Bumerang
„Du bist wie ein Bumerang.“, sagte er zu mir und lächelte.
„Wieso?“, fragte ich.
„Naja, du kommst immer wieder, auch wenn man es gar nicht mehr vermutet.“
Ich schaute verlegen auf den Boden.
„Ich meinte es im guten Sinne. Ich hätte es nicht verdient. Das war jetzt vielleicht ein komischer Vergleich, aber das kam mir als erstes in den Kopf. Gerade als Anfänger erwartet man nicht, dass das Weggeworfene zurückkommt. Eigentlich hätte ich losgehen und nach dem Bumerang sehen und ihn gegebenenfalls aufheben müssen. Es wäre nicht seine Schuld, wenn er jetzt ganz alleine irgendwo im Nichts herumliegen würde. Ich müsste einen neuen Versuch wagen. Einen Neuanfang. Es wäre nicht okay mir einen Neuen zu holen und den Anderen zu vergessen. Sorry, ich schweife etwas ab. Ich hoffe du verstehst, was ich damit sagen wollte.“
Ich schaute auf und sah ihm ernst in die Augen.
„Ja, ich verstehe.“
Kurze Zeit war es still um uns.
„Ich hoffe du hast ihn nicht vergessen?“, sagte ich und schaute dabei wieder auf den Boden.
„Wen?“, fragte er.
„Den Bumerang…“, antwortete ich.
Er lächelte wieder. „Nein, das habe ich nicht. Und das werde ich auch nicht. Ich will ihn von jetzt an sicher in meinen Händen halten. Ich werde ihn nie wieder wegfliegen lassen. Ich hoffe ich werde ihn nie wieder verlieren.“
Er nahm meine Hand und sah mir in die Augen: „Bitte, bitte gib mir noch eine Chance. Du bist mein Ein und Alles. Es tut mir leid, dass ich das erst so spät gemerkt habe…Ich hoffe es ist nicht zu spät.“
Wieder entstand eine kurze Pause.
Dann umarmte ich ihn und flüsterte: „Versprich mir, dass du bei mir bleibst.“
„Ich verspreche es.“, sagte er leise und eine Träne floss seine Wange hinab.