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Déjà-vu

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24.01.2009
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Déjà-vu

Es war mal wieder einer dieser Tage. Die Wolken hingen tief und es roch nach Schnee, wie eigentlich jeden Tag hier in diesem Teil von Alaska.
Beim Nachhauseweg von der Schule, entdeckte ich ein fremdes Auto in unserer Einfahrt. Es war schwarz, blitzblank geputzt und sah sehr teuer aus. Ich betrat die Küche und sah meinen Vater mit zwei Fremden am Tisch sitzen, sie verhandelten über irgendetwas. Der eine war ungefähr in meinem Alter und der ältere der beiden vermutlich sein Vater. „Hallo, Valerie, das sind James und Vincent Belludi. Sie wollen unser altes Haus kaufen.“ „Das ist ja toll!“, log ich. Ich wollte nicht, dass irgendwer in unserem alten Haus wohnte, schon gar nicht zwei Fremde, die ich noch nie gesehen hatte.
Das Haus erinnert mich noch immer an die Zeit, in der ich noch mit meiner Mum und meinem Dad darin gewohnt habe. Nach dem frühen Tot meiner Mutter, zog ich mit meinem Vater in ein kleineres Haus direkt am Stadtrand und das alte wurde zum Verkauf angeboten. Aber seit fast 5 Jahren steht es jetzt schon leer und wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, dass es irgendwer kaufen wird.
Ich setzte mich noch eine Weile zu ihnen, um was zu essen und ein bisschen zu lauschen, was sie denn verhandeln werden. Während dieser paar Minuten warf mir Vincent öfter so komische Blicke zu und ich wusste nicht, wie ich diese deuten sollte.
Ein paar Wochen später, unser Haus war inzwischen verkauft, ging ich meine Lieblingsstrecke durch den Wald, als ich auf einmal ein Rascheln und Knacken im Unterholz bemerkte. Dann trat 20 Meter vor mir jemand auf den Weg. „Hallo“, rief ich betont freundlich, um den anderen nicht zu erschrecken. Die Person drehte sich zu mir um und ich erkannte Vincent. „Hey“, begrüßte er mich und ging auf mich zu:„Wie geht’s?“ Ich war irritiert von seiner Freundlichkeit und obwohl wir uns erst einmal gesehen hatten, sprach er mit mir, als wären wir gute Freunde.
„G-gut“, stotterte ich, jetzt erkannte ich auch, dass überall Blätter, Zweige und andere Dinge vom Waldboden an seiner Kleidung hingen. „Was hast du denn gemacht?“ platzte es aus mir heraus. Ein bisschen erschrocken von meiner Direktheit wich er ein paar Schritte zurück. „Ich wollte die Gegend erkunden und habe mich dabei etwas verlaufen.“ Etwas skeptisch schaute ich ihn an und dabei fiel mir das erste Mal auf, wie außergewöhnlich er aussah. Er hatte gleichmäßige Gesichtszüge und einen wohlgeformten Mund, seine dunklen Haare vielen ihm neckisch in die Stirn und betonten so seine strahlend blauen Augen, die ich irgendwie dunkler in Erinnerung hatte. Auch sein Körper war nicht von schlechten Eltern, muskulös aber nicht in Bodybilder-Ausmaßen und mit den richtigen Proportionen. Er sah nicht aus wie ein Hollywood-Schauspieler, nicht mal annähernd, aber er strahlte etwas aus, das mir den Atem stocken ließ.
„Das Haus ist wirklich wunderschön“, mit diesen Worten holte er mich in die Wirklichkeit zurück. „Was?“ schreckte ich hoch. „Euer altes Haus ist wirklich wunderschön“, wiederholte er mit einem Schmunzeln. Ich brachte nur ein Lächeln zustande, so überrascht war ich von seinen Worten, unser altes Haus war eigentlich nicht wirklich bemerkenswert, aber so wie er es sagte, klang es, als hätten wir ein Villa zum Verkauf angeboten. Einen kurzen Moment lang sagte niemand etwas. Aber dann durchbrach er die Stille und fragte mich, ob ich vielleicht mit zum Haus kommen möchte, um zu sehen was sie daraus gemacht haben.
Obwohl wir uns eigentlich nur vom Sehen kannten, fühlte ich mich, auf dem Weg zum Haus, richtig geborgen. Der Spaziergang dauerte eine Weile und wir unterhielten uns über alles Mögliche.
Mir blieb der Mund offen stehen, als wir das Haus erreichten. Es hatte einen neuen Anstrich, der klei-ne Teich plätscherte wieder und sogar der Gartenzaun war erneuert worden. Das Haus sah aus wie eine kleine Villa und das edle Auto davor verstärkte diesen Eindruck noch. Aber etwas kam mir ko-misch vor. Es war mitten am Tag, trotzdem waren die Rollläden bei den Belludi’s heruntergelassen und niemand war zu sehen. Beim Betreten des Hauses war alles dunkel und es roch nach Lavendel und abgestandener Luft, eine grausame Kombi. Wir gingen zum Wohnzimmer und trafen auf die an-deren aus seiner Familie. Darunter waren sein Dad James, seine Mum Burga und seine Geschwister Elisa und George. Allesamt hatten sie diesen seltsamen Ausdruck auf ihren Gesichtern. Es kam mir sowieso alles ein bisschen merkwürdig vor, alles war dunkel, nicht mal eine Kerze war angezündet, nur ein paar Sonnenstrahlen drangen durch die Rollläden ins Innere und erhellten ihre Gesichter. Das alles flößte mir Angst ein und ich hatte das Gefühl, als schwebte ich in Gefahr. Zu meinem Entsetzen sollte das nicht mal so abwegig sein. Ich blickte zu Vincent aber auch dieser hatte so ein kaltes Lä-cheln auf den Lippen. Ich wich ein paar Schritte zurück, in Richtung Ausgang. Dann sprachen sie zum ersten Mal miteinander, Worte, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen.
„Auftrag ausgeführt“, sagte Vincent zu den anderen, aber ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. „Es war wirklich nicht schwer, sie hierher zu locken, ein Wort von ihrem alten Zuhause und sie war sofort Feuer und Flamme“, fügte Vince hinzu. Mit schriller Stimme sagte ich schroff: „Könnte mir bitte jemand sagen, was hier los ist!“ „Ach, Valerie, Valerie, jetzt beruhige dich mal, wenn du still bist, werden wir dir alles erklären“, sagte James mit besänftigender Stimme. „Wir sagen dir am besten gleich die Wahrheit“, sprach er weiter. „Wir sind Vampire“, hörte ich ihn, ganz dicht an mein Ohr flüs-tern und wie auf Kommando zeigten alle ihre spitzen Zähne. Für einen Moment setzte mein Herz-schlag aus und ich vergaß zu atmen. „Ihr wollt mich doch veräppeln, oder?“ fragte ich vorsichtig nach, obwohl ich wusste, dass das ganz und gar nicht der Fall war. Mir wurde ganz schwummrig und mir graute vor der nächsten Frage. „Und, was habt ihr mit mir vor?“ Es klang selbstbewusster als mir zu-mute war. Ich hörte jemanden kichern und musste schlucken. „Ach Kindchen, stell dich doch nicht dümmer als du bist.“ „Was machen denn Vampire normalerweise immer so?“ sagte James und kicher-te. „Blu-Blut trinken“, stotterte ich. Sie alle kamen langsam auf mich zu und ich spürte, wie mir die Sinne schwanden.
Dann wachte ich auf und hatte ein dumpfes Pochen in meinem Kopf. Es war wieder dieser Traum, den ich zurzeit häufiger träumte, schon fast jede Nacht. Es passierte immer das Gleiche und ich hatte kei-ne Ahnung, was das zu bedeuten hat. Ich hatte eigentlich überhaupt nichts mit Vampiren zu tun, ich lese kein Buch über sie, wir hatten sie nicht in der Schule durchgenommen und in meiner Freizeit beschäftigte ich mich auch nicht mit ihnen. Und außerdem glaube ich nicht dran – ist doch alles nur ein Mythos.
Als ich am nächsten Tag wieder einmal übermüdet die Schule betrat, hatte es zu schneien angefan-gen und alle strahlten übers ganze Gesicht. Ich freute mich natürlich auch sehr, das heißt nämlich, dass ich bald wieder die Pisten unsicher machen kann und es dann wenigstens nicht mehr regnete.
Im Unterricht nickte ich immer wieder kurz ein, aber Sandy, meine Banknachbarin, bewahrte mich, mit einem schmerzhaften Stoß in die Rippen mehrmals davor, auf die Tischplatte zu knallen. Dann klingel-te es endlich und wir machten uns in Richtung Bushaltestelle auf den Weg.
Zuhause angekommen erblickte ich ein glänzend schwarzes Auto in unserer Einfahrt, es sah aus wie das aus den Träumen, aber ich war mir sicher, dass ich wach war. Als ich dann in die Küche kam um etwas zu essen und meinen Vater zu begrüßen, saß dieser mit zwei Fremden am Tisch und einer davon blickte mich mit strahlend blauen Augen an.

 

Hallo babsara,

Da hat jemand den Film "Twilight" gesehen oder? ^^

Ich muss zugeben, dass mich deine Geschichte nicht sehr angesprochen hat.
Vermutlich liegt dies vor allem daran, dass Vampire sich für mich nicht am Tage draußen aufhalten, das geht mir gegen mein Fantasy-Verständnis - auch übrigens das, was mir am Film "Twilight" überhaupt nicht gefällt und warum ich ihn auch nicht gucken werde ;)
Tagaktive Vampire sind meiner Meinung nach einfach ein No-Go ;)

Zudem ist dein Schreibstil noch ausbaufähig.
Versuche zu vermeiden, einfach nur zu erzählen, was passiert. Versuche dich vllt an Büchern zu orientieren: Wie werden Gefühle dargestellt? Wie wird eine spannende oder gruselige Situation dargestellt und vorher aufgebaut?

Etwas, was ich sehr an Schriftstellern mag, sind Bilder.
Schau dir vielleicht mal an, wie z.B. J.K. Rowling Menschen beschreibt, indem sie sie z.B. mit einer Kröte vergleicht. Finde Vergleichsmöglichkeiten, um dem Leser Gefühle und Situationen, Aussehen und Orte plastischer zeigen zu können.

Das alles flößte mir Angst ein und ich hatte das Gefühl, als schwebte ich in Gefahr.
Vllt so: "Angst machte sich irgendwo in der Gegend meines Herzens breit und plötzlich überkam mich das unbestimmte Gefühl von Gefahr."

Die Grundidee der Geschichte, die eig. gar nicht so schlecht ist, lässt sich gleich viel besser ausbauen und nutzen, wenn die Sprache und die Stimmung stimmt.

Der Leser muss übrigens nicht alles wissen. So kannst du zum Beispiel auf die Aufzählung der Namen der Familie verzichten. Der Leser muss nicht einmal wissen, wer wer ist. Beschreibe sie vllt einfach nur kurz. Ein Mann, eine Frau und zwei Kinder, allesamt blass und etwas seltsam wirkend.

Während dieser paar Minuten warf mir Vincent öfter so komische Blicke zu und ich wusste nicht, wie ich diese deuten sollte.
Das "so" ist in diesem Falle viel zu umgangssprachlich, du kannst es ruhig rauslassen, dann wirkt es nicht so erzählt ;)

Ich denke, wichtig ist, dass du darauf achtest, keine bloße Erzählung zu schreiben, sondern den Leser zu bannen, ihm vielleicht selbst etwas klamm ums Herz werden zu lassen.

Ich hoffe du kannst hiermit etwas anfangen :)

LG, Glori

 

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