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Mehr Glück als Verstand

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29.12.2016
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Mehr Glück als Verstand

Immer weiter breitete sich der Fleck auf meinem Shirt aus. Ich hätte heulen können. Ich brauchte das Koffein, das gerade in den Fasern meines Oberteils verloren ging. Meine Augenlider schienen aus Blei zu sein und ich kämpfte sekündlich dagegen an, dass sie zufielen. Kurz überlegte ich mein überlebenswichtiges Koffein aus dem Shirt zu saugen, doch mit größter Selbstdisziplin riss ich mich zusammen.
Ich drückte mein Taschentuch gegen die blutige Nase, der drei Flüge an einem Tag zu viel gewesen waren. Zum Glück war ich am Flughafen von Los Angeles und nicht in Transsibirien. Sonst hätten sich schon längst mehrere Vampirfamilien um mich herum gescharrt und die Lippen geleckt.
Ich würde alles für einen neuen Becher Kaffee geben, doch es war 2 Uhr nachts und ich sah nur mein Spiegelbild in den geschlossenen Glastüren, hinter denen die Stühle auf den Tischen standen.
Mühevoll hatte ich den Kaffeebecher aus dem Flugzeug geschmuggelt und nun war mir die Bordsteinkante zum Verhängnis geworden. Ich ließ die letzten drei Tropfen, die sich wacker im Becher gehalten hatten, meine Kehle herunterlaufen. Der Kaffee war leider so wässrig, sodass nicht einmal der Kaffeegeschmack zurückblieb.
Ich war müde, mir war kalt und Hunger hatte ich auch. Ich wünschte mir, dass ich wieder fünf Jahre alt war. Dann könnte ich mich jetzt strampelnd auf den Boden schmeißen und meine Mutter würde sich darum kümmern, dass meine Grundbedürfnisse befriedigt wurden. Doch leider war meine Mama sehr weit weg und ich war allein auf meinen Überlebenskampf gestellt. Und das ohne Koffein!
32 Stunden war es her, dass ich meine Wohnungstür verschlossen hatte. Seitdem hatte ich 9.400 Kilometer zurückgelegt. Ich hatte einen Opa neben mir ausgehalten, dessen Körpergeruch man als ABC-Waffe einstufen könnte. Ich hatte Kinder ertragen, die gegen meine Rückenlehne getreten hatte, als würden sie versuchen meinen Sitz in einen Schleudersitz zu verwandeln. Ich hatte es auch geduldet von meinem Nachbar als Kopfkissen benutzt zu werden und ich war sogar ruhig geblieben, als der Zollbeamte nicht seinen Smalltalk mit seiner Kollegin unterbrechen wollte, obwohl ich befürchtete meinen Anschlussflug zu verpassen.
Doch nun war mein Geduldsfaden gefährlich dünn geworden und drohte jeden Moment zu reißen.
Die anderen Fluggäste waren schon längst über alle Berge. Manche wurden von Männern in schweißigen Hemden und mit einem Schild in der Hand, auf deren ein Name gekrakelt war, in Empfang genommen. Andere hatten das Glück und wurden von ihren Familien in die Arme geschlossen, während bunte Heliumballons über ihren Köpfen schwebten. Dann gab es noch die Geschäftsleute, die in ihren maßgeschneiderten Anzügen hastig zu den Taxis geeilt waren und mit ihren Händen herumgefuchtelt hatten, um auch ja das erste abzubekommen.
Und dann gab es mich. Augenringe bis zu den Mundwinkeln und Haare, in denen zwar irgendwo ein Haargummi verarbeitet worden war, aber man von einer Frisur nicht mehr sprechen konnte.
Annie hatte mir gesagt, dass hier ein Shuttle nach Northridge fahren würde. Soeben hatte ich auch die entsprechende Haltestelle dazu gefunden und musste mir dann sagen lassen, dass der Bus erst wieder in paar Stunden kommen würde. Wann genau wisse man auch nicht. Es gäbe keine festen Zeiten. Kurz darauf war mir die Bordsteinkante in den Weg gekommen. mein Lebenselixier hatte sich über mich ergossen und mein persönlicher Weltuntergang war perfekt gewesen.
Und nun saß ich hier. Abgesehen von ein paar Bauarbeiten, war ich allein. Meine Nase hatte nach drei Starts und drei Landungen beschlossen zu rebellieren und eine Armee von vielen kleinen Blutkörperchen auf mich und mein Taschentuch losgelassen.
„Brauchst du ein Taxi?", hörte ich eine Stimme fragen.
Meine Oma hatte immer gesagt, dass es sich mit Unterwäsche wie mit Intelligenz verhielt. Es ist wichtig, dass man sie hat, aber es ist notwendig sie zu zeigen. Ich wusste nicht, wie es um seine Intelligenz bestellt war, aber die Unterwäsche des Typen konnte ich sehr detailliert beschreiben.
„Nein", antwortete ich mit kratziger Stimme.
„Wo musst du denn hin?", hakte er weiter nach und schien nicht zu merken, dass ich die zwei Schritte von ihm bewusst weggegangen war. Er holte den Abstand wieder auf.
„Northridge."
Ich sah die Dollarzeichen in seinen Augen aufblitzen. Northridge lag hinter den Bergen im San Fernando Valley. Da brauchte er nicht einmal einen Umweg fahren, um Geld zu machen.
„90 Dollar", machte er mir ein Angebot.
Wären meine Muskeln nicht schon eingeschlafen, hätte ich ihm dafür einen Vogel gezeigt. Für den Shuttledienst hätte ich nur die Hälfte bezahlt. Ich war eine arme Studentin, die sich gerade so mit Nebenjob und Bafög über Wasser hielt. Ich hatte eine durchaus bessere Verwendung für 45 Dollar.
„Danke, aber ich warte auf den Shuttle", gab ich entschieden von mir und machte erneut zwei Schritte von ihm weg.
Er verzog das Gesicht und trottete davon. Ich setzte mich auf eine Bank und ging in meinem Rucksack auf Nahrungssuche. Das einzige, was ich fand, war ein Schokoriegel, dessen ursprüngliche Form nicht einmal mehr zu erahnen war. Ich entschied mich, ihn mir für später aufzuheben. Wer wusste schon, wie lange ich hier ausharren musste?
„Brauchst du ein Taxi?"
Dieses Mal kam die Frage in einem starken spanischen Akzent. Ich sah auf und erblickte einen kleinen Mann, der der Bruder von Winnetou sein könnte. Nur in einem weißen Hemd, ein Kopf kleiner und mit schwarzen Lackschuhen.
„Nein", antwortete ich erneut.
Und wieder wurde es nicht akzeptiert.
„Wo musst du denn hin?"
„Northridge."
„Ich kann dich fahren."
Ja, das hatte ich mir gedacht. Schließlich war das ja auch dein Job.
„Nein, danke. Ich warte auf den Shuttle."
Irgendwie würde ich vier Stunden schon rumkriegen. Den Mathe-Doppelblock hatte ich schließlich auch immer irgendwie überlebt.
„Der Shuttle kommt erst in drei oder vier Stunden. Für 75 Dollar fahr ich dich."
Nun hatte Winnetou meine Aufmerksamkeit.
„50", sagte ich mit allem Selbstbewusstsein, das ich aus meinem Körper zusammenkratzen konnte.
Ich hatte mir von meinem Vater das Verhandeln um den Preis in den Türkeiurlauben abgeguckt. Man musste einfach nur unverschämt sein.
„65", lenkte er ein.
Das waren immer noch 20 Dollar mehr, als ich eingeplant hatte, aber die war ich bereit zu zahlen. Das hatte ich mit einmal Plasmaspenden wieder raus.
„Okay", stimmte ich zu.
Sofort griff er nach meinem Koffer und ging los. Perplex sah ich ihn an und folgte ihm schnellen Schrittes, falls er auf die kommen sollte mit meinem Koffer ein Spontansprint einzulegen und abzuhauen. Zu meinem Erstaunen ging er an der Reihe der Taxis vorbei. Langsam setzten sich die Alarmglocken in meinem Kopf in Bewegung. Winnetou steuerte auf das gegenüberliegende Parkhaus zu. Die Glocken wurden lauter.
Ich hatte genug amerikanische Horrorfilme und Thriller gesehen um zu wissen, dass Parkhäuser bei Nacht keine gute Idee waren und schon gar nicht, wenn es nicht einmal eine Beleuchtung gab. Musste der Flughafen ausgerechnet die Stromkosten niedrig halten, indem sie nachts das Licht in Parkhäusern ausgeschaltet ließen?
Winnetou hatte keine Angst vor der Dunkelheit und zog munter meinen Koffer durch das Parkhaus. Dann blieb er vor einem Auto stehen. Er öffnete den Kofferraum und stellte mein Gepäck dort hinein. Ich suchte derweil vergeblich nach einem Hinweis, dass es sich bei diesem Gefährt um ein Taxi handelte. Ich fand nichts. Kein Schild, kein Aufkleber, Nichts.
Das wäre wohl der Zeitpunkt gewesen, um zu rennen.
Winnetou hielt mir die Tür auf. Ich zögerte und fasste innerlich nochmal meine Situation zusammen.
Ich befand mich im Land der Serienkiller. Es war mitten in der Nacht. Ich stand in einem menschenleeren, düsteren Parkhaus. Vor einem Auto, das kein Taxi war. Mit einem Mann, den ich nicht kannte, der aber behauptete Taxifahrer zu sein.
Nur ein Idiot würde in dieses Auto steigen.
Oder ein Mädchen, das 40 Stunden nicht geschlafen hatte, hungrig war und für einen Kaffee töten würde.
Ich stieg ein.
Die Tür fiel zu.
Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich tot war. Entweder würde mich dieser ältere Herr umbringen oder meine Eltern würden es tun, weil ich im Land der Serienkiller mitten in der Nacht und unter mehr als seltsamen Umständen zu einem fremden Mann ins Auto gestiegen war. Jahrelang hatten sie mir eingebläut niemals zu einem fremden Mann ins Auto zu steigen und kaum hatte ich mal zwei Tage nicht richtig geschlafen, warf ich meine ganze Erziehung über Bord. Sorry, Mama.

Winnetou und ich wechselten während der Fahrt nicht ein Wort, was mir die Möglichkeit gab, ganz in Ruhe darüber nachzudenken, wie er mich umbringen könnte. Hätte ich doch bloß nie Steven King gelesen! Bei jedem Industriegebiet und jedem Waldstück, das wir passierten, betete ich, dass er nicht anhalten würde. Wieso war ich nur in dieses Auto gestiegen? Wie bescheuert war ich eigentlich?
Plötzlich wurde die Stille durch das Radio durchbrochen. Es trug nicht gerade zu meiner Erleichterung bei, dass gerade Taylor Swifts Blank Space gespielt wurde und somit Sätze wie „Boys only want love if it's torture" und „Don't say I didn't say I didn't warn you" durchs Auto hallten.
Ernsthaft Schicksal, findest du das lustig? Mir blieb das Lachen jedenfalls im Halse stecken.
Ich war noch nie zuvor in Los Angeles gewesen und deshalb konnte ich auch nicht einschätzen, ob er die richtige Route fuhr. Die Straßen waren leer und gespenstig. Ich wagte es kaum dem Fahrer ins Gesicht zu schauen.
Ich kam mir auf einmal unglaublich blöd vor. Ich hatte es immer gehasst als naives Blondchen abgestempelt zu werden, doch an dem heutigen Tag erfüllte ich dieses Klischee wie nie zuvor. So dumm konnte man doch nicht sein.
Fakt war aber auch, dass ich an der Situation im Moment nichts mehr ändern konnte. Lediglich die Hoffnung blieb mir.
Und dann hielt das Auto plötzlich an. Der Fahrer stieg aus. Sofort lag meine Hand auf dem Türgriff. Ich war nie religiös gewesen, doch in diesem Moment betete ich zu einem Gott –welcher auch immer, Hauptsache er hilft mit - dass die Tür sich öffnen würde.
Es war ein banger Moment.
Die Tür ließ sich öffnen und ich war schneller aus dem Auto, als man gucken konnte.
Misstrauisch sah ich mich um. Das hier war eine Wohngegend und zum Glück kein Industriegebiet, doch einen Menschen sah ich nicht. Mein Blick fiel auf das Straßenschild.
„Lassenstreet“
Tatsächlich! Ein Stein, der selbst dem Mount Everest Konkurrenz machen würde, krachte von meinem Herzen.
Der Mann hatte mich zu der richtigen Adresse gefahren! Ich sah ihm dabei zu, wie er mein Gepäck aus dem Kofferraum hievte. Winnetou, den ich als Serienkiller oder zumindest als Vergewaltiger abgestempelt hatte, war in Wirklichkeit mein Held. Denn er hatte mir für einen fairen Preis eine unbequeme Nacht auf dem Flughafen erspart.
„Danke“, sagte ich höflich und nahm meinen Koffer.
Er lächelte und plötzlich konnte ich mir nicht einmal vorstellen, dass er eine Fliege auch nur erschrecken könnte.
Ich reichte ihm sein Geld.
„Weißt du, wo du jetzt hinmusst?“, fragte er sichtlich besorgt.
Offenbar hielt er mich für das blöde Naivchen, dass ich heute Nacht gewesen war.
„Ja, eine Freundin holt mich ab, danke.“
Er nickte, sah mich aber immer noch skeptisch an.
„Soll ich mit dir zusammen warten?“, fragte er fürsorglich.
Ich schüttelte den Kopf.
„Sie wohnt hier gleich um die Ecke“, antwortete ich und legte darauf Wert, dass er an meinem Tonfall erkannte, wie sehr ich seine Geste schätzte.
Er nickte, schien aber kein gutes Gefühl dabei zu haben mich hier alleine stehenzulassen. Trotzdem stieg er in sein Auto, während ich Annie schrieb, dass ich vor ihrem Haus auf sie wartete.
Eine Minute später schloss sie mich in eine freudige Umarmung, während ich aus dem Augenwinkel sah, dass der Fahrer ein paar Meter weiter stehengeblieben war und mir in die Augen sah.
Ich streckte ihm den Daumen nach oben, er zwinkerte mir zu und bog erst dann in die nächste Straße ab.
Glück gehabt!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo PineApple

und willkommen bei den Wortkriegern. Der Sound deiner Geschichte ist schön leicht und hat diese selbstironische „Gagwürze“, die deine Protagonistin sympathisch macht. Dennoch fehlt was. Ich kann das Gefühl nicht loswerden, dass du beim Schreiben nicht recht wusstest, worauf die Geschichte hinauslaufen soll. Horror oder Humor. Wobei die von dir gewählten Tags aus meiner Sicht nicht ganz passen. Richtig spannend war es nicht und seltsam, na ja seltsam eben auch nicht. Dabei wäre es eine lustige, nette Geschichte geworden, wenn du mit dem Leser mehr gespielt hättest, die Angst gesteigert hättest, den Winnetou im Parkhaus oder auf der Fahrt nach L.A. bedrohlicher gemacht hättest. Am Grundgerüst der Geschichte ließe sich wirklich arbeiten und an den Feinheiten ohnehin.

Paar Textstellen:

Doch leider war meine Mama sehr weit weg und ich war allein auf meinen Überlebenskampf gestellt. Und das ohne Koffein!
der Witz mit dem Koffein trägt nicht ewig und außerdem könnte sie ja Redbull schlürfen :D

Augenringe bis zu den Mundwinkeln
wie soll denn das aussehen?

Es ist wichtig, dass man sie hat, aber es ist notwendig sie zu zeigen. Ich wusste nicht, wie es um seine Intelligenz bestellt war, aber die Unterwäsche des Typen konnte ich sehr detailliert beschreiben.
`für den Wind bin ich wahrscheinlich zu blöd. :hmm:

Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich tot war. Entweder würde mich dieser ältere Herr umbringen oder meine Eltern würden es tun, weil ich im Land der Serienkiller mitten in der Nacht und unter mehr als seltsamen Umständen zu einem fremden Mann ins Auto gestiegen war.
das ist lustig :lol:

Die Straßen waren leer und gespenstig.
gespenstisch

Hoffe du kannst was mit anfangen :Pfeif:
viele Grüße
Isegrims

 

Hallo PineApple,

für eine detaillierte Kritik fehlt mir im Moment die Muße, aber folgende Dinge kann ich gerade mal nicht so stehen lassen:

Zum Glück war ich am Flughafen von Los Angeles und nicht in Transsibirien. Sonst hätten sich schon längst mehrere Vampirfamilien um mich herum gescharrt und die Lippen geleckt.
Dracula & Co. kommen nicht aus Transsibirien, sondern aus Transsilvanien (dt. Siebenbürgen). Und sie würden sich nicht um jemanden scharren, sondern scharen.

Meine Oma hatte immer gesagt, dass es sich mit Unterwäsche wie mit Intelligenz verhielt. Es ist wichtig, dass man sie hat, aber es ist notwendig sie zu zeigen.
Also, meine Oma hätte gesagt, dass es nicht notwendig ist, sie zu zeigen ...

Hätte ich doch bloß nie Steven King gelesen!
Der Mann heißt Stephen mit Vornamen.

Dennoch eine nette kleine Story. Selbst erlebt?

Grüße vom Holg ...

 

Hallo PineApple,

ich habe ein paar Fehlerkorrekturen für dich, ohne Gewähr. Gut möglich, dass ich um die Uhrzeit ein oder zwei Dinge übersehen habe...

Sonst hätten sich schon längst mehrere Vampirfamilien um mich herum gescharrt und die Lippen geleckt.
geschart

Ich würde alles für einen neuen Becher Kaffee geben, doch es war 2 Uhr nachts...
zwei

Der Kaffee war leider so wässrig, sodass nicht einmal der Kaffeegeschmack zurückblieb.
so wässrig, dass oder wässrig, sodass

Ich wünschte mir, dass ich wieder fünf Jahre alt war.
wäre

Doch leider war meine Mama sehr weit weg und ich war allein auf meinen Überlebenskampf gestellt.
Klingt nicht gut. Entweder „allein auf mich gestellt“ oder „musste meinen Überlebenskampf allein austragen.“

Ich hatte Kinder ertragen, die gegen meine Rückenlehne getreten hatte, als würden sie versuchen meinen Sitz in einen Schleudersitz zu verwandeln.
hatten
Zwei Mal Sitz

Manche wurden von Männern in schweißigen Hemden und mit einem Schild in der Hand, auf deren ein Name gekrakelt war, in Empfang genommen.
auf die

...und Haare, in denen zwar irgendwo ein Haargummi verarbeitet worden war, aber man von einer Frisur nicht mehr sprechen konnte.
...bei denen man aber von einer Frisur...

Wann genau wisse man auch nicht. Es gäbe keine festen Zeiten.
In Los Angeles gibt es keine Fahrpläne?

mein Lebenselixier hatte sich über mich ergossen und mein persönlicher Weltuntergang war perfekt gewesen.
Mein

Abgesehen von ein paar Bauarbeiten, war ich allein.
Sind Bauarbeiter gemeint? Es ist mitten in der Nacht, klingt unwahrscheinlich, selbst in Los Angeles.

aber es ist notwendig sie zu zeigen.
aber es ist nicht notwendig

„Wo musst du denn hin?", hakte er weiter nach und schien nicht zu merken, dass ich die zwei Schritte von ihm bewusst weggegangen war.
so formuliert sind es seine Schritte. Besser wäre: dass ich bewusst zwei Schritte...

Nur in einem weißen Hemd, ein Kopf kleiner und mit schwarzen Lackschuhen.
So formuliert klingt das, als trüge er wirklich nichts als ein weißes Hemd. Dann wäre sie doch hoffentlich wirklich nicht mit ihm mitgegangen ;-)

„50", sagte ich mit allem Selbstbewusstsein, das ich aus meinem Körper zusammenkratzen konnte.
aus meinem Körper herauskratzen oder in meinem Körper zusammenkratzen

Perplex sah ich ihn an und folgte ihm schnellen Schrittes, falls er auf die kommen sollte mit meinem Koffer ein Spontansprint einzulegen und abzuhauen.
auf die Idee kommen
einen Spontansprint

Die Straßen waren leer und gespenstig.
gespenstisch

Sofort lag meine Hand auf dem Türgriff. Ich war nie religiös gewesen, doch in diesem Moment betete ich zu einem Gott –welcher auch immer, Hauptsache er hilft mit - dass die Tür sich öffnen würde.
es fehlt ein Leerzeichen vor welcher
er hilft mir

Er lächelte und plötzlich konnte ich mir nicht einmal vorstellen, dass er eine Fliege auch nur erschrecken könnte.
nicht mehr vorstellen

Offenbar hielt er mich für das blöde Naivchen, dass ich heute Nacht gewesen war.
Naivchen, das ich...

Ich streckte ihm den Daumen nach oben
Seinen Daumen?
Vielleicht besser, da wir nun schon im Amiland sind: zeigte ihm ein Thumbs Up?

Mein Eindruck zum Inhalt:
Klingt nach einem wahren Erleben, das kräftig ausgeschmückt wurde. In Ansätzen ganz nett. Der Humor, der ebenfalls in Ansätzen durchaus anklingt, geht für mich leider verloren dadurch, dass jeder Joke, der für sich alleine funktioniert hätte, zu oft wiederholt wird (die Sache mit dem Koffein und die Sache mit dem Land der Serientäter beispielsweise).
Außerdem erwartet man durch den Ablauf deiner Erzählung dann doch irgendwie eine Pointe - die nicht kommt. Das geht aus wie das Hornberger Schießen. Eine leichte Enttäuschung macht sich breit. Zumindest sollte man doch annehmen, dass deine Prot nach allem, was sie durchgemacht hat und bei all der Selbsterkenntnis, dass sie sich dämlich verhalten hat, etas mehr Erleichterung und Dankbarkeit zeigt als ein einfaches Daumen hoch? Da fehlt mir einfach was, ein sauberer Abschluss wäre schön gewesen.
Zum Schluß noch eine Verständnisfrage: Das Mädel steht direkt vor dem Haus der Freundin und textet sie an, damit die rauskommt? Ich weiß ja, ich bin ein hoffnungsloses Smartphoneverweigerer-Fossil - aber warum klingelt sie nicht einfach? :confused: :D

 

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