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Das Haus an der Klippe

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05.11.2019
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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe war ein gemütliches Haus. Es war gerade groß genug für die zwei Menschen, die darin wohnten und Anna und Tom hießen. Sie konnten darin alles machen, was sie wollten. Es gab ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen öffnete, stand man in einem kleinen Vorraum. Dort fand man genug Platz für Schuhe und Jacken, und auch für den Regenschirm gab es ein kleines Eckchen. Es gab eine kleine Küche, wo die beiden oft leckere Speisen bereiteten, und es gab ein kleines wohliges Wohnzimmer mit dem gemütlichsten Sofa, das du dir vorstellen kannst. Dort gab es kuschelweiche Decken und einen Kamin. An der Wand mit dem Kamin gab es auf der Seite noch eine Tür. Dahinter war das Schlafzimmer, in dem es immer nach frischer Bettwäsche duftete. An der Wand hingen wenige Bilder von Menschen, die den beiden Bewohnern schon immer sehr nahe waren.
Anna und Tom fuhren gerne gemeinsam weg und besuchten auf dem Weg die Menschen auf ihren Fotos. Sie packten dann je nach Jahreszeit ihre Kletter- und Schwimmsachen oder die Snowboardmonturen in ihr Auto und fuhren los. Oft fuhren sie weit weg, manchmal sogar für mehrere Monate. Das ging, weil sie genügsam waren und in ihrem Wagen auch alles hatten, was sie brauchten: ein Bett, Kochzeug, Bücher und ein bisschen Wäsche. Sie hatten schöne Reisen, die sie sehr genossen. Und wenn sie wieder nach Hause kamen, kochten sie etwas leckeres und machten es sich vor ihrem Kamin gemütlich.
Wenn man im Wohnzimmer aus dem Fenster gegenüber vom Kamin blickte, sah man den Wald, der hinter den Wiesen lag. Es war ein schöner Wald, mit vielen verschiedenen Bäumen, die im Frühjahr viele verschiedene Blüten in verschiedensten Formen trugen und im Herbst in allen Farben leuchteten. Dort gingen sie oft hin, um Kräuter oder Pilze zu sammeln, oder Kastanien, wenn sie reif waren. Dahinter sah man die Berge mit ihren Almen und den schroffen Felskanten. Sie waren etwas weiter weg, doch gerne fuhren oder wanderten sie dorthin und erklommen so manche Steilwand.

Wenn man im Schlafzimmer aus dem großen Fenster blickte, sah man den Himmel. Also hauptsächlich den Himmel. Er erstreckte sich bis hinunter zum Horizont, an dem er auf das Meer traf. Das Meer sah man nur ein bisschen, denn es lag unter einer hohen Klippe, die wiederum nur zweihundert Meter vom Haus entfernt war. Oft saßen die beiden an der Klippe, ließen ihre Gedanken über das Meer schweifen und unterhielten sich über das Leben. Wie es sich bewegt und sich verändert, wie es manchen Leuten übel mitspielt und wie es manche bevorzugt. Wie unfair es ist und wie wunderschön es sein kann.
Da saßen die beiden, ganz oben auf der Klippe, vor ihrem Häuschen, umgeben von Bäumen, hinter denen sich die Berge aufreckten. Sie waren noch jung, und sie machten keine Pläne. Sie wollten das Leben genießen, und das taten sie. Sie sahen sich gerne in die Augen und lebten im Moment. Ihr Respekt und ihre Liebe waren groß. Es war zu schön, um nach vorne zu blicken und daran zu denken, dass ihnen dieses Haus nicht gehörte und sie irgendwann weiterziehen mussten. Sie vertrauten darauf, dass das Leben sich gütig erweisen würde und dachten meistens gar nicht daran. Nur manchmal – meistens dann, wenn sie ihre Zeit gerade nicht gemeinsam verbrachten – erinnerten sie sich. Daran, dass das Leben weitergehen wird, dass sie das Haus eines Tages würden verlassen müssen. Dann verdrängten sie diese Gedanken, denn sie waren glücklich im Hier und Jetzt. Von Anfang an hatten sie gewusst, dass sie dieses Haus wohl nur für ein paar Jahre haben könnten und irgendwann weiterziehen mussten. Doch Pläne machten sie keine.
Eines Tages – da hatten sie schon fast drei Jahre in dem Haus an der Klippe gelebt – erfuhren sie, dass sie etwa ein Jahr später ausziehen sollten. Und so nutzten sie weiterhin die Zeit, um in die Berge zu fahren und in den Wald zu gehen, den Garten zu bestellen und auf dem Sofa vor dem Kamin zu kuscheln.

Das Leben der beiden war noch immer schön, und doch war da etwas. Eine Unbestimmtheit schlich sich in den Tag, ein Drücken von innen. Sie mussten irgendwann weiter.
Annas Gedanken entschwanden nun oft über die Berge, wo eine Stadt lag, die sie schon lange kannte. Sie war ihr schon immer ein wenig fremd, und doch fühlte sie sich dort sicher. Die meisten Straßen waren ihr bekannt, die Leute einigermaßen vertraut. Dort könnte sie ohne größere Schwierigkeiten eine neue Arbeit finden, dachte sie, und ihr Leben weiterleben, sicher und ohne Entbehrungen.
Tom saß oft an der Klippe. Wenn man ganz nah heranrückte – was ihm schwerfiel, denn er hatte Höhenangst und im Gegensatz zum Klettern war man ja nicht mit einem Seil gesichert – konnte man am Fuß des felsigen und nur spärlich bewachsenen Abgrunds den Strand sehen. An stürmigen Tagen krachten dort die Wellen an die Felsen und es gab nur wenige Flecken weißen Sandes, die immer trocken blieben. Wenn das Meer ruhig war, erstreckte sich ein weißer, glatter Streifen soweit man sehen konnte bis dorthin, wo die Klippe, der Strand und das Meer in der Ferne zu einem Punkt verschmolzen. Dort war Tom noch nie zuvor gewesen, er wusste gar nicht, wo dieser Strand aufhörte. Er hatte auch noch nie jemanden unten am Strand gesehen, denn es gab eigentlich keinen Weg von der Klippe hinunter.
Die beiden hatten viel Zeit miteinander verbracht und doch merkten sie, dass es sie in verschiedene Richtungen zog. Sie hatte noch immer keine Pläne gemacht, wo und wie sie weiterleben möchten. In ihren Gedanken, die nie ruhten, begannen sie also, ihre Pläne einzeln zu schmieden. Erst sehr vage, doch Anna hing in ihren Gedanken hinter den Bergen und Tom unten unter der Klippe. Die beiden merkten das, ihre Stimmung trübte sich ein, Unbestimmtheit lastete über ihnen. Langsam war es Zeit, aufzubrechen.
Und so kam es, dass sie eines Tages vor die Tür traten und sich in die Augen sahen. Tränen begannen ihnen über ihre Gesichter zu laufen. Sie hielten sich an den Händen und umarmten sich – es war Zeit für den Abschied.
Tom packte seinen Rucksack und ging zur Klippe.

Ich kenne diese Geschichte nur vom Zuhören. Tom hat sie mir erzählt, als ich ihn traf. Ich wohnte damals weit hinter jener Stelle, an der sich Klippe und Meer trafen – auf halber Höhe zwischen dem Strand und der grünen Ebene oben, zu der man erst über eine steile Treppe und dann einen kleinen Schotterweg hinaufgehen kann.
Eines Tages sah ich einen Mann die Treppe heraufkommen, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er hatte etwas zerzaustes Haar, seine Kleidung war alt aber intakt. Er war von sehr schlanker Gestalt und seine Wangen waren etwas eingefallen, doch seine Schritte waren sicher und sein Blick war klar. Als ich ihn fragte, wo er denn herkomme, zeigte er nur hinter sich den Strand hinunter. Er hielt kurz inne, als ob sich ein Gedanke kurz in seinem Kopf festsetzte. Was er denn hier mache, fragte ich ihn.
„Ich suche.“
„Was denn?“
„Mich.“
„Und findest du etwas?“
„Ja, aber nur langsam. Ich brauche mehr Zeit.“
Ich lud ihn zum Abendessen ein. Er erzählte mir von Anna und ihrem Leben in ihrem Häuschen. Wundervolle Geschichten hatten sie gemeinsam erlebt. Wir tranken Wein und sahen auf das Meer hinaus. Wir redeten und lachten, waren amüsiert und erschrocken über das Leben zugleich.
Am nächsten Tag ging er die Treppe zurück zum Strand und setzte seinen Weg fort. Ich sah ihm hinterher, bis er als kleiner Punkt hinter ein paar Felsen verschwand. Da ging ich den Weg hinauf bis zur grünen Ebene und machte mich ebenso auf den Weg. Ich wanderte oben auf der Klippe entlang. Mehrere Schluchten musste ich umgehen oder durchqueren, bis ich auf einer Wiese zwischen den Klippen und dem Wald das Haus entdeckte, von dem mir Tom erzählt hatte.
Als ich dort ankam, trat eine wunderschöne Frau zur Tür heraus.
„Ich habe Tom getroffen“, sagte ich.
Sie sah mich an und lächelte. Dann stieg sie in den vollgepackten Wagen und fuhr weg.
Ich glaube, Anna und Tom haben sich nie wiedergesehen.

 

Hallo @Candy Andy ,

herzlich Wilkommen bei den Wortkriegern.

Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, ich finde deinen Erzählstil sehr angenehm. Dein Text hat etwas märchenhaftes, etwas mystisches und sehr wohltuendes. Es könnte sich um das Vorwort einer Geschichte handeln, eines Romanes vielleicht. Vielleicht ist es auch einfach eine Erzählung, die man sich eben so erzählt, wenn man am Lagerfeuer sitzt und über das Leben sinniert.

Ich will nicht in die Tiefenanalyse gehen, das dürfen gerne andere machen. Im Mittelteil, also als sich der Konflikt herauskristallisiert, hätte ich vielleicht mehr erfahren wollen - vielleicht könnte der Erzähler noch näher an Anna und Tom seien, ein paar Momente erzählen, wo die beiden etwas tun - und merken, dass sie doch noch nicht ganz hunderprozentig Glücklich sind - und eine Veränderung herbeisehnen.

Ich bin mir sicher, dass diese Geschichte unterschiedlich aufgefasst werden wird, mir gefällt sie, diese kleine Erzählung. Ob die Altersgruppe nun etwas damit anfangen wird - keine Ahnung. Vielleicht ist es auch als Text für eine Schulstunde über den Sinn des Lebens gedacht?

Vielen Dank.

Beste Grüße,

Sonne

 
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Hallo @Candy Andy ,

herzlich willkommen hier. :gelb:

Mir gefällt dein Einstand hier auch super. Das alles ist angenehm unaufgeregt, aber nicht langweilig, und von der Erzählstimme her irgendwie eine schöne Mischung aus Melancholie, Nostalgie, Skurrilität und Leichtigkeit. Möglich, dass ich sowas nicht über 10 Seiten gefolgt wäre, aber so hat es eine passende Länge. Ich mag auch generell gern Texte, die längere Zeitspannen umfassen, mit wenig (oder keinem) Dialog auskommen und somit eben tatsächlich 'erzählen', also einen ganz speziellen Blick auf das Geschehen haben (anstatt den Protagonisten quasi ein Mikrophon vorzuhalten).

Schrammt ja auch knapp am Magischen Realismus vorbei, hat so einen schönen Aspekt des Seltsamen (wie die Leute da von hier auf jetzt ihre Häuser verlassen und losziehen), aber man kann eben nicht den Finger drauflegen, das macht die Geschichte sehr spannend. Insgeheim hoffe ich, dass es nicht als Parabel gemeint war, dann würde mich das Ganze wohl eher ärgern (aber ich nehme mir einfach heraus, es nicht als solche zu lesen. .;-))

Klasse, unsentimentaler, aber doch super sympathischer letzter Satz.

So richtig viele Anmerkungen hab ich nicht. Hier könntest du was machen, wenn du magst:

An der Wand hingen wenige Bilder von Menschen, die den beiden Bewohnern schon immer sehr nahe gewesen waren.
[-> Vergangenheit, die bis heute anhält.] Es ist schon klar, dass sich das 'die den beiden' auf die Menschen, nicht deren Bilder beziehen, aber den Satz musste ich trotzdem zwei Mal lesen. Wie wäre es mit: An der Wand hingen Bilder von den wenigen Menschen, die den beiden Bewohnern schon immer sehr nahe gewesen waren. Das 'sehr' könnte auch raus, das denkt man sich schon.
Wenn man im Schlafzimmer aus dem großen Fenster blickte, sah man den Himmel. Also hauptsächlich den Himmel.
Erzähler, die sich zum Schein korrigieren, finde ich nicht so elegant. Wirkt auch ein bissl manieriert. Wenn man im Schlafzimmer aus dem großen Fenster blickte, sah man fast ausschließlich Himmel. Klingt auch nicht toll, aber so in der Art.
Wer soll hier man sein? Ich würde hier die Hausbewohner nennen. 'Man' hat ja - ähnlich wie das Passiv - die Bedeutung, dass nicht bekannt ist, wer das genau ist bzw. die Handelnden verallgemeinert / entpersonalisiert werden - aber in dem Haus geht ja nicht die ganze Stadt ein und aus; und den Leser da so mitreinzuschreiben, passt von der Erzählperspektive auch nicht. Also, nochmal neu: Wenn sie im Schlafzimmer aus dem großen Fenster blickten, sahen sie fast ausschließlich den Himmel.

Ich wünsche dir noch viel Spaß hier, und bin gespannt auf weitere Texte und auf Kommentare von dir.

Viele Grüße,
Katla

 

Hallo @Candy Andy ,

es tut mir leid, aber ich kann dieser Geschichte überhaupt nichts abgewinnen.
Ich frage mich, was diese Perspektive soll, dadurch entsteht eine Art starrer Rahmen, in der die Figuren vom Erzähler hin und her bewegt werden und ich fragte mich die ganze Zeit, wann denn endlich die Geschichte beginnt.
Da wird lauter reichlich belangloses Zeugs berichtet über die beiden Protagonisten und immer, wenn ich denke, aber nun passiert gleich was, dann bekommt das Ganze wieder eine süssliche Drehung und alles ist gut.
Ich frage mich, an welcher Stelle ich einen aufkeimenden Konflikt zwischen den Protagonisten verpasst haben könnte. Ich finde nur diese Stelle:

Das Leben der beiden war noch immer schön, und doch war da etwas. Eine Unbestimmtheit schlich sich in den Tag, ein Drücken von innen. Sie mussten irgendwann weiter.

Das ist aber nur eine vage Andeutung von irgendwas. Der Plot plätschert dahin, ohne dass ich eine besondere Richtung zu fassen bekomme. Alles ist irgendwie schön und gut und doch ist es dann nicht so gut wie es hätte sein können. Soll das die Aussage deiner Geschichte sein?
Ich muss immer an diese Groschenromane denken, in denen der Leser in eine heile Welt entführt wird, in der alles passt und der Leser sich dann in diese Welt hineinträumen kann. Es gibt also durchaus Leser für solcherart von Geschichten, das ist mal gewiss. Aber ich würde ketzerisch sagen, dass bei Rosamunde Pilcher mehr passiert in ihren Romanen als jetzt hier in dieser Geschichte.
Tut mir leid, dass du gerade mit mir ein Exemplar von Leserin erwischt hast, die so rein gar nichts mit diesem Text anfangen kann.
Ich weiß, dass ich leider nur Demotivierendes schreibe, aber vielleicht folgt ja gleich hinter mir ein begeisterter Kritiker und dann sieh mein Feedback einfach als eines, das aufzeigt, dass es eigentlich den einen Leser nicht gibt, sondern wir alle unterschiedliche Schwerpunkte setzen und Wünsche haben.

Lieben Gruß
lakita

 
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Hola @Candy Andy,

Dein Titel spricht mich an, dann lese ich die Prophezeiung von @schwarze sonne:

Ich bin mir sicher, dass diese Geschichte unterschiedlich aufgefasst werden wird, ...
und anschließend die Bestätigung in den Kommentaren von Katla und lakita.

Also muss ich selbst lesen:

Es gab
ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen öffnete, stand man in einem kleinen Vorraum. Dort fand man genug Platz für Schuhe und Jacken, und auch für den Regenschirm gab es ein kleines Eckchen. Es gab eine kleine Küche, wo die beiden oft leckere Speisen bereiteten, und es gab ein kleines wohliges Wohnzimmer mit dem gemütlichsten Sofa, das du dir vorstellen kannst. Dort gab es kuschelweiche Decken und einen Kamin. An der Wand mit dem Kamin gab es auf der Seite noch eine Tür.

Dreimal ‚es gab’ könnte Stilmittel sein, sechsmal finde ich übertrieben.

Snowboardmonturen
Für mein Lesegefühl passt dieses ungeheure Wort nicht zum kuscheligen Erzählstil.

... kochten sie etwas leckeres

... Wald, mit vielen verschiedenen Bäumen, die im Frühjahr viele verschiedene Blüten in verschiedensten Formen trugen ...

Das kann ich als Stilmittel nicht akzeptieren. Ein Autor sollte aus dem Vollen seiner Sprache schöpfen. Und er sollte seinen Text vor der Veröffentlichung gewissenhaft überprüfen.

Dahinter
sah man die Berge mit ihren Almen und den schroffen Felskanten. Sie waren etwas weiter weg, ...

Eines von beiden genügt.

Wenn man im Wohnzimmer aus dem Fenster gegenüber vom Kamin blickte, ...
Wenn man im Schlafzimmer aus dem großen Fenster blickte, ...
Ich finde den Text einfältig und langweilig. Aber zum Einschlafen ist er klasse.
Wenn Du Leser erreichen willst, musst Du ordentlich aufsatteln. Das wird dann nicht – wie es hier den Anschein hat – ‚aus der Feder fließen’, sondern da muss man Gefühle mobilisieren, versuchen, mit Worten Bilder und Stimmungen zu erzeugen und und und ...
Da saßen die beiden, ganz oben auf der Klippe, vor ihrem Häuschen, umgeben von Bäumen, hinter denen sich die Berge aufreckten.
Ach, watt iss dat süß! Zu süß – außerdem hab ich das weiter oben schon einmal gelesen. Kein Text, der mir Freude macht.

... daran zu denken, dass ihnen dieses Haus nicht gehörte und sie irgendwann weiterziehen mussten.

... erinnerten sie sich. Daran, dass das Leben weitergehen wird, dass sie das Haus eines Tages würden verlassen müssen.

Von Anfang an hatten sie gewusst, dass sie dieses Haus wohl nur für ein paar Jahre haben könnten und irgendwann weiterziehen mussten.

Nein, Candy Andy, so geht das auf gar keinen Fall. Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine alte Dame, die alles dreimal sagt – das reicht mir.

Was, zum Teufel, ist denn bis jetzt passiert? Händchenhalten, weiter nix. Bei Deiner schlichten Art zu schreiben verspüre ich als Leser nichts. ‚Schön’, ‚groß’ – das ist zu schlaff, um einen lesenswerten Text zu schaffen. Schau bei Google nach Synonymen für jedes Wort und staune über die ungeahnten Möglichkeiten. Allerdings hab ich den Eindruck, dass Dir Dein Text selbst gut gefällt, und da sind alle Bemühungen vergebens.

Eine Unbestimmtheit schlich sich ...

Unbestimmtheit lastete über ihnen.

Anna hing in ihren Gedanken hinter den Bergen und Tom unten unter(?) der Klippe.
Ich würde es nicht wagen, meinen Lesern einen solchen Satz anzubieten.

... dorthin, wo die Klippe, der Strand und das Meer in der Ferne zu einem Punkt verschmolzen.

In der Ferne verschmelzen Klippe, Strand und Meer zu einem Punkt? Stell Dir das bildlich vor und Du verstehst meine Bedenken. Ich glaube, dass dieser ‚Text’ auf einen Rutsch zusammengeschrieben wurde, weil plötzlich und völlig zusammenhangslos die Stadt auftaucht, dass Dir einfällt, Tom als Bergsteiger hat auf der Klippe Höhen- oder Tiefenangst, Hoppla – ach ja, weil da kein Seil ist. Manometer.

Ich höre hier auf zu lesen. Ich erwarte keine Antwort von Dir. Tut mir leid, aber Lobenswertes konnte ich nicht finden.

Kleiner Tipp: Wenn Du auf einen Kommentar antwortest wie an schwarze sonne:

Vielen Dank für deine präzise Antwort, liebe Sonne! Es freut mich sehr!!

... dann der guten Sitten wegen möglichst mit Anrede und Verabschiedung.

Auch ich verabschiede mich.
José

 
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Hallo Candy Andy

Das Haus an der Klippe war ein gemütliches Haus. Es war gerade groß genug für die zwei Menschen, die darin wohnten und Anna und Tom hießen. Sie konnten darin alles machen, was sie wollten. Es gab ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen öffnete, stand man in einem kleinen Vorraum. Dort fand man genug Platz für Schuhe und Jacken, und auch für den Regenschirm gab es ein kleines Eckchen. Es gab eine kleine Küche, wo die beiden oft leckere Speisen bereiteten, und es gab ein kleines wohliges Wohnzimmer mit dem gemütlichsten Sofa, das du dir vorstellen kannst. Dort gab es kuschelweiche Decken und einen Kamin. An der Wand mit dem Kamin gab es auf der Seite noch eine Tür. Dahinter war das Schlafzimmer, in dem es immer nach frischer Bettwäsche duftete.

Ich mag schlichte Sprache, aber dieser Trauermarsch der schwachen Verben geht mir dann doch zu weit. Tatsächlich habe ich gestern die Lektüre nach dem ersten Abschnitt abgebrochen, denn nicht nur sprachlich, auch inhaltlich (alles ist hübsch und fünfmal klein) habe ich mich nicht gerade in den Text reingezogen gefühlt. Ich hab dann die ersten Kommentare gelesen, war überrascht und habe dem Text noch eine zweite Chance gegeben.

Und ich muss sagen, der hat was. Der liest sich anders als die meisten Texte hier, kaum szenisch, viel Tell, auch die erzählte Zeit ist relativ lang. Und dennoch hat er bei mir was zum Schwingen gebracht. Nicht heftig, aber doch. Das liegt daran, dass der Text einen guten Weg zwischen dem Gesagten und dem Ungesagten findet. Wenn du das sprachlich etwas weniger monton gestaltest, die vielen Wiederholungen eliminierst und Katlas Tipps zum Thema "man" statt "sie" aufnimmst, könnte sich daraus eine feine Geschichte ergeben.

Wenn man ganz nah heranrückte – was ihm schwerfiel, denn er hatte Höhenangst und im Gegensatz zum Klettern war man ja nicht mit einem Seil gesichert –
Das kauf ich nicht. Ich habe in den letzten Jahren eine gewisse Höhenangst entwickelt und kann dir sagen, dass rationale Überlegungen dabei eine geringe Rolle spielen. Klettern steht auf der Liste der Hobbies, die ich unbedingt noch ausprobieren möchte - na ja, es steht gar nicht auf der Liste.

Lieber Gruss
Peeperkorn

P.S. Mein Post hat sich mit dem Kommentar von josefelipe überschnitten. Da doppelt sich im Detail einiges.

 

Alles schon gesagt zu dem kleinen Debut, dass ich mich kurz fassen kann,

lieber Candy Andy -
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Was mir auffällt ist hier

An stürmigen Tagen …
die Endung ...ig, wo üblicherweise ...isch erwartet wird. Vllt. ist die Abweichung landschaftlich bedingt, aber bis dahin meint der Duden „Mithilfe dieser drei Ableitungssilben“, die Nachsilbe -lich wird gleich mitbesprochen, „werden aus Substantiven Adjektive abgeleitet. Dabei heißt -ig so viel wie „das vom Wortstamm Bezeichnete ist vorhanden“ (nebelig = „Nebel ist vorhanden“). Mit -isch werden oft Adjektive aus Substantiven für Lebewesen gebildet (diebisch, künstlerisch), -isch meint dann so viel wie „in der Art einer/eines bzw. wie ein/eine“ (betrügerisch = „in der Art eines Betrügers bzw. wie ein Betrüger“). Aber auch aus anderen Substantivstämmen bildet man mit -isch Adjektive (grammatisch, karolingisch) und hat dann in etwa die Bedeutung „gehört zu“. Am neutralsten ist -lich, das ganz allgemein nur aussagt „hat irgendetwas zu tun mit“ (ärztlich, ärgerlich, rühmlich). Auch Ableitungen von Stämmen anderer Kategorie sind möglich (begreiflich, verletzlich). In einigen Bereichen kann man die Bedeutungen von Doppelbildungen systematisch unterscheiden.“ (Duden | Adjektive auf „-ig, -isch, -lich“)

Erst sehr vage, doch Anna hing in ihren Gedanken hinter den Bergen und Tom unten unter der Klippe.
Ist nicht immer „unten“ unter der Klippe?
Er hatte etwas zerzaustes Haar, seine Kleidung war alt[,] aber intakt.

Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen -
was hätte der auch davon außer einem gebrochenen Genick.

Tschüss

Friedel

 
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Liebe KritikerInnen

Vielen herzlichen Dank euch allen für euer Feedback!

Ich bin erstaunt und erfreut zugleich, dass ihr euch so viel Zeit für meinen Text nehmt, und ich lese eure Kritik sehr gewissenhaft. Es stimmt, ich habe viele Jahre lang nicht geschrieben, und der Text ist in einem Rutsch entstanden. Natürlich taugt der Text nicht zum Drucken, und doch freue ich mich sehr über eure Rückmeldungen! Die werde ich mir wieder und wieder durchlesen, denn ich denke, ich kann sehr viel davon lernen. Und irgendwann kommt bestimmt wieder ein kleiner Text.

Bitte verzeiht, dass ich nicht persönlich auf die Kommentare antworte. Ich bin damit beschäftigt, die Welt zu retten ;-)

Liebe Grüße und DANKE!

Andi

 
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Liebe Candy Andy,

Bitte verzeiht, dass ich nicht persönlich auf die Kommentare antworte. Ich bin damit beschäftigt, die Welt zu retten ;-)
Mensch, da bin ich ja froh, dass keiner hier Wichtigeres zu tun hat als Onlinetexte zu kommentieren! Phew! ;)

Bissl schade, hier geht es durchaus um intensiven Austausch, aber selbstverständlich kannst du das Forum nutzen, wie du möchtest. Ist halt irgendwie nicht so fürchterlich charmant, seinen Kommentatoren zu sagen, du hättest wichtigeres zu tun, als dich mit ihren Anmerkungen zu beschäftigen - warst du denn noch nicht mit Weltretten beschäftigt, als du den Text hier eingestellt hast? :confused:

Either way, ich wünsch dir wirklich und ganz unironisch viel Spaß im Leben. Hübsche Homepage hast du da, viel Erfolg damit! Ich rette jetzt auch ein bissl die Welt. :gelb: #sailtransport


Dass du das Forum als Trampolin für geschäftliche Werbung missbrauchst, ist schäbig.
Ja, an die Möglichkeit, dass die Geschichte letztlich nur als Werbung gepostet wurde, hab ich auch gedacht, hab mich aber entschieden, hier einmal nett zu sein. :lol:

 

War doch eh klar, dass dir das alles hinten vorbeigeht.

Zu vieles wies darauf hin, dass mit Minimal-Aufwand Aufmerksamkeit erzielt werden sollte.

Diese Blümchenverdufter-Sprüche verpesten die ganze Landschaft.

Dass du das Forum als Trampolin für geschäftliche Werbung missbrauchst, ist schäbig.

Trage Blumen im Haar, trink’ Tee, sorge dich um Nepal und mach gute Geschäfte dabei.

Dieses Konzept ist schon jahrzehntealt.

 

Bitte verzeiht. Ich habe das Forum tatsächlich genutzt, um Feedback zu erhalten, für welches ich sehr dankbar bin und mit dem ich mich zu gegebener Zeit (wenn ich das nächste Mal schreibe) intensiever auseinandersetzen werde.
Ich habe kaum Zeit zum Schreiben und wollte dennoch Feedback. Ich wollte nur um Verständnis werben, dass ich mir nicht mehr Zeit genommen habe. Und ich bin stolz auf mein bio-faires Projekt. Wenn Werbung, dann für sowas, hätte ich gesagt. Mach ich aber sicher nicht mehr ;-)
Bitte entschuldigt.

 

War doch eh klar, dass dir das alles hinten vorbeigeht.

Zu vieles wies darauf hin, dass mit Minimal-Aufwand Aufmerksamkeit erzielt werden sollte.

Diese Blümchenverdufter-Sprüche verpesten die ganze Landschaft.

Dass du das Forum als Trampolin für geschäftliche Werbung missbrauchst, ist schäbig.

Trage Blumen im Haar, trink’ Tee, sorge dich um Nepal und mach gute Geschäfte dabei.

Dieses Konzept ist schon jahrzehntealt.


Liebe josefelipe, dein Stereotypisieren ist echt nicht toll. Mein Projekt unterscheidet sich eklatant von solchen ausnutzerischen Konzepten. Ich und andere arbeiten hart, damits läuft, und es bleibt uns fast nix. Keine guten Geschäfte - wir zahlen gute Preise und rechnen uns selbst runter, so dass wir ganz normale Leute erreichen können, die sich normalerweise nicht um nachhaltige Produktion scheren.
Wir zeigen ungeschnitten die Produktionsverhältnisse in unserem Laden und wollen, dass das andere auch machen. Nicht auszudenken, was passieren würde, müssten H&M und Co. dasselbe tun..
Und die Unterstellung, dass ich den Text geschrieben hätte, um hier Werbung zu machen... sehr kurzsichtig.

 

Hallo,

Bleibt doch bitte bei der Geschichte. Wenn ihr euch über eine Webseite etc. austauschen möchtet, dann bitte per persönlicher Nachricht.
Weitere Off-Topic-Kommentare werden gelöscht.
Danke fürs Verständnis.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @Candy Andy,

aus Deiner obigen Reaktion entnehme ich, dass Du eigentlich gar kein Interesse daran hast, an diesem Text zu arbeiten, dabei hätte er, und da beschränke ich mich auf die ersten Zeilen, eine Überarbeitung bitter nötig. Neben den oben aufgezeigten Wiederholungen, gibt es nämlich noch weitere:

Das Haus an der Klippe war ein gemütliches Haus. Es war gerade groß genug für die zwei Menschen, die darin wohnten und Anna und Tom hießen. Sie konnten darin alles machen, was sie wollten. Es gab ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen öffnete, stand man in einem kleinen Vorraum. Dort fand man genug Platz für Schuhe und Jacken, und auch für den Regenschirm gab es ein kleines Eckchen. Es gab eine kleine Küche, wo die beiden oft leckere Speisen bereiteten, und es gab ein kleines wohliges Wohnzimmer mit dem gemütlichsten Sofa, das du dir vorstellen kannst.

Normalerweise lese ich bei sowas nicht weiter und gäbe eine zweite Chance nur im Rahmen der Challenge. Aber wenn Du eh nicht weiter interessiert bist, kann ich mir die auch sparen und mich voller Stolz meinen Projekten zuwenden.

Gruß
Geschichtenwerker

 

@Candy Andy,

auch von mir ein Willkommen im Forum!
Ich finde es mutig, direkt in die Challenge einzusteigen, da diese Beiträge sehr viel Aufmerksamkeit erhalten, was als Rückschluss für den Autor heißt: Er darf/ muss mit vielen auch konträren Reaktionen rechnen. Da bedarf es eines dicken Felles, um nicht mit fliegenden Fahnen die Flucht zu ergreifen.

Ich will dir auch nur ein kurzes Feedback zu deinem Text geben und möchte mich auf zwei Punkte beschränken, die sehr auffällig waren, da schon viel gesagt wurde:
1) Die Sprache. In Bezug auf Wortwahl und Satzbau kommt es mir persönlich zu unliterarisch, zu naiv daher. Vom Es-war-einmal-Duktus her würde das zu einem Märchen passen, nicht aber zu einer Kurzgeschichte. Manche Stellen finde ich sogar schlimm, weil sie mich an Schlagertexte erinnern. Nur mal so eine Stelle:

Oft saßen die beiden an der Klippe, ließen ihre Gedanken über das Meer schweifen und unterhielten sich über das Leben. Wie es sich bewegt und sich verändert, wie es manchen Leuten übel mitspielt und wie es manche bevorzugt. Wie unfair es ist und wie wunderschön es sein kann.
...

2) Die Prämisse. Dein Plot hat was von Vertreibung aus dem paradiesischen Garten Eden, mit einem eklatanten Unterschied: Adam und Eva haben Scheiße gebaut. Sie haben die Frucht vom Baum der Erkenntnis genascht, Zack! Sündenfall, aus die Maus und tschüss.
Deine Protas haben genau nichts gemacht, nichts Verwerfliches (leider), nichts Sündiges (leider) nur Kindergeburtstag und Kuscheln. Und doch:

erinnerten sie sich. Daran, dass das Leben weitergehen wird, dass sie das Haus eines Tages würden verlassen müssen.
Frage: Warum? Wo kommt das her? Wie ist die sich anbahnende Trennung motiviert? Ich lese das Folgende und verstehe es nicht:
Die beiden hatten viel Zeit miteinander verbracht und doch merkten sie, dass es sie in verschiedene Richtungen zog. Sie hatte noch immer keine Pläne gemacht, wo und wie sie weiterleben möchten. In ihren Gedanken, die nie ruhten, begannen sie also, ihre Pläne einzeln zu schmieden.
Im Klartext heißt das: naja, wir müssen in einem Jahr raus, da können wir auch gleich getrennter Wege gehen. Tom will den Strand sehen und Anna will irgendwie zurück in die Stadt. Dein Ernst? Die zwei Schäfchen! Das klingt mir zu fatalistisch, als dass ich es abnehmen könnte. An welcher Stelle ist eine Auflehnung gegen die unmotivierte Vertreibung aus dem Paradies erkennbar? Bedenke, sie haben ein glückliches Leben zu verlieren.

Peace, linktofink

 

Hallo @Candy Andy ,

Das Haus an der Klippe war ein gemütliches Haus. Es war gerade groß genug für die zwei Menschen, die darin wohnten und Anna und Tom hießen. Sie konnten darin alles machen, was sie wollten. Es gab ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen öffnete, stand man in einem kleinen Vorraum. Dort fand man genug Platz für Schuhe und Jacken, und auch für den Regenschirm gab es ein kleines Eckchen.

Ich muss zugeben, dass ich diesen Anfang großartig finde. Diese Detailverliebtheit des Textes stört gar nicht, sondern schafft Atmosphäre.

Auch im Folgenden bin ich über das wiederholende »Es gab« nur gestolpert, weil es so ungewöhnlich ist, dass solche wiederholenden Konstruktionen funktionieren, also die Wirkung entfalten, die der Autor damit bezweckt. Dir ist das wirklich gut gelungen. Auch dieses vom Große ins Kleine gehen, z.B. »Wenn man im Wohnzimmer aus dem Fenster gegenüber vom Kamin blickte, sah man den Wald, der hinter den Wiesen lag. Es war ein schöner Wald, mit vielen verschiedenen Bäumen, die im Frühjahr viele verschiedene Blüten in verschiedensten Formen trugen und im Herbst in allen Farben leuchteten. »

Murren muss ich ja auch:

Also hauptsächlich den Himmel.

Den Satz würde ich streichen. Das erklärt sich durch den folgenden viel schöner.

Sie waren noch jung, und sie machten keine Pläne. Sie wollten das Leben genießen, und das taten sie.

An der Stelle habe ich mich zum ersten Mal gefragt, wovon die beiden eigentlich leben. Ich hatte sie mir bis dahin eher als pensioniertes Pärchen vorgestellt, das halt noch etwas fit ist.

Nur manchmal – meistens dann, wenn sie ihre Zeit gerade nicht gemeinsam verbrachten – erinnerten sie sich.

Über den Satz bin ich irgendwie gestolpert. Arbeiten sie also doch? Und warum erinnerten sie sich dann? Also nur getrennt voneinander? Ich bin mir, nachdem ich alles gelesen habe, nicht so sicher, ob ich das nicht ganz streichen würde. Es ist zwar irreal, dass sie nie getrennt sind, aber letztlich stört es das Bild der harmonischen Zweisamkeit, in der sie eigentlich "Eins" geworden sind. Wenn man das alles metaphorisch sieht, dann braucht es das an dieser Stelle m.E. nicht.

Eines Tages – da hatten sie schon fast drei Jahre in dem Haus an der Klippe gelebt – erfuhren sie, dass sie etwa ein Jahr später ausziehen sollten. Und so nutzten sie weiterhin die Zeit, um in die Berge zu fahren und in den Wald zu gehen, den Garten zu bestellen und auf dem Sofa vor dem Kamin zu kuscheln.

So langsam habe ich das Gefühl, die beiden leiden unter Realitätsverlust. Ich weiß nicht, ob ich hier nicht doch schon etwas "Angst" aufkeimen ließe.

Tom saß oft an der Klippe. Wenn man ganz nah heranrückte – was ihm schwerfiel, denn er hatte Höhenangst und im Gegensatz zum Klettern war man ja nicht mit einem Seil gesichert – konnte man am Fuß des felsigen und nur spärlich bewachsenen Abgrunds den Strand sehen.

Warst Du schon einmal mit Höhenangst klettern? Das Seil bringt da gar nichts … :lol:

Die beiden hatten viel Zeit miteinander verbracht und doch merkten sie, dass es sie in verschiedene Richtungen zog. Sie hatte noch immer keine Pläne gemacht, wo und wie sie weiterleben möchten. In ihren Gedanken, die nie ruhten, begannen sie also, ihre Pläne einzeln zu schmieden. Erst sehr vage, doch Anna hing in ihren Gedanken hinter den Bergen und Tom unten unter der Klippe. Die beiden merkten das, ihre Stimmung trübte sich ein, Unbestimmtheit lastete über ihnen. Langsam war es Zeit, aufzubrechen.

Hier ist mir nicht klar, ob sie das miteinander beredet haben oder jeder seine Pläne schmiedet und man sich so innerlich voneinander entfernt. Das könnte noch sauberer rüberkommen. Bislang haben wir ja keinerlei Kommunikation.

Er hatte etwas zerzaustes Haar, seine Kleidung war alt(,) aber intakt.

Sie sah mich an und lächelte. Dann stieg sie in den vollgepackten Wagen und fuhr weg.
Ich glaube, Anna und Tom haben sich nie wiedergesehen.

Das Ende mag ich. :herz:


Also die Umgebung ist irgendwie skurril, aber ich sehe das Ganze als große Metapher für ein Sich-Auseinanderleben und das hast Du wirklich gut geschildert. Das Sich-Überleben einer an sich guten Beziehung, in der zwei zu eins werden, aber am Ende sich jeder selbst verliert und neu suchen muss. Ich finde da ist auch kein Adjektiv zu viel. Besonders die "kuschelweichen" Decken gefielen mir.

Würde mich freuen, mehr von Dir zu lesen.


Liebe Grüße
Mae

 

Guten Morgen @Candy Andy und herzlich Willkommen bei uns :-)

Ich muss dir leider direkt sagen, dass ich deine Text nicht mag. Die Art und Weise wie du ihn schreibst, dieses durch und durch Beschreibende finde ich sehr anstrengen zu lesen. Ich habe auch nur die ersten beiden Absätze gelesen und dann beschlossen: Nein, es ist einfach nicht mein Text. Es ist mir zu kitschig, zu idyllisch, zu … ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, ich habe einfach das Gefühl es nicht weiter lesen zu wollen.
Ich bin ehrlich, wenn er nicht zur Challenge gehören würde, dann hätte ich mir den Kommentar auch gespart aber ich habe es mir nun mal zu eigenen Challenge gemacht, alle Text zu lesen und zu kommentieren, damit ich nichts verpasse.
Es tut mir also leid dir so einen Kommentar zu hinterlassen.

Es liegt auch gar nicht mal an dem Handwerk des Schreibens, du scheinst viel Phantasie zu haben und ich bin mal gespannt, was es von dir sonst noch so zu lesen gibt, aber der Plot nimmt mich eben nicht mit.
Wie bei Filmen, die einen mögen ihn die anderen finden ihn schrecklich. Eben alles subjektive Meinungen.

Ich werde auf jeden Fall mal wieder bei dir rein schauen, wenn es was gibt :-)

Liebe Grüße
Shey :-)

 

Hallo @Candy Andy

süßer Candy Name übrigens. :) Fast ebenso sweet und aus der Nebelferne kommt deine Geschichte daher, die nach einem Märchen, einer Legende, jedenfalls ziemlich nach 19. Jahrhundert klingt. Besonders wegen des auktorialen Erzählers, der zwar nicht kommentiert, den Handlungsfluss doch mit festen Zügeln steuert. Darin besteht mMn der Hauptmangel, dadurch wirkt der Text wie aus freundlicher Distanz erzählt, ohne sich den Figuren so weit zu nähern, dass sie aus dem Nebel herausragen, ein Antlitz erhalten, das ich verstehen kann.

Andererseits passen solche Legenden auch in die Weihnachtszeit.

Ein paar Stellen habe ich rausgepickt:

Anna und Tom fuhren gerne gemeinsam weg und besuchten auf dem Weg die Menschen auf ihren Fotos. Sie packten dann je nach Jahreszeit ihre Kletter- und Schwimmsachen oder die Snowboardmonturen in ihr Auto und fuhren los. Oft fuhren sie weit weg, manchmal sogar für mehrere Monate.
nach dem bisherigen Duktus des Textes habe ich nicht damit gerechnet, dass die Snowboarden, eher Schlittenfahren oder mit der Gondel zu Gipfeln schweben...

Es war ein schöner Wald, mit vielen verschiedenen Bäumen, die im Frühjahr viele verschiedene Blüten in verschiedensten Formen trugen und im Herbst in allen Farben leuchteten.
bisschen viel viel und besser fände ich's eine Beschreibung des Waldes zu versuchen... übrigens: in allen Farben, echt, ganz schön viele... und womöglich welche, die gar nicht zum Wald passen.

An stürmigen Tagen krachten dort die Wellen an die Felsen und es gab nur wenige Flecken weißen Sandes, die immer trocken blieben.
stürmischen

Ich suche.“
„Was denn?“
„Mich.“
„Und findest du etwas?“
„Ja, aber nur langsam. Ich brauche mehr Zeit.“
beste Stelle, meine ich ernst, der Dialog schwebt zwischen Selbstironie und Naivität

Wundervolle Geschichten hatten sie gemeinsam erlebt.
welche?

Als ich dort ankam, trat eine wunderschöne Frau zur Tür heraus.
„Ich habe Tom getroffen“, sagte ich.
Sie sah mich an und lächelte. Dann stieg sie in den vollgepackten Wagen und fuhr weg.
Ich glaube, Anna und Tom haben sich nie wiedergesehen.
was macht sie wunderschön? Sphärenklangende immerhin, ein hübsches Bild, das du deutlicher ausschmücken könntest.

viele Herbstsonntagsabendgrüße
Isegrims

 

Hallo Candy Andy, ich denke, du wirst nicht mehr groß antworten, aber ich will trotzdem für mich selbst ein Feedback schreiben.
Sehr märchenhaft, sehr kindlich naiv wirkend. Man kann sich überlegen, den Märchentag zu wählen, um die Lesererwartung ein wenig zu steuern. Und eine Art Märchen, jedenfalls etwas sehr Entrücktes ist es, so sehr sind hier die Protagonisten fern von Realität, von Gründen und Motiven. Trotzdem wirkt dein Text vielleicht gerade dadurch, als wollte er etwas Urmenschliches von Verlust und Abschied erzählen.
Ich finde, du hast das Zeug zum Schreiben, denn dir gelingt ein schöner melancholischer Tonfall, der deine Geschichte durchzieht. Trotzdem geht es mir wie einigen anderen Kommentatoren, die Häufung gewisser Adjektive klingt nicht nach gewollter Wiederholung, sondern nach fehlendem Überarbeitungsschritt. Schade.
Viele Grüße von Novak

 

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