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Mond-Schein

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07.01.2003
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Mond-Schein

Alfred Soltau fuhr seit Stunden auf der Autobahn Richtung Norden. Er hasste lange Autofahrten, aber immerhin war er noch nicht in einem Stau stecken geblieben. In Hamburg angekommen, würde er ins Hotel einchecken und ohne irgendeinen Umweg direkt unter der Dusche verschwinden. Er verabscheute Tagungen und wäre auch dieser lieber aus dem Weg gegangen, aber sein Chef war sehr deutlich geworden. Repräsentative Termine waren ein notwendiges Übel, wenn man eine leitende Position behalten wollte. Das galt bei der ESA genauso wie bei jedem Wirtschaftsunternehmen.
Er träumte gerade von dem hervorragendem Milchkaffee eines kleinen Straßencafés, das er bei seinem letzten Hamburgbesuch entdeckt hatte, als sein Blick über den mit leeren Kaffeebechern übersähten Beifahrersitz hinweg aus dem Fenster fiel.
Seine Kiefermuskulatur erschlaffte und ein dünner Speichelfaden rann aus dem nunmehr geöffneten Mund. Er konnte nicht glauben, was er sah.
Ein hellrotes Licht unmittelbar vor ihm, riss seine Aufmerksamkeit von der unglaublichen Entdeckung los.
"Scheiße!"
Er stieg auf die Bremse und sein Wagen brach hinten aus.

**

Dr. Margareth Montag hasste den gleichnamigen Wochentag.
Sie hatte sich oft gewünscht, ihr Mann hieße Donnerstag, denn mit Donnerstagen kam sie gut klar. Doch sie musste sich ausgerechnet in Stefan Montag verlieben.
Nun, sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden.
Ein weiteres Schicksal, mit dem sie haderte war, dass sie als Astrophysikerin nicht gut genug war, um in einem dieser tollen Observatorien in den Anden angestellt zu werden. Sie hatte es nur bis ans Karl-Schwarzschild-Observatorium in Tautenburg geschafft. Nun ja, es war ohnehin nur eine Doktorantenstelle und auf drei Jahre befristet. Vielleicht würde sie noch drei Weitere herausschlagen können, obwohl sie nicht sicher war, ob sie das wirklich wollte. Thüringen war wirklich nicht die richtige Gegend für einen sonnensüchtigen Menschen wie Margareth. Manchmal fragte sie sich, warum sie überhaupt Astrophysik studiert hatte. Nicht gerade der frischluft- und strandreichste Job, den man sich suchen konnte. Archäologin, Ausgrabungen in Ägypten, das wär's gewesen.
Sie hatte gerade eine Vorlesung gehalten, einer der aktuellen Hauptgründe, warum sie Montage hasste. Sie fand, einen Kaffee verdient zu haben und machte einen Umweg durch die Mitarbeiterküche. Viel zu viel Milch und Zucker, wie Stefan immer wieder betonte, aber sie liebte ihren Kaffee nun mal genau so.
Sie hielt sich die Tasse unter die Nase, schloss die Augen und inhalierte den Duft, bevor sie ansetzte und einen großen Schluck nahm. Sicherheitshalber gönnte sie sich noch einen Zweiten. Wenn die Tasse mehr als halbvoll war, würde sie auf dem Weg zum Büro ohnehin das Meiste verschütten.
In Gedanken bewunderte sie mal wieder die Kellnerinnen, die scheinbar mühelos ein Tablett mit zwanzig Gläsern unbeschadet durch eine überfüllte Kneipe balancierten und sogar noch wussten, welches Getränk für welchen Gast war. Sie hatte sich mit Hiwi-Jobs für ihre Professoren durchs Studium gerettet.
Margareth war schon halb an der Tür der Datenverarbeitung vorbei, als ihr bewusst wurde, dass ungewöhnlich viele Leute in dem Raum waren und seltsam nervös wirkten. Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete das Treiben, gedankenverloren an ihrem Kaffee nippend. Ein Tabellenausdruck machte die Runde.
Achim Frenzel entdeckte sie schließlich.
"Margareth! Kommen sie herein, das müssen sie sich ansehen", sagte er mit zittriger Stimme.

**

Peter saß entspannt auf einer Bank im Park. Er hatte einen Kaffee mit Frau Tenner genommen und war anschließend ein wenig Spazieren gegangen. Er freute sich auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher, und war deshalb unangenehm überrascht, als die blassgelbe Scheibe des bereits am Himmel sichtbaren Mondes zunehmend größer und ihm klar wurde, dass der Trabant im Begriff war, auf die Erde zu stürzen.

**

Alfred blickte auf ein weißes Ding, das aus dem Lenkrad heraushing. Er brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass dieser schlaffe Sack nicht gegen die Schwerkraft verstieß, sondern er selbst inklusive des gesamten Autos auf dem Kopf stand. Der Gurt schnitt ihm tief in Schulter und Bauch.
Immerhin schien er nicht eingeklemmt zu sein. So ein großer Wagen hatte schon seine Vorteile. Aber wie konnte er überhaupt ins Schleudern geraten? Wofür hatte er eigentlich diese teuren Abkürzungen ABS und ESP bezahlt?
Ganz almählich kamen die Meldungen der verschiendenen Schmerzrezeptoren in seinem Hirn an. Er stöhnte.
"Erst einmal aus dem Gurt raus", sagte er sich. Der Versuch, es laut auszusprechen klang mehr nach einem Krächzen.
Auf dem Gurtschloss war zu viel Zug. Er konnte es nicht öffnen.
Hätte er bloß die zwanzig Kilo abgenommen, die ihm seine Frau immer vorwarf. Warum konnte er nur Bier und Kartoffelchips nicht widerstehen? Er schwor sich sofort mit einer Diät anzufangen, wenn dies überstanden war.
"Mist!" Er würde es nun doch nicht rechtzeitig zur Tagung nach Hamburg schaffen. Ob ihn das seinen Job kosten könnte? Aber man würde ihn brauchen. Jetzt mehr denn je.
Eine Lücke klaffte in Alfreds Gedächnis. Er versuchte, sich zu erinnern, was ihn vom Verkehr abgelenkt hatte, doch alles hing im Nebel. Er wusste nur noch, dass es etwas gänzlich unglaubliches gewesen war.

Wieso kam eigentlich dieser verdammte Rettungsdienst nicht?

Zehn Minuten, hatte er mal gelesen, länger dürfte es nicht dauern, bis der Notarzt da ist. Die waren doch sicher schon um.
"Hilfe!" Es war nur ein dünnes Krächzen und er musste es noch drei mal rufen, bis er endlich zu nennenswertem Stimmvolumen zurückkehrte. Langsam überwältigte ihn die Verzweiflung. Lang würde er diesen Kopfstand nicht mehr aushalten. Er musste aus diesem verfluchten Gurt heraus. Mit zittrigen Händen riss er am Gurtschloss.

Wo blieb nur der beschissene Rettungswagen?

**

"Das kann nicht sein!"
Margareth warf den Bogen Endlospapier auf den Tisch. Sie konnte die Telemetriedaten auf dem Blatt ebenso wenig verstehen, wie die Bezeichnung Endlospapier für eine Papiersorte, die zwar Lochrand, Perforation und einen Tabellenaufdruck hatte, aber alles andere als endlos war. Sie war im Haushaltsausschuss, sie kannte die Summen, die sie regelmäßig für den Nachschub an angeblich endlosem Papier ausgeben mussten.
Sie riss sich von der Flucht in Belanglosigkeiten los und versuchte sich auf die Daten zu konzentrieren.
Sie konnten - sie durften nicht wahr sein.

Ihr Blick fiel auf den Studenten, der nervös vor ihr zu Boden blickte. "Rudolph, nicht war? Sie haben also diese Messreihe durchgeführt?"
"Ja", bestätigte der junge Mann mit noch immer gesenktem Blick. "Das war ich." Er biss sich auf die Lippe.
"Am Freitag entsprach noch alles den vorausberechneten Daten. Würden Sie mir bitte erklären, wie es in nur zweieinhalb Tagen zu einer derart katastrophalen Veränderung kommen konnte?"
"Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte. Ich weiß nur, dass ich heute morgen diese Auswertung bekommen habe. Ich hab es zweimal gecheckt."
"Wann wird es soweit sein?"
Der Student atmete tief ein. "Donnerstag", sagte er schließlich.
Margareth seufzte.
"Bisher mochte ich Donnerstage."

Achim schaute betreten drein. Schließlich sagte er, "Margareth, der nächste Schritt wäre, die Daten mit anderen Observatorien abzugleichen."
"Du hast recht", bestätigte sie und schob einige Papierstapel zur Seite, um an das Telefon zu gelangen. Sie wählte die Nummer des Zimmermann-Observatoriums in Bern. Klaus Braun, ein alter Studienfreund von ihr arbeite dort. Sie war schon durch die Landes- und Ortsvorwahl, bevor sie registrierte, dass sie gar kein Freizeichen bekommen hatte. Sie wünschte sich eines dieser alten Telefone, die noch eine richtige Gabel hatten. Mehrfach den "Abheben"-Knopf zu drücken war nicht das Selbe.
"Das Telefon ist tot", gab sie bekannt und wurde blass.

**

Dass der Rettungswagen längst da war, bemerkte Alfred, als ein Sanitäter an das Fahrerfenster klopfte.
Er bewegte die Lippen. Alfred erriet mehr, was gesagt wurde, als er tatsächlich verstand. "Ich bin okay, denke ich." rief er. "Aber ich habe Schmerzen und ich kann den Gurt nicht lösen."
Der Sani riss an der Tür. Sie war verzogen. Alfred befürchtete schon, er müsse auf die Feuerwehr mit der Rettungsschere warten, als das Blech sich unter lautem Aufstöhnen bewegte.
"Achtung!", sagte der Sani, "Ich werde jetzt Ihren Gurt zerschneiden. Können Sie sich selbst abfangen, oder soll ich meinen Kollegen um Hilfe bitten?"
"Nein, nein, es geht schon", versicherte Alfred und streckte die Arme über den Kopf, bis er den Himmel des Wagens berühren konnte. Eine Sekunde und ein reißendes Geräusch später lastete sein gesamtes Gewicht auf seinen Armen und ein brennender Schmerz durchfuhr ihn. Er schrie auf.
Erneut bereute er die zwanzig Kilo Übergewicht. Seine Arme knickten ein und er schlug mit dem Kopf auf.
Es wurde dunkel.

Als er wieder zu sich kam, lag er mit angehobenen Beinen auf einer Trage. Ein Mann blickte auf ihn herunter. Dr. F. Werner stand neben einem roten Kreuz auf dem Plastikschild an seiner Brust. "Sie hatten Glück. Nur Prellungen und ein Schleudertrauma. Was ist denn eigentlich passiert?"
Alfred versuchte sich zu erinnern. Der Nebel war etwas dünner als vorhin. Seine Stimme war zittrig.
"Ich war einen Moment abgelenkt", stieß er hervor, "und musste plötzlich bremsen. Dann bin ich wohl ins Schleudern geraten. Verdammter Heckantrieb."
Er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Fast war es wieder greifbar.
Dann lichtete sich der Nebel ganz. Er stöhnte.
"Was hat sie denn abgelenkt?" fragte Dr. Werner.
Alfred blickte den Arzt aus angstverzerrtem Gesicht an.

**

Peter geriet in Panik. Er tat das nicht oft. Er war sehr rational veranlagt. Der Mond stürzte auf die Erde. Das konnte nicht gut ausgehen. Er überlegte, ob er die Anderen warnen sollte, kam aber zu dem Schluss, dass sie es früher oder später ohnehin bemerken würden. Wozu eine Massenpanik früher auslösen als nötig.
Mit plötzlicher innerer Ruhe, wie sie nur dem Schock der Verzweiflung entspringen konnte, beschloss er, nach Hause zu gehen und seinen Fernsehabend wie geplant stattfinden zu lassen.
Außer, dass er sich hemmungslos betrinken würde. Auf ärztliche Ratschläge zu hören, würde jetzt wohl keinen Sinn mehr machen.

Er schickte sich gerade an, den ersten Schritt zu tun, als zwei schlicht gekleidete aber erkennbar muskulöse Männer mit dunklen Sonnenbrillen an ihn heran traten.
"Peter Faßhauer?", sagte der kleinere der beiden mit tiefer, ruhiger aber durchdringender Stimme. "Ich muss Sie bitten, uns zu begleiten."

Die Panik kehrte zurück.

"Aber ich wollte es doch ohnehin für mich behalten!", stotterte er.
Der größere der Muskelmänner griff nach Peters Arm.
"Ganz ruhig", sagte er.
Der andere zog eine Spritze aus der Tasche, schnippte mit dem Finger dagegen und drückte zwei Tropfen heraus.
Peter drehte sich um und rannte um sein Leben.

**

"Das aber muss unter uns bleiben", verlangte Alfred panisch.
"Sie haben mein Wort", versicherte der Arzt.
"Ich habe ein Cabrio überholt", erklärte Alfred mit schwacher Stimme.
"Aha. Und?"
Alfred sah den Arzt mit verzweifelten Augen an. Ein schwärmerischer Ausdruck mischte sich dazu.
"Darin saß die schönste, vollbusigste Blondine, die ich je gesehen habe."
Er holte tief Luft.
"Und sie war nackt."
Dann ließ er sich zurücksinken und schloss die Augen.

**

Einen Moment lang kämpfte Margareth um ihren Verstand. Wenn diese Daten stimmten, wäre das Milde gesagt verherend. Es wäre vernichtend. Das Ende.
Michael Volland, der Systemadministrator der Einrichtung, hatte bisher still in einer Ecke gestanden. Nun trat er hervor. Sein rechter Mundwinkel war ganz, ganz leicht nach oben gezogen. "Dr. Montag, würden Sie bitte einen Blick auf die rechte, obere Ecke des Computerausdrucks werfen."
"Was soll da schon stehen? Das selbe Datum wie auf meinem Wecker. Heute ist der erste...", ihre Augen weiteten sich. Der Student, der sich mittlerweile die Lippen fast wundgebissen hatte, platzte es heraus: "April, April!", und warf sich lachend um Luft ringend zu Boden.
"Ihr Schweine!" entfuhr es Margareth, "Ich dachte schon ich könnte meinen Habitilation vergessen." Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie sah in ihre Tasse.
"Ich hasse Montage!", stellte sie fest und fügte nach einem Moment hinzu: "Und jetzt ist auch noch mein Kaffee kalt."

**

Die beiden Männer holten Peter spielend ein. "Herr Faßhauer, ich bitte Sie. Das ist das dritte mal in einer Woche." Der Eine hielt Peter fest, während der Andere ihm eine Injektion verabreichte.
"Das sollte ihn ruhig stellen." Er sah sich um.
Ein paar Leute, die diese Szene aus sicherer Entfernung beobachtet hatten, entdeckten unglaublich interessante Dinge direkt vor sich auf dem Boden, studierten angestrengt die Heckenrosen oder hielten nach Wolken Ausschau.
"Es ist alles unter Kontrolle", versicherte der große Muskelmann der desinteressierten Menge. Er hielt seinen Dienstausweis in die Höhe. "Wir sind von der psychatrischen Anstalt und dieser Herr hier leidet unter Wahnvorstellungen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass er vollkommen harmlos ist."
Die beiden Pfleger nahmen Peter zwischen sich.
"Sie sollen doch nicht ausreißen, wenn Ihre Betreuerin sie mal auf einen Kaffee mit in die Stadt nimmt. Jetzt müssen wir Ihnen den Ausgang vorläufig streichen.", sagte der Große.
"Na, wieder das Ende der Welt gesehen?" stichelte der Kleine. "Was war es denn diesmal? Große gelbe Raumschiffe, die die Erde sprengen wollen?"
Die beiden lachten.

Auf einer großen Insel im Norden Europas begann - in einer Ledertasche, unter alten Theaterskripten und einem Handtuch verborgen - ein kleines Gerät, hektisch zu blinken.

 

Hallo lucutus,

ich muss schon sagen, du hast mich mit deiner Story ganz schön aufs Glatteis geführt.
Dir ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, drei Geschichten so zu formulieren, dass sie den Anschein erwecken zusammen zu gehören, im Endeffekt aber doch nichts miteinander zu tun haben.
Gemerkt habe ich deinen Trick erst nach dem Aprilscherz.

Auch die Aufgabe des Challenge ist meines Erachtens erfüllt.

Etwas beunruhigt hat mich dein Schreibstil. Manches lässt sich auch einfacher ausdrücken.

Er hatte sich auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher gefreut,

besser: Er freute sich bereits auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher,

Ein kleiner Lernbedarf besteht auch bei der Zeichensetzung der wörtlichen Rede.
Hie und da sind mir noch ein paar Rechtschreibfehler aufgefallen, die du sicher beim Durchlesen selbst findest.

Das war es schon von meiner Seite her.

Viele Grüße

bambu

 

hallo bambu,
freut mich, dass mein kleines Maneuver funktioniert hat :)

Im "Peter-Plot" ist die umständliche Formulierung Absicht. Soweit ich die deutsche Sprache verstehe, ist vollendete Vergangenheit hier grammatikalisch korrekt. Aber ich lasse mich gern überzeugen :)

Im Bereich wörtlicher Rede müsstest du mir Beispiele bringen, damit ich lernen kann ;)
Die Rechtschreibfehler sind mir nach dem Veröffentlichen auch aufgefallen :rolleyes: hab aber momentan keine Zeit zum Korrigieren.

Danke für's Lesen und Kommentieren

Gruß :cool: lucutus

 

Moin Lucutus,

Ja, deine Geschichte hat mir leider nicht wirklich gefallen (keine Rachekritik - sowas mach ich nicht ;)). Der Anfang mit dem fallenden Mond ist großartig und macht Lust auf mehr. Der Plot mit der Doktorin paßt sehr gut dazu und weckt tatsächlich Spannung. Das Konzept hat mir ebenfalls gut gefallen.

Allerdings wirkte auf mich der Plot mit dem Autofahrer irgendwie deplatziert und ohne rechten Bezug zu den anderen beiden. Klar, das ist das Konzept der Geschichte, da alle drei Plots letztlich nichts miteinander zu tun haben, aber es war von Anfang an klar, daß sein Unfall nix mit dem Mond zu tun hat.
Die drei Pointen (April, Verrückt, Blondine) fand ich ehrlich gesagt alle drei recht matt. Du erzeugst in allen drei Plots tatsächlich Spannung (das ist gut), aber in allen dreien verpufft diese leider komplett bei mir. Gut, ich sollte angesichts meiner Geschichte ruhig sein (:D), aber trotzdem haben deine drei Enden mich enttäuscht, ehrlich gesagt.

Großartig fand ich hingegen wieder den letzten Satz, der einen perfekten Abschluß bildet.

Er hatte einen Kaffee mit Frau Tenner genommen und anschließend einen kleinen Spaziergang gemacht. Er hatte sich auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher gefreut
Absicht?
m nächsten Moment sah er aus dem Augenwinkeln ein hellrotes Licht unmittelbar vor ihm.
Bauchgefühl: unmittelbar vor sich
Wer heißt schon gerne Ochsenschwanz.
Der Donnerstaggag ist gut, die Ochsenschwanzsuppe nicht. Find ich.
Ein weiters Schicksal, mit dem sie haderte war, dass sie als Astrophysikerin
weiteres
Das Foto, mit dem er winkte zeige den Mond.
Das Foto, mit dem er winkte, zeigte den Mond.
Das der Rettungswagen längst da war, bemerkte Alfred,
Daß der Wagen
Große gelbe Raumschiffe, die die Erde sprengen wollen?
Ja, sowas passiert oft ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi gnoebel,
schön, dass wir uns im Urteil über die Pointen des jeweils anderen einig sind :)
Dass die Auflösungen sehr banal sind, war bei mir wiederum Absicht, aber so ist's halt: entweder der Gag funktioniert oder er tut's nicht..

Mein Drucker ist kaputt, und Korrekturlesen am Bildschirm scheint nicht so gut zu klappen :rolleyes:

Zitat:
Er hatte einen Kaffee mit Frau Tenner genommen und anschließend einen kleinen Spaziergang gemacht. Er hatte sich auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher gefreut
Absicht?
Hmm. Ja, okay.. wenn ich's jetzt so für sich stehen sehe, bin ich auch nicht so überzeugt :Pfeif:
Montag werd' ich mir nochmal nen bissl Zeit zum Überarbeiten nehmen. Fahr jetzt übers WE erstmal mit ner Horde Jugendlicher weg...

 

Hallo lucutus,

du wolltest von mir Beispiele haben für die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede.

Hier einige:

"Margareth! Kommen sie herein, das müssen sie sich ansehen," sagte er mit zittriger Stimme.

"Margareth! Kommen Sie herein, das müssen Sie sich ansehen", sagte er mit zittriger Stimme.

gleich noch zwei Rechtschreibfehler: Bei der Anrede in der wörtlichen Rede bitte das SIE groß schreiben.

"Peter Faßhauer?" sagte der kleinere der beiden mit tiefer, ruhiger aber durchdringender Stimme.

"Peter Faßhauer?", sagte der kleinere der beiden mit tiefer, ruhiger aber durchdringender Stimme.

Dieses letzte Beispiel gilt auch bei einem Ausrufesatz: .....!", rief.....


Vielleicht kannst du das nach deiner hoffentlich erholsamen Wochenendtour auch gleich noch mit berichtigen.


Viele Grüße

bambu

 

Hey Lucutus,
also mir hat deine Geschichte sehr gefallen. Am Anfang hab ich schon gedacht, dass das jetzt aber ein bisschen sehr offensichtlich ist mit dem Mond, aber dann :) Und ich für meinen Teil finde die Pointen gut - nur dieser letzte Satz... So lange ich auch nachdenke, ich komme einfach nicht drauf :( :confused: :)
Jaja. Viel Glück beim Challenge!

so long
Liadan

 

Hi lucutus,

Die Erzählabschnitte haben mir ganz gut gefallen.
Besser hätte ich es gefunden, wenn irgendwie doch alles zusammen gefügt worden wäre.
Z.B. durch den angeblich herabfallenden Mond.
Die einzelnen Episoden, hervorgerufen durch atmosphärische Störungen, die zu
dem Zeitpunkt noch niemand wirklich bemerkt.
Peters Vision, die nicht ernst genommen wird, erfüllt sich.

Auf einer großen Insel im Norden Europas begann in einer Ledertasche, unter alten Theaterskripten und einem Handtuch verborgen, ein kleines Gerät an, hektisch zu blinken
Hier kündigt es sich an. (denke ich)

Wenn ich es mir überlege, und ich vorher nicht die Kommentare gelesen hätte, hätte ich die Intention deiner KG von vorneherein so gesehen. :shy:
Du fänst mit dem Mond an und hörst damit auf, damit schließt sich für mich der Kreis.

Ich weiß nicht genau ob du es so gemeint hast, wäre für mich aber logisch. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi lucutus,

Mir hat die Intention, deiner Geschichte, wenn es so ist wie coleratio sagt, auch gut gefallen. Nur finde ich, wirkt der letzte Satz wie angeklebt als Erklärung dahingeschrieben. Damir er nicht so alleine dassteht, hätte ich noch aus jeder Episode etwas angefügt.

Goldene Dame

 
Zuletzt bearbeitet:

@Bambu:
Danke für die Hinweise. Das mit der Zeichensetzung hatte ich so deutlich anders in Erinnerung, dass ich zugeben muss, erstmal nachgegooglet zu haben. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich das früher anders gelernt hab und sie die deutsche Grammatik in den letzten 15 Jahren geändert haben, um mich zu verwirren....? :shy:
Mein Wochenende war zwar nicht erholsam, aber trotzdem sehr nett. Ich habe das Privileg eines wirklich schönen und abwechslungsreichen Berufes. :)

@Liadan, Coleratio und Goldene Dame:
Der letzte Satz ist eine Anspielung, die offenbar von den bisherigen Rezensenten nur gnoebel verstanden hat. Sie ist eine Hommage an einen britischen Autor, dessen Name durch einen interessanten Zufall (von denen das Universum überhäuft zu sein scheint) im Thread zu eben genau dieses gnoebels Challangebeitrag genannt wird. Dieser Autor schrieb einen Roman, der durch einen weiteren, unglaublichen Zufall in genau dieser Woche in britischen und amerikanischen Filmtheatern endlich seine cineastische Umsetzung erfahren wird, während wir armen Deutschen noch bis Juni warten müssen.
Der Satz steht im Zusammenhang zu den großen, gelben Raumschiffen, welche die Erde sprengen wollen. Das kann man allerdings nur verstehen, wenn man mindestens die ersten Kapitel des wirklich bemerkenswerten Reiseführers "Per Anhalter durch die Galaxis" gelesen hat....
Leider verstarb Mr. Adams viel zu früh, durch einen wirklich unangenehm ironischen Zufall in einem Fitnesstudio an einem Herzinfarkt.

Wenn ich es mir überlege, und ich vorher nicht die Kommentare gelesen hätte, (...)
Sollte ich vielleicht den Satzvorwegstellen: Achtung! Kommentare zuerst lesen kann die Pointe versauen? ;)

Überarbeitung folgt heut abend, wenn ich wieder zu Hause bin.

Gruß Lucutus

 

So, nun habe ich auch die Korrekturen und ein paar kleinere Überarbeitungen geschafft.

@gnoebel:
Ich habe dem Autofahrerplot ein kleines Feigenblatt verpasst. Ich denke, jetzt passt er geringfügig besser ins Bild...? :D

 

Hi lucutus,

ganz kurz nur, dann bin ich auch schon wieder weg. Bist Du sicher, dass Du diesen Satz

Auf einer großen Insel im Norden Europas begann in einer Ledertasche, unter alten Theaterskripten und einem Handtuch verborgen, ein kleines Gerät an, hektisch zu blinken.
richtig zitiert hast? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem veehrten D. Adams dieser Lapsus "begann.. ein kleines Gerät an, ... passiert wäre. So, wie er da steht, wirkt der Satz etwas... sinnlos.


Gruß
George

 

Hi George,
ich dachte, ihr von der Jury gebt keine Kommentare vor "Einsendeschluss"...? ;)
Es ist kein Zitat aus dem Anhalter, nur eine Anspielung, aber..äh....du hast natürlich recht :rolleyes:
Ich sag' doch: Korrekturlesen am Bildschirm ist nichts für mich :sad:

Danke :shy:

lucutus

 

Hi lucutus,

lucutus schrieb:
Hi George,
ich dachte, ihr von der Jury gebt keine Kommentare vor "Einsendeschluss"...? ;)
Machen wir auch nicht. Als zuständiger Mod bin ich jedoch immer anwesend :dozey:

Und wenn dann jemand auf einen meiner Lieblingsschriftsteller anspielt, schaue ich natürlich doppelt aufmerksam hin.

Ich sag' doch: Korrekturlesen am Bildschirm ist nichts für mich
Kann ich verstehen, ich habe das einmal probiert - nie wieder, sag ich Dir :schiel:

Viel Spaß noch
George

 

Hallo Lucutus,

hier erzeugst du die Spannung mit dem Spiel der Erwartungen, die du weckst, und die du dann ganz vorsätzlich und banal enttäuschst. Ich fand das witzig, auch wenn ich mich der Kritik an der Autofahrgeschichte beteilige. Hier spielte meine Assoziation nicht mit auf den Mond.
Ansonsten hat mir die Geschichte gefallen.

Details:

Seine Träume waren gerade bei einem hervorragendem Milchkaffee
einem hervorragenden
In Gedanken bewunderte sie mal wieder die Kelnerinnen
Kellnerinnen
dass es etwas gänzlich unglaubliches gewesen war
Unglaubliches
Auf ärztliche Ratschläge zu hören, würde jetzt wohl keinen Sinn mehr machen.
wäre jetzt wohl sinnlos

Lieben Gruß, sim

 

Hallo lucutus,
also, falls dich das tröstet: ich dachte, dass Alfred einen Autounfall hatte, weil er den Mond gesehen hat. Die Idee hat mir gut gefallen und jeder ist selber schuld, wenn er erst die Kommentare liest! Meiner bescheidenen Meinung nach hättest du die Geschichte spannender machen können, indem du die Reihenfolge der Abschnitte geändert hättest, dass der Mond ganz am Anfang kam, macht die Leser misstrauisch: das ist zu offensichtlich. Und der Aprilscherz wurde zu früh aufgelöst.

Ich habe immer noch Kleinkram gefunden:
"Kelnerinnen" Kellnerinnen
"die sie für regelmäßig für den Nachschub an angeblich endlosem Papier ausgeben mussten." ein für zuviel
"Peter versuchte sich zu erinnern." Ich dachte, wir sind gerade bei Alfred! ?
liebe Grüße
tamara

 

Hi Tamara,

Korrekturlesen am Bildschirm ist ni....äh.. das sagte ich schon. :shy: aber: mein Drucker geht wieder, also zieht die Ausrede jetzt nicht mehr...

"Peter versuchte sich zu erinnern." Ich dachte, wir sind gerade bei Alfred! ?
ups *schwitz*
Ich tröste mich damit, dass es vor dir noch niemand bemerkt zu haben scheint :D

also, falls dich das tröstet: ich dachte, dass Alfred einen Autounfall hatte, weil er den Mond gesehen hat.
Schön, dass es noch jemanden gibt, der es so versteht, wie ich's mir gedacht hab ;)

Ich habe lange über Deine Vorschläge zur Reihenfolge der Erzählabschnitte nachgedacht. Eigentlich gefällt mir der "Schockeinstieg" mit dem Peter-Thread gut. Aber schließlich hab ich mich entschlossen, deiner Argumentation zu folgen.
Was das Ende angeht, bin ich in einem kleinen Dilemma: wenn der erste Erzählstrang aufgelöst ist, fällt die Story quasi zwangsläufig in sich zusammen, trotzdem möchte ich jede Teilgeschichte zu Ende erzählen. Außerdem muss ich mit dem Peter-Strang aufhören, denn ich will das Ende genau so, wie es ist.
Immerhin habe ich mich dazu durchgerungen, den Blondinen-Witz als erstes aufzulösen, das dürfte am unschädlichsten sein und am ehesten noch etwas Restspannung erhalten.

Danke für die Anregungen.

Gruß::lucutus

 

@lucutus: Endlich mal ein wirklich intelligenter Autor! Das heißt natürlich, einer, der intelligent ist, um einzusehen, dass ich immer Recht habe! :D :D :D
Nein, im Ernst, es gefällt mir so viel besser und er Peterstrang muss als letztes aufgelöst werden, weil dadurch klar ist, woher die Idee mit dem Mond kam!
prima
tamara

 

Es soll ja Leute geben, die nach einem Gathering anfangen, hektisch die Geschichten der anderen Teilnehmer zu lesen. Neuerdings gehöre ich dazu.

1. Schreib gefälligst mehr, das ist hier Deine erste Geschichte seit Jahren - und da sie auf dem zweiten Platz gelandet ist, solltest Du begreifen, dass es mehr von Deinen Geschichten geben muss! ;)

2. Hat mir gefallen, allerdings fand ich Alfreds Pointe etwas mager. Vor allem fehlte mir die Auflösung, warum um alles in der Welt die Frau nackt im Auto saß - hat sie aus lauter Schreck über den bevorstehenden Weltuntergang vergessen, sich anzuziehen? ;)
Die Anspielungen an Douglas Adams fand ich großartig - mir sind natürlich schon die großen, gelben Raumschiffe aufgefallen, daher war es leichter, das piepsende Gerät zu verstehen. Leider liegt hier auch gleich der größte Schwachpunkt der Geschichte: Uneingeweihte werden die Pointe einfach nicht verstehen.

Schön, dass Du auch ungern am Bildschirm korrigierst - als KC-Mod hab ich da echtes Mitleid!

Insgesamt gern gelesen, auch wenn ich mal wieder festgestellt habe, dass Cliffhanger in Kurzgeschichten nicht ideal sind. Jedenfalls nicht, wenn jeder Absatz damit enden muss. :shy:

 

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