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Angriff im Morgengrauen

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06.05.2005
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Angriff im Morgengrauen

Simeon hatte sich wie jeden Morgen pünktlich um 0730 ins Netz eingeloggt und damit seinen Platz in der Kommandozentrale eingenommen. Er war der Oberkommandierende des Frontabschnitts C im Unisektor 7 „Schwan“. Wie jeden Morgen kam daher eine gewaltige Flut von Informationen auf ihn zu, und das, obwohl sein Stab bereits die unwichtigen herausgefiltert hatte. Dies war jedoch wiedermal eine der Situationen, wo Simeon sich gewünscht hätte, früher geweckt worden zu sein. Sein Adjudantenprogramm hatte das einfach nicht drauf und aus seinem Stab fühlte sich wohl keiner dafür verantwortlich.
„Yi Wu, was soll diese Sauerei. Wie kann es sein, das Simeon hatte sich wie jeden Morgen pünktlich um 0730 ins Netz eingeloggt und damit seinen Platz in der Kommandozentrale eingenommen. Er war der Oberkommandierende des Frontabschnitts C im Unisektor 7 „Schwan“. Wie jeden Morgen kam daher eine gewaltige Flut von Informationen auf ihn zu, und das, obwohl sein Stab bereits die unwichtigen herausgefiltert hatte. Dies war jedoch wiedermal eine der Situationen, wo Simeon sich gewünscht hätte, früher geweckt worden zu sein. Sein Adjudantenprogramm hatte das einfach nicht drauf und aus seinem Stab fühlte sich wohl keiner dafür verantwortlich.
„Yi Wu, was soll diese Sauerei. Wie kann es sein, dass wir innerhalb einer Nacht ein ganzes Cluster verlieren. Und dann auch noch Dieses.“
Simeons Schlafphasen dauerten nur sechs Stunden, und als er zu Bett gegangen war, hatte alles noch wie immer ausgesehen. Der Krieg dauerte nun schon 17 Monate und bisher hatte es keine Seite geschafft, einen entscheidenden Vorteil zu erringen.
„Die Strategen sitzen schon seit einer Stunde zusammen und sichten die Daten, die der Geheimdienst und die Aufklärung reingeschickt haben. Die Schlacht ist zwar entschieden, aber noch lange nicht vorbei. Toth ist vor Ort und versucht die Reste zusammenzukehren und neu zu formieren.“
„Ok, trotzdem, da ist was faul. Kein Cluster kann in weniger als sechs Stunden erobert werden. 600 Galaxien fallen nicht so einfach in die Hand des Feindes.“
Simeon lies die Informationen von seinem Adjudanten nocheinmal durchfiltern, wenigstens dafür taugte der Bot einigermaßen. Dann wurde ihm sehr schnell klar, dass hier nicht nur eine beispiellose Planung auf Seiten des Gegners, sondern auch ein erheblicher Aufwand an Spionage und Sabotage für das Desaster verantwortlich sein musste. Die Zahl der Wachhabenden im betroffenen Cluster war um das dreifache niedriger gewesen als vorgeschrieben. An ihrer Stelle hatten die Strategiecomputer übernommen.
Mit dieser Erkenntnis stellte Simeon Kontakt zu Killy her, er war der beste Programmierer den er kannte und er hatte ihn schon häufig um Rat gefragt. Killy klang verschlafen als er endlich antwortete. Simeon hasste die orangefarbene Ziffer, die die Realverzögerung eines Gesprächs anzeigte. Drei Minuten waren genug, um ihn auf die Palme bringen zu können.
„Killy, willst du nicht umziehen? Ich bitte den Administrator um eine Dienstunterkunft, du kannst frei wählen. Nur bitte irgendwohin, wo du eine bessere Anbindung hast.“
„Simeon, was gibt es denn nun schon wieder. Es ist hier mitten in der Nacht. Ich...“
„Sie kennen die Verhaltenssubroutinen unserer Stratcores. Sie...“
„Sie haben was?“ Diesmal war es Killy, der Simeon unterbrach. „Das ist unmöglich. Die Sicherheit...“
„Die Sicherheit hat keine Ahnung was passiert ist. Killy, hör mal. Die gesamte Front hat sich innerhalb von nur zwei Stunden auf einem Gebiet von sechzehn mal sechzehn Millionen Lichtjahren völlig aufgelöst. Wir haben ein ganzes Cluster rein rechnerisch schon verloren und das keine fünf Stunden nach Beginn der Offensive. Du musst sofort ins Netz und retten was zu retten ist. Die Berichte an die anderen Abschnitte sind schon raus und ich glaube nicht, dass sie in der nächsten Zeit das gleiche nochmal versuchen, aber tu mir bitte den Gefallen und ändere das Programm. Du hast alle Freiheiten, mein Code ist unterwegs.“
„Alles klar Simeon. Das interessiert mich jetzt doch brennend. Aber dann tu du mir auch nen Gefallen: Tritt deiner Spionageabwehr in den Arsch.“
Simeon antwortete darauf nicht mehr. Selbiges hatte er ohnehin vor. Mit einer gewissen Genugtuung nahm er dann zur Kennntis, das inzwischen 95% der Mannschaften online waren und sich sein Abschnitt, trotz des gewaltigen Lochs in seiner Mitte, langsam aber sicher zu formieren begann. Im Chat konnte er mitverfolgen, wie es in den Informationskanälen rumorte. Die Sprecher wussten kaum, wie sie ihre Informationen bewerten sollten und hatten so spezialisierte Channels eröffnet, die sich rasch mit Leuten füllten.
Nach nur einer halben Stunde und zahlreichen, kurzen Gesprächen mit allen möglichen Leuten, hatte er schließlich seinen Stab versammelt. Die Holografien der zwölf Männer und Frauen, die er teilweise seit mehr als zwanzig Jahren kannte, befanden sich nun am großen, runden Konferenztisch aus edlem, dunklen Holz. Rundherum standen nur Bildtafeln, die die aktuellen Entwicklungen einblendeten, die Decke war leicht gewölbt und erhellte den Raum durch ein sanftes Leuchten.
Simeon erteilte Cirrus, dem Chef der Reconabteilung das Wort. Ausnahmsweise, denn normal war es der Geheimdienst, der am besten informiert war und so die Sitzungen eröffnen durfte. Der drahtige Mann mit den flinken Augen und den nervös zuckenden Fingern sprach ruhig und sachlich, was Simeon immer wieder überraschte.
„Heute um 0550 IST startete der Feind eine großangelegte Offensive auf gleich drei nebeneinandergelegene Cluster: Venice, Bejing und Toronto. Die Angriffe auf die Letztgenannten stellten sich inzwischen als Ablenkungsangriffe heraus. Der Hauptschlag erfolgte im Venice Cluster, welches inzwischen rein rechnerisch bereits verloren ist. Die Details des Angriffs sind weniger interessant, da es sich um nichts anderes als ein Musterbeispiel aus dem Lehrbuch handelt. In allen Details, vom verwendeten Material bis zur Abfolge der Offensive. Die feindlichen Streitkräfte werden von ihrer Stärke her damit auf ungefähr +4 geschätzt.“
Simeon musste schlucken. „+4“ bedeutete, dass der Feind fünfmal so viele Einheiten zur Verfügung hatte wie das angegriffene Cluster zuzüglich seiner Reserven. Cirrus fuhr fort, nachdem er die letzten Worte hatte wirken lassen.
„Die Reconaissance Abteilung hat ihre sämtlichen, verfügbaren Informationen sofort an die zuständige Abteilung des Geheimdienstes weitergeleitet.“
„Cirrus, vielen Dank. Manoa, sie haben das Wort.“
Die dunkelhäutige Frau mit dem freizügigen Kleidungsstil war wohl die bestaussehendste Person in diesem Raum. Dennoch wirkte sie im Moment eher wie ein Haufen Elend, ihr sonst so sicheres Auftreten war nun eher zögerlich.
„Die informelle Aufklärung hat keine Erklärung für den Vorfall. Aber alles deutet auf Verrat in den eigenen Reihen hin. Die Daten der Recons können wir weder bestätigen noch dementieren, da uns schlichtweg sämtliche eigenen Informationen fehlen. Die einzige Sache die sicher scheint ist die, dass der Feind über detaillierte Informationen bezüglich der Verhaltensgrundlagen unserer Strategic Computer Cores verfügte und diese kombiniert mit einer gut organisierten Aktion von Saboteuren ausnutzte, das Venice Cluster aufzureiben.
Die Computer reagierten genau so, wie der Feind es wahrscheinlich berechnet hatte, nämlich indem sie sämtliche Kräfte zurückzogen um den Schaden zu begrenzen und neben dem scheinbaren, völligen Verlust des Clusters einen Totalverlust der Streitkräfte zu verhindern.“
Manoa setzte sich wieder und schlug die Augen nieder. Simeon kannte sie gut, er schätzte ihren Eifer und ihren Idealismus, umso mehr verstand er ihre Niedergeschlagenheit.
„Dieses Problem müssen wir zurückstellen. Alle Sofortmaßnahmen wurden ja schon getroffen. Spencer, ich hoffe du hast erfreulichere Informationen. Sag uns doch zuerst einmal, wie Toth die Lage einschätzt.“
Spencer, Toths Stellvertreter sah müde aus. Er hatte den Angriff von Anfang an miterlebt und seinen Vorgesetzten aus den Federn geholt.
„Toth ist der Ansicht, dass wir wenigstens einen Brückenkopf rund um Nimodena halten können. Mit ein wenig Unterstützung könnte es sogar gelingen, eine zweite Basis im Zentrum zu halten. Für diesen Versuch hat er bereits begonnen, dort Einheiten zusammenzuziehen. Er geht von deiner Zustimmung aus. Ansonsten weicht die Einschätzung kaum von der allgemeinen ab. Das Cluster ist verloren, in zwei Monaten wird der Feind gut 40% der Galaxien kontrollieren und nocheinmal so viele belagern.“
Zwei Monate. Eine unvorstellbar kurze Zeit. Selbst auf der Erde hatten die Kriege, die so schnell entschieden werden konnten, zu den Ausnahmen gezählt. Und hier, im Weltraum mit seinen kosmischen Entfernungen und trotz Hypertechnologie waren zwei Monate so, als würde ein Krieg in der Vergangenheit der Erde bereits gewonnen sein, bevor er richtig anfing.
„Toth ist weiterhin der Auffassung, dass es sich um eine ganze Gruppe von Verrätern sowohl innerhalb des Venice Clusters als auch außerhalb handeln muss. Die wenigen Informationen, die bisher zu dem Thema zusammengetragen worden sind, hält Toth unter Verschluß.“
„Das ist verständlich.“ Simeon schätzte Toth sehr. Er war einer der wenigen Clusterkommandanten, die vom zuständigen Militäradministrator ohne großes Murren bestätigt worden waren.
Zwei Stunden dauerte die Sitzung noch, dann hatten sie einen mehr oder weniger soliden Plan erstellt, der weitgehend dem entsprach, was Toth vorgeschlagen hatte. Nun galt es nur noch, diesen auszuführen und zu retten, was zu retten war. So lange bis die Strategen zu einem Entschluss gekommen waren, was man langfristig unternehmen könnte und welche Auswirkungen das Ereignis insgesamt auf den Kriegsverlauf haben würde.
Simeon schaute auf die Uhr. Vorerst gab es nichts mehr für ihn zu tun. Er hatte delegiert und delegiert und nun war keiner mehr übrig, auf den er noch direkt Einfluß nehmen konnte und der noch nicht beschäftigt war. Zufrieden lehnte er sich zurück. Noch war nicht aller Tage Abend.
Das flaue Gefühl der Niederlage konnte er jedoch auch dann nicht abschütteln, als er offline ging um ersteinmal etwas zu essen. Währendessen würde er Professor Evans vom Insitut für strategische Raumkriegsführung informieren. Simeon war sich sicher, dass das für die Forscher ein gefundenes Fressen sein musste. Die hatten ja vermutet, dass eine initial weitgehend gleiche Verteilung strategischer Vorteile sowie gleicher wirtschaftlicher, materieller und personeller Grundlagen, einen Konflikt auf das Geschick der Strategen reduzieren würde. Dabei hatten sie aber nicht bedacht, dass es einigen ihrer Spieler eventuell langweilig werden würde, wenn nur die Strategen mit ihren ewigen Rechnereien und langfristigen Planungen den Ton angaben.
Simeon vermisste die früheren, weniger realisischen Runden aber kaum. Damals hatte es selten große Überraschungen gegeben und das Setting war stets fiktiv gewesen. Da war es doch viel spannender, zwar auch nur virtuell, die eigene Galaxie verteidigen zu müssen. Einziges Manko war eben, dass es kein echter Krieg war. Niemand war bedroht, lediglich die investierte Zeit stand auf dem Spiel. So sabotierten diese Verräter auch weniger ihre Seite, sondern vielmehr das Spielsystem.
Gedankenversunken schlürfte er seine Milch und merkte kaum, dass seine Frau heruntergekommen war. Erschrocken fuhr er herum, als sie ihren Arm um seinen Hals legte. „Marianna, bitte.“
„Nein, komm. Wir haben das Wochenende doch schon so lange geplant. Du kannst Sybill nicht so einfach enttäuschen.“
Simeon seufzte innerlich. Eine Sache würde die Menschheit nie geregelt bekommen. Das Hobby, und war es noch so sehr zugleich auch Beruf, mit dem alltäglichen zu verbinden.

 

Hi sandnix,
ich glaub, ich seh doppelt :schiel: - guck Dir mal den ersten Absatz an, da stimmt was nicht ...

 

Na dann aber den Schluß auch gleich mit anschauen, verkürzt den Text im Ganzen enorm ... :read: :D
Gruß
Leser1000

 

Ansonsten steh ich ein wenig ratlos vor der Geschichte ... Ich weiß ja nicht, ob´s am herannahenden Wochenende liegt, aber so richtig verstanden hab´ ich eigentlich nicht, um was es hier geht ... ?
Einen interstellaren Krieg? Gut, gibt´s immer wieder, ist ja auch ein normales Thema für die Rubrik, allerdings hab ich dann hier auch den Schluß nicht verstanden ...
Ist der Krieg vorbei? Wer hat gewonnen?
Jedenfalls ein Ende, das mir irgendwie ein wenig schnell hingehauen vorkommt ...

Form und Ausdruck sind ja in Ordnung und was die Rechtschreibfehler anbelangt, konnte ich nicht allzu viele entdecken, da sollen sich andere drum kümmern ... :-D
Insgesamt aber eine Überarbeitung wert !

Gruß
Leser1000

 

hui. shit :D

Ich hab den Text irgendwie 2 mal eingefügt .... (*ankopfklatsch*)

Die Pointe kommt nich rüber? :-/

 

Uuuups, hab ich das überlesen ...??? Doch, jetzt wird´s mir klar ... (mannomann, WE vor der Tür ... ;-))

Gruß
Leser1000

 

Hi sandnix!

Na, da haben wir aber ein wenig von Lems Erbe geklaut, wie? :D

Das Motiv "Intergalaktischer Krieg" ist natürlich schon so oft angewandt worden, dass es schwierig ist, dem einen neuen Aspekt abzugewinnen, und daher ist eine Pointe wie diese schon fast obligatorisch geworden, um das Ganze interessant zu machen. Was dann aber irgendwann auch keine Überraschung mehr ist: Bis zur Mitte ahnte ich irgendwie, dass es so ausgehen könnte, aber als ich den Satz las:

Die dunkelhäutige Frau mit dem freizügigen Kleidungsstil war wohl die bestaussehendste Person in diesem Raum.

da bestätigte sich mein Verdacht. Ab da konnte das Ganze nur ein virtueller Krieg sein. :D
Immerhin war ich mir auch danach nicht völlig sicher. Aber ein überraschendes Ende wäre anders gewesen.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten. Allerdings denke ich, dass die Geschichte über weite Strecken zu berichtend rüberkommt. Es wäre vielleicht gut, einen noch größeren Anteil der Informationen in Dialogen rüberzubringen. Zwischen diesen leidet der Text unter besagtem Problem.

Einzelheiten:

Dies war jedoch wiedermal eine der Situationen, wo Simeon sich gewünscht hätte, früher geweckt worden zu sein.

Wieder mal.

Und dann auch noch Dieses.“

Nicht Dieses, sondern dieses.

Der Krieg dauerte nun schon 17 Monate

So kleine Zahlen besser ausschreiben.

Simeon lies die Informationen von seinem Adjudanten nocheinmal durchfiltern,

Ließ.

Die Zahl der Wachhabenden im betroffenen Cluster war um das dreifache niedriger gewesen als vorgeschrieben.

Das Dreifache.

Mit dieser Erkenntnis stellte Simeon Kontakt zu Killy her, er war der beste Programmierer, den er kannte

Killy klang verschlafen, als er endlich antwortete.

Simeon hasste die orangefarbene Ziffer, die die Realverzögerung eines Gesprächs anzeigte. Drei Minuten waren genug, um ihn auf die Palme bringen zu können.

„Sie kennen die Verhaltenssubroutinen unserer Stratcores. Sie...“
„Sie haben was?“ Diesmal war es Killy, der Simeon unterbrach. „Das ist unmöglich. Die Sicherheit...“

Erkennst du den logischen Widerspruch? ;)
Aber eines leistet dieser Abschnitt: Ich dachte tatsächlich, dass der Spruch mit der Dienstunterkunft ernst gemeint war. Das zerstreut für einige Zeit den Verdacht. Gut gemacht. :thumbsup:
Aber ich meine trotzdem, dass "um ihn auf die Palme zu bringen" sich glatter liest.

„Die Sicherheit hat keine Ahnung, was passiert ist.

Wir haben ein ganzes Cluster rein rechnerisch schon verloren, und das keine fünf Stunden nach Beginn der Offensive.

dass sie in der nächsten Zeit das gleiche nochmal versuchen,

Das Gleiche.

Ausnahmsweise, denn normal war es der Geheimdienst, der am besten informiert war und so die Sitzungen eröffnen durfte.

Ja, normaaal, ne, das ist jetzt eigentlisch zu umgängssprachlisch, ne, das heißt doch immer, äh, normalerweise.

Die dunkelhäutige Frau mit dem freizügigen Kleidungsstil war wohl die bestaussehendste Person in diesem Raum.

Die bestaussehende. Aussehend sein kann nicht gesteigert werden, und der Superlativ wird durch die Silbe "best" geliefert. :teach:

Soweit will ich's mal gut sein lassen. Es sind noch etliche weitere Fehler darin, du solltest dir alles, was nach "das gleiche" kommt, noch mal genau durchgucken.

Hach, wie heißt es doch so schön: Kleine Kinder spielen gern, größere noch viel lieber. :D
Eines könntest du noch einbauen: Dass Simeon in Wirklichkeit nur sein Nickname ist und seine Frau ihn "Matthias" oder anderen Pantoffelhelden-Namen ruft. ;)

Und da ergibt sich auch eine kleine Frage *hüstel*: Hat Simeon eigentlich einen Job? :D

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Sandnix,

hmm, gut unterhalten fühlte ich mich leider nicht. Du beschreibst zuerst eine Sitzung von Militärstrategen. Mit Verlaub *gähn* Sitzungen sind meist öde, es sei denn, die Beteiligten fetzen sich richtig. Das ist hier nicht der Fall.

Immerhin war ich auch im Unklaren, was da eigentlich vorgeht. Zuerst sah es nach intergalaktischen Kriegen aus, dann dachte ich, es geht um den Infowar und "Galaxie" usw. seien nur Metaphern. (Das hätte ich nett gefunden.)

Die Wahrheit lag so in der Mitte, hat mich aber nicht so begeistert.
Simeon ist in einer Art Militärakademie beschäftigt, richtig? Willst Du eigentlich auf eine Art "Ender's Game"-Setting hinaus? Ich habe da so den Verdacht ...

Insgesamt bin ich nicht so überzeugt. Selbst, wenn ich die Idee jetzt einfach mal so hinnehme, könnte die Sitzung mehr Konflikte vertragen, um etwas mehr Drive zu bekommen.

Die Kleinigkeiten hat MB schon aufgezählt, hier (mit Doppelungen) noch meine Liste:

Am Anfang ist immer noch ein Absatz doppelt.

Simeon ließ die Informationen
Die Zahl der Wachhabenden im betroffenen Cluster war um das dreifache niedriger gewesen als vorgeschrieben.
Unglücklich formuliert. Besser: "Nur ein Drittel der vorgeschriebenen Wachmannschaft war im Cluster gewesen." oder so.
„Sie haben was?“ Diesmal war es Killy, der Simeon unterbrach. „Das ist unmöglich. Die Sicherheit...“
„Die Sicherheit hat keine Ahnung was passiert ist.
Hä? Das Gespräch hat doch drei Minuten(!) Verzögerung. Wie soll er da so direkt auf "Sicherheit" Bezug nehmen?
Kenntnis, daß inzwischen 95%
Die Details des Angriffs sind weniger interessant, da es sich um nichts anderes als ein Musterbeispiel aus dem Lehrbuch handelt. In allen Details,
Details ... Details
Die einzige Sache,[Komma] die sicher scheint ist die
weniger realistischen Runden
mit dem Alltäglichen zu verbinden

Grüße,
Naut

 

Puh.
Erstmal vielen lieben Dank für die viele Mühe. Ganz besonders die letzten beiden haben sich sehr viel Arbeit gemacht :-D

Ich muss sagen, ich kann alle Kritikpunkt nachvollziehen. Habe bereits mit einem Remake begonnen.
Habe im Moment einfach starke Probleme, meine Ideen in den rechten Rahmen zu bringen und interessant zu vermitteln. Sprich: Mir fehlt die Konzeption.
Hab da jetzt so ein nettes Buch, "Kreatives Schreiben" von Fritz Gesing, das schon auf den ersten Seiten gute Hinweise enthielt.
Vielleicht poste ich meine Geschichten einfach auch zu früh ins Netz.
Gewissermaßen geht es mir so ähnlich wie dem Geschichtenerzähler von Jostein Gaarder. Der hatte zuviele Ideen, als dass er sich vernünftig länger mit einer hätte beschäftigen können :-(((

 

Hallo sandnix,

neben einer eigenen Geschichte soll mein "Besuch" im Genre Science Fiction auch ein paar Reaktionen auf andere Geschichten enthalten. Deine bietet sich an, weil sie ganz oben steht, und Du Dir die Zeit genommen hast, mein Machwerk genauer anzuschauen.

Der Text enthält noch einige kleine Tippfehler, und der erste Absatz kommt immer noch zweimal vor.

Eine Kleinigkeit macht die Geschichte (wie soll ich sagen...) wenig plausibel: Ein Cluster des virtuellen Schlachtfelds enthält 600 Galaxien. Allein unsere Milchstraße hat ungefähr 300 Milliarden Sonnen. Und dieses Riesending, das weit außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt, soll in vier Stunden erobert worden sein????? Hier wäre es hochinteressant für alle Militärstrategen, zu erfahren, wie das zugegangen sein soll. :)

Mehrere Szenen der Geschichte haben großes Potential. WIE genau halten die 13 Teilnehmer die holografische Konferenz ab? Es ist schwierig, so etwas mitreißend zu beschreiben, da gebe ich Naut Recht, aber es ist möglich, und die Fremdartigkeit so einer Konferenz hat ihren Reiz.

Sehr gut finde ich die Idee, die fünffache Überlegenheit des Gegners als "+4" zu bezeichnen. Mich hätte auch interessiert, mehr über die Strategieprogramme zu erfahren, die die menschlichen Spieler zeitweise vertreten können.

Aber all das sind "Nebenschauplätze".

Die Kernfrage, die der Text meiner Meinung nach beantworten sollte, ist folgende: Inwiefern ist dieser virtuelle Krieg für die Realität Deines Protagonisten relevant? So eine Verbindung könnte sein, dass er für sein reales Leben etwas lernt, oder eine Beziehung zu einer Mitspielerin eingeht, über die er aus dem "Spiel" etwas Wichtiges erfährt, oder er entdeckt etwas fundamental Neues, das man in echten Konflikten anwenden kann (etwas wie eine wissenschaftliche Entdeckung...)

Interessant wäre auch, zu beschreiben, wie Simeon das Gefühl der Niederlage in seinen Alltag mitnimmt.

Reizvoll finde ich den Übergang zum Alltag. Das haben andere auch schon hundertmal geschrieben, aber es macht Geschichten doch oft besser, den Übergang von einer Art Realität in eine andere zu beschreiben. Hier würden sich realer Kaffee, quengelnde Kinder, Rasenmähen, Hunde die Gassi gehen wollen - mit einem Wort: vertraute Aspekte des Alltags gut machen.

Freundliche Grüße,

Fritz

 

Hallo sandnix,

schöne Geschichte.

Subjektiv finde ich sie gut. Objektiv, bei näherem Hinschauen, blättert der Lack dann aber etwas.

Die unermesslichen Dimensionen der intergalaktischen Kriegführung kommen bei mir gut an, obwohl bei näherem Hinsehen nur Leute in verschiedenen Chat-Sessions mit technischen Begriffen herumwerfen.

Das ist auch gleich der zweite Punkt. Es wird nur gelabert, es gibt keine richtige Action. Der Krieg findet nicht statt. Ok, bei deiner Auflösung macht das natürlich Sinn. Aber trotzdem, wie wär‘s mit ein paar Live-Meldungen von der Front?

Der dritte Punkt ist dann die Auflösung selbst. Subjektiv finde ich dieses Happy-End sehr angenehm. Besonders wenn man die Geschichte spät nachts, kurz nach dem Einpennen liest. :)
Aber objektiv, technisch betrachtet, ist das doch genau das Von-der-Stange-Viertklässler-Ende „Und dann wachte ich auf und alles war nur ein schlimmer Traum“. Wenn auch die Hi-Tech-Version. :)
Naja, einerseits habe ich mich davon einwickeln lassen, andererseits frage ich mich wie einer es wagen kann, das zu bringen. :)

Insgesamt habe ich mich mit deiner Geschichte jedenfalls ordentlich unterhalten.
Wie mit einer besseren Episode einer Fernsehserie.

Noch eine Einzelheit.
Bei dem Gespräch zwischen Simeon und Killy gibt es eine Realverzögerung.
Die beiden unterbrechen sich aber andauernd gegenseitig.
Realverzögerung bedeutet aber doch, dass das Gespräch nicht in Echtzeit stattfindet weil die Übertragung zu lange dauert.
Der Leser erlebt das Gespräch über die Schulter von Simeon.
Wenn nun Killy sagt „mitten in der Nacht. Ich ...“, dann kann Simeon Killys Übertragung unterbrechen, das funktionert, er muss sich nicht alles anhören.
Wenn aber Simeon anfängt „Die Sicherheit ...“, dann kann Killy ihn nicht unterbrechen weil das noch ewig nicht bei ihm angekommen ist. Simeon kann seinen Satz während der Übertragung des Anfangs locker beenden.
Also, ich glaube, so ein hektisches Gespräch mit Realverzögerung läuft ziemlich chaotisch ab.
Vielleicht liege ich aber auch ganz falsch.
Ich lasse mich da gerne belehren.

viele Grüße
jflipp

PS
Den Anfang hast du zwei mal hintereinander drin. Such nach „Simeon hatte sich wie jeden Morgen“.
Entweder ist das ein Fehler. Dann solltest du es raus machen.
Oder du willst eine Zeitschleife darstellen. Glaube ich aber nicht. :)

 

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