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Thema des Monats Abschied

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06.07.2005
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Abschied

„Sind sie sich sicher, dass sie diesen Schritt gehen wollen?“, Diplompsychologe Dr. Jeremias Brown blickte sein Gegenüber eindringlich an.
„Die Auswirkungen, die der Eingriff auf ihre Psyche haben wird, sind unabsehbar. Ich bin mir sicher, dass sie nicht einmal ansatzweise einschätzen können, welchen Belastungen sie sich damit aussetzen.“
Stur und scheinbar emotionslos hielt Hank dem Blick des Arztes stand und schwieg.
„Der Prozess ist unumkehrbar. Die Technik ist ausgereift, es ist davon auszugehen, dass ihre zukünftige Existenz von unbegrenzter Dauer sein wird.“, Brown verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Seit Wochen redete er mit Engelszungen auf diesen Menschen ein, der im Begriff war einen Fehler zu begehen, für den er unendlich würde büßen müssen. Hank war ihm nicht sonderlich sympathisch, was wohl in erster Linie daran lag, dass er nichts von sich Preis gab.
Trotzdem konnte der Psychologe es nicht mit sich vereinbaren, den Mann in sein Unglück rennen zu lassen.
„ich sage es ihnen noch einmal ganz direkt. Tun sie es nicht!“
Keine Reaktion. Dr. Brown zögerte, wollte noch etwas hinzufügen, überlegte es sich dann anders und verließ resigniert den Raum.

„Meine verehrten Zuschauer, heute bieten wir ihnen eine Sensation. Mensch und Maschine, Lebewesen und Technik, werden hier, in dieser Sendung, miteinander verschmelzen.“ Die Stimme des Moderators, der dem Publikum professionell seine Aufgeregtheit und Anspannung suggerierte, überschlug sich.
„Professor Verberg, wir begrüßen sie als Sachverständigen für Bioinformatik und Raumfahrttechnik.“
Der Professor nickte zurückhaltend als begrüßende Geste.
„Bitte erklären sie uns, worum es bei diesem Projekt geht.“
Verberg räusperte sich: „Seit Jahrzehnten versucht die Wissenschaft eine künstliche Intelligenz, kurz KI, zu entwickeln, welche über die Fähigkeit verfügt, selbstständig Entscheidungen zu treffen, die in ihrer potentiellen Unfehlbarkeit unter wechselnden Rahmenbedingungen der eines intelligenten Lebewesens, eines Menschen, in nichts nachsteht. Doch sind wir bisher immer wieder an unsere Grenzen gestoßen.“ Er machte eine kurze Pause, augenscheinlich um dem nun folgenden mehr Bedeutung zukommen zu lassen.
„Doch mit Hilfe der Bioinformatik und moderner Medizin ist es uns gelungen, eine Lösung zu entwickeln, die die bisherigen Problemfelder geschickt ausblendet.“
„Herr Professor, sagen sie uns: Was wird heute hier geschehen?“
„Wir werden das Gehirn eines Freiwilligen operativ vom Körper trennen und es anschließend, ohne dessen Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen, in die Mechanik eines neuen Raumschiffprototypen integrieren.“
Eine Frau aus dem Publikum meldete sich zu Wort: „Was ist mit seinem Verstand, seinem Bewusstsein? Wird er sich darüber im Klaren sein, nachdem er Bestandteil der Maschine geworden ist?“
„Ja natürlich!“ erwiderte der Professor euphorisch. „Das ist ja die Sensation. Nur so ist er in der Lage die Prozesse innerhalb des Computers zu lenken und bewusst Entscheidungen zu treffen. Der menschliche Verstand mit den Möglichkeiten eines komplexen Betriebssystems, dass zudem in der Lage ist durch veränderbare Strukturen wechselnden Anforderungen gerecht zu werden.“
„Ist das nicht eine Verschwendung sondergleichen? Irgendwann ist das Raumschiff hinüber, die Technik veraltet. Was passiert dann mit der Versuchsperson?“ ,der ältere Herr aus der ersten Reihe verbesserte sich. „Ich meine mit dem Hirn der Versuchsperson.“
Verberg machte eine Bewegung mit der Hand, wie um die Bedenken beiseite zu wischen. „Daran haben wir selbstverständlich gedacht. Das Organ wird in ein Modul eingepflanzt. Dieses lässt sich…“, er überlegte kurz. „Wie eine Diskette oder ein anderer Datenträger mit jedem Rechner mit entsprechenden Kompatibilitätsvoraussetzungen verwenden.“
„Finden sie es nicht unverantwortlich, was sie hier einem ihrer Mitmenschen antun?“, fragte eine Frau mittleren Alters empört.
„Hank macht es völlig freiwillig. Er erweist der gesamten Menschheit damit einen unschätzbaren Dienst, was wir in höchstem Maße zu würdigen wissen.“
Jetzt meldete sich eine weitere kritische Stimme: „Können sie nachempfinden wie Hank sich fühlen wird, wenn er auf ewig von seinem Körper isoliert ist und keinerlei Möglichkeiten mehr hat soziale Bindungen einzugehen oder sich überhaupt nach außen hin mitzuteilen?“
Bevor Verberg darauf eingehen konnte, schaltete sich der Moderator ein und verkündete eine Werbepause.

„Es ist soweit.“ Die Aufnahmeleiterin, eine hübsche junge Frau mit langem blondem Haar, ergriff seinen Arm und zog ihn mit sanfter Gewalt in Richtung Studio. Für einen Augenblick schien sich Bedauern in ihren Augen zu spiegeln.
Tosender Applaus umfing ihn. Er nahm einige Zwischenrufe war, ohne dass der Inhalt ihn erreichte. Schon stand er vor dem Moderator.
„Hank, wir freuen uns sie zu sehen. Sie wissen was ihnen heute bevorsteht.“ Er wurde feierlich. „Sie werden Geschichte schreiben. Sie leisten mehr für unsere Gesellschaft, als jeder einzelne von uns.“ Hank wollte etwas erwidern aber der Moderator fuhr fort. „Hank, trotz allem muss ich sie etwas fragen. Wollen sie das wirklich tun? Wollen sie sich zur Gänze der Wissenschaft zur Verfügung stellen?“ Hank nickte.

Hank sah wie sich Ärzte mit Gesichtsmasken über ihn beugten. Ihre Gesichter verschwammen vor seinen Augen. Das Narkotikum begann zu wirken. Konnte er es jetzt noch abbrechen, hatte er überhaupt noch die Kraft dazu? Er versuchte etwas zu sagen. Die Atemmaske machte es ihm unmöglich. Panik stieg in ihm auf. Er versuchte sich zu bewegen, doch seine Glieder waren bereits schlaff. Langsam verlor er das Bewusstsein. Was hatte er getan?

 

Hallo Kaipi,

Er erweißt der gesamten Menschheit damit einen unschätzbaren Dienst, was wir in höchstem Maße zu würdigen wissen.“
...erweist der gesamten...

Dass die Grundidee, also die Verpflanzung des Menschlichen Bewusstseins in eine Maschine keine Menschenseele mehr überraschen kann, ist, denke ich mal, klar. Leider konntest du auch sonst nichts wesentlich Neues oder interessantes dazu beitragen. Überhaupt wirkt mir die Story an manchen Stellen ein wenig klischeehaft (das böse Wort :shy: ). Das "Was hatte er getan?" am Ende tut dann sein Übriges und ist auch sonst nicht sonderlich überzeugend. Dazu passiert einfach zu wenig im vornhinein, was seinen plötzlichen Sinneswandel erklären könnte. So geht seine Erkenntnis aber anscheinend lediglich auf seinen einsetzenden Bewusstseinsschwund zurück und verliert damit seine Wirkung als eventuelle Schlusspointe. Gut finde ich allerdings, dass das Ganze im Fernsehen präsentiert wird. Passt zur Sensationsgier der heutigen Zeit.
Soviel von mir dazu. Vielleicht kann ja ein anderer mehr mit deiner Geschichte anfangen :) .

mfg
Prozac

 

hallo prozac,

danke für deine Kritik. Mit dem Ende gebe ich dir recht. Ursprünglich wollte ich die Geschichte ganz anders abschließen, hatte dann aber Probleme mit der Umsetzung.

Dir hat die Geschichte zwar nicht gefallen,trotzdem danke, dass du sie gelesen hast. :)

gruß kaipi

 

Hi Kaipi!

Prozac hat Recht, was die mangelnde Originalität betrifft, aber als Schreibübung ist das sicher ganz nett.

Der Grund, weshalb der Sinneswandel des Prots emotional nicht nachvollziehbar ist, liegt darin, dass du ihm keine Stimme gibst. Er gibt kein einziges Wort von sich, und vor der Schlussszene sieht man ihn nur von außen. Warum sollte ich als Leser mit ihm fühlen, wenn ich ihn nicht kenne?
Ganz allgemein betrachtet, ist es allerdings natürlich, dass jemand in dem Augenblick, in dem er nicht mehr zurück kann, Panik bekommt. Du brauchst also kein Ausbund an Menschenkenntnis zu sein, um Hanks emotionalen Weg nachzuzeichnen.

Es gibt auch Aspekte, die inhaltlich nicht so plausibel sind:
Warum sollte Hank in einem Maschinenkörper nicht in der Lage sein, sich nach außen mitzuteilen? Computerstimmen gibt es heute schon.
Und warum weist ihn der Psychologe darauf hin, dass seine Existenz ewig dauern könne? Das wird doch sicher der Beweggrund für Hank gewesen sein, die Prozedur durchzuziehen, oder?
Viel gewichtiger wäre doch sicher die Frage, wie das Körpergefühl eines Menschen aussieht, der in eine Maschine transferiert wurde.
In dem Zusammenhang denke ich an neuere neurobiologische Erkenntnisse, denen zufolge der Körper erst Emotionen erfahrbar macht. Und an den Satz: "Wenn du einem Menschen den Kopf abtrennst, mit welchem Recht kann der Kopf behaupten, dass er das Ich sei?"

Ursprünglich wollte ich die Geschichte ganz anders abschließen, hatte dann aber Probleme mit der Umsetzung.

Das Problem kenne ich nur allzu gut. Da hilft nur eins: Ein paar Tage liegenlassen und dann sehen, ob im Unterbewusstsein nicht eine Lösung herangereift ist. ;)
Der "ganz andere" Abschluss würde mich interessieren. Weniger originell als dieser kann er ja nicht werden, oder? ;)

Ein paar Fehler sind noch im Text:

„Sind sie sich sicher, dass sie diesen Schritt gehen wollen?“

„Die Auswirkungen, die der Eingriff auf ihre Psyche haben wird, sind unabsehbar. Ich bin mir sicher, dass sie nicht einmal ansatzweise einschätzen können, welchen Belastungen sie sich damit aussetzen.“

Eines begreife ich nicht recht: Durch den ganzen Text hindurch schreibst du die Sie-Anrede klein - hast du eine Abneigung gegen die Großschreibung dieses Wortes? :confused:

was wohl in erster Linie daran lag, dass er nichts von sich Preis gab

Also, "preisgeben" wird, glaube ich, immer noch zusammengeschrieben. "Preis" ist hier ein Adjektiv, kein Nomen. ;)
Außerdem: Wenn Hank nichts von sich preisgibt, woher weiß der Doktor von dessen Unterfangen? Bis zu einem gewissen Grad scheint sich Hank wohl doch mitzuteilen - was du auch zeigen solltest.

Nur so ist er in der Lage, die Prozesse

Der menschliche Verstand mit den Möglichkeiten eines komplexen Betriebssystems, dass zudem in der Lage ist, durch veränderbare Strukturen

wenn er auf ewig von seinem Körper isoliert ist und keinerlei Möglichkeiten mehr hat, soziale Bindungen einzugehen

Kleines s weglassen, Kommas einfügen.

Sie leisten mehr für unsere Gesellschaft, als jeder einzelne von uns.“

Das Komma kannst du weglassen.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,

erstmal Danke für deine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Text. :)

Warum sollte Hank in einem Maschinenkörper nicht in der Lage sein, sich nach außen mitzuteilen? Computerstimmen gibt es heute schon.

Das Programm ist nicht so konzipiert. Kommunikation findet nur einseitig statt: Hank empfängt Impulse und setzt diese dann um.

Und warum weist ihn der Psychologe darauf hin, dass seine Existenz ewig dauern könne? Das wird doch sicher der Beweggrund für Hank gewesen sein, die Prozedur durchzuziehen, oder?

Ich hatte mir das eher so gedacht, dass "Mediengeilheit" sein Antrieb ist, ein Wunsch im Interesse der Öffentlichkeit zu stehen.

Außerdem: Wenn Hank nichts von sich preisgibt, woher weiß der Doktor von dessen Unterfangen? Bis zu einem gewissen Grad scheint sich Hank wohl doch mitzuteilen - was du auch zeigen solltest.

Der Psychologe ist vom Fernsehsender eingestellt worden, zum einen zur rechtlichen Absicherung und zum anderen um nach außen hin wenigstens ein wenig Humanismus und Ethikempfinden zur Schau zu stellen. (Ähnlich wie in einem gewissen Fernsehknast ;) ) Daher weiß er natürlich von Hanks Vorhaben.

Viel gewichtiger wäre doch sicher die Frage, wie das Körpergefühl eines Menschen aussieht, der in eine Maschine transferiert wurde.
In dem Zusammenhang denke ich an neuere neurobiologische Erkenntnisse, denen zufolge der Körper erst Emotionen erfahrbar macht. Und an den Satz: "Wenn du einem Menschen den Kopf abtrennst, mit welchem Recht kann der Kopf behaupten, dass er das Ich sei?"

Genau darüber habe ich mir Gedanken gemacht. Und das war der Punkt an dem mir die Umsetzung so schwer fiel. Meine Idee war, dass das Bewusstsein des Menschen ohne Körper in Verbindung mit sozialer Isolation völlig verkümmert. Daraus ergibt sich ein Zustand unerträglicher Qual. Ob es jemals so weit degeneriert, dass Gefühle unmöglich sind, bleibt offen.
Es ist in meinen Augen auch ein Unterschied ob man von vornherein nie einen Körper hatte, dann trifft deine These vielleicht zu. Verliert man aber seinen Körper bleibt doch zunächst das Erinnerungsvermögen.

Der ganz andere Abschluss wäre es gewesen Hanks Empfindungen diesbezüglich auszuformen.

Natürlich gibt der Text für sich genommen vieles nicht her.

Ich hoffe deine Fragen beantwortet zu haben.

LG
kaipi

 

Hi Kaipi!

Ich hatte mir das eher so gedacht, dass "Mediengeilheit" sein Antrieb ist, ein Wunsch im Interesse der Öffentlichkeit zu stehen.

Das scheint mir aber nicht ganz zu der schweigsamen Art des jungen Mannes zu passen. :D

Das Programm ist nicht so konzipiert. Kommunikation findet nur einseitig statt: Hank empfängt Impulse und setzt diese dann um.

Meine Idee war, dass das Bewusstsein des Menschen ohne Körper in Verbindung mit sozialer Isolation völlig verkümmert. Daraus ergibt sich ein Zustand unerträglicher Qual. Ob es jemals so weit degeneriert, dass Gefühle unmöglich sind, bleibt offen.

Der ganz andere Abschluss wäre es gewesen Hanks Empfindungen diesbezüglich auszuformen.

Na ja ... das solltest du dann vielleicht auch nachholen. Dazu brauchst du die Geschichte nur weiterzuschreiben. Änderungen wären nicht erforderlich.
Du könntest Hank in dem Raumschiff praktisch "erwachen" lassen. Allerdings müsstest du dann einen Widerspruch ausräumen:
Einerseits soll das Gehirn selbständig Entscheidungen treffen können, andererseits nicht kommunizieren? Das funktioniert logisch nicht. Denn wenn es über die Maschinen mit der Umwelt interagiert, kann es dies ja auch nach selbstgewählten Mustern tun - die die Menschen nur interpretieren müssten.
Es ist nicht nur einfacher für Hanks Gehirn, sondern auch nützlich für die Menschen, wenn er seine Kommunikationsfähigkeit behält. Zudem wäre es ja ein Akt unnötiger Grausamkeit, wenn Hank für immer von der Umwelt abgeschnitten würde.
Um das Gefühl der Verlorenheit zu erzeugen, könnte das Raumschiff vielleicht beschädigt werden, und Hank müsste die Verbindung zu den Maschinen verlieren. Dann wäre die Glaubwürdigkeit und gleichzeitig die Intention gewahrt.
Du könntest die Geschichte an diesem Punkt beginnen lassen und dann die Vorgeschichte langsam per Rückblenden in Form von Hanks Erinnerungen aufrollen. Dabei könnte dir sogar das seltene Kunststück gelingen, sie von hinten nach vorne zu erzählen, also erst die Meteoriten-Aufschlagszene, dann die Szene auf dem Operationstisch, dann die Fernsehansprache, dann das Gespräch mit dem Psychologen, und vielleicht waren ja davor auch ein paar Ereignisse, die für seine Entscheidung wichtig waren?
Ganz ohne Kontakt zur Umwelt dürfte das Gehirn auch nicht sein, da es ja sonst nur in seinen Erinnerungen leben würde. Es müsste noch wahrnehmen, wo es sich in Wahrheit befindet.
Alternativ zum Havarie-Szenario käme noch eine unbemannte Marsmission in Betracht, und aus irgendeinem Grund bricht für immer der Funkkontakt ab.

Vielleicht können dir diese Anregungen weiterhelfen.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Kaipi,

hm hmmm.
Die Geschichte ist ordentlich aufgebaut und formuliert.
Es werden auch eine Menge Fragen aufgeworfen und manche beantwortet.
Das hält mich beim Weiterlesen bei der Stange.
Leider hört die Geschichte an der interessantesten Stelle auf und die interessantesten Fragen werden nicht beantwortet.
Wer ist Hank eigentlich genau.
Warum macht er das?
Wie fühlt er sich nach der Operation?

Jetzt aber zu den technischen Einzelheite.

Der erste Absatz, das Gespräch mit dem Psychiater, macht dem Leser gleich klar, dass er nicht viel über Hank erfahren wird.
Finde ich persönlich nicht so gut. Wenn mich Hanks Schicksal interessieren soll, muss ich mich mit ihm identifizieren können, oder aber mindestens über seine Motivation bescheid wissen.

Was mich auch noch stört, ist, dass Hank relativ spät auftaucht, obwohl er eigentlich die Hauptfigur ist.
Könnte man umgehen, indem man zB folgenden Satz als ersten der Geschichte verwendet.
„Hank saß da wie ein Eiszapfen.“
Als Klammer um den ersten Absatz könnte man als letzten Satz des ersten Absatzes dann folgendes verwenden.
„Hank war um kein Grad aufgetaut.“
Ok, dir fallen sicher bessere Sätze ein. :)

Das Frage- und Antwortspiel im zweiten Absatz zur Vermittlung der Fakten finde ich gut gemacht.

Auch den vierten Absatz mit dem Auftritt von Hank finde ich ok.

Nur bei
„Er wurde feierlich.“
finde ich den Bezug etwas unklar.
Hier würde ich eher
„Der Moderator wurde feierlich.“
verwenden.

Den fünften und letzten Absatz finde ich dann ziemlich lahm.
Hank bekommt im letzten Moment Selbstzweifel und Panik. Fertig.
Das ist zu viel Telling und zu wenig Showing.
Außerdem hört das wie gesagt im interessantesten Moment auf.
Man könnte hier die Gefühle von Hank genauer beschreiben.
ZB wird eine Betäubungsmethode verwendet, bei der Hanks Gehirn alles genau mitkriegt,
wie die kalte Maschine in sein Ich eindringt und so.

Oder wie wäre es, wenn Hank bei dem Interview mit dem Professor daneben sitzt, und jede Frage und Antwort Zweifel in ihm aufkommen lassen, die er sich aber immer selber ausredet.
So könnte seine Panik langsam steigen.

viele Grüße
jflipp

 

Hallo,

@ megabjörnie

Deine Ideen gefallen mir gut. Vor allem die Geschichte praktisch "rückwärts" zu erzählen, ist ein interessanter Ansatz. Da ich die Geschichte dafür stark umstrukturieren und erweitern müsste, warte ich erstmal ob mir ein paar Einfälle kommen zu Hanks Innenleben, vor allem nach der Operation.

Auf jeden Fall danke für die Vorschläge. :)


@jflipp

Danke für deine ausführliche Kritik.

Oder wie wäre es, wenn Hank bei dem Interview mit dem Professor daneben sitzt, und jede Frage und Antwort Zweifel in ihm aufkommen lassen, die er sich aber immer selber ausredet.
So könnte seine Panik langsam steigen.

Finde ich interessant. Müsste mir nur überlegen, wie ich das einbinde, ohne den ohnehin schon recht langen Absatz noch weiter "aufzublähen" und damit vielleicht unübersichtlich erscheinen zu lassen.

Was mich auch noch stört, ist, dass Hank relativ spät auftaucht, obwohl er eigentlich die Hauptfigur ist.
Könnte man umgehen, indem man zB folgenden Satz als ersten der Geschichte verwendet.
„Hank saß da wie ein Eiszapfen.“
Als Klammer um den ersten Absatz könnte man als letzten Satz des ersten Absatzes dann folgendes verwenden.
„Hank war um kein Grad aufgetaut.“

Hm, die Kritik und den Vorschlag verstehe ich nicht so ganz. Im ersten Absatz ist Hank doch präsent, wenn auch eher passiv, taucht also recht früh auf.
Den zweiten Absatz hindurch ist Hank abwesend, das könnte ich ändern, vor allem, wenn ich deinen zuerst zitierten vorschlag beherzigen möchte.
Vielleicht könntest du noch etwas näher erläutern, was du meinst.

liebe grüße
kaipi

 

Hallo Kaipi

Kaipi schrieb:
Hm, die Kritik und den Vorschlag verstehe ich nicht so ganz. Im ersten Absatz ist Hank doch präsent, wenn auch eher passiv, taucht also recht früh auf.
Den zweiten Absatz hindurch ist Hank abwesend, das könnte ich ändern, vor allem, wenn ich deinen zuerst zitierten vorschlag beherzigen möchte.
Vielleicht könntest du noch etwas näher erläutern, was du meinst.

Also reden wir mal nur vom ersten Absatz.
Es stimmt schon, dass Hank da präsend ist.
Aber eben, wie du auch sagst, sehr passiv.
Er wird erst im dritten Satz erwähnt, nach zwei ziemlich langen vorhergehenden Sätzen. Ich finde, das ist für eine Kurzgeschichte ein ganz schönes Stück.
Außerdem wird der Psychologe gleich mit Titel, Vor- und Nachnamen eingeführt, obwohl er für die weitere Geschichte keine Rolle spielt.
Hank dagegen schon.
Das gleiche gilt für den ausführlichen Abgang des Psychologen am Ende des ersten Absatzen.

Ich fände es besser, wenn Hank gleich im ersten Satz erwähnt wird. Dann weiß ich als Leser, dass ich mich auf den konzentrieren soll und nicht auf den Psychologen.

Wahrscheinlich willlst du mit der ausführlichen Beschreibung des Psychologen (und des Professors im zweiten Abschnitt) einen Kontrast zu Hank erzeugen.
Aber ich finde, Hank sollte mindestens genausoviel hervorgehoben werden.
Nicht durch den Umfang an Beschreibung, sondern durch Position.

Kann man sich jetzt hervorragend drüber streiten.
Aber das ist jedenfalls meine Meinung.

viele Grüße
jflipp

 

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