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Warum lesen wir? Wie lesen wir?

Seniors
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14.08.2012
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Warum lesen wir? Wie lesen wir?

Peeperkorn schrieb:
(unter riegers Geschichte Riders on the Storm)

offshore schrieb:
Heut ist Feiertag bei uns in Ö-Land, vielleicht finde ich Zeit und zerbrech mir über das Thema noch ein bisschen den Kopf und zettle dann abends eine Diskussion an. Mal sehen.
Finde ich eine sehr gute Idee. Die Aussage ...

Gretha schrieb:
Eben die Schablone, nach der hier Geschichten überwiegend gemessen werden.
... hielte ich dabei für einen interessanten Aufhänger

Worüber ich am Nachmittag nachgedacht hab, also mein persönlicher Aufhänger, war vor allem Jimmys Satz:

jimmysalaryman schrieb:
Ich habe eine persönliche Abneigung gegen lange Sätze, die nicht so richtig verschachtelt sind, die Kaskaden sind, mir erschließt sich der Sinn nicht, sie klingen gut, das ja.

Was haben „Renegade“ von Treponem Pal und Bellinis „Casta Diva“ gemeinsam? Oder „Naptime“ von Berufskleidung und Verdis „Dies Irae“? Oder Michael Nymans „Love Doesn't End“ und Edward Griegs „Peer Gynt“?
Zugegeben, auf den ersten Blick nicht viel, mal abgesehen davon, dass alles Musikstücke sind. Darüber hinaus allerdings kann man sich kaum was Gegensätzlicheres vorstellen. Wo das eine brachiale Reduziertheit oder minimalistische Wucht bietet, verkörpert das andere ausufernde Komplexität, also Kompliziertheit im wahrsten Wortsinn.
Trotzdem gibt’s da noch eine Gemeinsamkeit: Das eine wie das andere höre ich wahnsinnig gern.

Und beim Lesen, mit Lektüre geht es mir im Grunde nicht anders: Ich habe keinen Lieblingsstil.
Ich kann in die sprachlichen Amokläufe eines Thomas Bernhard genauso hineinfallen wie in die eissplitternd kargen, glasklaren Sätze eines Cormac McCarthy, die lakonische Poesie eines Robert Olmstead fasziniert mich nicht weniger als das assoziative Endlosfabulieren eines William Burroughs, der puristische Hyperrealismus eines Franz Innerhofer bannt mich ebenso wie die gleichsam anarchischen Syntaxzertrümmerungen einer Elfriede Jelinek … Ballard, Brautigan, Salter, Faldbakken, Coomer, Djian, Yates … hunderte fallen mir ein, und keiner schreibt wie der andere.
Oder, um es mit Jimmy zu sagen: „Sie klingen gut.

Äh, Themenverfehlung?
Eigentlich nicht, immerhin geht es um „Stil“.

Okay, man könnte natürlich darüber streiten, ob man die Rezeption von Musik mit der von Gelesenem überhaupt vergleichen kann. Ich nehme mal an, dass da z.B. ganz unterschiedliche Gehirnregionen dran beteiligt sind. Immerhin gibt es sogar einen Bereich der Psycholinguistik, die Verständlichkeitsforschung, die sich vor allem mit der Verstehbarkeit schriftlicher Texte befasst. Und laut den Verständlichkeitsforschern hängt die Verstehbarkeit unter anderem mit der Speicherkapazität unseres Kurzzeitgedächtnisses zusammen, der Fähigkeit also, z.B. zwei Wörter, die die zwei Teile eines zweiteiligen Verbs sind, als zusammengehörig zu erkennen. Sie endet angeblich, wenn mehr als 7 bis 10 Wörter dazwischen stehen. Ein wissenschaftlich hieb- und stichfester Grund gewissermaßen, auf lange Sätze tunlichst zu verzichten und …
Verdammt, darum geht’s mir eigentlich gar nicht.
Im Grunde will ich nur wissen, ob’s nicht in eigentlich allen Bereichen, in denen es im weitesten Sinne um originäre, künstlerische Kreativität*) geht, egal, ob nun Malerei, Filmkunst, Musik, Literatur, whatever, bzw. um die Rezeption dieser Kreativität, also ob es da nicht gerade die nahezu unendliche Vielfalt ist, die eine Beschäftigung damit erst so reizvoll macht.

Äh, Themenverfehlung?
Keine Ahnung, ob der Thread im Kaffeekranz nicht besser aufgehoben wäre.
Egal. Vielleicht will ja trotzdem wer was dazu sagen.


offshore

*)Konsenstaugliche Mainstream-Scheiße zähle ich da jetzt ausdrücklich nicht dazu. (Pur-Fans und Ken Follet-Leser mögen mir verzeihen.)

 
Zuletzt bearbeitet:

Themenverfehlung? Ebenfalls keine Ahnung. Gut ist aber nur schon, dass rieger unter seinem Debuttext keine ausufernde Diskussion über Stilfragen lesen muss.

Aber was du schreibst, ernst, finde ich schon spannend und ich nutze die Gelegeneheit, auch mal ein paar Gedanken loszuwerden, über Stil, das Forum und alles.

Mir geht es ähnlich wie offshore, mir gefällt die Malerei der frühen Renaissance ebenso wie moderne Kunst, ich lese McCarthy ebenso gerne wie Bernhard. In meiner Rolle als Rezipient bin ich froh darüber, denn das vergrössert die Anzahl Kunstwerke, die ich mir mit Genuss reinziehen kann.
Andere haben da vielleicht engere Grenzen, ich finde das völlig normal, trifft für mich z.B. auf den Bereich der Musik zu, sehe ich auch kein Problem drin, das kann zwar eine Frage des begrenzten Horizonts sein, muss aber keineswegs. Bezüglich Forum: Ich schätze das so ein, dass im Forum viele Leute unterwegs sind, die Texte unterschiedlichster Stiltichtungen gerne mögen, ich nehme diesbezüglich keine Schablonen wahr.

Nur sind wir ja nicht nur Rezipienten, sondern viele von uns auch Produzenten von Texten. In dieser Rolle bin ich nicht wirklich froh darüber, dass mir so viele Texte gefallen, das verunsichert mich eher. Wenn ich McCarthy lese, denke ich, genau, so muss man schreiben, und wenn ich Bernhard lese, denke ich, verdammt, weshalb sind deine eigenen Sätze so knapp und blutleer. Und bei den Texten im Forum geht es mir ähnlich. Also, das macht mir echt zu schaffen. Ist nicht von allgemeinem Interesse, wollte es aber dennoch geschrieben haben. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass Leute, die nicht nur lesen, sondern auch schreiben, wohl etwas anders an Texte rangehen. Also, bei mir zumindest ist es so, dass ich oft denke, ja, das ist eigentlich einfach die Art, wie ich einen solchen Text schreiben würde, vielleicht, weil ich gerade McCarthy gelesen habe und in diese Richtung gehen möchte. Und das ist ja gut so. Wir sind uns doch alle einig, dass wir in Kommentaren unsere Sicht der Dinge darlegen und keinen Anspruch auf objektive Wahrheit erheben. Ich selbst verwende (vielleicht: zu) häufig relativierende Zusätze wie "aus meiner Sicht" oder "meines Erachtens", aber wenn das jemand nicht tut, kann ich das problemlos einordnen.

Lange Sätze, kurze Sätze, Show, Tell: Was das Forum anbelangt ist es so, dass ein typischer Anfängerfehler darin besteht, über seinem Niveau schreiben, den Sätzen eine besondere Aura verleihen zu wollen. Zusammen mit mangelndem Vertrauen in den Leser kommt es dann halt zu langen, vertrackten Sätzen oder zu erklärendem Tell oder zu beidem. Das ist der Grund, weshalb man "Show, don't tell" hier relativ häufig liest; ebenso den Ratschlag, diesen oder jenen Ausdruck oder Nebensatz zu streichen. Dass man daraus eine allgemeine Tendenz des Forum bezüglich der Frage, was guter Stil ist, ableiten kann, halte ich für verfehlt.

 

Ich habe mir jetzt lange darüber den Kopf zerbrochen, was will ich lesen?
Das ist extrem schwer zu beantworten. Für jede These gibt es eine Antithese. Ich mag manchmal opulente Stile, mit überschäumenden Bildern, manchmal hasse ich das. Ein Wolf Haas darf mich als Leser sogar persönlich ansprechen, was ich sonst voll Panne finde. Ich wandere total gerne mit Wilhelm Genazino durch die Straße und lausche seinen wahnwitzigen Gedanken und Beobachten, ganz ohne plausible Handlung, lese einen Krimi vom Steinfest, obwohl ich Krimis nicht leiden kann und die Handlung dermaßen hanebüchen ist und nie zu irgendetwas führt, lebe mit Magnus Mills in Wellblechhäusern, jenseits jeder Plausibilität. Bei anderen Autoren nervt mich vielleicht gerade dass die Handlung jenseits jedwedem Realismus ist.
Es gibt das kein klares Strickmuster, was mir immer, oder nie gefällt. Was ein literarisches No-Go ist und was nicht.
Nur eines scheint mir gesichert: ich lese ein Buch bestimmt zu 70% wegen des Stils. Handlung und Kernaussage spielen da eine untergeordnete Rolle.
Ich liebe gut gewählte Worte. Brillant formulierte Sätze. Ich kann mich in einzelne Sätze richtig verlieben und schreib sie mir dann raus, um sie immer wieder zu lesen.
Ein Autor muss sich bei mir nicht zurücknehmen.

Mich erinnert das manchmal an die Zeiten des Fotorealismus in der Kunst. Das hörte schlagartig auf, sobald eben der Fotografie erfunden und für jedermann erschwinglich war. Weil nicht mehr nötig.
Aber der Film ist schon erfunden, warum sollte man dann so schreiben, wie ein Film, wenn ich einen Film schauen will, dann schaue ich einen. Lese ich ein Buch, dann habe ich andere Ansprüche. Da interessieren mich explizit die Gedanken des Autors. Es interessiert mich ganz besonders der Stil. Der sich auch mal in den Vordergrund drängen darf.

Was ich nie mag, sind zu abstrakte Texte, wo ich als Leser die volle Leistung der Interpretation leisten soll. Deshalb mag ich auch überhaupt keine Lyrik. Und ist ein Text bis zur Banalität reduziert und abgespeckt, dann langweilt mich das ebenfalls.

Fazit, sowohl als auch, mal so, mal so. Was ich dazu hinsichtlich des Forums denke, wiederhole ich an der Stelle jetzt nicht nochmal.

 

Für mich ist der Inhalt wichtiger als die Form, wobei ich da eine Ausnahme mache: Die Geschichten in der Du-Form lese ich nicht. Selbst wenn in einem Roman ein Brieftext auftaucht, überfliege ich ihn nur – es sei denn, er ist wirklich kurz.

Ansonsten lese ich Geschichten jeden Inhalts, mit Ausnahme vielleicht der Fantasy. Weil es da meistens mit der Glaubwürdigkeit hapert. Die muss halt immer stimmen, d.h. ich muss das Gefühl haben, die Story, und sei sie noch so abwegig, könnte sich so abgespielt haben. Das gilt nicht für Traumsequenzen – die können surreal sein bis geht nicht mehr.

Ganz wichtig ist der Neugierigkeitsfaktor. Wenn ich schon auf der ersten Seite neugierig werde, ist das ein gutes Zeichen. Allein deswegen kaufe ich Bücher nur selten über Amazon, sondern in der Buchhandlung, wo man ein Buch anlesen und durchblättern kann.

Kurze oder lange Sätze sind kein Kriterium für die Ablehnung, viele Adjektive jedoch schon. Auch die Wiederholungen des schon Gesagten in anderen Worten stören mich. Weil sie nichts Neues bringen, langweilen sie mich nur.

Über das Warum und das Wie haben wir schon vor Jahren diskutiert. Aber die neuen Mitglieder des Forums lesen die alten Sachen wahrscheinlich eher selten, deshalb ist diese neuerliche Diskussion sicher gut. Wenn man weiß, wie eine/r grundsätzlich über die Literatur denkt, kann man ihre/seine Kritiken besser einschätzen.

 

Ich bin eine Alte und wieder neu hier. Die meisten Autoren sind mir neu.
Ob nun lange Sätze, oder kurze. Ich habe nicht jeden Tag die gleiche Verfassung. Wenn ein Text mich langweilt, oder überforder,t oder sogar unterfordert, steige ich aus. Es gab eine Zeit, da haben mich gewisse Autoren hier mit ihren Geschichten sogar genervt. Ich kann noch nicht einmal sagen, ob die Geschichten mich genervt haben, oder ich von mir genervt war, weil ich meinte, einen Mainstream vorzufinden, dem ich nicht folgen konnte oder wollte. Mich hat es gefuchst, nicht weiter gekommen zu sein.
Ich finde, Textarbeit ist Kunst. Es gibt zum einen das Handwerk, aber auch die Inspiration. Wenn ich zu verkopft, auf das Handwerkliche focussiert schreibe, bremst mich das aus. Die Inspiration, das Wortgefühl, der Ausdruck, eine Geschichte zu flechten, tief aus dem Inneren heraus, ist meine Muse.

 

Ich bin so ein richtiger Plotleser. Der Stil ist für mich wirklich zweitrangig, hauptsächlich lese ich, weil ich eine gute Geschichte hören will, weil ich etwas Spannendes, Packendes (mit-)erleben will, sozusagen.

Die Sprache eines Autors ist für mich eher so ein Bauchgefühlthema, eine Wellenlänge- oder Sympathiefrage. Manchmal lese ich ein, zwei Sätze, und ich weiß sofort: Der Kerl taugt mir. Dem könnte ich stundenlang zuhören. Dabei ist es echt egal, ob viel Szene gezeigt wird, oder sehr narrativ geschrieben wird. Wenn ich eine gewisse Sympathie gegenüber dem Erzähler habe, bin ich sofort dabei. Ich merke das für mich echt nach den ersten Sätzen, schwer zu beschreiben.
Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich mich für Cover und Klappentext interessiert habe, und als ich das Buch aufgeschlagen habe, stand plötzlich so ein müder und gähnender Erzähler vor mir, dass ich das Teil ganz schnell wieder weggelegt habe. Also für mich funktioniert nahezu jede Art von Stil, wenn sie mich auf einer gewissen Bauchgefühl-Ebene anspricht und sympathisch ist, ähnlich wie mit einem Typen, den ich nicht kenne, mit dem ich ein paar Worte wechsle und sofort dieses Gefühl habe: Der taugt mir.

 
Zuletzt bearbeitet:

Stil ist nicht alles - wer hat gleich das Gegenteil behauptet? -, aber er ist schon enorm wichtig für mich. Letztendlich ist es der Stil, der mich an und in die Geschichte heranführt.
Aber natürlich geht es um Geschmack, aus der sich keine allgemein gültige Aussage ableiten lässt, wohl aber eine persönliche.
Sicher ähnlich wie mit der Musik: Ich höre unterschiedliche Sachen, aber es gibt eben auch Richtungen, mit denen ich einfach nichts anfangen kann.

Was ich nicht so mag, ist ein sehr blümeranter Stil, verschachtelt und schön klingend, einfach deshalb, weil ich mich auf die Geschichte und die Aussage konzentrieren möchte; weil ich gerne eintauche.
Wenn ich an jedem zweiten Satz hängenbleibe, um ihn verstehen zu können, oder weil ich ihn so schön finde, dass ich ihn mir gerne mehrmals durchlesen möchte, lenkt mich das vom eigentlichen Interesse ab. Ich ertappe mich hin und wieder dabei, dass ich hinter sehr "blumigen" Texten einen äußerst selbstverliebten Autoren sehe, was sicherlich oft eine falsche Unterstellung sein mag. Mir ist das nicht sympathisch, ich halte es eben eher mit vermeintlichem Understatement (klar, es gibt Ausnahmen, sie bestätigen für mich aber meist die Regel :)). Ich finde, die höhere Kunst besteht darin, sich als Autor rauszunehmen.
Anders verhält es sich bei mir mit lyrischen Texten. Da suche ich aber nicht unbedingt nach der Geschichte darin.
Trotzdem ist es gut, dass die Kunst sich nicht auf eins reduzieren lässt, einfach deshalb, weil Geschmäcker nun mal verschieden sind.

 

„Es gibt Wahrheiten, die so sehr auf der Straße liegen,
daß sie gerade deshalb von der gewöhnlichen Welt nicht
gesehen oder wenigstens nicht erkannt werden. … Es
liegen die Eier des Kolumbus zu Hunderttausenden herum,
nur die Kolumbusse sind eben seltener zu finden.“​

Was wir lesen, weiß ich nicht,

lieber ernst,

aber dass die Fähigkeit, Fährten und/oder Früchte zu lesen und auch Haltung/Gestik des/der Nächsten (möglichst richtig) zu deuten dem Einzelnen wie der Arterhaltung dient, vermein ich zumindest zu wissen.

Was ich an Gedrucktem oder Hingekritzeltem (nicht nur) der schönen Literatur lese, weiß ich i. d. R. dann doch. Es reicht von der Ellipse „Licht werde“ (Martin Buber) zum vollständigen „Es werde Licht“ (Luther) wie ohne Punkt und Komma (quasi anderthalb Jahrtausend vor Molly Bloom) und nur in minuskeln des „atta unsar þu in himinam ...“, (käme Ulfila ins Korrekturzentrum?) das fast jeder hierorts in hoffentlich einigermaßen korrektem Deutsch kennt und, um es kurz zu machen, von Abraham a Santa Clara bis Zuckmayers Carl, und was mir in die Hände und unter die Augen kommt, selbst bis zum Zitat oben (Kapitel 11 „Volk und Rasse“, eben: „Mein Kampf“, wie es noch vor der teutschen kommentierten Neuausgabe schon im Netz eingestellt war. Keine Bange, ich hab jetzt den Satz ganz gezielt im Netz gesucht.)

Einiges rühr ich gar nicht erst an, nicht mal Tolkien (in dem Fall greif ich lieber auf die Quellen zurück), Highsmith dann doch, weil ich ihre Kurzgeschichten kenn und die sind schräg. Das vermengt sich alles unter der Schädeldecke zu einem stillosen Brei. Und das bin ich dann auch: Stillos und erst recht ohne Geschmack – denn was,

lieber hell,

zu des Teufels Küche, hat die Fähigkeit, chemische Substanzen wahrzunehmen und zwischen bitter, salzig, sauer und süß unterscheiden zu können, mit Literatur zu tun? Nix, behaupt ich mal, selbst wenn verstärkt durch den Geruchssinn ungezählte Nuancen an Geschmacksrichtungen entstehen. Aber was haben Nase und Zunge mit Kunst und Literatur zu tun – sehn wir mal ab von der darstellenden Kunst in und aus der Küche. Gut, das gesprochene Wort bedarf des Resonanzraumes, wo Lippen und Zunge keine unbedeutende Rolle spielen, und wenn man nahe genug dem Sprecher zugewandt ist, kann die Nase auch einen ersten, manchmal entscheidenden Eindruck vom Innersten des Sprechers und auf der andern Seite des Hörers/Sehenden liefern.

Aber ich bezweifel stark, dass auch nur eine arme Seele hierorts Bildschirm oder Blatt ableckt oder auch nur beschnüffelt. Der Geschmack muss herhalten, wenn die Argumente Ausgang haben.

In dem Sinne:
Pflegt Eure Sinne und Fähigkeiten, „käut“ so selten als möglich was wider und tragt den eigenen Kopf immer oben!

Vroidenreich Steinweg zum Weinsteg, kurz vridel

 

ich habe erst letztens gelesen, dass Leute die lesen, länger leben, als Leute die nicht lesen...was haltet ihr davon und woran kann das liegen? es heißt man könnte bis zu 2 Jahre länger leben...Grund dafür, war der reduzierte Stress, denn das Lesen (vor allem von Büchern) soll entspannen...ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass man dadurch gleich zwei ganze lange Jahre länger leben kann. Schön wär's auf jeden Fall :-) frage mich nur, wie man das bitte so ausrechnen kann...die Studie selbst habe ich nicht gelesen

 

Naja ich glaube zwar jetzt nicht wirklich daran, versuche es aber dennoch sinnvoll zu begründen.
Für mich könnte ein Grund sein, dass man durch das Lesen ruhiger wird und mehr Abstand vom Alltag gewinnt. Ergo man kommt schnell herunter, hat weniger Stress. Das könnte dann dazu führen, dass man weniger Bluthochdruck oder Depressionen hat. Das mit dem Stress kann ich ja noch nachvollzeihen, jedoch ist der sonstige Lebenswandel ja auch ausschlaggebend, denke nicht man kann das alleine auf das Lesen reduzieren.

 

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