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Der Enkel

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25.11.2022
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Der Enkel

Enkel

Auf dem Dach des weitläufigen Gebäudes stand in großen leuchtenden Buchstaben aufgereiht das Wort „Baumarkt“. Es war recht leer auf dem Parkplatz, doch es war ja auch wochentags um 15 Uhr. Um diese Zeit war verständlicherweise nicht so viel los, deshalb war es auch die perfekte Zeit, um einkaufen zu gehen, fand Anita. Zumindest, wenn man nicht mehr zur arbeitenden Bevölkerung gehörte. Und das traf auf sie auf jeden Fall zu, dachte sie vergnügt. Immerhin steuerte sie mit großen Schritten auf ihren achtzigsten Geburstgag zu. Während sie durch die automatischen Schiebetüren des verglasten Vorbaus eintrat und den vertrauten Geruch einsog, machte sie sich noch einmal klar, welches Glück sie doch hatte. Ja, sie vermisste ihren Herbert, mit dem sie früher immer hergekommen war. Aber zu ihrer größten Freude war sie auch heute alles andere als allein. Sanft griff sie Hand ihres Enkels, der sie heute begleitete.
„Dann wollen wir doch einmal sehen, ob wir die Energiesparlampen finden“, sagte sie an ihn gewandt. Der kleine Junge sah sie mit großen Augen an und zerrte dann sofort an ihrer Hand. Anita lächelte. Er konnte es wohl kaum erwarten.
„Nicht so hastig, Mathias, wir gehen ja schon“.
Als sie sich umschaute, kam ihr so wenig bekannt vor. Gartenabteilung. Baustoffe. Wo nur waren die Leuchtmittel? Sie hatte sich doch sonst immer so gut hier ausgekannt, war schon sicher tausendmal mit ihrem Herbert hier gewesen. An die Gefühle, als das, was wirklich zählte, erinnerte sie sich noch gut. Zum Beispiel die Faszination, die sie immer empfunden hatte, über die hunderten Gegenstände, von kleinsten Packungen bis zu großen, sperrigen Metallteilen. Diese ganzen Dinge, die alle einen Sinn erfüllten, über den sie sich noch niemals Gedanken gemacht hatte. Man merkte an wenigen Orten wie hier, wie spezialisiert und weit entwickelt das menschliche Schaffen doch mittlerweile schon war. Dann die Freude, die sie daran hatte, die verschiedenen Lampen mit den angebrachten Lichtschaltern aus und einzuschalten, und die Gemütlichkeit beim Schlendern bis in die Gartenabteilung. An all das erinnerte sie sich noch gut.
„Nicht so schnell, Mathias. Ich weiß noch gar nicht, wo wir hingehen müssen!“, sagte Anita, doch der kleine Mathias hatte sich schon losgerissen und war ein Stück vorausgelaufen. Er war so ein süßer Junge. Die schwarzen lockigen Haare, die karamellfarbne Haut und das Glitzern der Erwartung in seinen Augen.
Das erinnerte sie wieder an ihren Herbert.
Sie konnte seine Stimme fast hören, wie sie an dem teuren Luxusgrill vorbeigegangen waren und er davon geschwärmt hatte, jedes Mal mit einer anderen Geschichte davon, was er zubereiten würde, wie fantastisch das Fleisch werden und wie fiel besser und effizienter als ihre alte Maschine das sein würde. Ja, er wäre etwas sperrig am Balkon und sehr teuer, aber man denke doch an all die Vorteile! Sie hatte es ihm immer ausgeredet, und er hatte gelächelt, wissend dass sie recht hatte. Heute wünschte sie sich, sie hätten das Ding damals einfach gekauft. Ihr Herbert, mit seiner Grillmeisterschürze, wie er vor diesem Ding stand voller Stolz, seine tausend Vorzüge anpreisend mit einem Glitzern in den Augen wie ihr Enkel heute. Ach wie gerne hätte sie das als echte Erinnerung, nicht als bloße Fantasie davon, was hätte sein können.
Während sie ihrem Enkel folgte, beobachtete sie mit flüchtigen Blicken die anderen Menschen im Baumarkt. Da waren junge Ehepaare und die unverbesserlichen Heimwerker in ihren Trägerhosen. Anita hatte zu jedem eine genaue Vorstellung, was er oder sie wahrscheinlich kaufen wollte. Sie war nämlich ausgesprochen stolz auf ihre Menschenkenntnis. Nur warum schauten sie alle so seltsam an, wenn sie nach ihrem Enkel rief? Die jungen Leute von heute kannten keine Höflichkeit mehr. Endlich hatte sie ihn eingeholt.
„Mathias, du kannst deine alte Oma nicht so scheuchen. Das macht mein Herz nicht mehr mit, weißt du“, sagte sie etwas außer Atem. Dann sah sie sich erneut um. Auf den Eisenregalen waren die Produktkategorien ausgeschildert.
Werkzeug
Holzabteilung.
Farbabteilung.
„Das gibt es doch nicht! Wir werden jemanden um Hilfe bitten müssen“, sagte Anita an Mathias gewandt, obwohl sie sich immer noch nicht erklären konnte, warum ihre Orientierung so schlecht war. Mathias zeigte auf einen Mann. Er war groß und tätowiert, mit einer Glatze und mehr Muskeln als Arnold Schwarzenegger. So einer war sicher gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden.
„Nein, der nicht, Mathias. Vertrau deiner Oma, die ist länger auf der Welt als du. Sie mal, wir fragen diese beiden Herren dort“, erklärte sie geduldig und zeigte auf zwei Männer, die offensichtlich gerade in ein Gespräch vertieft waren. Doch sie waren gut frisiert und gepflegt angezogen, einer trug sogar eine Krawatte. So etwas sah man heutzutage viel zu selten. Sie wollte Mathias an der Hand nehmen, doch der zeigte nur auf die Männer und schüttelte den Kopf.
„Was hast du denn?“, fragte Anita und griff erneut nach seiner Hand. Doch Mathias blieb stur und schüttelte nur weiter heftig den Kopf, während er auf die zwei Herren zeigte.
„Wenn du schüchtern bist, dann bleibst du eben da. Aber lauf mir nicht davon, hörst du!“, sagte sie und trat auf die beiden zu.
„Bist du blöd, Gerd? Wir kaufen sicher nicht Kabelbinder und Panzerband“.
„Ähm ... aber wir brauchen doch beides“, antwortete der Größere von beiden, der offenbar Gerd hieß.
„Nein, brauchen wir nicht. Erstens solltest du mal lernen, auf Geld zu achten. Jetzt überleg mal, mit welchem von beiden Produkten wir eventuell beide unsere Probleme lösen könnten. Na, kommst du darauf?“, fragte der Kleinere sichtlich genervt. Offenbar dauerte diese Diskussion schon länger an, als das zugrundeliegende Thema rechtfertigte.
„Nehmen sie doch Panzerband, das ist vielseitiger“, schlug Anita freundlich vor. Der Kleinere drehte sich mit freundlichem Lächeln zu ihr herum.
„Siehst du, Gerd. Diese nette alte Dame hier hat es sogar schneller heraußen als du. Gestatten, Bernhard mein Name. Wie kann man ihnen helfen, gute Frau?“, fragte er höflich. Anita war von diesem vorbildlichen Benehmen in keiner Weise überrascht.
„Wie nett, dass sie das fragen, junger Mann. Ich suche nach Energiesparlampen“, erklärte sie.
„Aber gar kein Problem, man hilft doch gerne. Also, meine Gute, sie müssen den ganzen Mittelgang hinunter gehen und dann links abbiegen. Dort finden sie die Leuchtmittelabteilung“.
„Danke ihnen“, sagte Anita mit einem Lächeln und machte sich wieder auf den Weg.
„Einen schönen Tag noch!“, rief ihr Bernhard hinterher.
„Welches von beiden nehmen wir jetzt?“, fragte Gerd, in der Linken die Kabelbinder und in der Rechten das Panzerband.
„Ist das jetzt dein Ernst?“, erwiderte Bernhard völlig entnervt.
Anita aber war wieder bei ihrem Enkel, der sie ganz böse anschaute. Er zeigte immer noch mit dem Finger auf die Männer, und in seinen Augen leuchtete Kinderwut.
„Was hast du denn? So lange hast du doch gar nicht gewartet. Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, dann bekommst du später ein Eis“, sagte sie, nahm ihn an der Hand und machte sich auf den Weg zur Leuchtmittelabteilung.

Anita und Mathias waren fast bei der Kasse angekommen.
„Gleich haben wir es geschafft, dann bekommst du dein Eis“, versprach sie, die Glühbirnen schon griffbereit, um zu bezahlen. Jetzt mochte Mathias noch zerknirscht dreinschauen, zerrte an ihrer Hand mit all seiner kindlichen Kraft. Doch sobald er sein Eis bekam, würde er vor Freude strahlen wie immer. Und wenn er sich wie jedes Mal patzte und davon lachen müsste, dann würde Anita das Herz aufgehen. Denn es gab nichts Schöneres als das Lachen eines Kindes, das man liebte.
Plötzlich sah Anita ein vertrautes Gesicht vor sich.
„Susanna, was machst du denn hier?“
Ihre Tochter stand vor ihr, mit einem vollen Einkaufswagen. Sie sah fürchterlich abgekämpft aus, hatte Augenringe und offensichtlich nicht Haare gewaschen. Früher war sie eine blonde, hellhäutige Schönheit gewesen, die einen viel besseren Mann hätte bekommen können. Wahrscheinlich war sie wieder überarbeitet, wie immer. Warum nur ließ ihr Nichtsnutz Dieter sie immer alleine zum Einkaufen? Ihr Herbert, Gott hab ihn selig, hatte sie niemals alleine in den Baumarkt geschickt.
„Was ich hier mache? Ach, Mutter!“, seufzte Susanna auf, richtig verzweifelt.
„Das kannst du doch nicht schon wieder vergessen haben. Heute ist Ausflugstag. Ich habe dich aus dem Heim abgeholt und musste noch schnell zum Baumarkt. Wir wollten in den Park. Was willst du überhaupt mit den Glühbirnen?“, fragte sie genervt.
Anita verstand sie überhaupt nicht. Sie liebte Susanna, aber manchmal, das konnte sie schwören, da redete ihre Tochter einen ausgewachsenen Blödsinn.
„Aber die brauche ich doch. Die Energiesparlampen bei mir daheim sind kaputtgegangen!“, erklärte Anita bestimmt. Wieso nur musste ihre Tochter immer so gestresst und unfreundlich sein? Schon wieder seufzte Susanna auf.
„Mutter, du wohnst nicht mehr daheim. Du wohnst im Heim und du hast Demenz. Außerdem sind das keine Energiesparlampen, das sind ganz normale Glühbirnen. Bitte leg sie zurück und warte im Auto, wie ich es dir gesagt habe“.
Anita wurde ganz bang, als sie das hörte. Die Erinnerung kam in Schüben, überraschte sie ganz plötzlich wie kalter Regen. Ja, sie wohnte gar nicht mehr in ihrem alten Haus, sie brauchte keine Birnen zu kaufen. Und dass sie mit Susanna hergefahren war, hatte sie auch vergessen.
„Es tut mir so leid, Susanna. Ich wollte dir keine Umstände machen“, erklärte sie traurig.
„Ist schon gut, Mutter. Aber bitte lass die Birnen hier an der Kasse liegen und geh einfach zurück zum Auto. Du weißt ja wohl noch, der rote Volvo? Bitte warte dort auf mich“, bat ihre Tochter sie.
„Also gut, ich warte dort auf dich. Sei mir nicht böse“, bat Anita.
„Bin ich nicht“, erklärte Susanna, und dieses Mal rang sie sich zu einem Lächeln durch.
Anita kehrte um und packte Mathias beim Arm, der bei den Süßigkeiten gewartet hatte. Er starrte sie flehend an und deutete auf den Ausgang, als wäre ihm ganz wichtig, dass sie dort hingingen.
„Ist ja schon gut, Mathias. Du hast recht! Wir gehen zum Auto“.

Als sie über den Parkplatz ging, überkamen Anita wieder diese traurigen Gedanken. Demenz, was für eine fürchterliche Krankheit. Woher sollte sie denn wissen, was sie alles vergessen hatte? Sie konnte nicht anders. Es war so unendlich unangenehm, für andere eine Belastung zu sein.
„Ich habe dir nicht einmal ein Eis gekauft, sogar das habe ich vergessen“, sagte sie schwermütig und machte dem kleinen Jungen mit den schwarzen Locken die Autotür auf. Dann setzte sie sich selbst schwerfällig auf den Beifahrersitz. Wie lange Susanna wohl brauchen würde, dachte sie bei sich.
„Oma?“, fragte eine Kinderstimme.
„Mathias, Oma ist jetzt müde. Lass mich einen Moment ausruhen“.
„Oma?“, fragte die Stimme wieder, vorwurfsvoll.
Anita drehte sich um, da traf es sie wie ein Schlag.
Neben dem Jungen mit den dunklen Locken saß ein blonder Bub, mit Sommersprossen im Gesicht. Es war Mathias, Susannas Sohn.
„Oma, warum hast du den anderen Jungen zu uns ins Auto gebracht?“, fragte Mathias.
Anita war wie erstarrt. Der fremde Junge und ihr Enkelsohn starrten sie unverwandt an. Was hatte sie getan? Was hatte sie in ihrer Verwirrtheit getan? Hatte sie ein fremdes Kind an der Hand genommen? Erkannte sie ihren eigenen Enkel nicht mehr?!
„Ich ... ich ...“
Anita verstand gar nichts mehr. Sie hatte eine Vertrautheit zu diesem Kind gespürt, eine Verwandtschaft, sogar so etwas wie Verantwortlichkeit. Sie hatte gespürt, dass er sie brauchte. Konnte sie schon so krank sein, so verwirrt? Dann war sie ja gemeingefährlich! Was hatte sie nur getan. Anita stiegen die Tränen in die Augen. Sie hatte mit der Krankheit leben können, weil sie geglaubt hatte, dass man die wichtigsten Dinge nie vergessen könnte. Doch wenn sie nicht einmal mehr erinnerte, wie ihr Enkel aussah, was blieb dann noch übrig?
„Oma, du musst dich um ihn kümmern. Du kannst jetzt nicht einfach aufhören“, schimpfte Mathias mit ihr. Und da durchfuhr es Anita erneut wie ein Schock. Der Junge hatte sicher eine Mutter im Baumarkt, die ihn verzweifelt suchte. Sie hatte das Kind in ihrer Verwirrung einfach mitgenommen, sie musste ihn zurückbringen und den Unfall aufklären.
„Du hast recht, Mathias. Bitte warte im Auto, ja, bleib auf jeden Fall im Auto und warte auf Mama“, wies sie ihn an.
„Mache ich. Kümmere du dich um ihn hier“, sagte Mathias brav. Was für ein weiser, erwachsener Junge er doch war.
Anita griff den gelockten Knaben an der Hand und ging zurück zum Baumarkt, hinein, im Laufschritt.
„Hallo, vermisst jemand ein Kind. Ist jemandem ein Kind verlorengegangen?“, rief sie. Schon wieder starrten alle sie so unverwandt an. Der unbekannte Junge fing an, sich zu sträuben, wollte nicht wieder in den Baumarkt, deutete wie wild auf den Ausgang.
„Nein, wir müssen zuerst deine Mutter finden, die ist sicher nicht draußen, der Parkplatz ist fast leer. Sie sucht dich sicher hier drin“, schimpfte Anita, völlig gestresst. Da riss sich der Junge los und lief ihr davon. Nicht das noch! Da erst kam Anita in den Sinn, dass er vielleicht gar nicht ihre Sprache sprach. Sie hatte ihn noch keinen Ton sagen hören, das fiel ihr jetzt erst auf.
„Verdammt, wo bist du, wo bist du?!“, rief sie. Verzweiflung ergriff ihr Herz. Sie sah sich um, suchte überall, doch sie hatte den Jungen verloren. Was sollte sie nur tun. Sie ging zum nächsten Umstehenden, der sie schon die ganze Zeit so komisch angestarrt hatte.
„Entschuldigen sie bitte, aber das Kind, das ich gerade noch an der Hand hatte, haben sie zufällig gesehen, wo das hingelaufen ist?“, fragte sie.
„Verzeihung, ich muss weg“, erwiderte der Mann hastig und machte sich davon. Wieso nur reagierten die Menschen so? Sah niemand, dass sie Hilfe brauchte? Auch Susanna konnte sie nirgendwo entdecken. Die Kassiererin hatte sie doch sicher mit dem Jungen warten sehen! Außerdem konnte die sicher eine Durchsage machen. Anita ging schnurstracks zu den Kassen, wo sie die Kaugummi kauende Praktikantin sogleich wiedererkannte.
„Entschuldigung, aber ich hatte vorhin einen kleinen Jungen dabei. Es ist mir fürchterlich peinlich, aber ich fürchte, mit ist erst jetzt aufgefallen, dass er seine Mutter sucht. Könnten sie eine Durchsage machen, dass die beiden zur Kasse kommen sollen?“, bat sie.
„Was bitte?“, fragte die Praktikantin gelangweilt. Anita erkannte, dass sie den Ernst der Lage deutlich machen musste, egal wie sehr sie sich schämte.
„Ich habe den falschen Knaben an der Hand genommen, jetzt ist das Kind von seiner Mutter getrennt. Hat bei ihnen niemand eine Durchsage machen wollen, weil das eigene Kind verlorengegangen ist? Eventuell sprechen die beiden kein Deutsch! Können sie bitte jetzt eine Durchsage machen, auf Englisch?“, flehte Anita. Doch die Kassiererin schüttelte nur den Kopf.
„Ihre Tochter hat uns erzählt, dass sie Demenz haben, Lady. Hat sich schon mal entschuldigt, falls sie Rabatz machen. Ich würde mal sagen, Entschuldigung angenommen. Gehen sie jetzt bitte zu ihrem Auto, da soll ich sie hinschicken, falls sie wieder hereinkommen. Da hat mich ihre Tochter drum gebeten. Ansage mache ich jetzt keine, das werden sie sicher verstehen“, erklärte die Kassiererin trocken.
„Ich weiß, dass ich krank bin, aber das hier ist Ernst!“, schimpfte Anita, vor Scham und Verzweiflung Tränen in den Augen.
„Sie müssen den Kleinen doch mit mir gesehen haben, wir standen direkt hier! Er hat karamellfarbene Haut und schwarze Locken. Bitte, es kostet sie doch nichts, nur eine Ansage durch die Lautsprecher. Ich finde die beiden sonst nie in diesem riesigen Geschäft“, flehte sie.
„Also ich hab kein Kind gesehen, Lady“, meinte die Kassiererin nur und ließ eine Kaugummiblase platzen. Anita wandte sich ab, es hatte keinen Sinn.
Da endlich, sie hatte Susanna entdeckt!
„Mutter! Ich hab doch gesagt, geh zum Auto!“, schimpfte ihre Tochter und rieb sich die Schläfen.
„Nein, du verstehst das nicht. Ich habe einen fremden Jungen an der Hand genommen und jetzt habe ich ihn verloren. Er ist ganz alleine, verstehst du? Wir müssen die Polizei rufen“, bat Anita sie inständig.
„Mutter, ich werde jetzt sicher nicht die Polizei rufen, weil du dir etwas eingebildet hast“.
„Ich hab mir das nicht eingebildet. Er war doch mit mir an der Kasse, als wir dich getroffen haben“.
„Da war kein Kind, Mutter“.
„Das gibt es doch nicht, er war vielleicht ein Stück hinter mir bei den Süßigkeiten, aber du musst ihn doch gesehen haben! Verdammt nochmal, ich bin doch nicht verrückt. Aber ihr behandelt mich alle so, das ist ekelhaft! Geh doch zum Auto und frag Mathias, der hat ihn auch gesehen!“, brüllte Anita, mittlerweile war sie so gekränkt und gebrochen, sie hatte Tränen in den Augen. Doch auch Susanna bebten die Lippen, und ihre Augen waren ebenfalls feucht.
„Bring nicht meinen Mathias in diesen Streit hinein, hörst du? Dazu hast du kein Recht“, sagte Susanna mit schwacher Stimme. Doch Anita war viel zu aufgebracht, um Rücksicht auf sie zu nehmen.
„Kapierst du nicht, dass ich deine Hilfe brauche? Mathias glaubt seiner Oma wenigstens. Und du wärst nicht immer so zu mir, wenn dich dein Dieter nicht so im Stich lassen würde!“
„Halt deinen Mund! Halt einmal deine Klappe, siehst du nicht, was du mit mir machst?!“, kreischte Susanna, dann ließ sie sie einfach stehen und schob stur den Einkaufswagen an ihr vorbei. Sie ließ Anita völlig fassungslos im Geschäft stehen.
„Mach einmal, was man dir sagt, und geh zum Auto, verdammt nochmal!“, brüllte sie noch, ehe sie verschwand. Anita hatte keine Worte. So hatte ihre Tochter noch nie mit ihr geredet. Sie würde nicht wieder zum Auto gehen, zum Teufel.
Als sie noch ein Stück gegangen war, spürte sie ein Stechen im Herz, dann wurde ihr schlecht. Der ganze Stress, sie sollte sich doch nicht so aufregen, das hatte ihr Arzt gesagt. Oder hatte sie sich das auch nur eingebildet? Sie musste sich hinsetzen, schnaufend erreichte sie ein paar Paletten. Was hatte sie nur getan? Sie hatte ein Kind von seiner Familie getrennt und jetzt war der Kleine verschwunden. Sie würde ja selbst die Polizei rufen, doch sie hatte kein Handy. Niemand hier wollte ihr helfen. Wie Susanna erst mit ihr Schimpfen würde, wenn sie herausbekam, dass es tatsächlich ein Kind gab und sie auch noch alles der Polizei erklären musste. Sie würden Anita nach dieser Sache nie wieder aus dem Heim herauslassen. Dabei schämte sie sich so sehr. Sie hatte doch nie so werden wollen! Anita begann zu weinen.
„Entschuldigen sie, kann ich ihnen vielleicht helfen“, fragte eine tiefe, freundliche Stimme. Anita blickte auf. Es war der Muskelberg, der Mann mit den vielen Tattoos, der ihr vorher aufgefallen war.
„Ich habe ein Kind gefunden, das ohne seine Mutter unterwegs ist. Aber niemand glaubt mir das, weil ich Demenz habe. Jetzt ist der Kleine ganz allein, und das ist meine Schuld“, sagte Anita. Zu ihrer Überraschung sah der Mann sie verständnisvoll an und versuchte zu beruhigen.
„Ich glaube ihnen, gute Frau. Wir werden das in den Griff bekommen. Haben sie die Mutter nirgends finden können?“
„Nein, und sie hat auch keine Durchsage machen lassen. An der Kasse wissen sie überhaupt nichts. Ich glaube, Mutter und Kind sprechen kein Deutsch“.
„Wo haben sie den Jungen das erste Mal bemerkt?“
„Am Parkplatz. Ich habe ihn wohl für meinen Enkel gehalten und an der Hand genommen“.
„Und niemand hat eine Durchsage gemacht? Das ist sehr beunruhigend. Die Mutter hatte vielleicht einen Unfall und der Junge kam bis zum Baumarkt, um Hilfe zu holen. Ich werde für sie die Polizei rufen“, erklärte der Mann, holte sein Handy heraus und wählte. Gerade als er anfing, mit den Beamten zu sprechen, entdeckte Anita den Jungen. Er stand draußen vor der Glastür des Geschäftes und sah sie direkt an. Ohne dem Mann ein Zeichen zu geben, rannte Anita los, so schnell sie ihre alten Beine trugen.
„He du, bleib da. Ich bin gleich bei dir!“, rief sie und ignorierte all die seltsamen Blicke der anderen Einkäufer. Ein Moment lang beschlich sie ein Gefühl der Schuld, weil sie den Mann mit den Tattoos so falsch eingeschätzt hatte. Dann war sie auch schon draußen auf dem Parkplatz. Doch der Junge deutete mit dem Finger in eine Richtung und lief ihr dann erneut davon. Anita beschloss, ihn dieses Mal nichts aus den Augen zu verlieren. Sie folgte ihn, bis sie ihn an der Tür eines weißen Kleintransporters zerren sah. Sofort viel ihr wieder ein, was der Mann gesagt hatte.
„Ist das euer Auto? Ist da deine Mutter drin?“
Anita ging zu den Autotüren, die nur angelehnt waren. Niemand saß auf den vorderen zwei Sitzen, doch ein Schlüsselbund lag neben der Gangschaltung. Der Junge mit den Locken stand hinter ihr, als sie sich umdrehte, starrte er sie erwartungsvoll an und deutete auf die versperrte Flügeltür am Heck.
„Hast du deine Mutter eingesperrt?“, fragte Anita entsetzt, dann holte sie sich den Schlüssel. Als sie Anstalten machte, hinten aufzusperren, hörte sie tatsächlich ein ganz leises Stöhnen von innen.
„Um Himmels willen!“, rief sie aus, während sie sich eilig am Schloss zu schaffen machte. Da hörte sie plötzlich eine wütende Männerstimme hinter sich.
„He, gute Frau, was zur Hölle machen sie sich da an unserem Wagen zu schaffen?“
Als sie sich umdrehte, standen da Gerd und Bernhard, die beiden Männer, die sie vorhin im Baumarkt kennengelernt hatte. Das war also ihr Auto.
„Hören sie, da ist eine Person ...“, beeilte sie sich hastig, doch dann ging ihr erst das Licht auf. Der Junge hatte niemanden eingesperrt.
„Jetzt hör gut zu, du alte Schachtel. Verschwinde sofort von der Tür da, sonst passiert was Schlimmes. Ich sage das nicht noch einmal!“, sagte Bernhard forsch. Gerd hatte Panzerband und Kabelbinder in der Hand. Anita, fasst erstarrt vor Entsetzen, sperrte auf und öffnete mit einem Ruck die Tür. Beinahe wäre ihr das Herz stehen geblieben. Da lag nicht etwa eine Frau hinten im Laderaum, sondern neun betäubte Kinder. Neun kleine, bewusstlose Knaben und Mädchen. Als sie sich zitternd und unfähig, Worte zu finden, wieder umdrehte, starrte sie ihn den Lauf eines Revolvers.
„Ich habe sie gewarnt! Jetzt können wir sie nicht mehr gehen lassen“, sagte Bernhard sichtlich wütend. Die Flucht, die diese Männer jetzt vor sich haben würden, war kaum zu gewinnen, aber das würde sie nicht aufhalten.
Nicht bei dieser Fracht.
Nicht jetzt, da sie wusste, was für Männer das waren.
Und es würde mit ihrem Tod beginnen, so viel stand fest. Anita schloss die Augen. Dann knallte ohrenbetäubend ein Schuss. Doch sie spürte nichts. Als sie die Augen wieder öffnete, hatte Bernhard die Waffe fallengelassen. War das Blut in seinen Mundwinkeln? Plötzlich stürzte der Mann vor ihr zu Boden und jetzt erst erkannte sie das Licht der Polizeiautos.
„Hände hoch, Polizei! Nehmen sie die Hände hinter den Kopf. Eine falsche Bewegung und wir schießen“, rief einer der Beamten.
„Verdammt, wieso waren die so schnell da?“, fragte sich Gerd, der erst seinen toten Freund und dann die betäubten Kinder in seinem Laderaum ansah. Seine Lage schien ihn zu einer klaren Erkenntnis zu bringen.
„Drauf gepfiffen“, sagte er und griff mit der Rechten hinter seinen Rücken. Er hatte sich den Polizeiautos zugewandt und Anita konnte sehen, dass er keine Waffe am Gürtel hatte, doch ehe sie rufen konnte, hatten sich mit lautem Knall zwei weitere Schüsse gelöst. Der zweite Mann, Gerd, fiel ihr ebenfalls tot vor die Füße. Da erst rächte sich all der Schock. Anita spürte ein scharfes stechen im Herzen, ihr Blickfeld verschwamm. Und bevor sie die Beamten der Polizei erreicht hatten, wurde ihr schwarz vor Augen.

Anita wachte auf.
Sie fühlte sich entsetzlich schwach und konnte spüren, dass sie in einem Bett lag. Es war leicht aufgerichtet. Sie erkannte das hellblaue, unverkennbare Leintuch und die dünnen weißen Laken. Der weiße Plastikgriff war ihr vertraut, der über ihr hing und mit dem sie eine Schwester rufen könnte. Der Duft nach Desinfektionsmittel und der veraltete Fernseher an der Wand, der immer zu leise gestellt war, das Geräusch, wenn eine Trage über den Gang geschoben wurde, all das ließ sie erkennen, wo sie sich befand.
Sie war im Krankenhaus. Als sie mühsam ihren Kopf nach rechts drehte, konnte sie Susanna sehen, die wie immer ihr schrecklich besorgtes Gesicht machte. Sie sprach gerade mit einem Polizisten.
„Ihre Mutter ist eine echte Heldin. Wäre sie nicht gewesen, dann hätten wir diese Menschenhändler wohl nicht auf frischer Tat ertappt. Neun Kinder konnten gerettet werden. Ein Jammer, dass diese zwei Bestien nicht schon früher jemand durchschaut hat. Von den Kollegen heißt es, der Fall eines an Unterernährung gestorbenen Jungen, den jemand einfach neben der Autobahn in den Straßengraben geworfen hat, könnte mit diesem hier in Verbindung stehen. Wer weiß, wie viele der Kinder vielleicht noch gestorben wären“.
„Wie schrecklich. Obwohl ich mir nicht erklären kann, wie sie das gemacht hat. Ich meine, sie sagt immer, sie hat eine gute Menschenkenntnis ...“
„Nun, das alleine kann es nicht gewesen sein. Meine Arbeit wäre wesentlich leichter, wenn man die Guten und die Monster am ersten Eindruck unterscheiden könnte, glauben sie mir!“, meinte der Polizist. Susanna schüttelte ungläubig über die ganze Affäre den Kopf.
„Jetzt schäme ich mich fast, dass ich ihr nicht geglaubt habe. Sie wollte mir etwas über ein Kind erzählen, aber ich habe ihr nicht zugehört. Meine Mutter ist dement, wissen sie, und seit mein Mann und mein Sohn ...“
Susannas Stimme brach ab, als sie ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte. Der Polizist nahm sie in den Arm, bis sie sich gefangen hatte.
„...seit mein Mann Dieter und mein Sohn Mathias bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, ist ihre Krankheit noch viel schlimmer geworden. Ich weiß nicht, wie ich das noch alles schaffen soll“.
Der Polizist nickte verständnisvoll.
„Das wird schon wieder, glauben sie mir. Der Arzt sagt, ihre Mutter ist bald wieder auf den Beinen, das war nur der Schock. Kommen sie, wir holen ihnen jetzt erst mal einen Kaffee“, sagte der Mann und die beiden gingen nach draußen. Anita aber stutze bei den Worten, die sie gerade gehört hatte. Sie liebte Susanna, aber manchmal, das konnte sie schwören, da redete ihre Tochter einen ausgewachsenen Blödsinn. Sie sagte sich immer, dass sie gut mit ihrer Krankheit leben konnte, solange sie die wichtigsten Dinge nicht vergaß. Und Mathias saß doch genau hier bei ihr, auf dem Fensterbrett, gemeinsam mit seinem neuen Freund mit der karamellfarbenen Haut und den schwarzen Locken.
„Das ist Joachim, Oma. Wir beide haben uns angefreundet. Joachim sagt Danke zu dir“, erklärte Mathias und grinste breit, während er mit den Füßen schaukelte. Joachim lächelte, es war das erste Mal, das Anita den kleinen Jungen lächeln sah.
„Wir gehen jetzt spielen“, kündigte Mathias an, dann sprang er vom Fensterbrett und gab seiner Oma einen Kuss auf die Stirn. Dann sah er sie auf diese andere Art an, die viel zu weise und reif war für ein Kind seines Alters.
„Das hast du gut gemacht, Oma“, lobte er sie voller Stolz. Dann sprangen er und Joachim lachend davon und stürmten auf den Gang hinaus. Diese ungestümen Buben! Doch Anita freute sich und atmete entspannt aus. Es gab doch nichts Schöneres als das Lachen eines Kindes, das man liebte.

 

Hallo @Wuchjazz

und willkommen bei den Wortkriegern.

Ich leg dann mal los:

Auf dem Dach des weitläufigen Gebäudes stand in großen leuchtenden Buchstaben aufgereiht das Wort „Baumarkt“.

Hmm, meistens steht da doch der Name des Baumarkts, oder? Das 'aufgereiht' kannst du weglassen, finde ich.

Es war recht leer auf dem Parkplatz, doch es war ja auch wochentags um 15 Uhr.

Zweimal 'es war' in einem Satz. Satz evtl umschreiben.

Sanft griff sie Hand ihres Enkels, der sie heute begleitete.

'die' Hand ihres Enkels

Er konnte es wohl kaum erwarten.

Den Satz kannst du ruhig weg lassen. Es wird aus dem Konetxt eh klar.

An die Gefühle, als das, was wirklich zählte, erinnerte sie sich noch gut.

Verstehe den Satz nicht.

Zum Beispiel die Faszination, die sie immer empfunden hatte, über die hunderten Gegenstände, von kleinsten Packungen bis zu großen, sperrigen Metallteilen.

Auch dieser Satz ist grammatikalisch falsch und endet im Nichts.

karamellfarbne

karamellfarbene

und wie fiel besser und effizienter als ihre alte Maschine das sein würde.

wie viel besser

Aber lauf mir nicht davon, hörst du!“

Fragezeichen statt Ausrufezeichen

Diese nette alte Dame hier hat es sogar schneller heraußen als du.

heraußen

Wie kann man ihnen helfen, gute Frau?

'Ihnen' groß

„Mutter, du wohnst nicht mehr daheim. Du wohnst im Heim und du hast Demenz. Außerdem sind das keine Energiesparlampen, das sind ganz normale Glühbirnen. Bitte leg sie zurück und warte im Auto, wie ich es dir gesagt habe“.

Der Überraschungseffekt 'Demenz' funktioniert für mich. Aber die Tochter ist schon sehr barsch und wenig einfühlsam.

Bitte leg sie zurück und warte im Auto, wie ich es dir gesagt habe“.

Eine demenzkranke Mutter zum Auto schicken. Das kann nicht gutgehen.

Anita kehrte um und packte Mathias beim Arm, der bei den Süßigkeiten gewartet hatte. Er starrte sie flehend an und deutete auf den Ausgang, als wäre ihm ganz wichtig, dass sie dort hingingen.
„Ist ja schon gut, Mathias. Du hast recht! Wir gehen zum Auto“.

Bemerkt Susanna den Jungen nicht? Versteh ich nicht.

„Oma, warum hast du den anderen Jungen zu uns ins Auto gebracht?“, fragte Mathias.
Anita war wie erstarrt. Der fremde Junge und ihr Enkelsohn starrten sie unverwandt an. Was hatte sie getan? Was hatte sie in ihrer Verwirrtheit getan? Hatte sie ein fremdes Kind an der Hand genommen? Erkannte sie ihren eigenen Enkel nicht mehr?!
„Ich ... ich ...“

Der Junge lässt das einfach so mit sich machen?

Anita griff den gelockten Knaben an der Hand und ging zurück zum Baumarkt, hinein, im Laufschritt.

Ist der Junge stumm? Er sagt keinen Ton.

Anita aber stutze bei den Worten, die sie gerade gehört hatte.

stutzte

Fazit:

Da sind noch einige sprachliche Fehler drin, ich habe jetzt nicht alle herausgepickt. Da müsstest du nochmal mit dem Korrekturstift ran. Auch Kürzungen hier und da würde ich empfehlen.

Was dir ganz gut gelingt, finde ich, ist es, beim Leser Verwirrung zu stiften darüber, was wirklich passiert. Anita als unzuverlässige Erzählerin. Aber trotzdem sind da einige Logiklöcher, die man nicht mit der Demenz begründen kann.

Die Kriminalgeschichte wirkt arg konstruiert, mAn musst du nicht so dick auftragen.

Ich weiß jetzt nicht, wie alt oder wie erfahren du schon im Schreiben bist. Aber es kommt ab und zu vor, dass hier neue User auftauchen und dann schnell wieder für immer verschwinden, weil sie für ihren Einstiegstext stark kritisiert werden. Ich möchte dich ermuntern, dranzubleiben und weiterzumachen.

LG,

HL

 

Auf dem Dach des weitläufigen Gebäudes stand in großenKOMMA leuchtenden Buchstaben aufgereiht das Wort „Baumarkt“.
…​
Die jungen Leute von heute kannten keine Höflichkeit mehr.
Moin, Anita, die Aussage darfstu ruhig auch auf mich alten Sack erweitern, aber die Höfe wurden in unserer schönen Republik bereits 1919 abgeschafft, selbst wenn ein XIII. Kasper und gefährlich Ewiggestriger gerade mal wieder in die Schlagzeilen geraten ist.

Moin Wuchjazz,

schon der einleitende, eben der erste zitierte Satz zeigt eine Tendenz zur ausufernden Beschreibung, deren Ursache eine akute Adjektivitis, die schon angesprochen wird von meinen Vorrednern, wie

… weitläufig…, … großen leuchtenden
als wenn ein unbegabter Handwerker wie ich nicht wüsste, wie die Baumärkte jenseits des eigentlichen „Baumarktes“ als volks- und betriebswirtschaftlicher Größe, also als Einzelhändler oder Filiale innen wie außen so aussehen. Und selbst als Mensch ohne Führerschein (aber mit einer klaren Meinung zur Autoimmobilie am Straßenrand, auf dem Fahrradweg und dem Bürgersteig etc.) und wann
… die perfekte Zeit, um einkaufen zu gehen, ...
hab ich meine eigenen Vorstellungen, die gar nicht so weit weg sind von Anitas. Kurz: Du musst nicht alles beschreiben oder erklären wollen. Da darf der Autor mit der Erfahrung des Lesers rechnen. Wo Du aber aufpassen musst ist bei (für Dich offensichtlich) gefährlichem Gleichklang unterschiedlicher Worte/Wortarten, die Deine Schwächen erbarmungslos offenbaren, wie etwa hier eine Katastrophe der schreibenden Zunft, wenn das Prät. des Verbes „fallen“ mit dem Adjektiv „viel“ velwechsert wird

..., was er zubereiten würde, wie fantastisch das Fleisch werden und wie fiel besser und effizienter als ihre alte Maschine das sein würde.
oder hier

Sie mal, wir fragen diese beiden Herren dort“, erklärte sie geduldig …
wenn der Imperativ des „sehen“ mit einem Personalpronomen verwechselt wird …

Hinzu kommen Flusen, die jeden mal überraschen können, wenn Flüchtigkeit einsetzt


Aber warum will hier der Abschlusspunkt

„Nicht so hastig, Mathias, wir gehen ja schon“.
der wörtlichen Rede entfliehen? Besser „… ja schon.“

Zum Beispiel die Faszination, die sie immer empfunden hatte, über die hunderten Gegenstände, …
hunderte

Die schwarzenKOMMA lockigen Haare, die ...
(schwarz und lockig sind gleichrangige Attribute des Haars. Wie in der Mathematik gibts auch in der Literatur - so ganz nebenbei sei erwähnt, dass das Wort "erzählen" von der Zahl abgeleitet ist wie das Verb "zählen")

AchKOMMA wie gerne hätte sie das als echte Erinnerung, ...nicht als bloße Fantasie davon, was hätte sein …

Er war groß und tätowiert, mit einer Glatze und mehr Muskeln als Arnold Schwarzenegger.
Du meinst eher „größere Muskeln als … Schwarzenegger“. Der wird die durchschnittliche Zahl Muskeln von Knaben haben. Von einer Behinderung Arnies hab ich noch nie etwas gehört

Ich behalt da besser meinen Rat für mich, aber ich seh in Dear schon ein Opfer der Gesellschaft der „Singularitäten“, wie sie momentan in den Sozialwissenschaften beschrieben wird. Gleichwohl

herzlich willkommen hierorts und trotz aller Widrigkeit ein schönes Wochenende!

Friedel

 

Hallo @Wuchjazz!

Den Plot finde ich gut - das alltägliche-normale mit dem seltsam-übernatürlichen verbinden kannst du aus meiner Sicht ganz gut. Dass der Junge nicht mehr lebt, deutet sich auch recht früh an, mit den seltsamen Blicken, die die Leute ihr zurufen, als sie den Jungen ruft - da denkt man zuerst dann noch "ah okay, vielleicht wegen der Demenz" - aber spätestens in dem Moment, in dem niemand den Jungen gesehen hat, war mir klar, in welche Richtung das lauft und natürlich war dann auch Susannes (ich hoffe sie hieß so) Reaktion bezüglich Matthias (und ich hoffe, auch er hieß so) fragwürdig - allerdings habe ich an der Stelle noch nicht darauf geschlossen, dass er ebenfalls gestorben ist, insgesamt schön angedeutet, gut durchgezogen und beim Plot selbst habe ich nichts auszusetzen. Die Demenz von Anita steht für mich auch nicht im Vordergrund der Geschichte, sondern ist "quasi" ein Hindernis, dass der Protagonistin in der Geschichte in den Weg gelegt wird - also auch da finde ich nicht zu viele Themen hinein gemixt - vielleicht ein wenig klischeehaft, dass der Muskelprotz mit den Tattoos der einzig freundliche Mensch im Baumarkt ist.
Nur der Stil - ich kenne ja nicht wenige deiner Texte und sag deshalb auch mal ganz frech: Kannst du besser. :p Ich hab einige Stellen rausgeholt, bei allem was fett markiert ist, kannst du dir ja mal anschauen, ob du es wirklich für die Geschichte brauchst, die du erzählen willst; anders gesagt, ich markiere dir Stellen bei denen ich mir nach dem Lesen der Geschichte dachte: Wofür musste ich das wissen? Und ja, natürlich markiere ich dir auch das eine oder andere Füllwort (weil ich ja ohnehin schon dabei bin. :D)

Auf dem Dach des weitläufigen Gebäudes stand in großen leuchtenden Buchstaben aufgereiht das Wort „Baumarkt“. Es war recht leer auf dem Parkplatz, doch es war ja auch wochentags um 15 Uhr. Um diese Zeit war verständlicherweise nicht so viel los, deshalb war es auch die perfekte Zeit, um einkaufen zu gehen, fand Anita. Zumindest, wenn man nicht mehr zur arbeitenden Bevölkerung gehörte. Und das traf auf sie auf jeden Fall zu, dachte sie vergnügt. Immerhin steuerte sie mit großen Schritten auf ihren achtzigsten Geburstgag zu.
Vielleicht kurz und knapp - das genaue Alter spielt für die Geschichte ja keine Rolle: "Es war leer auf dem Parkplatz, ein Vorteil des Rentnerdaseins (,den sie seit 10/15/20 Jahren genoss)." - oder sowas in die Richtung.

Während sie durch die automatischen Schiebetüren des verglasten Vorbaus eintrat und den vertrauten Geruch einsog, machte sie sich noch einmal klar, welches Glück sie doch hatte.
den vertrauten Geruch einsog, machte sie sich noch einmal klar, welches Glück sie doch hatte. Ja, sie vermisste ihren Herbert, mit dem sie früher immer hergekommen war. Aber zu ihrer größten Freude war sie auch heute alles andere als allein. Sanft griff sie Hand ihres Enkels, der sie heute begleitete.
Meiner Meinung nach reicht das aus: "Sie trat durch die automatischen Schiebetüren des verglaten Vorbaus undsog den vertrauten Geruch ein. Sie vermisste Herbert, mit ihm war sie oft hier gewesen. Sanft griff sie nach der Hand ihres Enkels." Du erwähnst nämlich sehr oft am Anfang, wie sie sich fühlt und dann noch was Herbert nicht alles kaufen wollte, etc. Aber um das alles geht es in deiner Geschichte gar nicht. Dass sie Herbert vermisst formt ihren Charkater und das würde ich so auch drinnen lassen, aber all die Erinnerungen an ihn sind meiner Meinung nach nicht wichtig und ziehen die Geschichte nur (unnötig) in die Länge.

„Dann wollen wir doch einmal sehen, ob wir die Energiesparlampen finden“, sagte sie an ihn gewandt. Der kleine Junge sah sie mit großen Augen an und zerrte dann sofort an ihrer Hand. Anita lächelte. Er konnte es wohl kaum erwarten.
„Nicht so hastig, Mathias, wir gehen ja schon“.
Wo nur waren die Leuchtmittel? Sie hatte sich doch sonst immer so gut hier ausgekannt, war schon sicher tausendmal mit ihrem Herbert hier gewesen. An die Gefühle, als das, was wirklich zählte, erinnerte sie sich noch gut. Zum Beispiel die Faszination, die sie immer empfunden hatte, über die hunderten Gegenstände, von kleinsten Packungen bis zu großen, sperrigen Metallteilen. Diese ganzen Dinge, die alle einen Sinn erfüllten, über den sie sich noch niemals Gedanken gemacht hatte. Man merkte an wenigen Orten wie hier, wie spezialisiert und weit entwickelt das menschliche Schaffen doch mittlerweile schon war. Dann die Freude, die sie daran hatte, die verschiedenen Lampen mit den angebrachten Lichtschaltern aus und einzuschalten, und die Gemütlichkeit beim Schlendern bis in die Gartenabteilung.
An all das erinnerte sie sich noch gut.
Er war so ein süßer Junge. Die schwarzen lockigen Haare, die karamellfarbne Haut und das Glitzern der Erwartung in seinen Augen.
Das erinnerte sie wieder an ihren Herbert.
Was davon genau? Wobei es eigentlich auch gestrichen werden kann - eine Ähnlichkeit zwischen dem Jungen und Herbert wird in der restlichen Geschichte nicht mehr aufgegriffen. Was du bringen könntest wäre eine Andeutung, vielleicht ein kurzer Erinnerungsschub, in dem ihr vorkommt, dass Matthias blonde Haare hat. Oder sowas in die Richtung, später im Auto wird ja auch klar, dass die beiden Jungs sich so gar nicht ähnlich sehen.

Sie konnte seine Stimme fast hören, wie sie an dem teuren Luxusgrill vorbeigegangen waren und er davon geschwärmt hatte, jedes Mal mit einer anderen Geschichte davon, was er zubereiten würde, wie fantastisch das Fleisch werden und wie fiel besser und effizienter als ihre alte Maschine das sein würde.
Ihr Herbert, mit seiner Grillmeisterschürze, wie er vor diesem Ding stand voller Stolz, seine tausend Vorzüge anpreisend mit einem Glitzern in den Augen wie ihr Enkel heute. Ach wie gerne hätte sie das als echte Erinnerung, nicht als bloße Fantasie davon, was hätte sein können.

Da waren junge Ehepaare und die unverbesserlichen Heimwerker in ihren Trägerhosen. Anita hatte zu jedem eine genaue Vorstellung, was er oder sie wahrscheinlich kaufen wollte. Sie war nämlich ausgesprochen stolz auf ihre Menschenkenntnis.
Anita hatte zu jedem eine genaue Vorstellung, was er oder sie wahrscheinlich kaufen wollte. - den Satz könntest du vielleicht noch etwas schöner formulieren. Das klingt noch recht umständlich.
„Das gibt es doch nicht! Wir werden jemanden um Hilfe bitten müssen“, sagte Anita an Mathias gewandt, obwohl sie sich immer noch nicht erklären konnte, warum ihre Orientierung so schlecht war.
"sie konnte sich nicht erklären, warum ihre Orientierung so schlecht war." - das "obwohl" passt hier irgendwie nicht.

Sie mal, wir fragen diese beiden Herren dort“, erklärte sie geduldig und zeigte auf zwei Männer, die offensichtlich gerade in ein Gespräch vertieft waren.
Doch sie waren gut frisiert und gepflegt angezogen, einer trug sogar eine Krawatte. So etwas sah man heutzutage viel zu selten. Sie wollte Mathias an der Hand nehmen, doch der zeigte nur auf die Männer und schüttelte den Kopf.

„Bist du blöd, Gerd? Wir kaufen sicher nicht Kabelbinder und Panzerband“.
„Ähm ... aber wir brauchen doch beides“, antwortete der Größere von beiden, der offenbar Gerd hieß.
„Nein, brauchen wir nicht. Erstens solltest du mal lernen, auf Geld zu achten. Jetzt überleg mal, mit welchem von beiden Produkten wir eventuell beide unsere Probleme lösen könnten. Na, kommst du darauf?“, fragte der Kleinere sichtlich genervt. Offenbar dauerte diese Diskussion schon länger an, als das zugrundeliegende Thema rechtfertigte.
Das Gespräch liest sich seltsam.

Anita war von diesem vorbildlichen Benehmen in keiner Weise überrascht.
„Welches von beiden nehmen wir jetzt?“, fragte Gerd, in der Linken die Kabelbinder und in der Rechten das Panzerband.
„Ist das jetzt dein Ernst?“, erwiderte Bernhard völlig entnervt.
- weil plötzlicher Perspektivenwechsel, der eigentlich nicht notwendig ist.

Anita und Mathias waren fast bei der Kasse angekommen.
„Gleich haben wir es geschafft, dann bekommst du dein Eis“, versprach sie, die Glühbirnen schon griffbereit, um zu bezahlen. Jetzt mochte Mathias noch zerknirscht dreinschauen, zerrte an ihrer Hand mit all seiner kindlichen Kraft. Doch sobald er sein Eis bekam, würde er vor Freude strahlen wie immer. Und wenn er sich wie jedes Mal patzte und davon lachen müsste, dann würde Anita das Herz aufgehen. Denn es gab nichts Schöneres als das Lachen eines Kindes, das man liebte.
Plötzlich sah Anita ein vertrautes Gesicht vor sich.

Sie sah fürchterlich abgekämpft aus, hatte Augenringe und offensichtlich nicht Haare gewaschen.
- vielleicht "fettige/ungewaschene Haare"

Früher war sie eine blonde, hellhäutige Schönheit gewesen, die einen viel besseren Mann hätte bekommen können.
Der ganze Konflikt mit Dieter (so hieß der Mann von Susanne, oder) scheint mir auch irgendwie ins Leere zu führen. Da sind im ganzen Text zwei, vielleicht drei Sätze drinnen, die eigentlich immer das gleiche sagen: Prota mag ihn nicht - aber ein richtiges "warum" gibts nicht - dass Susanne alleine einkaufen muss, zählt nicht!

„Was ich hier mache? Ach, Mutter!“, seufzte Susanna auf, richtig verzweifelt.
Wieso nur musste ihre Tochter immer so gestresst und unfreundlich sein? Schon wieder seufzte Susanna auf.
Du weißt ja wohl noch, der rote Volvo? Bitte warte dort auf mich“, bat ihre Tochter sie.
„Also gut, ich warte dort auf dich. Sei mir nicht böse“, bat Anita.
„Bin ich nicht“, erklärte Susanna, und dieses Mal rang sie sich zu einem Lächeln durch.
"sagte" statt "erklärte"

Als sie über den Parkplatz ging, überkamen Anita wieder diese traurigen Gedanken. Demenz, was für eine fürchterliche Krankheit. Woher sollte sie denn wissen, was sie alles vergessen hatte? Sie konnte nicht anders. Es war so unendlich unangenehm, für andere eine Belastung zu sein.
Was hatte sie getan? Was hatte sie in ihrer Verwirrtheit getan? Hatte sie ein fremdes Kind an der Hand genommen? Erkannte sie ihren eigenen Enkel nicht mehr?!
„Ich ... ich ...“
Anita verstand gar nichts mehr. Sie hatte eine Vertrautheit zu diesem Kind gespürt, eine Verwandtschaft, sogar so etwas wie Verantwortlichkeit.
Und da durchfuhr es Anita erneut wie ein Schock.
Sie hatte das Kind in ihrer Verwirrung einfach mitgenommen, sie musste ihn zurückbringen und den Unfall aufklären.
schimpfte Anita, völlig gestresst.
Da riss sich der Junge los und lief ihr davon. Nicht das noch! Da erst kam Anita in den Sinn, dass er vielleicht gar nicht ihre Sprache sprach.
Sie hatte ihn noch keinen Ton sagen hören, das fiel ihr jetzt erst auf.
Sie sah sich um, suchte überall, doch sie hatte den Jungen verloren. Was sollte sie nur tun. Sie ging zum nächsten Umstehenden, der sie schon die ganze Zeit so komisch angestarrt hatte.
Anita ging schnurstracks zu den Kassen, wo sie die Kaugummi kauende Praktikantin sogleich wiedererkannte.
vielleicht eher: "(...) und erkannte die kaugummikauende Praktikantin sogleich wieder" - aber ich hab auch ne Abneigung gegen das Wort "wo".

mittlerweile war sie so gekränkt und gebrochen, sie hatte Tränen in den Augen.
Puh... das ist schon etwas viel - vielleicht "mittlerweile hatte sie Tränen in den Augen"

Doch auch Susanna bebten die Lippen, und ihre Augen waren ebenfalls feucht.

„He du, bleib da. Ich bin gleich bei dir!“, rief sie und ignorierte all die seltsamen Blicke der anderen Einkäufer.
Mich stören die "seltsamen Blicke" ehrlich gesagt - vielleicht einfach nur Blicke - also dass alle sie anstarren, als wäre sie bekloppt oder so - weil so blöd es klingt, mit "seltsam" fange ich gar nichts an.

Ein Moment lang beschlich sie ein Gefühl der Schuld, weil sie den Mann mit den Tattoos so falsch eingeschätzt hatte.
Der Satz kommt zu einer ganz ungünstigen Stelle.

Sie folgte ihn, bis sie ihn an der Tür eines weißen Kleintransporters zerren sah.
"ihm"

Als sie sich umdrehte, standen da Gerd und Bernhard, die beiden Männer, die sie vorhin im Baumarkt kennengelernt hatte. Das war also ihr Auto.
Wird aus dem Kontext klar.

„Hören sie, da ist eine Person ...“, beeilte sie sich hastig, doch dann ging ihr erst das Licht auf. Der Junge hatte niemanden eingesperrt.
Anita, fasst erstarrt vor Entsetzen, sperrte auf und öffnete mit einem Ruck die Tür. Beinahe wäre ihr das Herz stehen geblieben. Da lag nicht etwa eine Frau hinten im Laderaum, sondern neun betäubte Kinder. Neun kleine, bewusstlose Knaben und Mädchen. Als sie sich zitternd und unfähig, Worte zu finden, wieder umdrehte, starrte sie ihn den Lauf eines Revolvers.

„Ich habe sie gewarnt! Jetzt können wir sie nicht mehr gehen lassen“, sagte Bernhard sichtlich wütend. Die Flucht, die diese Männer jetzt vor sich haben würden, war kaum zu gewinnen, aber das würde sie nicht aufhalten.
Nicht bei dieser Fracht.
Nicht jetzt, da sie wusste, was für Männer das waren.
Und es würde mit ihrem Tod beginnen, so viel stand fest.
Anita schloss die Augen. Dann knallte ohrenbetäubend ein Schuss. Doch sie spürte nichts. Als sie die Augen wieder öffnete, hatte Bernhard die Waffe fallengelassen. War das Blut in seinen Mundwinkeln? Plötzlich stürzte der Mann vor ihr zu Boden und jetzt erst erkannte sie das Licht der Polizeiautos.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Spannungsaufbau, aber das liest sich ganz komisch. "Blut lief über seine Mundwinkel" "Er stürzte zu Boden. Hinter ihm leuchtete/tatütatatete die Sirene des Polizeiautos" - oder so ähnlich.

Sie fühlte sich entsetzlich schwach und konnte spüren, dass sie in einem Bett lag.
Anita aber stutze bei den Worten, die sie gerade gehört hatte. Sie liebte Susanna, aber manchmal, das konnte sie schwören, da redete ihre Tochter einen ausgewachsenen Blödsinn. Sie sagte sich immer, dass sie gut mit ihrer Krankheit leben konnte, solange sie die wichtigsten Dinge nicht vergaß. Und Mathias saß doch genau hier bei ihr, auf dem Fensterbrett, gemeinsam mit seinem neuen Freund mit der karamellfarbenen Haut und den schwarzen Locken.
„Wir gehen jetzt spielen“, kündigte Mathias an, dann sprang er vom Fensterbrett und gab seiner Oma einen Kuss auf die Stirn. Dann sah er sie auf diese andere Art an, die viel zu weise und reif war für ein Kind seines Alters.
„Das hast du gut gemacht, Oma“, lobte er sie voller Stolz. Dann sprangen er und Joachim lachend davon und stürmten auf den Gang hinaus. Diese ungestümen Buben! Doch Anita freute sich und atmete entspannt aus. Es gab doch nichts Schöneres als das Lachen eines Kindes, das man liebte.

Joah, so viel zu meinen Anmerkungen, ich hoffe du kannst etwas damit anfangen. :)

 

Danke für das ausführliche Feedback @Luzifermortus, du hast Recht man kann den Text noch deutlich verbessern wenn man bei den Füllwörtern mit dem Rotstift rangeht.

 

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