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Serie Tobi hat ja nur ... draußen gespielt

Wortkrieger-Team
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31.01.2016
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Tobi hat ja nur ... draußen gespielt

Tobi kann vom Balkon aus den Spielplatz sehen. Es spielen eine Menge Kinder dort unten im Hof. Sie laufen umher und jagen sich, zwei schaukeln, fünf sitzen im Sand. Felix sitzt auf dem Schoß seiner Mutter. Tobis zählt gerne. Er sieht auch seinen Freund Berti. Der hat einen Fußball unter dem Arm und winkt Tobi zu. Tobi winkt auch gleich zurück.
"Komm doch runter!", ruft Berti fröhlich.
Tobi schüttelt den Kopf. Er hat keine Zeit, Fußball zu spielen. Auf dem Tisch in seinem Zimmer liegen verstreut Buntstifte und Zettel. Er muss noch Verbotsschilder malen. Die möchte er an seine Zimmertür kleben. Viele rote Kreise hat er schon gemalt. Das ging schnell. Zwischendurch muss er aber mal auf dem Balkon stehen und hinaussehen. Dann überlegt er, was in seinem Zimmer alles verboten ist. Spinnen zum Beispiel. Die will er nicht im Zimmer haben. Vor dem Fenster in ihrem Netz dürfen die sein. Das geht. Manchmal fliegen dann die Spatzen dorthin und picken die eingewickelte Fliege aus dem Spinnennetz. Das hat Tobi selbst gesehen.
Eis ist im Zimmer auch nicht gut. Das ist ihm mal auf den Teppich geklatscht, und Mama hat lange geschrubbt und gewaschen und wurde ganz müde davon. Und Mücken dürfen auch nicht ins Zimmer. Absolut nicht! Wenn die im Zimmer herumsurren, muss Mama so lange nach ihnen suchen, bis sie alle gefunden hat. Manchmal muss sie wiederkommen, obwohl sie schon im Bett gelegen hat. Dann hat Tobi Mücken im Dunklen surren hören. Sehen kann man die nicht so gut, sagt Mama. Aber das nützt nichts. Zusammen mit Mücken in einem Zimmer kann Tobi einfach nicht einschlafen. Das ist Mama schon klar. Und weil sie die nicht an der Wand blutig klatschen will, muss sie die eben einfangen und hinaustragen. Mama ist tierlieb, aber nicht gut im Mückenfangen. Und wenn sie nicht alle findet, schläft Tobi eben bei Mama. Mit Mama in einem Bett kann Tobi sehr gut schlafen. Dort sind nie Mücken und deswegen geht Tobi manchmal gar nicht erst in sein eigenes Bett, sondern gleich zu Mama. Und die freut sich auch darüber, weil sie dann nicht Mücken suchen muss und dafür Tobis Hand halten kann. Tobi kann sehr umsichtig sein.

"Tobi, komm runter, wir spielen Fußball", ruft Berti wieder.
Mama findet es gut, wenn Tobi draußen spielt und deswegen geht Tobi hinunter.
Er kann ja auch später weiter malen. Dann muss Mama aber versprechen, auf dem Balkon zu bleiben, damit sie Tobi hören kann, falls er ruft. Es kann ja sein, dass er etwas fragen muss. Dann wäre es doch gut, wenn er nicht extra dafür zum Hauseingang gehen, dort an dem Knopf mit dem Dinoaufkleber drücken (der ist schon alt; Tobi kann längst seinen Namen lesen), die Treppen hinaufgehen und noch einmal an der Wohnungstür (dort klebt auch ein Dinosaurier) klingeln müsste, nur um Mama zum Beispiel zu fragen, ob Opa heute noch kommt.
Das versteht Mama. Es ist aber auch okay, wenn sie auf dem Balkon sitzt und Kaffee trinkt. Vorsichtshalber setzt Tobi Helda dazu, das gelbe Hasenschwein, das Oma genäht hat, damit Mama Gesellschaft hat. Helda ist sowieso nicht so gerne draußen.

Als Tobi dann aber doch an der Wohnungstür klingelt und Mama öffnet, steht Tobi dort nicht alleine, um etwas zu fragen. Nein, Felix' Mama, Felix, Berti mit dem Fußball unter dem Arm und eine ganze Menge anderer Kinder, stehen auch im Hausflur. Mama guckt nicht wenig erstaunt, Felix weint und Felix’ Mama guckt sauer.
"Frau Turner", sagt sie laut und streng, "so geht das aber nicht!"
Mama sagt nichts.
"Ihr Sohn kann doch nicht einfach von dem Kletterturm herunterpinkeln!"
Sie zieht an Felix' Jacke. Darauf sieht man nasse Spritzer. Die Kinder kommen dichter zusammen und es wird ganz schön eng vor Tobis Haustür.
Mama öffnet kurz den Mund und auch ihre Augen sind groß. Sie sagt aber nichts, sondern sieht Tobi an. Der zieht die Schultern hoch und guckt traurig.
"Nun sagen Sie doch etwas, Frau Turner", drängt Frau Hartung und zottelt weiter an Felix' Jackenärmel.
"Äh. Wollt' ihr Eis, Kinder?"
Den Jubel kann man sich gut vorstellen. Sogar Felix hört auf zu weinen und alle Kinder laufen in die Wohnung und schreien und lachen, nur Felix kann nicht mit. Der wird von seiner Mutter festgehalten.
"Also ... das ist doch ... Also, ich muss schon sagen ..." Was Frau Hartung noch sagen muss, können Tobi und Mama nicht mehr verstehen. Sie läuft sehr schnell die Treppen hinunter und zerrt Felix hinter sich her.
Alle Kinder sitzen in Tobis Zimmer, essen Eis, spielen mit den Legosteinen und den Schleichtieren oder sehen sich Tobis Zeichnungen an.

"Tobi, wieso hast du denn auf Felix' Jacke gepinkelt?", fragt Mama leise als sie in der Küche das Eispapier der Kinder wegräumt und Tobi ein zweites Eis gibt.
"Das hab ich ja gar nicht", nuschelt Tobi, schmatzt dabei an seinem Eis und guckt sauer. "Ich bin ganz nach oben auf den Kletterturm gestiegen. Das hat ziemlich lange gedauert. Und es ist ja auch gefährlich. Und als ich da hoch oben auf dem Dach gestanden bin, musste ich mal ganz dringend. Wirklich. Gaaaanz dringend. Ich konnte nicht mehr schnell runter. Und als ich dann gepinkelt habe, hab ich Felix schon gesehen - der stand nämlich da und hat geglotzt - und ich hab mich weggedreht, damit er nix abkriegt. Aber dann kam Wind ... Felix hätte besser aufhören sollen zu glotzen und weggehen sollen."
Tobi zieht erneut die Schultern zu den Ohren und Mama eine Augenbraue hoch. Das macht sie immer, wenn Tobi etwas erzählt, was so unglaublich klingt. Und bevor sie dann etwas sagt, ist Tobi auch schon in seinem Zimmer verschwunden. Schließlich hat er Besuch. Und was für einen. Er zählt ihn schnell mal nach. Es sind sieben Stück. Tobi strahlt. Die können ihm ja helfen, die Verbotsschilder weiter zu malen. Aber sie haben keine Lust dazu und wollen wieder raus in den Hof. Außerdem ist Eis ja sowieso im Zimmer verboten. Nur Berti bleibt, als alle anderen zur Tür hinaus sind. Und so malen die beiden fleißig Verbotsschilder.

"Na, mein Junge", sagt Opa mit seiner tiefen Stimme, als der die Zimmertür mit den Verbotsschildern geöffnet hat. Opas sind erlaubt. Tobi springt Opa mit Schwung an. Der hält den Enkel fest und drückt ihn so heftig an sich, dass Tobi beim Lachen husten muss. Dann betrachten beide das angeklebte Verbotsschildblätterdurcheinander an Tobis Zimmertür.
"Keine Spinnen im Zimmer.“ Opa guckt über seine Lesebrille und seine Stirn ist ganz runzelig. Tobi schüttelt den Kopf. "Keine ... hm ... Mücken - Kein Eis - Und was ist mit Pizza?"
Tobi strahlt. Pizza geht. Opa will die gar nicht bei Tobi im Zimmer essen, sondern beim Italiener unten am Platz mit dem Brunnen. Mama und Oma nehmen sie nicht mit. Opa und Tobi müssen vorher noch zu Frau Hartung gehen und die ist ja auch sauer auf Mama. Tobi soll sich entschuldigen. Opa hat schon verstanden, dass Tobi vom Kletterturm pinkeln musste, aber er versteht auch, dass Frau Hartung und Felix das nicht so gut verstehen. Und damit die nicht mehr sauer sind, hat Opa Schokolade für Felix und Blumen für Frau Hartung gekauft.
"Das hilft immer", meint Opa.
"Ich gehe da aber nicht alleine hin", sagt Tobi, "dafür bin ich noch viel zu klein." Und Tobi guckt wieder traurig. Opa strubbelt Tobi durch die Haare.
"Was so kleine Wesen können weißt du ja. Denk' mal an die winzigen Mücken in deinem Zimmer. Die machen, dass du nicht schlafen kannst. Aber zu Frau Hartung gehen wir zusammen", sagt Opa und nimmt Tobis Hand.
"Und dann gibt's Pizza!", jubelt Tobi.

 

Tag Kanji! Für mich ist das die erste Tobi-Geschichte, also gehe ich ganz ohne Vorwissen ran.

Tobi kann vom Balkon aus den Spielplatz im Hof sehen. Eine Menge Kinder spielen dort.

Ja, Kinder spielen auf dem Spielplatz - da dürften sich selbst Kinder etwas vor den Kopf gestoßen vorkommen, denn was sonst sollen die kleinen Herrschaften da treiben? Du könntest mit dem Gedanken spielen, den Satz gleich in den Anfang einzuflechten.

»Tobi kann vom Balkon aus den Spielplatz im Hof sehen, auf dem eine Menge los ist.« ist jetzt nur ein Vorschlag meinerseits, aber so klingt der Einstieg etwas ideenlos. Als ob du die Maschine erst gestartet hast.

Felix auf der Bank. Auf dem Schoß seiner Mutter.

Auch das könntest du zusammenfassen, indem du darauf hinweist, dass Felix auf dem Schoß seiner Mutter sitzt. Dass die gute Frau nicht auf der Rutsche sitzt oder in der Luft hängt, kann sich jeder denken, glaube ich. *g*

Er sieht auch Berti. Seinen Freund.

Diese ganzen kurzen Nebensätze kommen mir vor wie dramatische Pausen, oder als ob du es kurz setzen lassen möchtest. Ich stelle es mir so vor, dass du den Text im Kindergarten vorträgst und nach jedem Satz kurz Pause machst, ob denn jemand Fragen dazu hat. Berti ist Tobis Freund - das kannst du ruhig im Vornherein festlegen: Er sieht seinen Freund Berti.

Der hat einen Fußball unter dem einen Arm und winkt Tobi mit dem anderen Arm zu.

Du musst nicht erwähnen, dass er dazu den anderen Arm nimmt, das ist ganz simple Logik der Sache. Wie soll er ihm denn sonst zu winken, wenn er kein abscheuliches Monster aus einer Dimension des Grauens ist?

weil er überlegt, was in seinem Zimmer so alles verboten ist. Spinnen zum Beispiel. Die will er nicht im Zimmer haben. Vor dem Fenster in ihrem Netz dürfen die sein.

Das gefällt mir. So klingt es nach einer Kindergeschichte und es hat Charme.

Wollt'

Ich glaube, das Strichlein kann weg.

"Das hab ich ja gar nicht", schmatzt Tobi

Jetzt möchte ich mal, dass du für mich ein paar Wörter schmatzt. Du wirst schnell feststellen, dass das nicht geht. Er kann etwas sagen und dabei schmatzen, aber er kann mit Sicherheit keine Wörter schmatzen ... es sei denn, es handelt sich um ein abscheuliches Monster aus einer ... Ach ... weißt du was? Wohl eher nicht.

Blätterverbotsschilddurcheinander

Ich glaube, bei dem Wort bist du gedanklich ein wenig durcheinander gekommen. Verbotsschildblätterdurcheinander wäre besser, finde ich, denn sonst klingt es, als hätte er mehrere verschiedene Blätter an der Tür, die Blättern den Zutritt verwehrt.

***

Mir hat das gut gefallen. Kindsgerecht erzählt und nah an den Gedanken eines Kindes, auch wenn ich nicht weiß, wie alt Tobi ist, um das genauer zu beurteilen. Ich hätte schon gerne gewusst, wie Frau Hartung die Entschuldigung aufnimmt und ob Felix dem guten Tobi verzeihen kann, aber da hört der Text bereits auf. Wenn ich noch etwas bemängeln müsste, dann die Titelwahl. Dafür, dass er »draußen gespielt« heißt, findet ziemlich wenig draußen statt und der eigentliche Konflikt hat ja mit Tobis Pinkelattacke gegen Felix zu tun - das ist aber Korinthenkackerei. Mehr habe ich nicht zu meckern.

 

Hej NWZed,

was für ein Vergnügen und Freude, dass du mir behilflich bist.
Manchmal bin ich wirklich umständlich und pingelig. Und so habe ich flugs alle "kleinen" Sätze zusammengepackt, damit sich potentielle Mitleser nicht ärgern müssen. :shy:

Dass die gute Frau nicht auf der Rutsche sitzt oder in der Luft hängt, kann sich jeder denken, glaube ich. *g*

Na, ich dachte schon, ich müsste zeigen, dass Felix' Mutter spassbefreit ist und eben nicht mit ihrem Sohn auf der Wippe oder Schaukel sitzt, sondern ganz öde auf der Parkbank. Aber dann hätte ich das vermutlich auch so (oder so ähnlich) formulieren müssen, gäh?

Wie soll er ihm denn sonst zu winken, wenn er kein abscheuliches Monster aus einer Dimension des Grauens ist?

Ehrlich gesagt, hätte ich beim Denken daran viele kleine Wortkrieger auf der Schulter, die riefen: dann fällt doch der Ball runter ... Aber natürlich klingt das albern, denn Berti ist schon ein kleiner Junge von dieser Welt.:D

Das gefällt mir. So klingt es nach einer Kindergeschichte und es hat Charme.

Charme ist gut.

Jetzt möchte ich mal, dass du für mich ein paar Wörter schmatzt. Du wirst schnell feststellen, dass das nicht geht. Er kann etwas sagen und dabei schmatzen, aber er kann mit Sicherheit keine Wörter schmatzen ... es sei denn, es handelt sich um ein abscheuliches Monster aus einer ... Ach ... weißt du was? Wohl eher nicht.

Das hab ich, aber ich kann tatsächlich nichts Brauchbares schmatzen. Ich habe eher genuschelt und dabei geschmatzt. Denn ich bin wie Tobi auch ein ganz gewöhnliches Menschenkind. Und manchmal muss man Manches praktisch ausprobieren. :hmm: Nicht. :lol:

Ich glaube, bei dem Wort bist du gedanklich ein wenig durcheinander gekommen. Verbotsschildblätterdurcheinander wäre besser, finde ich, denn sonst klingt es, als hätte er mehrere verschiedene Blätter an der Tür, die Blättern den Zutritt verwehrt.

Absolut! Als ob es Tobi störte, Blätter im Zimmer herumfliegen zu haben. ;)


Ich hätte schon gerne gewusst, wie Frau Hartung die Entschuldigung aufnimmt und ob Felix dem guten Tobi verzeihen kann, aber da hört der Text bereits auf. Wenn ich noch etwas bemängeln müsste, dann die Titelwahl. Dafür, dass er »draußen gespielt« heißt, findet ziemlich wenig draußen statt und der eigentliche Konflikt hat ja mit Tobis Pinkelattacke gegen Felix zu tun - das ist aber Korinthenkackerei. Mehr habe ich nicht zu meckern.

Einen Schluss zu finden, war nicht so simpel. Ich wollte die Geschichte nicht künstlich in die Länge ziehen, denn ich bin sicher, Tobi und Opa hätten noch Einiges erlebt an diesem Nachmittag. Frau Hartung schmollt mit Sicherheit noch eine Weile, obwohl Opa sich bestimmt mit all seinem Charme große Mühe geben wird, um die Ehre seiner Tochter und seines Enkels zu retten, aber du kennst sicher die Hartungs ...

Ja, der Titel. Zum einen ist es so, dass Tobi ja immer nur "Ich hab ja nur ... " sagt und gar nicht ermessen kann, was er damit alles so auslöst. Zum anderen denke ich noch mal drübber nach.

Es war mir ein großes Vergnügen. Herzlichen Dank, du lieber NWZed und ein freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

"Il est interdit d’interdire."​
Er muss noch Verbotsschilder malen.​

Hallo Tobi,

manchma' denk ich, dass man Eltern verbieten sollte. Vielleicht kannstu dafür mal mit deinen Freunden Schildern malen. "Eltern verboten!", oder so ...

Nur einfach Eltern. Nicht Mama und auch nicht Papa. Aber Eltern, die dann auch noch den Älter'n hervorkehren. Weißtu. Stören einfach nur beim Spielen und wissen alles besser und haben keine Ahnung von der Schönheit eines Pinkelbogens. Wir Fachlete nennen das seine Ästhetik. Klingt fremd und ist den meisten auch fremd. Besonders, wenn man muss!

Mir ist auch schon mal ähnliches passiert. War ich aber schon in der Lehre. Hab Hausverbot gekriegt, dabei pinkelt doch manchmal jeder im und ins Schwimmbecken.

Ja, gut -

aber selten vom Zehnmeterbrett. Da wurd schon mit jeder Stufe und jedem Schritt aufwärts der Druck größer - und zurück auf's Fünfmeterbrett hätte nicht viel Unterschied gebracht. Zum Glück war das nicht hier, wo ich wohn, sondern im Taunus und im Urlaub. Bin ich nie mehr nach Bad Schwalbach gefahren zum Freibad ... Ist ja eher ein Unfreibad, denn frische Luft ist nicht alles.

Das haben die nun vom Verbieten!

Man sollte auch das Verbieten verbieten (Das steht übrigens ganz oben auf Französisch, weil da in Paris zu meiner Lehrzeit zuerst das Verbot des Verbots gefordert wurde. Hat sich bis heute nicht durchgesetzt und es sind immer noch mehr Verbote geworden.) Wahrscheinlich will der liebe Gott oder Kanji, dass du deine Schilder weiterhin malen kannst. Aber bitte in Regenbogenfarben.

Tschüss -

und beim nächsten Mal bring ich den Naldo mit. Der hat auch Dinos, Bagger, ne Krach*,acher Trommel und ne kleine Gitarre und kann - Fußball spielen.

Friedel

* Kannstu sehn, was für'n Krach der mit der Trommel machen kann, so laut, dass das M sich unleserlich klein macht und wie ein Faden aussieht. Oder doch ein Würmchen?

 

Liebe Kanji


Da ist er ja wieder, ein kleines bisschen schlingelhafter, wenn ich den folgenden Satz richtig interpretiere:

Aber dann kam der Wind ... Felix hätte ja weggehen können.

Ja, Ausreden hat er also schon in seinem Repertoire. Gut, dass die Mama jetzt keinen Laden macht. Die hat es ohnehin nicht ganz leicht mit den Nachbarn und deren Vorurteile. Aber gut auch vom Opa, dass er mit Tobi zusammen an der Deeskalation wirkt. Schokolade und Blumen. Da darf Frau Harting doch nicht weiter so böse sein. Vielleicht ist sie bloß neidisch, weil Tobi ein so aufgewecktes Kerlchen ist.

Ich find es gut, dass du NWZed gefolgt bist und die allzu kindliche Syntax etwas "erwachsener" gestaltet hast. Denn Tobi kann es ja, wenn man sich seine Verteidigungsrede ansieht.

Kleine Kinder denken zwar liniear, aber sie schnappen gerne kompliziertere Sätze auf, auch wenn sie sie manchmal zu drolligen Ungetümen zusammensetzen.

Verbotsschildblätterdurcheinander

Von mir aus könnte das Wort so bleiben, weil es linear und nicht nicht logisch strukturiert ist. Vielleicht sollte Tobi beide Versionen an die Tür hängen;), falls da noch Platz ist. Später kommen bestimmt noch viele Variationen von Tobis Namen dazu. Man kann wunderbar ablesen, wie sich das Selbstwertgefühl eines Kindes entwickelt. (Natürlich eigene Erfahrungen:shy:)

Wie immer mit Vergnügen gelesen

und ganz liebe Grüße von wieselmaus

 

Hej Friedrichard,

Tobi und ich, wir freuen uns, dass du hereinschaust.

manchma' denk ich, dass man Eltern verbieten sollte.

Das denke ich auch. Gerade nachdem ich peregrina s traurige Geschichte gelesen habe. Es kann so viel schief laufen. Und so ist Tobi mit seinen Verboten wieder etwas mehr infiltriert von den "Ältern" wie du sie treffend nennst. Doch spätestens, wenn's die Mücke nicht juckt, dass rote Kreise an der Tür kleben und Tobi realisiert, was für ein Tollhaus die Erwachsenenwelt ist, wird er schlauer sein.

Deine hessische Schwimmbadanekdote passt tatsächlich wie gedruckt. Erstaunlich, wie weit sich die kindliche Logik ausdehnen kann. ;) Möglicherweise klebt dort am 10-Meterbrett inzwischen ein Pinkelverbotspiktogramm.

Wahrscheinlich will der liebe Gott oder Kanji, dass du deine Schilder weiterhin malen kannst. Aber bitte in Regenbogenfarben.

Das ist eher unwahrscheinlich. Ich bevorzuge Menschenverstand, wann immer er vonnöten ist, denn, wie es Tobi bereits auffiel, sind wir umzingelt und erschlagen von Verbotsschildern (auch von Geboten), dass es eine Last ist.

Tobi selbst verfügt über natürlich Krachmacherinatrumente und missbraucht auch gerne Gebrauchssgegenstände, aber das ist eine andere Geschichte.

Vielen Dank für deine Anteilnahme und die lustige Geschichte.

Freundlicher Gruß, Kanji

Hej liebe wieselmaus,

schön, dass du hier bist, obwohl du ja wirklich mit deiner empfohlenen Geschichte schwer zu tun hast. :shy:

Da ist er ja wieder, ein kleines bisschen schlingelhafter,

Ja, Tobi lernt viel zu schnell.

Vielleicht ist sie bloß neidisch, weil Tobi ein so aufgewecktes Kerlchen ist.

Möglich ist es, aber sie tut ja alles dafür, dass ihr Felix klein bleibt und folgsam.

Kleine Kinder denken zwar liniear, aber sie schnappen gerne kompliziertere Sätze auf, auch wenn sie sie manchmal zu drolligen Ungetümen zusammensetzen.

Das werde ich gerne berücksichtigen und mutiger werden. Die Handlungen werden ja auch komplexer.

Ich freue mich, wenn du ein kleines Vergnügen mit Tobi hattest.

Lieber Gruß, Kanji

 

Hallo Kanji,

eigentlich wollte ich einen kleinen Kommentar zu Deiner Geschichte verfassen, aber das kann ich leider nicht, weil mir nicht klar ist, für welche Altersgruppe Du schreibst (das könnte ich jetzt natürlich vielleicht herausfinden, indem ich länger im Forum recherchiere, aber dazu habe ich gerade die Zeit nicht, was Du mir hoffentlich verzeihst).

Die ersten Absätze lassen vermuten, dass es vielleicht die Altersgruppe ab ca. 6 Jahren ist.

Aber für diese Altersgruppe ist der Einstieg zu schwierig:

Tobi kann vom Balkon aus auf dem Spielplatz im Hof eine Menge Kinder spielen sehen. Sie laufen umher und jagen sich, zwei schaukeln, fünf sitzen im Sand, Felix sitzt auf dem Schoß seiner Mutter. Er sieht auch seinen Freund Berti. Der hat einen Fußball unter dem Arm und winkt Tobi zu. Tobi winkt zurück.
"Komm doch runter!", ruft Berti fröhlich.

Also ich kann Dir sagen, meine Kinder wären bei "zwei schaukeln, fünf sitzen im Sand, Felix sitzt auf dem Schoß " entweder überfordert oder sie würden es ignorieren oder mir zwischen zwei und fünf Löcher in den Bauch fragen.

Das ist also ein wenig viel Information auf einmal.

Über den Rest würde ich mehr schreiben, wenn es für Dich noch spannend ist (vielleicht hast Du auch schon ausreichend Kommentare bekommen) und wenn Du mir verrätst, welches Alter Du vor Augen hast.

Gruß
Geschichtenwerker

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Geschichtenwerker,

es ist sehr freundlich, mich anzusprechen, um mir zu sagen, dass du nichts sagen kannst. Und lustig. Du könntest mich/die Geschichte auch einfach ignorieren. :lol:

Ich muss dir gestehen, dass dieser Anspruch, die Geschichte einem Alter zuzuordnen, meine Vorstellung übersteigt. Sie ist Teil einer Serie und begann mit dem Verlust eines Milchzahns.

In dieser ist Tobi gereift, aber Kinder sind ja so unterschiedlich, auch und vor allem in ihrer Entwicklung. Dieser Typ ist eher altklug und kindlich, kopiert ungerne Erwachsene und lebt mehr in seiner Welt. Er pendelt selbst in seinem Verhalten zwischen drei und sieben Jahren. Ich möchte das gar nicht festlegen. Läuft das Kind beim Vorlesen weg, ist die Geschichte langweilig oder das Kind zu klein. Wenn es nicht alles versteht, kann es fragen oder - besser - sich selbst etwas vorstellen.

Also ich kann Dir sagen, meine Kinder wären bei "zwei schaukeln, fünf sitzen im Sand, Felix sitzt auf dem Schoß " entweder überfordert oder sie würden es ignorieren oder mir zwischen zwei und fünf Löcher in den Bauch fragen.

Guck, Tobi hingegen zählt, registriert, hakt's ab. Aber was spricht dagegen, wenn deine Kinder ignorieren oder fragen?

Mittlerweile bin ich so vermessen (mit dem einen oder anderen Wortkrieger im Rücken) zu sagen, man kann Kindern ruhig Informationen zutrauen, die können ja filtern. :Pfeif:

Aber wenn dir eine Altersfreigabe lieber ist, es gibt von der Uni Koblenz eine software für die Lesbarkeit von Kinderbüchern. Harry Potter VII verfärbte sich der grüne Balken für Kinder rot, weil es thematisch um den Tod ging und man hätte die Altersbeschränkung von 12 auf 14 heben müssen. Der Verlag dagegen meint, es wäre kein Buch für 10jährige.

Man weiß es nicht.

So muss ich dir leider weiterhin eine Altersangabe vorenthalten, einfach aus Unvermögen. Ich freue mich aber dennoch über deinen Besuch.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Kanji,

natürlich gibt es keine allgemeine Wahrheit über altersgerechtes Schreiben und ich kann da auch nur aus meiner Erfahrung sprechen (habe selbst mehrere Kinder), aber letztlich lieferst Du mir die Information, die ich brauche, um den Text kommentieren zu können. Was hilft es nämlich, wenn ich Dir mit Spekulationen darüber komme, ob eine Formulierung für einen Sechsjährigen geeignet scheint, wenn Dich dies gar nicht vorrangig interessiert?

Natürlich können Kinder Informationen filtern und sie dürfen auch gerne fragen. Aus meiner Erfahrung gibt es aber Dinge, die zu so vielen Fragen führen, dass man gar nicht zum Vorlesen der Geschichte kommt oder die einfach ignoriert werden, weil Kinder sie gar nicht verstehen. Beides führt letztlich dazu, dass die Kinder die Geschichte am Ende nicht richtig verstehen. Inwieweit das dem Vorleser oder dem Kind auffällt, ist eine andere Frage.

Aber wie gesagt, wenn Du kein bestimmtes Zielalter vor Augen hast, ist es auch sinnlos, sich Gedanken darüber zu machen.

Das ist überhaupt ein Problem, welches ich hier immer wieder beim Kommentare sehe bzw. selbst habe. Wenn man nicht weiß, welches Ziel der Autor mit seiner Geschichte verfolgt, ist es oftmals schwer, wirklich in die "richtige Richtung" zu kommentieren. Entweder holt man sich dann als Kommentator eine blutige Nase oder man beschränkt sich auf oberflächliche Fehler oder verfällt in etwas allgemeineres "Gelaber", was aber am Ende, wenn man ehrlich ist, gar nicht sonderlich hilfreich ist.

In diesem Sinne: nette Kindergeschichte und ich musste sofort an Hundertwasser denken.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hej nochmal Geschichtenwerker,

Was hilft es nämlich, wenn ich Dir mit Spekulationen darüber komme, ob eine Formulierung für einen Sechsjährigen geeignet scheint, wenn Dich dies gar nicht vorrangig interessiert?

Ich möchte nicht bockig erscheinen, aber ich denke beim Kommentieren nie darüber nach, ob es den Autor interessieren könnte. Und mich interessiert grundsätzlich jeder Kommentar. Und sei es auch nur ein Eindruck, eine Empfindung oder formelle Dinge. Es ist immer Anstoß, Anregung und Lernen für mich.
Und wer weiß schon so genau, welche Formulierung für das gemeine sechsjährige Kind angemessen ist?

(Einige Anhaltspunkte sind doch aber auch durchaus erkennbar, was das Alter angeht ... Genauer geht's leider nicht).

Nichts für ungut. Vielen Dank für die Auseinandersetzung und ein schönes Wochenende, Kanji

 

Hallo Kanji!

Tobi kann vom Balkon aus auf dem Spielplatz im Hof eine Menge Kinder spielen sehen. Sie laufen umher und jagen sich, zwei schaukeln, fünf sitzen im Sand, Felix sitzt auf dem Schoß seiner Mutter. Er sieht auch seinen Freund Berti.
„Er“ bezieht sich auf Felix. Gemeint ist Tobi.

Tobi springt auf und den Opa mit Schwung an.
Klingt ein wenig nach Heinz Erhard (Ich brach mir nicht nur den Arm, sondern auch den Urlaub ab – oder so ähnlich). Ist aber nichts Schlimmes.


Hat mir sehr gefallen, die kleine Geschichte. Ich vermute, sie ist auch für Kindergartenkinder verständlich, auch wenn keine Bilder dabei sind. Ist halt gut geeignet zum Vorlesen.

Zum Alter. Ich weiß nicht, für wen hier die Frage wichtig ist, für den Leser/Zuhörer oder eher für den Autor.
Grundsätzlich wird angeraten, die Protagonisten etwas älter sein zu lassen als die anvisierten Leser/Zuhörer. Junge Menschen hören lieber Geschichten über die größeren. Die sind spannender und geheimnisvoller. Sie erzählen von einer Welt, die die jüngeren zwar erahnen, aber an der sie noch nicht teilhaben können.
Dieses Prinzip geht bis in die Erwachsenenliteratur. Erwachsene lesen lieber Geschichten, in denen der Held ein wenig schlauer oder gerissener ist als sie selber.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hej Asterix,

wie erfreulich, von dir hier zu lesen. :)

Er“ bezieht sich auf Felix. Gemeint ist Tobi.

Ups. Behoben.

Klingt ein wenig nach Heinz Erhard (Ich brach mir nicht nur den Arm, sondern auch den Urlaub ab – oder so ähnlich). Ist aber nichts Schlimmes.

Stimmt. Wir sind schon zwei. :D

Ich vermute, sie ist auch für Kindergartenkinder verständlich, auch wenn keine Bilder dabei sind. Ist halt gut geeignet zum Vorlesen.

Das wäre meine Anlaufstelle gewesen. Ich habe allerdings vor, die Seiten zu illustrieren, so dass die Kinder auch visuelle Eindrücke nutzen können, wenn sie es brauchen. Ich freue mich, dass du sie zum Vorlesen geeignet hältst, denn sie sollen auch dem Vorleser Spaß machen.

Deine Ausführung zum Alter kommt gerade rechtzeitig. Ich bin schon leicht niedergeschlagen, weil ich keine Zielgruppe eruieren und danach schreiben kann. Das war auch schon elementar bei der ersten Folge. Dafür fehlt mir wohl schlichtweg die Kompetenz. Und so habe ich ganz dilettantisch gedacht und drauflosgeschrieben und jeder entscheidet selbst. :Pfeif:
Dein Argument, dass sich Leser gerne nach oben orientieren, leuchtet durchaus ein und macht mir mein Leben leichter.

Habe vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und Hilfe.

Herzlicher Gruß, Kanji

 

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