Das Anschreiben an den Verlag
Mit dem Anschreiben erhält der Lektor einen ersten Eindruck vom Autor.
Fangen wir mit den Grundlagen an:
Die Aufteilung der Seite sollte zumindest professionell aussehen. Wer es ganz genau machen möchte, kann sich über die DIN 5008 im Internet informieren.
Ich meine jedoch, eine ungefähre Annäherung an diese Norm ist ausreichend, da niemand von einem (Noch-)Hobbyautor die Fähigkeiten einer gelernten Sekretärin erwarten wird. Hingegen wird sehr wohl erwartet, dass ein Autor den Text grammatikalisch korrekt schreiben kann.
Auf keinen Fall einen seitenlangen Brief schreiben. So interessant ist man noch nicht. Eine Länge von einer DIN-A4 Seite sollte ausreichen.
Die Aufteilung der Seite:
Der Text hat einen Abstand vom Seitenrand von 2,5 cm am linken Rand und mindestens 1 cm am rechten Rand. Der obere und der untere Seitenrand sollten 1,69 cm betragen.
Der Briefkopf:
Er enthält die (eigene) postalische Anschrift. Ferner können dort auch die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse angegeben werden.
Der Briefkopf umfasst nicht mehr als 7 Zeilen.
Adressfeld:
Die Empfänger-Anschrift umfasst maximal 9 Zeilen.
Betreffzeile:
Dort erfährt der Leser, worum es in dem Brief geht. Die Zeile wird fett gedruckt und oben wie unten freigestellt. Das Wort "Betreff" wird übrigens nicht mehr verwendet!
Zum Hauptteil:
Text linksbündig (kein Blogsatz). Als Schriften können Arial (11Pixel) oder Times New Roman (12 Pixel) verwendet werden.
Der Text wird schnörkellos und zielgerichtet formuliert.
Hier kann man schreiben, was man für wichtig hält. Vielleicht einige Informationen zur Person wie Alter, Beruf, Bildung oder Ausbildung. Eine Autoren-Vita, falls vorhanden, ist für das Anliegen sehr hilfreich. Eventuell noch ein spannendes Hobby anführen, welches idealerweise irgendwie mit der Geschichte oder einer Hauptfigur zusammenhängt. Aber bitte nur in Stichworten, nicht anekdotenhaft. Bei einer Geschichte über das Bergsteigen genügt es, wenn man erwähnt, passionierter Bergsteiger zu sein. Da bekommt der Lektor auch gleich den Eindruck, dass man weiß, worüber man schreibt.
Selbstverständlich sollte man auch erwähnen, was man überhaupt möchte – Ein Manuskript anbieten. Warum die Story für ein großes Publikum interessant ist. Dazu ist es hilfreich, sich mit den aktuellen Bestsellerlisten vertraut zu machen.
Und warum man ausgerechnet diesen Verlag damit beglückt. Dazu ist es gut, wenn man sich zuvor über das Verlagsprogramm informiert. Sich also bei der Verlagssuche die Frage beantwortet, wo passt mein Manuskript ins Programm.
Kurz erwähnen kann man auch, wie man zum Schreiben gekommen ist. Warum hat man sich gerade für das vorliegende Genre entschieden? Was unterscheidet die Geschichte von anderen? Warum muss der Verlag sie unbedingt in sein Programm aufnehmen?
Bei den Antworten zu diesen Fragen darf man ruhig selbstbewusst auftreten. Man will ja ein Spitzenprodukt verkaufen!
Fußzeile:
Sie enthält Grußformel, Namen und Unterschrift.
Bei der Grußformel immer schön locker bleiben. Wir schreiben hier kein Asylgesuch an die amerikanische Botschaft. Beispiele:
Freundliche Grüße
Beste Grüße
Viele Grüße aus xy-Stadt
Obwohl eine Person nur einmal grüßen kann, werden diese Wendungen oft gebraucht. Besser finde ich, die Einzahl zu verwenden. Mit freundlichem Gruß … usw.
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