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Blutkunst

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07.01.2019
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Blutkunst

Die Wärme der Eingeweide umhüllt Jonathans Hände wie eine Decke, und die kalt gewordenen Finger erhalten allmählich ihr Feingefühl wieder, als er beginnt in der Bauchhöhle des Mannes zu graben.

Ein zögerliches Okay war die Antwort gewesen, als Jonathan ihn fragte, ob er Teil eines künstlerischen Meisterwerkes werden möchte. Dann schnitt er ihm die Kehle durch. Langsam, genießend, von links nach rechts. Der junge Mann, kaum älter als 20 Jahre, schrie nur kurz, dann erlag er seinen Schmerzen.
Das Skalpell glitt mühelos durch die Bauchdecke. Behutsam durchtrennte er die darunter liegenden Muskel und klappte sie auf wie ein Buch. Er hatte es geschafft, keines der Organe war beschädigt. Als er sie sah, durchzuckte ihn ein Kribbeln.

Behutsam entfernt Jonathan Leber und Nieren. Sie bilden später die Köpfe der Blumen. Zärtlich streicht er über die glatte Oberfläche des Fleisches, berührt sie nur mit den Fingerspitzen, wie bei einem erotischen Vorspiel, dann legt er es in den Schoß des Mannes.
»So ist es gut. Wasch sie sauber. Sie werden die schönsten Blumen im Park sein."
Die helle Jeans färbt sich dunkel, als das Blut der Organe, mit dem Regen vermischt, in den Stoff sickert. Er sorgt für eine natürliche Note. So wird jedes Werk einzigartig.
Immer wieder fasziniert es ihn, was die Natur aus seinen Bildern macht. Sie ist zu einem Co-Piloten geworden. Ein Begleiter mit Ideen und Möglichkeiten, die keine Menschenhand in einer solchen Präzision ausführen kann.

Jonathan lässt sich Zeit. Es soll, nein es muss, perfekt werden. Ein feminines Bild. Ein Bild was ihr zeigt wie großartig und kulturell wertvoll er für die Gesellschaft ist. Sie davon überzeugen, dass er und nicht alle anderen recht haben. Nur deswegen ist sie hier. Sie wollte es so. Wollte es mit eigenen Augen sehen und ich glaube, tief in ihrem Inneren, empfindet sie genauso wie ich.
Stück für Stück zieht er den Dickdarm aus dem Bauch und drapiert ihn herzförmig auf der Brust seiner Leinwand. Eine gute Leinwand. Jung, athletisch, flacher Bauch, definierte Brust und gesunde, kräftige Organe. Welch ein glücklicher Zufall, für diesen wichtigen Tag so ein hervorragendes Material zu bekommen.

Ein Würgen riss ihn aus seinen Gedanken. Die Wärme im Bauch weicht einer nassen Kälte, als er sieht, wie sich seine Psychologin im nahen Busch übergibt.
»Sie werden schon noch verstehen. Am Ende. Wenn es fertig ist.«
Den Dünndarm schneidet er in unregelmäßig lange Stücke und legt sie, in Schlangenlinien, rechts und links neben das Herz, dann widmet er sich wieder der Leber und den Nieren. Legte sie jeweils an ein Ende der Dünndarmstängel. Die Leberflecke, die eben noch die Arme des Mannes verzierten, bildeten jetzt die Samen der Blumenköpfe.
Den über der rechten Oberlippe ließ er, wo er war.
»Er unterstreicht die Eleganz der Kunst«, sagt Jonathan seiner Leinwand und streicht ihr über die Wange, »Danke für die Zusammenarbeit, mein Freund.«
Er richtet sich auf, betrachtet sein Werk von oben. Meisterhaft, feminin und die Idee, richtige Blätter an die Dünndarmstängel zu legen, haucht dem Ganzen noch etwas Leben ein.
»Und, wie gefällt es Ihnen?« Er richtet sich an Ramona, die auf der Bank sitzt, den Kopf auf die rechten Hand gestützt, während sie sich mit der Linken ein Taschentuch vor den Mund hält.
»Sie sind krank«, röchelt sie.
»Nein, aber das werden Sie auch noch verstehen. So wie dieser junge Mann es verstanden hat, was es bedeutete, an einem einzigartigen Meisterwerk mitzuwirken.«

 

hallo @Shey ,
da sind ein paar sprachliche Holprigkeiten drin. Der Rinnsal in der ersten Zeile ist z. B. ein „das“.
Aber da möchte ich jetzt nicht weiter darauf eingehen, weil es einfach das kleinste Problem für mich ist.
Das größte ist, dass dein Text mich völlig kalt lässt. Ich finde ihn langweilig. Und das bei der schrecklichsten Grausamkeit, die man beschreiben kann.
Wie machst du das?
Es muss wohl daran liegen, dass du mich nichts, aber auch gar nichts, von deinen Figuren erfahren lässt. Täter, Opfer, Therapeutin und am Ende noch der Papa. Keiner bekommt ein Gesicht, ein Wesen. Man weiß nichts. Das ist dem Leser aber auch egal, weil keinerlei Neugierde aufkommt.
Jetzt mal ehrlich. Was soll der Text mit mir machen? Mich interessieren, mich schockieren, mich neugierig machen, mich fesseln? Das tut er alles nicht.
Der Text ist so mausetot wie der ausgeweidete Mann. Gib deinen Figuren Leben, Charakter, Farbe. Mach sie zu lebenden Menschen mit Gefühlen, mit Geschichte. Das ist Arbeit, aber es ist notwendige Arbeit.
Es gibt schon auch Texte, bei denen das, was passiert, wichtiger ist als die handelnden Figuren. Aber die brauchen eine ganz besondere einzigartige und überraschende Geschichte.
Ein Mann ist in Therapie, nimmt seine Psychologin mit zu der Bluttat, die er begeht. Sie kotzt und er geht wieder nach Hause. Das reicht nicht.
lg
wander

 

Hallo @Shey ,
Ich habe erst letztens auch einen sehr ähnlichen Text geschrieben. Auch eine Flash Fiction. Auch den Fokus auf Grausamkeit. Und auch bei mir haben sich ein paar Leute beschwert, dass die Grausamkeit nicht wirklich rüberkommt, da ich die Figuren nicht deutlich genug gezeichnet hatte. Du bist mit diesem Problem nicht alleine.
Wie wärs, wenn du den Einstieg etwas früher gestaltest. Du beschreibst sowieso, was vorher passierte, als du seine Metzgermethoden wiedergibst. Die zwei könnten durch den Park wandern und sich über das Hobby unterhalten, ohne es explizit zu nennen. Und irgendwann zack! Bringt er den Typ um. Ist natürlich nur ein Vorschlag von jemandem, der bei dem Thema wie gesagt selbst seine Problemchen hat aber nur so als Anregung.
Hier noch ein paar Kleinigkeiten, über die ich gestolpert bin.

Jonathan starrte auf den roten Rinnsal, den der Regen gebildet hatte. Eine verregnete Nacht bot ihm die besten Bedingungen
Abgesehen von dem schon angemerkten "das Rinnsal" gelällt mir dieser doppelte Regen nicht.
Der junge Mann mit dem kleinen Leberfleck, links über der Oberlippe, lag tot und ausgeweidet neben der Parkbank.
Tod und ausgeweidet scheint mir ein bisschen zu viel. Wenn jemand ausgeweidet ist, dann gehe ich davon aus, dass er tod ist.
Es war ein Meisterwerk geworden, viel besser als die Bilder, die er bisher erstellt hatte.
Ich verstehe den Satz nicht ganz. Meint er mit Bildern seine "Werke"? Weil Bilder sind doch eigentlich gemalt, oder?

Ich hoffe du konntest damit etwas anfangen.

Grüße,
Träumerle

 

Hallo @Sisorus,
Vorneweg, ich tippe dies eben auf dem Handy, also entschuldige für eventuelle Schreibfehler. Eigentlich wollte ich mir morgen die Zeit nehmen und den jeweiligen Kommentaren die nötige Aufmerksamkeit schenken.
Ich wollte dir nur eben danke sagen. Danke dafür das du mir gezeigt hast, was mir in meinen Geschichten fehlt. Ich muss noch viel lernen, dass weiß ich jetzt, aber Kommentare wie diese helfen mir dabei den Schwachpunkt wirklich zu verstehen. Beispiele helfen mir mehr als Worte. Leider befürchte ich, dass wenn ich mich jetzt erneut dieser Geschichte widme, ich dazu neigen werden, deine Worte zu übernehmen, das wäre schade, aber ich werde sehen ob ich meiner Geschichte meinen eigenen Schliff geben kann, mit deinen Ispirationen und meiner Sprache, denn im erhlich zu sein, auf einige Formulierungen wäre ich so nie gekommen.

Also danke
Begeisterte Grüße
Shey :-)

 

Guten Morgen @wander,

Danke für deinen Kommentar. Oh weh da ist wohl einiges schief gelaufen, wenn er so eine Katastrophe ist. Das ich noch viel lernen muss, weiß ich aber ich dachte eigentlich das ich zum mindest schon ein bisschen besser geworden bin als ganz am Anfang, da habe ich mich wohl geirrt. Tut mir leid das er dich so gelangweilt hat :-(

Gib deinen Figuren Leben, Charakter, Farbe. Mach sie zu lebenden Menschen mit Gefühlen, mit Geschichte.
ja das ist wohl mein großes Problem. Das und RS und ZS. In meinem Kopf kenne ich die Figuren ja, das heißt ich habe ja einen ganz anderen Anspruch an die Geschichte, ich weiß was und wie es passiert, dass ich das meinen Lesern aber auch bildhaft mitgeben muss und ihnen die Möglichkeit geben muss, mit den Figuren Mitfühlen zu müssen, da muss ich wohl noch mehr drauf eingehen.
Ich werde mich der Geschichte noch einmal annehmen und sehen was ich tun kann. Dank @Sisorus und auch durch @Träumerle weiß ich ja jetzt ein bisschen besser, wie du es gemeint hast.

Danke für deine Anregungen und die Mühe meine Geschichte dennoch gelesen zu haben :-)

Liebe Grüße
Shey :-)

Guten Morgen auch dir @Träumerle

Ich verstehe den Satz nicht ganz. Meint er mit Bildern seine "Werke"? Weil Bilder sind doch eigentlich gemalt, oder?
Du hast das schon richtig geahnt, er betrachtet sich selber als Künstler und nicht als Mörder, deswegen sind es für ihn keine Leichen sondern Werke :-)

über den Rest hatten wir ja gestern schon ein bisschen geschnackt :-)

danke fürs Lesen und Kommentieren. Ich nehme mich der Sache noch ein mal in Ruhe an, dann wird auch DAS Rinnsal und der doppelte Regen geändert :-)

Liebe Grüße,
shey :-)


und zu guter Letzt noch einmal zu dir @Sisorus

Ich hoffe, dass ich das so hin bekommen, dass es nicht mehr langweilig ist aber gleichzeitig keine Kopie deines Neuversuchs wird. Ich muss meinen eigenen Stil noch finden und gucken wo ich hin gehöre. Ich glaube, wenn mir das schreiben nicht so viel Spaß machen würde, würde ich spätestens jetzt das Handtuch werfen, nach drei oder vier Geschichten die alle mehr oder weniger Schlechte Kritik bekommen habe ist die Motivation doch recht weit unten überhaupt nochmal etwas zu veröffentlichen :-( zu groß ist die Angst, wieder etwas schlechtes ab zu liefern. Aber ich habe meinen Beruf auch nicht in vier wochen gelernt und zum, Leidwesen eurer Augen habe ich einfach zu viel Spaß bei der Sache als es nicht immer und immer weiter zu versuchen :-)

Bei mir in der Firma stand an der Tür: "Jeder Fehler aus dem wir lernen ist ein Erfolg." Abgedroschen aber aufmunternd.

Ich werde mir Mühe geben, die nächste Geschichte weniger langweilig zu gestalten und mehr leben und mehr Feeling ein zu bringen. Wie lange ich dafür brauche, kann ich nicht sagen. Werde mich nochmal schlau lesen und Input sammeln. Ich werde mich melden, wenn ich soweit bin :-)
Liebe Grüße
Shey :-)


Kurze Frage noch wegen ZS. Ich habe mich in letzter Zeit viel mit Komma-Regeln und Übungen auseinander gesetzte. Kann mir einer von euch vielleicht noch ein kurze Rückmeldung geben, wie schlimm sie in dieser kurzen Geschichte noch ist ?
Nur, wenn es keine Umstände macht.
Besten Dank schon mal an alle :-)

 
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Hallo @AWM,

Wow, erst einmal Danke für das Ausführliche Feedback, dann wollen wir mal sehen :-)

Ich finde das unlogisch. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass sich dein Prot um das Verwischen der Spuren kümmern würde.
Das ist korrekt erkannt, eigentlich steht die Kuns für ihn im Vordergrund, dennoch hilft ihm der Regen ja dabei, keine oder schlecht auswertbare Spuren zu hinterlassen. Vielleicht habe ich an der Stelle zu kompliziert gedacht. In meinem Kopf musste ich das erklären, damit nicht die Frage aufkommt "und wie sorgt er dafür das er nicht geschnappt wird?"
Werde das in der Überarbeitung berücksichtigen.
Du hast in deiner Flash Fiction mehrere Perspektivenwechsel drin. Davon rate ich dir ab. Hier wechselst du von einer anfangs personalen Persektive in eine auktoriale. Das wird deutlich an den dunklen Schatten unter seinen Augen. Die kann dein Prota ja in dem Moment nicht sehen. Und ich denke auch nicht, dass er in dem Moment an seine dunklen Schatten denken würde.
Auch das ist auktorial.
ach herje, das war nicht beabsichtigt, werde auch das in der Überarbeitung berücksichtigen. Bei dieser Stelle bin ich jedoch ins Stolpern geraten. Die Dunklen Schatten kann ich noch verstehe, die kann er selber nicht sehen aber das sich sein neutraler Gesichtsausdruck verändert, spürt er doch, oder hab ich das mit der Perspektive noch nicht verstanden? Ich meine wenn ich jetzt als Ich Erzähler schreiben würde, könnte ich ja auch schreiben "Meine Lippen zogen sich zu einem zaghaften Lächeln" oder so.
EDIT: Ich müsste wahrscheinlich nicht schreiben, was die Lippen tuhen, sondern wie er sich fühlt, wenn ich personal bleiben will richtig?
Mhh es tuen sich doch mehr baustellen auf als ich dachte .
Das ist ein Bild zu viel. Entscheide dich für den Fisch oder für das Buch.
ich wollte mich mit dem Fisch auf das bäuchlings aufgeschnitten beziehen und mit dem Buch auf die augeklappten Bauchdecke... mhh da man eine Bauchdecke nur wie ein Buch aufklappen kann, müsste ich das bäuchlings aufschneiden nicht einmal erwähnen. Und hätte so auch die Dopplung des "Bauchs" nicht mehr drin.
Interessant wäre, wenn du die ganze Zeit personal aus der Sicht der Psychologin erzählst, aber erst am Schluss auflöst, dass sie dabei ist.
Du meinst quasi, das man am Anfang denkt, das sie der Killer ist und am Ende dann erst Jonathan erwähnt wird? habe ich das so richtig verstanden?

Wahnsinn, danke für diesen überaus hilfreichen Kommentar. Textarbeitsfehler werden direkt korrigiert, für alles andere brauche ich ein bisschen mehr zeit und noch ein wenig mehr Recherche zu einigen Sachen. Ich habe alles aufgesaugt und werde sehen, was ich bei der Überarbeitung umgesetzt bekomme :-)

freudig motivierte Grüße
Shey :-)

 

Hi Shey,

Flash Fiction ist eigentlich nicht so meins, aber ich will ja ausprobieren, deswegen habe ich mal einen Blick reingeworfen.

Die Eigenschaften, Dinge aufquellen zu lassen und so in ihrem Aussehen zu verändern, dafür zu sorgen, dass es weniger Spuren gab, die gesichert werden konnten, waren einfach perfekt.

Dieses ganze Spuren- Ding passt für mich nicht. Immerhin ist doch seine Psychologin dabei, die alles live mitansieht. Klar, die Psychologin darf keine Details seiner Krankheit oder deren Behandlung verraten, aber sie ist womöglich Zeugin seines Mords und immerhin Zeugin gewesen, wie er sein Opfer ausweidet. Das ist für mich der kleine, feine Punkt, der deiner ganzen Flach Fiction die Authenzität raubt. Jonathan würde nie seine Psychologin live zusehen lassen, wenn es ihm um Spuren verwischen geht, und seine Psychologin hat sicher selbst einen an der Waffel, wenn sie Teil oder zumindest Zeuge eines Mordes geworden ist und den nicht meldet.

Die Hose an den Knien, dreckig von der Erde

Was heißt Hose an den Knien? Hochgezogen, übergekrempelt? Wird nicht deutlich.

Die Mundwinkel lösten sich aus der sonst geraden Lippenlinie, als er sein Werk betrachtete.

Mit dem Satz habe ich ein Problem, weil er die Perspektive wechselt. Noch eben war man in Jonathan drin und plötzlich blicken wir von außen auf ihn, auf sein Lächeln, auf die gerade Lippenlinie. Wenn du das umschreiben willst würde ich das anders, vorsichtiger machen.

Der junge Mann mit dem kleinen Leberfleck, links über der Oberlippe, lag tot und ausgeweidet neben der Parkbank.

Ich glaube, das tot kannst weglassen.

In seinen Augen keimte ein Glitzern, als er anfing den Darm aus dem Mann zu entfernen.

Auch das Mann, kann man weglassen.

„Ich denke es ist besser, wenn wir uns ein andern Mal unterhalten.“ krächzte Sie, während sie versuchte, ein erneutes Übergeben weg zu atmen.

Wieso ein anderes Mal unterhalten? Hat sie Angst, dass Jonathan sie als nächtes umbringt? Wieso ruft sie nicht die Polizei? Das ist der zentrale Punkt, den ich mir nicht beantworten kann, und das nimmt mir den kompletten Glauben an deine Geschichte.

An die Kindheit, in der er mit seinem Vater Campen gefahren ist

Gefahren war.

Der Kies knirschte beruhigend unter seinen Schuhen und erinnerte ihn an seine Kindheit.
An die Kindheit, in der er mit seinem Vater Campen gefahren ist, vor dem Zelt Karten gespielt hatte und den Schritten der anderen Camper lauschte, wenn sie Richtung Waschhaus gingen. Unter trockenen Umständen wäre er gerne noch ein paar Meter weiter gegangen, hätte dem Kies gelauscht und seine Gedanken schweifen lassen, aber, so positiv er den Regen für sein Hobby auch fand, der Hin- und Rückweg war ohne doch deutlich angenehmer.

Gibt es eine Verbindung zwischen dem Campingurlaub mit seinem Vater und seiner Vorliebe, Menschen fachgerecht zu demontieren? Gerade bei Flach Fiction muss alles miteinander verknüpft sein, alle Details müssen passen. Warum erzählst du mir das? In dem Absatz gibt es keine Informationen, die mir etwas neues über Jonathan sagen, über seine Vorliebe oder seinen Vater oder einfach nur über seinen Charakter, damit ich ihn besser verstehe. Im Gegenteil, es handelt von ihm als Kind. Dadurch kann ich nicht mal schließen, dass er gerne Campen geht, weil als Kind automatisch der Großteil aller Entscheidungen von einem anderen getroffen wird, es also noch einmal weniger über ihn aussagt.

Liebe Shey, ich hoffe du hast mein Problem verstanden. Sprachlich gefällt mir das gut, anschaulich genug, aber ohne in eine Slash-Richtung abzudriften. Nur agieren für mich beide Charaktere unrealistisch und unnachvollziehbar.

Liebe Grüße
Meuvind

 
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Kurze Frage noch wegen ZS. Ich habe mich in letzter Zeit viel mit Komma-Regeln und Übungen auseinander gesetzte. Kann mir einer von euch vielleicht noch ein kurze Rückmeldung geben, wie schlimm sie in dieser kurzen Geschichte noch ist ?
Nur, wenn es keine Umstände macht.

Die Antwort von mir kann nur sein, der reinste Horror, den ich an sich weiträumig umgehe, bietet doch Historik und die reale Gegenwart genug Horror – und jetzt das,

hey Shey,

Grund genug, Dir einen ersten Besuch abzustatten und darum, bevor ich‘s vergess,
welcome to the pleasure dom!

Nicht, dass ich der warmherzige Samariter wäre, aber ich sehe das, was jetzt passiert als – nicht erschrecken, mich haben die 1960-er Jahre geprägt und die schwarze Pädagogik der 1950-er ist bis auf ein paar Wunden überwunden - eine Art späten Fluxus an -

vielleicht wird‘s auch nur ein Happening.
Schau‘n mer ma‘!

Jonathan starrte auf das rote Rinnsal, zu seinen Füßen.
Warum das Komma? Wenn Du es begründen kannst, sag es. Ist es reiner Reflex, weg mit ihm, Emotionen haben in der Grammatik wie allen Regelwerken nix zu suchen, sie sollen Komplexität reduzieren.
„Zu seinen Füßen“ ist weder ein Nebensatz noch Teil einer Aufzählung und schon gar kein Infinitv, weil ein „zu“ auftaucht, das eben keine Konjunktion ist, sondern Präposition, die das Objekt örtlich näher bestimmt. (keine Bange, nicht alles wird so ausführlich erklärt, dann wäre der Tag ja schon verplant …) Der Folgesatz
Die Hose an den Knien, dreckig von der Erde, unter den Augen dunkle Schatten.
besteht aus Ellipsen, die korrekt voneinander durch Komma getrennt sind, wobei der letzten auch noch ein Komma gesetzt werden könnte, die Spannung aber durch einen Gedankenstrich „unter den Augen - dunkle Schatten“ statt Routine eine kleine Atempause und Spannung erzeugt (zumindest im mündl. Vortrag)

,,,, der Geruch von Eisen lag in der Luft.
Verrat mir mal, wonach Eisen riechen soll?
Metall hat keinen Eigengeruch (siehe unter Riecht Metall?) und das hat auch nix mit dichterischer Freiheit zu tun

Jonathan hatte ihn aufgeschlitzt, die Bauchdecke aufgeklappt, wie ein aufgeschlagenes Buch.
Weg mit dem Komma vor der vergleichenden Konjunktion „wie“. Wäre es ein vollständiger Satz - etwa der Form „als wäre es ein aufgeschlagenes Buch“ müsste ein Komma gesetzt werden – ähnlich wie beim nachfolgenden Satz, der eigentlich zeigt, dass Du‘s kannst, wenn auch eher zufällig, denn hier
Das Taubheitsgefühl in seinen Fingern wich einem Kribbeln im Bauch, als er anfing in der Bauchhöhle des Mannes zu graben.
würde mancher das Komma vor der Infinitivgruppe (zu graben) erwarten, weil sie von einem Substantiv abhängt.
Was an sich stimmt, aber ein anderes Problem zugleich übersieht: Das Prädikat würde zerrissen, denn es ist nicht eindach der Infinitv oder gar „anfangen“, es ist „zu graben anfangen“ und darum darf eben kein Komma gesetzt werden. Manchmal hat man auch zufällig den richtigen Riecher … Oder? Entscheid mal selbst beim übernächsten Satz …) Der nächste Satz zeigt eigentlich dass Du das mit den Vergleichen drin hast, was aber spätstens mit
Alle anderen Organe hatte er, wie ein hübsches Blumenbukett am Rand der aufgeschlagenen Bauchdecke drapiert.
wieder widerlegt zu sein scheint.
Wobei die schwache Klammer (hatte ... drapiert) sehr unschön ist. Zieh das Vollverb nach vorne direkt hinter "hatte er")

Und dann ist Deine Verwirrrung (Unkonzentriertheit) auf dem Gipfel

Ein Würgen riss ihn aus seinen Gedanken, das Funkeln in seinen Augen erschloss, als er sah, wie sich seine Psychologin im nahen Busch übergab.
Erschließen mit erlöschen zu verwechseln hat schon was von Slapstick ...

Ungleichbehandlung!, ruf ich hier

Sie wollten doch, dass ich Sie mitnehme“, mit verschränkten Armen blieb er neben ihr stehen, „Und? Wissen sie jetzt, wie sie meine Behandlung optimieren können?“

„Ich denkeKOMMA es ist besser, wenn wir uns ein andern Mal unterhalten[...]KOMMA krächzte Sie, während sie versuchte, ein erneutes Übergeben weg zu atmen.

So viel oder eher wenig zur ersten Begegnung (die sicherlich nicht die letzte bleibt). Zur Zeichenstzung empfehl ich Duden | Komma,
weil die Dudenredaktion IMMER aktuell ist und die Rechtschreibreform noch lange nicht abgeschlossen ist. Jüngst wurde noch die Majuskel zum "ß" eingeführt (und das, nachdem dieser nun wirklich schöne Buchstabe einige Zeit auf der Abschussliste stand - die Grimm-Brüder schrieben noch "sz" statt seiner. Deine stumme Frage (ich hör sie ganz deutlich trotz Gnade des tauben Ohres), welches Wort denn mit "ß" anfange, ist natürlich berechtigt. Aber das Rechenzentrum, mit dem ich bis zur Jahrtausendwende zusammenarbeitete, liegt schrög gegenüber einer Altbrauerei, deren Name in Großbuchstaben geschrieben wurde und der Name enthält drei "s", obwohl der Hausname sich vom alten "Schloß" ableitete ...

So viel oder wenig für heute vom

Friedel

 

Hallo @Friedrichard und schön dich unter meiner Geschichte begrüßen zu dürfen.

Die Antwort von mir kann nur sein, der reinste Horror,
Oh Gott, ich hoffe du meinst die Geschichte und nicht die Zeichensetzung. Das ich schlecht bin weiß ich, deswegen fragte ich danach aber das es immer noch so schlimm ist hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.
Verrat mir mal, wonach Eisen riechen soll?
Metall hat keinen Eigengeruch (siehe unter Riecht Metall?) und das hat auch nix mit dichterischer Freiheit zu tun
Mhh ich hatte den Geschmack von Eisen im Kopf aber, du hast recht, ich kann ja den Geschmack nicht mit dem Geruch gleich setzen und wenn ich an einen Metallverarbeitenden Betrieb denke, dann hat das wahrlich nichts mit Blut zu tun. Ich mochte den Satz aber sinnfreie Sätze werden natürlich entfernt.
keine Bange, nicht alles wird so ausführlich erklärt, dann wäre der Tag ja schon verplant …) Der Folgesatz
eigentlich schade aber ich Freue mich auf jeden Fall wahnsinnig, dass du dir überhaupt die Zeit nimmst, mich auf meine Fehler hin zu weisen :-)
Zeichenstzung empfehl ich Duden | Komma,
vielen Dank, werde ich rein schauen und mir merken :-) habe zu Hause Rechtschreib- und Zeichensetzungslernbücher die ich im Moment durcharbeite, wobei ich noch bei der Rechtschreibung bin :-(
Erschließen mit erlöschen zu verwechseln hat schon was von Slapstick ...
Ja da wurde ich dann offensichtlich unkonzentriert oder Betriebsblind, wie man so schön sagt:-( ich gelobe Besserung.

Ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar, die Konzentrationsfehler werden behoben.

begeisterte Grüße
Shey :-)

@Meuvind, schön das du rein schaust, ich freue mich:-)

So, dann wollen wir uns mal deinem Kommentar widmen. Wie immer gehe ich ihn chronologisch durch.

Jonathan würde nie seine Psychologin live zusehen lassen, wenn es ihm um Spuren verwischen geht, und seine Psychologin hat sicher selbst einen an der Waffel, wenn sie Teil oder zumindest Zeuge eines Mordes geworden ist und den nicht meldet.
das Problem was ich hier sehe ist, dass ich das nicht ordnungsgemäß in das Große Ganze eingefügt habe, bzw den Hintergrund nicht erläuterte. In meinem Kopf schwebt die Romanvorstellung, wie wahrscheinlich bei jedem von uns und da wäre es so gewesen, das Jonathan die Psychologin besucht, weil sein bester Freund sich Sorgen macht … Moment, das würde hier den Rahmen sprengen.
Ich hatte mal ein Exposé gepostet und von jemanden den Tip bekommen, meine Idee und die Figuren in Kurzgeschichten aus zu probieren. Dies wollte ich zunächst nicht, nachdem ich den Tipp aber mehrmals bekommen hatte, habe ich mich dazu entschlossen es doch mal zu versuchen. Jetzt ist es so, dass sich die Grundidee des Romans aber in eine völlig andere Richtung entwickelt hatte.
Ich wollte mit dieser Geschichte die Figur des Jonathan testen, dass Ramona unsinnig mehr reingeschmissen als eingebettet ist, sehe ich ein, da werde ich bei der Überarbeitung auf jeden Fall nacharbeiten.
Du hast recht, dass es so keinen Sinn macht.
Was heißt Hose an den Knien? Hochgezogen, übergekrempelt? Wird nicht deutlich.
Witzig, so hab ich das noch nie betrachtet, Entlockte mir tatsächlich ein Lächeln. Ich wollte ausdrücken, dass die Hose an den Knien dreckig vom Boden ist, weil er beim Ausweiden natürlich gekniet hat. Wird geändert :-)
Mit dem Satz habe ich ein Problem, weil er die Perspektive wechselt.
das Problem hat @AWM ja auch schon angesprochen. Da muss ich auch nacharbeiten. Wird auf die Problemliste gesetzt und hoffentlich in der überarbeiteten Version so nicht mehr auftauchen.
Das ist der zentrale Punkt, den ich mir nicht beantworten kann, und das nimmt mir den kompletten Glauben an deine Geschichte.
wie gesagt, Ramonas Einführung in die Geschichte werde ich überdenken und ändern. Hoffentlich wird es dann deutlicher.
Gibt es eine Verbindung zwischen dem Campingurlaub mit seinem Vater und seiner Vorliebe, Menschen fachgerecht zu demontieren?
Nein gibt es nicht, hast du richtig erkannt. Habe versucht zu untermalen wieso er das Geräusch des Kiesweges so beruhigend findet. Das hat offensichtlich nicht geklappt. Auch das kommt auf besagte Problemliste und wird überarbeitet.
Sprachlich gefällt mir das gut, anschaulich genug, aber ohne in eine Slash-Richtung abzudriften.
uh das freut mich wahnsinnig, das führt nochmal zu einem enormen Motivationsschub :-)
Nur agieren für mich beide Charaktere unrealistisch und unnachvollziehbar.
ist zu Kenntnis genommen :-)

Wie gesagt, ich habe eine Liste gemacht, in der alle angeführten Problem notiert sind. Inkl. deiner unrealistisch agierenden Charaktere :-) Ich bin gerade dabei mir noch etwas Handwerkszeug an zu lesen um in der überarbeiten Version, weniger Fehler zu machen. Wann ich dazu komme, sie zu ändern kann ich noch nicht sagen, aber ich mag meinen kleinen Jonathankiller und werde mich desswegen rührend um ihn kümmern.

Danke für deinen ausführlichen Kommentar, er hat mir viel geholfen und die Augen geöffnet.

Motivierte Grüße
Shey :-)

 

Hallo @Shey,

grundsätzlich finde ich es gut, wenn ein Autor starke Verben benutzt. Allerdings finde ich es bei diesen Text kontraproduktiv. Das liegt m.E. am Thema. Je härter/grausamer ein Text ist, desto sachlicher bzw. nüchterner sollte die Erzählweise sein. Ich glaube, das wirkt mehr. Ich nehme mal ein paar Beispiele:

Hier und da hatten sich ein Blutstropfen auf seinen ausgewaschenen Parka verirrt,

Blutstropfen die sich verirrt haben? So eine“niedliche“ Beschreibung passt für mich nicht.

In seinen Augen keimte ein Glitzern, als er anfing den Darm aus dem Mann zu entfernen. Erstaunlich, dass sich in einem Menschen bis zu siebeneinhalb Meter Darm befinden. Bei einer bekannten Fernsehsendung, im vorabendlichen Free-TV, würde man es jetzt veranschaulichen, indem man viereinhalb handelsübliche Badewannen hintereinander auf ein Fußballfeld gestellt hätte.

Den ersten Halbsatz würde ich streichen und damit anfangen, dass er den Darm entfernt. Oder schreiben „Er lächelte ...“ Ist auch nicht das gelbe vom Ei, aber ich hoffe, du verstehst, worauf ich hinaus will. Weniger ist manchmal einfach mehr. Und in dem Text gibt es noch weitere Beispiele.

Der Einschub mit der Fernsehsendung ist m.E. auch nicht nötig. Ist die Info relevant für die Geschichte?

Über die Vergleiche würde ich an deiner Stelle auch noch mal kritisch drüber lesen.

Jonathan hatte ihn aufgeschlitzt, die Bauchdecke aufgeklappt, wie ein aufgeschlagenes Buch.
Alle anderen Organe hatte er, wie ein hübsches Blumenbukett am Rand der aufgeschlagenen Bauchdecke drapiert.

Ich finde, dass der Text ohne die Vergleiche besser ist. Eine reine Beschreibung wäre schon hart genug und ich wäre weniger im Kopf des Erzählers und hätte ich die Möglichkeit meine eigenen Bilder zu erzeugen.

Mir hat aber gut gefallen, dass ich als Leser manchmal dachte, ich hätte "nur" einen Künstler vor mir, der ein Bild zeichnet. Ab und an war ich verwirrt (kann an mir liegen), aber ich mochte das und würde damit noch mehr spielen. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen ...

Liebe Grüße
Aurelia

 

Hi @Shey,

ich schau auch mal kurz rein. Du hast ja schon einige nützliche Tipps bekommen.

Bezüglich deiner Verwirrung bei der Perspektive: Frage dich, was Jonathan wahrnimmt. Nicht was er sehen oder riechen kann, sondern was er tatsächlich sieht, riecht oder hört. Natürlich könnte er merken, dass sich sein Mund zu einem Lächeln verzieht, aber tut er das in dem Moment? Sieht er den Dreck auf seiner Hose? Ich würde sagen nein, denn er ist ihm vollkommen egal.
Versetze dich in Jonathan. Vielleicht hilft dir hier die Ich-Perspektive?

Der Geruch von Eisen lag in der Luft.
Sehr abgedroschen. Ändere das in etwas persönliches. Vielleicht erinnert es ihn an den Geruch der Jagd mit seinem Vater, oder den Gestank der Schlachterei neben der er gewohnt hat?

Und dann gräbt er da in den Eingeweiden und auch mich lässt das leider ziemlich kalt. Woran liegt das? Zum einem würde ich sagen, dass wir heutzutage schon ziemlich abgestumpft sind. In der Fiction wird immer noch einer draufgesetzt und die Nachrichten ersparen uns auch nichts mehr.

Ich denke da gerne an „The Walking Dead“. Hast du das gesehen? Da gibt es ja so viel Blut und Gedärm, und mir macht das eigentlich nichts aus. Ich habe aber aufgehört die Serie zu schauen, weil es mich zu sehr mitgenommen hat. Keine Ahnung, die wievielte Staffel das war, vllt die siebte? Da gibt’s den Verrückten mit der Keule voller Nägel und er schlägt Leuten vor den Augen ihrer Freunde die Köpfe ein. Und ich fand es so grauenhaft, weil ich diese Leute seit mehreren Staffeln begleitet hatte und mir nicht anschauen konnte, wie die Frau leidet, wenn ihrem Mann die Augen aus dem Kopf quellen. Und da gings eben um Psychospielchen und Macht und das konnte ich mir nicht anschauen.

Es geht also auch darum, zu verstehen, was hinter der ganzen Sache steckt. Hintergründe erzeugen Emotionen. Und die fehlen hier leider.

Die Frage ist: Was willst du? Willst du deine Leser schockieren? Willst du sie faszinieren? Unterhalten?
Das ist mir noch nicht so ganz klar geworden.

Wenn du die Antwort weißt, versuche so innovativ wie möglich zu schreiben. Ist nicht immer so einfach, und manchmal helfen altbekannte Bilder dem Leser auch. Aber immer, wenn du eine Szene beschreibst, versuche es anders zu machen. ;)

Die Stelle mit dem Arangieren der Innereien ist mir zu oberflächlich. Der legt doch den Darm nicht einfach wie ein Herz hin und fertig. Vielleicht wischt er vorher den Boden etwas sauber, oder presst den Darm leer, bevor er ihn hinlegt. Unterschiedet er nicht zwischen Dick und Dünndarm? Mag er an diesem Teil des Körpers etwas besonders, oder warum wird es ein Herz?

Zu den Vergleichen hatten ja schon ein paar was gesagt. Ich mag Vergleiche gerne, ich benutze sie oft anstelle von Adjektiven. Sie erzeugen oft ein deutlicheres Bild. Du benutzt teilweise zu viele, und teilweise fehlplatzierte Vergleiche. Am verrücktesten ist die Kotze im Weihnachtsbaum. :D Du solltest darauf achten deinen Leser mit den Vergleichen nicht zu sehr vom eigentlichen Geschehen wegzuziehen, gerade wühlt er noch in ner Leiche und dann sitzt er vorm Weihnachtsbaum und schon ist die Horrorstimmung dahin.

Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir bei dir Überarbeitung. Ich bin gespannt was daraus wird.


Liebe Grüße,
NGK

 

Guten Morgen @Aurelia

Blutstropfen die sich verirrt haben?
Ich wollte eine Mischung aus witz und Makaber finden. Offensichtlich ist das nicht gelungen oder nicht rüber gekommen aber aus dem Grund tauchen auch die für dich unpassenden Bilder auf mit dem Blumenbukett, der Fernsehsendung und dem Weihnachtsbaum.
Mir gefällt das ganz gut, zumindest der Weihnachtsbaum bleibt daher auf jeden Fall, bei den anderen werde ich mal sehen.
Aber die Mischung aus düster makaber und alltäglich nüchtern würde ich gerne beibehalten. Vielleicht kriege ich das ja noch ein wenig dezenter eingebaut :-)
Der Einschub mit der Fernsehsendung ist m.E. auch nicht nötig. Ist die Info relevant für die Geschichte?
Nein ist sie nicht. Wie gesagt habe versucht eine Mischung zu schaffen aber vielleicht habe ich mit der Fülle übertrieben, ich werde sehen was ich machen kann
Mir hat aber gut gefallen, dass ich als Leser manchmal dachte, ich hätte "nur" einen Künstler vor mir, der ein Bild zeichnet.
Perfekt :-) genau so sollte es sein. Er selbst sieht sich als Künstler und nicht als Mörder schön das das ein wenig rübergekommen ist :-)
Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen ...
Jeder noch so kleine Hinweis und jeder Kommentar hilft mir :-) Danke du dir Zeit genommen hast, meine kleine Geschichte zu lesen und mir deine Gedanken da gelassen hast :-)

Liebe Grüße
Shey :-)


Auch dir @Nichtgeburtstagskind einen schönen guten Morgen und danke fürs Vorbeischauen, ich freu mich :-)

Frage dich, was Jonathan wahrnimmt. Nicht was er sehen oder riechen kann, sondern was er tatsächlich sieht, riecht oder hört
Oh das ist ein sehr guter Tipp :-)
Habe eben auch direkt überlegt, vielleicht erst aus der Ich-Perspektive zu schreiben und dann ggf umzu formulieren in Er/Sie- Sicht. Das werde ich aber entscheiden, wenn ich anfangen neu zu schreiben :-)
Sehr abgedroschen. Ändere das in etwas persönliches.
Ist notiert, wird hoffentlich geändert. Die Hinweise mit der Erinnerung sind super :-) hab direkt eine Idee im Kopf :-) Danke
Es geht also auch darum, zu verstehen, was hinter der ganzen Sache steckt. Hintergründe erzeugen Emotionen. Und die fehlen hier leider.
Wie eben schon erwähnt, steht dieser Punkt ganz oben auf der Liste, dicht gefolgt von den Perspektiven :-) Ich werde mein bestes geben um ein das nächste mal im Park stehen zu lassen :-) (das klingt ein bisschen fies aber ich denke, du weißt was ich meine)
Aber immer, wenn du eine Szene beschreibst, versuche es anders zu machen. ;)
ist notiert.
Die Stelle mit dem Arangieren der Innereien ist mir zu oberflächlich.
Danke, dass ist ein wirklich nützlicher Hinweis. Da werde ich an der Detailverliebtheit noch ein wenig basteln. Hat ja auch ein bisschen was mit Emotion und Atmosphäre schaffen zu tun.
Du benutzt teilweise zu viele, und teilweise fehlplatzierte Vergleiche. Am verrücktesten ist die Kotze im Weihnachtsbaum. :D Du solltest darauf achten deinen Leser mit den Vergleichen nicht zu sehr vom eigentlichen Geschehen wegzuziehen,
Da hatte ich eben bei Aurelia ja auch schon etwas zu gesagt. Ich denke der Weihnachtsbaum wird drin bleiben, den mag ich persönlich sehr gerne :-) aber vielleicht kann ich an den anderen Bilder und vergleichen noch was drehen, dass es nicht so viele und passendere sind.
Mal sehen wie ich das so umgesetzt bekomme.
Ich weiß leider noch nicht, wann ich es schaffe mich wieder der Geschichte zu widmen. Ich bin umgezogen und es ist noch so viel zu tun :-( Samstag kam die Küche die noch zu ende aufgebaut werden muss und es lief so viel schief, jetzt stehen alle Kartons die in die Küche gehören im Büro, ich komme kaum zu meinem Schreibtisch :-( ich werde das alles im Hinterkopf behalten und sobald ich den Kopf frei, habe versuche ich mein Bestes um eine schöne Geschichte zu schaffen.
Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir bei dir Überarbeitung. Ich bin gespannt was daraus wird.
Ich danke dir für deinen Kommentar, jeder Tipp ist nützlich auch wenn es ein noch so kleiner ist :-) und ich hoffe dich unter der überarbeiteten Version erneut begrüßen zu dürfen :-)

Liebe Grüße
Shey :-)

 

Hallo ihr lieben.
Ich habe mich leider völlig in der Überarbeitung meiner Geschichte verrannt. Ich werde das Teil erst Mal wieder in die Schublade packen und mich anderen Projekten widmen um den Kopf wieder in Spur zu bringen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben (hoffe ich mal). Ich danke trotzdem allen für die konstruktive Kritik und werde versuchen die angesprochenen Punkte in den nächsten Geschichten um zu setzten.

 

Hallöchen @wander, @Träumerle, @Sisorus, @AWM, @Friedrichard, @Aurelia, @Nichtgeburtstagskind, @Meuvind

Ich habe mich dann doch nochmal an meiner kleinen Flash-Fiction Geschichte versucht. Vielleicht könnt ihr nochmal kurz drüber schauen und gucken ob das mit der Perspektive, dem Charakter etc jetzt besser geglückt ist?

Häufig genannte Probleme waren:
- Ich lasse nichts über meinen Charakter erfahren
--> das wird wahrscheinlich auch immer noch das Problem sein, es ist in der Länge vielleicht auch schwer aber ich versucht ihm irgendwie einen Charakter zu geben und diesen auch durch blitzen zu lassen
- Perspektivwechsel
–> da hoffe ich mal das ich es geschafft habe bei Jonathan zu bleiben.

- zu viele und falsche Vergleiche und Bilder
-> habe sie weggelassen

- und natürlich RGZ
-> ich hoffe das das besser geworden ist

Ich hoffe ich kriege noch ein Feedback :-) vielleicht habt ihr ja auch die ein oder andere Idee wie ich die ein oder andere stelle umschreiben könnte, weil z.b die Perspektive nicht passt oder die vergleiche nicht gut sind.

Neugierige Grüße
Shey :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

„Everybody is a book of blood; wherever we're opened, we're red.“ (Clive Barker: Books of Blood) Homophone sind doch was Schönes! ;)

Hallo @Shey ,

ich mag Splatter. Ich würde auch gern mal guten Splatter lesen, das findet sich aber leider sehr selten. Auch hier nicht, und ich versuche mal, dir zu sagen, woran das liegen kann.

Ein Begleiter mit Ideen und Möglichkeiten, die keine Menschenhand, [kein Komma] in einer solchen Präzision,[kein Komma] ausführen kann.
Die Wärme der Eingeweide umhüllt Jonathans Hände, [kein Komma] wie eine Decke [Komma] und die kalt gewordenen Finger erhalten allmählich ihr Feingefühl wieder, als er beginnt [Komma] in der Bauchhöhle des Mannes zu graben.
Satz: 1. Wenn du ohne Hervorhebung nicht leben kannst, bieten sich Bindestriche an, wo du die Kommata hast.
Satz 2: Mag sein, dass Kommata zwischen zwei abgeschlossenen Hauptsätzen inzw. optional sind, aber die würde ich zur Strukturierung immer setzen.
Musst du in dem kurzen Satz unbedingt zwei Mal das Subjekt wechseln? Wärme -> Finger -> er … das wäre schöner entfusselt, so klingt es arg unkonzentriert geschrieben (Leseeindruck, keine Unterstellung!).
Fast zärtlich streicht er über die glatte Oberfläche
Fast, aber doch nicht ganz? Warum soll 'zärtlich' hier nicht passen, und warum verwendet der Erzähler hier kein konkretes, passendes Wort? ‚Fast zärtlich‘ hat eine Nullaussage. Überhaupt frage ich mich, warum das alles so vorsichtig passiert. Seine Leinwand ist ihm wichtig, schon klar. Aber malen Ölmaler ‚vorsichtig‘? Ein Körper ist ganz schön zäh. Ich will dich nicht zu bösen Sachen verleiten, aber im Netz findest du (legal) Videos, in denen du sehen kannst, dass mit zart & vorsichtig beim Leute-auseinandernehmen nix zu erreichen ist. Vor allem, wenn er da mit Taschenmessern hantiert. Dennis Nilsen hat z.B. 12 Stunden gebraucht, sein eines Opfer mit einem Set Profi-Küchenmessern zu zerlegen. Selbst mit einer Machete hast du Mühe. Das wäre hier eine gute Gelegenheit, etwas Farbe (no pun intended!) reinzubringen: Wie kann dein Täter die Realität (harte Arbeit) mit seinen Gefühlen dazu (behutsam, vorsichtig, fast zärtlich) in Übereinstimmung bringen?
Dann rammte er ihm das Messer in den Bauch und schlitzte ihn auf wie einen Fisch.
Wann stirbt die Leinwand eigentlich? Ich finde, das sollte erzählt – oder zumindest erwähnt – werden. Warum ist der erste Schnitt so brutal, wenn später alles sanft und vorsichtig sein soll? Der Typ hat doch nett eingewilligt, da erschließt sich mir diese ganze Vorgehensweise nicht (er hätte ihm ja sanft die Kehle durchschneiden können, bevor er an die Organe geht). Er macht da doch Sachen im Bauch mit kaputt, die er später hübsch drapieren will. Was ist das für eine Psycho-Logik, wenn er nur zärtlich zu einer Leiche sein kann? Zu dem Thema Tötung auf Verlangen ist der Fall Meiwes ganz interessant.

Die Geschichte krankt für mich an mehreren Punkten:
Du bist nicht im Kopf deines Prots. Das mag daran liegen, dass du nicht / nicht genug recherchiert hast; dass du recherchiert hast, aber verschiedene Psychopatholgien / Fälle mischt, sodass das Ergebnis unrealistisch und unnachvollziehbar wird; dass es einfach unglaublich schwierig ist, für uns Normalos wie ein serienmordender Psychopath zu denken & fühlen, und du noch zu sehr mit den Grundlagen des Schreibens (Grammatik, Syntax) beschäftigt bist, um hier sehr komplexen Inhalt in eine adäquate Form zu bringen.

Der Geschichte fehlt ein Konflikt. (Ein Mord ist nicht automatisch auch ein literarischer Konflikt.)

Die Form: Der Text ist zu kurz und zu klischeehaft für den Inhalt: was du erzählen willst, geht mit diesen Mitteln einfach nicht auf so kurzer Strecke, da sollte etwas entwickelt werden und/oder die Sprache sollte in der Kürze ebenso prägnant und individuell-perfekt sein, wie das Kunstwerk, über das du schreibst. Viele postmoderne Horrorgeschichten scheitern an der Form – es scheint, als ob die Anhäufung von Grausamkeiten einen Autor davon enthebt, eine nachvollziehbare Situation in ästhetischer Sprache zu erzählen. Je mehr Splatter, desto grottiger der Stil/ der Wortschatz/ die Grammatik – zeig uns, dass es anders geht! Hier ist auch kein individueller Gedanke drin, auch da würde ich raten, nachzulegen.

Der Protagonist wirkt nicht psychologisch stimmig, die Tat wirkt arbiträr und total konstruiert (ähnlich wie Psychopathen oft in mainstream Hollywoodfilmen dargestellt werden, Hauptsache skurril, komme, was wolle) und darüber – negativ – absurd. Dass er noch die Psychologin mitschleppt, die meint, es wäre sinnvoll, ihn in einer solchen Situation „krank“ zu nennen, macht es zusätzlich unmöglich, deinen Text ernst zu nehmen.

Ramona, die auf der Bank sitzt, Ellbogen auf die Knie gestützt.
Na, die ist ja lässig ...

Kommaregeln üben (so viele sind das nicht, wenn du da zwei Nachmittage für investierst, hast du die Hauptregeln im Kopf). Mal überlegen, ob du mit so vielen Einschüben schreiben willst. Es gibt im Text stilistisch fast nur: Sätze mit Einschüben (in denen auch mal das Subjekt grundlos wechselt) und Sätze, die ähnlich klingen, aber wo die ‚Einschübe‘ mit Punkten abgetrennt sind. Also weniger elliptisch geschrieben, als kommavermeidend.
Trau dir doch zu, mit einer gut recherchierten Grundlage, eine längere Geschichte mit komplexerem Satzbau zu verfassen. Dann kannst du auch Blood & Gore als Thema nehmen, ohne das Horrorklischee negativ zu bedienen.

Die Brutalitäten hier lesen sich wie eine Gebrauchsanweisung. Das ist ebenfalls ein Problem, das sich im Splatter wie auch in Pornos zu oft findet. X macht dasunddas, Y schreit, X macht nun soundso, Y zerrt an den Fesseln etc. Guck mal:
Verwenden der Akkuhalterung:
Entnehmen Sie die aufladbaren NiMH-Akkus aus dem Funkgerät. Setzen Sie die Akkuhalterung in die Ladestation ein. Setzen Sie den NiMH-Akku in die Ladestation ein. Überprüfen Sie, ob die Ladekontakte richtig ausgerichtet sind. Die LED-Anzeige leuchtet dauerhaft auf, solange sich das Funkgerät in der Ladestation befindet.

Und (um ein paar Sätze gekürzt):

Behutsam entfernt Jonathan Leber und Nieren. Sie bilden später die Köpfe der Blumen. Fast zärtlich streicht er über die glatte Oberfläche des Fleisches, bevor er es vorsichtig in den Schoß des Mannes legt. Die helle Jeans färbt sich dunkel, als das Blut der Organe, mit dem Regen vermischt, in dem Stoff versickern.
Stück für Stück zieht er den Dickdarm aus dem Bauch und drapiert ihn herzförmig auf der Brust seiner Leinwand.
Den Dünndarm schneidet er in unregelmäßig lange Stücke und legt sie, in Schlangenlinien, rechts und links neben das Herz, dann widmet er sich wieder der Leber und den Nieren. Behutsam, wie du [eine] Mutter ihr Baby, legt er erst die eine Niere, dann die Zweite [klein] und anschließend die Leber an je ein Ende der Dünndarmstängel.
Wie die Samen in einer Sonnenblume schmückt er die drei Organe mit den Leberflecken von den Armen des Mannes. Mit einem kleinen Taschenmesser hat er sie aus der Haut geschnitten.
Macht es den Horror aus, jede Bewegung nachzuprotokollieren, oder ist es spannender/gruseliger, wenn sich der Leser das anhand von prägnanten Schlaglichtern selbst im Kopf zusammensetzt? Der Unterschied zwischen dem Akkueinsetz-Text und deinem Sezieren liegt v.a. darin, dass du mehr Adjektive verwendest, und das allein reicht nicht aus.

Dieses Genre ist extrem schwierig zu schreiben und sehr anspruchsvoll – gerade in Texten mit viel Gewalt/Grausamkeit. Das geht nicht so mal kurz nebenbei vermittelt, und ich fände es klasse, wenn du mehr Vorarbeit investieren würdest (damit meine ich nicht nur Recherche, sondern auch eine intellektuelle Eigenleistung, die über die reine Beschreibung von Tätigkeiten hinausgeht). Auch wenn das hier vielleicht harsch klingt, möchte ich aber wirklich deinen Ehrgeiz wecken. Also, mach da 5-10 Seiten draus, und entwickle die Geschichte und den Prot ein bissl. Dann kannst du das alles später noch runterkürzen. Hier mit einem Fragment zu starten, und daraus ein schlüssiges Psychogramm zu zeichnen, halte ich für unsinnig; da wird dir dann immer noch das Gerüst fehlen.
Für eine kleine Schreibübung finde ich das Thema ungeeignet.

Ach ja, das fiel mir noch ein, ist kein Splatter/Horror, aber finde ich sehr schön - das ist auch grausam, ohne Grausamkeit im Detail zu beschreiben. Wenn du Gore als Kunst zum Thema machst, wäre es klasse, wenn die Form dem Inhalt entspricht, sowas wie hier z.B:
"Meine Zeit wurde in Bildern gemessen. Unablässig wuchsen mir Pinsel aus den Fingern, ob ich sie abschnitt oder nicht. Ich schnitt Haut aus meinem Rücken und spannte sie auf einen Holzrahmen. Manchmal legte ich das Ohr an eine Leinwand und hörte ein Herz klopfen. Manchmal vernichtete ich ein Werk, weil es mich nachts wachhielt, sinnlos tickend wie ein Metronom."
(Peter Verhelst: Der Farbenfänger)

Liebe Grüße,
:kaffee: Katla

 

Hey @Katla schön von dir zu lesen :-)

Musst du in dem kurzen Satz unbedingt zwei Mal das Subjekt wechseln? Wärme -> Finger -> er … das wäre schöner entfusselt, so klingt es arg unkonzentriert geschrieben (Leseeindruck, keine Unterstellung!).
kannst du mir hier auf die Sprünge helfen was du genau meinst?
Das wäre hier eine gute Gelegenheit, etwas Farbe (no pun intended!) reinzubringen: Wie kann dein Täter die Realität (harte Arbeit) mit seinen Gefühlen dazu (behutsam, vorsichtig, fast zärtlich) in Übereinstimmung bringen?
das ist ein guter Einwand. Ja ich habe versucht durch vorsichtige Adjektive dar zu stellen, wie sehr er sein Hobby liebt und wie wichtig ihm präzise und sorgfältige Arbeit ist, denn nur so kann man das perfekte Meisterwerk schaffen, so seine Ansicht. Zumal es ja gerade bei dieser kleinen Szene darauf ankommt Ramona zu überzeugen das er nicht krank ist, aber ich verstehe was du meinst.
Allerdings habe ich das Gefühl, das die Weichteile auch mit einem normalen Küchenmesser vorsichtig durchtrennt werden können, allerdings stelle ich gerade fest, dass nur das Taschenmesser erwähnt wird. Das nimmt er aber eigentlich nur bei den Leberflecken. Ich schau's mir nochmal an.
ass es einfach unglaublich schwierig ist, für uns Normalos wie ein serienmordender Psychopath zu denken & fühlen, und du noch zu sehr mit den Grundlagen des Schreibens (Grammatik, Syntax) beschäftigt bist, um hier sehr komplexen Inhalt in eine adäquate Form zu bringen.
sehe ich ein, guter Einwand.
Na, die ist ja lässig ...
sollte eigentlich mehr zeigen, dass sie nicht gucken kann was er tut und sich von ihrer Kotzorgie erholt ("Kopf auf die eine hand taschentusch vor dem mund)
Auch wenn das hier vielleicht harsch klingt, möchte ich aber wirklich deinen Ehrgeiz wecken. Also, mach da 5-10 Seiten draus, und entwickle die Geschichte und den Prot ein bissl.
mhhh vielleicht werde ich das tun. Die Überarbeitung war ein versuch ob es besser klappt, dein Kommentar zeigt mir das das nicht funktioniert hat und das wo ich so lange gebraucht habe eine Version zu finden die mir einigermaßen zusagt, vllt liegt das Thema mir nicht.
Wie du sagst vielleicht sollte ich zuerst die Grundlagen besser beherrschen um mich an so etwas heran zu wagen. Werde in meinem Stillen Kämmerlein mal darüber grübeln was ich mit diesem kleinen Text mache, aber wahrscheinlich wird er erst mal in einer Schublade landen.

Ich danke dir für deine ehrlichen Worte :-)

Liebe Grüße
Shey :-)

 

Hey @Katla schön von dir zu lesen :-)

Musst du in dem kurzen Satz unbedingt zwei Mal das Subjekt wechseln? Wärme -> Finger -> er … das wäre schöner entfusselt, so klingt es arg unkonzentriert geschrieben (Leseeindruck, keine Unterstellung!).
kannst du mir hier auf die Sprünge helfen was du genau meinst?
Das wäre hier eine gute Gelegenheit, etwas Farbe (no pun intended!) reinzubringen: Wie kann dein Täter die Realität (harte Arbeit) mit seinen Gefühlen dazu (behutsam, vorsichtig, fast zärtlich) in Übereinstimmung bringen?
das ist ein guter Einwand. Ja ich habe versucht durch vorsichtige Adjektive dar zu stellen, wie sehr er sein Hobby liebt und wie wichtig ihm präzise und sorgfältige Arbeit ist, denn nur so kann man das perfekte Meisterwerk schaffen, so seine Ansicht. Zumal es ja gerade bei dieser kleinen Szene darauf ankommt Ramona zu überzeugen das er nicht krank ist, aber ich verstehe was du meinst.
Allerdings habe ich das Gefühl, das die Weichteile auch mit einem normalen Küchenmesser vorsichtig durchtrennt werden können, allerdings stelle ich gerade fest, dass nur das Taschenmesser erwähnt wird. Das nimmt er aber eigentlich nur bei den Leberflecken. Ich schau's mir nochmal an.
ass es einfach unglaublich schwierig ist, für uns Normalos wie ein serienmordender Psychopath zu denken & fühlen, und du noch zu sehr mit den Grundlagen des Schreibens (Grammatik, Syntax) beschäftigt bist, um hier sehr komplexen Inhalt in eine adäquate Form zu bringen.
sehe ich ein, guter Einwand.
Na, die ist ja lässig ...
sollte eigentlich mehr zeigen, dass sie nicht gucken kann was er tut und sich von ihrer Kotzorgie erholt ("Kopf auf die eine hand taschentusch vor dem mund)
Auch wenn das hier vielleicht harsch klingt, möchte ich aber wirklich deinen Ehrgeiz wecken. Also, mach da 5-10 Seiten draus, und entwickle die Geschichte und den Prot ein bissl.
mhhh vielleicht werde ich das tun. Die Überarbeitung war ein versuch ob es besser klappt, dein Kommentar zeigt mir das das nicht funktioniert hat und das wo ich so lange gebraucht habe eine Version zu finden die mir einigermaßen zusagt, vllt liegt das Thema mir nicht.
Wie du sagst vielleicht sollte ich zuerst die Grundlagen besser beherrschen um mich an so etwas heran zu wagen. Werde in meinem Stillen Kämmerlein mal darüber grübeln was ich mit diesem kleinen Text mache, aber wahrscheinlich wird er erst mal in einer Schublade landen.

Ich danke dir für deine ehrlichen Worte
Liebe Grüße
Shey :-)

PS: Kannst du mir noch erklären, was du damit meinst?

Wenn du Gore als Kunst zum Thema machst, wäre es klasse, wenn die Form dem Inhalt entspricht,

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo nochmal @Shey ,

ich finde es klasse, wenn du an dem Text arbeitest, das will ich nur mal betonen! Wir sind alle hier, um zu lernen, also keine Sorge. ;)

Was ich meine:
Die Wärme der Eingeweide umhüllt Jonathans Hände wie eine Decke, und die kalt gewordenen Finger erhalten allmählich ihr Feingefühl wieder, als er beginnt, in der Bauchhöhle des Mannes zu graben.
Die Wärme
ist das erste Subjekt, sie umhüllt die Hände wie eine Decke.
die Finger sind das zweite Subjekt, sie erlangen allmählich ihre Feinmotorik wieder.
er ist das dritte Subjekt, der Prot gräbt in der Bauchhöhle.
Dafür ist das aber ein verdammt kurzer Satz. Warum so ein ständiges 'Rumschwenken'? Das liest sich irritierend, weil man nicht bei einem Bild/einer Handlung bleiben bzw. einer Person oder Sache in Ruhe folgen kann.

Zum Vergleich, blind aus dem Regal gegriffen:
"Er setzte sich in den Wagen und tastete mehrmals auf der Suche nach dem Zündschlüssel übers Amaturenbrett, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Von seinem Hut tropfte es ihm auf die Knie, er nahm ihn ab und schleuderte ihn, ohne hinzusehen, auf den Rücksitz. Der Regen rann in Strömen über die Frontscheibe, und er hatte das Gefühl, daß ebendiese Tatsache ihn hinderte, sich zu entscheiden, was weiter zu tun sei." (Arkadi & Boris Strugatzki: Picknick am Wegesrand)
Ich hab mal alle Subjekte fett markiert. Im ersten Satz gibt es nur eines. Im zweiten und dritten wechselt das Subjekt je einmal (je einer der mit Komma zusammengefügten Hauptsätze hat ein Subjekt), aber dazu gibt es eine ziemlich ausführliche Überleitung, die es einfach macht, zu switchen. Bei dir geht diese Blickführung kreuz und quer, dabei geht es darum: Seine Finger werden wieder warm, weil er jemand noch Lebendem/frisch Verstorbenen in der Bauchhöhle rumfingert - das ist ein einziger Gedankengang. Verstehst du, was ich meine?

Zum zweiten: Das meine ich wie das Prinzip des Bauhaus: Form follows function.
Wenn du einen Text um einen exzentrischen, kunstbesessenen Psychokiller schreibst, darf sich das nicht nach einer Gebrauchsanweisung anhören, sondern muss selbst was von dem extentrischen Irrsinn haben. Oder ganz eiskalt erzählt, um einen Gegensatz zum Geschehen zu schaffen, aber die Form muss sehr gut überlegt und konzipiert sein. @Sisorus Entwurf finde ich wirklich ziemlich gut. Das ist ein strammer stream of consciousness (mit einem Schuß auktorialer Perspektive), bei dem die Erzählstimme so irre ist, wie die Taten. Auch wenn das vllt auch nicht 100% realistisch ist, nehme ich dem Erzähler und dem Autor das sofort ab. Es hat ja sogar ein echt knackiges Ende mit einem cliffhanger-artigen Ausblick, sodass man die Geschichte im Kopf automatisch weiterführt. Im Horror gilt ja immer das Prinzip suspension of disbelief (wie kann ich als Leser Dinge glauben, die es so kaum/nicht geben kann?), und genau das macht sein Text möglich. Deiner ist noch zu brav, zu aufzählend, aufsatzhaft. Ich glaube da nichts von, und das hat nicht nur mit dem Inhalt zu tun, sondern mit der Erzählhaltung, der Perspektive und dem Stil.

Ich hab in den Komms vorher grad eben gelesen, dass deine Geschichte sich auch vom Tonfall stark geändert hat (da war wohl Slapstick drin, wie es auch jetzt noch mit dem Weihnachtsbaum da steht). Als du den Text geschrieben hast, was war dir denn da wichtig? Um was ging es dir? Ich meine, außer der Idee Mord=Kunst, die ja nur ein Motiv, aber kein Plot oder Thema ist. Versuche doch, dich beim Schreiben auf etwas Wesentliches zu konzentrieren, das die Geschichte ausmacht: Ein Text sollte nicht einfach so von Humor auf Kunst auf Drama oder was weiß ich umgeschrieben werden können, da geht doch jede Grundlage verloren.

Ich denke, es würde helfen, wenn du dir eine gute Planung machen würdest (durchaus als Skizze oder schriftlich): Motiv, Plot, Charakterzeichnung (mit Hintergrund / Biographie für dich, was sich dann nicht im Text selbst wiederfinden muss), Themen, vllt. auch Symboliken. Dann hast du ein Skelett, an dem du rumbasteln kannst, ohne immer gleich alles umzuwerfen.

p.s.

Allerdings habe ich das Gefühl, das die Weichteile auch mit einem normalen Küchenmesser vorsichtig durchtrennt werden können
Ein Gefühl ersetzt aber keine Recherche. ;)

Es gibt übrigens Leinwandmesser (OFIXO Metal Handle Scalpel Tool Craft Knife Cutter Pen Knives Engraving Hobby DIY Knife + 6 pcs Blade for Phone Laptop Repair: Amazon.in: Office Products - das verlinkt grad nicht) , die sind scharf wie ein Skalpell. Und die Klinge ist nur 5 cm lang (wie ein Mini-Teppichmesser) - damit käme er durch die Bauchdecke, ohne Eingeweide zu verletzen. Vllt ein nettes Detail für deinen Blutmaler.

Viel Erfolg nochmal, wär doch schön, wenn du uns mal eine schöne Horrorstory präsentieren würdest.
:-) Katla

 

Guten Morgen @Katla
Wow das ist eine ausführliche Erklärung, wahnsinn :-) Danke dafür. da kann ich einiges für die zukunft raus nehmen

ich finde es klasse, wenn du an dem Text arbeitest, das will ich nur mal betonen! Wir sind alle hier, um zu lernen, also keine Sorge.
Es ist nur so demotivierend, wenn man immer glaubt das man ein bisschen besser geworden ist und dann merkt, dass das nicht geklappt hat :)

Texte überarbeiten fällt mir noch sehr schwer, weil ich dann immer den Fade verliere, ich schreibe halt einfach drauf los und dann kriege ich die Kurve zwischen Geschichte und was wollten die anderen Wortkrieger nochmal lesen? Ich bin noch nicht bei mir, stehe noch nicht 100%ig hinter dem was ich Schreibe, weil ich dafür einfach noch zu unsicher bin und dann versuche ich es allen irgendwie recht zu machen und dann kommt so was dabei raus.
Eigentlich wollte ich etwas grausames mit ein wenig Ironie Sarkasmus und Humor paaren, desswegen der grotesk geschmückte Weihnachtsbaum, das kam aber nicht an also habe ich mich darauf konzentriert bei dem Prota zu bleiben (wegen der Perspektive) ihm Charakter zu geben (deswegen die vorsichtigen Adejektive -> Leidenschaft für Präzision/Perfektion und Sorgfalt, Liebe zum Detail) aber das ist dann wohl auch nach hinten los gegangen.

Dein Kommentar zeigt mir, das ich bei der Deutschen Grammatik vielleicht nochmal bei 0 anfangen muss :-( das kommt davon wenn man in der Schule nicht aufpasst.

Wenn du einen Text um einen exzentrischen, kunstbesessenen Psychokiller schreibst, darf sich das nicht nach einer Gebrauchsanweisung anhören, sondern muss selbst was von dem extentrischen Irrsinn haben. Oder ganz eiskalt erzählt, um einen Gegensatz zum Geschehen zu schaffen, aber die Form muss sehr gut überlegt und konzipiert sein.
Okay das verstehe ich, befürchte nur das ich das im Moment noch nicht hin bekomme, weder den exzentrischen Schreibstil, noch den eiskalt erzählten. Ich denke, wie du schon sagtest, das mir dafür noch die Grundlagen fehlen um so mit der Sprache zu spielen und mich aus zu probieren, dann werde ich wohl erstmal bei lieber netter Sprache bleiben, Alltagsthemen und Dinge die mich beschäftigen aufgreifen und an der Grundladen arbeiten.
Ich mag Jonathan und ich mag die Idee eine gute Horrorgeschichte zu schreiben, deswegen kommt sie in eine Schublade und wird regelmäßig entstaubt aber zeitnah etwas Gutes zu schaffen, sehe ich in dem Zusammenhang wohl erst mal nicht.
Ich denke, es würde helfen, wenn du dir eine gute Planung machen würdest (durchaus als Skizze oder schriftlich): Motiv, Plot, Charakterzeichnung (mit Hintergrund / Biographie für dich, was sich dann nicht im Text selbst wiederfinden muss), Themen, vllt. auch Symboliken. Dann hast du ein Skelett, an dem du rumbasteln kannst, ohne immer gleich alles umzuwerfen.
Das Problem ist, ich bin völlig Chaotisch und fange mal hier an und mal da an und dann wider dort, dann mache ich was ganz anderes um irgendwann zum Ursprung zurück zu kehren. Ich verrenne mich in Informationen und Skizzen und Charakterbeschreibungen und komme nicht zu einer Geschichte :-( das habe ich versucht, das hat nicht so gut geklappt. Aber ich könnte es anhand von Lia und Eleni nochmal versuchen. Ausführlich, strukturiert, da will die Überarbeitung nämlich auch nicht so funktionieren :-(

Baustellen über Baustellen, setzt dich hin und schreib ne Geschichte ist leichter gesagt als getan, habe mich auch schon drei vier mal verflucht, dieses Forum gefunden zu haben und dadurch wirklich den Mut zu besitzen anzufangen und weiter zu machen :-)

Viel Erfolg nochmal, wär doch schön, wenn du uns mal eine schöne Horrorstory präsentieren würdest.
Danke, ja das wäre es aber ich näherer Zukunft wohl eher nicht :-( aber wie gesagt, ich mag ihn und deswegen wird er niemals ganz verschwinden. Ich muss nur den passenden Moment finden ihn richtig in Szene zu setzten:-)

Danke für deine lieben und aufmunternden Worte und die ausführlichen Erklärungen. Du hast mir viel geholfen. Ich hoffe nur das ich das in Zukunft auch umgesetzt kriege.

Lieben Dank
Shey :-)

 

Hey Shey,

nette Idee mit viel Potenzial; leider noch viele Flüchtigkeitsfehler.

Die Wärme der Eingeweide umhüllt Jonathans Hände, wie eine Decke und die kalt gewordenen Finger erhalten allmählich ihr Feingefühl wieder, als er beginnt in der Bauchhöhle des Mannes zu graben.
Diesen Satz finde ich stark, stark, um ihn als erstes zu setzen.

Dann rammte er ihm das Messer in den Bauch und schlitzte ihn auf wie einen Fisch.
Wie ein aufgeschlagenes Buch liegt er jetzt vor ihm.
Ist er tot?

»So ist es gut. Wasch sie sauber. Sie werden die schönsten Blumen im Park sein.«
Zu wem spricht er? Zu sich selbst?

Eine gute Leinwand war es. Jung, athletisch, flacher Bauch, definierte Brust und gesunde, kräftige Organe.
"war es"? Wieso war?

und sie sehen aus wie Rosinen, dass würde heute nicht ins Bild passen.
, das

Behutsam, wie du Mutter ihr Baby,
"du Mutter ihr Baby"?

legt er erst die eine Niere, dann die Zweite
die zweite

Ein Würgen riss ihn aus seinen Gedanken. Die Wärme im Bauch weicht einer nassen Kälte, als er sieht, wie sich seine Psychologin im nahen Busch übergibt.
Einfach krank. Beide.

Wie die Samen in einer Sonnenblume schmückt er die drei Organe mit den Leberflecken von den Armen des Mannes.
"mit den Leberflecken von den Armen" klingt unrund.

Den Leberfleck über der rechten Oberlippe des Mannes ließ es, wo er war.
"ließ es"? ließ er?

Er richtet sich auf, betrachte sein Werk von oben.
betrachtet

»Nein, aber das werden sie auch noch verstehen. So wie dieser junge Mann es verstanden hat, was es bedeutete, an einem einzigartigen Meisterwerk mit zu wirken.«
Sie auch
mitzuwirken

Hat "Spaß" gemacht, deinem Prota über die Schulter zu gucken.

Viele Grüße,
GoMusic

 

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