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Als ich fortging

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19.02.2006
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Als ich fortging

Der Sportlehrer ermutigte seine Klasse zum schnelleren Laufen, doch diese waren bei der Hitze schon sehr ausgepowert. Die Luft war warm und die Sonne schien unerbärmlich auf den Sportplatz. Zwei Jungs liefen hechelnd nebeneinander, passten ihr Tempo an den anderen an.
„Hey! Ben und Juan, bitte eigenständig laufen“, rief Herr Pech der Sportlehrer und stand mit seiner Pfeife am Rand der Tartanbahn, die 400 Meter groß war.
„Ich kann nicht mehr, Benny“, japste Juan und verringerte sein Tempo.
„Nun komm schon“, ermunterte ihn Benny, der fast auf einer Stelle stehen blieb.
Juan sah auf und die Sonne knallte ihm genau ins gebräunte Gesicht. Benny stoppte und lief besorgt zu seinem besten Freund, der zitternd auf der Bahn stand. Herr Pech joggte über den grünen Fußballplatz und kniete sich vor Juan hin.
„Ben laufe weiter.“
Benny drehte sich noch mal unsicher zu Juan um, dann sprintete er die letzten 100 m zum Ziel hin, während Herr Pech Juan zur Turnhalle begleitete. Der Mexikaner hatte einen starken Schwindelanfall bekommen, der nun etwas abklomm.
In der Umkleidekabine standen die Jungs unter den Duschen und verglichen lachend ihre besten Stücke. Nur Ben und Juan saßen schweigend nebeneinander auf der Bank und warteten bis die anderen schon auf den Weg zur Pause waren. Den beiden Jugendlichen war es sehr unangenehm sich nackt unter die Dusche zu stellen, wenn die Klassenkameraden dabei waren.
Juan fasste sich seufzend an den Kopf.
„Was ist Juan?“, fragte Benny besorgt und umfasste Juans Handgelenk. Seine Hand schien zu brennen, als er die Haut von seinem Kumpel fühlte.
„Geht schon wieder.“
Carlo, der letzte von den anderen Jungs schloss die Tür der Umkleidekabine hinter sich, sodass Juan und Benny nun alleine waren. Der letztere stand auf und zog sich aus. Juan beobachtete wie die Sporthose zu Boden glitt, danach das T-Shirt. Der Mexikaner traute sich gar nicht aufzusehen, doch irgendwie glitt sein Blick über Bennys Fußballerbeine, hoch zu seinem schlanken Oberkörper bis zu seinen blauen Augen, die ihn fragend anguckten. Bennis Arme zierten zwei Narben, die er sich beim Ritzen zugefügt hatte. Seine Haare trug er diesmal nicht zum Irokesen hochgegeelt, sondern sie hingen an seinem Kopf hinab und glänzten schwarz-rot im Sonnenlicht. Benny schnappte sich sein Handtuch und schlenderte damit in den Duschraum, während Juan sich zunächst sammeln musste. Schließlich stand er langsam auf und zog sich seine Sachen aus.
Benny stand mit geschlossenen Augen unter der Dusche, er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, sodass das Wasser an seinem Hals hinunter lief. Juan rutschte beinahe aus, weil er von diesem Anblick so beeindruckt war, doch schließlich schaffte er es sich neben Benny unter die Dusche zu stellen.
„Wie läuft es mit Jenny?“, fragte Juan leise.
Benny zog seine Augenbrauen hoch, dann schüttelte er den Kopf.
„Ich habe letzte Woche mit ihr Schluss gemacht. Sie war auch nicht die richtige Frau oder eher Mädchen.“
Juan lächelte zufrieden. Benny war berühmt dafür, dass er die Mädchen wie seine Unterwäsche wechselte. Sein Rekord waren 20 Mädchen in einem Monat, aber Juan hatte auch keine schlechte Mädchenquote, wenn auch nicht so hoch.
Benny betrachtete seinen Kumpel, der sich die Haare wusch.
„Benny, kannst du mir bitte den Rücken einseifen?“, fragte Juan.
Benny erstarrte plötzlich, dann nahm er mit zitternden Händen das Duschbad und begann zögerlich Juans Rücken zu waschen, doch nach kurzer Zeit wurde der Jugendliche sicherer, strich fester über Juans Haut. Der Mexikaner hatte sein Kinn auf die Brust gelegt und genoss auf wundersame Weise diese Massage. Das Wasser, Bennis Hände und dessen Atem auf Juans Haut. Benny war total von dieser Situation benebelt. Er schlang plötzlich seine Arme um Juans Hüften, drückte sich ganz fest an ihn. Juan erschrak kurz, dann legte er seine Hand auf Bennis und begann diese über seinen Körper zu führen. Die Beiden fühlten tiefe Befriedigung, doch dann ging plötzlich die Tür der Umkleide auf, sodass Benny und Juan erschrocken voneinander ließen. Jerry trat in die Dusche und betrachtete seine Klassenkameraden sehr kritisch.
„Was ist?“, fragte Benny ungeduldig.
„Ich dachte nur, dass ihr mein Duschbad benutzt hättet, ist aber nicht so. Steht ja dahinten“, grinste Jerry blöd und schnappte sich sein Zeug um wieder zu verschwinden.
Wortlos band Benny sich ein Handtuch um die Hüften und zog sich an. Juan stand noch immer unter der Dusche, seine Haut schien zu brennen, sich nach Benny zu sehnen. Die Tür zur Umkleide schlug zu, Benny war weg.
„Merde!“, schimpfte Juan auf Französisch, dann machte er sich auch für den weiteren Unterricht fertig.

Benny drehte nervös seine Wasserflasche in den Handflächen, als er auf dem Flur stand. Mit halbem Ohr hörte er Tina und Juliane beim Lästern zu, während Maria und Berit irgendwelchen Schwachsinn von sich gaben. Die Englischlehrerin Frau Gehring war noch nicht da und der wichtigste Junge auch nicht...Juan. Benny konnte von der dritten Etage direkt auf die Turnhalle sehen und die Szene spielte sich wieder vor seinen Augen ab. Er fühlte Juans Haut unter seinen Fingern, seinen Atem spürte er und seine Stimme.
„Ahm...Benny?“
Benny fuhr herum und sah direkt in Juans braune Augen.
„Was ist?“, fragte er dann gespielt desinteressiert.
„Es tut mir leid wegen gerade eben. Lass uns es einfach vergessen, ok?“
Juan setzte seinen Hundeblick auf, sodass Benny kopfschüttelnd lächelte und Juan kurz in den Arm nahm, als es auch schon klingelte. Die Beiden schlurften in das Klassenzimmer, während einige sie gehässig ansahen, doch keiner traute sich etwas zu sagen, da Benny lieber die Faust sprechen ließ.
Nach ein paar Minuten Unterricht kramte Benny einen kleinen Zettel aus der Mappe und schrieb etwas, dann schob er das Blatt zu Juan, der sofort einen Stift aus der Federtasche kramte. Juan las mit einem leichten Lächeln die Nachricht.
„Ist ja nicht so schlimm wegen vorhin, wir haben dann neue Erfahrungen gesammelt oder nicht? Benny.“
Juan sah kurz auf um zu sehen ob Frau Gehring außer Reichweite war, dann schrieb er seine Antwort: „Ich habe mich etwas erschreckt, aber irgendwie war es auch...schön. Hm....ja, eine andere Erfahrung. Hast du heute Zeit?“
Benny zog das Blatt Papier zu sich, las die Antwort und nickte. Wenn sie sich verabredeten trafen sie sich meistens nach der Schule auf dem Bolzplatz, so auch wieder.

In der Essenkantine war wieder sehr viel los. Die Schlange der Essensleute ging wieder meilenweit aus dem eigentlichen Flur raus, sodass es problematisch wurde, den Vertretungsplan zu erreichen, aber das war unwichtig für Kati, Benny und Juan, die sich schon einen Platz gesichert hatten und somit mit ihrem Essen kämpften.
„Was hast du denn da für ne Kombination?“, fragte Kati Juan, der sein Essen anstarrte.
„Dünnpfiff von der Essensfrau, dazu gequirlte Eierreste und sowas das Kartoffeln sein sollen.“
„Und warum starrst du es so an?“
„Ich muss ihm zeigen wer der Boss ist.“
Kati fing an sich vor lachen zu kugeln, während Benny seine Pizza anlächelte.
„Guckt euch doch mal die süßen Knopfaugen an.“
Kati grinste. „Was habt ihr denn für ein Essen bestellt?“
Benny konterte sofort. „Guck dich mal an, du isst doch schon seit ner Stunde an deinen grünen Bohnen mit Wasser.“
„Ja, mein Essen betreibt ja auch Zellteilung.“
Lautes Gelächter.

Juan marschierte nervös den Fußballplatz rauf und runter. Er konnte es kaum abwarten endlich wieder Benny zu sehen. Nach fünf Minuten hörte Juan das knattern von Bennis Motorcross-Motorrad. Benny tauchte bald darauf auf, sodass Juan ihn glücklich anstrahlte.
„Was wollen wir jetzt machen?“, fragte Benny.
„Wie wäre es, dass du uns beide zu Ad in die Bar chauffierst?“
„Kein schlechter Gedanke.“
Zusammen liefen die Beiden zu Bennis Maschine und setzten sich die Schutzhelme auf. Juan schlang seine Arme um Benny um sich festhalten zu können. Der Punk startete den Motor, sodass Juan sich noch fester an seinen Kumpel klammerte. Benny spürte ein leichtes Kribbeln in seinem Magen, als er Juan an seinem Rücken spürte, doch er schob das Gefühl auf die Freiheit, die er auf dem Motorrad erlebte.

Die Bar war klein und schnuckelig am Stadtrand gelegen. Schon am Tage ging es da drin richtig los. Benny parkte das Motorrad und kaum, dass dieses fest auf dem Boden stand, war Juan schon unten und streckte den Schutzhelm weit von sich. Benny nahm seinen ab und schüttelte kurz seinen Kopf, dann stieg er lächelnd ab.
„Wie kommt es, dass du dich einfach nicht an mein Baby gewöhnen kannst?“, fragte Benny grinsend.
„Ich hasse Fahrzeuge mit zwei Rädern“, fauchte Juan und steuerte den Eingang zur Bar an.
Ad hatte Bardienst und war unter anderem der Zimmergenosse von Juan, der aufgrund familiärer Probleme mit 17 Jahren von zuhause ausgezogen war. Benny und Juan stellten sich an die Bar.
„Ach, ist ja mal schön euch auch wieder zu sehen“, feixte Ad.
„Halt bloß die Klappe“, lachte Benny. „Zwei Bier bitte.“
„Wie immer?“, fragte Ad.
„Wie immer“, nickte Juan, dann stieß er Benny an. „Guck mal da drüben.“
Bennis Blicke wanderten unauffällig zu einem kleinen Tisch wo eine blonde Schönheit saß und zu Benny sah.
„Prost!“, grinste dieser und steuerte den Tisch an.
Juan verzog leicht das Gesicht und die gute Laune war weg, als Benny mit der jungen Frau anfing zu tanzen.
„Er schafft es immer wieder“, grummelte Juan.
„Er strahlt das verbotene aus“, murmelte Ad. „Noch ein Glas?“
„Ja. Ich guck mir das aber nicht mehr lange an.“
„Eifersüchtig?“ Ad stellte das Bierglas hin.
Juan trank einen Schluck, dann wurde ihm plötzlich bewusst, wie recht Ad doch hatte.
„Ich? Eifersüchtig? Auf wen?“
„Egal.“

Juan saß nachdenklich auf seinem Bett und stierte auf sein Mathebuch. Er konnte sich einfach nicht auf die Schule konzentrieren, sodass er beschloss die Hausaufgaben am Sonntag zu machen, schließlich war ja Wochenende. Ad war immer noch in der Bar und Benny wahrscheinlich auch, mit einer blonden Schönheit. Seufzend ließ Juan sich auf den Rücken fallen und schloss die Augen. Er ging noch mal das Gespräch mit Ad durch und ihm wurde wieder bewusst, dass Juan auf die Blondine eifersüchtig war, doch der Mexikaner verdrängte den Gedanken einfach wieder.

Benny lief durch sein Zimmer und guckte ab und zu mal auf sein Telefon, schließlich setzte er sich auf sein Bett und wählte Juans Nummer. Es klingelte ein paar Mal, dann nahm Juan ab.
„Hey Juan, ich bins Benny, kann ich zu dir kommen?“
„Jetzt?“
„Ja, jetzt.“
„Ja, komm vorbei.“
Benny verabschiedete sich und zog sich seine Klamotten an. Seine Jeans war zerrissen, das T-Shirt mit einem Aufdruck Nazis sind Schweine versehen. Seine Springerstiefel glänzten frisch poliert. Benny beschloss zu laufen, da es ja nicht sehr weit zu Juan war, doch plötzlich kamen ihm drei unangenehme Burschen entgegen. Kahle Köpfe, weiße Schnürsenkel in den Springern. Benny sah sich nach einem Fluchtweg um, aber er kam um eine direkte Konfrontation nicht herum. Die Nazis steuerten den Punk direkt an.
„Na Kleiner“, grinste der Größte von denen. „So spät noch unterwegs?“
„Ja, aber ich glaube eure Mama hat gerade gerufen“, konterte Benny frech.
„Ey, pass mal auf. Wenn du frech...“ Weiter kam der Nazi nicht, da er eine Faust im Gesicht hatte.
Die Beiden anderen sprangen wie zwei Bluthunde auf Benny, der unter dem Gewicht zusammenbrach. Die Fäuste droschen auf ihn ein bis er endlich ein kleines Schlupfloch fand und abhaute.
Juan starrte Benny entgeistert an, als dieser mit Veilchen und Platzwunde am Kopf vor seiner Tür stand.
„Nazis?“, fragte Juan.
„Mmh.“
„Na komm rein.“
Juan schloss hinter Benny die Tür. Zusammen setzten sie sich auf die Couch im Wohnzimmer, als ein kleines Mädchen dazu kam.
„Deine Schwester ist hier?“, fragte Benny.
Juan nickte, brachte die Kleine, aber wieder ins Bett, dann stellte er sich an den Türrahmen und betrachtete Benny.
„Hör auf damit.“
„Womit?“, fragte dieser.
„Punk. Du stirbst noch dran.“
Benny starrte Juan wie einen Geist an. „Was? Warum? Was geht dich das an?“
„Ich habe Angst um dich!“, rief Juan.
Benny sprang verwirrt von der Couch auf. „Warum hast du Angst um mich?!“
Juan holte tief Luft, dann seufzte er: „Weil ich dich liebe.“
Kraftlos ließ er sich auf seine Couch fallen, vergrub sein Gesicht in den Handflächen. Benny sah seinen Kumpel mit einem sehr sanften Blick an, dann kniete er sich vor Juan auf den Boden und ergriff seine Hand.
„Sieh mich an, Juan.“
Langsam hob dieser den Blick und blickte in Bennis Gesicht.
„Ich liebe dich, Benny. Ich brauch dich und ich will dich.“
Benny umfasste lächelnd Juans Gesicht mit einer Hand, dann sang er fast mit klarer Stimme: „Ich liebe dich auch, Juan. Verdammt, wir sind jetzt seit 10 Jahren befreundet und uns fällt es jetzt erst auf. Ja, ich liebe dich.“
Benny zog Juan zu sich heran und küsste ihn auf den Mund. Juan öffnete seinen Mund unter diesem Kuss und fühlte Bennis warme Zunge, die mit seiner ein wahres Liebesspiel spielte. Juan ließ sich von der Couch ziehen und auf die Knie fallen. Eng umschlungen konnten die Beiden einfach nicht aufhören sich zu küssen.
Mariella, Juans kleine Schwester, stand an der Tür und sie wusste mit ihren 4 Jahren schon, was ihr Bruder da machte. Benny sah Mariella aus dem Augenwinkel und ließ von Juan ab. Juan folgte Bennis Blick und seufzte lächelnd. Er stand auf und lief zu seiner Schwester um sie in die Arme zu nehmen. Benny beobachtete seinen Freund lächelnd.
Juan legte Mariella in ihr Bett und deckte sie zu.
„Jetzt störst du aber nicht mehr, versprochen?“
„Juan?“
„Ja?“
„Liebst du Onkel Benny?“
Mariella wusste für ihr Alter verdammt viel. Juan setzte sich auf den Bettrand und ergriff die kleine Hand seiner Schwester.
„Ja, ich liebe Benny und er liebt mich...hoffe ich doch, aber ich denke ja. Und nun schlaf.“
Juan beugte sich über Mariella und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann ging er aus dem Zimmer, löschte das Licht und schloss die Tür.
Benny war Juan gefolgt und nun waren sie auf den Weg in Juans Zimmer. Benny legte sich auf dessen Bett, sodass sich Juan auf ihn setzte und nachdenklich über Bennis Wange streichelte.
„Ich habe Angst, Juan.“
„Ich auch.“ Mit den Worten beugte sich Juan zu Benny und küsste ihn leidenschaftlich.
Benny fuhr mit seiner Hand unter Juans T-Shirt und fühlte seine warme Haut. Diese von der Sonne Mexikos gebräunte, glatte, weiche Haut. Sie rückten so nah wie möglich aneinander und ließen sich einfach fallen und von ihren Gefühlen leiten.

Über das Wochenende trafen sich Juan und Benny nicht. Irgendwie waren sie ein bisschen verschreckt von dem was sie am Freitag erlebt hatten, doch am Montag standen die Beiden sich wieder gegenüber. Trotzig gab Benny Juan einen sanften Kuss auf den Mund, vor allen anderen Schülern, die einfach nur starrten, dann brachen sie in lautes Gelächter aus. Juan zog den Kopf ein, während Benny sich arg zurückhalten mussten, nicht loszuprügeln.
In der ersten Stunde ging das Pöbeln schließlich los. Abscheuliche Ausdrücke wurden den Beiden an den Kopf geworfen, sodass sie sich durch den Schultag quälen mussten. Nur Kati stand zu ihren Kumpels und verteidigte sie bis auf das Blut.

Am Abend saß Juan auf seiner Couch und versuchte seine Gedanken zu ordnen, als das Telefon klingelte. Juan legte nach fünf Minuten wieder auf und war sich sicher, dass es sich um ein Irrtum handeln musste, trotzdem zog er sich seine Jacke an und trat in den Regen auf die Frankfurter Allee. Die Straßen glänzten nass, während der Mexikaner zum Alex lief. Die Straßenlaternen schienen schwach, während Autos an ihm vorbeirasten.
Am Alex standen zwei Streifenwagen der Polizei. Ein Polizist forderte gerade den Perso von Benny, der mit einem Lächeln Juan begrüßte. Juan nickte ihm zu und wartete. Der Alexanderplatz war wie ausgestorben, aber bei dem Regen würde auch keiner freiwillig auf die Straße gehen. Bennys Stirn zierte ein großes Pflaster, zwei Nazis saßen im Streifenwagen.
„Sie sind Juan oder?“, fragte ein Beamter.
Juan nickte abwesend und schloss wenig später glücklich Benny in seine Arme.
Der Himmel war tiefdunkel, der Regen prasselte auf die Straßen, Laternen flackerten und schienen jeden Moment auszugehen.
Ein Schuss durchschnitt das friedliche Prasseln des Regens. Benny sah Juan lächelnd an, dann sackte er auf den nassen Beton. Juan schrie auf, stürzte zu seinem Freund und sah auf. Vor ihm stand ein Nazi mit einer Waffe in der Hand. Sofort überwältigten ihn drei Polizisten und zerrten ihn in den Streifenwagen, dann rief einer den Krankenwagen, während ein anderer Juan von Benny wegzog. Die leblose Hand des Punks fiel auf den Boden, als sie aus Juans Hand glitt. Der Mexikaner drehte sich um und lief die Straße entlang. Eine Frau weinte so doll, dass man es aus dem offenen Fenster hören konnte. Warum sie wohl weinte? Es regnete immer noch. Der Himmel weinte. Juan nicht.
Aus einem anderen Fenster ertönte eine Melodie eines Klaviers, dann begann der Sänger:
„Als ich fortging, war die Straße steil. Kehr wieder um! Nimm an ihren Kummer teil, mach sie heil. Als ich fortging, war der Asphalt nass. Kehr wieder um! Red ihr aus um jeden Preis was sie weis. Nichts ist unendlich. So sieh das doch ein! Ich weiß du willst unendlich sein. Schwach und klein. Feuer brennt nieder, wenn´s keiner mehr nährt. Kenn ja selber was dir halt wiederfährt.“
Juan drehte sich um. Am Alex lag Benny- tot. Bestimmt haben sie ihn schon in einen Plastiksarg gelegt. Juan sah wieder nach vorne und lief weiter.
Als ich fortging...ja, als ich fortging.

 

Hallo Jussi,
ich hab deine Geschichte gerade eben durchgelesen und schreibe dir also nur schnell auf, was mir dazu eingefallen ist beim Lesen. Du beschreibst die Geschichte von zwei Jungen, die gemeinsam in die Schule gehen und sich schon seit Ewigkeiten kennen. Irgendwann finden sie heraus, dass sie schwul sind, und beschließen, zusammen zu sein.
Dann gibt es noch mehrere andere Handlungsstränge - das Motorrad, die Schule, die kleine Schwester, die Nazis. Die wirken, als hättest du sie nicht richtig eingearbeitet. Ich will dir hier nicht mit Prozentrechnung kommen, aber guck dir doch mal an, wie viel Bedeutung die einzelnen Elemente für deine Geschichte haben und wie viel Platz du ihnen einräumst. Überleg dir, worauf du mit den Szenen hinauswillst. In einer Kurzgeschichte haben Ereignisse meistens eine gewisse Bedeutung, sie dienen dazu, etwas näher zu beschreiben. So gibt mir zum Beispiel die Stelle mit der kleinen Schwester das Gefühl, dass auch die Familie von Juan Benny sehr gut kennt, ich bekomme einen Eindruck von Juan, dass er sehr geduldig ist mit der kleinen Nervensäge, etc. Die Szene mit dem Klassenkameraden, der sein Duschgel sucht, das Essen in der Kantine, das mit den Frauen (mal im Ernst, 20 pro Monat?), hat keine Funktion im Text, es ist einfach nur da. Du kannst diese Szenen ausbauen zu etwas, was deinen Text voranbringt, aber so sind sie einfach nur da reingebastelt. Weder charakterisieren sie einen der Jungen näher, noch ziehen sie den Leser tiefer in den Alltag.
Das Ende solltest du überarbeiten. Nicht mal Nazis sind so doof und stechen einen Punk ab, während 20 Polizisten drumrumstehen. Hier wirkt es, als würdest du unbedingt ein Schocker-Ende drinhaben wollen. Nazis und Punks sind eigentlich gute Freunde, die kommen bestens miteinander klar - die Demonstrationen des Einen wären ja langweilig ohne den anderen, der sie stört. Morde kommen in diesem Milieu nur höchst selten vor.
Dann solltest du dir vielleicht noch darüber klar werden, in welchem Land die Geschichte spielt - in Deutschland oder in Amerika? Das ist ein himmelweiter Unterschied. Ich denke mal, es soll eher Deutschland sein, wegen der Nazis, aber die Szene in der Schulkantine und mit dem Motorrad wirkten auf mich eher amerikanisch, vielleicht, weil deine Protagonisten mir sehr jung vorkommen.
Du schreibst durchaus anschaulich und lebendig, nur leider noch nicht ganz schlüssig und rund, du hast noch offene Enden im Text. Es wäre schön, wenn du sie verknüpfen würdest.
ich wünsch dir weiterhin viel Spaß auf kg.de.

gruß
vita
:bounce:

 

Danke für die Kritik.
Was meinst Du mit dem Essen, dass es amerikanisch wirkt?
Wegen Nazis und Punks, die Freunde sind. Ich hab mir, als ich die Geschichte geschrieben habe, von einem guten Kumpel, der Vollblutpunk ist, Rat eingeholt und der fand das so ganz in Ordnung.
Gruß Jussi

 

Holla Jussi,

Der Sportlehrer ermutigte seine Klasse zum schnelleren Laufen, doch diese waren bei der Hitze schon sehr ausgepowert. Die Luft war warm und die Sonne schien unerbärmlich auf den Sportplatz. Zwei Jungs liefen hechelnd nebeneinander, passten ihr Tempo an den anderen an.
Der erste Absatz ist gut, alleine dieses " doch diese waren bei der Hitze schon sehr ausgepowert." stört mich und würde es steichen. Das Bild von schitzenden Jugendlichen kam auch so an.

einem kleinen Tisch wo eine blonde Schönheit saß
Tisch, wo eine

„Er strahlt das verbotene aus“,
Verbotene

Er ging noch mal das Gespräch mit Ad durch und ihm wurde wieder bewusst, dass Juan auf die Blondine eifersüchtig war, doch der Mexikaner verdrängte den Gedanken einfach wieder.
dass er auf die Blondine eifersüchtig war

Juan nickte, brachte die Kleine, aber wieder ins Bett,
die Kleine aber wieder

wir sind jetzt seit 10 Jahren befreundet
zehn Jahren

Die Geschichte entgleitet dir ja zum ende extrem ins Dramatische. Da muß ich vita zustimmen, dass das einfach nicht passt und total überzogen wirkt. Und das Bild der skruepplosen, dämlichen Nazis ist auch nicht überzeugend. Auch wenn dein punkiger Freund das für realistisch hält, ich nicht.
Überhaupt ist das Ende ja geradezu hollywood filmreif und dazu passt der ganze Anfang einfach nicht. Ich wollte schon anmerken, die erste Scene mit dem Aufeinandertreffen von Benny und den Nazis zu streichen. MAn könnte nämlich sehr viel mehr aus dem text machen.
Ein ungeswöhnliche homosexuelle Liebe zwischen dem Frauenschwarm und dem Punk. Beide nicht gerade Klischeeschwule...
Die Dialoge gefielen mir auch sehr, vielleicht kamen insgesamt zu viele Charaktere vor, weswegen es mir auch schwer fiel, eine richtige Lesebeziehung zu den beiden Protagonisten aufzubauen.

Eike

 

Hi Jussi,

eigentlich ist die Geschichte der beiden Jugendlichen, die sich finden und ihre Homosexualität erkennen, doch genug. Die erste Nazi-Szene macht da ja noch Sinn, weil sie dazu führt, dass Juan Benny seine Liebe und Sorge gesteht. Den Schluss finde ich aber überflüssig: da kommt dann als Fazit das Vorurteil heraus: Lass dich nie mit Ausländern ein, die sind gewalttätig! Das war doch nicht die beabsichtigte Aussage, oder?

Textkram:

die Sonne schien unerbärmlich auf den Sportplatz
unerbittlich

„Ben laufe weiter.“
lauf

sodass das Wasser an seinem Hals hinunter lief.
so dass

Der Mexikaner hatte sein Kinn auf die Brust gelegt ... Das Wasser, Bennis Hände und dessen Atem auf Juans Haut... Er schlang plötzlich seine Arme um Juans Hüften, drückte sich ganz fest an ihn.
Nicht richtig stimmig: Spürt man den Atem eines anderen unter der Dusche? Und, sie stehen doch beide; die Arme um die hüften des anderen würde voraussetzen, dass einer hockt. :hmm:

Check mal deine Zeichensetzung (Regeln auch im Korrektur-Center zu finden)! Hier ein paar Beispiele:

Juan sah auf, und die Sonne knallte ihm genau ins gebräunte Gesicht. Benny stoppte, und lief besorgt zu seinem besten Freund, der zitternd auf der Bahn stand. Herr Pech joggte über den grünen Fußballplatz und kniete sich vor Juan hin.
Komma, wenn zwei vollständige Hauptsätze durch ein "und" verbunden werden

Nur Ben und Juan saßen schweigend nebeneinander auf der Bank und warteten, bis die anderen schon auf den Weg zur Pause waren.
Komma bei Hauptsatz - Nebensatz

Den beiden Jugendlichen war es sehr unangenehm, sich nackt unter die Dusche zu stellen
Komma nach erweitertem Infinitiv


Gruß, Elisha

 

Sodass kann auch zusammengeschrieben werden.
Es sollten ja keine Klischeeschwulen werden. Davon gibt es ja genug in den Geschichten.
Die Botschaft sollte nicht sein, dass man sich nicht mit Ausländer sehen lassen darf. Das bestimmt nicht...man sollte da nicht zu viel hineininterpretieren und so die Geschichte kaputt machen. Es reicht doch, wenn man die Geschichte einfach liest oder?

 

Aloha Jussi,

das ist ja wohl ganz schön oberflächlich gedacht. Du willst also das man deine Geschichten einfach liest, ohne sich überhaupt irgendwas dabei zu denken?!
Ja warum schreibst du sie denn dann? Gerade das man in einen Text soviel hineininterpretieren kann, macht das Ganze doch so spannend. Ein Autor, der mit Leib und Seele, mit Leidenschaft schreibt, will dem Leser immer etwas mit auf den Weg geben, er will das man sich bei seiner Geschichte etwas denkt. Das ist doch das Tolle am Schreiben, das man aus den Fehlern Anderer lernen kann, die man nicht kennt mit denen man nie ein Wort gewechselt hat, eben dadurch das man die Geschichte nicht einfach nur liest, sondern das man mitfühlt, nachdenkt, interpretiert ...
Zum Inhalt:
Wie Eike schon sagte, wären deine Prots auch ohne den Nazieinschub alles andere als klischeehaft. Wie meine Vorkritiker bin ich der Meinung das dieser Einschub nicht hätte sein müssen.
Auch das Ende, absolut überflüssig. Klingt so als hättest du es auf die Tränendrüsen der Leser abgesehen, ist aber meiner Meinung nach nicht gelungen. Überhaupt hast du keine Stimmung aufkommen lassen, in deinem Text. Keine Atmosphäre. Auch deinen Schreibstil finde ich etwas holprig, unausgeglichen.
Hat mir nicht sehr gefallen, kann aber auch daran liegen, das ich heute den ganzen Tag schon ziemlich genervt bin und mich deine letzte Kritik dann auch noch ganz schön aufgeregt hat. Wenn man keine Argumente mehr findet ist es zwar immer einfacher auszuweichen, aber ob das auch der edelste Weg ist, oder der, der einen weiter bringt is fraglich.
So, denk mal drüber nach
Gruß Ise

 

Servus,
so wars ja nicht gemeint, aber als Jugendliche hat man bei euch wirklich kaum Chancen was gut zu schreiben. Ich finde es bloß komisch, dass ihr den Text so nach Rechtschreibfehlern durchforstet. Da könnte ich mich schon nicht mehr auf den eigentlichen Inhalt konzentrieren. Das meine ich damit. Beides gleichzeitig geht irgendwie nicht, glaube ich.
Klar, die Fehler müssen auch rausgepickt werden, aber ich weiß dann schon im voraus, dass ich nur wieder eine schlechte Kritik von euch bekomme und trotzdem poste ich hier Geschichten, weil ich will, dass auch Publikum welches mich nicht kennt, die Geschichten liest.
Na ja, vielleicht gefällt euch irgendwann mal eine Geschichte von mir...ich werds weiterhin nicht aufgeben:hmm:

 

Hallo Jussi,
hier erst mal meine Gedanken zum Text:

am Rand der Tartanbahn, die 400 Meter groß war.
„vierhundert Meter groß“ finde ich unüblich. Sie ist doch sicher eher vierhundert Meter lang, oder?
„Nun komm schon“, ermunterte ihn Benny, der fast auf einer Stelle stehen blieb.
Juan sah auf und die Sonne knallte ihm genau ins gebräunte Gesicht. Benny stoppte und lief besorgt zu seinem besten Freund, der zitternd auf der Bahn stand. Herr Pech joggte über den grünen Fußballplatz und kniete sich vor Juan hin.
1. Wenn Benny neben Juan läuft und sofort stehen bleibt, warum muss er dann ein paar Zeilen später noch mal anhalten und zurücklaufen?
2. Herr Pech joggt über den grünen Fußballplatz - hm, klingt nicht so, als würde er schnell zu Juan rennen.
3. Warum muss Herr Pech sich hinknien? Im Satz davor steht doch, dass Juan auf der Bahn steht.
Der Mexikaner hatte einen starken Schwindelanfall bekommen, der nun etwas abklomm.
„abklomm“ finde ich komisch und würde „abklang“ vorschlagen.
Im Übrigen habe ich mich im weiteren Verlauf gefragt, welche Bedeutung der Schwächenanfall für die weitere Handlung hat. Genaugenommen nämlich keine. Oder?
„Merde!“, schimpfte Juan auf Französisch
Also erstens denke ich, dass die meisten Leser selbst auf die Reihe kriegen, welcher Sprache „Merde“ entstammt. :D Zweitens: Wenn Juan Mexikaner sein muss, warum lässt du ihn dann nicht auf Spanisch fluchen? Ein leidenschaftliches „Mierda“ täte es ja nun auch und käme mir weniger gekünstelt vor.

Wenn sie sich verabredeten trafen sie sich meistens nach der Schule auf dem Bolzplatz, so auch wieder.
da fehlt irgendwas. So auch wieder diesmal? So auch wieder heute?
In der Essenkantine war wieder sehr viel los.
Hm, auch die Szene fällt für meinen Geschmack etwas aus der Handlung – ich denke, das ist das, was vita meinte. Sie ist eigentlich nur dazu da, damit Benny und Juan ein paar coole Sprüche klopfen können und um Kati einzuführen, die später noch genau einmal erwähnt wird.
Die Bar war klein und schnuckelig am Stadtrand gelegen.
schnuckelig?!
Benny parkte das Motorrad und kaum, dass dieses fest auf dem Boden stand
fest auf dem Boden? Ist es vorher geflogen?
„Ich hasse Fahrzeuge mit zwei Rädern“, fauchte Juan und steuerte den Eingang zur Bar an.
Kommt mir ein bisschen plötzlich, es war doch seine Idee, mit Benny auf dem Teil zur Bar zu fahren. Ich fände es plausibler, wenn er schon ein bisschen herummosern würde, wenn Benny mit seinem Motorrad ankommt – so in etwa „Da soll ich raufsteigen?“
Er ging noch mal das Gespräch mit Ad durch und ihm wurde wieder bewusst, dass Juan auf die Blondine eifersüchtig war, doch der Mexikaner verdrängte den Gedanken einfach wieder.
… ihm wurde wieder bewusst, dass er auf die Blondine eifersüchtig war, verdrängte den Gedanken aber sofort wieder.
So, wie der Satz jetzt da steht, könnte man denken, es handle sich um drei Personen: Juan, der Mexikaner und er. Das ist ein bisschen verwirrend, daher würde ich ihn wie vorgeschlagen umschreiben.

Mariella, Juans kleine Schwester, stand an der Tür und
Echt frühreif, die Kleine.
„Juan?“
„Ja?“
„Liebst du Onkel Benny?“
Hm, na ja, ich finde es ein bisschen unüblich, dass die kleine Schwester die Freunde ihres Bruders als ‚Onkel’ anredet, aber das ist nur mein Gefühl.

Am Alex standen zwei Streifenwagen der Polizei. Ein Polizist forderte gerade den Perso von Benny, der mit einem Lächeln Juan begrüßte. Juan nickte ihm zu und wartete. Der Alexanderplatz war wie ausgestorben, aber bei dem Regen würde auch keiner freiwillig auf die Straße gehen. Bennys Stirn zierte ein großes Pflaster, zwei Nazis saßen im Streifenwagen.
„Sie sind Juan oder?“, fragte ein Beamter.
Hm, die Szene verstehe ich nicht ganz.
Wann hat Benny denn bei Juan angerufen? War die Polizei da schon da? Offenbar schon, denn sonst wüsste der Beamte nichts von Juan. Das Ganze finde ich aber ehrlich gesagt etwas unrealistisch und frage mich auch, was die Beamten und Benny da die ganze Zeit im Regen stehend getrieben haben. Schließlich wird es schon einen Moment dauern, bis Juan da ist. Ich weiß ja nicht, auf welcher Höhe der Frankfurter Allee du ihn loslaufen lässt, aber wenn ich am U-Bahnhof Frankfurter Allee in die Bahn steige und bis Alex fahre, brauche ich acht Minuten, zu Fuß also länger, und ich halte es für etwas merkwürdig, dass die Polizei mit Benny so lange im Regen herumsteht. Und vor allem, dass sie seinen Perso erst in dem Moment fordern, als Juan auftaucht. Dazu hatten sie vorher reichlich Zeit. Ich würde mutmaßen, dass sie Benny entweder schon wieder hätten gehen lassen oder dass sie ihn mit aufs Revier genommen hätten – ins Trockene. Von da hätte Juan ihn abholen können.

Was das Ende betrifft: da stimme ich den anderen zu, das wirkt unglücklich und nicht besonders realistisch, als ob das Ganze möglichst tragisch werden sollte: Benny stirbt in den Armen seines Geliebten und Juan, der einsame tragische Held, wandert die regnerische Straße entlang. Nee, das wirkt auf mich überhaupt nicht berührend, sondern nur irgendwie aufgesetzt.

Jussi schrieb:
so wars ja nicht gemeint, aber als Jugendliche hat man bei euch wirklich kaum Chancen was gut zu schreiben. Ich finde es bloß komisch, dass ihr den Text so nach Rechtschreibfehlern durchforstet. Da könnte ich mich schon nicht mehr auf den eigentlichen Inhalt konzentrieren. Das meine ich damit. Beides gleichzeitig geht irgendwie nicht, glaube ich.
Klar, die Fehler müssen auch rausgepickt werden, aber ich weiß dann schon im voraus, dass ich nur wieder eine schlechte Kritik von euch bekomme und trotzdem poste ich hier Geschichten, weil ich will, dass auch Publikum welches mich nicht kennt, die Geschichten liest.

Na ja, jetzt übertreib mal nicht, es ist ja nicht so, dass ich ins Profil eines Autoren gucke und je jünger er ist, desto vernichtender wird meine Kritik. Ich betrachte mich im übrigen auch als Jugendliche und bin froh, in diesem Forum nicht mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Rechtschreibfehler fallen einem beim Lesen halt ins Auge, der Autor ist vielleicht betriebsblind dafür – das ist überhaupt nicht dramatisch, geht mir auch so. Und ich finde, sowohl Kritik an der Rechtschreibung als auch am Inhalt lassen sich verbinden. Schließlich kann ich auch einem mit Fehlern gespickten Text zugestehen, dass die Story gut ist – allerdings ist es immer schwierig, sich auf die Handlung zu konzentrieren, wenn man ständig über Fehler stolpert. Und zweitens wirken manche Fehler leider auch so, als ob der Autor sich nicht intensiv genug mit seiner eigenen Geschichte auseinandergesetzt hätte. Bei dir ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass du manchem „Benny“ und manchmal „Benni“ geschrieben hast, was einfach etwas gedankenlos wirkt.

Immerhin hast du in allen Kritiken Anmerkungen bekommen, die sich mit dem Inhalt auseinandersetzen, und wenn du sie aufmerksam gelesen hast, dann steht da, dass die Grundidee der Geschichte wirklich gut ist und deine Charaktere mal „erfrischend anders“. Dann gibt’s aber noch einige andere Anmerkungen, auf die du in deinen kurzen Antworten kaum eingehst, was ich schade finde. Zum Beispiel, dass die Nazi-Bösewichter eigentlich nicht wirklich nötig sind usw.
Ich finde, du solltest auf Kritiken, die nicht durchweg positiv sind, nicht einfach mit dem Posten einer neuen Geschichte reagieren, sondern dich erst mal mit der oder den alten auseinandersetzen und sie überarbeiten. Dadurch verbessert man sich nicht nur insgesamt. Es wäre ja auch schade um die Geschichte, aus der man, wie Sternensegler gesagt hat, viel mehr machen könnte – schau sie dir doch noch mal an.
Insgesamt stimme ich mit meinen Vorkritikern überein. Schöne Grundidee, aber der Plot ist zugeknallt mit Charakteren und Handlungssträngen, die ihm mehr schaden als nützen. Konzentrier dich auf das, was du eigentlich erzählen willst.
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Moin Moin,
gut, ihr habt recht...wenn ich wieder mehr Zeit habe, dann werd ich mich nochmal mit der Geschichte auseinander setzen.
Die anderen Geschichten sind schon Ewigkeiten alt und kein reagieren auf eure kritik, sondern ich will sie halt nur nacheinander reinstellen.
Die letzte Szene werde ich mir dann nochmal genauer ansehen...ich denke da wurde ich zu sehr von Karussel beeinflusst:Pfeif:
Zur Essenszene: So läuft es bei uns in der Schulkantine immer ab und ich wollte einfach nur etwas Alltag in die Sache bringen und die Beiden sind Kerle und Kerle klopfen Sprüche oder nicht;) ?
Herr Pech joggte...:Wie kann man das denn besser ausdrücken? Er rannte? Klingt irgendwie zu abgedroschen...finde ich.
Herr Pech kniete...: Juan stand und der Lehrer kniete sich vor ihn hin, als wenn man sich vor ein kleines Kind, das weint, knien würde.
Wie gesagt, ich versuch es nochmal mit der Geschichte.

 

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