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Der Raubmord

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31.10.2016
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Der Raubmord

Der Raubmord

Eine Kurzgeschichte nach einer wahren Begebenheit
von Axel Köhler

Der neunte Tag des Wintermondes 1621 war ein nasskalter diesiger Morgen in der kleinen Stadt Gera.
Die Waschfrauen, Handwerker und Händler gingen emsig ihrem Tagwerk nach. Keiner ahnte, was am heutigen Tag, für ein schreckliches und abscheuliches Verbrechen die Idylle und Ruhe, aller Voraussicht nach, stören würden.
Gegen Mitte des Vormittags machten einige Nachbarsfrauen auf den Weg zur Witwe Freifrau Hedwig von Hanfmuß. Diese wart seit dem 6. Dezember nicht mehr gesehen. Die Frauen erreichten ihr Haus in der Zwickauer Gasse.

Nach kurzem Zögern öffneten sie die Türe. Als sie das Haus betraten, verbunden mit mehrmaligen Rufen, worauf sich niemand zu Wort meldete, durchsuchten sie es. Plötzlich vernahm man einen gellenden Schrei.
Man fand Frau von Hanfmuß. Es kamen immer mehr Leute herbeigelaufen.
Frau von Hanfmuß lag mit eingeschlagenem Schädel in einer großen Blutlache im Kaminzimmer ihres Hauses.
Der Po

Der Gerichtsdiener Pfeiffer erschien, aufmerksam geworden durch den Krawall am Schauplatz des Versprechens.
Er sperrte alles ab und schickte einen umherstehenden Knaben zum Kanzleisekretär.

Dieser möge umgehend in die Zwickauer Gasse kommen.

Ich selbst ging gerade zur Kanzlei und erfreute mich meiner neuen Stellung als Kanzleisekretär, welcher das Einhalten der Polizeigesetze innehatte. So muss ich auf das Einhalten der Sperrstunde achten, Geldfälscherei unterbinden und Mord und Totschlag verhindern.
Frisch rasiert, in Uniform und voller Tatendrang wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als mich ein Junge fast umrannte. Erbost schaute ich ihn fragend an.

„Folgen Sie mir bitte.
Es ist ein Unglück geschehen“, sagte der Bursche.

Hastig drängte ich mich durch die Menschenmenge und betrat das Haus.
Ein Bild des Grauens bot sich mir. Eine ältere Dame lag mit eingeschlagenen Schädel in ihrem eigenen Haus.
Das Tatwerkzeug, ein Holzscheit, lag nur wenige Meter daneben. Ich fand Würgemale am Hals und drei ihrer Finger waren abgeschnitten worden. Diese lagen überall verteilt herum. Das Haus selbst war in einer großen Unordnung. Die Wände waren mit Blut besudelt. Alle Kisten, Schränke und Schubfächer waren aufgerissen und durchsucht worden.

Es war nicht gerade mein Traum solch ein Verbrechen aufklären zu müssen aber endlich konnte ich beweisen, was in mir steckte, denn bisher war alles doch recht trist. Außer ein paar kleineren Bagatellen wie Zechprellerei, unerlaubtes Betteln und Landstreicherei gab es für mich wenig zu tun.
Die meiste Zeit langweilte ich mich, denn die kleineren Delikte erledigten meist der Gerichtsdiener.

Ich sprach gerade mit ihm als ein paar Frauen auf mich zu liefen und erzählten, dass sie die Witwe von Hanfmuß gefunden hatten. Sie war doch so eine nette ältere Dame und man erzählte nichts Schlechtes über sie.
Eine der Frauen, die Aushilfswirtschafterin Nicole Kessen beantwortete ruhig und gefasst meine Fragen.
Sie war jung, attraktiv aber wirkte etwas dümmlich.
„Bitte folgen Sie mir zur Kanzlei zwecks einer Unterschrift“, bat ich die junge Frau.
Es war bereits Nachmittag als ich Nicole entließ. Sie fragte nach einer Belohnung. Ich verneinte dies.
Daraufhin verschwand sie murrend. Meinen Bericht legte ich dem Stadtrichter Senff vor.
Wir besprachen das weitere Vorgehen. Nachdem eine weitere Stunde verging und es schon dunkel wurde, verließ ich die Kanzlei in Richtung meines Heimes, natürlich nicht ohne noch einmal den Tatort zu besichtigen.

Meine Unterkunft befand sich in der Rittergasse, unweit der Zwickauer Gasse, bei einem älteren Ehepaar, die ein sogenanntes Freihaus bewohnten. Sie waren ein verarmter Landadel, die nur noch dieses Haus besaßen und den oberen Teil an die Stadt vermieten mussten. Hier wurden die höheren Stadtangestellten einquartiert.
Die Stellung als Kanzleisekretär hatte mehrere Vorteile. Außer der kostenfreien Wohnung und Feuerholz war die Unterkellerung des Hauses ein Segen. Dieses Freihaus war berechtigt Bier zu brauen, zu lagern und zu verkaufen.
So hatte ich jeden Tag frisches Bier, gegen einen kleinen Obolus bei den Wirtsleuten. Ich nahm mir mein Bier, meine Pfeife und setzte mich an den Kamin und dachte über diesen abscheulichen Mord nach.
Ich machte mir Gedanken über das weitere Vorgehen in diesem Fall und schlief ein.

Am frühen Morgen ging ich ins Rathaus und traf mich mit Bürgermeister Johann Hans Hönel und dem Stadtrichter Senff um den Fall in der Zwickauer Gasse zu erörtern. Nach diesem Gespräch befahl ich dem Pfeiffer und meinem Gehilfen Zacharias die Nachbarschaft zu befragen. Ich machte mich auf den Weg um die Bettler und Landstreicher, die sich in der Stadt aufhielten, zu befragen. Nachdem ich so ziemlich alle befragt hatte winkte mich der stadtbekannte Ministrantenjunge Martin Bader nahe der Johanniskirche zu sich.
Er war ein Findelkind in der Obhut der Kirche. Man gab ihm den Namen des Fundtages und Fundortes, am Badertor.
Er lebte beim Pfarrer der Stadt und erzählte mir, dass der Sohn der Hanfmuß das Geld aus der Kollekte, vor wenigen Tagen, gestohlen hatte.

Ich dankte ihm und ging zum Pfarrer. Ich konfrontierte ich ihn mit dieser Aussage. Nach kurzem Zögern stimmte er zu und fragte mich woher ich das wüsste.

„Hier bleibt nichts geheim“, antwortete ich ihm.

Der Pfarrer war sehr redselig. Er wollte sofort Anzeige erstatten, aber die Mutter Freifrau von Hanfmuß bat es nicht zu tun. Er verzichtete auf die Anzeige. Sie würde auch eine beträchtliche Spende für die Kirche hinterlegen.
Der Pfarrer willigte ein. Er erzählte mir weiterhin, dass der junge Herr Hanfmuß an chronischen Geldmangel litt und schon des Öfteren den wertvollen Schmuck seiner Mutter gestohlen und versetzt hätte.

„Warum tat er dieses?“, sah ich ihn fragend an.

Er wäre ein Würfelspieler, Trunkenbold und Schwerenöter, ließ er mich wissen.

Dankend machte mich auf den Heimweg. Der Tag war lang Es war ein langer Tag und zu Hause angekommen, schlief ich sofort ein. Plötzlich wurde ich grob aus meinen seligen Träumen gerissen. Ein starkes Hämmern an der Haustüre und meinen Namen rufend ging ich schlaftrunken an die Tür. Draußen stand Pfeiffer und sagte, dass ich sofort mit zum Schwarzen Bären vor das Schlosstor kommen solle. Es war bereits Mittag als wir ankamen. Ein großer Tumult war gerade im Gange und die ersten Raufbolde lagen schon am Boden, als wir einschritten. Herr Georg Hanfmuß hatte nachweislich beim Würfelspiel betrogen, so die Aussagen der Mitspieler und des Wirtes. Auch ein Fräulein Kressen, die als Bedienung aushalf, bestätigte dies. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten wurde der Falschspieler verhaftet und in Gewahrsam genommen.

Am nächsten Morgen wurde Georg Hanfmuß zum Verhör in die Kanzlei geführt. Zuvor informierte ich den Stadtrichter über die Geschehnisse der letzten Nacht. Er folgte mir zum Verhör. Der Stadtrichter brüllte den Gefangenen sofort an. „Wie kam es zu dieser Auseinandersetzung im Schwarzen Bären. Haben sie die Kollektengelder gestohlen und wo waren sie in der Mordnacht ihrer Mutter? Los antworten sie und ohne viel zu überlegen!"
Dies ging den ganzen Vormittag so und es sah aus, als hätte der Stadtrichter sein Urteil über den Gefangenen schon gefällt. Der Mund des Delinquenten blieb aber verschlossen und man führte ihn zurück in seine Zelle.

Ich verließ die Kanzlei und begab mich auf den Weg zum Schwarzen Bären, um dort die Anwesenden noch einmal zu den Geschehnissen zu befragen. Ich betrat die Schenke, wo mich fünf dunkle Gestalten in schäbicher Kleidung und offen getragenen Messern von oben bis unten musterten. Ich ging auf sie zu, befragte sie zum Falschspielen und zur anschließenden Rauferei. Aber mein Erstaunen war groß, als keiner mehr etwas davon wissen wollte.
Sie hätten ihr Geld und gut. Ich befahl ihnen ihre Taschen zu leeren und alles auf den Tisch zu legen. Dies gelang nur unter Androhung der Festsetzung und Unterbringung im Loch. Das Loch war ein Gefängnis in den alten Schlossruinen. Tief unten in dieser Zelle drang kein Tageslicht hinein und man stand bis zu den Knien im Wasser.
Widerwillig leerten die fünf Halunken ihre Taschen. Nicole Kressen kam mit fünf Humpen Bier an den Tisch.
Ein kleines Vermögen lag auf dem Tisch, verschiedene Münzen aus Kupfer und Silber sowohl ein wertvolles Medaillon. Ich sah das Medaillon an. Auf der Rückseite las ich den Namen von Hedwig von Hanfmuß. Ich fragte natürlich nach der Herkunft, aber alle fünf beschwörten, dass dieses Medaillon der Spieleinsatz des Hanfmuß gewesen sei und dass es jetzt ihnen gehören würde.

„Gewonnen im ehrlichen Würfelspiel“, betonte Nicole Kressen.

Kurzerhand beschlagnahmte ich alles. Dies geschah natürlich unter dem Fluchen und Beschimpfungen der sechs Anwesenden. Ich erinnerte alle Beteiligten noch einmal ausdrücklich an den Kerker im Stadtschloss. Sofort verstummten sie und ich konnte die Schenke sicher verlassen.

Mein Weg führte mich direkt in die Kanzlei und dort berichtete ich dem Stadtrichter von den neuerlichen Ereignissen. Dieser ließ sich daraufhin den verhafteten Hanfmuß wieder zum Verhör bringen. Der Ton wurde rauer.
Der Stadtrichter beschuldigte ihn direkt des Mordes an seiner Mutter, aus Habgier. Aber Hanfmuß schwieg.
Der Richter ließ nicht locker und schrie dem Beschuldigten jetzt an. Er wisse, dass er ein Spieler, Dieb und Betrüger sei. Beweise hätte er genug, so zum Beispiel den Diebstahl der Kollektengelder. Er sei ein krankhafter Spieler. Bis zu dem Mord an der Mutter wäre es nicht mehr weit. So der Richter.
„Nun sprich schon Hanfmuß, gibt alles zu und dir wird die peinliche Befragung durch die Folter erspart bleiben", schrie der Stadtrichter.
Nach kurzer Pause gab der Hanfmuß alles zu, aber den Mord an seiner Mutter davon wollte er nichts wissen und bestritt die Tat.
Er sollte gerade wieder in die Rathauszelle gebracht werden, da stellte ich ihm eine Frage: „Wie kommt es, dass ein Medaillon deiner Mutter in deinen Taschen der Spitzbuben gefunden wurde?“
Hanfmuß antwortete mir, dass er manchmal seine Mutter bestahl.
Den Schmuck versetzte er einige Male in einem Leihgeschäft der Katharina Weißbeck oder er verspielte ihn gleich beim Würfeln.
"Und wie war es gestern?", fragte ich nach. „Gestern?, antwortete er, habe ich alles verloren trotz Betrügens am Spieltisch.“
Nach diesen Aussagen brachte man ihn wieder in die Zelle. Beim Hinausführen schrie er immer wieder, dass er seine Mutter nicht getötet hätte.

Nach kurzer Beratung mit dem Stadtrat Senff sagte dieser, dass nur noch die peinliche Befragung möglich sei um ein Geständnis zu erhalten. Ich brachte meine Zweifel an, ob er der Mörder seiner Mutter sei, zweifellos wäre er ein Dieb und Betrüger, aber ein Mörder? Der Stadtrichter wies mich im harschen Ton zurecht und zischte mir zu, dass es mir nicht zustünde Zweifel am Vorgehen der Obrigkeit zu haben.

Am Montag werde er die Tortur anwenden, um den verstockten Delinquenten zum Reden und zum Geständnis zu zwingen. Der Richter befahl mir, noch zum Zweck der Folter, den Hanfmuß in den Kerker des Stadtschlosses zu bringen. Beim Verlassen der Kanzlei rief er mir nach, dass er der richtige Täter sei, ich würde schon sehen.
Ich dachte noch einmal über das Geschehene nach. Ich begab mich zum Leihgeschäft der Katharina Weißbeck.
Das Geschäft war geschmackvoll eingerichtet und aus dem hinteren Raume trat eine etwas ältere Dame auf mich zu. Sie war Mitte 50, klein und etwas rund. Mit verschlagenem Blick fragte sie mich, was ich wolle.
Nach ein paar Höflichkeitsfloskeln kam ich zur Sache und fragte sie, ob der Edelmann Hanfmuß hier des Öfteren etwas versetzte. Sie antwortete mir mit „Ja“ und dass er nicht der Einzige wäre aus der gehobenen Geraer Gesellschaft, es wären ja auch so schlechte Zeiten. Sie zeigte mir schöne und wertvolle Schmuckstücke, bevor ich mich verabschiedete.

Als ich das Leihgeschäft verließ, fiel mir einer der Halunken vom Schwarzen Bären auf. Dieser wollte gerade das Geschäft betreten, als er mich sah. Er erschrak und ging am Geschäft und an mir vorbei. Ich dachte mir nichts dabei und ging in meine Wohnung.

Am Montagmorgen beauftragte ich den Gerichtsdiener Pfeiffer den Sträfling Hanfmuß aus der Zelle zu holen und ihn anschließend in den Kerker zu verlegen. Bei mir angekommen, sprach ich noch einmal mit Hanfmuß und klärte ihn auf, was jetzt geschehen würde. Er fing an zu jammern und zu flehen, dass er es nicht gewesen sei und seit Tagen nicht mehr bei der Mutter gewesen sei. Es half alles nichts, er wurde in Ketten gelegt und in den Kerker gebracht. Auf den Weg dorthin sagte ich dem Elenden, dass seine Mutter am Mittwochmorgen beerdigt werden würde.
„Vielleicht können Sie dabei sein“, sagte ich.
Im Kerker angekommen wurde Georg Hanfmuß noch einmal durch den Stadtrichter. Hanfmuß schwor, dass er mit dem Mord an seiner Mutter nichts zu tun gehabt hätte. Aber es half alles nichts. Der Richter war wild entschlossen sein Geständnis heute und hier und jetzt zu erhalten. Er zeigte ihm die Folterinstrumente, wie zum Beispiel den Bock, die Peitsche oder die Daumenschrauben. Der Gefangene konnte nichts sagen und so blieb ihm die Folter nicht erspart, wie auch. Er wurde auf dem Bock geschnallt und sein Leiden begann. Nach den ersten Schlägen durch den Scharfrichter übergab dieser die Rute an den Stadtrichter. Er schlug weiter unter ständigem Verlangen eines Geständnisses auf ihn ein. Unter fürchterlichen Schreien und Jammern des Leidenden verließ ich die Stätte des Grauens.

Ich schnappte ich nach Luft um einen klaren Kopf zu bekommen. Da folgte mir der Richter nach draußen und fuhr mich an, was mir einfallen würde diese Befragung einfach so zu verlassen, es wäre noch nicht vorbei.
Ich antwortete ihm, dass dies keine Befragung sei und es mir übel wurde. Der Richter sagte nur im zynischen Ton, wenn dies so wäre hätte ich den falschen Posten und er verschwand mit höhnischen Lachen wieder im Kerker.

Nach einiger Zeit, mein Kopf wurde wieder klarer, entschloss ich mich noch einmal das Leihgeschäft in der Sorge zu besuchen. Mir fiel die dunkle Gestalt ein, die ich gesehen hatte und es ließ mir keine Ruhe. Ich beobachtete das Leihgeschäft einige Zeit. Zu meinem Erstaunen gingen nach und nach immer mehr zwielichtige Personen in das Leihgeschäft und verließen es nach kurzer Zeit wieder. Dies kam mir verdächtig vor und ich beschloss die nächsten Tage dieses Treiben zu beobachten.

Am nächsten Tag tat ich selbiges. Abends ging ich in den Schwarzen Bären, setzte mich in eine dunkle Ecke und lauschte den Gesprächen der Gäste. Nach einiger Zeit nahm man mich kaum noch wahr und die Gespräche wurden offener und lauter. Einige Gäste mokierten sich lautstark über einen neuen Erlass des Grafen, bei welchem das Kippern und Fälschen von Silbermünzen härter bestraft werden soll. Nach Ankündigung der Sperrstunde und der letzten Bestellung verließ ich das Gasthaus.

Am Mittwochmorgen begab ich mich in den Kerker zum Gefangenen Georg Hanfmuß. Ich veranlasste, dass er an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen durfte. Unter Protest, aber meinem ausdrücklichen Befehl folgend, legte der Scharfrichter dem Gefangenen Ketten an. Der Gefangene konnte kaum laufen und musste von mir den ganzen Weg und auch bei der Beerdigung gestützt werden. Die meisten Trauernden sahen mit Argwohn und Misstrauen den Sohn an, den sie für den Mörder hielten. Nach der Beerdigung, die sehr rührselig war, brachte man den Gefangenen in die Kanzlei.

Dort angekommen musste ich mich vor dem Stadtrichter rechtfertigen, für meine Eigenmächtigkeit. Er drohte mir, wenn so ein Ungehorsam noch einmal vorkäme, würde ich die längste Zeit Kanzleisekretär gewesen sein. Ich konnte nicht mehr an mich halten und fragte provozierend, ob der Hanfmuß denn schon geständig sei und wenn nicht, ob wir uns vielleicht geirrt hätten und den Mord ganz wer anders beging. Nach dieser Auseinandersetzung verließ ich mit den Gefangenen die Kanzlei, überstellte den Gefangenen wieder in die Zelle und veranlasste eigenmächtig, dass eine Woche die peinliche Befragung ausgesetzt wurde. Auf den Weg in die Zelle machte ich den Hanfmuß Mut und forderte ihn auf durchzuhalten. Er sei aber nicht ganz unschuldig an seiner misslichen Situation. Das wurde ihm inzwischen klar. Durch sein Lotterleben erwartete ihn natürlich eine Strafe, aber nicht der Tod. Den Rest des Weges schwiegen wir und er lief mit gesenktem Haupt durch die Gassen Geras. Nachdem ich ihn in die Zelle gebracht hatte schickte ich noch den Bader für die Wundversorgung zu ihm. Zurück in der Kanzlei, gab es nichts Neues.
Den Gerichtsdiener schickte ich auf Streife durch die Stadt und den nahen Dörfern wie Zschochern, Debschwitz, Bieblach oder Untermhaus. Ich beobachtete wieder das Leihgeschäftes.

Zwei Tage später wollte ich gerade Feierabend machen, da betrat Nicole Kressen das Leihgeschäft. Mein erster Gedanke war, was die zu versetzen hätte. Sie war doch nur eine Aushilfsbedienung im Schwarzen Bären und gelegentlich Wirtschaftshelferin in Bürgerhäusern. Ich beschloss ihr zu folgen und sah, wie sie in den teuersten Geschäften Geras einkaufte. Meine Neugier wurde geweckt und ich ging in dieselben Läden und wollte wissen, was dieses Fräulein kaufte und wie sie bezahlte. Die Ladenbesitzer zeigten mir, was sie kaufte und wie sie bezahlte.
Ein paar teure Schuhe, einen Rock und einen Schal. Ich betrachtete das Geld genauer und erkannte, dass dieses Geld minderwertig war, also Falschgeld. Ich konfiszierte das Geld und machte mich auf den Weg, um die Kressen zu stellen.

Auf dem Kornmarkt stellte ich sie zur Rede. Völlig überrascht stammelte sie, dass dieses Geld nicht ihres sei und was es mich angehen würde. Ich forderte sie auf ihren Geldbeutel zu zeigen, was sie erst vehement unterlassen wollte, aber unter Androhung, sie mit zur Kanzlei zu nehmen, nachgab. Nachdem ich alles in Augenschein nahm stellte ich fest, dass noch mehr Falschgeld vorhanden war. Daraufhin nahm ich sie fest. In der Kanzlei fragte ich die Kressen, woher sie das viele Falschgeld hatte und unter Androhung einer Gefängniszelle wurde sie gesprächig.
Sie habe aus ihren Besitz drei Ringe im Leihgeschäft versetzt und dafür dieses Geld erhalten. Ich befahl Pfeiffer auf das Fräulein Kressen aufzupassen.

Mit Zacharias eilten wir gemeinsam in das Leihgeschäft. Dort angekommen stürmten wir den Laden und stellten
Frau Weißbeck zur Rede.
„Warum geben Sie Falschgeld an ihre Kunden heraus?“, fragten wir die erschrockene Frau.
Im selben Augenblick kamen vom hinteren Raum drei Männer hervor um zu fliehen. Zacharias und ich stellten uns vor den Ausgang, zogen unsere Degen und hielten sie in Schach. Wir nahmen die drei „Herren“ fest und begaben uns zur Wache. Vorher aber ging ich in den hinteren Raum, aus dem die drei herausgestürzt waren und entdeckte die Fälscherwerkstatt. Im Laden wurde alles von mir sichergestellt und konfisziert, darunter befand sich außer diversen gefälschten Silbermünzen, vier Broschen, einige Gold und Silberketten und drei Ringe. Die Fälscherwerkstatt wurde an Ort und Stelle zerstört und Frau Weißbeck in Gewahrsam genommen.

Nach der ersten Vernehmung wurden alle fünf, Frau Weißbeck als Kopf der Bande, Fräulein Kressen als Hehlerin und die drei Herren als Fälscher festgenommen und in die Arrestzelle im Rathaus gebracht.
Als ich die Kanzlei verließ begegnete mir der Stadtrichter Senff und nickte mir wohlwollend zu. Es war schon dunkel die Kirchturmglocke schlug gerade sechsmal, als ich zu Hause ankam. Selbst zufrieden lehnte ich mich in den Schaukelstuhl und ließ den Tag noch mal Revue passieren. Die Aushilfswirtschafterin Nicole Kressen hatte drei Ringe versetzt und bekam Falschgeld von der Leihhausbesitzerin Katharina Weißbeck. Die Kressen sollte das Falschgeld unter die Leute bringen und bekam dafür Waren und gutes Geld zurück. Als Aushilfsbedienung im Schwarzen Bären war dieses leicht zu bewerkstelligen. Die drei kleinen Ganoven waren die Fälscher, die natürlich auch das Falschgeld beim Würfelspiel an den Mann brachten. Ob der Schankwirt, etwas davon wusste, müsse noch festgestellt werden.
Die beschlagnahmten Wertsachen im Leihgeschäft waren nicht wenige, dachte ich so. Unter anderem Broschen, Ketten, Falschgeld und drei Ringe.


- Die drei Ringe, die drei Ringe der Kressen, spukte es mir im Kopf herum. Die drei Ringe. -


War sie nicht auch die Aushilfswirtschafterin der Witwe von Hanfmuß. Sie hatte auch einen Schlüssel für das Haus und sie war mit die erste am Tatort. Da durchfuhr es mich wie ein Blitz, schreckte hoch und stürmte aus dem Haus in Richtung Kanzlei, wo die beschlagnahmten Sachen der Weißbeck waren. Als ich ankam und die drei Ringe untersuchte fiel mir an dem mit Rubinen gefassten Ring ein paar rote Spritzer auf, das wird doch nicht…! An einem weiteren Ring waren die Initialen „HvH“ für Hedwig von Hanfmuß eingraviert worden. Das kann kein Zufall sein, dachte ich mir und ging wieder in die kalte, dunkle Nacht. Der Nachtwächter, der seine Runden in den Gassen Geras drehte, zwang mich stehenzubleiben, aber nachdem er mich erkannte schmunzelte er und ging weiter.

Am darauffolgenden Morgen ließ ich, im Beisein des Stadtrichters Senff, die Aushilfswirtschafterin und die Leihhausbesitzerin vorladen, zum strengen Verhör. Unter Androhung der peinlichen Befragung wurden beide geständig. Caroline Weißbeck überredete Nicole Kressen die Witwe von Hanfmuß zu bestehlen und die gestohlenen Gegenstände zu ihr ins Leihhaus zu bringen. Dafür bekäme sie eine angemessene Bezahlung, aber dafür sollte die Kressen keinen Mord begehen. Sie wäre eine Diebin keine Mörderin.

Nach Aussage der Nicole Kressen hatte es sich wie folgt zugetragen:
„Da ich bei Frau von Hanfmuß als Wirtschaftshilfe gelegentlich angestellt war fasste ich den Plan sie zu bestehlen und zu töten. Am 6. Dezember 1621 schürte ich das Feuer im Kamin an und sagte zur gnädigen Dame, dass ich noch einmal fort müsse und sie nach dem Feuer schauen solle. Anschließend versteckte ich mich in der Küche und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Als Frau von Hanfmuß nach dem Feuer schaute und sich dazu bücken musste, schnellte ich aus meinem Versteck und versuchte sie mit einem Gürtel zu erwürgen. Da dies nicht gelang und da sie sich heftig wehrte, erschlug ich sie mit einem Holzscheit“.
"Wie oft haben Sie auf die Dame eingeschlagen?", fragte der Stadtrichter dazwischen.
Nach ein paar Augenblicken und mit weinerlicher Stimme sagte sie: „So 10-12mal.“
Sie sagte weiter aus: „Als die gnädige Frau sich nicht mehr bewegte schnitt ich ihre mit Ringen besetzten Finger ab, durchwühlte alle Kisten, Kästen und Kommoden des Hauses und wischte mir die Hände, die noch voller Blut waren, an den Wänden und Vorhängen ab. Danach verließ ich ruhig das Haus verschloss die Tür und ging in meine Kammer, wo ich mich schlafen legte.“
"Wie ging es weiter nach diesem scheußlichen Mord?", fragte ich.
Sie fasste sich und antwortete mit klarer Stimme, dass sie die Tage so weiter lebte wie immer. Sie ging in den Bären um zu bedienen und half den älteren Damen in ihren Häusern. Sie war auch auf der Beerdigung der Frau von Hanfmuß und kondolierte den Angehörigen zu ihrem Verlust. Tage später erzählte sie weiter, versuchte sie die Ringe zu Geld zu machen und ging, wie verabredet, in das Leihhaus. Frau Weißbeck wusste Bescheid, was geschehen war und sagte im höhnischen Ton, dass die Alte wohl den Schmuck nicht freiwillig rausrücken wollte und sie scherzten noch ehe sie das Geld übergab. Als sie das Leihhaus verlassen wollte, rief ihr noch die Weißbeck nach, dass sie sich die nächste Zeit nicht blicken lassen solle. Da schrie der Stadtrichter Senff mit verzerrtem Gesicht die Täterin an. Wie kaltherzig sie sei, umso eine Tat durchzuführen und dann noch das Opfer zu verhöhnen.

Nach dem Geständnis wurden Beide in den Kerker der Stadtschlossruine verbracht. Der Gerichtsschreiber, der alles mitschrieb, brachte das Protokoll zum Stadtrat. Nachdem alle die Kanzlei verlassen hatten, sprach ich als Kanzleisekretär mit dem Stadtrichter Senff über das weitere Schicksal des Georg von Hanfmuß. Der Stadtrichter war der Meinung, dass er eine Strafe verdient hätte, denn er hatte ja Kollektengelder gestohlen und wäre ein notorischer Falschspieler, der auf frischer Tat ertappt wurde. Ich war nicht seiner Meinung und reagierte gereizt. Es war wohl richtig, dass er dies alles getan hatte, aber hatte er nicht schon genug gelitten. Durch unsere falsche Verdächtigung, durch die Folter und den Verlust seiner Mutter, wo er auf der Beerdigung in Ketten und vom Militär bewacht hinterherlaufen musste, so dass jeder Bürger Geras dachte, er sei der Täter an dem Mord seiner eigenen Mutter.
„Ist das nicht schon Strafe genug, nur weil sie, oh Entschuldigung, wir uns geirrt hatten. Außerdem wird er noch einige Zeit darniederliegen und seine Wunden vom Bader behandeln lassen müssen“, sagte ich ruhig.
Der Stadtrichter Senff kam ins Grübeln und dachte wohl an seinen guten Ruf in Gera, den er verlieren würde, wenn seine falschen Verdächtigungen ans Licht kämen. Nach einigem Zögern veranlasste er den Sohn der Hanfmuß zu entlassen und die schriftliche Entscheidung am nächsten Morgen nachzureichen, da seine Schuld gesühnt wurde. Ich schickte sogleich Pfeiffer los um den Gefangenen zu entlassen und nach Hause zu begleiten.

Das Urteil über die beiden Verbrecherinnen wurde in der nächsten Ratssitzung besprochen, zu der ich auch vorgeladen wurde. Nach kurzer und einstimmiger Verhandlung wurde das Urteil niedergeschrieben und zur Unterschrift aller Beteiligten vorgelegt.

Die Vollstreckung des Urteils sollte am ersten Markttage des Jahres 1622 stattfinden. Die Aushilfsbedienung Fräulein Nicole Kressen wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt, zuvor sollte sie mit glühenden Zangen gerissen und ihre Glieder mit dem Rade zerstoßen werden. Die Witwe Caroline Weißbeck, Besitzerin des Leihhauses in Gera, wurde zu drei Wochen schwerer Kerkerhaft verurteilt und nach ihrer Haftentlassung aus der Stadt und des Landes verwiesen.
Ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt und meistbietend veräußert. Die Einnahmen gingen an das Marienhospital für die Armen und Gebrechlichen der Stadt Gera.

Nach dem diese schreckliche Tat aufgeklärt und das Urteil gesprochen wurde, widmete ich mich wieder meiner alltäglichen Arbeit. Ich wartete auf nächsten großen Fall, der schon als Bedrohung am Horizont zu erkennen war, dass unsägliche Kippernwesen.

 

Hallo doomdeathaxel,

und willkommen hier.

Der Raubmord

Eine Kurzgeschichte nach einer wahren Begebenheit
von Axel Köhler


Solche Hinweise bitte immer in einem Extrapost.

Beim Überfliegen ist mir aufgefallen, dass da neue Zeilen bei Sprecherwechsel fehlen und die Satzzeichen in den wörtlichen Reden nicht immer stimmen, z.B.:

erschlug ich sie mit einem Holzscheit“. "Wie oft haben Sie auf die Dame eingeschlagen?" fragte der Stadtrichter dazwischen
erschlug ich sie mit einem Holzscheit.“
"Wie oft haben Sie auf die Dame eingeschlagen?", fragte der Stadtrichter dazwischen

Generell solltest du zwecks besserer Lesbarkeit dem Text auch einige Absätze können. Bei Perspektiv-, Szenen-, Zeit- oder Personenwechsel z.B.
An einigen Stellen hast du unnötige Zeilenwechsel mitten im Satz.

Viel Spaß hier.

Beste Grüße,
GoMusic

 

Danke für die Kritik. Der Fehler liegt einfach am kopieren und einfügen vom Word Dokument in das Eingabefeld.

 

Hallo doomdeathaxel!

Willkommen bei den Wortkriegern! Du möchtest jegliche Kritik zu deiner KG und Seriosität? Dann hoffe ich mal, dass ich damit dienen kann.

Zu dem Historischen kann ich nicht viel sagen, aber ich weiß, dass es 1621 noch keine Digitaluhren gab. Daher sind Zeitangaben wie "3:00 Uhr" fehl am Platz.

Okay, kommen wir zu Dingen, in denen ich mich besser auskenne:

Dein Text fängt sehr berichtshaft an. Sicher, das kann man machen, aber man sollte sich bewusst sein, dass viele Leser lieber einen geschmeidigeren, gängigeren Stil bevorzugen, und womöglich lieber zu einem anderen Text klicken.

Dass dann plötzlich ein "ich" auftaucht, der bei den Ereignissen am Anfang nicht anwesend war, verwirrt den Leser. Wer hat denn jetzt den Bericht erzählt? Der "ich" kann es ja nicht gewesen sein. Ein auktorialer Erzähler kann es auch nicht sein, denn das beißt sich mit dem "ich".

"Ein Bild des Grauens bot sich mir."
=> Ich nehme an, dein Stil soll so klingen, als würde die Geschichte wirklich 1621 erzählt? Die meisten heutigen Leser finden einen solchen Stil allerdings ermüdend, lanngweilig. Geht jedenfalls mir so.


Ein paar Details, (nur Beispiele) wo etwas nicht stimmt:

"Als er mir mitteilte, dass ich schnellstens mit ihm kommen solle, in die Zwickauer Gasse, da sei der Teufel los."
=> Als ... ja was? Da fehlt das Ende des Satzes.

"Eine ältere Dame lag in einer Lache von Blut, ihr wurde der Schädel eingeschlagen."
=> Dieser Zeitfehler zieht sich durch den Text. Deine Erzählzeit ist bereits die Vergangenheit. Dinge, die vorher passiert sind, müssen in die Vorvergangenheit. Dringend überarbeiten!

"forderte ich sie auf mir auf die Polizeiinspektion zu folgen zwecks einer Unterschrift bzw. eines Kreuzes unter einen Bericht zu leisten."
=> Bitte die Kommaregeln ansehen und Fehler korrigieren. Es sind sehr viele Kommafehler im Text.
=> Außerdem: zwecks ... zu leisten? Das ist definitiv kein korrektes Deutsch.
=> Und bitte keine Abkürzungen in literarischen Texten.

Okay, hier steige ich erstmal aus. In der Form ist mir dein Text einfach zu anstrengend zu lesen. Hast du dir den Text mal laut vorgelesen? Das hilft meist bei der Suche nach Fehlern, bei der Überarbeitung.

Grüße,
Chris

 

Hallo Chris,

danke, dass du meine Geschichte angefangen hast zu lesen. Ich bin für jeden Hinweis dankbar, da ich in dieser Hinsicht ein Anfänger bin und vielleicht findest du ja mal die Zeit, die Geschichte bis zum Schluss zu lesen.

Gruß
Axel

 

Hallo doomdeathaxel!

"vielleicht findest du ja mal die Zeit, die Geschichte bis zum Schluss zu lesen."
=> Zeit ist nicht mein Problem, die finde ich sicher. Du kannst mir eine PN schicken, wenn du deinen Text korrigiert hast.
Und wenn du zu meinen anderen Anmerkungen etwas sagst, kann ich besser einschätzen, warum du was machst, und was du damit erreichen willst, und dir eventuell zielgerichtetere Tipps geben.

Grüße,
Chris

PS.: Man lernt besonders viel über das Schreiben, wenn man Texte anderer liest, darüber nachdenkt und versucht, sie zu kommentieren.

 

Hallo Chris,

habe sehr lang gebraucht um meine Geschichte zu überarbeiten. Habe versucht deine Hinweise und Anmerkungen zu beachten..
Bin mir aber nicht sicher ob es gelungen ist. Bin für jede weiteren Hinweise dankbar.

Danke.

Gruß
Axel

 

Hallo Axel!

Der Text lässt sich jetzt viel besser lesen. Doch er ist immer noch sehr berichtshaft. Hast du schon mal von "Show, don't tell" gehört?
Ich gebe dir ein konkretes Beispiel: "Eine der Frauen, die Aushilfswirtschafterin Nicole Kessen beantwortete ruhig und gefasst meine Fragen. Sie war jung, attraktiv aber etwas dumm." => Was erzählt dieses Beipiel dem Leser? Da sind irgendwelche Fragen und Antworten, aber der Leser erfährt nicht, was gefragt und was geantwortet wird. Der Informationswert ist also gleich null. Entweder führst du diese Szene aus, mit hingeschriebenen konkreten Fragen und Antworten (müssen nicht alle sein, aber die wichtigsten; den Rest könntest du zusammenfassen) oder du streichst die Szene, wenn sie halt total unwichtig ist.
Außerdem behauptet der Erzähler, Nicole wäre dumm. Zeige dem Leser, wie Nicole ist, wie sie handelt, antwortet ..., damit der Leser sich selbst ein Bild machen, und für sich entscheiden kann, ob er Nicole für dumm oder klug hält.

Noch ein Beispiel:
"Wir besprachen das weitere Vorgehen."
=> Ja, aber warum erfährt der Leser denn nicht, wie weiter vorgegangen werden soll? Glaubst du nicht, das wäre für den Leser interessant? Falls doch, dann schreib die Szene hin und verrate das weitere Vorgehen, falls nicht, weg mit dem Satz, der Szene.

Und so weiter:
"Nachdem eine weitere Stunde verging"
=> Und was macht er in der Stunde? In der Nase bohren?

Unter diesem Gesichtspunkt ("show, don't tell") solltest du deine Geschichte weiter überarbeiten.

Grüße,
Chris

 

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