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Das Leben einer Amöbe

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05.12.2002
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Das Leben einer Amöbe

Die Wörter waren: Griespudding, lachen, grau, Seeschwalbe, Amöbe

Eine Kindergeschichte von Anja Albus
Das Leben einer Amöbe

Halli und Hallo ihr lieben Kinder. Ihr werdet es nicht glauben, was ich bin. Man nennt mich eine Amöbe.
Was das ist? Fragt ihr euch? Nun, wir Amöben sind klein und ich meine nicht klein wie vielleicht eine Mücke, oder ein anderes Insekt, nein, wir sind so klein, dass ihr Menschen uns nur sehen könnt, wenn ihr ein riesengroßes Mikroskop zur Hand nehmt und da hindurchseht. Die kleinen grauen Tierchen, die ihr dann unter Umständen zu Gesicht bekommt, das sind wir Amöben. Alles klar jetzt?
Gerne möchte ich euch mehr von meinem Leben erzählen. Denn ich wohne nicht in einem Haus, habe keinen Garten und gehe auch nicht zur Schule, nein, ich wohne mit tausend meiner Art in dem Darm eines Vogels, um genauer zu sein, in einer Seeschwalbe.
Das ist aber ein komischer Ort, um darin zu wohnen, denkt ihr jetzt wohl, aber es ist bestimmt nicht der Schlechteste! Dort ist es warm, weich und flutschig und da ich keine Augen habe, ist es auch nicht weiter schlimm, dass ich mein Leben in ewiger Dunkelheit verbringen muss. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, was es hier Leckeres zu essen gibt! Nur Gesundes kommt bei uns auf den Tisch, Fisch, Seetang, Muscheln und andere Leckereien, von denen ihr sowieso keine Ahnung habt. Aber ich muss zugeben, es würde mich auch mal reizen, leckeren Griespudding, süße Schokolade und salzige Chips zu essen. Aber ihr wisst ja, man soll immer mit dem zufrieden sein, was man hat.
Aber jetzt möchte ich euch doch gerne von meinem größten Abenteuer berichten. Denn ich lebte nicht immer in diesem Seevogel, der mich herrlich durch die Lüfte trägt, nein. Wie ich hierher gekommen bin, will ich euch nun berichten.

Mein Leben begann, wie das jeder Amöbe beginnt. Meine Mama dachte, sie wäre nun reif sich zu teilen und so machte sie „blob“ und ich war da. Ich bin einfach aus ihr herausgeschlüpft und sah sofort so groß und grau aus wie sie. Denn bei uns Amöben ist es nicht so kompliziert mit dem Babys kriegen wie bei euch Menschen. Umständlicher als das Bringen durch den Klapperstorch kann doch eine Fortpflanzung wirklich nicht sein. Man stelle sich das mal bei uns Amöben vor. Schließlich werden täglich von uns Abermillionen geboren. Da wären die Klapperstörche wohl restlos überfordert.
Nun gut, darüber können wir ja ein anderes Mal diskutieren. Ich wollte euch ja noch von meiner aufregenden Reise erzählen.
Wie gesagt, ich war kaum auf dieser Welt und hatte gerade damit begonnen, den Darmabschnitt, in dem ich lebte, genauer zu erkunden und mich über die herrlichen Leckereien herzumachen, die hier überall verstreut rumlagen, als ich plötzlich von einem rauschendem Wind erfasst wurde, der mich schnell von meiner Mama wegtrug. Ihr denkt jetzt sicherlich, wie traurig ich gewesen sein muss und ich gebe tatsächlich zu, so ganz einerlei war mir der unfreiwillige Flug wirklich nicht. Immer weiter trug er mich fort aus meinem gemütlichen Stück Darm, hoch und runter, durch alle Windungen hindurch. Doch ich war nicht allein. Viele meiner Familie wurden gepackt und mitgerissen. Mein Bruder strampelte hilflos links von mir, mein Onkel rechts. Wir riefen und jammerten, doch es half nichts. Mit unseren kleinen kurzen Ärmchen und den winzigen Füßchen hatten wir kaum eine Chance, uns irgendwo an den glitschigen Darmwänden festzuhalten.
Dann tat es ein mächtiges Geräusch, etwas so, „Puuuuupppp“, nur halt viel lauter. Plumps, wurde ich von meiner Heimat hinausgespült in die kalte und helle Natur, wie ich sie doch überhaupt nicht leiden konnte.
Mein Onkel, der noch immer an meiner Seite war, berichtete mir, dass jetzt wohl das Schlimmste geschehen sei, was einer Amöbe wie mir nur geschehen konnte. Das Wirtstier, welches wir bis dahin unser Zuhause genannt hatten, musste einen Pups gelassen und uns damit aus seinem Darm herausbefördert haben. Man stelle sich das vor! Einfach so aus seiner Heimat vertrieben zu werden. Mir war so bang zumute, dass ich mich an den nächsten festen Gegenstand heftete, der in meiner Reichweite zu sehen war. Und ich muss zugeben, dies rettete mein Leben. Denn was ich nicht wusste, ich klammerte mich damals an einen Kirschkern, der von meinem Geburtswirtstier, einer Kuh, einfach unverdaut ausgeschieden worden war.
Doch nun eilte meine Rettung mit großen Schwingen herbei. Ich konnte es zwar nicht sehen, denn wie ich euch ja schon berichtet hatte, besitze ich keine Augen, aber ich spürte die kalte Luft, die mein geflügelter Freund beim Anflug aufwirbelte. Dann hackte der spitze Schnabel der Seeschwalbe nach dem Kirchkern, wahrscheinlich dachte sie, es wäre etwas Fressbares, und ich landete auf der Zunge des Vogels, die mich sanft und warm umfing. Abwärts ging es durch den Magen in den Darm hinein, wo ich seither mein Leben friste.

Doch nun, wo ich bereits drei Tage alt bin und ich möchte kein Lachen von euch hören, denn für eine Amöbe ist das schon ein beträchtliches Alter, habe ich mich bereits zigtausend Mal geteilt und somit beträchtlich zur Erhaltung meiner Art beigetragen. Jetzt bin ich reif für mein Ableben geworden. Ich hoffe, ihr seid nicht traurig, aber bedenkt, dass täglich Abermillionen neue von uns geboren werden und wenn jede so alt werden würde, wie ihr Menschen es werdet, wäre wohl bald kein Platz mehr für uns alle auf diesem Planeten.

 

Hi friedfertig,

hmm...ich muss zugeben, dass mich Deine Geschichte nicht so sehr angesprochen hat - was sicher auch mit daran liegt, dass es eine Kindergeschichte ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie, einer Gruppe von Kindern vorgelesen, sicher spaßig ist (vor allem bei den ekelhaften Stellen). Man kann sie sicher auch unter einem leicht pädagogischen Licht sehen - oder sie weckt einfach nur die Neugier eines Kindes auf diese mikroskopische Welt. Was Kinder angeht, gibt es sicher andere, die das besser beurteilen können.
Für mich als Leser war einfach nicht so viel dahinter, nett, aber nicht mehr.

Zwei Sachen:

Abendteuer
Abenteuer

zischtausendmal
100%ig kann ich es auch nicht sagen, aber ich glaube, Du meinst 'zigtausend Mal'.


Gruß, baddax

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Baddax,

danke für das Lesen meiner Geschichte. Klar, ich weiß, die Geschichte ist nicht der Hit, das gebe ich selbst zu. Und wenn ich ehrlich bin, ich weiß noch nicht mal, ob Amöben im Darm von irgendwelchen Tieren leben, aber was Besseres ist mir zu den Wörtern nicht eingefallen und ich finde, es waren recht schwierige Wörter, die dort vorgegeben waren.
Trotzdem, eigentlich habe ich mein Ziel doch nicht ganz verfehlt, mir ging es hauptsächlich darum, Kindern eine Lächeln abzuringen, bei der Vorstellung, wie denn die kleine Amöbe mit einem Pups durch den Darm fliegt. Und die Sache mit den Klapperstörchen, finde ich persönlich auch noch recht witzig.

Trotz allem, auch ich denke, die Geschichte ist nicht so berauschend, aber jeder der meckert, soll erst mal versuchen, eine bessere Geschichte aus den Wörtern zu machen! (das soll keine beleidigte Bemerkung auf Deine Kritik sein, ich will nur verdeutlichen, daß das wohl nicht so einfach ist)

Liebe Grüße
Anja

 

Das Kinder sich freuen werden glaube ich auch. Dafür ist die Geschichte allemal gut.
Und die Wörter sind sicher nicht leicht ... mir fällt dazu im Moment nichts ein, was ich schreiben würde (ich hätte es wohl auch nicht probiert ;) ).

Gruß, baddax

 

Hej friedfertig!

Ich fand Deine Geschichte ganz niedlich, aber teilweise finde ich Deine AMöbe zu stark vermenschlicht.
Klar, irgemdwie muss die Amöbe sich den Kindern begreiflich machen, aber Du lässt sie ständig Begriffe nutzen, die sie nicht kennen kann und Lebensumstände schildern, die für eine Amöbe buchstäblich zu groß sind, um von ihr wahrgenommen werden zu können.

Komisch finde ich auch, dass sich Amöben zwar einfach durch Teilung vermehren, Du aber trotzdem von Mutter, Vater, Geschwistern, Onkel etc. sprichst. Das passt nicht so recht. Wenn Du das umformulierst und zum Beispiel "die Amöbe, die gestern aus meiner Herkunftsamöbe entstnad" o.Ä. schreibst (nur nicht so plump, wie ich das grad gemacht hab), dann würde das meiner Meinung nach dem Verwandtschaftsgrad von Amöben besser entsprechen.

Manche Stellen sind allerdings herrlich witzig geraten, was mich gleich wieder entschädigt hat! :)

Ich habe übrigens die Herausforderung angenommen und zu den gleichen Wörtern etwas geschrieben (Sturm der Erinnerung), Du darfst mich also auch verreißen! :D

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

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