jobär,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Da nahm ich an, Sandra würde auch im weiteren Text eine Rolle spielen und war ein wenig enttäuscht, dass sie nicht mehr auftauchte.
Mein Gedanke war, dass man in seiner Jugend sehr Ich-bezogen ist. Man sieht andere Menschen, die evtl. ein schweres Leben haben, "fertig" wirken, aber man beschäftigt sich nicht mit ihnen. Schiebt sie weg, damit man weiter unbeschwert sein kann. Erst wenn man selbst Erfahrungen sammelt, hinterfragt man bestimmte Schicksale. Deshalb diese Andeutung, die später nicht mehr auftaucht.

Da fehlt mir etwas. Ist ihm der Magen ausgepumpt worden? Ist er ins Krankenhaus gekommen? Wieso sind beide benommen?
Hmm, ja, da will ich eigentlich nicht lange verweilen bei dieser Szene. Aber ein Satz würde hier vielleicht reichen, ich schaue mir das nochmal an. Und benommen: Er von den Tabletten. Sie vom Schock.

Hat jetzt dieser Ehemann etwas mit dem Typen von damals zu tun?
Nein! Ich dachte, das ist deutlich, weil das ICH von heute den Typen von damals ja eindeutig als schlecht für das ICH von damals und als miesen Verlierer beschimpft. Den heiratet sie dann sicher nicht. ;)

Ich schreibe mal "nur so" einen Brief an mein früheres Ich.
Das sehe ich anders. Klar, es werden bestimmte Dinge nur angerissen. Aber es gibt ja sehr wohl Einsichten und Erkenntnisse, die zwischen den Zeilen hervorkommen.

Warum arbeitet sie daran nicht weiter? Etwa: Ich schwöre mir sie wieder zu gewinnen, die Leichtigkeit oder wiederzufinden, was du liegengelassen hast. Ohne diesen Ausblick bleibt eine gewisse Ratlosigkeit.
Das war mir zu plakativ und hätte, glaube ich, nicht zur Stimmung des Textes gepasst. Durch das neue Ende, in dem sich das Ich von damals und das Ich von heute gegenüberstehen, ist eine Hoffnung spürbar, finde ich. Aber klar, das empfindet jeder beim Lesen anders.

Danke für deine Gedanken!
Liebe Grüße
RinaWu

 

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