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Christian Erdreich auf Schatzsuche
Christian Erdreich auf Schatzsuche
Christian Erdreich ging aus dem Haus, um seinen Schatz zu suchen. Jeder Mensch besitzt einen großen Schatz. So hatte Herr Schnabel Christian am Vortag erzählt. Herr Schnabel wohnt eine Tür weiter, zwischen Familie Erdreich und Familie Irgendwie.
Noch vor der Haustür traf Christian seine Mutter „Hast du meinen Schatz gesehen?" fragte er. „Du spinnst wohl ein bisschen", sagte die Mutter ungeduldig und ging Kopf schüttelnd ins Haus.
Christian marschierte weiter die Straße entlang. Da begegnete ihm Sabine aus dem Nachbarhaus. Sie kam aus der Schule. „Ich suche meinen Schatz", sagte er zu Sabine. „Hast du deinen Schatz schon gefunden?" „Meinen Schatz?", fragte Sabine, „du spinnst wohl ein bisschen", antwortete sie und ließ den Jungen einfach stehen.
Nanu, wunderte sich Christian, spinnt man, wenn man seinen Schatz sucht? Da kam ihm Matthias, sein großer Bruder entgegen. Er hatte Mittagspause und wollte nach Hause. Er hatte es sehr eilig. Als Christian ihn fragte: „Hast du meinen Schatz gesehen?", war sein Bruder schon ein ganzes Stück weiter und er hörte nur noch von ferne die Worte „Schatz" und „spinnen". Er kann mir also auch nicht helfen, dachte Christian Erdreich und ging weiter.
Bald kam er an ein Flußufer. Dort saß Herr Schnabel mit seiner Angel und wartete auf den großen Fang. „Herr Schnabel, ich kann meinen Schatz nicht finden und alle sagen, ich spinne." Christian schluchzte ein wenig, denn er hatte sich so auf seinen Schatz gefreut und ein Spinner wollte er auch nicht sein. „Aber Christian", erwiderte Herr Schnabel, „habe ich dir nicht gesagt, dass du deinen Schatz nur bei dir Zuhause finden kannst?" Der Junge schüttelte den Kopf. „Dann habe ich es wohl vergessen," sagte Herr Schnabel. „Geh nur zurück. Vielleicht mußt du etwas wühlen, deinen Unrat beiseite schaffen und Ordnung in deine Sachen bringen, bevor du deinen Schatz finden kannst. Manchmal liegt er auch ganz tief unten im Keller, versteckt unter riesigen Müllbergen. Ohne Arbeit wirst du ihn nicht finden." Nach diesen Worten beschäftigte sich Herr Schnabel wieder mit seiner Angelei.
Christian Erdreich lief nach Hause. Hastig schlang er sein Mittagessen hinunter und machte sich dann an die Arbeit. Er kam ganz schön ins Schwitzen. Was sich doch so alles angesammelt hatte! Aber plötzlich sah er ein Blinken und Glitzern und - er hatte endlich seinen großen, schönen Schatz gefunden.