Was ist neu

Der alte Reiter

Mitglied
Beitritt
18.09.2019
Beiträge
1

Der alte Reiter

Es war sein letzter Winter.Er spürte es. Sein Frühstück war das Selbe, wie immer. Eine Scheibe Pumpernickel und einen kalten Tee. Kalt, wie sein Lebensende.
Er ging aus dem Haus. Auch draußen war es kalt. Wie sich doch alles verband, dachte er. Als er an einer Straße vorbeikam, sah er einen Vogel. Er lag wohl schon länger da, und man konnte sich kaum vorstellen, das dieser mal durch die Lüfte gesegelt war. Danach erblickte er zwei Kinder. Sie spielten auf dem Gehweg und hätten ihn fast umgerannt. Der Mann ging weiter, ohne ein Wort zu sagen. Wäre er umgefallen, hätte dieses unerträgliche Leben vielleicht ein Ende gehabt.

Als er zu Hause ankam, legte er sich direkt in sein Bett. Zu müde und erschöpft war er, um noch etwas zu essen. Er starrte an die weiße Decke. Wie immer, dachte er. Als er da so lag und darüber nachdachte, wie der Vogel auf der Straße gelegen hatte, so zermatscht, da überlegte er sich wie der junge Vogel wohl geschlüpft war, umsorgt von seinen Eltern. Irgendwann hatte er sich in die Lüfte erhoben, hatte Passanten geärgert, selber Küken bekommen und war alt geworden. Er spürte schon in der Luft, dass sein Ende nahte. Wenn nicht heute, dann morgen, wenn nicht morgen, dann übermorgen. Und dann war er langsam zu Boden gesegelt und stand nicht mehr auf. Kein Krächzen mehr und auch keine geärgerten Passanten.

Ihm fiel seine eigene Kindheit ein. Er spürte die so oft vermisste Wärme. Doch dann fiel ihm auch ein, wie dies alles ein plötzliches, jähes Ende nahm. Er wollte doch nur ein kleines Feuer vor dem Hühnerstall machen, doch damit ruinierte er seine Eltern. Sie verstießen ihr eigenes Kind und so zog er hinaus in die weite Welt.

Er dachte noch lange darüber nach, wie ihn sein Schicksal durch das Leben geritten hatte. Eigentlich ein erfülltes Leben, dabei war er nie zufrieden gewesen. Jetzt wusste er dies zu schätzen. Zufrieden schloss er die Augen.

Der Mann,den man am Morgen fand,war etwa 80 Jahre alt, knorrig, zusammengekrümmt und hatte noch seine Alltagskleidung an. Das merkwürdigste war allerdings sein Gesicht. In diesem thronte ein breites, zufriedenes Grinsen.

 

Hallo @Maluigi

und damit willkommen bei den WK!

Sicher willst du Feedback zu deiner Geschichte. Ich will mal den Anfang machen:

Sein Frühstück war das Selbe, wie immer.
selbe - Adjektiv

und einen kaltenr Tee

Kalt, wie sein Lebensende.
Verstehe ich nicht.

Er lag wohl schon länger da, und man konnte sich kaum vorstellen, das dieser mal durch die Lüfte gesegelt war.

hier geht es um die Konjunktion. Sie leitet den Nebensatz ein und ersetzt nicht dein Subjekt im Hauptsatz.
Daher "dass" und nicht "das"

Danach erblickte er zwei Kinder. Sie spielten auf dem Gehweg und hätten ihn fast umgerannt.
Welchen Sinn haben diese Kinder in deiner Geschichte und wie können Kinder den Mann umrennen?

hatte Passanten geärgert,
Der arme Vogel, was kann er schon tun, um Passanten zu ärgern?

Der Mann,den man am Morgen fand,war etwa 80 Jahre alt, knorrig, zusammengekrümmt und hatte noch seine Alltagskleidung an. Das merkwürdigste war allerdings sein Gesicht. In diesem thronte ein breites, zufriedenes Grinsen.

Das ist handwerklich gesehen völliger Unsinn.

Du zoomst aus der personalen Erzählform raus und wechselst die Perspektive.
Vor allem aber, ist es unnötig, weil du ja zuvor sagst, dass er zufrieden die Augen schließt. Mir war es schon klar, dass er stirbt.

Und wie können die ihn am nächsten Tag gleich finden, da er ja niemanden hat, der das melden oder ihn auffinden kann? Er müsste ja theoretisch paar Wochen da rumliegen, bis der erste Nachbar aufmerksam wird, oder bis der Gestank der Verwesung den Flur einnimmt...

Nun gut. Man merkt, dass die Geschichte eine deiner Ersten Geschichten ist, daher würde ich dir empfehlen, dich näher mit dem Handwerk zu befassen.
Mehr die Sinne ansprechen, versuchen Sachen zu zeigen, statt zu erklären.

Bleibe ruhig dran, wenn es dir ernst ist. Dann wird es schon. Ist kein einfacher Weg.

Gruß
Napier

 

Hallo @Maluigi!

Willkommen bei den Wortkriegern!

Ich mag deine kurzen, einfachen Sätze. Sie passen gut zu der Thematik. Alles geht ganz unaufgeregt seinen Gang.

Dagegen bindest du die unterschiedlichen Gedanken oder Geschehnisse zu wenig in die Geschichte ein. Der Vergleich zwischen Vogel und Mann ist eindeutig, aber was sollen die Kinder?
Hier betonst du das "unerträgliche Leben", aber später schreibst du, dass sein Leben doch erfüllt war, am Ende ist er ja sogar zufrieden. Wo kommt der Sinneswandel her?

Auch das Feuer am Hühnerstall erklärt nur seinen "Schicksalsritt", ist aber hier auch gegensätzlich zum Ende.
Passender wäre es, wenn er zu Beginn tatsächlich unzufrieden, deprimiert ist und dann irgendetwas geschieht, das sein ganzes Leben plötzlich in ein anderes Licht taucht. Dann verstehe ich auch den zufriedenen Abgang.

Noch eine Anmerkung zur Rechtschreibung: Du vergisst häufig das Leerzeichen hinter dem Komma.

Gruß
Daeron

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom