Was ist neu

„Same procedure as last …“ Wurstbrot

Mitglied
Beitritt
18.12.2014
Beiträge
151

„Same procedure as last …“ Wurstbrot

Lou, ein kleiner Malshi hob müde ihren Kopf als sie von einer unerwarteten Bewegung aus dem Schlaf gerissen wird. Neugierig beobachtete sie, was geschah.

‚Wohnungstür?‘, fragte sie sich.

‚Nee, Küche.‘ Ihr kleiner Schädel fand seinen Platz auf dem gemütlichen Kissen, welches sie erst zerwühlt hatte, um sich anschließend darauf nieder zu lassen.

‚Futter? Jetzt schon?‘, wunderte sie sich. Ihre Nase arbeitete.

Wenige Minuten später tauchte die Quelle des Dufts auf.

‚Wurstbrötchen? Oh, super, super‘, freute sie sich.

Er setzte sich an die andere Seite des Sofas und begann zu essen.

Wie immer pirschte sie sich langsam näher heran – Stück für Stück.

Ihre Nase sog diesen himmlischen Duft ein, zeigte durch vorsichtiges Nähern ihr Vorhaben an.

‚Ok, wie immer. Hinsetzen, den Kopf nach unten, den Blick aber auf das Brötchen.‘

„Du kriegst nix“, erklärte er und biss ein Stück vom Brötchen ab.

‚Wenn du nicht so laut kauen würdest, würdest du hören, wie laut mein kleiner Magen knurrt.‘

Sie näherte sich ein weiteres, winzig kleines Stückchen, schlug leicht mit der Pfote auf seinen Oberschenkel. Ihre Nase arbeitete immer noch.

‚Plan A ist gescheitert. Jetzt kommt Plan B‘, dachte sie und stupste ihn mit der Nase gegen den Oberarm.

„Gibt nix“, erklärte er ihr.

‚Ok, das war nichts. Plan C‘, dachte sie, stützte sich mit beiden Pfoten auf seinem Oberschenkel ab. Sie brachte ihr Maul bedrohlich nahe an das Brötchen heran und begann leise zu knurren.

Er führte das Brötchen erneut zum Mund und biss ein Stück ab. Sie fixierte das Butterbrot ununterbrochen.

„Du kriegst immer noch nix“, erklärte er erneut, diesmal mit halbvollem Mund.

‚Ohoh. Es wird kleiner. Dann halt Plan D‘, dachte Lou und knurrte nun etwas lauter, schnüffelte noch intensiver und näherte sich dem kleinen Happen Wurstbrot.

Er erschrak kurz, als sie ihm fast ins Ohr bellte, ließ fast das Brot fallen.

Kurz unterbrach die Hündin das Bellen, sah in Richtung seines Schoßes, in der Hoffnung, es dort endlich zu ergattern.

Stattdessen schob er sich den Rest des Brotes in den Mund.

„Alles alle“, erklärte er und streckte ihre die leeren Handflächen hin.

‚Was, die Hände soll ich dir jetzt sauberlecken? Vergiss es! Auf deine Almosen kann ich verzichten.‘

Das Mädel bellte ihm zum Protest noch einmal ins Ohr und mümmelte sich wieder auf das Kissen.

„Same procedure as every …“ Wurstbrot.

 

Hallo@betzebub,


eine hübsche Kurzgeschichte - oder eher eine Komödie -, denn sie liest sich eher wie ein Theaterstück mit Didaskalien.
Die Idee, eine Hundebrille aufzusetzen, finde ich sehr interessant und absolut kindgerecht. Dagegen ist die englische Pointe für nicht englischsprachige Kinder völlig deplatziert. Außerdem ist sie ziemlich schwach, denn ich bezweifle, dass du damit ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zaubern kannst. Du wirst sie eher enttäuschen.
Kurz gesagt: Dein KG scheint mir weder spannend noch lustig genug für das Publikum, das du dir ausgesucht hast.

Falls du deinen Text überarbeiten solltest, würde ich ihn gerne noch einmal lesen.

Liebe Grüße aus Baden
Eraclito

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Eraclito

danke für dein konstruktives Feedback. Ob der Vater/die Mutter den Titel oder den letzten Satz mitliest, ist ihnen ja überlassen.

 

Hallo betzebub,

ich sehe das so wie @Eraclito und finde den Text nicht so kindgerecht. Als Zielgruppe würde ich hier eher ältere Menschen mit mittelgradiger Demenz sehen, die mal einen Hund gehabt haben. Da könnte die kleine Szene, ausdrucksstark vorgetragen, ein Gesprächsanlass sein. Ansonsten habe ich mal ein paar Punkte herausgegriffen.

Lou, ein kleiner Malshi hob müde ihren Kopf Komma als sie von einer unerwarteten Bewegung aus dem Schlaf gerissen wird. Neugierig beobachtete sie, was geschah.
Im ersten Satz hast du einen Zeitenwechsel. Und ich müsste den Malshi googeln, ein HIndernis, um in die Geschichte zu kommen. Der Einfachheit halber würde ich den Malshi männlich machen, "ein Malshi hob ihren Kopf", das klingt seltsam. Und warum wird sie von einer Bewegung aus dem Schlaf gerissen? Nicht eher von einem Geräusch? Da gibt es doch noch nichts zu sehen.
‚Wurstbrötchen? Oh, super, super‘, freute sie sich. Er setzte sich an die andere Seite des Sofas und begann zu essen.
Du führst jetzt eine neue Person ein. Man ist aber noch bei der Hündin. Das irritiert. Einfacher zu verstehen wäre es, wenn du die genauer bezeichnest. "Der Mann"
Er erschrak kurz, als sie ihm fast ins Ohr bellte, ließ fast das Brot fallen.
Das erste "fast" würde ich streichen.
Kurz unterbrach die Hündin das Bellen, sah in Richtung seines Schoßes, in der Hoffnung, es dort endlich zu ergattern.
Schön beschrieben.
Das Mädel bellte ihm zum Protest noch einmal ins Ohr und mümmelte sich wieder auf das Kissen.
Du hast eine niedliche Protagonistin, mit der sich ein zuhörendes Kind identifiziert. Sie hat ein starkes Anliegen. Sie setzt allerlei Strategien ein, um zum Ziel zu kommen. Das hast du als Steigerung schön aufgebaut. Auch die dumpfen, trockenen Kommentare des Mannes finde ich gut. Da es ja so eine kleine süße Hundestory ist, schreit das nach einer Pointe am Schluss. Den englischen Satz finde ich nicht passend, der wäre eben für eine deutlich ältere Zielgruppe geeignet.
Die Botschaft wäre jetzt also: "Man kriegt nicht das, was man sich wünscht, auch wenn man sich noch so anstrengt. Man wird es wieder versuchen. Und es wieder nicht schaffen."
Als Kind wäre ich enttäuscht. Bei so einer Art Geschichte würde ich sie konsequenterweise auch ihr Ziel erreichen lassen. Oder einen Satz anfügen, der das in Aussicht stellt.

Gruß, Chutney

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

‚Wurstbrötchen? Oh, super, super‘, freute sie sich. Er setzte sich an die andere Seite des Sofas und begann zu essen.
Du führst jetzt eine neue Person ein. Man ist aber noch bei der Hündin. Das irritiert. Einfacher zu verstehen wäre es, wenn du die genauer bezeichnest. "Der Mann"

Das stimmt nur teilweise. Die zweite Person, ein Mann, wurde schon im ersten Satz indirekt erwähnt. Er bewegt sich > sie wird wach.

Ich habe den ersten und letzten Satz bewusst gewählt. Die Story basiert auf einer wahren Begebenheit. Hund und Person existieren real.
Es passiert so, wie es beim letzten Wurstbrot war und so läuft es auch beim nächsten und übernächsten Wurstbrot ab.

Die Zeitfehler werde ich wohl nochmal korrigieren.

 

In vielen Fällen - und so auch hier - ist es aber ziemlich uninteressant, einfach nur Geschichten aus dem realen Leben zu lesen, die 1:1 widergegeben werden, daher ist Chutneys Wunsch nach einem pointierterem Text vollkommen nachvollziehbar, während deine Haltung, dich der Literatur zugunsten schnödem Alltag zu verweigern, zumindest bei mir auf ziemliches Unverständnis stößt.

 

Großer Gott,

nun hat eine neuere, „niedliche“ Zucht aus Malteser und Chihuahua [[’χi:vava] - ein vermeintlich pflegeleichter Hund für die Jackeninnentasche oder das Handtäschchen - das Kinderzimmer erreicht, dass es mir sogar die Ironie verschlägt, dass ich dem Hündchen wünsche, nicht zum Spielzeug degradiert zu werden, das mal eben - wenn erste Probleme auftauchen, und sei es nur, wer denn mal eben mit dem Wicht dessen tägliche Runde gehen muss, eine Karriere im Tierheim oder beim Abdecker startet.

Aber ich will mich nicht übergeben, denn sprachlich hapert es schon ein bisschen, wie hier direkt am Anfang

Lou, ein kleiner Malshi hob müde ihren Kopf als sie …
wo ich eigentlich statt „ihrem Kopf“ ein sächliches, nämlich „seinen“ Kopf erwarten dürfte …"
(was natürlich auch hier zu beachten ist)
Ihr kleiner Schädel fand seinen Platz auf dem gemütlichen Kissen, welches sie erst zerwühlt hatte, um sich anschließend darauf nieder zu lassen.
und „niederlassen“ wie auch sein Infinitiv idR zusammen

„Ok, wie immer. ...

Besser ausgeschrieben („okay“), alle deutschen punktlosen Varianten kollidieren mit der Abkürzung Oklahomas. Aber was soll das für eine Abkürzung sein (o. k., O. K. oder wie hier O. K.) aus zwei Buchstaben und zwei Punkten nebst einem Leerzeichen - also (2 + 2 +1), bei einem ausgeschriebenen okay/Okay von vier Zeichen?

Hier kommt ein bisschen Bildungsbürgertum hervor

‚Wenn du nicht so laut kauen würdest, würdest du hören, wie laut mein kleiner Magen knurrt.‘
denn es geht im Indikativ ohne Sinnverlust einfacher dank des bedingungssetzenden „wenn'“: „Wenn du nicht so laut kaust, hörst du, wie laut mein kleiner Magen knurrt.‘

Wie dem auch wird & ich nicht parat hab, ob wir uns nicht schon einmal begegnet sind,

ein herzlich willkommen hierorts!, vom

Friedel

 

Lou, ein kleiner Malshi hob müde ihren Kopf als sie von einer unerwarteten Bewegung aus dem Schlaf gerissen wird. Neugierig beobachtete sie, was geschah.

Da es ein weibliches Hündchen ist, würde genügen ... eine kleine Malshi ... zu schreiben.
Abgesehen davon erscheint mir der fett markierte Tempus falsch zu sein. Sollte da nicht wurde stehen?

Just my ten cent!

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe den ersten und letzten Satz bewusst gewählt. Die Story basiert auf einer wahren Begebenheit. Hund und Person existieren real.
Du legst mit dem Stilmittel "Hör mal wer da spricht" nicht gerade Realismus vor, so wünschte ich mir auch etwas mehr spannende Fiktion. Da du aber nicht viel an deinem Text ändern wirst, unterstütze ich @Manuela K.s Vorschlag, die Hündin weiblich zu lassen, so kommst du nicht in Konflikt mit deinem "Er".
Leider bleibt es in dieser Form eine langweilige Alltagsszene ohne dass ich mit den Protagonisten mitfühlen konnte.

Just my 5 Cents.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom