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Überarbeitungen - wie organisiert ihr die?

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12.02.2020
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Überarbeitungen - wie organisiert ihr die?

Hallo miteinander,

ich würde gerne meine hier eingestellte Kurzgeschichte bearbeiten. Dabei würde ich gerne verschiedene Versionen ausprobieren, also zB auch mal einen personalen Erzähler ausprobieren usw. Also es geht um recht grundlegende Änderungen, nicht einfach den Austausch von ein paar Wörtern oder das Hinzufügen fehlender Kommas.

Meine Frage an euch ist nun: Wie organisiert ihr eure KGs und solche Überarbeitungen? Ich bin ja erst seit einem Jahr wieder am Schreiben und habe einen Ordner, in dem ich bisher alle KGs sammle und umfassende Überarbeitungen bzw. Experimente nenne ich dann Titel, Titel1, Titel2 etc. Aber mir wird das langsam schon etwas zu chaotisch. Behaltet ihr die alten Versionen? Ich bisher schon. Aber wenn Version1 besser ist als Version0, kann ich ja Version0 eigentlich löschen. Macht ihr das? Ich habe auch überlegt für jede KG einen eigenen Ordner anzulegen. Finde das aber doch etwas zu viel des Guten. Möglicherweise gibt es hier auch nicht die eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht hat ja doch der eine oder die andere von euch das perfekte System oder doch zumindest eine zufriedenstellende Lösung.

Jedenfalls würde ich mich freuen, von euren Systemen und Lösungen zu lesen.

Viele Grüße
Katta

 

Liebe @Katta,

ich kann es recht kurz und knapp machen, was meine Orga betrifft :) Ich habe einen Ordner, in dem alle KGs liegen, und einen für FF/Lyrik. Pro KG/FF/Gedicht eine Version.

Änderungen kleinerer Natur mache ich immer dann, wenn ich spüre, dass es der Geschichte gut tut und dann speichere ich das in der vorhandenen Version, gibt also immer nur die aktuellste. Wenn es Änderungen grundlegender Natur sind, also z.B. - wie du oben schreibst - die Erzählperspektive wechselt, dann behalte ich für kurze Zeit beide Versionen, spüre aber auch da relativ schnell, welche Version besser funktioniert und lösche dann eben die, die es nicht tut.

Also generell: Von jedem Text gibt es bei mir eine Version.

LG
RinaWu

 

Liebe @Katta ,

bei mir gibt es alles nur elektronisch. Vorversionen, die ich behalten will, stecke ich in einen Archivordner. Welche genaue Version das dann ist, ist mir eigentlich egal.

Mein Baum wäre:

Ordner: Kurzgeschichten
Ordner für konkrete KG
Dokument aktuelle Version + Archivordner

LG
Mae

 

Hey @Katta,

ist bei mir tatsächlich ziemlich ähnlich wie bei @Maedy.

Wenn ich mich von einer (alten) Version nicht trennen kann/will, dann mach ich die Überarbeitung in einer Kopie (Titel) und benenne die alte Version um (Titel-alt). Da gibt es bei mir diverse Variationen, manchmal heißt die aktuelle Version auch eine zeitlang Titel-neu, aber wenn sich mehrere Versionen anhäufen, pack ich die in einen Archivordner im Ordner der jeweiligen KG, sodass die aktuelle Version wieder "Titel" ist, sonst wirds zu durcheinander.

Ich lösche eigentlich nie alte Versionen (der Archivordner ist halt Archiv und Mülleimer, aber der Mülleimer wird nicht geleert), denn viel Platz nimmt so eine Datei ja nicht weg. Ansonsten der Baum wie bei Maedy.

Was ich bisher immer noch nervig finde, ist das Vorhandensein der WK (online) Version (bei KGs die ich hochlade) und der Datei auf meiner Festplatte. Bei den ersten Texten habe ich nach der Bearbeitung online den aktuellen Text kopiert und in deine aktuelle Word-Datei übertragen. Das Überarbeiten online ist natürlich suboptimal, weil die Übersicht verloren gehen kann bzw Fehler schneller übersehen werden. Allerdings habe ich keine Lust auf das wiederholte Reinkopieren (ins online Fenster) wegen der Änderungen in der Formatierung. Okay - eigentlich anderes Thema, aber vielleicht passt es ja.

Liebe Grüße,
rainsen

 

Allerdings habe ich keine Lust auf das wiederholte Reinkopieren (ins online Fenster) wegen der Änderungen in der Formatierung. Okay - eigentlich anderes Thema, aber vielleicht passt es ja.
Das Problem habe ich auch. Bin dazu übergegangen bei WK zu korrigieren und noch einmal eine Kopie zu nehmen, wenn die Kommentare einschlafen.
Das Formatieren der Zeilenabstände nervt wirklich etwas und der Radiergummi-Trick funzt bei mir leider auch nicht ?

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe auch überlegt für jede KG einen eigenen Ordner anzulegen.
Hallo @Katta ,

wäre dein Avatar nicht, könnte ich ohne Lesebrille fast den Eindruck haben, ich antworte mir selbst. *gn*

Einen Ordner je KG halte ich für unabdingbar.

Meine Ordner haben mind. 3 Unterodner:
1. - Recherche (Bilder, Dateien mit Texten & Links; ggfs. Zitate mit Angaben und Bibliographie)
2. - Die KG selbst (nur die aktuellen Arbeitsversionen, bzw. am Ende nur die V1 und die jeweils aktuelle)
3. - Alle word.docs mit Anmerkungen von Testlesern und - hier von WK rauskopiert - alle Komms (weil sich Mitglieder mal löschen lassen und dann die Komms verschwunden sind)
dazu kann noch kommen:
4. - einen Ordner für die Version, die ich ggfs. irgendwo einschicke (z.B. wenn ich sie dafür massiv kürze).
5. - einen Ordner mit Kleinkram: ältere Fragmente, Szenen. Auch Pitchings - meine Ideen, wie sie ursprünglich mal waren, als sie mir neu einfielen. Da stehen oft Dinge, die ich - bis ich tatsächlich schreibe - vergessen hab, aber dem Text massiv nützen.

Ich habe erst mehrere Vorversionen: Die handschriftlichen Texte. Da editiere ich beim Schreiben selbst schon rum und manchmal schreibe ich ganz Absätze neu oder arrangiere die um - mit Sternchen & Pfeilen & Klammern um ganze Ansätze.

Dann tippe ich das ab, und editiere dabei schon mal so weit ich kann. 5-10 Durchgänge folgen, und wenn ich selbst nicht mehr weiterkomme, schicke ich den Text rum und/oder stelle ihn hier ein. Dieses word.doc (V1) behalte ich immer unverändert gespeichert.

Die Edits danach pflege ich in ein zweites word.doc ein (V2), das wird dann mein _final. Das sich jederzeit ändern kann.

Ich speichere jedes kommentierte Dokument unter dem Namen des Kommentierenden ab - egal, wie viel oder wenig ich übernehme. Wirklich spannend, sich später nochmal anzuschauen, davon kann man auch für neue Texte lernen. V.a. nach längerer Zeit hängt man ja nicht mehr so emotional am Text und sieht das neutraler.

Ich ändere meine V2/_final bis ich den Eindruck habe, ich verschlimmbessere. Wenn ich noch mehr probieren will, mache ich das in einer weiteren Kopie.
Kann ich mich mal partout nicht entscheiden, ob ich eine Phrase / Wort ändern will, schreibe ich die Alternativversion farbig in Klammern in den Satz. Beim mehrmaligen Lesen merke ich dann, wohin ich tendiere.

Je nachdem, wie viel Zeit ich habe, gehe ich das Hauptdokument so lange durch, bis ich nix mehr finde - das kann bei kürzeren Texten über 40 Mal sein. Dann lösche ich evt. vorhandene Dateien mit den Zwischenschritten, das gibt bei mir sonst nur Chaos.
Ändere ich einen Text nach Jahren nochmal, habe ich V1 (das Abgetippte), V2 (die editierte final Version) und dann nehme ich alle Änderungen in einem V3 vor, damit ich den alten Text in der damaligen Endfassung erhalte.

Zum Bearbeiten finde ich aber wichtig, nicht mehr als max. drei, am besten eben zwei (Original und aktuelles Edit/_final) im Geschichtenordner zu haben. Ich denke, wenn man sich vollen Herzens zu einer Änderung entschliesst, ist es sinnlos, Zwischenschritte aufzuheben.

Würde ich z.B. eine Erzählstimme oder Perspektive ausprobieren, würde ich das immer in einem extra Dokument speichern - schließlich aber nur die bevorzugte Version behalten.

Herzliche Grüße und dir viel Spaß beim Frickeln,
Katla

 

Hallo und vielen Dank für eure Antworten. Da ist ja alles dabei, von: Ich habe jeweils nur eine Version - bis hin zu: Ich sammle auch alle Kommentare.
Also, die Idee mit dem Archivordner gefällt mir jedenfalls schon mal, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen, weil so richtig weghauen will ich die Vorversionen bzw. verschiedenen Versionen auch nicht. Wow, @Katla (fast Namensvetterin ;-)), das ist mal ein wirklich komplexes System. Vielleicht komme ich da ja auch noch mal hin, da sind auf jeden Fall viele gute Ideen dabei.

Viele Grüße
Katta

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich wäre, um ehrlich zu sein, erstaunt, wenn dabei etwas Erstaunliches rauskommt. Also, um auf deine Frage zu antworten, ich mache es im Prinzip wie du. Auf Literaturverarbeitungsprogramme und dergleichen habe ich bisher immer gern verzichtet. Aber wenn ich mir Katlas Antwort so anschaue. Vielleicht ist die Frage doch nicht so übel :D
Ich mache viel im Notizen-Programm (Mac-User). Richtige Versionen einfach in unterschiedlichen Word/Pages-Dateien, logisch. Dann Chronologieprinzip. Ein Ordner pro Jahr, ein Ordner pro Monat und wenn es mehr als eine Version bzw. eine Textdatei ist: Ein Ordner pro Story. Wenn das jetzt wie bei Katla bei mir weiter ausufern würde, würde ich mir eben noch für Recherche etc. eigene Ordner machen. Hab ich auch schon mal, ist aber nicht die Regel bei mir.
Weil du gefragt hast, wie wir das machen. Es kommt sehr drauf an, wie ich arbeite. Wenn ich wirklich konzentriert, fokussiert und kontinuiertlich an einer Story arbeite, gibt es da meist nur eine Datei/ein Dokument, weil es gefühlt erstmal nur eine gute Lösung gibt. Ich möchte dann dieses Nebeneinander auch gar nicht. Wenn dann die WKler erstmal fertig sind mit dem Text :D, dann gibts eine WK-Version oder auch viele. Aber für mich kommt es sehr auf den Modus des Schreibens an. Mache ich viele Versionen ist das für mich nicht immer ein gutes Zeichen.

Viele Grüße
Carlo

 

Das Formatieren der Zeilenabstände nervt wirklich etwas und der Radiergummi-Trick funzt bei mir leider auch nicht
Dann müsste man sich eine entsprechende Formatvorlage erstellen, die auf den Editor hier zugeschnitten ist. Schick mir mal einen Auszug aus einer deiner Word-Dateien, ich guck mir das dann die Tage (TM) mal an.

 

Hallo,
für den Fall, dass das hier noch mal irgendjemand liest. Ich habe mir Scrivener gekauft (als NaNo-Gewinner kostet es nur 26€) und habe ein Projekt "Kurzgeschichten" angelegt und in diesem Projekt für jede KG einen Ordner. Das funktioniert total gut für mich und alle meine Fragen und Probleme haben sich geklärt. Ich habe tatsächlich auch ein paar Kommentare als jeweils eigenes Dokument mit dem Namen der Person als eigenes Dokument eingefügt. Für große Änderungen kann man dann auch leicht einfach ein neues Dokument anlegen oder man kann vor Veränderungen einen Schnappschuss machen und dann ändern, dann kann man zu alten Versionen immer leicht zurück. Das funktioniert für mich jetzt total super.
Viele Grüße
Katta

 

Ja, @GoMusic, ich auch. Ich finde Scrivener toll, weil es eher ein Organisationstool ist und das ist genau das, was ich brauche, etwas, das sich mir hinsichtlich der Struktur anpasst. Hatte Mal die Demoversion von Papyrus, das fand ich gar nichts hilfreich.
:thumbsup:

 

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