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Winterstarre

Challenge 3. Platz
Challenge 3. Platz
Seniors
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19.03.2003
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Winterstarre

Winterstarre


Mir ist übel. Keine Zeit, den Finger in den Hals zu stecken. Das Blaulicht flackert. Blauer Schnee fällt. Benetzt meine Haut, schmilzt zu Tropfen, Perlen gleich. Oder? Nein, es sind Opale.... Sein Gesicht schimmert ebenso. Möchte es küssen. Warum gerade jetzt? Habe ich doch nie getan. Er mag es eben nicht. Er ist schon groß.
Wie rot es gewesen ist, als der Rettungswagen ihn im Sommer ins Krankenhaus gebracht hat. War eine Wespe. Der Stich am Oberarm. Eigentlich harmlos. Das Gesicht grotesk verformt, er bekommt keine Luft. Jetzt ist es spitz und bleich..., Also warum atmet er nicht? Dieser Kloß in meinem Hals...ich würge,...so blass, so klein, so leicht. Spüre kaum noch sein Gewicht, als ich auf die Sanitäter zustapfe. Nur meine Arme sind schwer. Bin ich das, die da läuft? Er soll schreien! Als Baby. Tag und Nacht. Greinen. Anstrengend ist er. Los, heul endlich los! Was sagt der Sanitäter? Verstehe nicht. Halt, sein Schuh! Es ist doch kalt. Ich hasse den Schnee. Er dämpft jedes Geräusch. Höre nur meine Gedanken. Was ist passiert? Ich zupfe den Sanitäter am Ärmel. War nur kurz weg. Einkaufen. Alleine. Geht schneller. Hab` niemanden sonst. Nur fünf Minuten war er alleine. Lüge! Zwei Stunden sind`s gewesen. Oder? Weiß nicht! Verdammt! So helft ihm doch endlich! Sie starren mich an. Nein, sehen zu Boden. Nur fünf Minuten. Mehr nicht. So klein ist er auch gar nicht mehr. Hilft mir im Haushalt. Wenn ich krank bin. Manchmal. Ich lieg`auf der Couch. Er geht alleine zur Schule. Lässt mich schlafen. Wundervoll. Erste Klasse und kann schon seiner Mama helfen. Er ist wundervoll. So lieb. Kocht mittags für mich. Nudeln. So ein wunderbares Kind. Ist auch gut in der Schule. Hat mir erzählt von Tieren in der Winterstarre. Frösche. Er liebt Frösche. Ich brauche was zu trinken. Er bringt es mir, wenn ich krank bin. Ist er nicht wundervoll? Sagt, ich bin magisch. Ich bin zauberhaft. Ist er nicht süß? Wie sein Vater. Schade, dass er ihn nicht kennt. Wir waren zu jung, um zu heiraten. Gerade siebzehn. Da heiratet man nicht. Shit! Der Kloß im Hals kratzt. Meine Stimme kippt. Verschluckt? Was denn? Weiß nicht wie lange. Mein Kopf dröhnt. Bin krank, `ne Art Migräne, wissen Sie. Tabletten? Ja, sie liegen auf....Machen mich munter. Die Pillen hat ein Freund mir gegeben. Geschluckt? Wie viele? Ich weiß es doch nicht! Tun Sie was!
Sie schütteln die Köpfe. Schnee fliegt. Das blaue Licht. Die Flocken tanzen fröhlich darin, fallen behutsam, bleiben liegen. Auch auf meinem Kind. Warum schmilzt er nicht?

 

Hallo Goldene Dame,

soweit ich mich mit dem Bewusstseinsstorm auskenne, hast du ihn gut umgesetzt. Mir persönlich gefällt dieser Schreibstil zwar nicht so besonders, aber das ist ja Geschmackssache und in diesem Fall das Challengethema.
Als richtige Antiheldin habe ich deine Prot. nicht gesehen - sie wirkt eher psychisch krank, verwirrt auf mich.
Ansonsten fand ich deine Geschichte wirklich faszinierend - obwohl nicht viel Text, schaffst du es doch, dem Leser eine richtige Geschichte zu erzählen.

Gerne gelesen.

LG
Bella

 

Hallo Bella

soweit ich mich mit dem Bewusstseinsstorm auskenne, hast du ihn gut umgesetzt. Mir persönlich gefällt dieser Schreibstil zwar nicht so besonders, aber das ist ja Geschmackssache und in diesem Fall das Challengethema

Das Thema finde ich sehr reizvoll, obwohl ich Geschichten und Romane dieser Erzähltechnik auch nicht bevorzuge. Was ich gut finde an dem Thema ist seine Herausforderung sich in die Figur hineinzuversetzen.
Als richtige Antiheldin habe ich deine Prot. nicht gesehen - sie wirkt eher psychisch krank, verwirrt auf mich.
Ja da habe ich auch lange überlegt. Ich habe versucht mir den Helden vorzustellen. Leider sind mir viel zu viele Klischees eingefallen. Beim Antihelden erging es mir ebenso. Nach Cbruchers Erläuterungen insbesondere diesem hier:

Sinn der Übung ist es, sich in eine Person hineinzuversetzen, mit der man sich als Autor eigentlich nicht identifizieren möchte.
habe ich mich für diese Figur entschieden.

Ansonsten fand ich deine Geschichte wirklich faszinierend - obwohl nicht viel Text, schaffst du es doch, dem Leser eine richtige Geschichte zu erzählen.
Ich bin froh, eine richtige Geschichte erzählt zu haben, trotz der Kürze. Ich habe es als sehr schwierig empfunden, den Bewusstseinsstrom durchzuhalten.

Gerne gelesen

Danke :)

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hi Goldene Dame,

deine kleine KG ist mir unter die Haut gegangen. Vor allem der letzte Satz.
Wie Bella schon sagte, mit wenigen Sätzen hast du eine komplette Geschichte erzählt.
Den Bewußtseinstrom hast du sicher gut hingekriegt.
Nur, den Antihelden sehe ich nicht.

Sinn der Übung ist es, sich in eine Person hineinzuversetzen, mit der man sich als Autor eigentlich nicht identifizieren möchte.
Wenn diese Aussage allerdings reichen würde, dann wäre die Auswahl an Ideen für mich auch einfacher.
Ob uns der Challengemeister etwas dazu sagt? Oder darf er nicht? :hmm:

Wie auch immer, deine KG hat mir gut gefallen
lieben Gruß, coleratio

 

Ich denke, das ist Interpretationssache. Letztlich treffe ich ja auch nicht die Entscheidung, das macht die Jury, m.E. könnte die Mutter, die sich von ihrem Sohn versorgen läßt (helfen, kochen), dessen Selbständigkeit lobt (weil sie daher weniger Arbeit hat), durchaus als Antiheldin durchgehen.

 

Hallo coleratio,
Vielen Dank fürs lesen. Ich freue mich immer von dir zu lesen. :)

deine kleine KG ist mir unter die Haut gegangen. Vor allem der letzte Satz.

Das ist auch der Sinn des SOC als Stilmittel. Wenn also Rabenmütter ;) Serienmörder, Soziopathen und was es sonst noch so zum Stichwort Antiheld gibt, ihren Gedanken freien Lauf lassen, kann es schon passieren, dass es Gefühle auslöst.

Ich wünsch dir viel Erfolg bei deiner Plotsuche.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

Ich sehe eine richtige schlampige Mutter vor mir, wenn ich diesen Text lese. Es kommt viel Stimmung auf und man möchte ihr am liebsten mal die Leviten lesen ;).
Ich sehe auch die Antiheldin, die sie (angenommenermaßen) durch irgendeine Sucht entwickelt hat.
Thema also in meinen Augen gut gelöst :).

Aufgefallen ist mir noch:

Mir ist übel. Keine Zeit. Den Finger in den Hals zu stecken.

Auch wenn das gedacht ist und somit nicht alle formalen Regeln erfüllen muss:
Satz zwei und drei würde ich zusammenziehen, ansonsten gibt es auch gedacht keinen Sinn.
Spüre kaum noch sein Gewicht, als ich auf die Sanitäter zu stapfe.
zustapfe

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,
Danke, fürs Lesen, Lob und die kritischen Anmerkungen. Habe ich gerne übernommen.

Ich freue mich auch, dass dir Figur etwas in dir ausgelöst hat ( Leviten lesen).

Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Hallo goldene Dame,

für mich ist diese Mutter eine Antiheldin, auch wenn du ihr an einer Stelle fast einen Lerneffekt zubilligst:

Ich zupfe den Sanitäter am Ärmel. War nur kurz weg. Einkaufen. Alleine. Geht schneller. Hab` niemanden sonst. Nur fünf Minuten war er alleine. Lüge! Zwei Stunden sind`s gewesen. Oder?
Da hat sie ja selbst die Einsicht in ihre Lüge. Vielleicht formst du das in einen Kopfdialog um etwas in der Form: "Was erzählt der da von zwei Stunden. Höchstens fünf Minuten bin ich weg gewesen, Scheiben kratzen, Motor starten, Einkaufen ..."
Ich hoffe, es wird deutlich, worauf ich hinaus möchte. Der Leser muss an der Unvereinbarkeit merken, dass es nicht nur fünf Minuten gewesen sein können. Sie darf es nicht bemerken.
Was mir auch auffiel, war dass sich die Mutter in ihrer Sorge zu wenig egoistisch in ihrem Gedankenstrom verhält. Natürlich wird sie sich auch Sorgen um das Kind machen, wo aber bleiben die Sorgen um sich? ("wer weckt mich denn jetzt morgens?" bspw)
Ansonsten fließt der Geankenstrom, auch wenn ich die positive Erinnerung an den Vater für nicht ganz glaubwürdig und situationsangemessen halte. Eine fiese Möglichkeit hier wäre, dem Kind vorzuwerfen, dass es sie im Stich lässt. So wie der Vater es eben mit 17 auch gemacht hat. Das erschiene mir in der Situation weniger weit weg.

Leider kann ich meine Idee nach dieser Geschichte nicht mehr umsetzen, aber so ganz war mir ohnehin noch nicht klar, ob ich an dem Challenge teilnehme.
Aber das Risiko besteht natürlich, dass ich dir, weil meine Idee so ähnlich war, in der Kritik zu viel davon aufoktroiert habe.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim

für mich ist diese Mutter eine Antiheldin, auch wenn du ihr an einer Stelle fast einen Lerneffekt zubilligst:
Zitat:
Ich zupfe den Sanitäter am Ärmel. War nur kurz weg. Einkaufen. Alleine. Geht schneller. Hab` niemanden sonst. Nur fünf Minuten war er alleine. Lüge! Zwei Stunden sind`s gewesen. Oder?

Ich habe es mit Absicht so einfließen lassen. Weil

cbrucher schrieb:
Der Antiheld wird nicht klüger aus seinen Fehlern. Schlimm, wenn er diese erst gar nicht erkennt, noch schlimmer, wenn er sie zwar erkennt, aus ihnen aber nicht lernen will, sei es aus Faulheit, Profilierungssucht oder Eigennutz. Der Antiheld ist kein Mensch großer Erkenntnisse.

sim schrieb:
Da hat sie ja selbst die Einsicht in ihre Lüge.

sie erkennt ihre Lüge statt 5 Minuten sind es zwei Stunden gewesen, aber es fehlt die Einsicht, warum sie lügt. Könnte heißen sie weiß z.B. dass sie den Jungen maximal eine halbe Stunde alleine lassen kann, aber aus Eigennutz denkt sie nicht daran, dass das einen Grund haben könnte, warum man kleine Kinder sich nicht selbst überlässt.

auch wenn ich die positive Erinnerung an den Vater für nicht ganz glaubwürdig und situationsangemessen halte.

Sie überträgt ihre Wünsche über den Sohn an den Vater, weil sie diese durch das Verhalten des Sohnes erfüllt sieht.

sim schrieb:
Eine fiese Möglichkeit hier wäre, dem Kind vorzuwerfen, dass es sie im Stich lässt. So wie der Vater es eben mit 17 auch gemacht hat. Das erschiene mir in der Situation weniger weit weg.

Diese Ergänzung wäre in der Tat noch ein I-Tüpelchen. Aber meine Antiheldin agiert nicht aus der Kränkung des Verlassenwerdens heraus.

sim schrieb:
Leider kann ich meine Idee nach dieser Geschichte nicht mehr umsetzen, aber so ganz war mir ohnehin noch nicht klar, ob ich an dem Challenge teilnehme.
Aber das Risiko besteht natürlich, dass ich dir, weil meine Idee so ähnlich war, in der Kritik zu viel davon aufoktroiert habe.

Das tut mir leid. Ich denke aber, dass wir beide zwei verschiedene Charaktere im Kopf haben. Mal sehen, wie ich meinen noch deutlicher machen kann.


Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hi Lukas

beim ersten Lesen beschränke ich mich auf die Form und dein Text hat bisher die Kriterien des SOC am besten erfüllt, sogar was diue Aufhebung der Syntax betrifft.
Formal gesehen ist der Text vorbildhaft.
Danke. Für die Bestätigung den SOC richtig angewandt zu haben. Inhaltlich wäre es schon schön für mich von dir zu wissen, ob ich den Antiheld getroffen habe. :hmm:

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

es aber gleichzeitig - es ist erahnbar, nicht artikuliert - jene ist, die sie geformt hat, die ihr verhalten definiert, dass eben das eines opfers ist, das zwar jammert, aber das schicksal hinnimmt. sie ist passive dulderin, die zwar hadert, aber nicht handelt.
Meine Intention :)

spielt natürlich der philosophische hintergrund des konzepts "antiheld"
eine ganz andere Intention, ich nehme mal an, daher unterscheidet sich dein Text auch deswegen deutlich von meinem. Werde deinen noch mal unter diesem Aspekt lesen.

 

Hallo Häferl,

Was mir an Deiner Geschichte besonders gefällt, ist die Stimmung, die Du hineinbringst. Richtig schlecht kann einem werden, wenn man sich da hineindenkt.

Ich fühle mich bestärkt, wenn die Geschichte dich in irgendeiner Weise berührt hat.:)

Das kann ich mir bei Deiner Geschichte allerdings nicht ganz ersparen, denn nachdem ich Deine gelesen hatte, ist mir die Idee zu meiner eigenen gekommen. Deine war mir also quasi Vorbild.
Ach herje... meine Geschichte ein Vorbild *ROTWERD* :D

nachdem sich das Kind umbrachte (?), einsieht, was sie falsch gemacht hat.
Du hast einiges herausgelesen. Die Krux ist doch, dass im SOC nur die subjektive Wahrnehmung der Protagonistin geschildert wird. Der Leser ist also gezwungen die Subjektivität entsprechend zu objektivieren. Im Soc kannst du meiner Meinung nach die Handlung nur insoweit erhellen, wie auch die Protagonistin in der Lage ist, diese subjektiv zu erfassen.

Außerdem wäre es schön, wenn Du wörtliche Rede in Anführungszeichen schreiben würdest, da ich mir oft nicht sicher bin, ob sie etwas sagt oder bloß denkt.

Nein. Ich habe keine wörtliche Rede verwendet. Das, was du als solche empfindest, ist nur die Reflektion ihrer Wahrnehmung, also damit auch des Gehörten.

Wäre der Text nicht im SOC hätte der Text so gelautet, der Sanitäter vielleicht gesagt:"Hat ihr Kind etwas verschluckt? Einen Fremdkörper vielleicht?" Die Protagonistin ist in Panik, hält ihr lebloses Kind in den Armen. Sie stammelt: "Was meinen Sie, was haben Sie gesagt? Verschluckt, was sollte er verschluckt haben? Der Sanitäter spricht ruhig auf die Frau ein. "Damit ich Ihrem Sohn helfen kann, muss ich wissen, ob er etwas zu sich genommen haben könnte. Vielleicht Tabletten."

Schreibe ich im SOC, habe ich nur die Möglichkeit die subjektive Wahrnehmung der Figur deutlich zu machen. Ein Dialog oder wörtliche Rede unterbrechen diese Subjektivität. Der Leser würde mehr Informationen, erhalten, als der Protagonistin subjektiv zur Verfügung stehen.

Wie gesagt, hat mir die Geschichte aber insgesamt ganz gut gefallen – ein bisschen mehr Klarheit und ich setze ein »sehr« davor.

Ich denke die Geschichte ist dir klar. Das was dir fehlt, wo sie steht, wo sie das Kind gefunden hat ist sicherlich informativ für den Leser. Aber fürs Kopfkino: brauchst du die Info? Trägt das zur Handlung bei? Oder ist der Konflikt nicht doch schon unterschwellig spürbar. Sie hat eine längere (Einkaufs)-Tour hinter sich, kommt nach Hause und findet ihren lebosen S. 6-jährigen Sohn im Haus. Sie ruft sofort den Notarzt nimmt ihr Kind, trägt es nach draußen und wartet. Es schneit. Der Rettungswagen kommt. Das ist die äußere Handlung mit der die Protagonistin konfrontiert wird. Danach habe ich meinen Text aufgebaut. Wäre es nicht das Challengethema, hätte ich die Geschichte stilistisch anders aufgebaut und dem SOC nur eine kleinere Rolle zugewiesen. Jetzt aber muss der Leser mitarbeiten. Fragen:Ist der Junge tot? Warum? Ist es ein Unfall?...

Vielen Dank für dein Feedback, Susi
Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Servus Goldene Dame!

Nach den multiplen, äußerst geduldigen Begriffs- und Vorgaben-Erläuterungen von cbrucher und lukas, erscheint auch mir Deine Geschichte ausgesprochen gut umgesetzt, zumal das Thema trotz seiner oberflächlichen Banalität zusätzlich aufrührend wirkt. Mir gefällt der Text sowohl sprachlich als auch formal. M. E. wird der Inhalt auch ohne weiteren Ausbau klar. Kompliment!


Lieben Gruß
Antonia

 

Hi Goldene Dame,

konnte "deinen" Bewußtseinsstrom gut nachvollziehen.

Ein paar Kleinigkeiten haben mich dabei gestört:

"Ist er nicht wundervoll?"- Fragt man sich m.E. nichtselbst, sondern nur Andere.

"Warum schmilzt er nicht?" Eigentlich ein gutes Ende, macht es doch eindeutig klar, dass das Kind gestorben ist. .. und spricht auch emotional an. Allerdings dauert es sehr lange, bis ein Körper soviel Wärme verloren hat, dass fallender Schnee nicht mehr auf der Haut schmilzt. Das passt leider nicht in den von dir geschilderten Zeitablauf.

Anderseits wäre es Schade, diesen guten Schluss zu zerstören.. Da hast du wohl ein Problem..

gruss vom querkopp

 

Hallo Antonia,

Ich freue mich, wenn dir der Text ausgesprochen gut umgesetzt erscheint. Ich habe da so meine Bedenken gehabt, nachdem ich die anderen Geschichten und die vielen Kommentare gelesen habe. Aber dein Kompliment macht Mut. :)

Hallo Querkopp

"Ist er nicht wundervoll?"- Fragt man sich m.E. nichtselbst, sondern nur Andere.

Sie fragt sich nicht selbst. Sie sucht bei anderen nach Bestätigung.


Allerdings dauert es sehr lange, bis ein Körper soviel Wärme verloren hat, dass fallender Schnee nicht mehr auf der Haut schmilzt. Das passt leider nicht in den von dir geschilderten Zeitablauf.

Woher weißt du das. Würde mich interessieren. Ich habe bei meiner Recherche nur das Hennßge Monogramm gefunden. Danach geht man aber von einer tief rektal gemessenen Körpertemperatur aus.

Außeredem assozierst du das mit der Haut auch nur, weil ich eingangs von Haut gesprochen habe. Im vorletzten Satz ist die Wahrnehmung

Auch auf meinem Kind
nicht auf dessen Haut.

Mal abgesehen davon:

Wenn es kalt ist, dann kühlt die die Oberfläche der Haut schnell ab. Es kann sogar leicht zu Verfrierungen kommen. Dichter Schnee bleibt auf Haar liegen, ohne dass der Mensch ausgekühlt ist. Warum sollte dann nicht Schnee auf einem Menschen liegen bleiben können, wenn sogar schon die Leichenstarre nach ein bis zwei Stunden beginnt?
Danke fürs Lesen


Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame

Mir ging es wie coleratio bereits am Anfang erwähnt hatte unter die Haut, besonders der letzte Satz, auch wenn ich dies hiermit wiederhole. Da steckt soviel Kraft in der Aussage, ich war total platt und überrascht.

Antiheldin? Unbedingt.
"Hach, mein Sechsjähriger ist ja schon so selbständig"
Nur sechs Jahre Kind sein dürfen reicht nicht meine Dame!

Nachdem ich zuvor im Diskussionsforum war und nun deinen Text gelesen habe, der mMn (Jury weghören) ein Anwärter auf den Gesamtsieg stellt, bin ich echt am Zweifeln, was ich mit meinem Text noch anstellen soll. Entweder ich Kürze auf einen Drittel zusammen und verliere mich im Dadda, oder ... ach was solls.

Eine Anmerkung habe ich doch. Deine Geschichte ist durchgängig von Gedanken geprägt, da fallen die nicht gedanklichen "Handlungsbeschreibungen" einfach unschön auf.
- ... , als ich auf die Sanitäter zustapfe.
- Ich zupfe den Sanitäter am Ärmel.
- Sie schütteln die Köpfe.
Vielleicht änderst du diese Zeilen noch etwas ab?
Rutschig, oha, schlecht geräumt. Da, zum Sanitäter. Was sieht der mich so an? War nur kurz...
Kopfschütteln. Was soll das?

oder so ähnlich.

Aber auch so, prima gemacht.
Lieben Gruss ./

 

Hi dot,

Lieben Dank für dein Lob. Fühlt sich gut an. :)

da fallen die nicht gedanklichen "Handlungsbeschreibungen" einfach unschön auf.

Ich habe meine Geschichte auf die Pasagen hin noch ein Mal gelesen. Ich muss noch in mich gehen, den Kontext suchen zu
einfach unschön
. Mir ist klar, das ich hier den reinen SOC verlasse...

Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame!

Joha! Hat mir gefallen. Echt!
Ich war auch dran versucht, die Sätze kurz und knapp zu halten, dachte mir jedoch, dass das dem Stil nicht gut tun würde. Länger hätte die KG wahrscheinlich nicht sein dürfen, sonst würde diese Form womöglich stören. So passt's aber.

Einzige Kritikpunkte:

Erste Klasse und kann schon seiner Mama helfen. Er ist wundervoll. So lieb. Kocht mittags für mich. Nudeln.
Jetzt bin ich mir nicht sicher. Kann ein Sechs- oder Siebenjähriger schon kochen?

Schade, dass er ihn nicht kennt.
Der Satz kommt zu abrupt. Auch das Wort "Schade" finde ich fehl am Platze.

Das passt nun ganz und gar nicht zum vorangegangenen Teil der Geschichte. Würde ich weglassen.

Bin krank, `ne Art Migräne, wissen Sie.
Auch hier wirkt die Sprache plötzlich so ganz anders. Auch wenn es so gewollt war, tut es der Stimmung Abbruch.


Lieben Gruß
flash

 
Zuletzt bearbeitet:

So...

Ich habe den Text überarbeitet... und die Überarbeitung zurückgenommen.
Mir gefällts so wie er ist einfach besser :shy:

GD

 

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