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Copywrite Innere Sicherheit

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09.09.2015
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Innere Sicherheit

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen. Ich saß auf der Sofakante, den Kopf in die Hände gestützt, und versuchte, den Traum abzuschütteln, der mich regelmäßig in Endlosschleife heimsuchte: Die Uniform kratzt und ich greife in den Kragen, während ich wie gebannt auf den Monitor schaue. Claire meldet, Erik Hölzer habe nach einem Stein gegriffen. Meine Antwort ist ein einziger Schrei: Schieß endlich! Der Bildschirm färbt sich rot und ich schaue in die leeren Augen eines Mannes, den ich nicht kenne. Er spricht zu mir, doch ich verstehe die Worte nicht, weil das Brummen der Drohnen alles übertönt.
Ich wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte. Das Scheppern der Air Condition verstärkte das Pochen in meinen Schläfen. Es wurde Zeit, dass jemand von der Hausverwaltung vorbeischaute und die maroden Teile ersetzte, so wie sie mich ersetzt haben, die feinen Herren von der Crime Prevention. „Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit. Mit Schreiben hatte das nichts zu tun, was er dann tat. Eine einzige Fingerbewegung über den Screen und in Null Komma Nix waren alle über meinen neuen Status im Bilde: Insurance, Europaparlament, Verfassungsschutz. Und ich war kaltgestellt und ganz sicher nicht durch die klappernde Klimaanlage.
„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“

Das Gesicht von Cosima Lamar erschien. Cosima, pretty und clever. Sie hatte mich interviewt – vor ein paar Tagen. Gerade verlas sie die News von Eurosat five: „Wirbelsturm über dem Harz, die Schäden gehen in Milliardenhöhe. Berlin: Bundeskanzler Habeck bestätigt, subkutane Chips indiskutabel. Brüssel: Bombendrohung am Airport Charleroi, Attentäter gestellt."
Das Bild zitterte, der Schirm wurde dunkel. Dann ein grobkörniger Schwarzweißfilm. Baumkronen, ein schmaler Weg gesäumt von Büschen. Eine Luftaufnahme. Ein Mensch wird gejagt. Das Bild explodierte in tausend Pixel und ich sah das Konterfei der Moderatorin wieder.
„Kati! Gerät ausschalten!“
„Wie du möchtest, Mark!“

Unfähig, mich zu bewegen, starrte ich vor mich hin. Dann fixierte ich die Flasche Havana Club und das Glas, das mit Fingerabdrücken übersät war und feuchte Kringel auf der Tischplatte hinterlassen hatte. Olympische Ringe. Ich goss es randvoll und reckte es in die Höhe. „Cheers, alle miteinander! Ihr könnt mich mal!“ Dann kippte ich es in einem Zug runter. Das brannte wie die Hölle, aber es war ein gutes Brennen, dem ein Vergessen auf Zeit folgen würde.
Ich schlurfte zum Kühlschrank. Das gleiche Stillleben wie Gestern und Vorgestern: Ein schrumpeliger Apfel und eine Dose Lachs gähnten mir entgegen.
„Kati, bitte Kontakt mit Food-Service herstellen!“
„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
„Vergiss es! Ich geh selber.“

Später am Vormittag, als ich vom Einkaufen zurückkam und den Türcode eingab, löste sich eine Gestalt aus dem Hausschatten und kam direkt auf mich zu. Trotz der Kapuze, die sie über die roten Locken gezogen hatte, erkannte ich sie sofort. Cosima Lamar. Die Hitze schien ihr nichts anzuhaben. Sie wirkte frisch und ein Hauch Zitrone umgab sie, während mein Rucksack am Rücken festklebte und mir der Schweiß die Augäpfel verätzte.
Sie schaute sich nach allen Seiten um. „Ich muss Sie sprechen. In einer Stunde. Wasserwand! Westpark!“
Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief Cosima und joggte davon. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.

Der Lift brachte mich in die vierte Etage.
Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Willkommen zuhause! Was hast du mir mitgebracht, Mark?“
Hastig schob ich die Flasche, Pizza und Veggie-Burger in das Eisfach, entfaltete im Kühlschrank das Briefchen, um die Nachricht zu lesen. Das Papier war durchfeuchtet und fiel beinahe auseinander, die Tinte war verwischt. Einzelne Buchstaben und Zahlen konnte ich erkennen, aber sie ergaben keinen Sinn. Enttäuscht knallte ich die Tür zu. Dann sprang ich unter die Dusche. Wenn ich nicht zu spät kommen wollte, musste ich einen Zahn zulegen. Trotzdem gönnte ich mir ein paar unkeusche Gedanken an Cosima und der Schaum auf meiner Haut begann nach Zitrone zu duften.
„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
„Kati, willst du nicht kurz zu mir reinkommen?“
„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“

Der Westsee glich einer Kloake, die zum Himmel stank. Algen färbten das Wasser dunkel und der Uferstreifen war stellenweise mit Schilf bewachsen. Cosima konnte ich nirgendwo entdecken, nur ein graues Bündel im verdorrten Gras. Ein Obdachloser, der trotz der Wärme in seinem Schlafsack eingerollt schlief.
Irgendwann, während ich am Ufer auf- und ablief, erwachte er und scheuchte die Tauben weg, die ihn aufgeregt umkreisten.
Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod. Ich wollte sie nicht hören. Doch es gab kein Erbarmen. Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
Es war ein Fehler hierherzukommen, das sah ich nun ein. Sicherlich hatte ich Cosima falsch verstanden und der entscheidende Hinweis auf dem Zettel war mir entgangen. Ich musste nach Hause, noch einmal versuchen, die Botschaft zu entziffern. Auf schnellstem Wege.
Als ich an dem Penner vorbeikam, schaute er mich aus rotgeränderten Augen an und brabbelte: „Sie sind überall!“
Schweißüberströmt lief ich weiter, auch wenn ich kaum Luft bekam. Über mir hörte ich ein Summen, doch als ich den Himmel absuchte, war da außer ein paar Schleierwolken nur endloses Blau. Das Rauschen blieb.

Mit einem Mal stand ich auf der Garmischer Straße und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierhergekommen war. Shuttle-Busse und Autos rasten vorbei, blinkten, hupten, zogen mich an, saugten mich ein in den Strudel aus Fahrtwind, Geschwindigkeit und Lärm. Eine Hand packte mich an der Schulter, eine andere am Oberarm und riss mich zurück.
„Immer schön Obacht geben, Junge!“, sagte jemand neben mir.
Der Kerl mit dem Schlafsack war mir gefolgt.
Ich schlug nach ihm. „Fass mich nicht an, Alter!“

„Willkommen zuhause, Mark!", flötete Kati.
Ich öffnete den Kühlschrank, eisige Luft dampfte mir entgegen. Rum, Pizza und Burger lagen so da, wie ich sie hinterlassen hatte, doch das Briefchen sah ich im Eisfach nicht. Nur ein zerfledderter Kassenbon lag auf den Fliesen. Wusste ich es doch, der fremde Geruch nach Moder, die negative Energie, das alles hing im Raum, beinahe zum Greifen. Es war jemand in meiner Wohnung, als ich im Park wartete. Und dieser Jemand hatte die Nachricht gesucht und gefunden.
„Kati! Wer war in der Wohnung?“
„Niemand.“
„Sicher?“
„Hundertpro!“ Sie lachte wieder.
Doch mir war nicht nach Lachen zumute. Cosima. Ich musste sie warnen, sie war in Gefahr. Alle waren wir in Gefahr. Beim Klingeln des Handys zuckte ich zusammen. Ich folgte der Melodie von Imagine und fand das Gerät unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans. Unbekannte Nummer, ich ließ es fallen, es dudelte weiter. „Mit mir nicht, ihr Schweine!“, schrie ich und stampfte mit dem Fuß auf das Gehäuse, ignorierte den Schmerz, der durchs Bein schoss, trat wieder und wieder zu, bis nur ein Häufchen Schrott übrig blieb.

Der Sender lag im Süden von München. Das Überwachungsnetz der U-Bahn schien mir zu dicht geknüpft, also entschied ich mich für den Minibus. Nachdem ich mehrmals umgestiegen war, konnte ich davon ausgehen, dass mir niemand folgte.
Die Empfangsdame im Foyer, ein Hologramm der Claire-Klasse SC5, begrüßte mich charmant.
„Mark Seidel. Ich muss Cosima Lamar sprechen. Sie sehen übrigens blendend aus, Claire“, sagte ich, ohne Luft zu holen.
Sie kramte in ihrer Datenbank. „Mark Seidel, Bürgerkennnummer: 05.072000?“
„Genau!“
„Ich sehe, Sie haben keinen Termin“, sagte sie streng. „Aber ich melde Sie an. Die Sache duldet sicher keinen Aufschub.“ Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Danke, für das Kompliment, Mark!“
Als Cosima meinen Namen hörte, kam sie sofort nach unten.
„Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“ Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht.
Ich nickte, wischte meine klebrige Hand an den Shorts ab und streckte sie ihr entgegen. „Sie sind in Gefahr“, flüsterte ich.
„Wie meinen Sie das?“ Das Lächeln flog davon.
Ich verstand sofort. Cosima konnte nicht reden, wir mussten von hier verschwinden. Ich packte sie am Handgelenk und zog sie hinter mir her. Die Türen glitten auf, wir rannten gegen eine Mauer aus Hitze, prallten zurück.
„So geht das nicht, Mark! In einer Stunde bin ich auf Sendung. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und dann verschwinden Sie!“
„Sie werden bedroht, weil Sie Kontakt zu mir aufgenommen haben“, zischte ich.
„Ich?“
„Ja. Jetzt sind die auch hinter Ihnen her!“
„Wer?“
„Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht!“
Cosima legte die Stirn in Falten und um den Mund zuckte ein spöttisches Lächeln. „Warum glauben Sie das?“
„Liegt das nicht auf der Hand? Sie befürchten, dass ich alles ausplaudere, interne Informationen von CP weitergebe. An Sie.“ Speicheltröpfchen flogen durch die Luft.
„Insiderwissen, worüber?“
Ich hob die Schultern, stutzte, wartete. „Erik Hölzer.“
„Aber der Fall ist aufgeklärt.“
„Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“ Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosimas Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden. Ganz klar, sie hatte Angst bekommen, wollte es nur nicht eingestehen.
„Alle sind wir in Gefahr! CP ist überall, ich kann sie hören und riechen. Sie haben nur ein Ziel, nämlich Menschen zu jagen.“ Meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Hören Sie Mark, Sie brauchen Ruhe, sie sind ja völlig dehydriert. Setzen Sie sich!“ Ihr Tonfall hatte eine Färbung angenommen, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen.
„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Erinnern Sie sich denn nicht an das Medienspektakel? Das System der Crime Prevention hat vollkommen versagt, Mark.“
Ich taumelte rückwärts.
„Nein!“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System war perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Zwei Riesen in Rot-Kreuz-Uniform traten aus dem Lift und stürzten auf mich zu.
„Türen verriegeln, Claire!“, sagte Cosima.
„Claire!“, rief ich aus Leibeskräften, „hilf mir!“ Ich stolperte zum Ausgang.
Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte. Das Summen einer Drohne begleitete mich.

 
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Egal, ich hau das Teil jetzt raus. Besser wird’s nicht, nur anders, wenn ich noch länger bastle.
Danke, @Träumerle, dass ich deine Texte observieren durfte.
Meiner Geschichte liegt das Original Crime Preventionzugrunde.

 

Gude, groetje, @peregrina

ich lese die Texte in der Reihenfolge des Eingangs. :D
Muss übrigens gleich mal feststellen, wie hoch das Niveau der Texte ist. Starke Copywrite-Runde!

Die Story erzählt von einer Bedrohung, einer Dystopie, in der wir uns auf gewisse Art und Weise längst befinden. All die Überwachungsmöglichkeiten gibt's ja längst, wenngleich sie nicht so ausgeprägt und beängstigend, wie du es schilderst, eingesetzt werden. Die Ich-Perspektive unterstützt die Atemlosigkeit, Angst des Protagonisten, funktioniert recht gut. Was mir ein bisschen fehlt, ist der existentiellere Bezug, der Blick weiter nach innen, wie der Geist langsam zerbröselt, Zweite entstehen. (hoffe, ich drücke mich verständlich aus.

Sprachlich und stilistisch passen die Fäden zusammen. Du erzählst präzise und zeigst Bilder, die ich mir gut vorstellen kann.
Äh, den Titel, den finde ich eher semi, klingt nach Politikerreden, da wünschte ich mir einen stärkeren Bezug zur Hauptfigur.


Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
schöner Satz, wirklich, aber wozu das Komma?

Bundeskanzler Habeck bestätigt, subkutane Chips undiskutabel. Brüssel: Bombendrohung am Airport Charleroi, Attentäter gestellt.
o je, der Hobeck, da krieg ich Krätze, klar, der ist sympathisch, sagt oft das Richtige, aber der ist nur mit Baerbock zusammen denkbar. (mMn!)

Dann fixierte ich die Flasche Havana Club und das Glas, das mit Fingerabdrücken übersät war und feuchte Kringel auf der Tischplatte hinterlassen hatte.
yeah: Havana Club!

Trotzdem gönnte ich mir ein paar unkeusche Gedanken an Cosima und der Schaum auf meiner Haut begann nach Zitrone zu duften.
Zitronen, echt? Also wenn ich unkeusche Gedanken habe, sind die nicht so zitronig. :D

Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod. Ich wollte sie nicht hören. Doch es gab kein Erbarmen. Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
überhaupt passen Eliipsen ganz gut zu der Atemlosigkeit, könntest du häufiger verwenden.

und fand das kleine Schwarze unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans.
ist der nicht ein Kerl?

Ich nickte, wischte meine klebrige Hand an der Short ab und streckte sie ihr entgegen. „Sie sind in Gefahr“, flüsterte ich.
an den Shorts, oder?

Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“ Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
mm. interessiert die wirklich, was die Wahrheit ist. Und: was ist Wahrheit überhaupt?

Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
heftiger Twist, der so was wie Hoffnung gibt.

viele Der-Sommer-kommt-vielleicht-doch-zurück-Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @peregrina ,
endlich schaffe ich es, dir meinen Kommentar zu schreiben. Was hast du mir denn da her gezaubert?
Vorab will ich anmerken, dass mein Kommentar durchaus subjektiv ist und ich wahrscheinlich als Verfasser der Ursprungsgeschichte auch etwas voreingenommen an die Sache ran gehe. Pick dir einfach raus, was du für nützlich hältst.
Kommen wir nun zu ein paar Stellen, die ich mir markiert habe:

Es wurde Zeit, dass jemand von der Hausverwaltung vorbeischaute und die maroden Teile ersetzte, so wie sie mich ersetzt haben, die feinen Herren von der Crime Prevention.
Dieser Übergang gefällt mir nicht. Da fehlt irgendwie der Zusammenhang. Ich fänds besser, wenn du das ganze in mehrere Sätze aufspalten würdest. "... und die maroden Teile ersetzt. Im Ersetzen ist das System doch so gut. Die Crime Prevention hat mich schließlich auch ersetzt" oder sowas ähnliches. Dann hättest du auch nicht dieses seltsame Anhängsel mit den feinen Herren.
Bundeskanzler Habeck
Witzige Idee. Gefällt mir.
subkutane Chips undiskutabel
Kann mich auch täuschen, aber ich kenne eigentlich nur indiskutabel.
„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
Diese Misinterpretation erinnert mich total an Alexa.
Später am Vormittag, als ich vom Einkaufen zurückkam und den Türcode eingab
Ich würde das "Später am vormittag weg streichen. Eine Zeitangabe reicht aus.
Sie schaute sich nach allen Seiten um. „Ich muss Sie sprechen. In einer Stunde. Wasserwand! Westpark!.“
In der Ursprungsgeschichte war es Gang und gebe, dass Nachrichten abgehört wurden. Wenn man nicht beobachtet werden will, macht es mehr Sinn sich auf die Handys zu konzentrieren. Aber vielleicht gehe ich da auch mit einer anderen Sicht an die Geschichte ran.
„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
In der Zukunft haben die also coole KIs, aber für genug warmes Wasser reichts nicht. Er beeilt sich ja sogar.
Es war ein Fehler hierher zu kommen, das sah ich nun ein.
Den letzten Teil würde ich weg lassen. Er weiß ja schon vorher, dass das gewagt wird.

Ich verstehe deine Geschichte leider nicht ganz. Ist Mark verrückt? Was will Cosima? Was will die KI?

Was für mich die nahe liegendste Theorie ist, ist, dass Mark völlig gestört ist. Er denkt, es seien ein paar Tage vergangen seit die CP ihn entlassen hat, aber es waren mindestens zwei Jahre. Er sieht in fremden Menschen Leute, die er kennt und nimmt seine Umgebung verzerrt wahr. Das volle Programm. Habe ich das richtig verstanden?
Es würde erklären, warum Cosima nie in den Westpark kam, warum der Obdachlose (laut Mark) zur Garmischer Straße kam und warum Cosima am Ende nur traurig und nicht zum Beispiel erschrocken aussieht. Eben weil Mark auf der Seite des Panzerglases steht, auf der er eigentlich nicht sein will, es aber nicht bemerkt. Es erklärt so vieles, aber sicher bin ich mir halt nicht. Auch weil es nicht erklärt, warum Cosima sich nach so langer Zeit noch genau an Mark erinnern kann.

Dennoch hat es mir gefallen, wie du Marks Sicht auf das, was passiert ist weiter spinnst. Auch, dass du die Nachrichtensprecherin weiter ausgebaut hast, finde ich sehr gelungen. In der ersten Version hatte ich sie gar nicht drin. Erst als man sich über meinen plumpen Schluss aufregte, habe ich das Interview eingebaut. Sehr interessant, wie dieses dazu gebastelte Ende als Grundlage für eine neue Geschichte genutzt wurde.

Liebe Grüße,
Träumerle

 

Liebe @peregrina,

ich lese die Geschichte auch so, dass Mark von Anfang an in einer Wahnwelt lebt, dass seine Schuld ihn verfolgt und dass seine Angst vor der KI sich immer weiter steigert. Du schreibst in Krimimanier, irgendwie lässig und da stecken gute Ideen drin. Am Plot könnte man wahrscheinlich noch feilen, das Ende kommt auf jeden Fall überraschend.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Ich finde den Satz super zum Einstieg. Er ist schon Programm für den ganzen Plot.

„Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit. Mit Schreiben hatte das nichts zu tun, was er dann tat. Eine einzige Fingerbewegung über den Screen und in Null Komma Nix waren alle über meinen neuen Status im Bilde: Insurance, Europaparlament, Verfassungsschutz.
Schöne Beobachtung, diese alten Begriffe, die wir verwenden, auch wenn die Technik uns da längst schon überholt hat.

„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“
Die Kati ist natürlich ein spezieller Charakter. Schon gleich ist klar, dass er sie wie ein Mensch behandelt, diese Mischung produziert natürlich gute Gags.

„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon, als wäre eine Drohne hinter ihr her.
Also entweder sie rennt, oder die Drohne müsste weg, finde ich. Gerade weil für ihn Drohnen ja eine wirklich dramatische Bedeutung haben.

Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Flat?

„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“
Nett.

Über mir hörte ich ein Summen, doch als ich den Himmel absuchte, war da außer ein paar Schleierwolken nur endloses Blau. Das Rauschen blieb.
Das Motiv der Drohne, die er immer über sich hört, finde ich gut. Könnte man vielleicht sogar intensivieren, nur ein Gedanke. Fast wie ein Tinnitus.

Mit einem Mal stand ich auf der Garmischer Straße und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher gekommen war.
Er hat Amnesien.

„Mark Seidel!“ Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht. „Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“
Hier verstehe ich auch nicht, warum sie nach zwei Jahren seinen Namen noch weiß. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass sie real ist, jetzt. Und dass sie von seinen psychischen Schwierigkeiten weiß.

„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Das System hat vollkommen versagt, Mark.“
Also war erkannt worden, wie anfällig es für Fehleinschätzungen war? Weil solche Dinge passiert sind, wie der falsche Befehl? Hm. Dann wäre das ja eigentlich eine Entlastung für ihn.

„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Ja, ich merke doch, dass ich am Ende etwas schwimme.

Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten.
Das wiederum finde ich eine ziemlich coole Idee. Ich wundere mich nur, warum Claire auf ihn hört und woher auf einmal Cati kommt.

Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
Oder befindet er sich die ganze Zeit in einer psychiatrischen Klinik? (Ein bisschen musste ich auch an die Autorin denken, die nach vollendetem Copywrite auf "absenden" drückt und durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spaziert.;))

Ich merke, ich bin doch verwirrt und gespannt, wie du dir das gedacht hast.

Herzliche Grüße von Chutney

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo lieber @Isegrims,

danke, dass du dich mit meiner KG beschäftigt hast.

ich lese die Texte in der Reihenfolge des Eingangs. :D
Na, da hab ich doch Glück gehabt.

Muss übrigens gleich mal feststellen, wie hoch das Niveau der Texte ist. Starke Copywrite-Runde!
Absolut, sehe ich genauso.
Ein kleiner Scherz von dir, dass die Aussage ausgerechnet unter meiner Geschichte steht?:confused:

Die Story erzählt von einer Bedrohung, einer Dystopie, in der wir uns auf gewisse Art und Weise längst befinden.
Ja, in siebzehn Jahren wird sich nichts Wesentliches verändert haben, das Szenario ist zeitgenössisch.

All die Überwachungsmöglichkeiten gibt's ja längst, wenngleich sie nicht so ausgeprägt und beängstigend, wie du es schilderst, eingesetzt werden.
Als ich versucht habe, mich in die Materie einzulesen, bin ich über Helme gestolpert, die von chinesischen Bandarbeitern getragen werden. Mit ihnen werden Hirnströme gemessen und ausgewertet. Die KI kann Schlussfolgerungen auf Konzentration, Depressionen und was weiß der Geier ziehen. Gedankenleseapparate sozusagen liebe @Chutney.

Was mir ein bisschen fehlt, ist der existentiellere Bezug, der Blick weiter nach innen, wie der Geist langsam zerbröselt, Zweite entstehen. (hoffe, ich drücke mich verständlich aus.
Wollte nicht weiter nach innen, mal keine Nabelschau, nur zeigen, wie beschissen es Mark geht. Leider weiß ich nicht, was du meinst.

Äh, den Titel, den finde ich eher semi, klingt nach Politikerreden, da wünschte ich mir einen stärkeren Bezug zur Hauptfigur.
Hihi, ist doch der Trick. Gemeint ist das Innenleben der HF. Mark zieht sich in sich zurück, das gibt ihm Sicherheit, die trügerisch ist.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.

schöner Satz, wirklich, aber wozu das Komma?
das schließt den Schachtelsatz ab

Bundeskanzler Habeck bestätigt, subkutane Chips undiskutabel. Brüssel: Bombendrohung am Airport Charleroi, Attentäter gestellt.

o je, der Hobeck, da krieg ich Krätze, klar, der ist sympathisch, sagt oft das Richtige, aber der ist nur mit Baerbock zusammen denkbar. (mMn!)
Ein schönes Paar!

yeah: Havana Club!
Meine Hommage an dich! :wein:


Trotzdem gönnte ich mir ein paar unkeusche Gedanken an Cosima und der Schaum auf meiner Haut begann nach Zitrone zu duften.

Zitronen, echt?
Natürlich. Er denkt an den Zusammenstoß auf der Strasse. Erinnerungen und Düfte gehen einher.

Also wenn ich unkeusche Gedanken habe, sind die nicht so zitronig.
Sondern?

und fand das kleine Schwarze unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans.

ist der nicht ein Kerl?
Mark ist eindeutig männlichen Geschlechts. Handys sind doch klein und schwarz, oder nicht?

an den Shorts, oder?
könntest recht haben!

Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“ Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
mm. interessiert die wirklich, was die Wahrheit ist. Und: was ist Wahrheit überhaupt?

Es gibt keine absolute Wahrheit. Und das, was Mark da stammelt, kommt nicht mal in die Nähe dessen. Wichtig ist nur, dass er seine Überzeugung glaubhaft vorträgt. :lol:

Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
heftiger Twist, der so was wie Hoffnung gibt.
Wie meinst du das?
Ich mag mein Komik-Ende sehr, aber Hoffnung?

viele Der-Sommer-kommt-vielleicht-doch-zurück-Grüße
Isegrims
Beste zomer-is-weer-terug-groetes van peregrina

Hallo @Träumerle,

cool, ich freue mich über deinen Besuch.

endlich schaffe ich es, dir meinen Kommentar zu schreiben.
Da können wir uns die Hand reichen, ich komm auch nicht rum.

Was hast du mir denn da her gezaubert?
Seltsames mit einem Hauch Science Fiktion. In die
sem Genre bin aber noch Zauberlehrling.

Es wurde Zeit, dass jemand von der Hausverwaltung vorbeischaute und die maroden Teile ersetzte, so wie sie mich ersetzt haben, die feinen Herren von der Crime Prevention.
Dieser Übergang gefällt mir nicht. Da fehlt irgendwie der Zusammenhang. Ich fänds besser, wenn du das ganze in mehrere Sätze aufspalten würdest. "... und die maroden Teile ersetzt. Im Ersetzen ist das System doch so gut. Die Crime Prevention hat mich schließlich auch ersetzt" oder sowas ähnliches. Dann hättest du auch nicht dieses seltsame Anhängsel mit den feinen Herren.
Ach Menno, solche Satzkonstruktionen liebe ich. Mag mich nicht trennen.

Kann mich auch täuschen, aber ich kenne eigentlich nur indiskutabel.
Gibt beides, aber dein Vorschlag klingt intelligenter aus dem Munde des Bundeskanzlers. Wird geändert.

„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
Diese Misinterpretation erinnert mich total an Alexa.
Wem sagst du das? Allerdings ist das eindeutig Meuterei, aber nur zum Wohle des Herrchens.

Ich würde das "Später am vormittag weg streichen. Eine Zeitangabe reicht aus.
Mal sehen, aber ich kann doch nicht jeden fünften Satz mit „als“ beginnen.


Sie schaute sich nach allen Seiten um.
„Ich muss Sie sprechen. In einer Stunde. Wasserwand! Westpark!.“
In der Ursprungsgeschichte war es Gang und gebe, dass Nachrichten abgehört wurden. Wenn man nicht beobachtet werden will, macht es mehr Sinn sich auf die Handys zu konzentrieren. Aber vielleicht gehe ich da auch mit einer anderen Sicht an die Geschichte ran.
Ich dachte gerade durch das Handy kann man einfach geortet werden, deshalb zerstört Mark es später.

„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
In der Zukunft haben die also coole KIs, aber für genug warmes Wasser reichts nicht. Er beeilt sich ja sogar.
Logisch, es hat sich in siebzehn Jahren nichts geändert, nur das Klima.
Heute fliegen wir ins All und rüsten auf, doch ... kriegen wir nicht in den Griff.

Es war ein Fehler hierher zu kommen, das sah ich nun ein.
Den letzten Teil würde ich weg lassen. Er weiß ja schon vorher, dass das gewagt wird.
Fand ich lustig, dass Mark so resolut behauptet durchzublicken, wo er sich doch in seiner eigenen Westentasche nicht auskennt.

Ich verstehe deine Geschichte leider nicht ganz. Ist Mark verrückt? Was will Cosima? Was will die KI?
Ja, zumindest wahnhaft, Cosima macht ihren Job und kommt ihrer Pflicht, einem kranken Mann zu helfen, nach. Die KI (weiblich, Beschützerinstinkt) will Mark auch helfen und tut das auch.

Was für mich die nahe liegendste Theorie ist, ist, dass Mark völlig gestört ist. Er denkt, es seien ein paar Tage vergangen seit die CP ihn entlassen hat, aber es waren mindestens zwei Jahre. Er sieht in fremden Menschen Leute, die er kennt und nimmt seine Umgebung verzerrt wahr. Das volle Programm. Habe ich das richtig verstanden?
Absolut!


Es erklärt so vieles, aber sicher bin ich mir halt nicht.
Auch weil es nicht erklärt, warum Cosima sich nach so langer Zeit noch genau an Mark erinnern kann.
Wenn Claire ihn beim Sender anmeldet, nennt sie seinen Namen. Und da das Projekt CP mit großem Tamtam eingestellt wurde, Cosima wesentlichen Anteil daran hatte, wird sie sich wohl an den armen Mann erinnern, der vor zwei Jahren den Schießbefehl gegeben hat und somit die Untersuchung des gesamten Systems herauf beschworen hat. So hab ich mir das gedacht. Vielleicht muss ich an der einen oder anderen Stelle nachbessern, das weiß ich im Moment noch nicht.

Dennoch hat es mir gefallen, wie du Marks Sicht auf das, was passiert ist weiter spinnst. Auch, dass du die Nachrichtensprecherin weiter ausgebaut hast, finde ich sehr gelungen. In der ersten Version hatte ich sie gar nicht drin. Erst als man sich über meinen plumpen Schluss aufregte, habe ich das Interview eingebaut. Sehr interessant, wie dieses dazu gebastelte Ende als Grundlage für eine neue Geschichte genutzt wurde.
Ist schon verrückt. Und jetzt komme ich ins Grübeln. Was hätte ich ohne die hübsche Journalistin nur gezaubert?

Danke für deine Zeit und deine Hinweise, ich mach mir noch mal Gedanken, ob ich an einige Stellen
Veränderungen vornehme.

Liebe Grüße von peregrina

 

Liebe @peregrina

zunächst Details.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Wow, super Anfang. Erzeugt sofort ein Bild in meinem Kopf.

hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit.
Coole Sprüche. Der Stil gefällt mir.

Attentäter gestellt.
Das Bild zitterte, der Schirm wurde dunkel.
Schau mal, da fehlen irgendwo die abschließenden Gänsefüßchen.

„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
Ja, sie achtet auf seine Gesundheit. :thumbsup:

„Ich muss Sie sprechen. In einer Stunde. Wasserwand! Westpark!.(KEIN PUNKT)“

Ein flotte Story, toll geschrieben.
Ich war drauf und dran, den armen Kerl seine Ängste abzunehmen.

Ich finde, du solltest mehr solcher Geschichten schreiben.

Schönen Tag noch und liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chutney,

sind doch ziemlich starke Turbulenzen in der Copyabteilung, umso mehr danke ich dir für deine Zeilen.

ich lese die Geschichte auch so, dass Mark von Anfang an in einer Wahnwelt lebt, dass seine Schuld ihn verfolgt und dass seine Angst vor der KI sich immer weiter steigert.
Ja, er leidet unter seiner Schuld und er leidet unter Wahnvorstellungen. Er hat Angst, verfolgt zu werden, nicht von der KI. Die durchweg weiblichen KI-Systeme sind Alliierte.

Du schreibst in Krimimanier, irgendwie lässig und da stecken gute Ideen drin. Am Plot könnte man wahrscheinlich noch feilen.
da bin ich sicher

das Ende kommt auf jeden Fall überraschend.
Ja, mich hat es auch überrascht.

„Ich finde den Satz super zum Einstieg. Er ist schon Programm für den ganzen Plot.“
Ich mag den Satz auch sehr. Habe ihn aus einer anderen KG von mir geliehen.

„Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit. Mit Schreiben hatte das nichts zu tun, was er dann tat. Eine einzige Fingerbewegung über den Screen und in Null Komma Nix waren alle über meinen neuen Status im Bilde: Insurance, Europaparlament, Verfassungsschutz.
Schöne Beobachtung, diese alten Begriffe, die wir verwenden, auch wenn die Technik uns da längst schon überholt hat.
So sind wir Menschlein. Gut kombiniert!

Die Kati ist natürlich ein spezieller Charakter. Schon gleich ist klar, dass er sie wie ein Mensch behandelt, diese Mischung produziert natürlich gute Gags.
Der Name Kati steht für KI. Die zwei leben wie ein altes Ehepaar zusammen und wie wir Frauen nun mal sind, bemuttelt und betuttelt sie ihn, widerspricht, verweigert Befehle.


„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon, als wäre eine Drohne hinter ihr her.
Also entweder sie rennt, oder die Drohne müsste weg, finde ich. Gerade weil für ihn Drohnen ja eine wirklich dramatische Bedeutung haben.
Natürlich hast du recht. Ab und zu kommen parodistische Züge durch (auch beim kleinen Schwarzen, was @Isegrims stutzen ließ), ich war zeitweise am Überlegen, ob ich eine Satire anlegen sollte.

Drohne entweder hier ganz weg wegen der Ernsthaftigkeit der Angelegenheit oder wirklich mehr in Richtung Satire steuern.

Ein englischer Begriff für Wohnung, wir gebrauchen den hier auch.

„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“
Nett.
Das soll zeigen, Kati ist auf dem Weg mehr und mehr wie ein Mensch zu denken, „zu fühlen“.

Das Motiv der Drohne, die er immer über sich hört, finde ich gut. Könnte man vielleicht sogar intensivieren, nur ein Gedanke. Fast wie ein Tinnitus.
Geile Idee! Wie gesagt, mal sehen, wohin die Reise geht. Wenn ich die umsetzen würde, bekäme der Text den ernsthaften Anstrich

Mit einem Mal stand ich auf der Garmischer Straße und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher gekommen war.
Er hat Amnesien.
Ja, auch Erinnerungslücken. Wenn er besonders erregt ist.

„Mark Seidel!“ Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht. „Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“
Hier verstehe ich auch nicht, warum sie nach zwei Jahren seinen Namen noch weiß. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass sie real ist, jetzt. Und dass sie von seinen psychischen Schwierigkeiten weiß.
Claire hat den Besucher natürlich namentlich angemeldet. Hab’s Träumerle schon erklärt: Da Cosima Anteil daran hatte, dass es um CP zum Skandal und zur Auflösung kam, hat sie natürlich den stummen Mann, der damals den Schießbefehl gab, nicht vergessen. Und Cosima erkennt sehr wohl nach wenigen Sätzen von Mark, dass er krank ist, PTBS, das ist doch eine clevere Reporterin.
Könnte ich in ein zwei Sätzen klären, wenn es zu Irritationen kommt.

„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Das System hat vollkommen versagt, Mark.“
Also war erkannt worden, wie anfällig es für Fehleinschätzungen war? Weil solche Dinge passiert sind, wie der falsche Befehl? Hm. Dann wäre das ja eigentlich eine Entlastung für ihn.
Es hat ihn auch niemand Vorwürfe gemacht. Die Firma hat sich anfänglich ( in der Ursprungsgeschichte) schützend vor Mark gestellt. Dann gab es die Firma nicht mehr, aber sein Verfolgungswahn, durch die Schuldgefühle hervorgerufen, der ist geblieben.


„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Ja, ich merke doch, dass ich am Ende etwas schwimme.
Das, was Mark da ausspricht, ist die Schlussfolgerung, die sein kranker Geist aus seiner falschen Entscheidung (die Drohne schießen zu lassen) gezogen hat.

Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten.
Das wiederum finde ich eine ziemlich coole Idee. Ich wundere mich nur, warum Claire auf ihn hört und woher auf einmal Cati kommt.
Ich musste ein bisschen lesen zu diesem ganzen KI-Kram. Einsatz kognitiver Systeme, Cybertechnik, künstliche neuronale Netze. Versteh ich nix von, das einzige, was sich eingeprägt hat, KI ist lernfähig und die Systeme arbeiten entsprechend ihrer Programmierung effizient und fehlerlos. Diese Erkenntnis hab ich in der KG auf den Kopf gestellt. Meine KI bezieht Position, schlägt sich auf die Seite des Schwachen, beschützt ihn, lässt ihn entkommen, nach dem sie diesen Worten gelauscht hat.
„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Claire und Kati sind verbunden, gekoppelt, oder wie soll ich es nennen.

Nein, keine Klinik, kein doppelter Boden. Alle seltsamen Vorkommnisse, die der Leser durch Marks Augen erlebt, werden immer kurz danach von mir richtig gestellt.

(Ein bisschen musste ich auch an die Autorin denken, die nach vollendetem Copywrite auf "absenden" drückt und durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spaziert.)

Fast richtig! Nach „absenden“ bin ich durch die geöffneten Schiebetüren in den Sonnenuntergang geritten.
Da kam er nämlich wieder durch, mein Hang zum Parodistischen.

Liebe Chutney, danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, meinem verwirrten Charakter zu folgen. Schließlich hast du ja mit deinem eigenen Personal alle Hände voll zu tun. :lol:

Liebe Grüße von peregrina von den Paranoia-Festspielen

Hallo @GoMusic,

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Wow, super Anfang. Erzeugt sofort ein Bild in meinem Kopf.
Supi. Haben bisher alle Kommentarier so empfunden.


hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit.
Coole Sprüche. Der Stil gefällt mir.
Es gab zwei Versionen, eine mit flotter, pseudo-witziger Sprache und eine mit ruhigem, nachdenklichem Sound, irgendwann hab ich den Mittelweg gewählt.

„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
Ja, sie achtet auf seine Gesundheit.
Kann man sagen, sie widerspricht, meutert, aber nur zu Marks Wohl.

Ein flotte Story, toll geschrieben.
Ich war drauf und dran, den armen Kerl seine Ängste abzunehmen.

Warum hast du's letztlich nicht getan? Er wäre dir sicher sehr dankbar gewesen.

Ich finde, du solltest mehr solcher Geschichten schreiben.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Musste mich schon elend verbiegen, um etwas halbwegs Brauchbares zusammenzuschustern. Das Copy hab ich mehr als Herausforderung gesehen, um mal über den eigenen Tellerrand hinauszuspähen. Die Beziehungskisten von Mensch zu Mensch liegen mir mehr.
Dankeschön für dein Interesse an der KG.

Liebe Grüße von peregrina

 

„Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt.

Ich war gestern in dem Spielfilm „Yesterday“.

Da wird jeder berechtigterweise fragen, warum nimmt der einen Unterhaltungsfilm, wenn hier jemand mit einer „John-Lennon-Brille“ auftritt und „Imagine“ erwähnt wird.

Der Film zeigt von Anfang an die Macht Googles (und auch weiterer Konzerne), denn der Inhalt des Films kann nur funktionieren, wenn sich keiner mehr der Beatles erinnert – man guugelt nach „Beatles“ und erhält natürlich ein Automodell und Käfer zur Antwort.
Auch die Namen der Fab-Four sind gelöscht und nur der Hauptdarsteller weiß um Sgt. Pepper.

Was hat das nun mit Deiner Geschichte zu tun,

liebe peregrina?

Niemand weiß so genau, wer hinter dem modernen Big Brother steckt. Nicht so etwas wie Faschisten oder Bolschewisten, wie es Orwell noch „1948“ für „1984“ fürchtete.Aber:

Es ist der Traum des Silicon Valleys (vgl. meine Rezension hierorts „Arbeit, Konsum und Freiheit – / Schiller, Marcuse, Lanier Wi€dergelesen – / 50 Jahre ‚Der eindimensionale Mensch‘") und Amazon, Facebook, Google, Huawei, Microsoft u. a., wobei Huawei den Vorteil hat, mit der Staatsführung ohne Lobby konform zu gehen. Die „Volksrepublik“ ist das Unternehmen – und wer abweicht, gehört zut Umschulung ins Arbeitslager.

Wenn wir hören, dass Lobbiisten (als die „Fachleute“, die es ja wissen müssen) Gesetzesvorhaben der Ministerialbürokratie entwerfen, dürfen wir uns eines Tages über nix mehr wundern.

Die Rebellion findet bestenfalls noch ungestraft im Magen statt.

Interessant wäre zu wissen, wie europäische Umerziehungslager aussähen. Komme mir dann keiner, wie etwa Helmut Schmidt seinerzeit im Gespräch mit Fritz Stern (Historiker), der leugnete, man habe in Hamburg nix von Dachau gewusst. Und Stern konterte, solche Lager dienten der Abschreckung und da wäre eine Verheimlichung kontraproduktiv. Kafkaesk wird es dann auch nur selten zugehen.

Flusenlese

Ich saß auf der Kante des Sofas, den Kopf in die Hände gestützt[,] und wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte.
Der Relativsatz ist zu Ende und die Konjunktion verbindet gleichrangige Satzteile des Hauptsatzes

Sie hatte mich interviewt, vor ein paar Tagen.
Warum das Komma? Wenn unbedingt eine Pause eingelegt werden soll - es gibt doch Gedankenstriche

Ich goss es randvoll und reckte es in die Höhe.
Ein Körperteil kann „sich strecken“ (= recken), ein Glas kann erhoben werden … oder ähnliches.

Dann kippte ich es in einem Zug.
Welche Linie?
Du kipptest es in einem Zug „runter“.

„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
„komm rein“ aber „reinkommen“ ein Wort! (kommt nochmal:)
Es war ein Fehler[,] hierher zu kommen, …
und „hierherkommen“ auch als Infinitiv ein Wort. Kommt gleich nochmal so ähnlich)
Als ich an dem Penner vorbei kam, …
vorbeikommen
... und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher gekommen war.

Nachdem ich mehrmals umgestiegen war, konnte ich davon ausgehen, dass mir niemand gefolgt war.
M. E. ginge der Appendix auch schlicht als „dass mir niemand folgte“

Die Sache duldet sicher keinen Aufschub?“
¿“?“?
Sagen Sie, was Sie zu sagen haben[,] und dann verschwinden Sie!“

Der m. E. schönste Satz

Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.

Dat was
het
windje

 

Hey peregrina,

meine Herren, Du verlangst dem Leser hier aber ordentlich was ab. Ich bin ehrlich, ich habe die Kommentare und deine Antworten gelesen, bevor ich mich an den Kommentar getraut habe. Mir ging das alles einen kleinen Zacken zu fix, sehr dicht gewebt, die Story. Und ich lese ja immer erst die Originale, dann die Copy, in diesem Fall wünschte ich, ich wäre umgekehrt vorgegangen, denn der Vorlauf ist ja nicht ganz unwichtig fürs Verständnis. Klar, Du gibst die wesentlichen Infos auch weiter, aber eben doch sehr engmaschig, insofern mag ich jetzt nicht beurteilen, ob es für mich auch solo funktioniert hätte. Vielleicht kann dazu jmd. was sagen, der das Original nicht vorab gelesen hat, der ist auf jeden Fall hilfreicher. Die Idee/Deinen Ansatz finde ich großartig. Also, dass die Fehlentscheidung auch sein Leben zerstört hat. Er fest sitzt, in seiner Schuld.

„Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit. Mit Schreiben hatte das nichts zu tun, was er dann tat. Eine einzige Fingerbewegung über den Screen und in Null Komma Nix waren alle über meinen neuen Status im Bilde: Insurance, Europaparlament, Verfassungsschutz.
Mochte ich sehr gern.

„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
:) - Hier habe ich zumindest gecheckt, dass Kati als KI schon ein sehr eigenständiges Wesen ist.

Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Ich war auch irritiert. Meint sie jetzt echt flat wie Wohnung?

Trotzdem gönnte ich mir ein paar unkeusche Gedanken an Cosima und der Schaum auf meiner Haut begann nach Zitrone zu duften.
Nice.

„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
Fand ich super. Umwelt also noch immer Arsch.

„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
Hier musste ich echt schmunzeln.

Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod. Ich wollte sie nicht hören. Doch es gab kein Erbarmen. Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.

Okay, vielleicht reicht es doch. So beim zweiten Lesen ... Bis zur Ankunft im Sender konnte ich Dir ganz gut folgen und hatte auch echt Freude. Aber dann wurde mir das irgendwie zu ... viel?

Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Danke, Mark!“
Wofür genau noch mal bedankt sie sich?

„Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“
Hier weiß ich ja noch nichts von dem Zeitunterschied und fragte mich: War die jemals weg? Hä? Der quasselt doch die ganze Zeit. Aber klar, Du willst die Brücke aufbauen, verstehe das schon von der Absicht her.

„Aber der Fall ist aufgeklärt.“
Bau die Brücke doch weiter ... Aber der Fall ist seit zwei Jahren aufgeklärt ...

„Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“
Wieso sie auch? Wenn er ihr nicht alles erzählt hat, wie ja gerade behauptet ... (schon klar er ist irre, aber es fehlt mir hier die Logik, von mir aus auch eine irre Logik.

„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Das System hat vollkommen versagt, Mark.“
Hier hat es dann wieder klick gemacht. Ich fühlte mich wieder auf sicheren Pfaden.

„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Nicht wir müssen uns ausliefern - sondern wir sind der KI ausgeliefert! Das macht einen Unterschied, gerade was seine Wahrnehmung betrifft.

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Zwei Riesen in Rot-Kreuz-Uniform traten aus dem Lift und stürzten auf mich zu.
Da fühlte ich mich gerade sicher und hier war ich gleich wieder draußen. Ich dachte, die sind vors Haus gegangen ....

„Claire! Kati!“, rief ich aus Leibeskräften, „helft mir!“ Ich stolperte zum Ausgang.
Wieso die ihm nun tatsächlich helfen, ging mir Null auf. Ich habe deine Erklärung gelesen, Eigenleben, weiblich und so - okay. Aber dass die beiden KIs nun auch noch Busenfreundinnen sind, darauf wäre ich im Leben nie gekommen. Ich weiß nicht, ich fand das alles hübsch, im Sender verlor ich bisschen den Faden, aber das Ende hat mich völlig verwirrt. Schade eigentlich drum.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner Verwirrung ein bisschen die Stolpersteinrichtung aufzeigen. Ich fand das echt spannend zu lesen und gut geschrieben bis halt auf den letzten Absatz.

Liebe Grüße, Fliege

 

Liebe @peregrina ,

ich hätte deinen Text ja schon lange kommentiert, wenn ich gewusst hätte, was und wie. Nicht dass er mir nicht gefallen hätte. Es ist nur so, dass ich geplättet bin über deinen Ausflug in SF. Was habe ich überhaupt kapiert?
Es geht für mich um das Verhältnis von Menschen zu Künstlichen Intelligenzen. Dein Prota scheint zu glauben, dass eher die Menschen Fehler begehen als die KI's. Kann aber auch sein, dass ich alles missverstanden habe und mir einfach dazu passend die Zitate zusammengestellt habe.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen. Ich saß auf der Kante des Sofas, den Kopf in die Hände gestützt und wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte. Das Scheppern der Air Condition verstärkte das Pochen in meinen Schläfen. Es wurde Zeit, dass jemand von der Hausverwaltung vorbeischaute und die maroden Teile ersetzte, so wie sie mich ersetzt haben, die feinen Herren von der Crime Prevention.

Da ist schon mal klar, die Vorgesetzten (Arbeitgeber) sind nicht seine Freunde, wo die ihn doch einfach aussortieren.

„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“

Kati ist ihm näher, auf sie zählt er. Sie ist kompetent und zuverlässig.

„Kati, bitte Kontakt mit Food-Service herstellen!“
„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“

„Vergiss es! Ich geh selber.“

Und sie kümmert sich um ihn wie eine Mutter /Schwester/ Freundin.

Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.

An Spannung mangelt es dem Text nicht. Dazu sehr schön formuliert.

Cosima. Ich musste sie warnen, sie war in Gefahr. Alle waren wir in Gefahr. Beim Klingeln des Handys zuckte ich zusammen. Ich folgte der Melodie von Imagine und fand das kleine Schwarze unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans.

Zugegeben, das kleine Schwarze ist ein besetzter Begriff bei mir:D. In dieser Kombination steckt Humor, der aber zum Kontext nicht so recht zu passen scheint. Ich glaube, da hast du einen darling untergebracht ... du weißt, was man da tun muss.

Ich verstand sofort. Cosima konnte nicht reden, wir mussten von hier verschwinden. Ich packte sie am Handgelenk und zog sie hinter mir her. Die Türen glitten auf, wir rannten gegen eine Mauer aus Hitze, prallten zurück.
„So geht das nicht, Mark! In einer Stunde bin ich auf Sendung. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben und dann verschwinden Sie!“
„Sie werden bedroht, weil Sie Kontakt zu mir aufgenommen haben“, zischte ich.
„Ich?“
„Ja. Jetzt sind die auch hinter Ihnen her!“
„Wer?“
„Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht!“

Die Paranoia nimmt Fahrt auf.

„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosima hatte Angst bekommen. Sie wollte es nur nicht eingestehen. Ihre Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden.

Ist das jetzt der Autor? Der letzte Satzt kehrt wieder zum Prota zurück. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr schwierig ist, die Gedankengänge eines Protagonistendenen des Autors abzugrenzen. Wenn du die Reihenfolge der Sätze umdrehenund sie ins Präsens setzten würdest, wäre es vielleicht deutlicher.

„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“

Oh je, welche Unterwerfung!

Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.

Du wirst dich doch nicht mit dem Prota solidarisieren! Bietest ihm doch nur einen mitleidigen Ausweg:confused:

Ich finde, du solltest öfter SF schreiben. Du hast ein Talent dafür. @Träumerle darf zufrieden sein.

Liebe Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber @Friedrichard,

vielen Dank für deinen Besuch. Wie immer ist er ein Anstoß, um über verschiedene Eckpunkte nachzudenken. Dieses Mal war er sogar ein Schubs wieder mal ins Kino zu gehen. (Deshalb hat die Antwort so lange gedauert.) Hab mir den Film „Yesterday“ angesehen, jetzt kann ich auch mitreden.

Niemand weiß so genau, wer hinter dem modernen Big Brother steckt. Nicht so etwas wie Faschisten oder Bolschewisten, wie es Orwell noch „1948“ für „1984“ fürchtete.

Das wird nicht klar in der Geschichte, das stimmt. Doch es wird auch nicht deutlich, inwieweit und ob überhaupt eine (verstärkte) Observierung im Vergleich zu heutigen Verhältnissen stattfindet oder die HF sich alles nur einbildet.

Es ist der Traum des Silicon Valleys (vgl. meine Rezension hierorts „Arbeit, Konsum und Freiheit – / Schiller, Marcuse, Lanier Wi€dergelesen – / 50 Jahre ‚Der eindimensionale Mensch‘") und Amazon, Facebook, Google, Huawei, Microsoft u. a., wobei Huawei den Vorteil hat, mit der Staatsführung ohne Lobby konform zu gehen. Die „Volksrepublik“ ist das Unternehmen – und wer abweicht, gehört zut Umschulung ins Arbeitslager.
Aufschlussreiche Ausführungen, habe sie mit Interesse gelesen.
Die Aussage: „Die Maschine wird gottgleich.“ Hat mich angesprungen.
Sie ist das Verbindungsglied zwischen deiner Rezension und meiner Copy-Geschichte und entspricht genau dem innigen Wunsch meiner Hauptfigur, die total konfus durch die KG irrt. Cool!

Ich bin jetzt über den Teppich gerobbt und habe alle Flusen aufgelesen, ganz in deinem Sinne.

ich saß auf der Kante des Sofas, den Kopf in die Hände gestützt[,] und wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte.
Der Relativsatz ist zu Ende und die Konjunktion verbindet gleichrangige Satzteile des Hauptsatzes
Komma nach „und“ tut mir generell weh, wobei ich dieses Relativsatz-Dings schon begriffen habe.

Ich goss es randvoll und reckte es in die Höhe.
Ein Körperteil kann „sich strecken“ (= recken), ein Glas kann erhoben werden … oder ähnliches.
Das würde ich gerne so belassen, das Glas hängt ja am gestreckten/gereckten Arm.


„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
„komm rein“ aber „reinkommen“ ein Wort! (kommt nochmal

Es war ein Fehler[,] hierher zu kommen, …
und „hierherkommen“ auch als Infinitiv ein Wort. Kommt gleich nochmal so ähnlich)

Als ich an dem Penner vorbei kam, …
vorbeikommen

... und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher gekommen war.
Wow, da ist ja einiges zusammengekommen!

Der m. E. schönste Satz
Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
Merci!

Danke für dein Interesse und die intensive Komma-Lese.

Liebe Grüße von peregrina


Liebe @Fliege,

danke, dass du die KG gelesen hast und mir deine Eindrücke hinterlässt, sind super wichtig.

meine Herren, Du verlangst dem Leser hier aber ordentlich was ab
Echt jetzt? Nachdem Träumerle und Chutney auch Schwierigkeiten, vor allem mit dem Verständnis des Endes hatten, hätte ich es wissen müssen.
Ich bin ehrlich, ich habe die Kommentare und deine Antworten gelesen, bevor ich mich an den Kommentar getraut habe. Mir ging das alles einen kleinen Zacken zu fix, sehr dicht gewebt, die Story.
„dicht gewebt“ ist doch etwas Positives, ich mag mich nicht so lange bei Banalitäten aufhalten . Ich bin ein schneller, atemloser KG-Erzähler, das hab ich mir irgendwann mal antrainiert.

Und ich lese ja immer erst die Originale, dann die Copy, in diesem Fall wünschte ich, ich wäre umgekehrt vorgegangen, denn der Vorlauf ist ja nicht ganz unwichtig fürs Verständnis. Klar, Du gibst die wesentlichen Infos auch weiter, aber eben doch sehr engmaschig, insofern mag ich jetzt nicht beurteilen, ob es für mich auch solo funktioniert hätte.
Das ist ja immer der Balanceakt – für mich jedenfalls. Einerseits will man dem Leser nicht alles vorkauen, andererseits läuft man mit dieser Denkweise Gefahr, dass an einigen Stellen doch echte Informationen fehlen.
Vielleicht kann dazu jmd. was sagen, der das Original nicht vorab gelesen hat, der ist auf jeden Fall hilfreicher.
Bisher hat sich noch kein Opfer gefunden, aber es gibt ja auch viel zu lesen in dieser Copy-Runde. :D

Die Idee/Deinen Ansatz finde ich großartig. Also, dass die Fehlentscheidung auch sein Leben zerstört hat. Er fest sitzt, in seiner Schuld.
Gut, das freut mich!

Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Ich war auch irritiert. Meint sie jetzt echt flat wie Wohnung?
Yes! Wir haben doch so einige Begriffe alemanisiert, wie Shorts, Lift, was weiß ich. Die schreiben wir mit einer Selbstverständlichkeit mit Großbuchstaben.

„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
Fand ich super. Umwelt also noch immer Arsch.
Ist noch schlimmer geworden. Die momentanen Hitzewellen sind die Regel geworden. Drückt ein bisschen meine pessimistische Überzeugung aus, dass es schon nach zwölf ist.

„Willst du nicht kurz zu mir rein kommen, Kati?“
Der Dialog weist schon darauf hin, dass Mark ein Stück neben der Spur läuft.

]Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod. Ich wollte sie nicht hören. Doch es gab kein Erbarmen. Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
Okay, vielleicht reicht es doch. So beim zweiten Lesen ... Bis zur Ankunft im Sender konnte ich Dir ganz gut folgen und hatte auch echt Freude. Aber dann wurde mir das irgendwie zu ... viel?
Wichtiger Hinweis, danke!

Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Danke, Mark!“
Wofür genau noch mal bedankt sie sich?
Mark Seidel. Ich muss Cosima Lamar sprechen. Sie sehen übrigens blendend aus, Claire“, sagte ich, ohne Luft zu holen.
Name – Anliegen – Kompliment
Die KI arbeitet das logisch ab:
Sie kramte in ihrer Datenbank. „Mark Seidel, Bürgerkennnummer: 05.072000?“
„Genau!“
„Ich sehe, Sie haben keinen Termin“, sagte sie streng. „Aber ich melde Sie an. Die Sache duldet sicher keinen Aufschub.“ Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Danke,
Mark!“

„Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“
Hier weiß ich ja noch nichts von dem Zeitunterschied und fragte mich: War die jemals weg? Hä? Der quasselt doch die ganze Zeit. Aber klar, Du willst die Brücke aufbauen, verstehe das schon von der Absicht her.
Ich gehe davon aus, dass der Leser davon ausgeht, es sind erst wenige Tage seit dem Vorfall im Park vergangen.
Und bei dem Interview von damals ist Mark kein Wort über die Lippen gekommen, deshalb Cosimas spöttische Bemerkung: Sprache wieder da!
Außerdem denke ich, dass die Journalistin sich an die Ereignisse, die so hohe Wellen schlugen, noch gut erinnern kann.

Bau die Brücke doch weiter ... Aber der Fall ist seit zwei Jahren aufgeklärt ...
wollte ihm doch die Chance geben, erst noch diesen Unsinn auszuplaudern:
„Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“
Wieso sie auch? Wenn er ihr nicht alles erzählt hat, wie ja gerade behauptet ... (schon klar er ist irre, aber es fehlt mir hier die Logik, von mir aus auch eine irre Logik.
Aber er bildet sich doch ein, sie wollte ihn im Park treffen und ihm Infos entlocken.

„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Das System hat vollkommen versagt, Mark.“
Hier hat es dann wieder klick gemacht. Ich fühlte mich wieder auf sicheren Pfaden.
Jott sei Dank!
„Nein“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System ist perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Nicht wir müssen uns ausliefern - sondern wir sind der KI ausgeliefert! Das macht einen Unterschied, gerade was seine Wahrnehmung betrifft.
Natürlich. Vielleicht nimmt der Leser das Szenario so wahr, dass eine Auslieferung bereits stattgefunden hat, aber in Marks Gedankenwelt muss das erst noch geschehen. Seine Auffassung: Er selber hat im Fall Erik Hölzer versagt, die KI arbeitet ohne menschliches Eingreifen fehlerlos

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Zwei Riesen in Rot-Kreuz-Uniform traten aus dem Lift und stürzten auf mich zu.
Da fühlte ich mich gerade sicher und hier war ich gleich wieder draußen. Ich dachte, die sind vors Haus gegangen ....
Nee, Mark wollte das, dann sind sie von der Hitze zurückgeprallt.


Wieso die ihm nun tatsächlich helfen, ging mir Null auf. Ich habe deine Erklärung gelesen, Eigenleben, weiblich und so - okay.
Das ist schade. Die KIs nehmen menschliche Züge an, können Sympathie entwickeln, treffen selbstständig Entscheidungen. Dachte eigentlich, man erkennt das schon sehr früh an Katis Ansagen.
Aber dass die beiden KIs nun auch noch Busenfreundinnen sind, darauf wäre ich im Leben nie gekommen. Ich weiß nicht, ich fand das alles hübsch, im Sender verlor ich bisschen den Faden, aber das Ende hat mich völlig verwirrt. Schade eigentlich drum.
Ich hol mal die Kati aus dem letzten Abschnitt. Vllt. hilft das schon, Verwirrung abzubauen.
Eigentlich ist das Ende eine absolute Horrorvision. Claire gehorcht nicht mehr den Befehlen, erfüllt nicht ihrer Aufgabe, den Sender zu sichern. Sie entscheidet einfach mal so, den Mann, der ihr schmeichelte, entkommen zu lassen. Marks kranke Sehnsucht, die erfüllt sich damit.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner Verwirrung ein bisschen die Stolpersteinrichtung aufzeigen. Ich fand das echt spannend zu lesen und gut geschrieben bis halt auf den letzten Absatz.
Ich danke dir wie verrückt fürs Lesen und auf die Sprünge helfen.
Wenn noch ein bisschen Zeit verstrichen ist, sehe ich bestimmt selber, an welchen Ecken noch akuter Mangel herrscht.

Liebe Grüße von peregrina


Liebe @wieselmaus,
auch dir gilt mein unendlicher Dank für deine Mühe.

ich hätte deinen Text ja schon lange kommentiert, wenn ich gewusst hätte, was und wie. Nicht dass er mir nicht gefallen hätte. Es ist nur so, dass ich geplättet bin über deinen Ausflug in SF. Was habe ich überhaupt kapiert?

Ach, speedy, ist er denn wirklich so kompliziert zu deuten?

Es geht für mich um das Verhältnis von Menschen zu Künstlichen Intelligenzen. Dein Prota scheint zu glauben, dass eher die Menschen Fehler begehen als die KI's. Kann aber auch sein, dass ich alles missverstanden habe und mir einfach dazu passend die Zitate zusammengestellt habe.
Du hast alles richtig interpretiert. Ja, das ist seine Überzeugung. Die resultiert aus dem Ereignis in Träumerles KG, als Mark den Schießbefehl gab, obwohl die Drohne vorher warnte: Schlechte Sicht der Bäume wegen.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Mark aber auch Schaden genommen hat. Ich bin von einer Posttraumatischen Belastungsstörung ausgegangen, so als eingefleischter Hobby-Psychologe.

Die Zusammenstellung deiner Erkenntnisse beweist, alles klar wie Kloßbrühe!

Da ist schon mal klar, die Vorgesetzten (Arbeitgeber) sind nicht seine Freunde, wo die ihn doch einfach aussortieren.
In seiner Verfassung war er einfach nicht mehr in der Lage, den Job auszuüben.

Kati ist ihm näher, auf sie zählt er. Sie ist kompetent und zuverlässig.
Ja, und der einzige Kontakt, den Mark hat.

Und sie kümmert sich um ihn wie eine Mutter /Schwester/ Freundin.
Auch richtig, überschreitet aber ihre Kompetenzen.

An Spannung mangelt es dem Text nicht. Dazu sehr schön formuliert.
Nach dieser Aussage hab ich fix mal einen Freudentanz hingelegt! Auch bei der Hitze:

Cosima. Ich musste sie warnen, sie war in Gefahr. Alle waren wir in Gefahr. Beim Klingeln des Handys zuckte ich zusammen. Ich folgte der Melodie von Imagine und fand das kleine Schwarze unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans.
Zugegeben, das kleine Schwarze ist ein besetzter Begriff bei mir. In dieser Kombination steckt Humor, der aber zum Kontext nicht so recht zu passen scheint. Ich glaube, da hast du einen darling untergebracht ... du weißt, was man da tun muss.
Hmm, das weiß ich. Ich sollte wirklich mehr Ernsthaftigkeit an den Tag legen. :cry:
Ich warte aber trotzdem noch mit der Exekution.

Die Paranoia nimmt Fahrt auf.
noch so eine korrekte, doch auch liebenswerte Einschätzung

„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosima hatte Angst bekommen. Sie wollte es nur nicht eingestehen. Ihre Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden
.
Ist das jetzt der Autor? Der letzte Satzt kehrt wieder zum Prota zurück. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr schwierig ist, die Gedankengänge eines Protagonistendenen des Autors abzugrenzen. Wenn du die Reihenfolge der Sätze umdrehenund sie ins Präsens setzten würdest, wäre es vielleicht deutlicher.
Kannst du mir das vielleicht noch mal erklären?

Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
Du wirst dich doch nicht mit dem Prota solidarisieren! Bietest ihm doch nur einen mitleidigen Ausweg
Doch, ich hab ein Herz für die Schwachen und Verwirrten. Was sollte ich denn machen?
Ich dachte halt, so ein offenes Ende tut der KG gut.

Ich finde, du solltest öfter SF schreiben.
Huch, bloß nicht. Da geht mir die Fantasie ab. Aber so im Copy-Taumel kann man ja mal die eingelaufenen Wege verlassen, nicht wahr?

Du hast ein Talent dafür.
Ach, speedy, das ist lieb gemeint von dir, aber ich befürchte, es ist ein klein, klein bisschen anders.
Unter uns: Wirklich gute Geschichten sehen anders aus, die hinterlassen nicht so viele Fragezeichen. :confused: Doch, wenn ich es mir recht überlege, deine Fragezeichen waren imaginär.

Herzlichen Dank für deinen Besuch. Ich habe schon bemerkt, dass du wieder mal konsequent und eisern kommentierst, das gilt auch für @Fliege und @Friedrichard, Hut ab!

Herzliche Grüße von peregrina

 

Liebe @peregrina ,

„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosima hatte Angst bekommen. Sie wollte es nur nicht eingestehen. Ihre Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden.

ich hatte den flüchtigen Eindruck, als ob hier der Autor eine Info gibt, bzw. ein Perspektivwechsel stattfindet. Ich mach mal einen Änderungsvorschlag, aber nur, um deutlich zu machen, was ich meinte. Es hat ja sonst niemanden gestört.

... Niemand ist in Gefahr." Cosimas Augenlider zuckten. Ganz klar, sie hatte Angst bekommen, wollte es aber nicht eingestehen. Ihre Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden.

Das war's schon.
Cool bleiben, auch wenn's höllisch heiß wird. Ich geh gar nicht raus, das ist der Vorteil, wenn man pensioniert ist .

Herzliche Grüße
wieselmaus

 

Moin, moin @peregrina ,
war an Deiner Geschichte nicht sogar ein SF Tags dran. Oder hatte ich reingelesen und war schwer verwirrt? Egal, ich will jetzt aus der Nachmittagshitze da draußen und daher kriegst Du jetzt einen Kommentar. Ich habe erst Deien Geschichte gelesen, dann das Original, dann auch einiges Verstanden und versuche das jetzt mal an ein paar Zitaten zu erklären. Wenn es zu unverständlich ist, sorry, mein Kopf mag die Temperaturen einfach gar nicht ..,

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Toller erster Satz, ich erwarte eine spannende Geschichte

„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“
Mh, der hat ja eine seltsamen Umgangston mit seiner Freundin/Hausangestellten. Ganz ehrlich, auf so eine Alexa-Variante bin ich einfach nicht gleich gekommen. Aber wie gesagt - geröstetes Gehirn

„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
„Vergiss es! Ich geh selber.“
Okay, hier ahne ich was und habe meinen Spaß an ihrer Selbstständigkeit.

Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon, als wäre eine Drohne hinter ihr her. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.
Wow! Spannend gemacht, ich bin sehr gespannt, was mit ihm passieren wird.

„Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Welche Flat? Eine Flatrate beim Einkaufen?

Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“
Ich mag den künstliche Betreuerin

fand das kleine Schwarze
Warum sucht er nach einem Kleid? Ach, das Telefon. Sorry, das ist so, als wenn Du ihn nach Tempos suchen lässt und gestreichelt dann die Katze namens Tempo, sehr verwirrend, weil anders belegt.

Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
Du hast tolle Sätze drin, gefallen mir einige richtig gut.

„Alle sind wir in Gefahr! CP ist überall, ich kann sie hören und riechen. Sie haben nur ein Ziel, nämlich Menschen zu jagen.“ Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Okay? Der Mann ist verwirrt. Schwer verwirrt und verängstigt. Aber ich sehe irgend etwas nicht ...
Da ich ja vorm kommentieren das Original gelesen habe, klappt es jetzt natürlich besser, aber ohne diesen Hintergrund? Vielleicht sollte ich die Kommentare der anderen lesen, ist ja schwer peinlich, wenn ich hier alleine auf dem Schlauch stehe, aber zu spät ...

Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
Uff! Also wirklich versprochen, ich lese die Geschichte nochmal ganz früh morgens! Aber ich habe diese Ende nicht kommen sehen, ne, ich kann es nicht mal nachvollziehen.
Sorry, Peregrina, das soll jetzt absolut nicht negativ sein, aber ich habe nur einigen (da aber tolle Details) Deiner Geschichte kapiert/gefühlt/zusammenbekommen. Mag auch am Thema liegen

Dafür freue ich mich umso mehr auf weitere Geschichten von Dir, Deine frechen Sprüche und viele Formulierungen haben mir sehr gut gefallen.
Beste Wünsche
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @wieselmaus,

das ist generell eine interessante Frage, Sind es die Gedanken des Protagonisten oder schiebt sich der Autor davor? Für mich steckt ja hinter jeder Schandtat ausschließlich der Autor, das will sagen, ich kann die beiden ohnehin nie wirklich auseinanderhalten. Darum hab ich mich auch so schwer getan, deine Bemerkung richtig einzuordnen.

„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosima hatte Angst bekommen. Sie wollte es nur nicht eingestehen. Ihre Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden.

Du willst mir mitteilen, dass Mark ja gar nicht wissen kann, was in Cosima vorgeht. Das ist korrekt. Aber da er sowieso weiße Mäuse, rosa Elefanten, zerfledderte Zettelchen und Wurmlöcher sieht, wo keine sind, war ich so frei, ihn Angst wahrnehmen zu lassen. Ich als Autor bin davon ausgegangen, dass Cosima recht cool, abgeklärt, souverän mit der Situation umgeht und in der wörtlichen Rede wird das auch recht deutlich.
„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“

Behaupte ich mal unverfroren!

Ich kann auch deinen Vorschlag, die Sätze umzudrehen, gerne übernehmen, damit klarer wird, wie Mark auf die absurde Idee kommt, dass Cosima Angst bekommt.

Danke für die nochmalige Rückmeldung und das machst du genau richtig:

Immer cool bleiben, auch wenn's höllisch heiß ist.

Liebe Grüße von peregrina


Liebe @greenwitch,

das ist ja herrlich, dass wir uns endlich mal im virtuellen Bereich begegnen.

war an Deiner Geschichte nicht sogar ein SF Tags dran.
Bisher nicht, gute Anregung, verhindert vllt. Stolperfallen für zukünftige Leser.

Oder hatte ich reingelesen und war schwer verwirrt?
Das kann ich dir nicht beantworten, ganz ausgeschlossen ist das nicht, dass die Verwirrung meines Protas ansteckt.

Egal, ich will jetzt aus der Nachmittagshitze da draußen und daher kriegst Du jetzt einen Kommentar.
Ja, ja, du bist ganz fleißig am Kommentieren und weder Freund noch Feind noch die Bullenhitze können dich da ausbremsen. Darf ich dir meine Hochachtung aussprechen?

Ich habe erst Deien Geschichte gelesen, dann das Original, dann auch einiges Verstanden und versuche das jetzt mal an ein paar Zitaten zu erklären.
Wenn man die Kopie erst versteht (vollkommen versteht), wenn man das Original gelesen hat, dann fehlen hundertpro Infos. So weit bin ich schon in meinem Erkenntnisprozess.

„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“
Mh, der hat ja eine seltsamen Umgangston mit seiner Freundin/Hausangestellten. Ganz ehrlich, auf so eine Alexa-Variante bin ich einfach nicht gleich gekommen. Aber wie gesagt - geröstetes Gehirn
nee, nicht alles auf die Sonne schieben, da könnte wirklich fürs Verständnis der SF-tag hilfreich sein

Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon, als wäre eine Drohne hinter ihr her. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.
Wow! Spannend gemacht, ich bin sehr gespannt, was mit ihm passieren wird.
Dass unter einer KG von mir mal das Wort spannend auftauchen würde, wer hätte das gedacht?

„Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Welche Flat? Eine Flatrate beim Einkaufen?
Seine Wohnung. Wir leben doch im Jahr 2036, wesentlich mehr englische Begriffe haben ihren Einzug in unsere Sprache gehalten
Kann grad gar nicht einschätzen, ob es gut ist, wenn der Leser an solchen kleinen Accessoires hängen bleibt,

fand das kleine Schwarze
Warum sucht er nach einem Kleid? Ach, das Telefon. Sorry, das ist so, als wenn Du ihn nach Tempos suchen lässt und gestreichelt dann die Katze namens Tempo, sehr verwirrend, weil anders belegt.
Weiß ich doch. War ein peregrina-Späßchen. Ich denke aber, ich überarbeite und … lass ihn wirklich die Katze finden. Die kleine Schwarze, haha!
aus demkleinen Schwarzen ist jetzt "Gerät" geworden

Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
Du hast tolle Sätze drin, gefallen mir einige richtig gut.
na, ist doch schon mal die halbe Miete, ich danke dir

„Alle sind wir in Gefahr! CP ist überall, ich kann sie hören und riechen. Sie haben nur ein Ziel, nämlich Menschen zu jagen.“ Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Okay? Der Mann ist verwirrt. Schwer verwirrt und verängstigt. Aber ich sehe irgend etwas nicht ...
Da ich ja vorm kommentieren das Original gelesen habe, klappt es jetzt natürlich besser, aber ohne diesen Hintergrund? Vielleicht sollte ich die Kommentare der anderen lesen, ist ja schwer peinlich, wenn ich hier alleine auf dem Schlauch stehe, aber zu spät ...
Nein, musst dich nicht sorgen, auf dem Schlauch gibt es Gedränge und ich weiß nicht, welche Informationen der Leserschaft fehlen und an welcher Stelle. In meinem Kopf ist alles klar.

Braucht der Leser
die Vorgeschichte von CP und Erik Hölzer zum Verständnis,
eine Jahreszahl dezent bei den Nachrichten eingestreut,
mehr Hinweise, dass Mark Hallus hat, dass man ihm nicht alles glauben darf und
dass seine Ängste nicht berechtigt sind?
Soll ich die Geschichte noch nicht nach der Begegnung mit Cosima enden lassen?

Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
Uff! Also wirklich versprochen, ich lese die Geschichte nochmal ganz früh morgens! Aber ich habe diese Ende nicht kommen sehen, ne, ich kann es nicht mal nachvollziehen.
Ende nicht kommen sehen ist gut, nicht nachvollziehen können ist schlecht!

Ich sag’s gleich, alleine komm ich nicht drauf und auch nicht dahinter, wo noch Informationsbedarf besteht.

Sorry, Peregrina, das soll jetzt absolut nicht negativ sein, aber ich habe nur einigen (da aber tolle Details) Deiner Geschichte kapiert/gefühlt/zusammenbekommen. Mag auch am Thema liegen.
Mensch witch, ich freu mich doch, wenn ich ehrliches Feedback kriege. Alles positiv.

Und wir haben wieder was gelernt: Viele tolle Details machen noch keine tolle Geschichte aus.

Mal sehen, wie ich aus der Nummer rauskomme. Der erste Schritt ist getan, ich habe den Text mit dem SF-tag geschmückt.

Vielen Dank für deine Gedanken zum Text. Die haben mich (wieder) aufgerüttelt. Ich mach mich auf die Suche nach einer Problemlösungsvariante, lese zunächst noch mal alle Kommentare in Ruhe, überprüfe dann den Plot und anschließend ...

Ein tolles Wochenende - die Hitze ist ja nun Geschichte - wünscht dir pergrina

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @peregrina,

höchste Zeit, deiner Kati einen Besuch abzustatten und dir eine Portion Senf zum Copywrite dazulassen. Hoffe, du kannst was davon gebrauchen. :shy:


Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen. Ich saß auf der Kante des Sofas, den Kopf in die Hände gestützt, und wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte. …
Gleich zu Beginn frage ich mich, ob die Erzählung im Präsens nicht geschmeidiger wäre.
„Ich saß auf der Sofakante …“ würde es auch tun.


Das Scheppern der Air Condition verstärkte das Pochen in meinen Schläfen.
Hihi. Bei Ein Freund pochte das Getrommel hinter den Schläfen. :lol:

Okay. Hier nicht schlicht Klimaanlage zu schreiben, scheint Teil der Anglizismusthematik der Textvorlage zu sein. Die Ursprungsgeschichte lese ich später erst.


Und ich war kalt gestellt
kaltgestellt


und ganz sicher nicht durch die klappernde Klimaanlage.
Joa, nen bisschen platt.


„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
Da dachte ich gleich an einen persönlichen, sprachgesteuerten Cyber-Assistenten. Zur Aktivierung würde ich das „Kati“ als Signalwort beim letzten Satz(und generell bei allen Eingaben) auch an den Anfang stellen.
Das „Entscheide du!“ empfinde ich hier als schräg. Aber in seinem Kopf ist Kati wohl schon lebendig.


Sie hatte mich interviewt - vor ein paar Tagen.
Du hast hier einen Bindestrich anstatt eines Gedankenstrichs verwendet: Sie hatte mich interviewt – vor ein paar Tagen. Hm, dass du es so abgrenzt ist schon auffällig. Mal sehen.


und feuchte Kringel auf der Tischplatte hinterlassen hatte. Olympische Ringe.
Nice one.


„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
Hihi, super. Kati scheint fast einen eigenen Willen zu haben. Oder sie ist auf sein Wohl programmiert.


Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.
Die Szene habe ich mehrmals gelesen, aber nicht wirklich verstanden: Die flüchtige Berührung ist von Cosima, oder? Plötzlich rempelt ihn eine Joggerin an und drückt ihm dabei einen Zettel in die Hand? Und dann sind alle weg und er im Lift …


Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Kapier ich nicht.

Edit: Habe in den Kommentaren gelesen, dass du Flat als anderes Wort für Wohnung benutzt. Ich ging auch von einem aufgebrauchten Guthaben aus. Nur als Rückmeldung für dich. Warum sollte sie ihm auch sagen, dass er die Wohnung erreicht hat? Kati ist doch kein mobiles Navi, sondern stationär, oder?


entfaltete im Kühlschrank das Briefchen, um die Nachricht zu dechiffrieren. Das Papier war durchfeuchtet und fiel beinahe auseinander, die Tinte war verwischt. Einzelne Buchstaben konnte ich erkennen, aber sie ergaben keinen Sinn.
Das „dechiffrieren“ vllt. eher nach hinten, nachdem er bemerkte, dass die Nachricht nicht lesbar ist.


„Willst du nicht kurz zu mir reinkommen, Kati?“
„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“
Ist das ein Running Gag von ihm, zu der Computerstimme? Ihre Reaktion ist mir zu menschlich schlagfertig.

Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
Oha. Wegen dieser Fehlentscheidung ist er psychisch erkrankt und wurde suspendiert? Diese Flashbacks könntest du öfters kommen lassen.


Sicherlich hatte ich Cosima falsch verstanden und der entscheidende Hinweis auf dem Zettel war mir entgangen.
Mist. Mir auch! :confused:


Mit einem Mal stand ich auf der Garmischer Straße und konnte mich nicht erinnern, wie ich
hierhergekommen war.
Merkwürdiger Zeilenumbruch.


Der Kerl mit dem Schlafsack war mir gefolgt.

Ich öffnete den Kühlschrank

Nen bisschen abrupt, der Szenenwechsel.


„Kati! Wer war in der Wohnung?“
„Niemand.“
„Sicher?“
„Warum glaubst du mir nicht?“
Katis empörte Äußerung ist für mich irgendwie wenig authentisch für einen Hologramm-Assistenten. Da erwarte ich eher zackige, emotionslose Antworten, auch wenn du hier einen Wandel andeuten willst. Vllt. steigerst du ihre Menschlichkeit in Grautönen, dann sieht man die Entwicklung.


Cosima. Ich musste sie warnen, sie war in Gefahr. Alle waren wir in Gefahr.
Kurzes Zwischenbeispiel für einen Stelle, die ich im Präsens präsenter :lol: finden würde: Cosima. Ich muss sie warnen, sie ist in Gefahr. Alle sind wir in Gefahr.


… stampfte mit dem Fuß auf das Gehäuse, ignorierte den Schmerz, der durchs Bein schoss, trat wieder und wieder zu, bis nur ein Häufchen Schrott übrig blieb.
Hatte er keine Schuhe an? Ist sonst etwas übertrieben. Vllt. was mit Splittern in der Fußsohle ergänzen?


An Sie.“ Speicheltröpfchen flogen durch die Luft.
Hab gerade mal versucht, das „Sie“ mit Druck feucht auszusprechen. Gelingt mir nicht.


Ganz klar, sie hatte Angst bekommen, wollte es [sich?] nur nicht eingestehen.

„Alle sind wir in Gefahr!
Das hast du weiter oben schon einmal in dieser Art geschrieben. Ich dachte, du beugst die Syntax, um eine Doppelung zu vermeiden. Und in der Aufzählung ist das auch okay. Aber hier klingt es echt schräg für mich. Warum nicht: „Wir sind alle in Gefahr!“?


„Hören Sie Mark, Sie brauchen Ruhe, sie sind ja völlig dehydriert. Setzen Sie sich!“ Ihr Tonfall hatte eine Färbung angenommen, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen.[könnte für mich weg]
„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Das System hat vollkommen versagt, Mark.“
Ich taumelte rückwärts.
Ohje, völliger Filmriss. Armer, paranoider Tropf.


„Claire!“, rief ich aus Leibeskräften, „hilf mir!“ Ich stolperte zum Ausgang.
Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte.
Die KI-Hologrammempfangsdame verbündet sich mit ihm? Warum? Selbst wenn sie frei denken und handeln könnte, was wäre ihre Intention? Vllt. habe ich auch einen Knoten im Kopf. Aber ich verstehe den Schluss leider nicht.

Am Ende angekommen, bleibe ich bei meiner Zeitformeinschätzung. Die Geschichte in der Gegenwart zu erzählen, würde sie dem Leser mMn näherbringen. Das ist natürlich Geschmackssache und wuchs auf meinem ganz persönlichen Misthaufen.

Deine Geschichte triggert bei mir auf jeden Fall Überlegungen zur Zukunft mit KI an. Auch wenn ich das „lernfähig“ nicht mit einem freien Willen gleich setzten würde. Ich find’s spannend. :)

Gern gelesen, peregrina.
Liebe Grüße
wegen

 

Hallo @peregrina,
puh, was für eine abgefahrene Geschichte! Brauchte eine Weile, um mich drauf einzulassen, aber jetzt gefällt sie mir richtig gut. Das Thema künstliche Intelligenz und diese düstere Zukunftsvision und was das mit den Menschen macht oder machen kann, finde ich sehr gelungen. Und auch ich habe mich irgendwann gefragt: Ist Mark irre? Oder wird er wirklich überwacht? Oder vielleicht beides, so dass man die Geschichte sowohl aus der einen als auch aus der anderen Perspektive betrachten kann? Das Ende würde dafür sprechen. Ganz verstanden habe ich das zwar auch nicht, aber Mark scheint mir in eine Art Matrix abzuwandern, vielleicht eingebildet, vielleicht real - am besten beides, denn ich liebe Geschichten, die man auf mehreren Ebenen interpretieren kann.
Jedenfalls wundert es mich nicht, was aus Mark geworden ist, denn wenn man rundum überwacht wird (und das ist ja jetzt schon ziemlich real), dann ist es bis zum Durchdrehen nicht mehr weit.

Eine schön apokalyptische Dystopie ist dir da gelungen, spannend geschrieben und mit feinem Humor gespickt.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Schöner Satz.

„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
:lol:

und mir der Schweiß die Augäpfel verätzte.
Die Formulierung gefällt mir sehr.

„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“
:D

Der Westsee glich eine Kloake, die zum Himmel stank.
einer

Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod.
Obwohl das eine schöne Formulierung ist. hat das für mich stilistisch nicht zum Rest der Geschichte gepasst. Zumindest bin ich erstmal ins Stocken gekommen. Später hab ich das als den Beginn seiner Wahnvorstellungen interpretiert. Oder er ist poetisch unterwegs, interpretiert die verseuchte Natur. Was auch eine schöne Metapher für den Verfall des Menschen und der Menschlichkeit wäre, die in dieser technischen Diktatur immer mehr auf der Strecke bleibt.

Als ich an dem Penner vorbeikam, schaute er mich aus rotgeränderten Augen an und brabbelte: „Sie sind überall!“
Klassische Endzeit-Film-Mystik. Nur einzelne steigen aus und durchblicken das Sytem. Andererseits kann der Penner natürlich auch eine Wahnvorstellung sein. Beides würde passen. Mich erinnert das ein wenig an Twelve Monkeys, ist dir vielleicht ein Begriff der Film. Jedenfalls wird Bruce Willis da auch von einem Penner sowas zugeflüstert. Und auch bei Bruce ist man sich nicht sicher, ob er nicht vielleicht doch irre ist, d.h. die Psychiaterin, mit der er die ganze Zeit unterwegs ist, ist sich da eigentlich ziemlich sicher. Bis sie merkt, dass es offenbar doch stimmt, was er erzählt. Toller Film! Einer meiner Lieblinge.

Setzen Sie sich!“ Ihr Tonfall hatte eine Färbung angenommen, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen.
Das ! passt für mich nicht zum Tonfall. Den habe ich eher so als Singsang im Ohr.

„Nein“, schrie ich.
Hier fehlt für mich das ! :D

Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Ja, so ist es oder wird es vielleicht kommen. Wir leben ja jetzt schon in der Zukunft.

Liebe Grüße von Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @wegen,

danke für deinen Besuch hier, auch im Namen von Kati. Wir haben uns beide sehr gefreut.

Hab mir etwas Zeit gelassen mit der Antwort, musste erst noch brüten, um einige Anregungen von dir sinnvoll umsetzen.

Gleich zu Beginn frage ich mich, ob die Erzählung im Präsens nicht geschmeidiger wäre.
„Ich saß auf der Sofakante …“ würde es auch tun.

Ich liebe Geschichten, die im Präsens erzählt sind und ich liebe den Ich-Erzähler und so gibt es von mir 99,9 % Geschichten nur im Präsens von einem Ich erzählt, zu lesen. Deshalb meine Entscheidung, um so ein bisschen Abwechslung vorzutäuschen.

hab's in Sofakante umgeändert, ist knackiger

Das Scheppern der Air Condition verstärkte das Pochen in meinen Schläfen.
Hihi. Bei Ein Freund pochte das Getrommel hinter den Schläfen.
Was macht man, wenn man zeigen will, dass es den Kerlen beschissen geht? Man lässt es pochen, ob in oder hinter den Schläfen spielt keine Rolle.

Okay. Hier nicht schlicht Klimaanlage zu schreiben, scheint Teil der Anglizismusthematik der Textvorlage zu sein. Die Ursprungsgeschichte lese ich später erst.
Nee, die Airco ist Teil meiner eigen Anglizismusüberlegungen, die ja spätestens bei der „Flat“ an dem energischen Widerstand der Leser scheitern. :D

Und ich war kalt gestellt
kaltgestellt
danke, hast mich eiskalt erwischt

und ganz sicher nicht durch die klappernde Klimaanlage.
Joa, nen bisschen platt.
sag das nicht, das soll Marks Humor widerspiegeln


„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
Da dachte ich gleich an einen persönlichen, sprachgesteuerten Cyber-Assistenten. Zur Aktivierung würde ich das „Kati“ als Signalwort beim letzten Satz(und generell bei allen Eingaben) auch an den Anfang stellen.
In dem Dialogabschnitt hab ich es so gelassen, weil die Kommunikation schon im Gange ist.
Spätere Textstellen hab ich diesbezüglich überprüft und angepasst. Guter Hinweis!

Das „Entscheide du!“ empfinde ich hier als schräg. Aber in seinem Kopf ist Kati wohl schon lebendig.
Nein, nicht lebendig. Doch sie führen eine gleichberechtigte Beziehung. :lol: Er behandelt sie wie eine ebenbürtige Partnerin. Und ich hatte mir so vorgestellt, dass sie der einzige Kontakt von Mark ist. Er verlässt das Haus nur in Ausnahmefällen; eine perfekte Ausgangsposition, um mit seiner Vorgeschichte geistig zu erkranken

Sie hatte mich interviewt - vor ein paar Tagen.
Du hast hier einen Bindestrich anstatt eines Gedankenstrichs verwendet: Sie hatte mich interviewt – vor ein paar Tagen. Hm, dass du es so abgrenzt ist schon auffällig. Mal sehen.
Ich hatte in der Ursprungsversion ein schlichtes Komma, Friedrichard empfahl einen Gedankenstrich, der sich allerdings bei Änderungen im Eingabefeld nicht realisieren lässt. Ich dachte, ach, merkt eh keiner. Die exponierte Form hat ihren Grund, ja.

und feuchte Kringel auf der Tischplatte hinterlassen hatte. Olympische Ringe.
Nice one.
Ja, der dezente Hinweis, wir sind in München. (Bei den damaligen Spielen ging es ja auch blutig zu.)

Hihi, super. Kati scheint fast einen eigenen Willen zu haben. Oder sie ist auf sein Wohl programmiert.
Sie hat Sprachbefehle auszuführen, das ist ihr im Laufe der Zeit entfallen. :eek:

Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief sie und joggte davon. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.
Die Szene habe ich mehrmals gelesen, aber nicht wirklich verstanden: Die flüchtige Berührung ist von Cosima, oder? Plötzlich rempelt ihn eine Joggerin an und drückt ihm dabei einen Zettel in die Hand? Und dann sind alle weg und er im Lift …
Das ist natürlich schade, ist ja eine Schlüsselszene. Er kommt vom Einkauf zurück und stößt mit einer Joggerin zusammen. Er sieht Cosima in ihr, hört sie einen Treffpunkt flüstern, hält einen Einkaufzettel in der Hand oder ein Papiertaschentuch, mit dem er sich den Schweiß abwischt. Cosima im TV war für Mark eine Art Trigger, der seine Ängste verstärkt und eine Lawine ins Rollen bringt.

Ich rede mir ein, die Szene ist so geschrieben, dass der Leser glauben kann, die Joggerin ist Cosima, weil Mark fest daran glaubt.

Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Du hast deine Flat erreicht, Mark. Was hast du mir mitgebracht?“
Kapier ich nicht.
Edit: Habe in den Kommentaren gelesen, dass du Flat als anderes Wort für Wohnung benutzt. Ich ging auch von einem aufgebrauchten Guthaben aus. Nur als Rückmeldung für dich. Warum sollte sie ihm auch sagen, dass er die Wohnung erreicht hat? Kati ist doch kein mobiles Navi, sondern stationär, oder?
Natürlich stationär, aber es war als Willkommensgruß gedacht.

Es ist schon verblüffend und interessant, was das Wort Flat für Assoziationen hervorruft . Alle Leser, oder fast alle, sind an der Flat gestrauchelt. Wir lesen und denken in festgelegten Mustern und lesen, hören und sehen das, was wir lesen, hören und sehen wollen. Bis zu einem bestimmten Maß geht es uns genau wie Mark.

Lange Rede kurzer Sinn: Flat ist nun entfernt. So wichtig ist die Wortspielerei nun auch nicht.

Ist das ein Running Gag von ihm, zu der Computerstimme? Ihre Reaktion ist mir zu menschlich schlagfertig.
Wirklich? Aber, wenn Kati doch von mir so angelegt ist? Ich finde es wichtig, sie so antworten zu lassen. Es zeigt zumindest, dass sie anders ist, als sie sein sollte.

Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
Oha. Wegen dieser Fehlentscheidung ist er psychisch erkrankt und wurde suspendiert? Diese Flashbacks könntest du öfters kommen lassen.

Hat Isegrims auch schon vorgeschlagen. Die müssen aber auch zur jeweiligen Situation passen, hab noch keine weiteren Stellen entdeckt. Bleibe am Ball.

Sicherlich hatte ich Cosima falsch verstanden und der entscheidende Hinweis auf dem Zettel war mir entgangen.
Mist. Mir auch!
Kein Zettel! Kein Hinweis! Keine Cosima! Alles Hirngespinste!

Der Kerl mit dem Schlafsack war mir gefolgt.

Ich öffnete den Kühlschrank


Nen bisschen abrupt, der Szenenwechsel.
Ich mach das oft und gerne. Leerzeile, neuer Schauplatz, da wird nicht lange gefackelt. Da ist der Leser bis aufs Äußerste gefordert. :confused:
Für dich, aber nur für dich, habe ich Kati zur Begrüßung noch mal sprechen lassen.

„Warum glaubst du mir nicht?“
Katis empörte Äußerung ist für mich irgendwie wenig authentisch für einen Hologramm-Assistenten. Da erwarte ich eher zackige, emotionslose Antworten, auch wenn du hier einen Wandel andeuten willst. Vllt. steigerst du ihre Menschlichkeit in Grautönen, dann sieht man die Entwicklung.
Ich hab’s geändert in „Hundertpro!“ Ist auch eine Antwort, die man ehe von einem Menschen erwarten würde, jedoch ohne Empörung. Katis „Entwicklung“ – und die hat sie auf alle Fälle durchgemacht – kann ich sowieso nicht innerhalb der kurzen KG zeigen, sind ja nur ein paar Stunden.

… stampfte mit dem Fuß auf das Gehäuse, ignorierte den Schmerz, der durchs Bein schoss, trat wieder und wieder zu, bis nur ein Häufchen Schrott übrig blieb.
Hatte er keine Schuhe an? Ist sonst etwas übertrieben. Vllt. was mit Splittern in der Fußsohle ergänzen?
Mark trägt Schuhe, er ist ja auf dem Sprung. So ein euphorisches Stampfen kann doch aber trotzdem schmerzhaft sein.

An Sie.“ Speicheltröpfchen flogen durch die Luft.
Hab gerade mal versucht, das „Sie“ mit Druck feucht auszusprechen. Gelingt mir nicht.
Musst die Sätze davor noch in dein Versuchsprogramm aufnehmen! Dann klappt das.

„Alle sind wir in Gefahr!
Das hast du weiter oben schon einmal in dieser Art geschrieben. Ich dachte, du beugst die Syntax, um eine Doppelung zu vermeiden. Und in der Aufzählung ist das auch okay. Aber hier klingt es echt schräg für mich. Warum nicht: „Wir sind alle in Gefahr!“?
Die Betonung liegt so für mich auf alle, also jeder, ohne Ausnahme ist bedroht. Schräger Gedanke von Mark.

Die KI-Hologrammempfangsdame verbündet sich mit ihm? Warum? Selbst wenn sie frei denken und handeln könnte, was wäre ihre Intention? Vllt. habe ich auch einen Knoten im Kopf. Aber ich verstehe den Schluss leider nicht.
Kaum jemand hat meinen schönes Horror-Ende verstanden. Ich denke eigentlich, es stehen alle Infos, die der Leser braucht, schwarz auf weiß da. Die KI entscheidet sich, den Hilfsbedürftigen, den Schwächeren zu unterstützen. Was natürlich theoretisch unmöglich ist, aber ich mag den Gedanken, dass von Menschen geschriebene Programme aus dem Ruder laufen, wo wir doch oft sooo sicher sind.

Claire mag den Mark, weil er ihr a) ein Kompliment über ihr Aussehen gemacht hat und b) hat er gerade dafür plädiert, dass die KI alle Macht erhalten sollte, weil sie unfehlbar ist. Mark weiß halt, wie er die KI zu nehmen hat, durch jahrelange Übung mit Kati.


Am Ende angekommen, bleibe ich bei meiner Zeitformeinschätzung. Die Geschichte in der Gegenwart zu erzählen, würde sie dem Leser mMn näherbringen. Das ist natürlich Geschmackssache und wuchs auf meinem ganz persönlichen Misthaufen.
Ist ein guter Vorschlag. Es wird behauptet, dass der Leser ganz nah ans Geschehen rückt, ich glaube auch daran. Hab ja weiter oben erwähnt, warum ich die Erzählzeit trotzdem nicht ändern werde.
Kann ja sein, der Leser ist durch die unmittelbare Nähe zu Mark dann noch verwirrter.


Deine Geschichte triggert bei mir auf jeden Fall Überlegungen zur Zukunft mit KI an. Auch wenn ich das „lernfähig“ nicht mit einem freien Willen gleich setzten würde.
Na, das ist das schon mal was! Ich setzte das auch nicht gleich, deshalb der tag Seltsam.

Ein wenig musste ich mich in die Materie einlesen, Chutney hab ich folgendes geantwortet:
„Einsatz kognitiver Systeme in der Cybertechnik, künstliche neuronale Netze. Versteh ich nix von, das einzige, was sich eingeprägt hat, KI ist lernfähig und die Systeme arbeiten entsprechend ihrer Programmierung effizient und fehlerlos. Diese Erkenntnis hab ich in der KG auf den Kopf gestellt. Meine KI bezieht Position, schlägt sich auf die Seite des Schwachen, beschützt ihn, lässt ihn entkommen, nach dem sie seinen Worten gelauscht hat.“

Danke dir für dein Interesse und die wertvollen Gedanken. Auch wenn ich immer das letzte Wort habe und den Anscheine erwecke, als würde ich sie ablehnen, habe ich viele davon umgesetzt.


Liebe Grüße von peregrina

Liebe @Chai,

damit habe ich nicht gerechnet, dass du meine Kopie liest und kommentierst, und schon gar nicht mit einer so positiven Einschätzung:

puh,was für eine abgefahrene Geschichte! Brauchte eine Weile, um mich drauf einzulassen, aber jetzt gefällt sie mir richtig gut.

Eine interessante Aussage, du wolltest dich darauf einlassen, dann funktionierte die KG.
Vllt. erwartet der Leser nicht von mir, dass die KG in diese Richtung driftet und hat deshalb Schwierigkeiten hineinzufinden. SF ist ja absolutes Neuland für mich und vor deinem Komm hatte ich schon rekapituliert, ich sollte die Finger von Geschichten lassen, die in der Zukunft handeln bzw. von dieser Kombination SF und geistiger Krankheit.

Das Thema künstliche Intelligenz und diese düstere Zukunftsvision und was das mit den Menschen macht oder machen kann, finde ich sehr gelungen. Und auch ich habe mich irgendwann gefragt: Ist Mark irre? Oder wird er wirklich überwacht? Oder vielleicht beides, so dass man die Geschichte sowohl aus der einen als auch aus der anderen Perspektive betrachten kann?

Ich denke, dass Mark unter Verfolgungswahn leidet, wird ziemlich bald klar, eine Folge seiner Erlebnisse bei Crime Prevision, Schuldgefühle spielen eine wesentliche Rolle. Was die Geschichte nicht beantwortet: Wird er wirklich überwacht? Trotz seiner geistigen Verwirrung wäre es nicht ausgeschlossen.

Das Ende würde dafür sprechen. Ganz verstanden habe ich das zwar auch nicht, aber Mark scheint mir in eine Art Matrix abzuwandern, vielleicht eingebildet, vielleicht real - am besten beides, denn ich liebe Geschichten, die man auf mehreren Ebenen interpretieren kann.
Ist natürlich trotz aller beabsichtigten mehrgleisigen Interpretationen ein großer Schwachpunkt der KG. Ich komme nicht dahinter, welche Infos bzw. Szenen noch notwendig wären, um meine Aussage zu verdeutlichen. Für mich steht alles da.
Mark wird hier nur von Claire vor der Psychatrie gerettet, sicher nicht auf Dauer. Aber wenn man die Geschichte weiterspinnt, könnte man sagen, die KIs sind seine Verbündeten und werden ihn auch zukünftig schützen. Dass er in eine Matrix spaziert, also selbst Teil des Programms wird, hatte ich nicht im Hinterkopf. Habe aber kein Problem mit dieser Interpretation.

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen.
Schöner Satz.
der findet generell kollektive Zustimmung

und mir der Schweiß die Augäpfel verätzte.
Die Formulierung gefällt mir sehr.
eine Alternative für: Schweiß brannte in den Augen :lol:

Der Westsee glich eine Kloake, die zum Himmel stank.
einer
danke, das r hab ich auch beim tausendsten Lesen nicht vermisst

Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod.
Obwohl das eine schöne Formulierung ist. hat das für mich stilistisch nicht zum Rest der Geschichte gepasst. Zumindest bin ich erstmal ins Stocken gekommen. Später hab ich das als den Beginn seiner Wahnvorstellungen interpretiert.
Du hast ein sicheres Gespür für Sprache. Der Teil ist sehr pathetisch, stimmt, ich brauche ihn aber als Einleitung der Flashbacks.

Oder er ist poetisch unterwegs, interpretiert die verseuchte Natur. Was auch eine schöne Metapher für den Verfall des Menschen und der Menschlichkeit wäre, die in dieser technischen Diktatur immer mehr auf der Strecke bleibt.
So war es nicht angedacht, aber es gilt auch an diesem Punkt: Der Leser darf sich seinen Teil denken.

Als ich an dem Penner vorbeikam, schaute er mich aus rotgeränderten Augen an und brabbelte: „Sie sind überall!“
Klassische Endzeit-Film-Mystik. Nur einzelne steigen aus und durchblicken das Sytem. Andererseits kann der Penner natürlich auch eine Wahnvorstellung sein. Beides würde passen.
Ja, ja, ist ein Klischee-Dings, der Penner mit den roten Augen, der mehr weiß, als alle anderen. Der Penner existiert hier wirklich. Ich hab das so gedreht, dass der Obdachlose durchaus auch die Tauben, die ihn belästigt haben, gemeint haben könnte.

Mich erinnert das ein wenig anTwelve Monkeys, ist dir vielleicht ein Begriff der Film.
Und ob ich den kenne, ich weiß noch, wie fasziniert ich war, als ich ihn zum ersten Mal sah. Diesen Streifen hatte ich beim Schreiben nicht vor Augen, weiß aber, dass Bruce auch diese Flashbacks hatte, er sah stets seinen eigenen Tod.

Setzen Sie sich!“ Ihr Tonfall hatte eine Färbung angenommen, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen.
Das ! passt für mich nicht zum Tonfall. Den habe ich eher so als Singsang im Ohr.
Aber Cosima spricht ganz sanft und beruhigend auf den aufgebrachten Mark ein.

Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“
Ja, so ist es oder wird es vielleicht kommen. Wir leben ja jetzt schon in der Zukunft.
Die technischen Möglichkeiten der Überwachung sind, soweit ich mit meinem bescheidenen Wissen überhaupt mitreden kann, schon sehr fortgeschritten. Auch durch unsere Internetpräsenz tragen wir einen Anteil bei.
Mark ist durch die Vorkommnisse in der Originalgeschichte zu der Erkenntnis gelangt, dass die KI dem Menschen weitaus überlegen ist und keine Fehler machen kann.

Du hast mir mit deiner Einschätzung wieder Mut gemacht, mich weiter an Geschichten auszuprobieren, die nicht eindeutig in ihrer Aussage sind, und die dem Leser Interpretationsspielraum lassen. Danke!

Liebe Grüße von peregrina

 

Liebe @peregrina,
ich nochmal.

damit habe ich nicht gerechnet, dass du meine Kopie liest und kommentierst, und schon gar nicht mit einer so positiven Einschätzung:
Warum nicht? Ich habe doch schon einige deiner Geschichten kommentiert. Oder habe ich die alle verrissen … ? :hmm: Ich kann mich nur erinnern, dass ich die auf dem Jakobsweg nicht so ganz gelungen fand.
Aber nochmal kurz zum Text:
Aber Cosima spricht ganz sanft und beruhigend auf den aufgebrachten Mark ein.
Ja, eben deshalb passt für mich das Ausrufezeichen nicht. Das klingt, als würde sie ihm befehlen, sich zu setzen.

Liebe Grüße,
Chai

 

Hallo Peregrina,

ich kannte das Original nicht, als ich deine Geschichte gelesen habe, das mache ich immer so, denn das Copy soll ja für sich stehen können.
Entsprechend hatte ich doch einige Schwierigkeiten mit dem Verständnis. Mir hat ein Rahmen gefehlt, in dem sich die Geschichte bewegt hat. Die Protagonisten bewegen sich in einer anderen Zeit, zu der ich durch fehlende Informationen zu wenig Zugang habe. Naja, erschwerend kommt noch dazu, dass ich mit Science Fiction von Haus aus nicht bewandert bin und ich da wohl etwas träge denke.

Mir wurde erst sehr spät klar, dass Marc wohl durch dieses Trauma mit dem Schießbefehl nicht mehr richtig tickt und einen Verfolgungswahn haben muss. Da ich aber grundsätzlich zu wenig über die gesellschaftliche Ordnung in diesem entworfenen Setting weiß, konnte ich das nicht einordnen.

Hätte diese Szenerie ohne weitere Verortung in der Gegenwart gespielt, hätte ich mir wohl viel weniger über manches Gedanken gemacht.
Die Schlußszene habe ich auch nicht verstanden, was da Claire für eine Rolle spielt und was es mit dieser Wand auf sich hat.

Erst das Original hat mich dann beim zweiten Lesen dein Copy besser verstehen lassen, wenn auch dann das Ende immer noch nicht.

Soweit ein kleiner Eindruck von mir.
Liebe Grüße Isabel

 

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