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Das Haus gegenüber

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27.06.2001
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Das Haus gegenüber

„Igitt!“ rief Paul aus. „Sex am frühen Morgen, da ist es kein Wunder, das sie jeden Tag mehrere Stunden auf dem Sofa liegt. Sie muss sich ja von den Strapazen erholen.“ Man fasst es nicht, welch verrückte Leute in dem Haus gegenüber wohnen. Geschlechtsverkehr vor dem Frühstück war da noch da harmloseste. Da geschehen noch ganz andere Sachen.
Der alleinstehende Frührentner zum Beispiel, rennt täglich mindestens einmal in die Videothek und leiht sich Pornofilme aus. Leider waren es immer so schlecht produzierte Filme, das Paul mittlerweile keine Lust mehr hatte, dabei zuzusehen. Außerdem wurde es ihm das letzte Mal übel, denn das Ferkel wollte nicht nur seinen Geist durch den dargestellten Beischlaf befriedigen. Nein, er fuchtelte auch noch mit irrsinniger Geschwindigkeit an einem abstehenden Teil, das zu seinem Schoss gehörte, herum. Ein eiskaltes Schütteln durchfuhr Pauls Körper als er an die Bilder dachte die ihm dieser Mann schon einige Male dargeboten hatte.
Da sah er viel lieber der dicklichen, schon etwas älteren Frau aus dem Parterre zu. Die beschäftigte sich nicht mit perversen Aktivitäten, obwohl ihr Lebensstil auch nicht gerade dem Maßstab der Normalität entsprach. Sie besaß nämlich einen Hund, ach was, eine Töhle war es. Hässlich wie die Nacht. Irgendeine Mischung aus Chow-Chow und Bernadiner, mit einem leichten Schuss Zwergziege. Doch Schönheit war in diesem Falle zweitrangig. Denn diese Abart der Vierbeiner hatte Narrenfreiheit, was man von der Tochter der rundlichen Person nicht behaupten konnte. Denn während die bellende Hässlichkeit die besten Leckerbissen zum Verspeisen bekam und nichts zu tun hatte, als zweimal täglich seinen Haufen auf den Gehsteig zu setzen, erging es der jungen Frau in der Wohnung genau anders herum. Ihr Tag begann damit erst einmal das Fresschen für den Liebling der Mutter zuzubereiten, dann musste sie das Frühstück für das Frauchen herrichten und dafür sorgen, das die Wohnung pikobello war. Erst dann durfte sie ihr erstes Mahl zu sich nehmen, das meist nur aus sehr dünnem Kaffee und ein paar Scheiben Brot mit einem Hauch Margarine bestrichen, bestand. Das sie nicht viel bei ihrer Mutter zu Essen bekam erkannte man auf dem ersten Blick. Wäre die junge Dame auch noch mit einem schwarzen Teint behaftet gewesen, hätte man sie zu den Kindern aus der dritten Welt ordnen können, so abgemagert war sie.
Paul konnte das nicht verstehen, er hätte es nie gewagt eines seiner Kinder hungern zu lassen. Allein die Probleme, die er mit seiner Frau bekommen hätte, hätten ihn davon abgehalten.
Jetzt betrat das Ehepaar aus dem zweiten Stock das Haus. Sie kamen gerade von ihrem tägliche Kirchgang zurück. Paul konnte schon jetzt sagen, wie der Tagesablauf der vier Personen war. Sie würden jetzt in ihre Wohnung wandern, die beiden Buben ihre Schulranzen schnappen und zur Schule gehen und die Frau würde sich um den Haushalt kümmern, während der Mann sich auf den Küchenstuhl aus Holz setzen und in einem dicken schwarzen Buch lesen würde. Mittags dann würden die Kinder aus dem Lehrzentrum kommen , sich zu dem Vater an den Tisch setzen die Patschehändchen falten und beten. Dann würde die Mutter das Mittagessen servieren, die Kinder danach ihre Hausaufgaben erledigen und abends gegen achtzehn Uhr würde sich die Familie wieder zur Kirche begeben. Doch das wirklich interessante an diesen Bewohnern war, was geschah, nachdem die Kinder ins Bett gegangen waren. Denn dann wurde die große alte Truhe, die im Wohnzimmer stand und stets verschlossen war geöffnet und mehrere Utensilien hervorgeholt. Darunter waren auch mehrere Peitschen, Handschellen, einige Masken aus Leder und starke glitzernde Ketten.
Die Frau Quetschte sich in ein hautenges Kostüm aus einer Art schwarzen Gummi, während der Mann eine dieser Masken übergestülpt bekam und mit den Handschellen und den Ketten gefesselt wurde. Was dann immer wieder geschieht ist ja schon fast blutrünstig, aber anscheinend verdient dieser Mann so eine Art Züchtigung.
"Naja!" dachte Paul. "Es gibt schon komische Menschen. gut das ich keiner bin!"
Er drehte sich auf der schmale Kante der Dachrinne, lies sich dann fallen, schlug ein paar Mal mit den Flügeln und schwebte von Dannen.

 

Ging so, die Geschichte.
Wenn Du schon mit Schock oder Ekel Effekt arbeiten willst dann finde ich sollst Du auch nicht groß umschreiben wie bei:
Nein, er fuchtelte auch noch mit irrsinniger Geschwindigkeit an einem abstehenden Teil, das zu seinem Schoss gehörte, herum. Am besten Du schreibst einfach, daß er anfing wie wild zu onanieren.

 

Danke für deine Kritik!
Ich finde, das Umschreibungen einfach zu meinen Geschichten gehören. Ich wollte weniger mit Schock oder Ekel arbeiten, als aufzeigen, das solch ungewöhnliche Dinge die in dem Haus geschehen mittlerweile zu unserem Alltag gehören. Also gewöhnlich sind.

 

Danke Anna für seine Kritik, aber ich glaube du hast die Geschichte nicht so verstanden wie ich sie gemeint habe.
Klar habe ich besondere Lebensstandarte ausgewählt, doch ich wollte eigentlich die Story so schreiben, wie geschockt ein Tier über unser Verhalten sein muss.
An deinen Zeilen seh ich aber, das mir das nicht gelungen ist,
Schade!

 

Deine Kritiken bauen einen brutalst auf!
ich glaube ich mit dieser Geschichte hab ich einen Griff ins Klo gelandet!

 

Hallo,

Also erstmal muss ich sagen das es mir Spass gemacht hat deine Geschichte zu lesen. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn du aus der Sicht eines Nachbarn geschrieben hättest der den ganzen Tag am Fenster hockt und spannt. Dieser Spanner denkt dan das die anderen komische Sachen machen nur er natürlich nicht. (Ist nur eine Idee)

Auf jeden Fall ist dir deine "Botschaft" gelungen.

 

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