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Better together

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15.07.2020
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Better together

Das Gebrüll und Geschrei der tausenden Fans hallte ihnen bis hinter die Bühne nach.
Es dröhnte in den Ohren. Selbst durch die Stöpsel war die Menge viel zu laut gewesen. Aiden warf sein grünes Mikro von einer in die andere Hand. Er spürte, wie der Schweiß langsam an seinem Rücken und an seinen Beinen herunterlief. Sein Nacken war klatschnass. Keiner der anderen sechs Bandmitglieder sah besser aus. Jae schnaufte laut beim Atmen, Mark massierte sich die Stirn und Lukas hielt bereits ein Handtuch in der Hand. Ben kniete auf dem Boden und röchelte ebenfalls. Das Wasser, das ihnen die Staff-Mitarbeiter brachten, war das beste, was Aiden in seinem ganzen Leben getrunken hatte. Viel zu schnell war seine Flasche leer.
»Ich kann nicht mehr«, jammerte Jae, lächelte jedoch dabei. Langsam ebbte der Lärm hinter ihnen ab. Auch das Adrenalin, das von dem Konzert noch durch ihre Adern floss, ging langsam zurück und Aiden spürte, wie die Erschöpfung langsam von ihm Besitz ergriff. Mit Mühe schob er die Müdigkeit zur Seite und zwang sich die Augen offenzuhalten. Die anderen lachten über irgendwas, das er nicht mitbekommen hatte. Ben grinste breit und Jae lächelte verlegen. Aiden fiel auf, wie süß er dabei aussah. Mit seinen roten Haaren und dem Lächeln was sein ganzes Gesicht ausfüllte, seine Augen, die zu kleinen Schlitzen wurden. Er seufzte, nahm sich eine neue Wasserflasche, massierte sich die Schulter und lehnte seinen Kopf gegen Mark Schulter, der müde neben ihm auf dem kleinen Zweisitzersofa saß.
»Schläfst du?«, fragte Cole und stupste gegen Aidens Nase. »Pscht. Gleich bestimmt«, murmelte er und schmiegte sich gegen Marks Schulter. Viel lieber würde er sich an die von Jae kuscheln, doch seit fast zwei Wochen versuchte er Abstand zu dem Älteren zu halten. Er hielt es einfach nicht mehr in seiner Nähe aus. Aiden wusste nicht, ob es, den anderen schon aufgefallen war oder nicht. Er öffnete seine Augen und sah in Coles Gesicht, das immer noch direkt vor seinem war. »Du stinkst«, murmelte er und rümpfte die Nase. Lachend klatschte Mark mit den Händen und der Angesprochene legte den Kopf schief. »Stell dir vor«, lachte er und setzte sich zu Jae.
Aidens Blick huschte zu dem Rotschopf. Dessen Blick weilte ebenfalls auf ihm, ein Lächeln zierte sein Gesicht. In seinen Augen lag ein seltsames Funkeln und Aiden füllte sich für einen kurzen Moment in der Zeit um zwei Wochen zurückgeworfen. »Aiden!«, hörte er Jae Stimme in seinem Ohr betteln.
Er schüttelte den Kopf, wandte sich ab und starrte einfach in die Luft. Er wollte nicht mehr daran denken. Er wollte zurück. Zurück bevor das passierte, was gerade ihre Freundschaft zerstörte.
»Die Autos stehen bereit«, rief ein junger Mann ihnen zu und Tyler atmete erleichtert auf. »Sind wir so anstrengend?«, fragte Jae und legte ihm einen Arm auf die Schulter. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als dieser mit den Schultern zuckte und vielleicht antwortete. »Ach ja«, rief Cole und legte seinen Arm ebenfalls auf Tylers Schulter. Fragend sahen die beiden sich über den Kopf des brünetten an und Aiden glaubte zu erahnen was jetzt passieren würde. Ein Arm wickelte sich um Tys linkes, ein anderer um sein rechtes Bein.
Und schon schwebte er in der Luft. Ben prustete los als Mark, seine Arme um Tylers Oberkörper wickelte und ihn so in eine waagerechte Lage brachte.
Es wunderte Aiden jedes Mal woher sie ihre kreative Energie, für sowas nahmen. Cole lachte laut, Jae taumelte leicht als er von dem Lachen angesteckt wurde. Mark wurde nun zur tragenden Wand in der ganzen Geschichte, da er als einziger nicht wie ein Betrunkener lief.
»Wenn ihr nicht wie ein Schiff schaukeln würdet, wäre das hier sogar ganz bequem«, maulte Ty.
»Nicht mehr lange«, kicherten Cole und Jae, warfen bedeutsame Blicke zum Springbrunnen, der wenige Meter von ihnen entfernt neben den schwarzen Minivans von Mercedes stand.
Sofort riss Tyler seine Augen auf und begann, wie ein Fisch in den Händen eines Fischers, zu zappeln.
»Runter. Jungs lasst mich runter. Sofort!«, rief er, erreichte aber rein gar nichts damit. Aiden grinste und tätschelte Tys Kopf im Vorbeigehen. Er hatte schon irgendwie ein wenig Mitleid mit seinem Freund. Doch er wollte ebenfalls einfach zu gerne sehen, wie er im Springbrunnen landete. Mit einem lauten Platsch geschah genau das und der wasserscheue Mensch tauchte zappelnd aus dem Springbrunnen auf. »Ihr Monster, seid tot«, brüllte er, kletterte umständlich aus dem steinernen Kunstwerk und rannte in seinem Grandpa Style hinter Mark, Jae und Cole her, die Haken schlagend und laut lachend flüchteten. Aiden lief neben Ben und Lukas zu den Vans. Der älteste ging zum Linken, Ben und Aiden zum Rechten. Sie hatten die Sitzordnung schon vorm Konzert festgelegt, doch jetzt wusste Aiden nicht mehr so genau, ob es schlau sein würde, Jae, Mark und Tyler in einem Auto sitzen zu lassen. Auch Lukas schien das so zu sehen, denn anstelle von Cole kletterte zehn Minuten später ein nasser Tyler, mit einem Handtuch über den Schultern, in den Wagen und zog die Tür hinter sich zu. Er warf Aiden noch einen Blick zu, ehe er die Augenbrauen zusammen zog und dann zu Ben sah. Aiden sah auf sein Handy, starrte noch sein Hintergrundbild auf seinem Sperrbildschirm an, ehe er seine Kopfhörer einstöpselte und eine Playlist auf Spotify öffnete. Tayler Swifts sanfte Stimme beruhigte seine Gedanken, die wieder zum Rotkopf abdrifteten. Er musterte immer noch sein Hintergrundbild. Es war ein Schnappschuss, den die anderen gemacht hatten, während er und Jae mit Tarzan um ein Kuscheltier kämpften. Am Ende hatten die beiden aufgegeben und dem kleinen Plüschball von Hund sein Spielzeug gelassen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er an den Abend zurückdachte. Doch dann kamen die Erinnerungen an einen anderen Abend. Das Lächeln fiel aus seinem Gesicht, keine Emotion war mehr zu sehen. »Aiden?«, die tiefe Stimme Bens drang neben der Musik in sein Ohr und genervt riss er sich den Kopfhörer aus den Ohren. »Mmh?«, machte er und sah auf seine weißen Fila Sportschuhe. »Was ist los? Mit dir und Jae?«, Ben drehte sich zu ihm nach hinten, wo er alleine saß. »Was soll sein?«, murmelte er.
Hass, Ablehnung, ein One-Night-Stand? Die Wörter rauschten durch seinen Kopf und beim Letztem sah er Bilder von der Nacht von vor 2 Wochen vor seinem inneren Auge.
»Aiden«, jammerte Jae und drehte sich auf dem schwarzem Bett des Jüngeren. Dabei wickelte er sich in die Bettdecke ein und sah mit großen Augen zu ihm hoch.
Er wusste nicht mehr, wie ihre Lippen aufeinander gelandet waren. Wer zuerst anfing den anderen auszuziehen. Was er wusste, war, dass Jae bettelnd unter ihm lag. Sein vorlauter bester Freund wurde ganz anders.
Aiden schluckte und sah zum Fenster. »Aidy«, murmelte Tyler und lehnte sich über den Sitz zum Jüngeren. »Mmh«, murmelte er wieder. Tyler starrte in die tiefen braunen Augen. Er machte sich Sorgen um den Größeren, auch wenn er ihn noch nicht darauf angesprochen hatte, um ihm seinen Freiraum zu lassen. Ben wusste ebenfalls nicht, was los war, obwohl die beiden sich ein Zimmer teilten.
Auch er machte sich Sorgen um das Kleinkind der Gruppe. Er hatte sich in den letzten zwei Wochen unnatürlich still und zurückhaltend benommen.
Aber auch Jae legte ein ungewohntes Benehmen an den Tag, auch wenn er es besser zu kaschieren wusste. Man hörte die beiden 95er nicht mehr auf dem Sofa rumalbern, stattdessen saß Jae meistens bei Mark im Zimmer, nervte Lukas beim kochen oder klaute sich Plüschis aus Bens Bett.
Aiden blinzelte die kleinen Tränen weg. Er wollte die anderen nicht mit seinen Problemen belasten. Wenn er und Jae sich einfach so wie auf der Bühne heute benahmen, würde, es sich bestimmt irgendwann einspielen und sie könnten das was passiert ist vergessen, um normal und wie bisher weiter zu leben.
Doch Tyler hatte nun genug vom Schweigen. Er packte sich Aidens Handy, nahm es ihm aus der Hand und setzte sich dem Jüngeren gegenüber. »Rück raus mit der Sprache. Jetzt«, grummelte er und Ben nickte zustimmend. »Aidy, erzähl was los ist. Du kannst es nicht in dich hinein fressen und so tun als wäre nichts. So funktioniert dass hier nämlich nicht. Wir sind für dich da«, munterte er den Brünetten zu sprechen auf.
Aidens Gesicht färbte sich mit seinen Ohren rot, Tränen fluteten seine Augen. Erschrocken drückte Tyler den Jüngeren an sich und streichelte über seinen Rücken, als er von Schluchzern geschüttelt wurde. »Jae und ich ...«, japste er und drückte sein Gesicht in Tys Schulter. Der Ältere drängte ihn nicht weiter zu reden, als er stockte.
Er wartete, dass Aiden selbstständig weiter sprach. »Es ist einfach passiert. Ich ...«, hickste er.
Für die beiden Älteren ergab das Gebrabbel keinen Sinn, doch sie unterbrachen ihn nicht. »Wir haben miteinander geschlafen«, flüsterte er schlussendlich, drückte sich näher an Tyler, um ihn davon abzuhalten entsetzt von ihm abzuweichen.

Im anderen Auto bahnte sich ein ähnliches Gespräch an. Lukas musterte Jae, der so an Mark lehnte, wie er es sonst nur bei Aiden tat. Er starrte auf das Handy des Jüngsten, schien jedoch gedanklich nicht in diesem Auto zu sitzen. Seine Augen waren leer. Cole hatte ihm erzählt, dass Jae meist mit einem Kissen im Arm auf seinem Bett lag. Das war normalerweise Tylers Aufgabe. Jae war eigentlich eher mit einem hyperaktiven Eichhörnchen zu vergleichen.
»Jae?«, die Frage durchbrach die Stille im Auto.
Er erzählte nach einigem Drängen das gleiche wie Aiden im anderen Wagen. Seine Augen blieben ebenfalls nicht trocken, seine Nase nahm einen Rotton, als wäre er erkältet und seine Wangenknochen waren gerötet, während der Rest seines Gesichts bleich wie eine Leiche wurde. Mark drückte ihn an sich. »Ich will ihn nicht verlieren.«
Ohne es zu wissen, schluchzten beide den gleichen Satz in die Schultern von Tyler und Mark.
»Ich bin ein Monster«, flüsterte Jae in seine Hände, die zu klein waren, um sein ganzes verheultes Gesicht zu verstecken. »Ich hab unsere Freundschaft zerstört.", fiepte er und krallte sich mit den Händen in Marks Shirt, der ihm beruhigend über den Rücken strich. »Dabei liebe ich ihn doch.«
Noch immer ein bisschen starr, von dem Geständnis davor, sagte niemand etwas. Jaes Schultern wurden von Schluchzern geschüttelt. »Hast du es ihm gesagt?«, fragte Cole schließlich und sah mitleidig zu seinem Freund.
Stille.
»Nein«, flüsterte Jae schließlich und starrte auf seine schwarzen Valentino Boots. »Sag es ihm«, schlug Lukas vor.
»Und was wenn er mich jetzt hasst?«
»Jae!«, rief Lukas verzweifelt aus. »Wir reden hier von Aiden. Er ist vermutlich genauso fertig wie du gerade. Als wenn dich dieser süße Teddy jemals hassen könnte. Als ob er irgendwen jemals hassen könnte.«
Jae nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen.
Aiden fiel das Ganze allerdings nicht so leicht. Er war immer noch völlig verheult, als sie am Wohnheim ankamen. Sein Kopf sah aus wie Jaes Haare. Knallrot.
Zusammen mit Ben und Tyler stieg er aus dem Van, hastete ins Haus, auf der Flucht vor Jae, der ihn zu verfolgen schien. »Aiden Brooks«, rief dieser ihm hinterher. Ben vergrub sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. Die beiden machten alles viel zu kompliziert.
»Verdammt, Aiden fucking Brooks, jetzt bleib endlich stehen«, brüllte der Kleiner und bei dem Wort fucking drehte Aiden sich ruckartig herum. »Na geht doch«, fauchte Jae und zog den Brünetten zu sich herunter.
Die Lippen, die plötzlich auf seinen lagen brachten Aiden mehr aus dem Konzept als seine Mutter, als die ihm als er 14 war beim Masturbieren erwischt hatte. Stocksteif stand er im Flur, neben dem Badezimmer, unter der kaputten Lampe und vergaß den Kuss, den Jae ihm aufdrückte zu erwidern.
Verzweifelt krallte sich der Zwerg in den Kragen des Jüngeren, presste seine Lippen noch ein bisschen fester auf die des anderen. Die Angst zurückgewiesen zu werden, wuchs mit jeder Sekunde in der Aiden nicht erwiderte. Solange es seine Lunge aushielt, ließ er seine Lippen auf den seines besten Freundes liegen. Doch dieser regte sich immer noch nicht, stand nur angespannt vor ihm.
Enttäuscht nach Luft schnappend löste Jae sich von ihm. Sein Herz brannte, sein Hals füllte sich zugeschnürt an. Er kämpfte gegen die Tränen, die erneut in seinen Augen glitzerten.
Aiden stand immer noch wie eine Statue dar. Das Prickeln auf seinen Lippen war mit Jaes Lippen verschwunden. Entsetzt sah er, wie die Augen des Zwerges glitzerten als er sich wegdrehte und gehen wollte. Schnell griff er nach dem dürren Handgelenk des Rotschopfs, zog ihn an zurück an seine Brust und legte eine Hand auf die Hüfte des Kleineren. »Hier geblieben«, murmelte er, ehe er seine Lippen auf die vollen von Jae legte.
Nun war Jae für einen Moment zu erschrocken, um zu erwidern.
Doch höchstens fünf Sekunden später bewegten sich ihre Lippen im Einklang gegeneinander. Die Zunge die Aidens Mund entschlüpfte und über Jae Lippe strich wurde sofort eingelassen. Sie kämpften nicht um die Dominanz, sonder ließen ihre Zungen miteinander tanzen. Aidens Herz schlug gegen den Käfig, den seine Rippen bildeten, sein Kopf schien zu Zuckerwatte geworden zu sein. Er schaffte es nicht mehr, einen vernünftigen Gedanken zu denken. Außer Jae schien auf einmal alles egal zu sein.
»Sorry ihr beide, aber wenn ihr so freundlich wärt, ich muss echt verdammt dringend mal da rein«, wurden sie plötzlich von Cole unterbrochen, der von einem Bein aufs andere hüpfte. Die beiden fielen aus ihrer Blase und lächelten als Cole, ehe er die Tür des Badezimmers zu schlug noch rief »Was auch immer ihr jetzt vor habt, nicht in meinem Zimmer. Werft Ben raus oder so, aber nicht in meinem Zimmer.«
»Was haben wir den vor?«, fragte Jae Aiden mit einem verschmitzten Grinsen, als dieser sich wieder runterbeugen wollte, um Jae-Jae zu küssen. »Mmh«, machte er nur, legte seine Lippen in Jaes Halsbeuge, auf die weiche Haut, die so verdammt empfindlich war. »Ihr solltet euch ein Zimmer nehmen«, murrte der Schwarzhaarige, als er aus dem Badezimmer kam und unterbrach sie schon wieder. Dann flüchtete er und schloss seine Zimmertür hinter sich, ehe Jae den Schuh, den er vom Boden aufgehoben hatte, nach ihm werfen konnte. Und vielleicht auch, damit die beiden nicht in sein Zimmer ihre "Spielchen" trieben.
Jae stellte sich auf die Zehenspitzen, lehnte sich Aiden entgegen, der gerade lilarote Hickeys an seinem Hals hinterließ. Da ihnen Jae Zimmer verwert war, taumelten sie liebestrunken in das von Aiden und Ben. Sie tauschten an diesem Abend jedoch nicht mehr als liebevolle Küsse aus. Sie waren einfach zu erschöpft vom Konzert und ihrer eigentlich unnötigen Heulerei.
Aiden zog Jae eng an seine Brust, verschränkte ihre Beine miteinander und legte seinen Kopf auf die Schulter des Zwergs. »Ich liebe dich«, nuschelte der Vorlautere von beiden. »Ich dich auch.«
Doch das hörte er gar nicht mehr denn Jae war schon an Aidens Brust eingeschlafen.

You can do everything
But there is a moment you see you are better together

 

Hallo @Rob F.
Erst einmal danke für die Anmerkungen. Ich habe den Text einfach aus Word kopiert wo sich wohl einige Sachen verschoben haben. (Währe bei meinem Laptop nicht das erste Mal.)
Das soll keine Ausrede für meine miserable Kommasetzung sein; ich weiß selbst, dass ich absolut grottenschlecht dabei bin.
Zu deiner Frage zum Titel: Wenn du den Text zu ende gelesen hast, sollte es eigentlich klar sein
Danke für die Korrektur ich werde es überarbeiten

 

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