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Das Mädchen und der Hund

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29.03.2003
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Das Mädchen und der Hund

Das kleine Mädchen saß da, in ihrem Zimmer, fühlte sich allein gelassen und weinte vor sich hin. Heute ist ihr Papa ausgezogen und obwohl die Mama immer gesagt hatte, das sei nur eine Sache zwischen Erwachsenen und das hätte nichts mit ihr zu tun, verstand sie es dennoch nicht. Natürlich hatte sie ihre Mama noch, der Papa war sonst auch immer viel weg, aber das ist etwas anderes.
Dicke Tränen bedeckten ihr Gesicht. Plötzlich stand die Mutter in der Tür, setzte sich ebenfalls auf das Bett und nahm ihr kleines Mädchen in den Arm. "Ach, Schatz, nun weine doch nicht, du kannst doch deinen Papa immer sehen, wenn du willst, er wohnt doch nicht so weit entfernt von hier." Er bleibt auch immer dein Papa."
Doch das Mädchen konnte sich gar nicht beruhigen. Es fühlte sich so klein wie damals, als es in den Kindergarten kam und die Mama sie dort alleine ließ!
Lange kuschelte und redete sie mit ihrer Mama, aber so richtig froh war sie dennoch nicht. Dabei war sie kein kleines Baby mehr, sondern schon ein Schulkind!
Sie durfte in den ersten Tagen bei ihrer Mutter schlafen und fand es ganz toll. Einmal bemerkte sie, das die Mama auch mal weinte und da nahm sie sich vor, ab sofort groß zu sein! Schließlich mußte sie nun die Mama beschützen, jetzt wo doch der Papa nicht mehr da war. Bei diesem Gedanken wollten gerade wieder ein paar Kullertränen kommen, aber es wischte sie sich energisch fort.
Sie war schon immer ein stilles Kind, nun wurde sie noch stiller.

Irgendwann konnte die Mutter es nicht mehr mit ansehen, wie ihr Kind leidend in ihrem Zimmer saß. Es war nicht dazu zu bewegen, hinaus zu gehen, um mit den anderen Kindern zu spielen und hatte eine Idee, es abzulenken.
"Wie wäre es, wenn wir uns eine Katze holen?"
"Eine Katze? Eine richtige Katze?" antwortete das Mädchen.
Irgendwie war das eine tolle Idee, sie sollte eine Katze bekommen, die nur ihr gehörte, mit dem es spielen, schmusen und knuddeln konnte..

Am nächsten Tag fuhren sie gleich nach der Schule in ein Tierheim. Viele Katzen waren da, miauten, spielten oder saßen nur in der Ecke und schliefen. Das Mädchen konnte sich gar nicht satt sehen.
Als sie noch näher kamen, hörte sie gegenüber einen kleinen Hund winseln und schaute in den kleinen Zwinger.
Ein kleines braun - weißes Wollknäuel saß da zusammen gekauert und winselte vor sich hin. Schon waren die Katzen vergessen.
Voller Mitleid kamen dem Mädchen die Tränen und es rief ihre Mama.
"Mama, schau einmal, der arme Hund!"
Das hörte auch einer von den Pflegern und kam dazu.
"Ja, Kleine, der arme Welpe ist zu uns gebracht worden, weil seine Hundemama ihn nicht haben wollte und nun sehnt er sich nach ihr."
"Die Mutter wollte ihn nicht haben?" erwiderte sie entsetzt.
"Es war ein besonders großer Wurf, das passiert schon mal. Wir haben die kleine Jackie, so heisst sie, hier aufgenommen und müssen sie noch mit der Flasche aufpäppeln. Sie ist ja noch so winzig.
Sofort viel dem Mädchen wieder ihr Papa ein, der auch fort war, aber ihre Mama hat sie behalten! Wie schön, das ihre Mama sie so lieb hatte!
"Und was ist mit dem Hundepapa?" fragte sie den Pfleger.
Nun, weißt du, die Hundepapas kümmern sich nicht so um ihre Kinder die wohnen irgendwo, vielleicht spielen sie ja auch mal mit den Kleinen, aber das ist selten.
"Darf ich Jackie streicheln?" fragte sie.
Natürlich durfte es und konnte gar nicht genug bekommen. Jackie winselte nicht mehr, sondern leckte dem Mädchen die Hände und über ihr Gesicht. Kuschelte sich richtig an und man merkte, das sich der kleine Welpe geborgen fühlte.
Mama zwinkerte ihrem Kind zu:
"Na, die kleine Jackie möchtest du wohl gerne mitnehmen, oder?"
"Mama, darf ich? Ich werde sie auch versorgen, aber was ist, wenn ich in die Schule muß?"
Sofort verdunkelte sich ihr Gesicht wieder.
"Ach Schatz, ich bin doch auch noch da!"
Jubelnd fiel sie ihrer Mutter um den Hals. Was war sie doch ein glückliches Kind, hatte eine Mama und einen Papa, wenn der auch nicht bei ihnen wohnte.

Zuerst wollten die Pfleger den Hund noch nicht hergeben. Da es auch noch nicht sicher war, das er überleben würde. Nachdem die Mama mit ihr ein langes Gespräch führte und auch versicherte, das sie mit dafür sorgen wollte, das es der kleinen Jackie gut gehe, durften sie den Hund abholen, sobald sie alles zusammen hatten, was man für so einen kleinen Hund brauchte.
Sie kauften eine Hundebürste, ein Halsband, Leine, Futternapf, eine Babyflasche Körbchen usw.
Danach holten sie das kleine Bündel ab, aber nicht ohne genaue Fütterungsanleitung.

Man konnte zusehen, wie aus dem kleinem Wollknäuel eine schöne Hündin wurde, die fröhlich bellend hinter dem einst so ruhigen kleinem Mädchen hinterher lief. Oft sah man es auch mit ihrem Papa, wenn sie alle drei über eine Wiese tobten.
Tränen oder Traurigkeit gehörten der Vergangenheit an...

 
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Hallo Inga,

herzlich willkommen auf KG.DE. Ich wünsche Dir hier viel Spaß. :)

Leider hat mir die erste Geschichte, die ich von Dir gelesen habe, nicht so gefallen. Das hat vor allem zwei Gründe:

Zum Einen gefällt mir die Handlung nicht besonders gut. So wie Du die Geschichte schreibst, hat man das Gefühl, wenn ein Kind den Vater verliert, dann muß einfach ein Hund her und schon ist alles wieder gut. Ich weiß, dass Du das nicht so gemeint hast, aber ich finde, dass es in Deiner Geschichte, grob gesprochen, so zugeht:
Zuerst: Der Papa hat die Familie verlassen - das Mädchen ist traurig, weint, die Kullertränen fließen, es leidet.
Dann: Das Mädchen darf den Hund behalten, es jubelt und ist getröstet und es ist auch gleich so verständig,dass es sieht, dass es den Vater nicht wirklich verloren hat, es darf ihn ja besuchen.

Das Ganze ist mir zu einfach, zu langweilig. :rolleyes:

Und zweitens ist mir aufgefallen, dass Du eine ganze Menge an Deiner Sprache verbessern könntest. Ich gebe Dir hier nur ein paar Beispiele und suche jetzt nicht alle Stellen heraus, über die ich beim Lesen gestolpert bin:

1. Das Wort "klein" kommt extrem oft vor, das führt zu unschönen Wiederholungen.

2. Oft springst Du in den Zeiten hin und her, das ist störend.

3. Manchmal kannst Du Dich nicht entscheiden, ob Du das Mädchen mit sie oder es ansprichst, mehrfach verwendest Du beide Bezeichnungen in einem Satz. Ich denke, das Mädchen muß mit es bezeichnet werden.

4. "Irgendwie war das eine tolle Idee, sie sollte eine Katze bekommen, die nur ihr gehört," -- es muß heißen "gehörte"

5. "Sofort viel dem Mädchen wieder ihr Papa ein" -- fiel(!)

6. "Zuerst wollte die Pfleger den Hund noch nicht hergeben. " -- wollten(!)

Ich glaube, dass Du mit einer gründlichen Überarbeitung die Geschichte zumindest sprachlich noch sehr verbessern kannst.

Liebe Grüße
Barbara

 

Liebe Barbara,
danke für Deine ehrliche Meinung.
Ich habe sofort einiges geändert.
Der Sinn dieser Geschichte ist, Kinder, die abgelenkt werden, vergessen ihren Kummer schneller!
Und die Kinder, die plötzlich ihren Vater "verlieren", verstehen, daß das Leben weiter geht und gar nicht so schlimm ist.

Liebe Grüße
Inga

 

Hallo Inga,

was hältst Du davon, dem Mädchen einen Namen zu geben? Dann könntest Du anstelle von "es" ohne Probleme auch "sie" schreiben. Es ist aber auch zu blöd - schon Mark Twain soll ja über das Deutsche sinngemäß gesagt haben: Was für eine eigenartige Sprache, in der ein Mädchen etwas sächliches ist!

Ich würde außerdem die Erlebnisse des Mädchens mit dem Hund etwas ausführlicher schildern. Und um Barbaras Kritik aufzugreifen: Wenn die Mutter dem Mädchen schon versichert, daß der Vater nicht aus der Welt ist, warum läßt Du ihn dann nicht mehr in der Geschichte auftauchen? Ich könnte mir z.B. vorstellen, wie die Kleine ihrem Vater den neuen Hund präsentiert und er sich mit ihr darüber freut. Wenn er auf diese Weise Anteil an ihrem Leben nimmt, hilft das sicher mehr, den Kummer zu überwinden, als wenn der Hund als Ersatz herhalten muß. Immerhin läßt Du den Vater ja am Schluß auftreten, das geht sicher in die richtige Richtung.

Schöne Grüße
Roy

 

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