Was ist neu

Der Fee

Empfehlung
Challenge 2. Platz
Challenge 1. Platz

svg

Monster-WG
Seniors
Beitritt
15.07.2004
Beiträge
837
Zuletzt bearbeitet:

Der Fee

Es gab so ungeheuer vieles, was die Schwestern Ete und Petete aus tiefstem Herzen verabscheuten. Spielende Kinder zum Beispiel. Oder kalte Füße. Gedichte ohne Reime. Katzenbabys. Fußballweltmeisterschaften. Hart gekochte Eier. Weich gekochte Eier. Ausländer. Den Monat Oktober. Rosarote Brillen. Und, und, und ...
Genaugenommen fanden sie eigentlich an nichts und niemandem wirklichen Gefallen. An allem hatten sie etwas auszusetzen. Keiner konnte es ihnen recht machen.
Und genauso mochten sie es am allerliebsten.

So war es wenig verwunderlich, dass die Schwestern an jenem Donnerstagnachmittag, an dem das denkwürdige Ereignis geschah, sich gerade inmitten einer ihrer alltäglichen Kaffeetisch-Nörgeleien befanden.
„Ich finde ja Streusel auf einem Streuselkuchen absolut grauenvoll“, sagte Ete mit gerümpfter Nase, während sie sich angewidert das dritte Stückchen auf ihren Teller schob.
„Entsetzlich!“, pflichtete ihr Petete mit vollem Mund bei. „Wer kommt nur auf solch eine absurde Idee? Wo das Auge doch bekanntlich mitisst.“
„Es sieht einfach so schrecklich unordentlich aus“, beklagte sich Ete. „Wir haben bestimmt ...“
... den schlampigsten Bäcker der Welt, hatte sie sagen wollen. Tat sie aber nicht. Stattdessen fing sie laut an zu kreischen und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die gewaltige Porzellanschüssel, die randvoll mit Sahne gefüllt war.
In dem geschlagenen Rahm stand in ungelenken Großbuchstaben eine Nachricht.
WÜNSCHT EUCH WAS!
Bevor die Schwestern wussten, wie ihnen geschah, tauchte neben dem Ausrufezeichen ein Kopf auf.
Jetzt kreischte auch Petete. Wenn es etwas gab, was sie partout nicht dulden konnte, waren es Körperteile in Lebensmitteln. Auch wenn es zugebenermaßen nur ein sehr kleiner Kopf war, der dort aus der Sahne lugte. Nicht größer als der Daumennagel eines Erwachsenen.
„Oh mein Gott!“, schrie Ete. „Was ist das?“
„Eine Salmonelle“, posaunte Petete panisch. „Und zweifelsohne eine mutierte.“ Sie war früher Lehrerin gewesen und hatte auf alles eine Antwort. Auch dann, wenn sie keine wusste.
„Bitte, nur das nicht!“, greinte Ete, die als Versicherungsvertreterin gearbeitet und von Salmonellen nicht die geringste Ahnung hatte.
Beide Schwestern waren nun den Tränen nahe.
„Keine Panik, bitte!“, sagte der Kopf und plötzlich wühlten sich aus der Sahne zwei Hände, die beschwichtigend winkten. „Sie irren sich, meine Damen. Ich bin keineswegs eine Salmonelle.“ Während dieser Beteuerung tauchte auch der restliche Körper aus der weißen Köstlichkeit auf und zog sich mit Hilfe eines in der Sahne steckenden Kaffeelöffels gänzlich aus der Schüssel heraus, um sich dann ungelenk über den Rand des Gefäßes zu wuchten.
Ete und Petete starrten entgeistert auf die winzigen Fußabdrücke, die sich nun auf der gestärkten Tischdecke deutlich abzeichneten.

Vor ihnen stand ein kleines, ziemlich dickes Männlein, das eine zerrissene Jeans und ein fleckiges Feinrippunterhemd trug. An seinem Rücken baumelten zwei albern wirkende Flügel, von denen noch die Sahne tropfte.
Würdevoll stellte es sich vor den Frauen in Positur.
„Ich bin ein Fee“, sagte es mit Reibeisenstimme und setzte sein breitestes Lächeln auf.
Die Schwestern lächelten nicht.
Eine Fee“, korrigierte Petete und tastete automatisch ihre Rocktasche nach einem Rotstift ab.
„Und eine Fee sollte entzückend sein. Bist du aber nicht“, entfuhr es Ete. „Du bist das Gegenteil von entzückend. Du bist ekelhaft.“
Der Fee verzog sein Gesicht zu einer beleidigten Grimasse.
„Ich gebe zu, dass es viel mehr weibliche Feen gibt und diese mit Sicherheit viel, viel bekannter sind als unsereins und meinetwegen auch viel, viel, viel entzückender aussehen, aber...“, er stoppte, um belehrend einen Finger in die Höhe zu recken, „... aber es gibt halt auch Kerle, die Feen sind. Und dann heißt es logischerweise der Fee.“
„Ich habe aber noch nie von einer männlichen Fee gehört“, erwiderte Petete, die nichts weniger ausstehen konnte, als unrecht zu haben.
Der Fee ließ betrübt die Schultern hängen. „Wir sind sehr selten“, gab er zu. „Von uns gibt es nur drei Stück. Eigentlich ... denn Marvin ist in Elternzeit. Und Rodrigo wurde gerade von der Arbeit freigestellt, weil er einem merkwürdigen Mann in Amerika geholfen hat, Präsident zu werden.“ Er seufzte voller Mitgefühl. „Als ob der arme Kerl eine Wahl gehabt hätte. Wunsch ist eben Wunsch. Und nun bin halt nur noch ich da. Und ich ... na ja ... ich bin jetzt hier.“ Man sah ihm deutlich an, wie unglücklich er darüber war.
„Und wieso ausgerechnet bei uns?“, fragte Petete.
Der Fee zuckte mit den Achseln. „Das entscheide ich nicht. Ich bekomme einfach nur einen Anruf von der Zentrale, und die sagen mir dann, wo ich die Wünsche erfüllen soll. Das kann überall sein.“
„Diesmal ist es offenbar in unserer Sahneschüssel!“, sagte Ete vorwurfsvoll.
„Jetzt ja nicht mehr“, verteidigte sich der Fee. „Und außerdem war das mit der Schrift in der Sahne ja wohl voll krass. Ein Mordseffekt. Hab ich mir selbst einfallen lassen. Ist übrigens eine Weltpremiere! Das wird in der Zauberwelt einschlagen wie eine Bombe. Vor allem die Dämonen werden vor Neid ganz gelb werden. Wenn ich denen davon erzähle, machen die das sofort nach. Jede Wette.“ Der kleine Mann sah aus, als würde er gleich vor Stolz platzen.
„Mit Essen spielt man nicht“, entgegnete Petete kühl.

Der Fee rollte mit den Augen und rang sichtbar nach Fassung. „Vielleicht wäre es für uns alle das Beste, wenn wir jetzt einfach zur Sache kämen.“
Die Schwestern blinzelten zustimmend.
„Das heißt, wir können uns also was wünschen?“, erkundigte sich Ete. Ihre Augen glitzerten gierig.
Der Fee nickte nur.
„Wie viele Wünsche haben wir?“, fragte Petete beiläufig. „Vierzig?“
Der Fee verschluckte sich. „Drei“, keuchte er, als er wieder frei atmen konnte. „Drei ist der Standard. Es sind immer nur drei.“
„Ziemlich knickrig“, befand Ete. „Ist ja hier wie bei armen Leuten. Also ehrlich gesagt: Das lohnt sich ja kaum. Schade um die Zeit.“
„Wollt ihr euch jetzt was wünschen, oder nicht?“, blaffte der Fee. „Ich habe nämlich noch andere Termine.“
Ete zeigte auf die Tischdecke. „Die Flecken müssen weg. Sofort!“
Der Fee riss ungläubig die Augen auf. „Das ist euer erster Wunsch?“
Petete nickte. „Ordnung muss sein! Und wir hätten dir die Reinigung so oder so in Rechnung gestellt.“
Der Fee blies seine Wangen auf und atmete dann hörbar aus.
„Meinetwegen!“, sagte er. „Wie bereits erwähnt: Wunsch ist Wunsch! Und ich bin ein Profi. Also ...“ Er stellte sich wie eine Ballerina auf die Zehenspitzen, reckte die Arme in die Höhe und begann sich zu drehen. Dabei rutschte das Unterhemd in die Höhe, so dass die Schwestern einen kurzen Blick auf das Steißbein des Fees erhaschen konnten. Sie sahen ein windschiefes Herz, das den Namen Tinkerbell umschloss.
„Ist das ein Tattoo?“, entfuhr es Ete entsetzt.
Der Fee hielt mit hochrotem Kopf mitten in der Bewegung inne. „Eine Jugendsünde!“, murmelte er. Hastig stopfte er das Hemd zurück in die Hose.
„Die Tischdecke ist übrigens immer noch dreckig“, stellte Petete fest.
„Dann lasst mich halt mal meine Arbeit machen“, schnaubte der Fee ärgerlich und begann erneut mit seinem sonderlichen Tanz.
„Moment!“, unterbrach Ete. „Ist das auch sicher? Dieses Zaubern, meine ich? Jetzt kommt kein Blitz oder Feuerball oder irgendetwas anderes Abartiges, was uns die ganze Wohnung abfackelt? Gegen Zauberschäden sind wie nämlich nicht versichert.“
Nun war es der Fee, der den Tränen nahe schien. „Alles völlig ungefährlich. Wir sind TÜV-zertifiziert“, versicherte er. „Und wenn ich jetzt bitte endlich weitermachen könnte?“
Petete nickte gnädig.

Beim dritten Versuch klappte alles. Der Fee dreht sich mehrmals um die eigene Achse, warf zu Etes und Petetes Verdruss eine Priese Glitzerstaub in die Luft und versicherte dann mit treuherziger Miene, dass die Zauberei nun einmal ohne nicht funktioniere. Die Schwestern glaubten ihm zwar kein Wort, aber immerhin war danach die Tischdecke wieder fleckenfrei, wie beide widerwillig zugeben mussten. Und das Haus war auch nicht abgebrannt.
„So!“, sagte der Fee stolz. „Wie neu! Nächster Wunsch!“
„Der Glitzerstaub!“, sagte Ete und zeigte auf die kümmerlichen Reste des magischen Mittels, das der Fee gerade eingesetzt hatte. „Weg damit! Sofort!“
Der Fee schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Aber das sind doch nur ein paar Krümel. Nicht der Rede wert. Dafür verschwendet man doch keinen wertvollen Wunsch.“
Petete verzog streng das Gesicht. „So fängt es immer an. Jetzt mögen es nur ein paar Krümel sein. Und morgen liegt hier dann ein ganzer Strand. Wehret den Anfängen, sage ich immer. Wehret den Anfängen!“
Der Fee sprach mit einem Mal sehr, sehr leise. „Natürlich kann ich das wegzaubern. Aber ihr wisst schon, dass ich dafür noch mehr magischen Glitzerstaub brauche, oder? Und am Ende ist der alte Staub verschwunden, dafür aber neuer da.“ Die Augenlider des Fees hatten nervös zu zucken begonnen. „Und den wünscht ihr euch dann auch wieder weg, oder was?“
Ete machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nein, das kann man dann wegsaugen!“
„Aber warum lasst ihr dann nicht einfach den alten ...“ fragte der Fee.
„Aus Prinzip!“, antwortete Petete.
Dem Fee lief eine Träne die Wange hinunter, als er den zweiten Wunsch erfüllte.
„Fertig“, sagte er schließlich. Aber es war keine Freude mehr in seiner Stimme.
Ete ließ ihren Blick prüfend über den Tisch gleiten. Ihre Lippen verzogen sich zu einem sehr schmalen Strich.
„Alles in Ordnung?“, fragte der Fee und schaute sich besorgt um, ob er irgendetwas falsch gemacht hatte.
„Ja. Sie lächelt nur“, erklärte Petete.
„Ich muss zugeben, dass dieser Glitzerstaub irgendwie frischer aussieht als der davor. Ich freue mich schon darauf, ihn wegzusaugen“, sagte Ete.
Der Fee sah mit einem Mal unendlich müde aus. „Okay. Was ist als Letztes dran. Eine verkalkte Dusche? Ein fettiger Herd? Ein verstopftes Klo?“
Die beiden Schwestern blickten sich an. Jetzt lächelte auch Petete. Der Anblick jagte dem Fee einen kalten Schauer über den Rücken. Die Frauen sahen zum Fürchten aus.
„Alles weg, was wir nicht mögen!“, sagten sie dann wie aus einem Munde.

Dem geflügelten Männlein war deutlich anzumerken, dass es nur Bahnhof verstand. „Alles was?“, fragt es.
„Alles weg, was wir nicht mögen!“, echoten Ete und Petete mit Nachdruck.
„Könntet ihr das vielleicht ein kleines bisschen deutlicher umschreiben“, platzte es aus dem Fee heraus. „Was meint ihr damit? Alles weg, was ihr nicht mögt! Das ist ein bisschen unkonkret. Ich bräuchte das schon ein wenig genauer. Also ehrlich, so kann ich nicht arbeiten.“
Die Schwestern verzogen keine Miene.
„Was ist daran nicht zu kapieren?“, fragte Ete.
„Wir wollen einfach, dass all die Dinge und Menschen verschwinden, die uns nicht gefallen“, erklärte Petete im Plauderton. „Wir mögen sie nicht. Wir brauchen sie nicht. Wir wollen sie nicht. Also Schlussstrich drunter und weg damit.“
Der Fee begann zu schwitzen. „Das klingt ein klitzekleines bisschen zu extrem, wenn ihr mich fragt“.
„Wir fragen dich aber nicht“, sagte Ete ungerührt. „Und du hast es doch selber gesagt: Wunsch ist Wunsch.“ Sie klang jetzt wie ein Brigadegeneral, der seine Truppe in den Krieg führte.
„Und ich dachte wirklich, Rodrigo wäre die ärmste Sau von uns“, murmelte der Fee kaum hörbar. Dann straffte er die Schultern und blickte den Schwestern geradewegs in ihre Gesichter. „Aber Sie haben recht, meine Damen. Wunsch ist Wunsch.“
Und einmal mehr vollführte er seinen albernen Tanz, in dem er sich auf Zehenspitzen um die eigene Achse drehte und Glitzerstaub um sich warf. „Fertig!“, sagte er schließlich schwer atmend.
Die Schwestern blickten sich kritisch um.
„Also ich sehe hier noch so einiges, was mir nicht gefällt“, sagte Ete schnippisch. „Mir geht es ganz genauso“, pflichtete ihr Petete bei. Beide fixierten den Fee. „Eine ganze Menge sogar.“

In diesem Moment begann der Zauber zu wirken. Fast alles in dem Raum schien plötzlich zu wabern und auf merkwürdige Weise durchsichtig zu werden.
Als erstes bemerkten sie es bei dem Sofa.
„Ha!“, rief Ete triumphierend. „Das olle Ding habe ich noch nie leiden können. Jetzt bekommt es endlich, was es verdient. Stirb, Sofa! Stirb!“
„Warum habt ihr euch dann nicht einfach ein anderes gekauft?“, fragte der Fee, aber niemand beachtete ihn. Die beiden Schwestern waren viel zu begeistert, der Erfüllung ihres dritten und letzten Wunsches beizuwohnen.
„Hurra!“, jubelte Petete, als sich vor ihren Augen langsam, aber stetig das große Ölgemälde mit den röhrenden Hirschen auflöste, das über dem Klavier hing, welches ebenfalls Stück für Stück verschwand. „Wunderbar. So sparen wir uns das Geld für den Sperrmüll. Fürchterlicher Kram, das alles! Weg damit!“
Bald ähnelte das Zimmer einer Bleistiftzeichnung, die niemals Farbe gesehen hatte. Nur eine Flasche Möbelpolitur stand vollkommen unversehrt in einem der immer durchsichtiger werdenden Schränke.
„Gegen Möbelpolitur ist nicht das Geringste einzuwenden“, rief Ete. „Möbelpolitur kann gerne bleiben.“
„Man kann damit so wunderbar streifenfrei Kommoden reinigen“, erklärte Petete, immer noch ganz Lehrerin.
„Aber nicht mehr lange“, sagte der Fee und nickte in die Richtung der Schwestern. „Zumindest ihr beiden nicht.“
Mit Schrecken gewahrten die Frauen, dass auch sie mehr und mehr zu verblassen drohten.
„Wir lösen uns auf“, staunte Ete.
„Aber warum?“, fragte Petete.
Der Fee wiegte wissend den Kopf. „Es scheint so, als könntet ihr euch nicht einmal selber leiden.“
„Wenigstens nehmen wir dich mit!“, entgegnete Ete giftig. Und das stimmte. Auch der Fee war nur noch ein Schatten seiner selbst.
„Ich möchte hiermit den Wunsch wieder rückgängig machen“, meldete sich Petete zu Wort. „So war das nicht geplant. Die anderen sollten verschwinden – nicht wir.“
„Wir machen Gebrauch von unserem Rückwunschrecht!“, schrie Ete schrill.
Der Fee lachte bitter. „Das funktioniert leider nicht. Ich sage es zum letzten Mal: Wunsch ist Wunsch. So lautet nun einmal die Regel.“
„Regeln werden überschätzt“, behauptete Ete. Petete sprang sofort darauf an. „Regeln sind für Spießer! Richtig und falsch sind doch total bürgerliche Kategorien.“
Beide sahen inzwischen aus wie zwei durchsichtige Gespenster. Vielleicht noch ein, zwei Minuten, dann würden sie für immer verschwunden sein.
„Ich hasse übrigens Möbelpolitur“, zischte Ete in ihrer Verzweiflung. In solch einem existenziellen Moment war kein Platz mehr für Selbstbetrug. Sofort begann auch diese Flasche zu verschwimmen.
Mit einem Mal umspielte ein kleines, fieses Grinsen die Lippen des Feen.
„Vielleicht gibt es doch eine winzige Möglichkeit, das Ganze noch aufzuhalten.“
„Was? Wie? Warum?“, wisperten die Schwestern im Chor. Ihre Stimmen wurden immer leiser.
„Nun, eigentlich darf ich es ja nicht verraten, aber ...“, der Fee hob verschwörerisch eine Augenbraue, „... nun seit dieser dummen Sache mit dem amerikanischen Präsidenten ... also damit so etwas nicht mehr vorkommt ... hat die Wunschzentrale in ganz besonders außerordentlich dramatischen Ausnahmesituationen ...“ Er hielt inne.
„So rede doch weiter um Himmels Willen“, flüsterte Ete. Sie und ihre Schwester waren nun fast nicht mehr zu sehen.
„Also in ganz besonders außerordentlich dramatischen Ausnahmesituationen bin ich befugt, einen vierten Wunsch zu gewähren.“ Der Fee blickte auf seine Hände, die sich bestenfalls noch erahnen ließen. „Ich glaube, das hier ist so ein Fall.“
„Und das sagst du erst jetzt?“ Petetes Stimme war nicht mehr als ein Hauch. „Ich wünsche ...“ Der Rest ging in einem unverständlichen Genuschel unter.
Der Fee nickte. „Schon klar!“
Dann begann er zu tanzen.
Und als die Formen, die Farben zurückkamen und schließlich die ganze Welt wieder Gestalt annahm, war der Fee verschwunden.

„Ich kann ihn nicht ausstehen“, sagte Ete eine Viertelstunde später, als sie sich einigermaßen von dem Schreck erholt hatte. Beide Schwestern saßen auf dem verhassten Sofa und waren immer noch furchtbar bleich um die Nase. „Was für ein schreckliches Geschöpf dieser Fee doch war.“
„Immerhin hat er Wort gehalten“, erwiderte Petete. „Es ist alles so wie vorher. Sogar seine Fußabdrücke sind wieder auf der Tischdecke.“
Ete schüttelte ungehalten den Kopf. „Ein Betrüger war das. Ein Taugenichts. Nicht wert, dass man weiter an ihn denkt. Wir sollten das alles so schnell wie möglich vergessen.“ Mit einem Seufzer stand sie auf. „Noch ein Stück von diesem entsetzlichen Streuselkuchen zur Beruhigung?“
Petete antwortete nicht. Mit schreckensbleicher Miene zeigte sie auf die Sahneschüssel.
DAS ENDE IST NAHE, stand dort in blutroten Buchstaben. Außerdem roch es nach Schwefel.
„Jetzt reicht es!“, sagte Ete und ballte die Hände zu Fäusten. „Du spülst den Kram augenblicklich die Toilette runter. Und das nächste Mal holen wir statt Sahne Eierlikör. Auch wenn ich dieses süße Zeug auf den Tod nicht ausstehen kann.“

 

Hallo svg,

ich habe deine Geschichte verschlungen. Schade, dass es - Trump seis geklagt - die Rückwunschmöglichkeit gibt.

Ich habe deine Geschichte sehr sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hallo svg,

eine kurzweilige Geschichte hast du da geschrieben, sie ist voll von Stereotypen, allerdings...sind es köstliche Stereotypen, falls es sowas noch nicht gab, so scheint es hat sich das jemand gewünscht (wobei dieser Jemand offensichtlich besser weiß mit Wünschen umzugehen, als die Antihelden deiner Geschichte).

Ein Nachteil an deiner Geschichte ist, dass die Gefahr besteht, dass sie offensichtlich scheint oder man ihr auf Grund des scherzhaften Charakters vielleicht nicht zutraut, ein prinzipiell wichtiges Thema anzusprechen...hm, bin ich jetzt schon auf einem Level mit Ete und Petete? ;)

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Geschichte gut gemacht finde, sie ist voll von humorvollen Details und hat ein gewisse Dynamik voller Überraschungen, was mir ebenfalls zusagt. Aber ich will dich nicht mit meiner Meinung langweilen, zumindest nicht solange sie so wenig konkret bleibt. Kommen wir zur Interpretation: die gesamte Handlung ist freilich höchst absurd, und man fragt sich wo eigentlich der Aufhänger ist, sofern es einem gelingt einen distanzierten Blick einzunehmen. Immerhin muss es bei aller Gelöstheit auch etwas geben, was nicht angezweifelt, was nicht dekonstruiert wird, eine Annahme, ein Minimum an Geradlinigkeit vor lauter pointierter Wendungen, etwas das alles erdet und quasi begründet. Für mich ist es diese:

Wunsch ist eben Wunsch.

Denn diese Aussage, wird nicht stilistisch modifiziert, sie genügt sich selbst. Das Beispiel, in dessen Rahmen sie auftritt, könnte aktueller nicht sein: Trumps Aufstieg zum Präsidenten, Eine Wahl mit üblen Folgen, wie auch die Geschichte urteilt, aber: Wunsch ist eben Wunsch.

Als ob der arme Kerl eine Wahl gehabt hätte.

Diese Aussage ist zum einen witzig, weil die Nordamerikaner der Vereinigten Staaten ja eben schon eine Wahl hatten und diese ihre Kurzsichtigkeit bezüglich der Wünsche zeigt. Nur ist dies hier aufgelöst in einen Wunsch von Trump das Amt zu halten, was den Charakter der Wünsche aufzeigt: in ihnen kulminiert die Dynamik der Entscheidungen der Menschen. Somit ist das Zustandekommen der Wunschaufträge eigentlich nicht (völlig) undurchsichtig, wie der Fee es darstellt:

Der Fee zuckte mit den Achseln. „Das entscheide ich nicht. Ich bekomme einfach nur einen Anruf von der Zentrale, und die sagen mir dann, wo ich die Wünsche erfüllen soll. Das kann überall sein.“

Bedenkt man jetzt noch mal, dass Trumps Wahl weltweit zu Entsetzen geführt hat, ja, auf viel Ablehnung stieß, so kann man das nächste zentrale Element der Geschichte verstehen: die Schwestern. Kommen wir zu ihrer "Definition":

Es gab so ungeheuer vieles, was die Schwestern Ete und Petete aus tiefstem Herzen verabscheuten. Spielende Kinder zum Beispiel. Oder kalte Füße. Gedichte ohne Reime. Katzenbabys. Fußballweltmeisterschaften. Hart gekochte Eier. Weich gekochte Eier. Ausländer. Den Monat Oktober. Rosarote Brillen. Und, und, und ...
Genaugenommen fanden sie eigentlich an nichts und niemandem wirklichen Gefallen. An allem hatten sie etwas auszusetzen. Keiner konnte es ihnen Recht machen.
Und genauso mochten sie es am allerliebsten.

Das lustige an dieser Definition ist, dass sie wie "echte" Definitionen interpretationswürdig ist, während sie gleichzeitig in gewisser Weise viel präziser ist als jede herkömmliche wissenschaftliche Definition...aber ich schweife ab. Sicherlich ist sie stilistisch mit Witz durchdrungen, aber das anulliert den Gehalt keineswegs.
Generell zeigt die Ablehnung gegen Ausländer, dass das alles anullierende, das die Schwestern darstellen, und das als Verkörperung der geballten Ablehung gegen Trump aufgefasst werden könnte, keineswegs dem Geist der "klassischen" Kritiker an Trump entspricht, da gerade die, welche sich mit der pluralen, aufgeklärten Gesellschaft zu identifizieren pflegen, dazu tendieren, sich offen zu geben. Die Negativität der Schwestern ist so groß, dass ich sie mir abstrakt kaum vorstellen kann, auch wenn die Beispiele doch in ihren einzelnen Beispielen eine deutliche Sprache sprechen. Die Erklärung ist einfach: Etwas derartig negatives existiert schlicht nicht. Und deine Geschichte selbst beweist es: als die Schwestern ihren Wunsch nutzen um wirklich alles zu annullieren, kommt innerhalb der Dynamik der Geschichte die aller notwendigste Anerkennung zum Tragen: die der eigenen Existenz. Erinnert an Descartes und seinen radikalen Zweifel, der bei der Unwiderlegbarkeit des Cogito Ergo Sum endete.

Das alles weicht einen völlig entarteten Ablehnungstrieb zumindest auf ein Minimum auf, dieser Trieb wird etwa durch diese Passage treffend auf den Punkt gebracht:

„So fängt es immer an. Jetzt mögen es nur ein paar Krümel sein. Und morgen liegt hier dann ein ganzer Strand. Wehret den Anfängen, sage ich immer. Wehret den Anfängen!“

Dann ist da das, was den Schwestern gegenüber steht: der Fee etwa, der als Widerspruch der gängigen Definition einer weiblichen Fee die Personifizierung des multikulturellen, oft auch modern oder auch postmodern Genannten auftritt, eine durchaus sympathische Figur. Die Übersteigerung der Ablehnung gerät außer Kontrolle, aber durch Trumps Beispiel wird die,durch ihn ausgelöste, außer Kontrolle geratene Dominanz der Ablehnung gebrochen oder zumindest ein Ausweg ist möglich: wie dieser lautet wird aber nicht explizit dargestellt.

Petetes Stimme war nicht mehr als ein Hauch. „Ich wünsche...“ Der Rest ging in einem unverständlichen Genuschel unter.

Somit bleibt Wunsch zwar Wunsch, aber es ist nicht zu spät die Dinge noch mal umzuwünschen. Das Endresultat ist eine quasi Besserung der Schwestern um ein Minimum, wie man es beispielsweise hier sieht:

Wir sollten das alles so schnell wie möglich vergessen.“ Mit einem Seufzer stand sie auf. „Noch ein Stück von diesem entsetzlichen Streuselkuchen zur Beruhigung?“

Alles in allem ist der Dialog der Handelnden mit ihren eigenen Möglichkeiten gelungen umgesetzt durch die fantastischen Elemente. Für mich ist die Geschichte ein Pläydoyer für Verständnis, wobei die Geschichte sich dabei auf ein Beweisminimum beschränkt, nicht ohne durch dem Humor immanente Kritik die Sache implizit darüber hinaus zu treiben.

Dass am Ende die Dämonen, wie der Fee schon vermutete, die Nummer mit der Sahne nachmachen ist dabei eine wunderbar subtile Angelegenheit.


Was meiner Interpretation fehlt ist die Anerkennung des Witzes der Geschichte in all seinen Einzelfällen, aber der war sowieso nicht zu übersehen, aber ich möchte festhalten, dass das alles wirklich wirklich unterhaltsam war.

Freilich habe ich nicht alles in hier voll ausdeuten können (etwa Aspekte wie die Professionalität des Fee), aber da wäre einfach zu viel Arbeit, bitte verzeih, und auch wenn bestimmt nicht alles absolut richtig ist, im großen und ganzen hab ich es denke ich erfasst.

Somit verbleibe ich.

Beste Grüße

Bael

 
Zuletzt bearbeitet:

jobär.
Danke, über dein Lob freue ich mich sehr. Ich hatte eine Menge Spaß beim Schreiben und freue mich, dass bei dir davon offenbar eine Menge rübergeschwappt ist.
Und wo wir beim Wünschen sind. Ich hatte den Wunsch, die Kurze hier heute unbedingt fertig zu schreiben, damit ich mich dann endlich den anderen Challenge-Geschichten widmen kann. Bin sehr gespannt darauf.
LG svg

Bael
Wow! Dein Kommentar lässt mich ehrlich gesagt fast ein bisschen sprachlos zurück - und sehr glücklich. Könnte man Kommentare empfehlen, ich würde es mit Vergnügen tun. ;)
Ja, ich habe mir ein paar Gedanken im Vorfeld der Geschichte gemacht, und du hast eine Menge davon widergespiegelt. Trotzdem hatte (und habe ) ich ein bisschen die Befürchtung, dass sie als reine Pointen-Geschichte gelesen wird. (Was sie auch ist, aber nach meinem Empfinden eben nicht nur...)
Ja und dann kommst du, und haust hier so eine unterhaltsame Interpretation raus.
Ohne jetzt schon zu viel verraten zu wollen, mit vielem triffst du genau ins Schwarze. Bei anderem denkst du viel weiter, als ich es (zumindest bewusst) beim Schreiben selbst getan habe. Eine Menge ist ja immer geplant, vieles aber dann eben auch intuitiv. Wie auch immer: Nach der Lektüre deiner Interpretation bin ich echt beeindruckt: Von dir UND von mir... Weil, so einen tiefgründigen Text in dieser Konstellation und den gewählten Genres hätte ich mir selbst gar nicht zugetraut. Allerdings war diese Wahl in Amerika wirklich einer der Auslöser.Schön, dass du die eingebauten Hinweise erkennen konntest und offengelegt hast.
Trump sei Dank, auch wenn es mir echt schwerfällt das zu schreiben.
Es war mir jedenfalls ein Fest, deinen Kommentar zu lesen.
Vielen Dank dafür.
LG svg
P.S.: Ich habe mir die Wahl im TV live gegeben und mir spätestens so ab vier Uhr Nacht dann ganz dringend einen Fee herbei gesehnt. Kam aber keiner. :(

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola svg,

erst mal Glückwunsch zur originellen Idee der Schwestern Ete und Petete! Klasse.
Und für die Kollegen des Fees (Wie heißt der eigentlich? Wäre schön, wenn der sich den Damen mit Namen vorgestellt hätte) sind Dir schöne Namen eingefallen: Marvin und Rodrigo. Und ‚der Fee’ ist mir auf Anhieb so vertraut wie ‚der Elf’.
Für mich eine köstliche Geschichte, mit Witz und Grips. Habe ich mit großem Vergnügen gelesen – aber diese Qualität kann man ja wohl auch nach zwölfjähriger Mitgliedschaft bei den WKs erwarten!
Beim Ende allerdings bin ich zwiegespalten, hier geht mir der Flow verloren – andrerseits würde das auch den tag ‚Philosophisches’ rechtfertigen.

Nachfolgend einige Korinthen

„Ich finde ja Streusel auf einem Streuselkuchen absolut grauenvoll“
Ist das witzig?
... während sie sich angewidert das dritte Stückchen auf ihren Teller schob.
Nicht wirklich.

und Dreckfehler:

um belehrend eine Finger
„Und eine Fee sollte irgendwie entzückend sein. Du bist nicht entzückend“, entfuhr es Ete. „Du bist das Gegenteil von Entzückend.
Dreimal ‚entzückend’ auf einer Zeile muss nicht sein. Vielleicht das mittlere ‚entzückend’ austauschen gegen: ‚Du bist es nicht’ o. ä.
... die es nichts weniger ausstehen konnteK als unrecht zu haben.
„Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir jetzt einfach zur Sache kämen. Für uns alle!“
Das ‚Für uns alle’ ist hinten angehängt und gehörte wohl besser zu ‚das Beste’.
Schade, um die Zeit.
Komma weg.
Erfüllung ihres dritte und letzten Wunsches
mit dem röhrenden Hirschen

Svg, haste fein gemacht. Mich hat’s sehr gefreut, besten Dank!

José
p. s .:

Allerdings war diese Wahl in Amerika wirklich einer der Auslöser.
Das ist allerdings ein hoher Preis für eine gelungene Geschichte:D!

 

Lieber svg,

solche Geschichten sind ganz nach meinem Geschmack, das ist so ein gutes Ventil, um Sorgen und Ärger zu artikulieren und dabei zu wissen, dass es anderen genau so geht.
"Und treibet mit Entsetzen Scherz". Hier fallen Anlass und Grund sehr gut in eine Schüssel.

Sehr gelungene Namenswahl und gut, dass der Fee nicht in einer Wolke von Rosendurft und Sternenglanz erscheint, denn in Zeiten des Klimawandels sind auch für Feen die komfortablen Bedingungen vorbei. Und ihr Geschäft wird zusehens mühsamer. Wenigstens hat er Glitzerstaub dabei.

Für einen Moment dachte ich, diese Geschichte könne man auch im Präsens erzählen. sie bekäme dann noch etwas mehr Rasanz, vor allem, wenn die Welt sich tatsächlich ins Nichts verabschiedet. Andererseits wäre der schöne Märchenton verloren.

Einzig der Schluss mit dem Eis ist mir etwas zu lahm. Könnten sie sich nicht etwas Stärkeres bestellen, zum Beispiel eine gute Flasche Absinth? Ist jetzt wieder in Mode.

Sehr gerne gelesen.
Herzliche Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

josefelipe ...
danke für das große Lob, freue mich natürlich darüber. Ebenso dankne fürs Fehler finden und Aufzeigen, die sind jetzt hoffentlich draußen. Nur den mit dem Hirsch raff ich nicht?!? Was übersehe ich da?
Ehrlich gesagt, hat es ganz kurz in meinen Fingern gezuckt, ob ich Philosophisches als Tag anklicke (zumal es glaube ich neben Science Fiction die einzige Rubrik ist, in der ich noch nie eine Geschichte hochgeladen habe,) habe es mich dann aber nicht getraut, ich Feigling...
Und ich bin jetzt echt schon zwölf Jahre hier? Krass. Jetzt fühle ich mich alt. Oder weise. Weiß ich noch nicht.
Vielen Dank und LG.

wieselmaus
Auch dir danke für die sehr, sehr netten Worte, über die ich mich ebenfalls gefreut habe.
In diesem Fall war für mich die Vergangenheitsform als Erzählform in der Geschichte von Anfang an gesetzt, weil das Präses für meinen Geschmack daraus einen Text gemacht hätte, der wirklich fast nur noch zur Pointengeschichte gemacht hätte. In diesem Text habe ich bewusst jeder wörtlichen Rede entweder einen Vor- oder Nachsatz mitgegeben, oder aber zumindest die Kurzinfo, wer es gerade sagt. Das war mir in diesem Fall wichtig, hätte aber im Präses wahrscheinlich dauerhaft nicht gewirkt, weil es das Tempo, was die Gegenwartsform oft mit sich bringt, total ausgebremst hätte. Kurz ich glaube, es wäre dadurch eine etwas andere Geschichte geworden.

Das Eis am Ende ist draußen, da hast du mich voll überzeugt. Ich habe mal Eierlikör daraus gemacht, wobei ich den Absinth auch noch nicht komplett ausschließen will, aber trinkt man den zu Kaffee und Kuchen. Ich frage da, weil ich echt keine Ahnung davon habe (wohl wissend, dass man natürlich zu jeder Zeit alles trinken kann, wenn man denn will ;)). Und macht Absinth nicht so fürchterlich blau?
Wie auch immer, herzlichen Dank und LG

 

Hey svg,

deine Geschichte hat mir gut gefallen! Viele Texte, die unter die Rubrik "Humor" fallen (nicht nur hier, so generell) find ich gar nicht soo witzig, aber bei deiner Geschichte musste ich tatsächlich öfter mal schmunzeln :)

Finde das Ende - dass sie sich selbst mitauflösen - gelungen, das gibt dem Text eine gewisse Tiefe. Natürlich ist die Botschaft dahinter recht "einfach", aber ich finde das passt zu der märchenartigen Geschichte.

Paar Kleinigkeiten/ Gedanken/ Anmerkungen - vielleicht kannst du was damit anfangen:

Bevor die Schwestern wussten, wie ihnen geschah, tauchte urplötzlich neben dem Ausrufezeichen ein Kopf auf.
"Bevor die Schwestern wussten, wie ihnen geschah" und "urplötzlich" ist irgendwie doppelt gemoppelt ;)

Wenn es etwas gab, was sie partout nicht dulden konnte, waren es Körperteile in Lebensmitteln.
:D (mag ich auch nicht)

deutet mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die gewaltige Porzellanschüssel, die randvoll mit Schlagsahne gefüllt war.
Dort stand in ungelenken Großbuchstaben (...), tauchte urplötzlich neben dem Ausrufezeichen ein Kopf auf.
(...) ein sehr kleiner Kopf (...), der dort aus der Sahne lugte.
Hm, das fand ich verwirrend - "neben dem Ausrufezeichen auftauchen" klang für mich so, als tauche neben der Schrift - also AUF der Schüssel - ein Kopf (evtl. "gezeichnet") auf. Tatsächlich taucht er ja aber aus der Schüssel auf.

Sie war früher Lehrerin gewesen und wusste auf alles eine Antwort. Auch dann, wenn sie keine wusste.
ich weiß natürlich, wie du das meinst, aber so klingts für mich "schief". Ich würde zwei verschiedene Wörter verwenden, z.B. "sie hatte auf alles eine Antwort. Selbst wenn sie keine wusste." (ist aber nur ein Vorschlag)

Ein Mordseffekt. Hab ich mir selbst einfallen lassen. Ist übrigens eine Weltpremiere! Das wird in der Zauberwelt einschlagen wie eine Bombe. Vor allem die Dämonen werden vor Neid ganz gelb werden. Wenn ich denen davon erzähle, machen die das sofort nach. Jede Wette.“
das war mir persönlich bisschen "too much"

Der Fee verschluckte sich.
mit was?

Stirb Komma Sofa! Stirb!“

Also - habs gern gelesen :)

Liebe Grüße,

Tintenfisch

 

Lieber svg,

bleib beim Präteritum. Es war ohnehin nur so ein Impuls. Ich selber schreibe so gut wie nie Geschichten im Präsens. In meiner Jugend galt: vom Präteritum ins Präsens wechseln höchstens als Beschleunigungselement innerhalb einer Erzählung. Da hat sich viel geändert. Hier im Forum gibt es dazu einen Thread, wo da sehr kontrovers diskutiert wird.

Mein erster Impuls war auch "Eierlikör". Da kam mir ein Bild von Toulouse-Lautrec in den Sinn:" Die Absinth-Trinkerin". War ein beliebtes Sujet der Zwischenkriegszeit. Absinth ist das Getränk, das direkt zum Teufel führt ... Ich habe mal eine Absinth-Destillerie im französischen Jura besucht. Die hatten an der Wand Fotografien und Bilder von berühmten Absinth-Konsumenten hängen ... viel Prominenz.

Herzlichst
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

wieselmaus,
noch einmal Hallo, jetzt haste mich fast so weit, vielleicht wird es im Laufe der nächsten Stunden oder Tage doch Absinth. Aber dann muss ich das süß ändern, oder? Wie schmeckt der? Bitter?
LG
Tintenfisch,
freut mich, dass du schmunzeln konntest, mir geht es bei der Rubrik Humor oft ähnlich, ich finde es ist eh viel schwieriger einer witzige als eine tragische Geschichte zu schreiben, also, zumindest geht es mir so... und das schreibe ich, obwohl ich eigentlich ab und an ganz gern im Komödiantischen unterwegs bin. Allerdings von vor herein nach dem Posten auch immer direkt dickfelliger, weil mir einfach klar ist, dass das Humorempfinden halt doch elementar auseinander klaffen kann. Schön, dass ich deines hier getroffen habe.

deutet mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die gewaltige Porzellanschüssel, die randvoll mit Schlagsahne gefüllt war.
Dort stand in ungelenken Großbuchstaben (...), tauchte urplötzlich neben dem Ausrufezeichen ein Kopf auf.
(...) ein sehr kleiner Kopf (...), der dort aus der Sahne lugte.

Hm, das fand ich verwirrend - "neben dem Ausrufezeichen auftauchen" klang für mich so, als tauche neben der Schrift - also AUF der Schüssel - ein Kopf (evtl. "gezeichnet") auf. Tatsächlich taucht er ja aber aus der Schüssel auf.

Genauso wie du es schilderst habe ich es gemeint, der Kopf kommt aus der Sahne, aber es ist - wie mir durch deinen Hinweis klar wird - missverständlich formuliert. Das ändere ich gleich. Und auch die Schrift steht auf der Sahne, nicht der Schüssel.

Ein Mordseffekt. Hab ich mir selbst einfallen lassen. Ist übrigens eine Weltpremiere! Das wird in der Zauberwelt einschlagen wie eine Bombe. Vor allem die Dämonen werden vor Neid ganz gelb werden. Wenn ich denen davon erzähle, machen die das sofort nach. Jede Wette.“

das war mir persönlich bisschen "too much"

Ja, bewusst in diesem Fall, weil ich es für das Ende brauche und wollte, dass man sich daran erinnert. Findest du es unter dieser Prämisse dann immer noch zu viel... ich werde mir da auf jeden Fall Gedanken drüber machen. Danke.#


Der Fee verschluckte sich.

mit was?

Vor Überraschung mit Luft, passiert mir übrigens öfter. Muss das mit rein?

Die anderen Sachen übernehme ich gleich alle.
Vielen Dank und LG

 

Lieber svg,

wusstest du, dass Absinth auch "die grüne Fee" genannt wird? Wenn das kein Omen ist!

Ist mir aber erst jetzt über den Weg gelaufen, als ich nochmals gegooglet habe. Zur Prozentangabe: zwischen 45 und 83%.:baddevil:

Pur, also ohne Wasser, schmeckt der Schnaps süßlich, mit Wasser vermischt eher wie Ricard. Du könntest ja Ete und Petete ein Löffelchen Zucker hineinrühren lassen. Die Wirkung ist garantiert - umwerfend. Absinth war lange Zeit verboten. Man glaubte, er mache süchtig und sei giftig.

Ich fand's spannend. Aber wenn schon Schnaps, dann lieber einen einheimischen Obstler.
Eierlikör hat meine Mutter selbst hergestellt :D

Gruß wieselmaus

 

Hola svg,

„Hurra!“, jubelte Petete, als sich vor ihren Augen langsam, aber stetig das große Ölgemälde mit dem röhrenden Hirschen auflöste, das über dem Klavier hing, welches ebenfalls Stück für Stück verschwand.
Nur den mit dem Hirsch raff ich nicht?!? Was übersehe ich da?

Ich meine, bei Singular müsse es ‚mit dem röhrenden Hirsch’
und als Plural ‚mit den röhrenden Hirschen’ heißen.

Übrigens ist Deine Geschichte mit dem neuen Ende einfach fabelhaft!

Ein schöner Gruß!
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo svg!

Ich weiß natürlich, dass man eigentlich immer etwas Konstruktives in den Kommentar mit einfließen lassen soll.
Aber, was soll ich sagen, ich finde deine Geschichte einfach nur

GROSSARTIG!

Und so würde ich das am liebsten stehen lassen. Ich habe schon bei der Einleitung, als die Schwestern vorgestellt werden, geschmunzelt. Später im Text musste ich dann öfters herzhaft lachen. Und ich persönlich liebe die Stelle mit dem Streuselkuchen, auf dem die Streusel so ekelhaft sind, dass man sich gleich noch ein drittes Stück genehmigen muss. Ich hätte wirklich noch stundenlang über den Fee lesen können. Und dann auch noch diese geschickt eingewobene Gesellschaftskritik anhand der jüngsten Ereignisse in den USA... Herrlich!

Genug geschwelgt! Ich bleibe dabei: großartig!

Liebe Grüße
Jane

PS: Als Lehrerin natürlich meine Lieblingsstelle (wobei mir die Dopplung mit wusste fast besser gefallen hat):

Sie war früher Lehrerin gewesen und hatte auf alles eine Antwort. Auch dann, wenn sie keine wusste.
;)

 

Hallo svg
Ete und Petete, ich könnte mich kringeln vor Lachen und ein Fee im Feinrippunterhemd. Ich finde ja auch, das der Tragekompfort von Feinrippunterhemden wie auch Pullunder total unterschätzt wird. ;)
Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und ich empfinde es als wohltuend auch einmal etwas Heiteres zur Präsidentenwahl gelesen zu haben.

 

Hallo SVG,

am Besten finde ich, dass die beiden schrecklichen Schwestern konsequent bis zum Ende jede persönliche Weiterentwicklung verweigern. Sie haben einfach Glück und bleiben genauso schrecklich wie vorher. Ich finde, du könntest gut eine Serie mit den Beiden machen. Die könnten so ein ähnliches Fieber auslösen, wie "Grumpy cat". Hach, kann Miesepetrigkeit entspannend sein! Und der Fee mit der Jugendsünde auf dem Steissbein - einfach großartig!

Das mit dem vierten Wunsch habe ich allerdings nicht so ganz kapiert. Wenn Trump noch einen vierten Wunsch gehabt hätte, hätte das doch nichts verbessert. Und wenn jemand anderes sich gewünscht hätte, dass Donald Trump Präsident wird, hätte der sich doch auch danach höchstens noch 'ne weitere Knarre gewünscht oder so. Was hätte das bringen sollen? Steh ich jetzt irgendwie auf der Leitung?

Ich habe mich sehr gut amüsiert, vielen Dank!

Liebe Grüße von Chutney

 

wieselmaus, ich habe jetzt mit meiner Frau verabredet, dass wir nächste Woche mal Absinth probieren, dann entscheide ich :D ;)
josefelipe: jetzt wo ich das weiß, werde ich alle meine Geschichten mit Eierlikör enden lassen ;)... oder wahlweise eben mit Absinth... Hauptsache was mit Umdrehung :D
janehumphries: danke für das überschwängliche Lob, für meinen Geschmack ist das konstruktiv genug ;)... war eine Freude, das so nett formuliert zu lesen.
Und ich wusste immer, es gibt sie, die Lehrerinnen mit Humor ;)...
Goldene Dame: schön, dass dir die Namen der Schwestern gefallen, mir waren sie auch gleich sympathisch, obgleich ihre Trägerinnen das ja nun gerade nicht sind. Feinripp ist ne tolle Sache ;) und ich hoffe, dass die ganze Trump-Geschichte nicht irgendwann in einem Meer von Tränen endet.
Schön, dass ich dich gut unterhalten konnte. :thumbsup:

LG an alle, svg

 
Zuletzt bearbeitet:

Chutney, upps Überschneidung, ein neuer Kommentar, während ich die anderen beantwortet habe...
ich freue mich echt total, dass die Kurze hier so gut ankommt, auch bei dir. Ein schönes Gefühl.
Eine Serie mit Ete und Petete, mal sehen, ich glaube die Gefahr ist, dass man am Ende genauso wird ;). Was mich freut, ist, dass rübergekommen ist, dass die beiden Schwestern mal so gar keine Entwicklung zum Besseren machen. Und dass das sogar noch lobend erwähnt wird. Hier hatte ich Bedenken, dass bestimmt der eine oder andere sagt, dass ich da milder mit den beiden Schachteln sein muss.

Und das mit dem vierten Wunsch haste schon ganz gut erfasst... ich wollte es als Panikreaktion der Wunschzentrale hinstellen (denn ich glaube, ein bisschen in Panik sind wir seid dieser Wahl fast alle, oder?), über Sinn und Unsinn kann man da gern streiten. Allerdings hat der Fee diese Order ja durchaus geschickt zu seinen Gunsten hinbiegen können ;) Und was Trump anbelangt, so wie der da jetzt manchmal sitzt (habe da dieses Bild vor Augen, wo er bei Obama ist) und ein bisschen wie ein eingeschüchterter Schuljunge wirkt, frage ich mich, ob der nicht insgeheim sich fast wünscht, diese Wahl doch nicht gewonnen zu haben (aber da ist dann wohl wiederum Wunschdenken bei mir dabei) ;)...

Vielen dank für deinen netten Kommentar, LG svg

 

Hej svg,

was für eine amüsante, zeitvertreibende Kurzgeschichte. Wäre das eine Maskenball-Challenge, hätte ich ganz vehement und ohne Zweifel auf NWZed getippt, dessen aktuellen Roman ich hier gerne verfolge. Ihr verfügt über eine ähnliche Art und Weise Alltägliches bizarr zu verfremden, zu übersteigern und somit unglaublich komisch dastehen zu lassen.

Es ist nicht hilfreich, dir erneut zu beteuern, welche Textstellen mich besonders erheitert haben, oder welche überspitzt und nahezu boshaft muten, und deswegen teile ich dir lediglich meine Bewunderung mit. Für jede Idee und für die Aktualität (es war mir eigentlich klar, dass die Präsidentenwahl nicht ohne Hokuspokus vonstatten gegangen sein kann:hmm:)

Ete und Petete starrten entgeistert auf die winzigen Fußabdrücke, die sich nun auf der frisch gewaschenen Tischdecke deutlich abzeichneten.

Lediglich an dieser Stelle hätte ich eine gestärkte Tischdecke bevorzugt.

Vielen Dank für die kurzweilige Geschichte und freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo svg,

ich finde das ganz interessant, aus irgendeinem Grund drehen sich viele der Challenge-Geschichten - also zumindest von denen, die ich schon gelesen habe - um Wünsche und deren Folgen - obwohl das mit dem vorgegebenen Thema gar nichts zu tun hat. :)

Das ist zwar offtopic, aber ich glaube das liegt daran, dass ich den vielen lobenden Kommentaren gar nicht wirklich etwas hinzufügen kann. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich finde den Fee sehr wohl entzückend!

Ich habe auch echt nichts zu bemängeln, also kann ich bloß ein paar Highlights hervorheben.

Es gab so ungeheuer vieles, was die Schwestern Ete und Petete aus tiefstem Herzen verabscheuten. Spielende Kinder zum Beispiel. Oder kalte Füße. Gedichte ohne Reime. Katzenbabys. Fußballweltmeisterschaften. Hart gekochte Eier. Weich gekochte Eier. Ausländer. Den Monat Oktober. Rosarote Brillen. Und, und, und ...
Die Aufzählung finde ich schon grandios. Das ist mal eine Charakterisierung der Hauptfiguren! Die sind so konsequent in ihrem Hass auf alles und jeden, dass ich fast ein bisschen beeindruckt bin - ich meine, wenn man nicht mal für Katzenbabys eine Ausnahme macht ... :lol:

Sie war früher Lehrerin gewesen und hatte auf alles eine Antwort. Auch dann, wenn sie keine wusste.
:thumbsup:

Und Rodrigo wurde gerade von der Arbeit freigestellt, weil er einem sehr merkwürdigen Mann in Amerika geholfen hat, Präsident zu werden.

Die Geschichte ist ja sooo nett und süß, ich glaube ich krieg Diabetes. :)
"Sehr merkwürdig" ist eine wahnsinnig wohlwollende Umschreibung.

Und wie kommt das eigentlich, dass die Wunschzentrale ihre Mitarbeiter ausgerechnet zu solchen ... merkwürdigen Menschen schickt? Mir würden definitiv Leute einfallen, die es mehr verdient hätten ...

Er stellte sich wie eine Ballerina auf die Zehenspitzen, reckte die Arme in die Höhe und begann sich zu drehen. Dabei rutschte das Unterhemd in die Höhe, so dass die Schwestern einen kurzen Blick auf das Steißbein des Fees erhaschen konnten. Sie sahen ein windschiefes Herz, das den Namen Tinkerbell umschloss.
Das ist wirklich wunderschön. :D

Der Anblick jagte dem Fee einen kalter Schauer über den Rücken.
Okay, einmal muss ich doch den Rotstift aus der Tasche holen: kalten Schauer

„Es scheint so, als könntet ihr euch nicht einmal selber leiden. Und da ihr euch laut und deutlich gewünscht habt, dass alles, und wirklich alles, verschwinden soll, was ihr nicht mögt, trifft dieses Schicksal jetzt auch euch.
Die Idee finde ich super und naheliegend. Aber ich glaube, das käme noch knackiger, wenn du den zweiten Satz streichen würdest. Dann wäre es mehr eine logische Schlussfolgerung als ein moralisches Zeigefingerschwingen, das würde mir noch besser gefallen.

„Nun, eigentlich darf ich es ja nicht verraten, aber ...“, der Fee hob verschwörerisch eine Augenbraue, „... nun seit dieser dummen Sache mit dem amerikanischen Präsidenten ... also damit so etwas nicht mehr vorkommt ... hat die Wunschzentrale in ganz besonders außerordentlich dramatischen Ausnahmesituationen ...“
Ich teile deine Einschätzung, dass der über einen vierten Wunsch wahrscheinlich erleichtert wäre. Es wirkt auf mich auch so, als wäre er nicht wirklich glücklich mit dem Ausgang der Wahl. Hätte er knapp verloren, dann hätte er sich für den Rest seines Lebens als der bedauernswerte, vom liberalen Establishment und den bösen Medien um seinen verdienten Sieg gebrachte Volksheld inszenieren können. Jetzt hat er einen der schwierigsten Jobs der Welt an der Backe, für den ihn absolut gar nichts qualifiziert ... an dieser alten Weisheit, dass man sich vor Wünschen hüten soll, die in Erfüllung gehen, scheint echt was dran zu sein.

Mit schreckensbleicher Miene zeigte sie auf die Sahneschüssel.
DAS ENDE IST NAHE, stand dort in blutroten Buchstaben. Außerdem roch es nach Schwefel.
Die Dämonen sind offenbar sehr schnell dabei, gute Ideen zu klauen. :lol:
Das gefällt mir auch total gut, wie du das am Ende noch mal aufgegriffen hast.

Grüße von Perdita

 

Hallo svg,

die Geschichte macht gute Laune.
Meine Lieblingsstelle:

Sie war früher Lehrerin gewesen und hatte auf alles eine Antwort. Auch dann, wenn sie keine wusste.

Nicht so gut:
Der Fee wiegte wissend den Kopf. „Es scheint so, als könntet ihr euch nicht einmal selber leiden. Und da ihr euch laut und deutlich gewünscht habt, dass alles, und wirklich alles, verschwinden soll, was ihr nicht mögt, trifft dieses Schicksal jetzt auch euch.“
Das muss mir nicht erklärt werden.

Feines Stück! Vielen Dank!

Grüße
Kellerkind

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom