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Das eingebildete Hündchen

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23.12.2017
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Das eingebildete Hündchen

Freudig erhob die kleine Mopsdame ihr Köpfchen und schaute die Besucherin im Tierheim erwartungsvoll an. Diese aber schüttelte den Kopf und sagte, dass so ein Schoßhündchen nicht ganz das Richtige für sie wäre. Sie möchte sich gerne nach einem größeren Hund umschauen. Trotzig dachte unsere Hundedame "dann eben nicht", ich bin sowieso viel hübscher als du" und drehte ihr das Hinterteil zu.

Als eines sonnigen samstagvormittags viele Besucher ins Tierheim kamen, dachte sich die Mopsdame, ich versuche es nochmal, und wedelte gekonnt mit ihrem Schwänzchen. Zudem drehte sie sich ein paar mal im Kreise. Dieses zog gleich die Aufmerksamkeit eines jungen Mädchens auf sich, das sich schon lange einen kleinen Hund wünschte. "Sieh mal Mama, ist der nicht süß? Den möchte ich haben!" Die Mutter war auch ganz angetan und bald hatte unsere Mopsdame ein neues schönes Zuhause. Die ersten drei Tage verhielt sie sich mustergültig und legte sich brav in ihr kuscheliges Körbchen, wenn man es ihr sagte. Aber das Essen schmeckte ihr überhaupt nicht. "In meinem früheren Zuhause habe ich aber viel besseres Futter bekommen, das war total lecker. Was ist das bloß für ein Frass? So was bin ich ja gar nicht gewöhnt!", rümpfte das Näschen und ließ alles liegen. Das ging zwei Tage so weiter und ihre Besitzerin machte sich allmählich Sorgen."Warum frisst sie denn nicht", dachte sie bekümmert, das ist doch sehr gutes Hundefutter und gar nicht so preiswert. Komm, wir versuchen es mit einer anderen Sorte, vielleicht schmeckt ihr das besser!", sagte sie zu ihrer Tochter, die auch schon ganz verzweifelt war, das ihr geliebtes Hündchen nichts fraß. Sie kauften noch zwei andere Marken, aber wieder ließ unsere Mopsdame alles stehen und liegen. "Die wird uns noch krank, wenn sie nichts frisst, wir sollten sie mal zum Tierarzt bringen." Da wurde unsere Hundedame plötzlich hellhörig und dachte: "Na, vielleicht kann ich mal ein Häppchen probieren, das sieht ja ganz appetitlich aus und kostete vorsichtig die großen Rindfleischstücke. "Mhm, gar nicht so schlecht", dachte sie und fraß die Hälfte auf, die andere ließ sie liegen, obwohl sie noch Hunger hatte. "Die sollten sich bloß nicht einbilden, dass ich jetzt nur dieses Rindfleisch esse. Da gibt es noch viel schmackhaftere Sachen." Das kleine Mädchen fragte ihre Freundin um Rat, die auch einen kleinen Hund hatte. "Versuch es doch mal mit den Sorten vom Großmarkt, die bieten auch Gourmetfutter an. Ist ein bisschen teurer, aber einen Versuch ist es wert." Gesagt, getan. Erwartungsvoll füllte die Mutter die Fressschale und unserer Möpschen schnupperte erst mal vorsichtig daran. Roch nicht schlecht, mal versuchen, ja das war genau nach ihrem Geschmack, und sie fraß alles auf. Ihrer Besitzerin fiel ein Stein vom Herzen.

Beim Hundefriseur hätte sich fast ein Drama abgespielt, als sie ein Halsband anprobieren sollte, das dem jungen Mädchen recht gut gefiel. Es war rot mit gelben Blümchen darauf. Aber unserer Mopsdame gefiel das ganz und gar nicht und sträubte sich mit aller Macht dagegen. Sie legte die Öhrchen zurück und fletschte mit den Zähnen, so dass die Verkäuferin ganz erschrocken zurückwich. "Sowas habe ich noch nie erlebt! Wohl etwas verwöhnt die Kleine?" "Ja, sie ist etwas eigensinnig und schwierig, aber wir haben sie sehr lieb und wollen nur das Beste für sie", sagte meine Mutter. "Versuchen wir es mal mit dem blauen mit den silbernen Sternchen." Wie durch ein Wunder blieb unsere Mopsdame ruhig stehen und dachte: "Das ist doch schon ganz was anderes. Damit sehe ich doch richtig vornehm aus und die anderen Hunde werden mich darum beneiden." Nachdem sie das Halsband um hatte, wedelte sie glücklich mit ihrem Schwänzchen und machte Männchen. "Na bitte, geht doch!", sagte die Verkäuferin, die erleichtert aufatmete. "Das ist ja nochmal gutgegangen." Stolz und brav trottete unser Möpschen neben dem jungen Mädchen her, als ein großer Schäferhund an ihnen vorbeiging. Neugierig schaute er die kleine Mopsdame an und sagte: "Na, Püppi, du siehst ja richtig schick aus, hast du dich extra für mich so fein gemacht?" "So ein eingebildeter Lackaffe, was will der von mir?!", dachte sie und hob hochnäsig ihr Köpfchen. "Bloß nicht beachten, der ist es gar nicht wert!" und ging seelenruhig und zufrieden neben ihrem Frauchen nach Hause.

In drei Monaten sollte eine Hundeshow stattfinden und Möpschen war sichtlich aufgeregt. Das war doch ein aufregendes Erlebnis und sie würde es allen zeigen, denn Größe hatte nichts mit Anmut und Eleganz zu tun. Da war sie unschlagbar und vielleicht gewinnt sie sogar den ersten Preis. Sie würde die arroganten Afgahnen doch glatt in den Schatten stellen. Wer konnte ihr schon widerstehen!

Ja, Einbildung ist eben auch eine Bildung!

 

Hallo Alima!

Du postest Geschichten tagaus tagein,
doch auf andere gehst du so gar nicht ein.

Ein Feedback will hier jeder gern kriegen,
dürfte auch in deinem Interesse liegen.

Doch dazu solltest du zu anderen Geschichten,
deine Meinung durchaus hier öfter ablichten.

Lässt du das jedoch weiterhin sein,
dann liest deine Storys bald kein Schwein!

Nehmen und Geben kommt hier gleich viel besser an.
Ein frohes Fest wünscht dir hiermit der EISENMANN

 

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