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Ausgebrannt

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02.02.2004
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Ausgebrannt

"... und da hat der Chef gesagt, das hätte nicht passieren dürfen, ich sei nicht belastbar. Die ganze Baustelle stand still ..."

Wie er da sitzt, auf meiner roten Couch. Wippende Bewegung, fast wie beim Down-Syndrom.
"Immer diese Überstunden, meine Kinder sehe ich nur noch auf dem Foto im Spind ..."
Ein Haufen Elend, krummer Rücken, reibt seine grossen Hände - nein Pranken - rissig mit dunklen Rändern, gewaschen, aber alter Dreck noch sichtbar, sitzt tief. Hände sprechen Bände. Schlaff herunterhängend, zittern leicht, schmutziges Laub. Herbst. Ausgebrannt. Wie lange sie das wohl noch mitmacht, die Couch, seine Frau, wie lange ich? Ist sie schön? Ob er ein Bild dabei hat? Nächste Sitzung muss sie mit. Machen wir eine hübsche Paartherapie daraus.

"Das sind doch kräftige Hände, aber in letzter Zeit, der Stress, die Kollegen, ..."

Beine übereinander, Brille mit der Hand pendeln lassen. Einstudiert, aber effektvoll. Zuhören, Decke muss gestrichen werden. Winterweiss, nein heller, weisser, mit Persil gewaschen. Selber machen? Pinsel tropfen, Teppich muss eh ein neuer rein, wie heissen ... Roller. Farbroller. Kritzeleien auf dem Papier, endloses Geschwätz mit wiederkehrenden Phrasen, Sitzung für Sitzung. Zum Glück ist die Stunde fast voll. Ein Glas Wasser? Könnte auch Whisky, hab noch was unterm Tisch, sauf dich tot. Besser für dich, für deine wartende Alte, mich.
Das Glas vom Vorgänger, kaum angerührt, kriegt es halt der hier. Womit sollte er sich anstecken, müsste schon dumm laufen. Vogelgrippe? Haha! Stubenarrest für Hühner, zwanghafte Verordnungen. Jaha, Zwangshaft für Freilandviecher, Schweiz wird sonst zur EU-Insel, eh schon so. Belastende Argumente, belastend wie mein Klient. Ach so, hier, das Glas. Oh Mann, nicht so hastig. Klasse danke, das gibt Flecken, schnell ein Kleenex.

"Und da habe ich den ganzen Krempel hin, und Sie haben geschrien, soll abhauen, ich, der immer pünklich, der immer, - immer -, ach ..."
Nicht doch, hatten wir bereits letzte Woche. Manche lernen es nie, und das für zweihundert die Stunde. Och, wie er heult, eins fünfundachtzig bei Hundert Kilo und flennt wie ein Säugling. Glitzernde Tränen, feistes Gesicht. Noch mehr Flecken. Flecken überall. Im Gesicht, auf dem Sofa, an der Decke? Also doch Winterweiss.

Klar, nur zu, Selbstbedienung, Hauptsache nicht noch mehr aufs Sofa. Habe ja auch den ganzen Schrank voll davon. Ich bin der Kleenexmeister, kommt zu Roland, da gibt’s massenweise Kleenex. Muss morgen zu Aldi, am besten die Familienpackungen drei für zwei. Ist noch Brot da? Klopapier, das war's, und Rasierklingen, aber die mit der dreifachen, sonst blutet's wie Sau.

Schluss jetzt, mein Auftritt. Ja, jetzt kommt der psychologische Tsunami mein Freund. Da wird dir ganz anders, genau so ist es und da besteht kein Zweifel. Achtzehn lange Jahre, Examen mit Bravour, Hingabe, keine Ablenkungen. Und du, Kaminsky? Junge Mädchen, hinter dem Friedhof, Tauben erschiessen im Park, Handlanger, schnelle Arbeit, schnelles Kind, keine Zukunft. Da holt dich niemand raus. Ne.
Seite achtundzwanzig, Kapitel acht bis dreizehn, runterbeten, wiederholen, Fragen? Gut.
Ich lächle, hier das Rezept, immer schön vor dem Essen und jetzt Abmarsch, nächste Woche, gleiche Uhrzeit, Kopf hoch Kaminsky.

Endlich Ruhe, einsam, aber ruhig. Der Schreibblock ist voll, keine Aussagen, nur Strichmännchen, Wasserlinien, ganze Seen voller Tränen. Stummer Zeuge einer weiteren leblosen Sitzung. Was ist aus dem Feuer für die Sache geworden, der Begeisterung für den Menschen und dessen Psyche?
Ich sehe meine Hände, kein Zittern, nichts bewegt sich, es ist auch nichts da, was sie bewegen könnten. Oh, es juckt, die Nase, Kleenex, die Decke ...

Nasse Handflächen kommen nicht gut, Mist, die Schachtel ist leer, Hosenbund tut es auch, gibt es noch Klienten heute? Die letzten Kleenex, der letzte Kunde. Rasch den Planer, kurze Notizen zu Kaminsky. Laptop zu und Beine hoch. Jetzt einen Schluck, nur einen kleinen, wir wollen es ja nicht schon wieder übertreiben, Roland.
Die Flasche ist fast leer, setz ich hinter Klopapier und Klingen. Ahh, brennt und wärmt. Kalte Wärme, flüchtig und einsam. Winterweiss.

Die Holztäfelung müsste auch weg, zu schwer, kriegt man ja Depressionen. Ha, der war gut.
- Örps -
Hoppla, kam von ganz unten. Das stinkt vielleicht, Kaminsky, der war für dich. Ich sollte gleich noch die Rechnung, ach, ich trinke erst mal aus.

Oha, kommt vom Treppenhaus. Kaminsky?
Was zum Teufel ... nein, zu klein für Kaminsky. Aber wer ...
"Hallo Doktor. Wie geht es Ihnen?"
Diese Stimme, so bekannt und doch weit weg. Kreuzer? Kramer?
"Ich kam gerade hier vorbei, da dachte ich, schau mal rein."
Freundliche Töne. Doch irgendwie falsch. Drohend? Warnend?
Langsam die Beine sortieren, aufstehen und jetzt nur nicht wanken, Roland.

"Sie haben mir ja so geholfen."
Ehrlich? Der Name, wie war der Name, verdammt.
"Oh, Sie wissen doch noch, wer ich bin, oder?"
Dieses oder, so gedehnt, zynisch und doch, könnte es aufrichtig sein?
Nebel im Moor, Winter. Eiseskälte. Frost.

"Jetzt enttäuschen Sie mich aber. Wissen Sie noch? Loslassen, auch wenn's weh tut?"
Reichenberg, Erich. Beziehungsprobleme, drohende Scheidung, genau so durch den Wind wie Kaminsky. Ausgebrannt, aber zahlungskräftig. Und seine Frau, Gabi, herrliche Schenkel, warm und weich. Scheisse meine Hose spannt, doch nicht jetzt ... absurd.

"Hat eigentlich prima geklappt, und jetzt will ich Ihnen danken."
Will er nicht, zu schrill die Stimme, zu wirr der Blick. Rache, das will er, versperrt mir den Weg, mit ... ist das eine Pistole? Oh Gott, er will mich erschiessen, nein, Moment, denk nach verdammt, die Flasche? Nicht wirksam. Warum nur? Ducken? Keine Chance, eingesperrt, hinter dem eigenen Schreibtisch.

"Ich danke Ihnen, dass Sie mir alles genommen haben."
Was redet der? Warum hebt er die Waffe höher, oh mein Gott, er beisst hinein, nicht! Es muss doch einen Ausweg, da kann man doch noch mal
- REDEN -
oh, scheisse, wie das spritzt. Die Wand, der Boden. Blut, überall. Warum bloss? Was läuft hier falsch? Hat Gabi geredet? Quatsch. Hat Erich was gewusst? Unmöglich. Wie sage ich das Gabi ... halt, da bin ich meine Lizenz los. Nee, Erich, den Gefallen tu ich dir nicht. Wer bist du denn, hä? Glaubst wohl, ich mache mit bei deinem Spielchen? Das bleibt schön unser kleines Geheimnis.
Was mache ich mit ihm ... vergraben, im Hof? Verbrennen, womit? Besser entsorgen.

Der Teppich! Klar, einrollen und ab in den Container. Mann, geht das schwer, ah, mein Rücken, wie Glassplitter. Blut auf dem Boden, an meinen Händen. Verdammt. Sie sagen, Aids nimmt wieder zu. Tsunami? Leid. Tod. Angst. Spenden. Habe ich irgendwo Handschuhe? Wohl auch gespendet. Eh zu spät, raus mit ihm und zwar schnell. Über die Treppe? Das schafft mein Rücken nicht. Das Fenster, hoffentlich sieht das keiner. Und los, ahh, Nägel im Kreuz. Jetzt aber raus, mehr rechts, mehr Kraft, reicht nicht, wie das zieht, warum eigentlich bei mir und nicht von einer Brücke? Na bitte, voll auf den Kompost. Rollt sich auf, roter Glanz im Mondschein, halb voll hinter Wolken.

Schnell nach unten, wenn jetzt wer kommt, Krause? Heute ist Mittwoch, Skat im Bären. Die Küppers? Erzählt gleich alles rum, der sollte man, nur nicht springen jetzt, leise öffnen, Türe quietscht, Klasse, wirklich klasse, dann halt schneller raus. Kalte Luft fällt über mich, nasse Haut spannt, nur im Hemd, nicht sehr schlau, soll ich die Jacke? Ach, dauert ja nicht lange, darf nicht lange!

Runter hier vom Haufen, Moder, Fäulnis, Orangenduft, Zimtsterne, Abflussrohr, Weihnachten, mir wird schlecht. Der Kompost lädt ein, kurzer Kampf, die Übelkeit siegt. Es dampft, der Fusel brennt, Spaghetti Carbonara vom Italiener, mit Gabi, noch mal Carbonara, nur noch Galle. Kurz durchatmen, geht schon, wird gleich besser.
Arm rein, einrollen, dir werd ich helfen. Aufrichten, anpacken, knirschende Knochen, Rücken gefühllos, ich? Frag mal Gabi, ich und gefühllos, besorg's ihr, schreit und tanzt vor Gefühl, hoppla, spannt schon wieder,... los, hoch jetzt mit dem Teppich.

Ein Glück, morgen kommt die Müllabfuhr. Guter Zeitpunkt, Erich, wirklich guter Zeitpunkt.
Auf den Rand schieben, warum sind Container so hoch? Denkt wieder niemand an die kleinen Leute? Tief durchatmen, zum letzten Mal, und eins und zwei und drrrrei. Deckel zu, geschafft.

Ein Stich, Blitzgewitter vor den Augen, dumpfer Schmerz im Kreuz. Meine Beine sind weg, wie Gummi, erst mal sitzen bleiben. Muss was verrenkt sein, tut verdammt weh. Keine Lichter, alles ruhig. Nicht flennen, Roland, reiss dich zusammen, das geht vorbei, du musst das doch wissen.
Morgen kaufe ich Farbe und dann wird alles gestrichen. Winterweiss.

 

Hallo dotslash!

Ein Therapeut und Alkoholiker hat das Interesse an den Patienten verloren und abends kommt einer seiner ehemaligen Patienten und will sich scheinbar rächen, bringt sich aber stattdessen selbst um? Oder hat er dem Therapeuten die Waffe gegeben und der hat geschossen? Das kommt nicht so klar rüber. Obwohl: Nachdem er ihn dann durchs Fenster in den darunter stehenden Container befördert, wird der sich wohl eher nicht selbst erschossen haben, sonst hätte der Therapeut ja Rettung und Polizei rufen können. Also hat wohl doch der Therapeut den Patienten umgebracht. Oder lese ich irgendwas falsch?

Was die Erfüllung der Challenge-Vorgaben betrifft, enthalte ich mich der Bewertung – da kommen andere, die das tun. ;)

Ich liste Dir lieber die Fehler auf, die noch in Deiner Geschichte sind:

»Mein Klient sitzt da, nach vorne gebäugt, die grossen Hände kneten den Schmerz.«
– gebeugt

»der rote Bezug zum Zereissen gespannt,«
– Zerreißen (ich weiß, Du bist Schweizer und kennst kein ß. ;))

»Eins fünfundachzig bei Hundert Kilo«
– fünfundachtzig

»überlässt das weitere wohl mir.«
– das Weitere

»Ich spühre sein ungläubiges Staunen, seinen Protest erdrossle ich zu einem unbverständlichen Stammeln.«
– spüre (ohne h)
– bei »unverständlichen« ist Dir ein b reingerutscht

»und bleibt zerfleddert auf dem braunen Tepich liegen.«
– Teppich

»Dunkelheit hinter den Augenliedern,«
– lidern (ohne e)

»Das Labtop fährt runter,«
– Laptop

»Die Tischkannte ist stabil,«
– Tischkante

»hier nun ein Bollwerk gegen die heran nahende Gefahr.«
– zusammen: herannahende

»"Oh, sie wissen doch noch wer ich bin, oder?"
… "Jetzt entäuschen sie mich aber. Wissen sie noch, die letzte Hausaufgabe, die sie mir gaben?"«
– alle »Sie« groß
– enttäuschen

»Ein Zucken der Hand, ein glänzender Lauf, neun Millimeter, zeigt drohend herüber.«
– »neun Millimeter« würde ich entweder streichen oder ein »ungefähr« oder »schätzungsweise« dranhängen

»Das Licht wird ausgemacht, der Rücken schmerzt, doch wird dies kaum wargenommen.«
– wahrgenommen (bin mir aber ziemlich sicher, daß »doch dies wird kaum wahrgenommen« nicht den Vorgaben entspricht, so denkt man ja nicht)

»Der Kontainerdeckel quietscht, müsste Mal geölt werden.«
mal

»Eine Patrone wartet geduldig auf ihren nächsten Auftritt.«
– eine Patrone hat immer nur einen, nie einen nächsten Auftritt, werden ja nicht wiederverwendet. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi

danke für deine Rückmeldung, sind ja wirklich schlimme Fehler.
(War wohl doch zu spät gestern.)

Deine Interpretation stimmt schon, auch die leichte Verwirrung war beabsichtigt.
Das Problem stellt sich nun, stört dies den Lesefluss oder sagt sich der Leser am Schluss aha?

bin mir aber ziemlich sicher, daß »doch dies wird kaum wahrgenommen« nicht den Vorgaben entspricht, so denkt man ja nicht)
Eben, das ist auch so (m)ein Problem, ich habe wohl die Vorgaben immer noch nicht geschnallt, und irgendwie wurde doch schon so viel darüber geschrieben. :shy:

Na, vielleicht gibt es ja noch andere Stimmen, die mich auf den richtigen Weg bringen.

Danke dir auf jeden Fall,
Lieben Gruss ./

 

Hi dotlash,

mir geht es da ein wenig wie Häferl.
Obwohl ich denke, dass der Therapeuth, den Patienten ... :hmm:
Aber, war der nicht ...

meine Hand bittet stumm um die Waffe. Vor dem Tisch wird der Kopf geschüttelt, der Lauf wandert hoch Richtung Kopf. Augen werden geschlossen, ein Mund zum stummen Schrei geöffnet.
na klar, richtig lesen sollte man :D
Die Story ist gut.
Den Soc benutzt du leider nur selten. Ich denke das ist auch schwierig, bei einer längeren KG.

Jedoch, denkt dein Prot sicher nicht: meine Hand bittet stumm um die Waffe.
Wie wärs mit: Wieso strecke ich meine Hand aus? Bin ich verrückt? Wenn der mich jetzt abknallt. Was macht der, will sich selbst ... Blut, Schweinerei, was hab ich verkehrt gemacht? Wie krieg ich den ...der Teppich ... Bin selbst kaputt. Brauch nen Kollegen, morgen, denk nach...

Sowas in der Richtung ;)
Obwohl ich deine Beschreibung richtig gut finde, ist es leider kein Soc.
Versuch deine KG dahingehend noch mal zu überarbeiten.
Vielleicht bekommst du noch einige Tips.

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo coleratio

Das hilft mir enorm weiter. Denken! Das ist das Stichwort.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, funktioniert der Plot mit dem Antihelden zwar, aber der SoC muss noch rein.

Ich muss mich noch mehr in den Professor versetzten, wie er denkt. Im Moment erzählt er noch zuviel.

Vielen Dank.
Lieben Gruss ./

 

Hab deine KG noch mal überflogen.
Ich finde sie wirklich gut.

Aber für die Challenge, würde ich sie etwas kürzen und versuchen alle erklärenden Sätze, durch Gedanken zu ersetzen. Wobei, lt. Ch.Vorgabe, du zwischen dem inneren Monolog auch Assoziationen setzen solltest.
Ich weiß, das ist garnicht einfach. Denn man soll der KG ja auch noch folgen können. :schiel:
Ich muß meine, dahingehend auch noch überarbeiten. :shy:

Ob der Antiheld deutlich genug ist? Ich glaube ja!
Viel Spaß :)

 

Hallo coleratio

Habe versucht, deine Anmerkung umzusetzen.
Ausser mit dem Kürzen, da hatte ich Mühe.

Danke noch Mal
und toi toi toi für deine Überarbeitung.
Lieben Gruss ./

 

Hallo dotslash!

Ja, jetzt ist Deine Geschichte viel besser! Jetzt ist alles klar, was da geschieht. Und warum … Die Überarbeitung ist Dir meiner Meinung nach sehr gelungen! :)

Was ich jetzt noch an Kleinigkeiten auszusetzen habe, wieder der Reihe nach:

»Wippende Bewegung, Down Syndrom, die wippen auch so.«
– würde ihn da nicht so direkt ein Down-Syndrom diagnostizieren lassen, vielleicht »fast wie beim Down-Syndrom«, fände es besser in Richtung Unsicherheit, Angst, Unruhe.

»Wie lange sie das wohl noch mitmacht, die Couch, seine Frau, wie lange ich.«
– da es eine Frage ist, würde ich dem Satz auch ein Fragezeichen geben.

»die mich provoziert hat..."«
– Leertaste vor die drei Punkte

»wie heissen...Roller.«
– da auch: heissen … Roller

»Vogelgrippe. Stubenarrest für Hühner, zwanghafte Verordnungen, ha Zwangshaft für Freilandviecher, Schweiz wird sonst zur EU-Insel, eh schon so;«
– Ja, das Thema ärgert mich auch gerade, hab bisher immer Freilandeier gekauft. Aber in die Geschichte paßt es meiner Meinung nach nicht so recht. Der Protagonist ist ja eigentlich nicht der Typ, der sich über sowas aufregt. (Wohl eher der Autor. ;))

»Muss morgen zu Aldi, am Besten die Familienpackungen drei für zwei.«
– am besten

»Die Holztäfelung müsste auch weg, zu schwer, kriegt man ja Depressionen. Ha, er war gut.«
– meinst Du hier nicht »Ha, der war gut«?

»"Oh, sie wissen doch noch wer ich bin, oder?"«
Sie

»"Hat eigentlich prima geklappt, und jetzt will ich ihnen danken."«
»"Ich danke ihnen, dass sie mir alles genommen haben."«
– 2 x Ihnen

»Warum bloss. Was läuft hier falsch.«
– Fragezeichen

»Wie sage ich das Gabi..halt, da bin ich meine Lizenz los.«
– Gabi … halt

»Aber was mache ich mit ihm...vergraben, aber wo... verbrennen, mit was?«
– würde das erste »Aber« weglassen und statt »mit was« »womit« schreiben.

»Entsorgen. Wie Hühner, Vogelgrippe, alle müssen weg. Schlachtbank, Notschlachtung. Müllabfuhr.«
– nochmal die Vogelgrippe. Abgesehen davon, daß ich dem Protagonisten die Gedanken nicht zutraue, würde ich an Deiner Stelle daraus eine eigene, kritische Geschichte schreiben, statt es hier so nebenbei abzuhandeln. – Aber es ist natürlich Deine Entscheidung. ;-)

»Klar, einrollen und ab in den Kontainer.«
»Jetzt schnell nach unten, der Kontainer ist offen,«
»Deckel auf, warum sind Kontainer so hoch?«
– so, diesmal hab ich nachgeschaut (letztes Mal war ich zu faul): der Container schreibt sich immer noch mit C.


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Häferl,

Die Überarbeitung ist Dir meiner Meinung nach sehr gelungen!
*Vor Freude in die Luft spring*
Schön dass der Text gefällt.

Fehlerkorrex:
Du bist vielleicht geduldig. Da ich gestern die alte Vorlage zum Überarbeiten genommen habe, standen wieder ein paar alte Fehler drin. Keine Entschuldigung, nur eine Tatsache. ;)

Tja, und die Vogelgrippe rutschte (mir) assoziatif (schreibt man das so?) aus aktuellem Anlass rein. Aber hast recht, werde meinem Prot da was anderes einstreuen müssen.

Danke für dein konstruktives Feedback, die Fehler habe ich ausgemerzt.
Und, "fast wie beim Down Syndrom" hört sich wirklich besser an.

Liebe Grüsse ./

 

Hi dot,

ich habe die Geschichte erst nach der Überarbeitung gelesen. Mir ist nicht ganz klar, ob dein Prot schlicht burned out ist, oder einfach nur menschenverachtend.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame

Danke dir für's Lesen.

Auch wenn man Ausgebrannt ist, rechtfertigt es noch lange nicht, Menschen verachtend zu denken. Dann nervt es einen vielleicht, man ist schlecht drauf, aber so wie der Professor seine Patienten sieht, finde ich das schon unwürdig und niveaulos. Er versteckt sich quasi hinter diesem Modewort, überstreicht einfach (- die Vergangenheit -) mit Winterweiss und zockt nach zehn Tagen Erholung auf den Kanarischen weiterhin seine Klienten ab.

Möglicherweise ist der Titel falsch gewählt, suggeriert
"hat halt ein kleines BurnOut, ist sonst ganz anders."
und lässt den waren Antihelden verblassen?
Ist das so?
:(
Lieben Gruss ./

 

Hm, vielleicht wäre besser "Problemlöser"? Aber der Titel ist wohl gar nicht so wichtig, ich bilde mir ein, gelesen zu haben, daß die Jury die Texte ohne Titel bekommt (folgedessen der Titel auch nicht zur Wertung zählt).

Was Deinen Protagonisten für mich zum Antihelden macht: Er scheut sich vor den Problemen, die er eigentlich lösen (können) sollte. Weder wagt er sich an die seiner Patienten heran, noch an seine eigenen. Stattdessen vermehrt er die Probleme auf beiden Seiten. Und auch, als der Selbstmörder vor ihm steht, ist er zu feig, einfach hinzugreifen, einzugreifen.

Sei nicht so traurig, die Geschichte ist doch gut. Daß es noch immer Dinge gibt, die Du im Hinblick auf die Challenge-Vorgaben vielleicht verbessern könntest, dieses Los teilst Du doch mit allen hier. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Das war jetzt echt lieb.
Da kann ich ja mal beruhigt eine Nacht drüber schlafen.
Dafür kopier ich dir auch extra ein ß.
Liebe Grüße ./

 

Hi dot,
Ja, der Titel suggeriert mir eine Entwicklung, die ein Antiheld nicht haben sollte. Und nicht nur der Titel, auch im Text suggerierst du durch den ersten Patienten, den du als Antognist tatsächlich so zeichnest, als hätte der Prot wirklich ein Grund zum Burned out. Mein Tipp. Lass den Antagonistin "zu Recht" leiden.

LG

Goldene Dame

 

Hallo dotslash!

SoC hast Du m. E. sehr gut getroffen. Hier hatte ich tatsächlich das Gefühl, das Bewusstsein des Protagonisten würde fließen.

Was den Einwand der Goldenen Dame betrifft, möchte ich mich anschließen. Der Titel lenkt vom eigentlichen Zustand des Antihelden ab. Nicht Ausgebranntheit gegenüber seiner Arbeit/Umwelt läßt ihn so abwertend denken, sondern schlichtweg Langeweile (oder Abgebrühtheit). Tausend Mal dasselbe gehört ... Immer die gleichen uninteressanten Unwichtigkeiten ...

Laber-rababer ...

Eine Änderung in dieser Hinsicht könnte viel bewirken.


Lieben Gruß
Antonia

 

hi dot,

deine Idee gefällt mir. Nur als es an die Entsorgung geht, hat es der Prot meiner Ansicht nach zu leicht. Mal kurz aus dem Fenster (wie der dann nachher unten aussieht -Gulasch im Teppichmantel vielleicht-) geschmisssen und schnell im Container...nein, das ist mir zu einfach.
Antiheld? Er ist Egoist, zwar nicht ganz dumm, aber ätzend zur Umwelt. Zu 85% getroffen :D.
Was den SOC betrifft, halte ich mich mit meiner Meinung zurück ;).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi ./

gut geschilderter Psychiater, so stelle ich sie mir vor, während sie den Patienten zuhören, zählen sie das Geld oder denken an den Einkauf.
Die Challengevorgaben sind erfüllt, denke ich, wobei ich nicht weiß, wie die Aktivität des Antihelden zu bewerten ist. Hab das eigentlich dahingehend verstanden, dass der Prot. passiv sein sollte...

Negativ? Ein wenig haben mich die lautmalenden Worte gestört (Peng, Pumpf, Wumpf) Mag sein, dass das eine sehr subjektive Leseart ist, bin aber der Meinung, es klingt zu sehr nach Comic, um in „seriösen Geschichten“ angewandt zu werden.

gruss vom querkopp

 

Hi dotslash!

Manchmal sollte man Geschichten nicht aufschieben zu lesen. Hätte ich gewusst, das etwas großartiges auf mich zukommt, wäre ich wahrscheinlich an Vorfreude gestorben.

Der Bewusstseinsstrom ist ohne Zweifel hervorragend, soweit ich mich mit Bewusstseinsströmen so auskenne *hust*.
Toll, wie du den Psychologen charakterisierst. Super, wie du das "Winterweiss" durch die Geschichte mogelst und am Ende zum Höehpunkt gereichst (Obwohl es ab dem Selbstmord und dem damit verbundenen Blutgedöns klar wird).
So, noch einige Highlights, die ich mir nicht verkneifen kann zu zitieren.

Könnte auch Whisky, hab noch was unterm Tisch, sauf dich tot.
Anfangs dachte ich, "sauf dich tot" würde der Prof. zum Patienten sagen. So wie du es gemient hast - und ich hoffe, dass du es so gemeint hast, wie ich es verstanden habe - ist es spitze.

Oh Mann, nicht so hastig, klasse danke, das gibt Flecken,
Wie lustig so ein Gedanke wirken kann...

Ich bin der Kleenexmeister
:D Ich nehme mir einfach mal die Frechheit heraus, den Kleenexmeister in einer KG von mir unterzubringen.

Ja, jetzt kommt der psychologische Tsunami mein Freund.
Super!

Habe ich irgendwo Handschuhe? Wohl auch gespendet.
:D

Sehr gern gelesen. Tolle Umsetzung.
Und du sagst, du bekommst zurzeit nix hin? Erzähl das in nem anderen Forum!


LG
flash

 

Hallo zusammen,
ich habe noch mal dran rumgebastelt.

@Häferl.
Irgendwie gefällt mir der Selbstläufer mit der Vogelgrippe doch, alle anderen Varianten kamen nicht so gut raus. Ich lasse es daher so stehen.
Danke trotzdem, Susi.

@Goldene Dame und Antonia
Danke für's Feedback mit dem Titel.
Ich habe nun Kaminsky und Ernst mehr als BurnOut-Patienten gezeichnet und Rolands Gefühlsausbruch mit einem Niesser ersetzt, dadurch sollte der Titel wieder passen und der AH sollte nun stärker gelangweilt wirken.
Was meint ihr?

@bernadette
Danke für deine Beurteilung. 85% ist doch schon mal was.;)

Mal kurz aus dem Fenster (wie der dann nachher unten aussieht -Gulasch im Teppichmantel vielleicht-) geschmisssen und schnell im Container...nein, das ist mir zu einfach.
Ist ja nur der erste Stock, habe die Passage trotzdem noch mit Komposthaufen und Beseitigungsstress erweitert.;)

@querkopp
Danke auch dir für deine netten Worte.

Ein wenig haben mich die lautmalenden Worte gestört (Peng, Pumpf, Wumpf)
Stimmt, beim mehrmaligen Lesen wirken sie zu aufgesetzt. Habe sie entfernen, obwohl man so den Schuss trotzdem noch hören sollte. Oder?
;)

@flashbak

Sehr gern gelesen. Tolle Umsetzung.
Und du sagst, du bekommst zurzeit nix hin? Erzähl das in nem anderen Forum!
Holla, ich werde rot. Schön, dass es dir gefallen hat.
Der subtile Witz soll den AH etwas unterstreichen. Und wenn nicht, war's gemäss deiner Aussage wenigstens lustig.
:D

Vielen Dank, euch allen und einen lieben Gruss aus der Schweiz,
dotslash

 

Ist ja nur der erste Stock, habe die Passage trotzdem noch mit Komposthaufen und Beseitigungsstress erweitert.
Ist dir gut gelungen :)

 

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