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Der anuslose Reiter

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11.11.2013
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Der anuslose Reiter

Sam Pooplock stieg von seinem Pferd. Bull Creek war zu dieser späten Stunde wie ausgestorben; gewöhnliche Leute wagten sich nach Sonnenuntergang nicht auf die Straßen. Sam war keiner von ihnen. Er war der anuslose Reiter.
Mit geübten Griffen band er sein Pferd an einen Pfahl und marschierte entschlossen in Richtung Dorfmitte. Die Luft war heiß und trocken. Sam Pooplock hatte kein besonderes Anliegen, er war nur zufällig an diesem Dorf vorbeigekommen. Und müde war er, müde vom Reiten, müde vom stundenlangen unterwegs sein; müde genug, um sich zu denken, es wäre eine gute Idee, einen Zwischenstopp einzulegen in diesem gottverlassenem Ort, der sich Bull Creek schimpfte. Als er an einem Saloon vorbeikam, der genauso leblos wirkte wie der ganze Ort, blieb er stehen. Er hörte kein Geräusch, sah kein Licht, das aus dem Gebäude drang; doch eine innere Stimme sagte ihm, dass der Saloon nicht so verlassen war, wie er auf den ersten Blick wirkte. Autoritär klopfte er an die Tür. Keine Antwort.
"Hallo", sagte er, "ist da wer?" Seine Stimme klang wie die eines großen Tieres.
Gerade als er weiter gehen wollte, wurde die Tür geöffnet. Ein kleiner, dicker Mann erschien im trüben Licht des Vollmondes. Der Kerl sah aus wie eine keimende Kartoffel.
"Was wollen Sie?", sagte er.
"Nichts bestimmtes."
Der Kartoffelmann blickte düster drein. "Dann stören Sie mich nicht, wenn Sie selbst nicht wissen, was Sie wollen."
"Halt, halt", sagte Sam. "Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich doch ein Anliegen. Sagen Sie, gibt es hier vielleicht eine Übernachtungsmöglichkeit?"
"Sie können hier schlafen, wenn sie Geld haben. Für das Abendessen ist es schon zu spät, aber ein Frühstück könnten sie kriegen."
Sam lachte. "Essen werde ich nicht brauchen. Das krieg ich sowieso nie wieder raus." Mit einer raschen Handbewegung holte er ein Bündel Geldscheine aus der Hosentasche. "Geld sollte kein Problem sein, denke ich."
Kartoffelmanns Augen weiteten sich. Er machte eine einladende Geste mit einer Hand. "Kommen Sie rein, kommen Sie rein."
Sam bezahlte im Voraus. Der Saloon wirkte innen geräumiger, als Sam es gedacht hätte. Rustikal, aber gemütlich. Ein altes, ramponiertes Klavier stand in einer Ecke des großen Raumes.
"Ich richte Ihnen schnell ein Bett her", sagte der Mann.
Und so war es. Als Sam die Decke sah, die der kartoffelige Mann angeschleppt hatte, dachte er, dass er sie nicht brauchen würde, so heiß wie es war.
"Gut", sagte Sam.
Zögernd ging der Mann zu einer Tür und sah sich zu Sam um. "Nun ... eine geruhsame Nacht wünsche ich."
"Die werde ich haben."


Stimmen hatten ihn geweckt. Rostige Rasierklingenstimmen, die sich durch die warme Nachtluft schnitten. Sam richtete sich auf; die Stimmen klangen, als kämen sie aus dem Raum, der neben seinem Schlafplatz lag. Leise stand er auf und ging zur Tür. Er lauschte.
"... viel zu riskant."
Die Stimme klang schrill wie eine rollige Katze.
"Zuversicht war noch nie Deine Stärke." Eine andere Stimme; dumpf und polternd. "Wir müssen nur den richtigen Moment abpassen. Der Rest wird ein Klacks."
"Ich weiß nicht ... was ist, wenn er im Gebäude ist?"
Polternd lachte die dumpfe Stimme. "Dann erschießen wir ihn."
Einen Moment lang herrschte Stille.
"Ich glaube, das wird nicht passieren", sagte nun eine dritte Stimme. Die Stimme des Kartoffelmannes. "Er verlässt jeden Abend um zwanzig Uhr die Bank. Das wird morgen nicht anders sein. Und selbst, wenn - wie Lee schon sagte: Dann erschießen wir ihn eben."
Sam hörte ein Wimmern.
Er hatte genug gehört; die Sache war glasklar. Nun, dachte Sam, da haben sie die Rechnung ohne mich gemacht. Geräuschlos bahnte er sich seinen Weg zurück zum Schlafplatz. Es sollte nicht lange dauern, und er war wieder eingeschlafen.

Der Kartoffelmann war gerade dabei, die Theke zu putzen, als Sam am Morgen erwachte. Sam rieb sich die Augen. Die vergangene Nacht war ihm noch präsent, doch nun wirkte sie surreal auf ihn. Er gähnte.
"Ah", sagte der Kartoffelmann. "Guten Morgen. Haben sie gut geschlafen?"
Sam überlegte eine Weile. Dann stand er auf und streckte sich. "Ich denke schon."
"Gut. Möchten Sie wirklich kein Frühstück?"
"Nein", sagte Sam.
"Essen Sie denn nie etwas?"
"Nein."
Der Kartoffelmann runzelte die Stirn. "Das glaube ich Ihnen nicht."
Sam lächelte.
Bräsig wischte der Kartoffelmann Dreck von einem Stuhl. "Sie sind ein komischer Kauz", sagte er.
"Da erzählen Sie mir nichts neues." Sam ging zum Ausgang, drehte sich um und hob seinen Hut an. "Wohl denn, es war mir eine Freude."

Die Sonne brannte sadistisch vom Himmel. Beiläufig wischte Sam sich den Schweiß von der Stirn. Er ging durch das Zentrum des Dorfes, auf der Suche nach der Bank. Lange musste er nicht suchen: da war sie. Doch wie konnte er die Zeit bis zwanzig Uhr überbrücken? An diesem Ort war auch morgens nicht viel los. Vereinzelt schlenderten Gestalten durch die Straßen; Gestalten, die aussahen wie Karikaturen nebensächlicher Charaktere, Karikaturen, die nur dafür geschaffen worden waren, nichtssagend durch die Straßen zu schlendern. Ich sollte nach meinem Pferd sehen, dachte Sam.
Dem Pferd ging es gut. Es machte einen pferdtypischen Eindruck und beschwerte sich nicht.
Sam tätschelte es. "Guter Junge."
In der Nähe befand sich ein Brunnen. "Durstig?", sagte Sam. Das Pferd antwortete nicht. "Sicher bist Du durstig."
Sam band das Pferd los und führte es zum Brunnen. Er schöpfte mit dem Eimer Wasser und das Pferd trank gierig. "Na, na", sagte Sam, "nicht so gierig, alter Freund."
Ein alter Mann, der aussah wie Dörrobst, kam zum Brunnen. Er schnaufte. "Ganz schön heiß", sagte er.
Sam reichte ihm den Eimer. "Durchaus."

Am Abend sah Sam wie jemand das Bankgebäude verließ. Wie vorhergesehen, dachte er. Nachdem die Schritte verklangen waren, konnte er kein Geräusch mehr hören. Gespenstische Stille lag über Bull Creek. Sam hockte hinter einem Busch, die Pistole in der Hand - zu allem bereit.
Nach einer Weile hörte er Schritte und Stimmen; ein derber Fluch im Dunkeln, ein schrilles Lachen. Also kamen sie. Sam war angespannt, doch er hatte keinen Schiss; er hatte nie Schiss.
"Psst", machte einer der Halunken. "Nicht so laut, wir wollen doch nicht die halbe Stadt aufwecken!"
Durch die Zweige des Busches sah Sam, wie sich drei Gestalten dem Bankgebäude näherten. Der Kartoffelmann ging voran. Mit geübten Griffen machte er sich nun daran, die Eingangstür aufzubrechen. Es gelang auf Anhieb. Das sind wohl Profis, dachte Sam. Die Halunken traten in das Gebäude, zielstrebig und mit leisen Schritten.
Sam richtete sich auf. Nun war seine Zeit gekommen. Er rannte zur Tür und blieb dort stehen; er spähte in den Raum, der nun schwach erleuchtet war von einer Fackel, welche die Halunken mitgebracht hatten.
"Halt!", rief Sam.
Die Halunken drehten sich um. Der Kartoffelmann erkannte ihn sofort. "Sie ...", sagte er. "Sie können uns nicht aufhalten. Wir sind zu dritt."
Sam lachte. "Ich bin der anuslose Reiter. Ich kann fast alles."
Entschlossen trat er in den Raum, die Pistole auf die Halunken gerichtet. "Los, an die Wand. Und keine Mätzchen."
Die Halunken zögerten. "Sie machen einen schwerwiegenden Fehler", sagte eine dumpfe Stimme. Die Stimme, die der Kartoffelmann in dem Gespräch, das er belauscht hatte, 'Lee" genannt hatte.
"Das glaube ich kaum", sagte Sam. "Los, an die Wand. Ich sag's nicht noch einmal."
Widerstrebend gehorchten die Halunken. Sam ging vorsichtig auf sie zu. Er näherte sich dem Kartoffelmann, tastete ihn ab und fand keine Waffen. Dann ging er zu dem zweiten Kerl und durchsuchte auch ihn. Nichts. Als er gerade Lee abtasten wollte, traf ihn ein Schlag von hinten. Er war sofort bewusstlos.

Als Sam erwachte, fand er sich wieder in einer Gefängniszelle. Sein Schädel dröhnte. Stöhnend rieb er sich den Kopf und seine Hand ertastete eine große Beule. Scheiße, dachte er. Mühsam stand er auf. Durch die Gitterstäbe sah er den Sheriff, der an einem Tisch saß und ein Buch las. Sam hustete. Ihm war wirklich elend zumute.
Der Sheriff drehte sich um. "Ah", sagte er, "Weilen wir also wieder unter den Lebenden."
"Aber ...", sagte Sam; seine Stimme klang krächzend. Er räusperte sich. "Was ist passiert?"
"Das wissen Sie nicht? Zu schade. Ich hatte mir erhofft, einige Antworten von Ihnen zu erhalten."
"Ich weiß nur eines: Ich sitze zu Unrecht im Gefängnis. Ich habe versucht, ein Verbrechen zu verhindern."
Der Sheriff lachte.
"Das letzte woran ich mich erinnere, ist dass ich versucht habe eine Bande von Halunken davon abzuhalten, die Bank auszurauben. Und dann bin ich in dieser Zelle aufgewacht", sagte Sam.
Der Sheriff legte das Buch auf den Tisch und stand auf. "So, wie ich die Sache sehe, haben Sie versucht, die Bank auszurauben und sind von einem mutigen Bürger daran gehindert worden."
Das machte keinen Sinn, dachte Sam. Wenn die Halunken ihn ausgeschaltet hatten, weshalb haben sie danach nicht die Bank ausgeraubt? Sie hatten doch freie Bahn. Und warum hatten sie ihn zum Sheriff gebracht?
"Ich habe keine Ahnung, von was Sie reden", sagte Sam. "Es war so, wie ich Ihnen gesagt habe. Ich habe ein Gespräch belauscht, aus dem hervorging, dass ein paar Halunken die Bank ausrauben wollen. Und das haben sie dann auch versucht. Unter Ihnen war der Besitzer des Saloons."
"Floyd?" Der Sheriff lächelte; es wirkte gekünstelt. "Ausgerechnet Floyd bezichtigen Sie einer solchen Tat. Das ist lächerlich. Floyd ist der hamloseste Mensch, dem ich ich je begegnet bin."
"Anscheinend ist ihre Menschenkenntnis ähnlich gut entwickelt wie ihre kriminalistischen Fähigkeiten."
"Nicht frech werden, Bursche. Ich bin seit zwanzig Jahren Sheriff und ich weiß, was ich mache." Die aufgesetzte Freundlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden.
Sam lachte. "Das bezweifel ich."
"Du wirst hier versauern, bis zu verschrumpelt bist. Wenn der Richter nicht entscheidet, dass wir Dich hängen." Er ging zu seinem Tisch zurück und setzte sich wieder. "Essen ist vorerst gestrichen. Ich lass dich verhungern wenn du weiterhin meinst, frech werden zu können."
"Ich brauch kein Essen."
"Jeder braucht Essen. In zwei oder drei Tagen wirst du mich anflehen, dass ich dir etwas zu essen gebe."
"Da können Sie lange warten."
Der Sheriff runzelte die Stirn.
"Aber mein Pferd könnte etwas zu Essen gebrauchen", sagte Sam. "Es steht angebunden am Ortseingang."
"Um Dein schäbiges Pferd haben wir uns längst gekümmert."

Zwei Tage später saß Sam Pooplock noch immer in der Zelle. Er hatte viel nachgedacht, nach einem Ausweg aus seiner Lage gesucht, doch er war zu keinem Ergebnis gekommen. Es musste etwas geschehen. In der Zelle hatte er nichts gefunden, das ihm hätte nützlich sein können; es gab hier nur eine Pritsche und eine schreckliche Toilette, die er sowieso nur zum Pinkeln nutzte. Etwas zu trinken hatte ihm der Sheriff immerhin gewährt. Zum Glück. Er war zwar der anuslose Reiter, der niemals Nahrung zu sich nahm, doch ohne etwas zu trinken wäre er gestorben.
Gegen Mittag betrat eine Frau das Gebäude. Sie sah jung aus, dachte Sam, sie konnte nicht älter als zwanzig sein. Ein elegantes Kleid bedeckte ihren zierlichen Körper.
Der Sheriff, der den ganzen Tag mürrisch an seinem Tisch gesessen hatte, stand abrupt auf. "Cora! Was suchst Du denn hier?"
Cora blickte kurz skeptisch zu Sam und wandt den Blick dann wieder ab. "Nichts besonderes. Ich wollte nur mal schauen, was mein Vater, der große Sheriff so treibt."
"Nun, mir ist sowieso langweilig", sagte der Sheriff.
Cora zeigte auf Sam. "Was hat er denn verbrochen?"
"Er hat versucht, eine Bank auszurauben. Doch ein mutiger Bürger hat es verhindert."
Sam schnaubte. "Das stimmt nicht."
"Ich erkenne einen Verbrecher, wenn ich ihn sehe", sagte der Sheriff.
Cora lachte.

"Zäher Bursche", sagte der Sheriff am dritten Tag. "Hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhätlst ohne Essen."
"Ich sagte doch, ich brauche es nicht", sagte Sam.
Der Sheriff zog die Augenbrauen hoch, dann verließ er das Gebäude. Er hatte wohl etwas wichtiges zu tun.
Sam war ein zäher Bursche. Ein paar Tage in Gefangenschaft machten ihm nicht viel aus. Doch die Aussicht, bis an sein Lebensende hier zu versauern,g bereitete ihm Kopfzerbrechen. Wenn er doch bloß eine Idee hätte, wie er hier rauskam. Es schien hoffnungslos.
Das Geräusch einer öffnenden Tür ließ Sam aufblicken. Cora betrat den Raum und kam eilig auf ihn zu.
Sam hob die Augenbrauen. "Was hast Du vor?"
"Still", sagte Cora. Sie nahm den Schlüssel, der an einem Haken an der Wand hing und schloss die Tür auf. "Komm", sagte sie.
Sam verließ die Zelle und folgte Cora. "Warum hilfst du mir", sagte er, doch Cora machte ihm ein Zeichen, dass er ruhig sein sollte. Sam gehorchte.
Sie verließen das Gebäude und eilten auf die Straße. Mit einer raschen Handbewegung deutete Cora ihm den Weg. Sie rannten einen Weg entlang, der von Büschen umsäumt war. Als sie an einer Scheune ankamen, blieb Cora stehen. "Hier", sagte sie, "versteck dich dort."
Sam lief in die Scheune und schaute sich um. Schnell fand er einen Heuhaufen und versteckte sich dahinter. Er hörte, wie Cora davonlief.

Die Sonne war schon untergegangen, als Sam Geräusche von draußen hörte. Er war angespannt. Stundenlang hatte er nahezu regungslos hinter dem Heuhaufen ausgeharrt und sich Sorgen gemacht. Seine Knochen schmerzten. Sam hörte, wie eine Person die Scheune betrat und auf ihn zu kam.
"He", sagte Cora.
Er enspannte sich. "Endlich."
"Komm, wir hauen ab."
Sein Körper heulte auf, als er sich aufrichtete. "Wohin gehen wir?"
"Zu Jessie", sagte Cora ungeduldig.
"Jessie?"
"Der Bankinhaber." Cora ging zum Ausgang. "Los, beeil dich."
Sam folgte ihr.
Sie liefen durch das Dorf, vorbei an Gestrüpp, das im trüben Mondlicht feindlich wirkte, vorbei an Häusern und an Brunnen, vorbei an Pferden, die im Stehen schliefen, sie liefen fort von Sams Problemen, fort von unbekannten Ursachen, die Cora dazu gebracht hatten, Sam zu helfen, fort von Coras Vater, fort von einem Schicksal, das sie nicht verdient hatten. Die Nacht war mild; Echos der Hitze des Tages waren noch zu vernehmen, sie hallten wider vom kahlen Boden, sie steckten in der schwülen Luft, die sie umwehte.
Als Cora und Sam ein verfallen wirkendes Gebäude weit außerhalb des Dorfes erreichten, blieben sie stehen. Irgendwo in der Ferne heulte ein Kojote. Cora schritt auf die Eingangstüre zu und klopfte. "Ich bin's, Cora", sagte sie.
Die Tür wurde geöffnet; ein blasser Mann erschien im fahlen Licht der Nacht. Er bedeutete sie, einzutreten.
Der Raum, den sie betraten war spärlich möbiliert und düster. Es gab hier nur ein Bett, einen Tisch und zwei Stühle.
Jessie setzte sich auf das Bett.
"Was ist hier los?", sagte Sam.
"Es wird verrückt klingen", sagte Jessie.
Sam setzte sich auf einen der Stühle. "Mit verrückten Sachen habe ich keine Probleme. Ich bin der anuslose Reiter. Also, schießt los."
Cora und Jessie tauschten Blicke aus.
"Das, was die Halunken stehlen wollten, war nicht Geld oder Gold", sagte Jessie. "Sie wollten das wertvollste stehlen, das ich besitze. Die heilige Rosette. Ich habe sie immer in einem Tresor in der Bank aufbewahrt. Davon wussten allerdings nur wenige Leute."
Sam lachte. "Die heilige Rosette? Was soll das denn sein?"
"Ein magisches Artefakt", sagte Cora. "Die heilige Rosette ist ein Portal in eine andere Welt."
Sam runzelte die Stirn. "Und was für eine Welt soll das sein?"
"Eine Welt, in der es keine zwingende Schlussfolgerungen gibt, keine Parabelhaftigkeit; eine Welt, in der Namen nichts symbolisieren, in der Zufälle regieren und Schicksal nur ein Wort ist. Es ist eine sinnlose Welt."
"Und warum wollen die Ganoven diese heilige Rosette unbedingt haben?"
Jessie senkte den Blick. "Sie glauben, sie könnten in diese Welt eindringen und dort unvorstellbare Schätze finden. Schätze, die sie in unserer Welt zu Göttern machen würden. Doch sie irren sich."
"Sie haben von den Mythen gehört", sagte Cora. "Es wird gesagt, dass es eine Welt jenseits von unserer gibt, in der alles, das hier geschieht bestimmt wird; eine Welt, die unsere Welt erst erschafft."
Sam runzelte die Stirn.
"Irgendwie müssen die Halunken herausbekommen haben, dass sich die Rosette in der Bank befunden hat. Doch Cora hat mir einen Hinweis gegeben, dass jemand versuchen würde, sie zu stehlen. Also habe ich sie an einem sicheren Ort versteckt."
Sam blickte Cora an. "Woher wusstest du davon?"
Sie senkte den Blick und betrachtete ihre Hände. "Ich habe zufällig ein Gespräch meines Vaters belauscht. Er steckt mit den Halunken unter einer Decke."
"Du und dein Vater mögt euch nicht besonders, oder?"
"Er hatte immer eine genaue Vorstellung davon, wie eine Frau zu sein hat. Ich hatte eine andere."
Sam nickte. "Aber was machen wir nun? Wir können uns ja nicht ewig hier verstecken."
Jessie stand auf. "Das ist wahr. Wir sollten uns etwas einfallen lassen."

Noch vor Sonnenaufgang machten sie sich auf den Weg ins Dorf. Sie waren entschlossen, die Sache zu einem guten Ende zu bringen. Sam hatte mit den anderen die halbe Nacht lang geredet, hatte diskutiert, er hatte Anregungen liefern können, die ihren Plan zur Vollendung gebracht hatten. Sie waren davon überzeugt, dass es ein guter Plan war.
Sam lief zu einem Stall, in dem sich Pferde befanden. Er band die Pferde los, eins nach dem anderen, und sah sich aufmerksam um. "Los auf in die Freiheit!"
Cora und Jessie blieben in einiger Entfernung stehen.
Nur langsam begriffen die Pferde, dass sie nun frei waren, dass die ganze Welt ihnen offen stand, wenn sie nur wollten; langsam, eins nach dem anderen, bewegten sie sich weg von ihren Plätzen, weg von der Knechtschaft ihrer Herren. Die Pferde trabten neugierig aus dem Stall, schauten sich um und wieherten. Nach und nach gingen sie davon, manche trabten, manche gallopierten, sie zogen los gen Ungewiss, auf dem Weg in eine Zukunft, die noch nicht geschrieben war.
"So", sagte Sam. "Nun zu den anderen Ställen und Häusern."
Einige Zeit später war das Werk vollbracht. Hunderte Pferde waren geflüchtet. Die Pferde, die nicht freiwillig verschwinden wollten, wurden davon überzeugt, dass es besser wäre, zu gehen. Drei Pferde waren verblieben; die Pferde, auf denen Cora, Sam und Jessie davonreiten wollten. Doch zuerst musste eine Sache erledigt werden. Gemeinsam gingen sie zum Haus des Sheriffs und klopften an. Nach einer Weile wurde ihnen geöffnet. Der Sheriff stand im Türrahmen, sein Gesicht war von Verblüffung gezeichnet.
"Cora?", sagte er. "Was treibst du dich herum mit diesen ... Ganoven."
"Du bist der Ganove", sagte Cora. "Ihr werdet die Rosette niemals bekommen."
Der Sheriff runzelte die Stirn. "Cora, was redest du ..."
"Ich sage die Wahrheit. Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass du mich am Arsch lecken kannst, Vater. Und ich liebe Sam Pooplock."
Sam schaute sie erstaunt an.
"Aber ...", begann der Sheriff. Doch er sollte keine Gelegenheit bekommen, den Satz zu vollenden.
Sie gingen zu ihren Pferden. Jessie schnallte die Rosette fest auf den Rücken seines Pferdes, vergewisserte sich, dass sie nicht herunterfallen konnte, und sprang auf. "Los, hauen wir ab."
Cora und Sam stiegen auf. Die Halunken würden ihnen nicht folgen können.
"Auf geht's", sagte Sam.
Heroisch ritt der anuslose Reiter mit seinen Kumpanen gen Sonnenuntergang.
"Ich muss dir etwas gestehen", sagte Cora während sie ritten. "Ich habe keine Vagina."

 
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Er war der anuslose Reiter.

Vielleicht wäre das ja was für die hier, die Psychologie studiert haben: Was stimmt nicht mit mir:
Ich lese immer: "Der ahnungslose Reiter" : Ist es eine Notwehrmaßnahme: Will mein Geist meinen Geist schützen: und wie verdammt: komme wieder aus dem ::: Dilemma raus?

Hallo @Superfant, du Ferkel in Spe!
Manche Sachen sind ja so schräg, dass sie schon wieder was haben.
Jeder denkt ja: 0 Kommentare, Mist, haben dann auch 0 reingeschaut?
Und jetzt werde dir was verraten: Stell dir ein Programm vor, gut, es ist nur ein relativ kurzer Code, mit dem sehen kannst, wieviel Gäste und vor allen, dies ist das interessante, angemeldete, also angeblich waschechte Wortkrieger, bei dir reingeschaut haben.
Manchmal hat es was für sich, ein paar Programmierkenntnisse und einen beruflichen Werdegang Richtung IT hinter sich zu haben.
Viele haben hier reingeschaut und ich kann es, Relotius sei dank, frank und frei sagen: Ich beneide dich, bei meinem Märchen stimmt die 0, die da steht, kein Schw... egal, bei dir jedoch, da stimmt sie nicht. Ich kann es verraten, hier haben seit Veröffentlichung 1383 Leute reingeschaut und gehofft, etwas ganz anderes vorzufinden. Dann haben sie es vorgezogen die Kurve zu kratzen, um nicht im falschen Licht zu erscheinen, na ja, das kennen du und ich zur Genüge.

Aber dazu vllt. später mehr, ich stehe gerade in gegenseitiger Verhandlungserpressung mit den Chefs hier und darf eigentlich nicht allzu viel ........

für das folgende schieß mich nicht gleich nieder, denk wenigstens kurz darüber nach:

Mit geübten Griffen band er sein Pferd an einen Pfahl und marschierte entschlossen in Richtung Dorfmitte.

"Dörfer" passen mir irgendwie nicht in den wilden Westen. Denke an Pionierzeit, Planwagen, Siedler ...
Dein Dorf hat ja sogar eine Bank.

unterwegs-sein;
Bindestrich weg, Semikolon auch, die kommen immer wieder...

Und müde war er gewesen, müde vom Reiten, müde vom stundenlangen unterwegs-sein; müde genug um sich zu denken, einen Zwischenstop einzulegen in diesem gottverlassenem Ort, der sich Bull Creek schimpfte sei eine gute Idee.

du warst zu müde daran zu denken - dass er dachte - dies wäre ein gute Idee

Als er an einem Saloon ankam,
ankam klingt nicht so, vllt. erreichte ? Da wirst 2x "an" los

Er hörte kein Geräusch, sah kein Licht, das aus dem Gebäude drang; doch eine innere Stimme sagte ihm, dass der Saloon nicht so verlassen war, wie er auf den ersten Blick wirkte.

kein, kein, doch... würde es umstellen, klar Geräusch gehört zu hören, Licht zu sehen, Stimme zu ... dies musst du nicht alles dem Leser erklären.

"Kein Licht, kein Laut."

Autoritär klopfte er an die Tür.
War Sam Pooplock mal Lehrer?

Seine Stimme klang wie die eines großen Tieres.

oder Kuhimitator?

Der Kerl sah aus wie eine keimende Kartoffel.

... die nehme ich dir mal noch ab.

Gerade als er weiter gehen wollte, wurde die Tür geöffnet.

Saloon? In jedem Western gehe ich einfach durch die Schwingtür, drinnen glotzen mich alle an, ich bleibe eiskalt, mustere jeden einzelnen und dann ... na ja, jedenfalls in meinen Träumen.

"Was wollen Sie?", sagte er.
"Nichts bestimmtes."
Der Kartoffelmann blickte düster drein. "Dann stören Sie mich nicht, wenn Sie selbst nicht wissen, was Sie wollen."
"Halt, halt", sagte Sam. "Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich doch ein Anliegen.

Halt, halt, ich hätte da doch ein Anliegen? Wenn er es sich recht überlegt.
Lass mal net den Helde schrumpfe.

die der kartoffelige Mann angeschleppt
hmm

Stimmen hatten ihn geweckt. Rostige Rasierklingenstimmen, die sich durch die warme Nachtluft schnitten. Sam richtete sich auf; die Stimmen klangen,

Kartoffelmann
folgt x-mal, den überreizt, richtigen Namen hat er ja auch noch, Wirt, ist er auch. Chef, Besitzer, Salooninhaber, Kneiper ...

schrill wie eine brünftige Katze.
Katze in der Brunft? "rollige"

Die Sonne brannte sadistisch vom Himmel.
klingt angestrengt

Verreinzelt
ein r weg

Gestrüp
dafür hier ein p mehr

Charaktäre
Charaktere

Es machte einen pferdtypischen Eindruck und wimmerte nicht übermäßig.
pferdetypisch klingt recht schlecht, außerdem wäre wimmern pferdeuntypisch

In der Nähe befand sich ein Brunnen. "Durstig?", sagte Sam. Das Pferd antwortete nicht. "Sicher bist Du durstig."

Klingt ganz gut. Aber bekommt es echt erst am nächsten Tag Wasser? Tierquälerei!

Ein alter Mann, der aussah wie Dörrobst
den nehme dir nicht mehr ab

Nachdem die Schritte verklangen waren
verklungen

wir wollen doch nicht die halbe Stadt aufwecken!"
ah, doch kein Dorf!

Durch die Zweige des Busches hindurch
hindurch kann weg

Der Kartoffelmann ging vorran
voran

die Eingangstüre aufzubrechen.
tür

Das waren wohl Profis, dachte Sam.
"sind wohl", denkt ja nicht in der Vergangenheit

Er rannte zur Tür und blieb dort stehen; er spähte in den Raum, der nun schwach erleuchtet war von einer Fackel, welche die Halunken mitgebracht hatten.
dort, nun, welche bitte wegzaubern oder schießen und Satz umstellen

welche die Halunken mitgebracht hatten.
"Halt!", rief Sam.
Die Halunken drehten sich um. Der Kartoffelmann erkannte ihn sofort. "Sie ...", sagte er. "Sie können uns nicht aufhalten. Wir sind zu dritt."
Sam lachte. "Ich bin der anuslose Reiter. Ich kann fast alles."
Entschlossen trat er in den Raum, die Pistole auf die Halunken gerichtet.

in dem Gespräch, das er belauscht hatte 'Lee" genannt hatte.

... auch wenn deine zwei Wummen fünfmal größer sind als mein 65-er, ich mach vor dem nächsten Absatz Schluss, Halunke. Ich habe morgen früh noch`n kleinen Banküberfall im Nachbardorf, aber sag es nicht weiter.
Bevor du abdrückst, da sind sicher noch paar Fehler mehr drin, und verrate mir mal warum das hibsche Mächen sich so schnell in den Ahnungslosen verknallt. Was mach ich falsch, Muchacho?

PS:
Wegen dem Code, mit dem die Besucher einer Geschichte sehen kannst, stehe in Verhandlung mit dem @Webmaster, aber das iss'n harter Brocken. Ich glaube nicht, dass der als Gegenleistung was an den tags schraubt, egal, werde das Programm an den SPIEGEL verkloppen.

 

Lass die Erwähnungsfunktion bitte bei irgendwelchen Scherzen sein, ich hab echt was besseres zu tun, als irgendwelchen Quark, zu dem ich dann benachrichtigt werde, zu lesen, um den ich mich nicht kümmern muss.

 

Vielleicht wäre das ja was für die hier, die Psychologie studiert haben: Was stimmt nicht mit mir:
Ich lese immer: "Der ahnungslose Reiter" : Ist es eine Notwehrmaßnahme: Will mein Geist meinen Geist schützen: und wie verdammt: komme wieder aus dem ::: Dilemma raus?

Hi,
danke für deinen Kommentar.
Ich denke, der Titel der Geschichte ist unwiderstehlich. Die Geschichte selbst aber wohl schon.

"Dörfer" passen mir irgendwie nicht in den wilden Westen. Denke an Pionierzeit, Planwagen, Siedler ...
Dein Dorf hat ja sogar eine Bank.
Hatte da eine Weile gesucht und nachgedacht, fand aber keinen besseren Begriff. Was könnte man ansonsten nehmen?

Bindestrich weg, Semikolon auch, die kommen immer wieder...
Bindestrich kommt weg, Semikolon wohl nicht.

du warst zu müde daran zu denken - dass er dachte - dies wäre ein gute Idee
Ja bei dem Satz ist was schief. Werde ihn überarbeiteten.

ankam klingt nicht so, vllt. erreichte ? Da wirst 2x "an" los
Wird bedacht.

kein, kein, doch... würde es umstellen, klar Geräusch gehört zu hören, Licht zu sehen, Stimme zu ... dies musst du nicht alles dem Leser erklären.

"Kein Licht, kein Laut."

Da bin ich wohl anderer Meinung. Ich finde es so wie es ist gut.

War Sam Pooplock mal Lehrer?
Er ist einfach autoritär geboren.

Saloon? In jedem Western gehe ich einfach durch die Schwingtür, drinnen glotzen mich alle an, ich bleibe eiskalt, mustere jeden einzelnen und dann ... na ja, jedenfalls in meinen Träumen.
Da gab's schon auch normale Türen.

folgt x-mal, den überreizt, richtigen Namen hat er ja auch noch, Wirt, ist er auch. Chef, Besitzer, Salooninhaber, Kneiper ...
Ich weiß nicht, ich bin kein Freund davon, dieselbe Person mit ständig wechselnden Begriffen zu benennen. Wirkt seltsam auf mich. Entweder Kartoffelnmann, oder "Er"; den Namen des Kartoffelmanns kannte Sam zu der Zeit ja noch nicht.
Das mit den Stimmen, die Wiederholung, das war auch bewusst. Ich finde, dass das gut klingt.

Katze in der Brunft? "rollige"
Stimmt, wird geändert.

Die Tippfehler/Grammatik/Rechtschreibfehleranmerkungen werden auch alle beherzigt.

pferdetypisch klingt recht schlecht, außerdem wäre wimmern pferdeuntypisch
Das mit dem Wimmern werde ich überdenken.

Klingt ganz gut. Aber bekommt es echt erst am nächsten Tag Wasser? Tierquälerei!
Denke, es bekam am Abend, vor dem Gang in das Dorf Wasser, wir wissen davon nur nichts. Alles nur über Nacht, während Sam schläft, wasserlos.

hindurch kann weg
Stimmt.

"sind wohl", denkt ja nicht in der Vergangenheit
Stimmt.

dort, nun, welche bitte wegzaubern oder schießen und Satz umstellen
Benutze "welche" eigentlich auch nicht, allerdings: "von einer Fackel, die die Halunken mitgebracht hatten. " Das gefällt mir nicht. Satzumstellung kann überdacht werden, aber sehe da eigentlich kein Problem.

und verrate mir mal warum das hibsche Mächen sich so schnell in den Ahnungslosen verknallt. Was mach ich falsch, Muchacho?
Er ist der anuslose Reiter. Ich denke, das genügt als Grund.


Gruß

 

Sam Pooplock hatte kein besonderes Anliegen, er war nur zufällig an diesem Dorf vorbeigekommen.

Mir fällt zu dieser „Satire“ nix ein,

weil ich sie nicht finde,

Superfant,

die Satire, mein‘ ich.

Insofern kann ich mich mit dem Eingangszitat sogar identifizieren. Wobei die Identifikation mit geschlossenen Augen, leidendem Ohr und zugehaltener Nase nicht lange hielt. Der Kollege Vorredner @malabin hat es irgendwie anzudeuten versucht, mit der Verlesung von „ahnungslos“ und „anuslos“.

Müssen nun die Rezensenten die Satire schreiben?

Über eine Satire, die keine ist und auch nicht nach Satire schreit. Nicht mal der angloameokanische Namenswitz

Sam Pooplock
haut hin, - wohl [‘pu:plok] zu sprechen , dabei kennen doch Fünfjährige immerhin das [‘pu:plox], sprechen es gar korrekt aus im gedehnten „Pup“ und dem Fugen-s und dem Loch (es ist das Loch des Pupses, wie der Sohn des Vaters) also Genitiv-s.

Da sind die Karl-May-Festspiele ein intellektueller Höhenflug, Karl-May-Vefilmungen wahre Filmschätze jenseits von Wallace‘ Edgar. Und Ralf Wolters Hadschi Halef Omar als Sam Hawkins Ausdruck der Völkerverständigung. Trotz oder wegen verlorenen Skalps.

Und ich glaube sogar, Du hast das Manuskript dieser Räuberpistole auf einer Rolle Klopapier in bzw. an einem stillen Örtchen und eines stummen Stündchens niedergeschrieben und zum Korrekturlesen hat‘s nach Gebrauch nicht mehr gereicht.

Mit Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung, naja, ich empfehle, den Deutschlehrer zu verklagen, hastu‘s nicht so genau. Muss ja auch keinen auf dem Klo interessieren. Aber Du bist ja nicht darauf geblieben, hast die Rolle sogar mitgebracht.

Und müde war er gewesen, ….
Jetzt ist unser Held also wieder wach. Gott sei dank! Stell Dir vor, jemand hätte angezogen ...

… müde vom Reiten, müde vom stundenlangen unterwegs sein; müde genug[,] um sich zu denken, …
(Kommaregeln am besten über Duden.de lernen! Oder ein Start-up mit bedrucktem Klopapier mit Kommaregeln und Beispielen. Aufs Klo müssen wir alle ...)

es wäre eine gute Idee, einen Zwischenstop einzulegen ….
warum das engl. to stop, wenn „stoppen“ schon eingedeutscht ist? Ist schließlich eine Deutschwestern

Kartoffelmanns Augen weiteten sich. Er machte eine einladen[d]e Geste mit einer Hand.

"Kommen Sie rein, kommen sie rein."
Warum mal So und dann wieder so¿

Rustikal, aber gemütlich. Ein altes[,] ramponiertes Klavier stand in einer Ecke des großen Raumes.
(Kommaregeln s. o.)

Die timme des Kartoffelmannes. "Er verlässt jeden Abend um zwanzig Uhr [8 p. m.]die Bank.
Ha, ich weiß, Deutschwesternamerica


Ein alter Mann, der aussah wie Dörrobst[,] kam zum Brunnen. Er schnaufte. "Ganz schön heiß", sagte er.

Am Abend sah Sam[,] wie jemand das Bankgebäude verließ.

Die Stimme, die der Kartoffelmann in dem Gespräch, das er belauscht hatte[,] 'Lee" genannt hatte.
Unschöne Doppelung „haben“, Kommaregeln Duden.de

"So[,] wie ich die Sache sehe[,] haben Sie versucht[,] die Bank auszurauben[,] und sind von einem mutigen Bürger daran gehindert worden."
Kommarege...

Ich bin seit zwanzig Jahren Sheriff und ich weiß[,] was ich mache."
"Du wirst hier versauern[,] bis zu verschrumpelt bist.

Hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhäl[t]st ohne Essen.
Kommt nicht vom Halsen, sondern halten!!!!

Doch die Aussicht, bis an sein Lebensende hier zu versauern[,] bereitete ihm Kopfzerbrechen.

Die Sonne war schon untergegangen[,] als Sam Geräusche von draußen hörte.
Sein Körper heulte auf [,]als er sich aufrichtete.
(vllt. kannstu ja selbst aus den „als“en die Kommaregeln entwickeln. Ansonsten, Du weißt schon …

Weg in eine Zukunft, die noch nicht gesch[r]ieben war.
"Ich sage die Wa[h]rheit.

Wie dem auch sei - guten Rutsch und ein gutes 2019 vom

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,
danke für den Kommentar.
Aber ich finde es etwas übetrieben, zu sagen: "Mit Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung [...] hastu‘s nicht so genau."
Es sind eben ein paar Tippfehler drin (hälst statt hältst war z.B. einer) und einige Kommas (die aber auch nicht alle verpflichtend sind afaik) fehlen. Aber ich finde, das ist weit weg von der implizierten Unterstellung, man würde sozusagen die deutsche Sprache nur mäßig beherrschen.
Was die Satire angeht: Es gibt hier ja nur eine handvoll Tags. Parodie wäre wohl passender.
Pooplock als Begriff existiert. Es ist keine Anspielung auf "Puploch" oder so, falls du das meinst.
Und natürlich ist der Text kein intellektueller Höhenflug, er war ja ganz und gar darauf angelegt, völliger Trash zu sein, quasi ein absurder Groschenromantext. Es ging ja gerade darum, blöde Witze zu bringen, absurde Facts usw. Aber eben mit einer Art Meta-Distanz. Es sollte eben gerade weil es so bescheuert, weil es so low ist, unterhalten, aus ähnlichen Gründen, weshalb manche Leute trashige Filme unterhaltsam finden.
Die Klosprüche usw. finde ich unangebracht, trotz der Witze und der "Thematik" der Geschichte. Die Geschichte kannst du ja auseinander nehmen, aber lass mich da raus.

Jetzt ist unser Held also wieder wach. Gott sei dank! Stell Dir vor, jemand hätte angezogen ...
Stimmt, das habe ich übersehen. Werde das "gewesen" streichen.

warum das engl. to stop, wenn „stoppen“ schon eingedeutscht ist? Ist schließlich eine Deutschwestern

Das fehlende "p" wird ge-addet.

Warum mal So und dann wieder so¿
Übersehen.

Die restlichen Typos und Kommadinge werde ich auch korrigieren. Das mit "zwanzig Uhr" finde ich aber kein Problem, die Geschichte soll ja nicht wirklich ein Western sein, sie sieht nur so aus.

Gruß

 

Die Geschichte kannst du ja auseinander nehmen, aber lass mich da raus.

How should Eye proceed without u?

..., die Geschichte soll ja nicht wirklich ein Western sein, sie sieht nur so aus.
Karl May, ich ahnte es - oder doch Theresa?

Man, Satire teilt aus, muss beißen und weh tun und das nicht über die Grammatik mit Wattebäuschchen. Wer nicht beißen kann, sollt die Finger davon lassen. Schreib mal sowas wie Tuchy (ich guck da jetzt nicht nach dem Original-Zitat, aus'm Kopf also "Fräulein, werfen Sie ihr Kind weg, ich mach Ihnen ein neues ..."

Wie dem auch sei - rutsch nicht aus!

Friedel

 

Wie gesagt, es war nur ein Tag, aus Ermangelung eines Tags für Parodie oder Trash, ich würde das nicht überbewerten. Sehe es selbst auch nicht wirklich als Satire. Dann habe ich es halt nicht 100% korrekt getaggt, so what. In dem Text teile ich ja auch gegen niemanden aus.
Den Text kann man ja runtermachen, wie man will. Solange es eben auf dieser Ebene bleibt, und man nicht direkt oder indirekt auf den Autor schießt.

Gruß

 

Hallo @Superfant
ja, das ist manchmal schwierig, eine Geschichte einzuordnen. Nicht nur wenn es um die Suche nach dem passenden Genre geht, sondern auch bei der Sinnsuche des Lesers. Als Action-Western-Parodie ist sie ganz lustig geworden. Du hast Dir auch Mühe gegeben, einen schlüssigen Aufbau zu gestalten. Aber das Ende verrät mir Lustlosigkeit. Das läuft mir viel zu problemlos und schnell ab. Und so versickert die letzte kleine Pointe auch ohne Widerhall in meinem Geiste. Mein Hauptkritikpunkt: Was soll mir die Anuslosigkeit des Protagonisten sagen? Es spielt absolut keine Rolle für die Handlung, und als Witz würde es nur funktionieren, wenn daraus Konfliktpotenzial entstünde. Nee, das kleine BonBon hätteste weg lassen können. Ansonsten gar nicht so übel. Die Idee sollte man (ohne Anus-Dings) etwas liebevoller ausgestalten. Ich denke da an den Meister der Parodie, T. Pratchett. Dass Du durchaus Gespür für inhaltsreichen Spaß hast, schimmert manchmal durch:

"Und was für eine Welt soll das sein?"
"Eine Welt, in der es keine zwingende Schlussfolgerungen gibt, keine Parabelhaftigkeit; eine Welt, in der Namen nichts symbolisieren, in der Zufälle regieren und Schicksal nur ein Wort ist. Es ist eine sinnlose Welt."

Schönen Gruß
Kellerkind

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hi,
danke für deinen Kommentar.
Ich hatte zuerst den Titel, den ich so bescheuert fand, dass ich dachte: Dazu müsste man eigentlich eine Geschichte schreiben.
Aber du hast Recht, dass der Fakt, dass der Protagonist der anuslose Reiter ist eigentlich garkeine Rolle in der Geschichte spielt. Eigentlich finde ich das irgendwie auch witzig: Es ist völlig random. Keine Ahnung ob das nachvollziehbar ist, aber ich finde das eben zusätzlich witzig. Einfach ein zusätzlicher Meta-Aspekt irgendwie: Es ist völlig irrelevant, aber nimm es hin.
Mit dem Ende hast du wohl irgendwie recht. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, wie man die Geschichte sinnvoll beenden könnte und habe sie dann nach ein paar Bier einfach spontan zu Ende geschrieben. Quasi: Haupsache fertig.
Einigermaßen schlüssig erschien es mir halt schon, aber eben nicht "perfekt". Wusste nicht, welches Problem man noch hätte einbauen können, um die End-Szene dramatischer zu gestalten. Ich bin generell auch ungeduldig und sprunghaft und möchte Geschichten (wie auch alles andere) möglichst schnell zum Ende bringen, um mich neuem Kram zu widmen. Das ist oft problematisch.

Gruß

 

Und natürlich ist der Text kein intellektueller Höhenflug, er war ja ganz und gar darauf angelegt, völliger Trash zu sein, quasi ein absurder Groschenromantext. Es ging ja gerade darum, blöde Witze zu bringen, absurde Facts usw. Aber eben mit einer Art Meta-Distanz. Es sollte eben gerade weil es so bescheuert, weil es so low ist, unterhalten, aus ähnlichen Gründen, weshalb manche Leute trashige Filme unterhaltsam finden.
Meiner Einschätzung nach wird der Begriff „Trash“ (als Bewertung für Hervorbringungen verschiedenster Kunstgattungen) ja in zwei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet: Zum einen in der wortwörtlichen, abwertenden Bedeutung von „Dreck, Müll, Mist“, bzw. „banal, trivial“, im weitesten Sinn also von „billig und handwerklich miserabel“, zum anderen hat er aber auch eine durchaus positive Konnotation, nämlich der Art, dass geschmacksverirrte und/oder besonders originell sein wollende Rezipienten ein erbärmliches Machwerk kurzerhand zum genial trashigen Kunstwerk erklären, und zwar mit der (einigermaßen logikfreien) Begründung, „es sei so schlecht, dass es schon wieder gut ist.“ Aber egal, welche Lesart man nun wählt, die Qualifizierung als „Trash“ entspringt immer und ausschließlich der Wahrnehmung des Rezipienten und auf die hat der Künstler naturgemäß keinerlei Einfluss. Und genau diese Tatsache scheinst du geflissentlich zu ignorieren, Superfant, indem du deiner Geschichte z.B. „eine Art Meta-Distanz“ – was immer das sein mag – andichtest, eine Eigenschaft, die ich beim unbedarften Lesen nie und nimmer erkannt hätte.
Was ich sagen will: Genau das scheint mir das Problem deiner Geschichte zu sein: Dass sie nämlich nicht so schlecht ist, dass sie schon wieder gut ist, sondern dass sie einfach nur schlecht ist. (Schlecht im Sinne von: hanebüchene Handlung, ein paar präpubertär anmutende Witzchen, schablonenhafte Figuren, stilistisch nicht der Rede wert, im weitesten Sinn also völlig unerheblich usw.)
Trash? Keine Ahnung. Nicht der Rede wert, wie gesagt.

Einmal mit dem Würfeln aussetzen und zurück zum Start, sag ich in solchen Fällen gern.


offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi.
Ich finde diese extreme Ablehnung eigentlich schon krass. Fast unterhaltsam, aber es trifft mich halt auch. Ich weiß nicht, was ich mit deinem Comment genau anfangen soll. Im Grunde sagt er ja nur: Ich find's echt schlecht.
All die Punkte, die du aufführst als Begründung

. (hanebüchene Handlung, ein paar präpubertär anmutende Witzchen, schablonenhafte Figuren, stilistisch nicht der Rede wer)
sind ja eben so, weil sie aus meiner Sicht so sein mussten.
Natürlich ist die Handlung hanebüchen, natürlich sind die Witze platt, natürlich sind die Figuren flach. Das ist ja u.a. auch der Punkt?
Ich empfinde es halt so, als würdest du bei einem Hardcore-Punk Stück sagen: Das ist krachig, das ist aggressiv.
Kann man natürlich kacke finden, dass jemand das macht, dass jemand bewusst hanebüchene Handlung, platte Witze und flache Figuren benutzt. Aber ich weiß halt nicht, inwiefern mir das weiter hilft, wenn jemand das kacke findet. Ich finde das per se nicht kacke.

Und dem hier:

Aber egal, welche Lesart man nun wählt, die Qualifizierung als „Trash“ entspringt immer und ausschließlich der Wahrnehmung des Rezipienten und auf die hat der Künstler naturgemäß keinerlei Einfluss. Und genau diese Tatsache scheinst du geflissentlich zu ignorieren, Superfant, indem du deiner Geschichte z.B. „eine Art Meta-Distanz“ – was immer das sein mag – andichtest, eine Eigenschaft, die ich beim unbedarften Lesen nie und nimmer erkannt hätte.
stimme ich eigentlich so auch nicht zu. Imo kann man natürlich Elemente nutzen, die man selbst als typisch für "Trash" ansieht und damit arbeiten um etwas zu machen, was eben auch trashig ist, aber auch zeigt, dass dem Autor dies bewusst ist.
Darüber kann man dann natürlich diskutieren, inweit das gelungen ist, dass man diese "Trash-Ästhetik" bewusst nutzt, dass das auch sichtbar ist und eine weitere Ebene reinbringt, die der Leser auch als spaßig empfindet.

dass geschmacksverirrte und/oder besonders originell sein wollende Rezipienten ein erbärmliches Machwerk kurzerhand zum genial trashigen Kunstwerk erklären, und zwar mit der (einigermaßen logikfreien) Begründung, „es sei so schlecht, dass es schon wieder gut ist.“
Darin seh ich, wenn ich es genauer betrachte, eigentlich auch kein Logik-Problem. Etwas "echt schlechtes" kann imo definitiv einen Appeal haben, der auf gänzlich andere Weise "funktioniert", als der bei "qualtiativ hochwertigen" Werken.
Würde demjenigen, der das so empfindet, weder Geschmacksverirrung noch zwanghaftes "originell-sein-wollen" unterstellen.

 

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