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Das Haus am See

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17.08.2008
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Das Haus am See

Er nahm das Mädchen auf seine Arme.
Während er mit ihr zum Wagen lief betrachtete er glücklich ihren gleichmäßigen Mund.
Sie schlief.
Ihr ebenes Gesicht, ihre glänzenden schwarzen Haare, die blasse, reine Haut...
Behutsam legte er sie auf den Rücksitz seines Autos und stieg vorne ein.
Er trat ins Gas.
Auf keinen Fall konnte er riskieren noch eine Minute länger vor ihrem Haus zu verweilen.
Wenn die Eltern kämen...
Freude breitete sich in ihm aus, ließ ihn erschaudern.
Er drehte den Rückspiegel und beobachtete das junge Mädchen, in seinen schneeweißen Schlafgewändern.
„Du bist mein“ flüsterte er, auf seinen bebenden Lippen zeichnete sich ein glückliches Lächeln.

Er fuhr durch Städte und Wälder, Felder und kleine Vororte, bis in den Morgen hinein.
Die Sonne stand noch tief, der Himmel war lila, die Wolken blau.
Ein merkwürdiges Farbspiel.
Er parkte seinen Wagen und stieg aus.
Tief in den Wald war er gefahren, bis zu seinem Haus.
Es stand vor einem riesigen See, der glitzernde Wellen schlug.
Er öffnete die hintere Autotüre, beugte sich über das kleine Mädchen, das vielleicht 12 Jahre alt war.
Seine blauen Augen blitzten, mit zitternden Händen berührte er ihre Nase, fuhr durch ihr lockiges Haar, über die feinen Augenbrauen.
Sanft hob er sie hoch, seine Muskeln spannten, die Arme glänzten vor Schweiß, das weiße Unterhemd schon völlig durchnässt.
Sein dunkelblondes Haar trug er zurückgebunden, Bartstoppel säumten seine gleichmäßigen, rauen Lippen.
Mit dem Fuß trat er die Türe seines rostigen Autos zu und wankte mit dem Mädchen auf dem Arm in sein Haus.
Sein beschützendes Haus.
Er legte sie auf eine durchgelegene, lederne Couch und lief in die Küche.
Dort öffnete er den Kühlschrank, nahm sich eine Dose Bier kam wieder zurück, setzte sich auf die Couch gegenüber und wartete.
Er betrachtete das magere Geschöpf, legte seinen Kopf zur Seite, konnte seinen Blick nicht von ihr reißen.
Nein, er war süchtig, süchtig nach ihrem Antlitz, ihrem Geruch, ihren Bewegungen...
Schwer atmend lehnte er sich zurück.
Er wurde unruhig...krallte seine Hände in das Leder der Couch, konnte sich kaum noch zurückhalten.
Schweiß perlte von seiner Stirn, er schloss die Augen und stand ruckartig auf.
Keuchend blickte er sich um, rannte zur Türe und aus dem Haus, in die Finsternis des Waldes.

Sein Zeitgefühl blieb aus.
Der Nebel der Nacht bildete sich langsam aber sicher um die Stämme der alten Bäume.
Er schritt durch den Wald hindurch bis er endlich zurück auf die Lichtung kam, in der sein Haus stand.
Erschöpft stütze der die Hände auf die Knie.
Er lief zur Haustüre und ging hinein, blickte zur Couch.
Sie war nicht mehr da.
Ein verzweifelter Schrei entrang sich seinen Lippen und er stürzte aus dem Haus, in sein Auto und trat wutentbrannt ins Gas.

Weit konnte sie nicht gekommen sein.

Dämmerung zog herauf, er blickte auf die Uhr.
Es war schon 21 Uhr abends.
Die Bäume vereinzelten sich und schließlich erreichte er die Straße.
Eine ganze Weile kam nichts.
Irgendwann jedoch tauchte die Tankstelle auf.
Er fuhr mit rasanter Geschwindigkeit und bremste, lies das Auto einfach stehen.
An der Tankstelle befand sich noch eine Bar.
Dort stürmte er hinein und blickte sich um.
Die Männer die vor der Theke saßen grüßten ihn mit Kopfnicken, der Mann hinter der Theke lächelte.
„Mick ! Sieht man dich auch mal wieder. Schon lang nix mehr von dir gehört!“
Doch er überhörte die Begrüßung und quetschte sich zwischen zwei wulstige Männer an die Theke, stieß sie beiseite.
Einer der Männer schrie auf und stieß ihn zurück.
Der Kellner hinter der Bar beschwichtigte ihn und blickte Mick besorgt ins Gesicht.
„Was ist los?“
„War bei euch ein kleines Mädchen? In einem weißen Kleid, mit schwarzen Haaren, ungefähr so groß?“ ,er maß die Größe mit der Hand ab.
„Ja sie ist hinten bei meiner Frau. Aber, hey, gehört die Kleine zu dir?“ schrie er, doch Mick schwang sich schon über die Bar und lief in den hinteren Raum.

Und da saß sie, eine Tasse in der Hand, aus der weißer Dampf stieg.
Die Frau des Kellners hatte einen Arm um sie gelegt und redete auf sie ein.
Das Mädchen schrie auf als sie ihn sah.
„Keine angst“, beschwichtigte sie die Frau.
Mick riss dem Mädchen die Tasse aus der Hand und nahm sie in seine Arme.
Sie begann lauter zu schreien, trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf seiner Brust.
Die Frau lief ihm eilig hinterer und tippte ihn auf die Schulter, die Männer hinter der Theke blickten auf, als er an ihnen vorbei lief.
Doch niemand unternahm etwas.
Er schmiss die Kleine auf den Rücksitz seines Wagens und schloss die Türen ab, bevor sie wieder aussteigen konnte.
Sie weinte und schlug gegen die Fensterscheiben, bis sie zu Bruch gingen und sie sich die Hand aufschnitt.
Blut tröpfelte unaufhaltsam über ihren Arm.
Er blickte wütend in den Rückspiegel und verzog das Gesicht.

An seinem Haus angekommen, packte er sie unter einen Arm und schleppte das Mädchen mit in sein Haus, schloss Türen und Fenster, zog die Vorhänge zu.
Er holte Verband aus einem Schrank in der Küche, zerrte die kleine weiße Hand zu sich her und tupfte vorsichtig die Wunde mit Desinfektionsmittel ab.
Sie begann vor Schmerz zu schreien und wand sich hin und her.
Doch er lachte nur, nahm den Verband und wickelte ihn um ihre Hand.
Als er sie los ließ sprang sie auf und rannte zur Türe, riss am Türgriff, trat gegen die Türe, bis sie schließlich schwer Atmend aufgab und niedersank.
Mick stand auf, blickte von oben auf sie herab und begann zu lachen.
Seine Hände fuhren zitternd über das kleine Gesicht, durch das schwarze Haar, über die blassen Arme, er legte einen Finger unter ihr Kinn und blickte ihr in die Augen.
Er legte den Kopf in den Nacken und lachte, mit seiner dunklen Stimme.
„DU BIST MEIN, DU WIRST IMMER MEIN SEIN“ schrie er aus vollem Leib...
“ICH KANN DICH ZERREISSEN.....
DU GEHÖRST ZU MIR....
ICH WERDE DICH TÖTEN, UM DICH ZU LIEBEN“
Das Mädchen schlug schützend die Hände über den Kopf und saß zusammengekauert da.
Und Mick lachte wankte davon und murmelte vor sich her, lächelte und murmelte.
Er sank nieder auf den hölzernen Boden, vergrub das Gesicht in den Händen und weinte, raufte sich die Haare, schrie, stand auf und schlug gegen die Wand.
Er kicherte in sich hinein, drehte sich um und blickte zu der Kleinen die ihn ängstlich beobachtete.
„Entspann dich... es ist vorbei, du gehörst zu mir.
Entspann dich... es ist vorbei, du kannst nie weg.
Liebe... du bist... meine erste.“
Langsam wankte er auf sie zu und ging in die Hocke, legte liebevoll eine Hand an ihre Wange.
„Ich kann kaum atmen.
Du faszinierst mich.
Du bist... mein Favorit, leg dich hin um zu schlafen“ flüsterte er.
Er stand wieder auf und lachte, schlug mit einer Faust gegen den Türrahmen und lehnte sich mit seiner Stirn dagegen.
„Liebe... so traurig... so kaputt...
Ich habe dich noch nicht verlassen.
so kalt…
Rebellisch, deine Augen sind voll von…
Morgen werde ich wieder gehen,
Liebe...“
Und das Mädchen legte sich hin um zu schlafen, um das alles nicht mehr sehen zu müssen.
Und sie wachte nie wieder auf.

 

Hallo Menschenscheu,

Ich habe immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich ein Erstlingswerk herunterputze, aber es würde dir auch nichts bringen wenn ich etwas beschönige. Daher muss ich leider schreiben: das war nichts. Ich fand die Geschichte weder spannend noch glaubwürdig noch originell, und sie steckt leider auch voller Fehler.
Erstmal verstehe ich nicht, was du mit dieser Formatierung bezweckst, es sieht so aus, als hättest du nach jedem Satz einen Zeilenumbruch gemacht. Das ist genauso schlimm, wie überhaupt keine Absätze zu machen, die Geschichte verliert dadurch jede Struktur.
Den Rest gibt es als Liste:

Ihr ebenes Gesicht, ihre glänzenden schwarzen Haare, die blasse, reine Haut...

Unter einem "ebenen" Gesicht stelle ich mir eines vor, das aussieht als hätte jemand kräftig mit der Bratpfanne zugeschlagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Wort, nach dem du hier gesucht hast, "ebenmäßig" ist.

Er trat ins Gas.

Vielleicht ist das ein regionaler Ausdruck, aber meiner Meinung nach tritt man aufs Gas, oder besser, man gibt Gas.

Wenn die Eltern kämen...
Freude breitete sich in ihm aus, ließ ihn erschaudern.

Vor und nach den drei Punkten muss jeweils ein Leerzeichen stehen. Außerdem kommt das so unvermittelt und ohne Übergang, dass hier der Eindruck entsteht, er würde sich über die Vorstellung freuen, dass die Eltern auftauchen könnten.

Er drehte den Rückspiegel und beobachtete das junge Mädchen, in seinen schneeweißen Schlafgewändern.

Du schreibst später, das Mädchen sei ungefähr zwölf. Als "junges Mädchen" bezeichnet man aber doch eher Mädchen im Teenageralter - das mag nicht unbedingt logisch sein, trotzdem habe ich bei diesem Ausdruck jemanden zwischen 15 und 20 im Kopf, es ist das Vorstadium zu "junge Frau". Davor reicht "Mädchen" aus. Tja, und Schlafgewänder ... Da die Geschichte nicht im Mittelalter spielt, bist du ganz sicher, dass sie nicht bloß ein ordinäres Nachthemd anhat? Und davon womöglich auch nur eins und nicht mehrere?

„Du bist mein“ flüsterte er, auf seinen bebenden Lippen zeichnete sich ein glückliches Lächeln.

es fehlt ein Komma nach der wörtlichen Rede und "ab" am Ende des Satzes

Er fuhr durch Städte und Wälder, Felder und kleine Vororte, bis in den Morgen hinein.
Die Sonne stand noch tief, der Himmel war lila, die Wolken blau.
Ein merkwürdiges Farbspiel.
Er parkte seinen Wagen und stieg aus.
Tief in den Wald war er gefahren, bis zu seinem Haus.
Es stand vor einem riesigen See, der glitzernde Wellen schlug.

All die Landschaftsbeschreibung ist völlig uninteressant und teilweise kitschig (glitzernde Wellen).

Er öffnete die hintere Autotüre, beugte sich über das kleine Mädchen, das vielleicht 12 Jahre alt war.

Zahlen bis zwölf werden in Geschichten immer ausgeschrieben.

Seine blauen Augen blitzten, mit zitternden Händen berührte er ihre Nase, fuhr durch ihr lockiges Haar, über die feinen Augenbrauen.

Und von all dem wacht sie nicht auf?

Sein dunkelblondes Haar trug er zurückgebunden, Bartstoppel säumten seine gleichmäßigen, rauen Lippen.

Warum, abgesehen davon, dass es Bartstoppeln heißt, sollte mich das interessieren? Und wieso kommt diese Beschreibung ausgerechnet an dieser Stelle?

Nein, er war süchtig, süchtig nach ihrem Antlitz, ihrem Geruch, ihren Bewegungen...

Sie liegt auf der Couch (offenbar gegen alle Wahrscheinlichkeit immer noch schlafend), er sitzt gegenüber. Kann er sie von da aus riechen, und bewegt sie sich überhaupt?

Er wurde unruhig...krallte seine Hände in das Leder der Couch, konnte sich kaum noch zurückhalten.
Schweiß perlte von seiner Stirn, er schloss die Augen und stand ruckartig auf.
Keuchend blickte er sich um, rannte zur Türe und aus dem Haus, in die Finsternis des Waldes.

Leerzeichen vor und nach den drei Punkten. Inhaltllich ist mir hier überhaupt nicht klar, was das soll. Er ist bereits so weit gegangen, ein Kind aus seinem Elternhaus zu entführen (was übrigens sehr unglaubwürdig ist, die Gefahr, erwischt zu werden ist so wesentlich höher als wenn er ein Kind im Einkaufszentrum ansprechen würde oder ähnliches, ganz zu schweigen davon, dass er wusste wo das Mädchen wohnt, obwohl er sie nicht zu kennen scheint) - und an der Stelle kriegt er dann einen Anfall von schlechtem Gewissen und rennt vor ihrem Anblick davon? Oder was?

Erschöpft stütze der die Hände auf die Knie.

stützte er

Er lief zur Haustüre und ging hinein, blickte zur Couch.
Sie war nicht mehr da.
Ein verzweifelter Schrei entrang sich seinen Lippen und er stürzte aus dem Haus, in sein Auto und trat wutentbrannt ins Gas.

Na was für eine Überraschung. Bleibt das Balg nicht an Ort und Stelle, wie es sich für entführte Kinder gehört. Er tritt schon wieder "ins" Gas. Und - das ist eine persönliche Abneigung, aber trotzdem: Den Ausdruck "ein verzweifelter Schrei entrang sich X' Lippen" habe ich schon so oft gesehen, dass mir schlecht wird, wenn ich ihn wieder lesen muss. Etwas weniger Abgedroschenes müsste doch zu finden sein.

Weit konnte sie nicht gekommen sein.

Hier komme ich zeitlich überhaupt nicht mehr klar. Als er mit dem Mädchen zu seinem Haus kommt, heißt es:

Er fuhr durch Städte und Wälder, Felder und kleine Vororte, bis in den Morgen hinein. Die Sonne stand noch tief, der Himmel war lila, die Wolken blau.

Das heißt, er kommt frühmorgens bei sich zu Hause an.

Dann, als er in den Wald läuft, heißt es:

Sein Zeitgefühl blieb aus.
Der Nebel der Nacht bildete sich langsam aber sicher um die Stämme der alten Bäume.

Das heißt, er rennt den ganzen Tag im Wald herum, bis es dunkel wird. Selbst wenn das Mädchen auf seiner Couch noch stundenlang seelig schlummert, hätte sie massig Zeit, um von dort zu verschwinden, Leute zu finden, die Polizei zu alarmieren und zu ihren Eltern zurückzukehren - der Rest der Geschichte ab hier macht demnach überhaupt keinen Sinn.

Er fuhr mit rasanter Geschwindigkeit und bremste, lies das Auto einfach stehen.

ließ

„Mick ! Sieht man dich auch mal wieder.

Vor dem Ausrufezeichen kein Leerzeichen

„Keine angst“, beschwichtigte sie die Frau.

Angst groß

Die Frau lief ihm eilig hinterer und tippte ihn auf die Schulter, die Männer hinter der Theke blickten auf, als er an ihnen vorbei lief.

hinterher. Und: Das ist völlig hirnrissig, dass niemand ihn aufhält. Das Mädchen hätte inzwischen mehr als genug Zeit gehabt, um zu erzählen, dass sie entführt wurde. Wenn die Leute nicht schon die Polizei geholt hätten, wären sie zumindest kurz davor, und sie würden ihn keinesfalls einfach mit dem Mädchen verschwinden lassen. Es mag ja sein, dass es gelegentlich Verbrechen gibt, wo niemand eingreift - etwa wenn eine Bande alkoholisierter Skinheads jemanden verprügelt. Aber Kindesentführung ist - auch durch Medienberichte etc., und natürlich weil es der Alptraum aller Menschen ist, die selbst Eltern sind - so stark emotional besetzt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand mit so etwas durchkäme - einem schreienden, weinenden, sich wehrenden Kind. Wenn jemand zu einer Schule geht - "Dein Papi hat mir gesagt, ich soll dich abholen, weil er keine Zeit hat"- und das Kind dann freiwillig mitgeht, dann würde vielleicht niemand Verdacht schöpfen, aber so ist das doch nun wirklich totaler Schwachsinn.

Als er sie los ließ sprang sie auf und rannte zur Türe, riss am Türgriff, trat gegen die Türe, bis sie schließlich schwer Atmend aufgab und niedersank.

atmend

„DU BIST MEIN, DU WIRST IMMER MEIN SEIN“ schrie er aus vollem Leib...
“ICH KANN DICH ZERREISSEN.....
DU GEHÖRST ZU MIR....
ICH WERDE DICH TÖTEN, UM DICH ZU LIEBEN“

Da ist dir irgendwie die Feststelltaste angesprungen ... ernsthaft, alles in Großbuchstaben zu setzen wirkt bloß billig. Um Dinge zu betonen, benutzt man Kursiv. Abgesehen davon, dass die Sätze es keinesfalls wert sind, betont zu werden.

Und das Mädchen legte sich hin um zu schlafen, um das alles nicht mehr sehen zu müssen.
Und sie wachte nie wieder auf.

Ich bezweifle stark, dass sie in dieser Situation einschlafen könnte. Und ich bezweifle, dass er abwarten würde, bis sie schläft, um sie zu töten. Du beschreibst ihn als Psychopathen, der offensichtlich Freude daran hat, das Kind in seiner Gewalt zu haben und er findet es anscheinend geil, wenn sie Schmerzen hat. So ein unspektakulärer Tod im Schlaf ist wohl kaum sein Ding, oder? Das wirkt so, als hättest du dich nicht getraut, wirklich eine Horrorgeschichte zu schreiben ...

Tut mir leid, aber an dieser Geschichte habe ich wirklich nichts gefunden, dass ich gelungen fand. Vielleicht wird es beim nächsten Mal besser.

Grüße von Perdita

 

Hallo Menschenscheu,

auch mir liegt nichts daran, ein Erstlingswerk herunterzuputzen, aber ich muss mich Perditas Kritik anschließen. Ich will dir aber gern sagen, was mir an deiner Geschichte nicht gefallen hat: Bei mir ist vor allem der Eindruck entstanden, dass du dich vor dem Schreiben zu wenig mit deinen Figuren und dem Thema beschäftigt hast. Hier geht es schon los:

Er nahm das Mädchen auf seine Arme.
Während er mit ihr zum Wagen lief betrachtete er glücklich ihren gleichmäßigen Mund.
Sie schlief.
du bist... meine erste.
Wie Perdita es auch schon angemerkt hat, wäre es viel zu riskant, einfach in ein Haus einzudringen und ein schlafendes Mädchen zu entführen. Wenn es deinem Protagonisten speziell um dieses Mädchen geht, solltest du das auch schreiben, denn auch ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass er das Mädchen gar nicht kennt. Wie ist er überhaupt ins Haus gekommen, und warum wacht das Mädchen nicht auf? Hat er sie betäubt? Was macht ihn so sicher, dass die Entführung nicht zufällig von einem Passanten beobachtet wird? Hier machst du es dir mMn zu einfach. Gerade ein Ersttäter würde auf der Suche nach einem geeigneten Opfer wohl eher ziellos durch die Straßen fahren, nach geeigneten unbelebten Stellen suchen, an denen man jemanden überwältigen und unbemerkt ins Auto zerren kann, und dann auf eine passende Gelegenheit warten. Solche Typen sind meistens keine hirnlosen Monster, sondern sie legen sich einen Plan zurecht und spielen ihn in Gedanken hunderte Male durch, bevor sie ihn in die Tat umsetzen. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, und wie du deinen Protagonisten anlegst, bleibt deine Sache, aber so, wie du die Geschichte geschrieben hast, finde ich sie unglaubwürdig.
Schweiß perlte von seiner Stirn, er schloss die Augen und stand ruckartig auf.
Keuchend blickte er sich um, rannte zur Türe und aus dem Haus, in die Finsternis des Waldes.
„War bei euch ein kleines Mädchen? In einem weißen Kleid, mit schwarzen Haaren, ungefähr so groß?“ ,er maß die Größe mit der Hand ab.
Dein Protagonist handelt hier einfach nur hirnlos. Versetz dich mal in seine Lage. Auch wenn er mit sich hadert oder vielleicht sogar ein schlechtes Gewissen bekommen hat: Was wird wohl seine größte Sorge sein? Doch wohl die, dass seine Tat entdeckt und er gefasst wird. Genauso bescheuert ist es dann, in die Bar zu gehen und nach dem Mädchen zu fragen. Selbst wenn man ihn in der Bar kennt (und deshalb Vertrauen zu ihm hat), ist anzunehmen, dass später in den Medien über das Verschwinden des Mädchens berichtet wird. Spätestens dann würde er auffliegen, selbst wenn das Mädchen in der Bar niemanden erzählt hat, dass es entführt worden ist (was äußerst unwahrscheinlich ist). Außerdem: Warum wundert sich niemand in der Bar darüber, dass das Mädchen im Nachthemd dort aufkreuzt? Da stecken einfach zu viele Logikfehler in deiner Geschichte.
Und das Mädchen legte sich hin um zu schlafen, um das alles nicht mehr sehen zu müssen.
Und sie wachte nie wieder auf.
Diese Stelle zeigt mMn am Deutlichsten, dass du dich nur wenig mit der Thematik befasst Hast. Recherchiere mal im Internet. Besonders auf der Homepage von Stephan Harbort kannst du eine Menge über Täterprofil, Fallanalysen und Psychologie nachlesen, aber auch, wenn man „Serienmörder“ oder „Serienkiller“ als Suchwort eingibt, landet man viele Treffer.
Abgesehen davon, dass dein Ende ein völlig untypisches Täterverhalten beschreibt, wirkt es so, als ob du keine Lust mehr hattest oder dich, wie Perdita geschrieben hat, nicht getraut hast. Hier könnte der Horror anfangen, aber indem du einfach schreibst, sie wachte nie wieder auf, würgst du jeglichen Gruseleffekt schon im Ansatz ab. Eine Horrorgeschichte kann durchaus ohne blutiges Gemetzel oder Gewaltdarstellungen auskommen, häufig verstärkt sich die Wirkung sogar, wenn etwas nur angedeutet wird, aber lass deinen Protagonisten doch wenigstens mit der Axt das Haus betreten oder das Brotmesser aus der Küchenschublade holen.

Zu den Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen: Du verlierst dich in allgemeinen Beschreibungen, die scheinbar nur als Drumherum dienen und sonst keine weitere Funktion haben. Du solltest dir überlegen, was für die Geschichte wichtig ist, und was verzichtbar. Wozu ist es zum Beispiel wichtig, dass das Haus an einem See liegt, und dass das Auto deines Protagonisten rostig ist? Beschreibungen können eine Stimmung erzeugen, und aussagekräftige Details können die Figuren charakterisieren. In deiner Geschichte tun sie das (zumindest bei mir) nicht, und dass ist für mich der zweite große Kritikpunkt: Es wollte beim Lesen einfach überhaupt keine Stimmung aufkommen. Das liegt zum Teil auch an Satzaufbau und Wortwahl. Genau wie bei den Beschreibungen und Details ist die Geschichte auch vom Stil her beliebig und allgemein gehalten. Es geht eben immer auch darum, den besonderen, genau passenden Ausdruck zu finden. Auch ein einzelnes Wort kann eine Stimmung erzeugen.

Das war jetzt viel Kritik, aber vielleicht dient sie dir ja als Anregung, dich näher mit dem Thema zu befassen und die Geschichte zu überarbeiten. Oder vielleicht schreibst du sie einfach noch mal neu, denn das Thema gibt durchaus etwas her.

Gruß, Stefan

 

Hey ihr Zwei,
also erst mal viele Dank das Ihr euch die Mühe gemacht habt.
Vorab muss ich dazu sagen, nicht ohne ein Schmunzeln auf dem Gesicht, das diese Geschichte entstand, als ich 14 Jahre alt war.
Ebenso kann ich Euch bei fast all Euren Kritikpunkten nur Recht geben.
Jedoch - und das sage ich aus vollkommen neutraler Betrachtung - muss ich sagen, dass ich damals, als ich diese Geschichte schrieb, absichtlich den Leser einiges nicht wissen lassen wollte. Das regt die Fantasie an. Klar, es fehlen viel zu viel wichtige und bedeutende Details. Und natürlich die Logik. :D
Aber damals schrieb ich mit viel Gefühl, mehr auf "Eingebung", wie ich es nannte. Ich hörte Musik, war bei bestimmten Liedern wie in Trance gesetzt und schrieb auf was sich in meinem Kopf abspielte. Das somit einige Punkte der Nachvollziehbarkeit versanken ist mir klar.
Das der Leser jedoch so viele Punkte nicht versteht und warscheinlich die Geschichte aus einem völlig anderem Blickpunkt betrachtet, ohne Verständnis und nur fixiert auf die Negativen Dinge, das war mir nicht klar.
Aber naja - auf ein Neues ;).

Liebe Grüße.

 

Was ist eigentlich so spannend und interessant daran, hier Geschichten reinzustellen, die man als Vierzehnjähriger, Zehnjähriger oder Dreijähriger geschrieben hat? Wo ist da der Benefit? Dass man bestätigt bekommt, dass man in dem Alter halt noch nicht so tolle Sachen geschrieben hat? Oder dass - sobald man für Aufklärung gesorgt hat - die Kritiker in ihrer Meinung umschwenken und attestieren: "Na, wenn das ein 14jähriger geschrieben hat, ist es geradezu genial!"

Ich warte mal auf den Tag, wo einer nach Erhalt einiger negativen Kritiken uns darüber aufklärt, dass er die Geschichte ja gar nicht selber geschrieben hätte, sondern eigentlich sein Gemüsemann, und der könne eigentlich gar nicht schreiben.

Stell doch mal eine Geschichte rein, die du aktuell geschrieben hast, dann kannst du dich nicht hinter dem Vierzehnjährigen verschanzen, der du einst warst. Es sei denn, du bist heute fünfzehn oder so.

Lass dich nich abschrecken, das musste einfach mal gesagt werden.

Rick

 

Nochmal ich,

also erst mal viele Dank das Ihr euch die Mühe gemacht habt.
Vorab muss ich dazu sagen, nicht ohne ein Schmunzeln auf dem Gesicht, das diese Geschichte entstand, als ich 14 Jahre alt war.
Dann war es also nur ein Spass, die Geschichte hier einzustellen?
Jedoch - und das sage ich aus vollkommen neutraler Betrachtung - muss ich sagen, dass ich damals, als ich diese Geschichte schrieb, absichtlich den Leser einiges nicht wissen lassen wollte. Das regt die Fantasie an. Klar, es fehlen viel zu viel wichtige und bedeutende Details. Und natürlich die Logik.
Fakt ist, das eine Geschichte, die der nachträglichen Erklärung bedarf - also eine, die zu viel offen lässt - fast ausnahmslos eine schlechte Geschichte ist.
Aber damals schrieb ich mit viel Gefühl, mehr auf "Eingebung", wie ich es nannte. Ich hörte Musik, war bei bestimmten Liedern wie in Trance gesetzt und schrieb auf was sich in meinem Kopf abspielte. Das somit einige Punkte der Nachvollziehbarkeit versanken ist mir klar.
Das Argument schützt nicht vor Überarbeitung. Ich verstehe es so, dass du hier lediglich die Rohfassung deiner Geschichte eingestellt hast:thdown:.
Das der Leser jedoch so viele Punkte nicht versteht und warscheinlich die Geschichte aus einem völlig anderem Blickpunkt betrachtet, ohne Verständnis und nur fixiert auf die Negativen Dinge, das war mir nicht klar.
Ich bin nicht auf die negativen Dinge einer Geschichte fixiert, und ich suche auch nicht nach dem Haar in der Suppe. Wenn mir aber an einer Geschichte nichts gefallen hat - was soll ich dann daran loben?

Gruß, Stefan

 

Rick, ja ich bin 16 :D ! Da liegst du gar nicht so falsch. Und Stefan S, die Geschichte habe ich reingestellt da ich genau solche Kommentare hören wollte.
Aber da dies hier ein Kurzgeschichtenforum ist, fange ich am Besten gar nicht erst an weiter zu diskutieren :D!
Passt schon so ^^....

 

Hallo Menschenscheu,

ich muss schon sagen, dass ich mich über deine Antwort geärgert habe. Wenn jemand hier eine Geschichte einstellt, dann gehe ich davon aus, dass die dem aktuellen Stand seines schriftstellerischen Könnens entspricht. Ich habe in meine Kritik Zeit investiert, die ich für das Kommentieren besserer Geschichten hätte verwenden können, weil ich Schreibanfängern helfen möchte, besser zu werden. Und wenn mir dann jemand sagt, dass ihm bewusst ist wie schlecht die Geschichte ist, bedeutet das, dass ich meine Zeit verschwendet habe. Warum hast du die Geschichte nicht überarbeitet, wenn du wusstest, was für gravierende Logikfehler und Mängel sie hat?
kg.de ist nicht zum Abladen des Papierkorbinhaltes da, sondern für Geschichten, an denen die Autoren arbeiten wollen. Ich weiß jedenfalls, dass ich um deine Geschichten zukünftig einen Bogen machen werde.

Grüße von Perdita

 

Na Klasse! Da macht das Lesen, Kommentieren und Kritisieren in diesem Forum doch gleich doppelt soviel Spaß, wenn sich sowas hier umtut!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen.

Zuerst möchte ich gerne etwas Allgemeines loswerden.

Es ist natürlich richtig, den "Meldebutton" zu benutzen, wenn einem etwas an einer Geschichte, oder den dazugehörigen Kommentaren auffällt, was nicht den Regeln von KG.de entspricht, oder sonstwie "falsch" erscheint.
Dafür ist dieser Button gedacht.
Nicht so schön finde ich es allerdings, sich damit zu profilieren, einen Beitrag gemeldet zu haben, nur aus dem Grund heraus, dem Autor eins auszuwischen, und um eventuell noch Zustimmung ernten zu wollen (was ich in diesem Fall nicht unterstelle. Ich meine dies im Allgemeinen).
In diesem Fall hätte vielleicht auch noch ein zusätzlicher, eindeutiger Kommentar - und damit komme ich zu dir, Menschenscheu - gereicht.

Du hast hier sehr ausführliche Kritiken bekommen. Und diese von Leuten, die mit deiner Geschichte nicht sehr viel anfangen können, sie aber trotzdem gelesen und sich mit ihr auseinandergesetzt haben.
Ein 16 jähriger Mensch sollte da vielleicht etwas reifer reagieren, und die Kritiken derer, die sich Mühe machen, nicht mit ein paar unpassenden Sätzen abtun, sondern sich statt dessen mit diesen Kritiken auseinandersetzen.
Ansonsten musst du zukünftig damit rechnen, dass sich niemand mehr für deine Geschichten interessiert, und sie den Leuten einfach am Arsch vorbeigehen.

In diesem Fall finde ich die Meldung des Beitrages allerdings etwas überzogen. Man hätte sicherlich auch nocheinmal hier im Thread einen Denkanstoß in Richtung des Autors geben können.

Zum Schluss noch eine persönliche Anmerkung: Selbstverständlich werden gemeldete Geschichten normalerweise von den Moderatoren nicht in aller Öffentlichkeit auf ihre Meldung hin angesprochen. In diesem Falle allerdings wird die Meldung von dem Mitglied, dass die Geschichte gemeldet hat, öffentlich im dazugehörigen Thread in einem Kommentar bestätigt, weshalb ich da keinen Vertrauensbruch sehe.
Der Inhalt einer jeden Meldung bleibt selbstredend Verschlusssache, weshalb ich an dieser Stelle auch nur auf die eigentliche Meldung eingehe, die von dem Kommentator weiter oben auf sich selbst bezogen wird.
Daher gilt generell: Wer eine Geschichte meldet, und das nicht in einem Kommentar offiziell verkündet, der bleibt selbstredend anonym.

 

xDD Wie lächerlich ^^ und sowas bei "erwachsenen" Menschen? Ohjee...kein Wunder das die Welt so ist wie sie ist :D:D

 

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