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Der Klavierspieler

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14.12.2020
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Der Klavierspieler

Sonntag.
Spät Abends, es ist dunkel. Die rotorangenen Laternen erhellen schwach das Pflaster.
Der Nachbar hat zum Essen eingeladen. Ein Witwer, Mitte 40, Pianist von Beruf, ein ausgesprochen Guter dazu.
Die Eingeladene, Frau Amenroth, setzt einen Fuß auf die Türschwelle, die linke Hand an den Knopf der Türglocke.
Sie hält inne.
Der Nachbar musste es sein, der...
Sie drückt, es läutet.
...Spielt?
Plötzlich, Stille. Dann, schwere Schritte.
Die Tür klickt leise und öffnet sich langsam. Vor ihr steht er.
Das fahle, kalte, ledrige Gesicht des Herrn, der tiefschwarze Nachthimmel und die rotorangenen Laternen.
Er schaut an ihr vorbei, keine Miene verzogen. Regungslos steht er da.
Sie schaut an ihm vorbei, auf die orangenen Quadrate des Laternenlichtes auf dem sonst dunklen, hölzernen Flurboden.
Noch immer, Stille.
Sie blickt auf die orangenen Quadrate auf dem dunklen Flurboden. Sie tritt ein, den Blick vom Boden nicht abgewandt. Es ist Ruhig, eine abartige Stille. Dieses befremdliche, kalte Gesicht, leere, starre, ledrige Gesicht, dass an ihr vorbeistarrte, sie nicht anschauen wollte. Den ganzen Abend schon scheint ein dunkelroter Filter über der Welt zu liegen. dann schließt sich die Tür mit einem leise Klacken. Sie starrt nur auf die orangen Quadrate, der Herr hinter ihr. Warum schaut sie nicht auf? Der Herr steht noch in der Tür.
Sie geht, vorsichtig, auf die Wohnstube zu, der hölzerne Boden knartzt es hörte sich an, als wolle er sie auslachen.
Sie bleibt stehen, ihr Augen weiten sich.
Das Klavier erklingt wieder.

 

Hallo @Zeroboros
und zuallererst einmal herzlich willkommen hier! :)

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen mit Deinem Text. Zum Einen mag ich solch kurz beschreibenden Stellen - habe sie selbst in einem Text schon verwendet. Andererseits zündet der Text bei mir nicht. In dieser komprimierten Form sollte jedes Wort sitzen - und das tut es leider nicht.

vielleicht ein paar Details:

Sonntag.
Spät Abends, es ist dunkel.
Warum gleich nach "Sonntag." der Zeilenumbruch?
Und dann finde ich das "Spät Abends" mit dem "es ist dunkel" zu redundant.
Der Nachbar hat zum Essen eingeladen.
Da ist das Setting. ok. nehme ich mal so hin.

Ein Witwer, Mitte 40, Pianist von Beruf, ein ausgesprochen Guter dazu.
kurze Beschreibung des Titelgebenden. - ok - nehme ich auch so hin.
Die Eingeladene, Frau Amenroth, setzt einen Fuß auf die Türschwelle, die linke Hand an den Knopf der Türglocke.
Und hier fängt das Setting an zu bröckeln:
Spät abends ist eher untypisch für den Start eines Essens. Abends genügt.
Dann: Warum bekommt sie einen Namen, der Titelgebende aber nicht?

Sie hält inne.
Der Nachbar musste es sein, der...
Sie drückt, es läutet.
...Spielt?
Plötzlich, Stille. Dann, schwere Schritte.
Formalkram: Leerzeichen zwische den 3 Punkten und dem angrenzendem Wort.
Aber mir gefällt der aufgeteile Satz nicht - bzw. habe ich das beim ersten Lesen garnicht geschnallt.
Das "Spielt" müsste kleingeschrieben sein, da es als Verb verwendet wird.
Die Tür klickt leise und öffnet sich langsam. Vor ihr steht er.
...
Er schaut an ihr vorbei, keine Miene verzogen. Regungslos steht er da.
Sie schaut an ihm vorbei,
Wahrscheinlich willst Du die Schüchternheit des Kennenlernens zum Ausdruck bringen, aber es passt für mich nicht. Schließlich war sie eingeladen - da kommt doch wenigstens ein "Schön das Sie da sind" - oder irgendeine Begrüßung. Für Mitt-40er fühlt sich dieses teeniehafte fehl am Platz an.

Sie geht, vorsichtig, auf die Wohnstube zu, der hölzerne Boden knartzt es hörte sich an, als wolle er sie auslachen.
"es hörte ..." ist Vergangenheit - der Rest des Textes ist Präsens.

Sie bleibt stehen, ihr Augen weiten sich.
ihre Augen.
Das Klavier erklingt wieder.
Und nu? Kein Essen? ;)

Mein Fazit: Für mich passt das Setting nicht richtig zusammen. Oder ich hab das, was Du sagen wolltest, komplett nicht gerafft. :D
Mein Tip? Bei der komprimierten Form fokussiert bleiben.

Ich hoffe Du kannst mit meinem Kommentr etwas anfangen.

dennoch: gern gelesen
pantoholli

 

Das hier war mein erster Versuch soetwas zu schreiben.
Ich bedanke mich sehr für die Hilfe!

 

Das hier war mein erster Versuch ...

Dann kommt hier mein wichtigster Tip: Weitermachen! :) Den Text hier überarbeiten, oder einen neuen mit den Erfahrungen angehen. Nur nicht entmutigen lassen.

... soetwas zu schreiben.

Wenn Du mit "soetwas" so eine komprimierte Szene meinst: Wie schon angedeutet, hat mich der Stil an einen meiner Text erinnert, wo ich auch versuche minimalistisch "Bewegung" zu skizzieren. Nur falls es Dich interessiert: Der Auftritt

Gruß
pantoholli

 

Eine Überarbeitung habe ich vorhin geschrieben. Falls sie dich interessiert, kann ich sie dir schicken.

 

Hallo Zeroboros,

und willkommen hier.

Eine Überarbeitung habe ich vorhin geschrieben. Falls sie dich interessiert, kann ich sie dir schicken.
Hier ist es üblich, die Überarbeitung direkt im ersten Fenster der Geschichte vorzunehmen. Klicke dafür einfach dort auf den Knopf Bearbeiten und ändere deinen Text.

Danke und noch viel Spaß hier beim Schreiben, Lesen und Kommentieren.

Gruss, GoMusic

 

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