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Das Haustier

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16.09.2008
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Das Haustier

Das Haustier

Der ältere Herr leckte sich verlegen die Lippen, dann blickte er zu mir. „Ist besser, wenn sie die Tür nicht öffnen. Mautzi mag es nicht, wenn sie gestört wird. Sie schieben einfach morgens und abends eine Portion Futter durch die Stäbe. Die restliche Zeit steht es ihnen frei, zu tun und lassen, was sie wollen. Sie dürfen nur die Wohnung nicht verlassen. Sie ist es nicht gewöhnt, alleine zu sein.“
Durch die vergitterte Tür von Mautzis Zimmer drang ein leises Scharren. Wie Nägel auf einer Glasscheibe.
„Müssen Sie unbedingt die Wohnung abschließen?“
„Ungewöhnlich, ich weiß. Sie müssen mich verstehen. Ich hatte schon Helfer, die ließen alles stehen und verließen das Haus. Mautzi war völlig verstört, als ich zurück kam und ich habe Wochen gebraucht, sie zu beruhigen.“
Er klopfte mir auf die Schulter. „Ist doch nur über Nacht“, drehte sich um und ging. Ich hörte den Schlüssel, der sich im Schloss drehte und mein neuer Job hatte begonnen.

Die Wohnung des Alten bestand aus einem winzigen Zimmer, das zugleich Wohn-, Schlafzimmer und Küche darstellte und dem vergitterten Raum mit Mautzi.
In der Spüle türmte sich schmutziges Geschirr, direkt daneben auf der Kante stand ein winziger portabler Fernseher, wohl das einzige Freizeitvergnügen meines neuen Arbeitgebers. Der restliche Platz des Zimmers wurde von einer schmuddeligen Liege und einem überdimensionierten Metallregal eingenommen, das je zur Hälfte mit zoologischer Fachliteratur und Nahrungspaketen für Mautzi gefüllt war.
An einer der wenigen freien Stellen war ein vergilbtes Foto angepinnt. Eine wesentlich jüngere Ausgabe meines neuen Chefs stand in einem tropischen Dschungel, hielt zwei ältliche nackte Eingeborene im Arm und grinste selbstzufrieden. Im Hintergrund des Bildes war ein Bambuskäfig zu sehen.
Ich legte meine mitgebrachte Decke über die Couch.
In Mautzis Zimmer bewegte sich etwas. Ganz langsam und träge. Ich hatte den Eindruck, dass es ziemlich groß sein müsste. Nachdenklich trat ich an die Gittertür heran. Der Raum dahinter lag im Dunklen und ich konnte nichts erkennen. Die Gitterstangen der Tür waren fast 2 cm stark und standen eng beieinander. Die beiden Riegel, welche die Tür verschlossen, wirkten gewaltig. Ich rüttelte probeweise an einem, rührte sich nicht.
„Du und ich, Mautzi“, sagte ich in die Dunkelheit hinein, „wir werden uns schon verstehen.“
Etwas atmete. Die Züge waren tief und sehr langsam. Ich dachte, dass es erstaunlich war, dass Mautzi dazwischen nicht einfach erstickte.
Nachdem ich eine Zeitlang vor der Tür gestanden hatte, und nichts geschah, trat ich enttäuscht zurück zur Couch, holte meine mitgebrachte Lektüre hervor und versuchte mich zu entspannen.
Es war 5 Minuten nach 16 Uhr und bis zur Fütterung noch 3 Stunden Zeit.
Ein Teil des hohen Honorars für diese Tätigkeit bestünde auch in der strengen Vertraulichkeit, so hatte er mir zu verstehen gegeben. Keine Fragen, aber ein einfacher Job. Bei positiver Entwicklung könnte ich mir auf diese Weise alle 4 Wochen ein ordentliches Sümmchen dazu verdienen. Mein Vorgänger sei leider sehr unzuverlässig gewesen.
Ich betrachtete missmutig den Abwaschhaufen. Was hieß denn positive Entwicklung: Dass ich den Abwasch mit erledigte? – Das konnte er vergessen.
Ich ließ meinen Blick erneut kreisen und mir fiel etwas auf. Es gab keinen Kühlschrank. Es gab auch keine Regal mit anderen Esskonserven. Keinen Brotkorb, kein Obst. Was sollte das? Ernährte sich mein Chef zusammen mit Mautzi von diesen, in weißes Papier eingeschlagenen Fresspaketen, oder ging er auswärts Essen?
Nachdenklich stand ich auf und betrachtete die Pakete. Wie kleine Ziegelsteine waren sie in die untersten Reihen des Regals gestapelt. Ich nahm eines heraus. Es war schwer und irgendwie weich.
In diesem Moment klirrte hinter mir die Gittertür. Ich fuhr herum, die Atemgeräusche schienen auf einmal ganz nah. Aber zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass die Tür nach wie vor verschlossen war. Nur ein Schatten bewegte sich träge im Dunkel.
„Mautzi, dass kannst du mit mir nicht machen“, rief ich dem formlosen Etwas zu. Der Schatten schnaufte heiser und mir fiel auf, dass meine Stimme gezittert hatte.
„Sollte ich den Job behalten, bringe ich das nächste Mal eine Taschenlampe mit“, brummte ich ärgerlich und begab mich zurück zur Liege.
Aber das Atmen blieb nah. Mautzi musste sich direkt hinter der Tür befinden. Ob es mich beobachtete? Eine Zeitlang schaffte ich es tatsächlich, mich auf das Buch zu konzentrieren, aber die seltsamen, unwirklichen Geräusche blieben in meinem Hinterkopf.
Langsam verströmte ihr träger Rhythmus etwas beruhigendes und ich schlief ein.

Mein Schlaf dauerte zwei Stunden. Den Weckruf übernahm ein schrilles Quietschen, dass mich zusammenfahren ließ.
Ich rappelte mich - noch ein wenig benebelt - hoch, trat zur Gittertür und ein eiskalter Schauer durchzuckte mich: Der untere Hebel war gut zur Hälfe zurückgeschoben!
In einer aufbrandenden Panikattacke warf ich mich gegen das Metall und versuchte, den Riegel wieder in seine Ursprungslage zu befördern. Dann spürte ich es. Mautzi war ganz nah, unmittelbar hinter dem Gitter. Ein stechender, undefinierbarer Geruch stieg mir in die Nase.
Quälend langsam begann sich der Verschluss zu bewegen und ich benötigte all meine Kraft. Während ich mich gegen die Tür stemmte, strich etwas sanft über meinen Arm. Ich schrak zurück und für den Bruchteil einer Sekunde sah ich etwas, was eine Lichtreflexion in einem Auge sein konnte.
„Mautzi, was soll das? Was bist du eigentlich?“ flüsterte ich das Etwas hinter dem Gitter an. Einen kurzen Moment standen wir beide starr, ohne zu atmen. Dann hörte ich ein schweres, irgendwie feuchtes Tapsen und das Formlose schien sich in den hinteren Teil seines Reviers zurückzuziehen.
Der Riegel hatte fast seine Anfangsposition erreicht und ich verzichtete darauf, ihn die restlichen Zentimeter zu bewegen. Stattdessen trat ich zurück zur Couch, drehte sie so herum, dass ich die Tür im Auge hatte, überlegte, wie ich die Riegel verkeilen konnte, hatte aber keine Idee.
Es war inzwischen 18:30.

Natürlich war meine Müdigkeit wie weggeblasen. Ich lief ruhelos in dem winzigen Zimmer auf und ab, immer wieder einen nervösen Blick auf die Tür werfend.
Mautzi schien das Interesse verloren zu haben. Die Atemgeräusche kamen nach wie vor aus irgendeinem hinteren Winkel ihres Käfigs und anscheinend regte sie sich auch nicht mehr.
Langsam wurde es Zeit, sie zu füttern. Ich hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, das Päckchen auf meiner Seite kurz vor das Gitter zu legen. Vielleicht bekam ich ja auf diese Weise eine Hand, eine Kralle oder was weiß ich von meinem geheimnisvollen Schutzbefohlenen zu Gesicht. Aber nach der Sache mit dem Riegel war mein Bedarf an Nervenkitzel gedeckt.
Die Fütterungsanweisungen des Alten waren simpel und eindeutig: Ich sollte ein ungeöffnetes Packet mit einem leichten Schwung durch die Gitter stupsen.
Das ganze erschien mir ungefährlich.
Das Futter war ein wenig breiter als der Abstand der Gitterstäbe, aber da es weich war, konnte ich es trotzdem durchpressen. Mit einem satten Ploppen fiel es auf den Käfigboden.
Bruchteile von Sekunden später warf sich ein massiger Körper gegen die Stäbe. So wuchtig, dass die ganze winzige Wohnung erzitterte. Das Paket wurde anscheinend voller Wucht gegen die Wand geschleudert, dass es zerplatzte. Ein blutiger Tropfenregen, der durch die Stäbe rieselte, deutete darauf hin, dass es sich um rohes Fleisch gehandelt haben musste.
Ich stand wie erstarrt vor der Tür, lauschte den gierigen Fressgeräuschen und dem heftigen Schnaufen zu und versuchte erneut, irgend etwas zu erkennen.
Noch lange, nachdem die blutige Mahlzeit geendet hatte, stand ich vor der Tür. Ursprünglich hatte ich geplant, nach der Fütterung meine eigenes mitgebrachtes Abendessen zu mir zu nehmen, aber nach den Erlebnissen war jede Spur von Hunger oder gar Appetit in mir verschwunden.
Fast anderthalb Stunden stand ich vor dem Käfig, lauschte und wartete auf eine erneute Regung des Wesens im Dunkels. Aber es geschah nichts. Die Atemzüge wurden langsam und flach. Offensichtlich hielt es seinen Verdauungsschlaf.
Trotz meiner Anspannung hielt ich irgendwann das Stehen nicht mehr aus und als wirklich gar nichts mehr geschah, setzte ich mich sogar zurück auf die Couch. Ich nahm sogar mein Buch wieder in die Hand, konnte mich jedoch nicht auf seinen Inhalt konzentrieren.
Wahrscheinlich war es schon weit nach Mitternacht. Die Zeit begann sich endlos zu dehnen und irgend wann passierte das, was überhaupt nicht hätte geschehen dürfen: Ich schlief ein zweites Mal ein...

Wenn ich heute an mein Erschrecken über den halb zurückgezogenen Hebel denke, weiß ich, dass er nichts darstellte, im Vergleich zu jenem Schrecken beim zweiten Erwachen.
Diesmal hatte ich gar nichts gehört. Vermutlich war es nur eine warnende Stimme im Kopf, die mich die Augen aufschlagen ließ.
Dass erste, was meine, durch das grelle Licht geblendeten, Augen wahrnahmen, war die weit geöffnete Gittertür. Das zweite war der formlose, aber gewaltige Schatten, der sich hoch über mich aufrichtete.
Woher ich die Fähigkeit und die Kraft zu jenem Reflex hernahm, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht ist dieser Fluchtreflex seit Urzeiten in uns verborgen. In einer einzigen Bewegung sprang ich von meiner Schlafstatt hoch, vorbei an dem seltsam erstarrten Schatten, hechtete durch die offene Käfigtür, riss sie noch im Flug hinter mir zu, griff durch das Gitter und schloss mit einer mir bis heute unbekannten Kraft die Hebel.
In der Pseudosicherheit des Käfigs packte mich entgültig das Entsetzen. Die ganzen erregten Nerven ließen mich jetzt in Stich und ich presste mich an die hinterste Käfigwand, schluchzte und starrte stundenlang apathisch vor mich hin.
Regungslos und umhüllt von den eigenartigen Tiergerüchen der Behausung verbrachte ich die Nacht. Im Wohnzimmer konnte ich immer wieder den grausigen Schatten erkennen, der sich hinter der Couch träge bewegte, aber ich war zu eingeschüchtert, um die Gestalt näher in Augenschein zu nehmen.

Aus meiner Lethargie riss mich erst das Geräusch des Schlüssels im Schloss der Haustür. Der alte Mann kehrte zurück. Und er ahnte nicht, was vorgefallen war. Ich musste ihn warnen. Aber meine Beine weigerten sich, mir zu gehorchen, und als ich endlich mich unter Auferbietung all meiner Kraft und meines Mutes mich zur Käfigtür geschleppt hatte, stand der Alte schon mitten im Zimmer.
Seine Gesicht spiegelte kein bisschen Furcht, eher eine Art Traurigkeit, als er erst zu mir und dann zu dem Schatten blickte und sagte: „Nun hast du es also doch geschafft, nach so endlos langer Zeit. Ich werde dich vermissen, mein Freund. Du hast sie dir deine Freiheit redlich verdient und ich habe ja ein neues Haustier.“
Der Schatten huschte an ihm vorbei und schlüpfte lautlos aus der Wohnungstür..
Endlich wand er sich mir zu. Er nickte, lächelt etwas und meinte: „Ich denke, wir werden eine interessante Zeit miteinander verbringen.“
Ende

 

Hey, mit der Geschichte wollte ich mich bei Euch im Forum vorstellen. Ist so eine Art Testballon, weil ich sonst andere Texte schreibe, aber irgendwie hat es mich alt gereizt, mal was (hoffentlich ein wenig) gruseliges zu machen. Ich hoffe, es ist nicht zu lang, viel Spaß!

Mit dem Namen Mauzi bin ich selbst recht unzufrieden, aber mir ist beislang irgendwie nichts Treffenderes eingefallen.)

***​

Hey Chaos-Tom!

Schreib solche Ergänzungen in Zukunft bitte immer in einen Extra-Beitrag unter die Geschichte. Der erste Beitrag des Threads sollte stets nur die Geschichte selbst beinhalten. Danke!

Na, denn werd ich mal lesen ...

Fisch

 

Hallo schon wieder!

So, nu hab ich die Geschichte gelesen und muss sagen: Das Ende kam unerwartet. Zwar frage ich mich, wie er die Geschichte erzählen oder niederschreiben kann, wenn er noch nicht entkommen ist; oder wie er entkommen ist, um sie zu erzählen. Aber immerhin kam das Ende unerwartet. Ich dachte die ganze Zeit, es würde auf ein "Oha, Mauzi ist ein riesiges, schleimiges Urwaldmonster" hinauslaufen - was nicht sonderlich originell gewesen wäre. Aber so ... ja, das hatte kurz was Beklemmendes. Das ist schonmal ein Pluspunkt.

Aber so richtig vom Hocker gerissen hat's mich leider nicht. Es war alles souverän formuliert, aber eine rechte Spannung oder Neugier kam bei mir nicht so recht auf. Blöderweise kann ich Dir gerade auch gar nicht sagen, was meiner Meinung nach fehlt. Ich denke die ganze Zeit an eine olle Geschichte vom King - "Omi" oder so - in der ein kleiner Junge alleine zuhause auf seine schlafende Oma aufpassen soll. Da passiert auch nix, und man sieht die geheimnislose Oma sogar; trotzdem ist das Ding über die dreifache Länge richtig spannend. Vielleicht kennst Du die Geschichte ja oder kannst sie mal als Hilfestellung zu Rate ziehen ...

Hm, ich bin schon am Ende. Ich bin müde und unproduktiv. Tut mir leid. :)

Kleinkram, wenigstens der sollte helfen:

aus einem winzigen Zimmer, dass zugleich Wohn-, Schlafzimmer und Küche darstellte
das

einem überdimensionierten Metallregal eingenommen, dass je zur Hälfte
das

In Mautzis Zimmer bewegte sich etwas. Ganz langsam und träge und ich hatte den Eindruck, dass
In Mautzis Zimmer bewegte sich etwas; ganz langsam und träge, und ich hatte den Eindruck, dass ...
Läse sich so besser, finde ich. Auf jeden Fall gehört ein Komma hinter "träge".

Ein Teil des hohen Honorars für diese Tätigkeit bestände auch in der strengen Vertraulichkeit
Bestünde, oder?

Dass konnte er vergessen.
Das

Es gab auch keine Regal mit anderen Esskonserven.
kein Regal oder keine Regale.

Ich rappelte mich, noch ein wenig benebelt hoch, trat zur Gittertür und ein eiskalter Schauer durchzuckte mich.
Eigentlich gehören hinter "benebelt" und "Gittertür" auch noch Kommata - dadurch liest sich das aber extrem holprig. Die Sache mit dem Benebelt-Sein würde ich einfach an den Satzanfang stellen.

ein schweres, irgend wie feuchtes Tapsen
irgendwie

... lauschte den gierigen Fressgeräuschen und dem heftigen Schnaufen zu ...

... und wartete auf eine erneute Regung des Wesens im Dunkels.
im Dunkel(n)

Das war's auch schon. Jau, die Geschichte las sich ohne zu holpern eben weg. Das Ende kam unerwartet. Was fehlte, war die Stimmung, die Spannung, das Mitfiebern mit dem Erzähler. So landet es bei mir in der Kategorie "nett". Ich hoffe, Dir kann auch irgendwer noch was Konstruktives dazu sagen. :)

Bis denne,
Fisch

 

Hallo chaos-tom!

Ich schließe mich dem Fisch mal an. Es ist nett geschrieben, aber etwas fehlt. Grusel ist schon da, fein fand ich auch, dass das Monster nie wirklich beschrieben wurde. Mir kams vor, als würde die Erzählung zum Ende hin nachlassen. Das mit der offenen Käfigtür war der Höhepunkt, und danach sackt alles so ab. Ich hätte mir gewünscht, es wäre nochmal, im letzten oder vorletzten Satz, ein wenig Grusel gekommen.

Details:

dann blickte er zu mir: „Ist besser, wenn sie die Tür nicht öffnen.

Er klopfte mir auf die Schulter: „Es ist doch nur über Nacht“

Das passt nicht. Du kannst niemandem "Es ist doch nur über Nacht" auf die Schulter klopfen. Er klopfte und sagte, das geht. Das hat du ein paar Mal.

Schöne Grüße,

yours

 

Hey, danke für Eure Anregungen, eure Meinungen spiegeln in etwa dass ab, was ich schon ein wenig befürchtete hatte. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, was ich ändern kann und welche Richtung ich für die Änderungen einschlagen sollte. Heute habe ich keine Lust mehr, aber morgen schau ich mir den Text noch mal durch.
Vielen Dank auch für die ganzen kleinen Grammatik-Berichtungen, die Sachen korrigier ich.

MFG chaos-tom

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey,
ich schließe mich meinen Vorpostern. Die Formulierung ist schön, aber irgendwie fehlt das mitfiebern.

Das einzige, was mich ein wenig irritierte war: Wieso sind da Stapel von Geschirr in der Spüle, wenn der Herr offenslichtlich auswerts isst?

und hier hätte ich ein es draus gemacht:

Ob sie mich beobachtete?

Aber wie gesagt, im großen und ganzen hats mir gut gefallen. =)

 

Hallo und Willkommen chaos-tom,

mir hat dein Einstand sehr gefallen. Dein Stil ist gut zu lesen, ich bin gespannt, was du noch auf Lager hast!
Die Idee ist auch wirklich gut, ich habe es nicht kommen sehen. Es gibt natürlich einen kleinen Logik-Haken: [Achtung, Spoiler]

Wenn Mauzi kein Monster ist, warum wartet sie (er?) nicht bis der alte Mann weg ist und schreit dann aus vollem Hals: "Schnell, hol die Polizei, er ist ein Psychopath und hat mich hier seit [x Monaten? Jahren?] festgehalten!" ... und schleicht stattdessen stumm und gruselig in ihrem Gefängnis herum? :D

Dieser Gedanke kam mir allerdings erst eine ganze Weile, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, was zeigt, dass sie doch eine Menge Überzeugungskraft entwickelt ... man muss wohl annehmen, dass der Alte mit seinem "Haustier" irgendwas angestellt hat, dass ihm das Sprechen unmöglich macht.

Dass du mit dem Namen unzufrieden bist, kann ich nachvollziehen, aber ich denke, das passt schon so - es muss ja ein Name sein, der einen sofort an ein Haustier denken lässt, und ich finde es auch gut, dass es so ein unpassend niedlicher Name ist, für etwas, das dem Protagonisten die ganze Zeit groß und unheimlich vorkommt. Außerdem beleuchtet dieser Name auch, wie der alte Mann tickt :).

Etwas anderes, das mich ein bisschen gestört hat, waren die Fresspakete für Mauzi. Ich meine, ich bin Vegetarier, ich kenn mich da nicht so aus, aber rohes Fleisch, das nicht tiefgefroren ist, das hält sich doch höchstens ein bis zwei Tage, oder? Und der bewahrt da mehrere Pakete in einem Regal auf, bei Zimmertemperatur? Dann würde Mautzi wahrscheinlich ziemlich schnell an Lebensmittelvergiftung eingehen, und der Geruch in der Wohnung würde den Protagonisten bestimmt Verdacht schöpfen lassen.
Also entweder du spendierst dem alten Mann eine Tiefkühltruhe, oder du lässt offen, was sich in den Paketen befindet (das hätte was für sich, finde ich - ein Vieh, das mit irgendetwas weichem, undefinierbarem gefüttert wird, könnte erst recht alles mögliche sein :D).

An der Sprache gab es nichts auszusetzen, zumindest nichts, was Fischstäbchen nicht schon gefunden hat :)

Grüße von Perdita

 

@ Nakio
Dass mit dem fehlenden Mitfiebern kann ich (leider) nachvollziehen, bin selber der Meinung, dass der Geschichte da noch etwas fehlt. Den Stapel Geschirr nehme ich in meine Änderungsliste auf.

@ Perdita
Macht mir Hoffnung, dass du meine Geschichte interessant findest. Insgesamt denke ich, dass ich die kleinen Logiklöcher gut stopfen kann, ob ich dem ganze etwas mehr Spannung verleihen kann, weiß ich noch nicht.

(Bin allerdings gerade von meiner Freundin zum Spazierengehen überredet worden, wird also nichts heute mit dem Überarbeiten.)

MFG chaos-tom

 

Also mir hat Deine Geschichte besser gefallen als ein paar, die ich vorher las, gerade weil Du ohne Gemetzel auskommst. Ein leichtes Gruselgefühl kam schon auf bei mir und ich fand die Wende am Schluß auch wieder gut, nachdem ich schon die übliche "Der Aufpasser ist das Futter"-Variante erwartet hatte und, nachdem Du klar gestellt hattest, daß der Prot. die Nacht überleben wird, den üblichen Kampf mit Flucht o.ä.
Natürlich bleiben, wie fast immer, die Fragen, wie so etwas "gut gehen" kann, ohne daß der junge Mann alsbald vermisst wird oder versucht zu fliehen, sich bemerkbar gegen Nachbarn macht usw. usf.

 

Hab die Geschichte etwas bearbeitet und ein paar beanstandete Stellen herausgenommen und einige Sätze umgestellt. Zu den Kritikpunkten "Rohes Fleisch von Perdita und und "Spüle" von Nakio bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie und ob ich's ändern werde.

 

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