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Der kleine graue Schmetterling

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20.12.2012
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Der kleine graue Schmetterling

Was für ein schöner Morgen, denkt der kleine Schmetterling, nach dem vielen Regen in der Nacht.
Ein blauer Himmel lächelt ihm entgegen. Er breitet seine Flügel aus um sich in der Sonne aufzuwärmen. Aber was ist das! Alles an ihm ist grau. Er sieht zu dem Kokon, aus dem er in der Dunkelheit geschlüpft ist. Darunter ist eine bunte Pfütze.
„Meine Farben!“, wimmert er und schaut entsetzt.
Dicke Tränen rollen ihm über die Wangen.

„Warum weinst du an so einem schönen Tag?“
Die Stimme gehört einem Löwenzahn, der in der Nähe steht.

Der Schmetterling wischt sich das Wasser aus den Augen.
„Ich bin so traurig, wegen meiner Farben.“, antwortet der Schmetterling. Er schluchzt.
„Sie sind noch nicht trocken gewesen so kurz nach dem Schlüpfen. Der Regen hat sie fort gespült.“

„Du Armer!“, entgegnet der Löwenzahn. „Komm, ich drück dich ein wenig!“ Er beugt sich zu dem Falter herab und nimmt in fest in die Arme.

Der kleine Schmetterling seufzt. „Danke, jetzt geht es mir ein wenig besser!“

„Oh, Verzeihung!“, sagt der Löwenzahn. „Ich habe dich zu fest gedrückt, du bist ganz gelb von meinen Blütenblättern.“
Er versucht die Farbe abzuwischen, aber sie lässt sich nicht mehr lösen.

Der Schmetterling schaut auf seine Flügel. Sie sind mit gelben Sternen übersät.
„Das ist ja wunderbar!“, flüstert er und strahlt den Löwenzahn an. „Das sind die schönsten Sterne des ganzen Universums. Danke!“ Freudestrahlend fliegt er davon und winkt noch lange.

Auf der großen Wiese macht der kleine Schmetterling Rast. Glücklich betrachtet er seine gelben Sterne. Ein Marienkäfer kommt aus dem dichten Gras. Er stöhnt bei jedem Schritt.
„Was hast du denn?“, will der kleine Schmetterling wissen.

„Oh, ich habe mir den Flügel verstaucht und kann nicht mehr fliegen.“

„Das tut mir aber leid!“ „Kann ich dir helfen?“, fragt der kleine Schmetterling.

„Das ist nett von dir!“, entgegnete der Marienkäfer. „Ich will dir aber nicht zur Last fallen. Entschuldige mich jetzt, ich muss mich beeilen, dass ich noch vor dem Abend bei meinen Kindern bin.“

„Wo wohnst du denn?“, will der kleine Schmetterling wissen.

„Drüben bei den Trauerweiden“, antwortet der Käfer und humpelt weiter.

„Ich kann dich doch fliegen“, ruft der Schmetterling ihm hinterher.

„Das würdest du wirklich tun?“, fragt der Marienkäfer und bleibt stehen.

„Ja, komm steig auf meinen Rücken und halte dich gut fest!“ Der Flug dauert lange. Als sie die hängenden Äste der Weiden in der Ferne sehen versinkt die Sonne langsam am Horizont.

„Ich bin dir ja so dankbar, dass du mich fliegst!“, sagt der Marienkäfer.„Zu Fuß hätte ich es heute nicht mehr nach Hause geschafft.“
Die Kinder warten schon sehnsüchtig auf ihre Mutter. Sie sind froh das sie wieder da ist. Zum Abschied umarmt der Marienkäfer den Schmetterling fest.
„Oh, Verzeihung!“, ruft er. „Ich habe mich wohl beim Fliegen zu stark an dir festgehalten, du bist von meinen Flügeln ganz rot geworden.“
Er versucht die Farbe abzuwischen, aber sie lässt sich nicht mehr lösen.

Der Schmetterling schaut auf seine Flügel. Sie sind jetzt rot und mit gelben Punkten übersät.
„Das ist ja wunderbar!“, jauchzt er und schaut den Marienkäfer an. „Das ist das schönste Mohnfeld, in dem meine Sterne je geschlafen haben. Danke!“
Freudestrahlend fliegt er davon und winkt noch lange.

Der kleine Schmetterling sucht sich einen Schlafplatz. Er wird vom Duft einer Heckenrose angezogen. Die weißen Blüten leuchten in der Dunkelheit.
Das ist ein Bett für eine Prinzessin, denkt der Schmetterling, hier werde ich die Nacht verbringen.
Er will die Augen schließen, da hört er ein Wimmern. Unter dem Ast, auf dem er sitzt, ist ein Vogelnest. Darin liegen vier Eier. Sie sind blaugrün mit weißen Sprenkeln. Der kleine Schmetterling krabbelt hinab und lauscht an der Eierschale. Er hört jemanden weinen.
„Hallo, du da drinnen, warum weinst du?“, will er wissen.

„Weil ich so friere!“, kommt die Antwort zurück.

„Aber wo ist den deine Mutter?“, fragt der kleine Schmetterling.

„Ich weiß es nicht. Sie ist schon lange fort.“ Die Stimme aus dem Ei klingt verzweifelt.

„Oh, ihr armen Kleinen, wenn ich euch doch nur helfen könnte!“
Da hat hat der Schmetterling eine Idee.
„Weint nicht! Ich breite mein Flügel über euch aus und halte euch warm.“
Die Vogelkinder beruhigen sich und schlafen kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen wird der kleine Schmetterling durch lautes Gezeter wach. Eine braune Singdrossel sitzt vor dem Nest.
„Meine Babys, oh nein, meine Babys sind erfroren!“
„Ich arme Mutter!“

„Keine Sorge!“, tröstet der Schmetterling die Drossel. „Deinen Kindern geht es gut! Ich habe sie die ganze Nacht warm gehalten. Sie schlafen noch.“

„Was für ein Glück!“, ruft die Drossel. „Ich bin dir so dankbar, wie kann ich das nur wieder gut machen?“
Überglücklich nimmt sie den Schmetterling in die Arme.
„Stell dir vor, ich musste mich gestern den ganzen Tag vor einem Habicht verstecken, der mich verfolgt hat. Erst heute Morgen ist er davon geflogen.“Die Kinder hören die Stimme ihrer Mutter und werden davon wach. Sie tschilpten alle vor Freude. Der kleine Schmetterling übergibt die Eier wieder an die Mutter.

„Oh, Verzeihung!“, ruft die Drossel. „Du hast die Eier wohl zu fest gedrückt, die Schalen haben abgefärbt.“
Sie versucht die Farbe abzuwischen, aber sie lässt sich nicht mehr lösen.

Der Schmetterling schaut auf seine inneren Flügel. Sie sind jetzt hellblau mit weißer Maserung.
„Das ist ja wunderbar!“, jubelt er und schaut die Drossel an. „Das sieht ja aus wie der Himmel, der voller Wolken ist. Danke!“
Freudestrahlend fliegt er davon und winkt noch lange.

Der kleine Schmetterling hat noch nichts gefrühstückt. Er fliegt zu einem Garten, in dem es ein Blumenbeet mit Tulpen gibt. Dort saugt er süßen Nektar aus den Blütenkelchen. Es gibt weiße Tulpen, rote, gelbe und violette. Die weißen schmecken dem kleinen Schmetterling am besten. Ein kleines Mädchen mit braunen Haaren und einem grünen Kleid kommt aus dem Haus. Es sieht den kleinen Schmetterling und nähert sich ihm. Vorsichtig streckt sie den Arm aus und bleibt vor ihm stehen. Der Schmetterling fasst Mut und fliegt auf ihre Hand. Sie schaut ihn mit großen Augen an.

„Du bist der schönste Schmetterling, den ich je gesehen habe!“, flüstert sie ihm zu. „Wenn ich dich betrachte, sehe ich Sterne die im Mohnfeld schlafen und einen Himmel voller Schäfchenwolken.“

Als der kleine Schmetterling das hört ist er überglücklich, sein Herz macht einen Sprung. Alles hat ein gutes Ende genommen. Freudestrahlend fliegt er davon und winkt noch lange.

 

Hej Drusilla,

zum einen möchte ich dich darauf aufmerksam machen, dass die Überschrift doppelt im Text erscheint. Zum anderen wäre er angenehmer zu lesen, wenn du die wörtliche Rede an den Zeilenanfang stellen würdest und somit mehr Leser und Kommentare erreichen könntest.

Viel Spaß und Vergnügen bei der Besprechung und Bearbeitung.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hallo Drusilla.

Hm. Du schreibst "Danke für den Tipp, gefällt mir so auch besser", änderst aber gar nichts :confused:
Na ja.

Was für ein schöner Morgen, denkt er, nach dem vielen Regen inmitten der Nacht.
Ich würde Gedanken immer kursiv schreiben. Das macht es übersichtlicher. Das Wort "inmitten" trifft es meiner Meinung nach nicht so ganz, damit assoziiere ich eher etwas/jemanden, das/der umgeben von vielen anderen Dingen/Leuten ist. Hier würde ich lieber einfach "in" verwenden.

Darunter steht eine bunte Pfütze.
"Steht" klingt, mMn, immer ziemlich komisch, wenn es um so was flaches, großflächig den Boden berührendes, wie eine Pfütze geht. Da würde ich sogar eher so ein schwaches Wort wie "ist" nehmen, wenn mir nichts besseres einfällt.

Ich schließe mich Kanji an, du solltest bei der wörtlichen Rede Absätze machen, so wird es übersichtlicher und einfacher nachzuvollziehen.

"Du Armer!", entgegnet der Löwenzahen, "komm, ich drück dich ein wenig!"
Das machst du ziemlich häufig. Du beendest in der wörtlichen Rede einen Satz, schiebst einen Satz ein und beginnst dann den nächsten Satz der wörtlichen Rede mit einem Kleinbuchstaben. Ich bin mir ziemlich sicher, es müsste ein Großbuchstabe sein. Bitte im ganzen Text korrigieren.

Und es sind mir zu viele Ausrufezeichen in dem Text. Schau dir da am Besten nochmal genau, ob die an den jeweiligen Stellen wirklich nötig sind, und wenn nicht, ersetz sie durch Punkte.
Ausrufezeichen allein verleihen einem Text nicht automatisch mehr Aussagekraft.

Außerdem hast du in dem Text alles sehr ... erzählend erzählt ... kennest du den Grundsatz "Show, don't tell" ? Ich bin als Leser zu weit von deiner Figur entfernt, um wirklich mitfiebern zu können.

Alles in allem eine nette kleine Geschichte, gut geeignet für Kinder, aber natürlich nicht besonders realistisch (zum Beispiel, dass er mit seinen Flügeln die Eier wärmt, oder dass er sich überhaupt verfärbt).

Ich mochte, dass sich bestimmte Elemente oft wiederholt haben, das passt gut zu Kindergeschichten.

Viele Grüße,
Anna

 

Hallo Drusilla,

mir gefällt die kleine Geschichte. Ein Schmetterling, der seine Farben verliert und wiederbekommt scheint mir eine gute Idee für eine Kindergeschichte zu sein. annamis Anmerkungen teile ich weitgehend, gerade was die erzählenden Teile angeht und die Einschübe in der direkten Rede.

Ich habe ein paar Anmerkungen zum Aufbau, etc. Meine Vorkommentatoren haben ja schon darauf hingewiesen, dass deine Geschichte in der jetzigen Form recht anstrengend zu lesen ist.

„Was für ein schöner Morgen“, denkt der kleine Schmetterling, „nach dem vielen Regen inmitten der Nacht.“Ein blauer Himmel lächelt ihm entgegen.

Hier scheint mir die direkte Rede ein wenig fehl am Platz, da dein Protagonist denkt und nicht spricht. Es bietet sich immer an ein Zeichen nur für eine Funktion zu belegen. Wenn du das hervorheben willst, kannst du das mit Kursivschrift oder einfachen Anführungszeichen tun.

Außerdem solltest du bei jedem Sprecherwechsel einen Absatz machen, sonst verwirrst du deinen Leser. Ein Vorschlag für den ersten Absatz, wobei ich das im ganzen Text so machen würde:

Was für ein schöner Morgen, denkt der kleine Schmetterling, nach dem vielen Regen inmitten der Nacht. Ein blauer Himmel lächelt ihm entgegen. Er breitet seine Flügel aus um sich in der Sonne aufzuwärmen. Aber was ist das! Alles an ihm ist grau. Er sieht zu dem Kokon, aus dem er in der Dunkelheit geschlüpft ist. Darunter steht eine bunte Pfütze. „Meine Farben!“, wimmert er und schaut entsetzt. Dicke Tränen rollen ihm über die Wangen.

„Warum weinst du an so einem schönen Tag?“ Die Stimme gehört einem Löwenzahn der in der Nähe steht.

Der Schmetterling wischt sich das Wasser aus den Augen. „Ich bin so traurig, weil ich meine Farben nicht mehr zurück haben kann.“, antwortet der Schmetterling. Er schluchzt. „Sie sind noch nicht trocken gewesen so kurz nach dem Schlüpfen. Der Regen hat sie fort gespült.“

„Du Armer!“, entgegnet der Löwenzahn, „ komm, ich drück dich ein wenig!“ Sie beugt sich zu dem Falter herab und nimmt in fest in die Arme.

Der kleine Schmetterling seufzt. „Danke, jetzt geht es mir ein wenig besser!“

„Oh, Verzeihung!“, sagt der Löwenzahn, „ich habe dich zu fest gedrückt, du bist ganz gelb von meinen Blütenblättern.“ Sie versucht die Farbe abzuwischen, aber sie lässt sich nicht mehr lösen.

Der Schmetterling schaut auf seine Flügeln. Sie sind mit gelben Punkten übersät. „Das ist ja wunderbar!“, flüstert er und strahlt den Löwenzahn an, „das sind die schönsten Sterne des ganzen Universums. Danke!“ Freudestrahlend fliegt er davon und winkt noch lange.


Was mir hier noch auffällt ist die eigenartige Kombination von der Löwenzahn und Sie. Ich würde dir empfehlen einen Er daraus zu machen, oder, wenn es eine weibliche Rolle bleiben soll, eine gelbe Blume mit einem weiblichen Namen zu wählen.

Die Wiederholung des letzten Satzes in jedem neuen Absatz finde ich für eine Kindergeschichte passend. Für was für ein Alter hast du dir die Geschichte denn gedacht? Ich finde es auch nicht tragisch, dass die Geschichte recht weit ab von der Realität ist

„Das ist ein Bett für eine Prinzessin“, denkt der Schmetterling, „hier werde ich die Nacht verbringen.“

s.o.

Es deckt sich zwar vieles mit dem was meine beiden Vorredner schon gesagt haben, vielleicht ist es aber trotzdem hilfreich.

Beste Grüße

Blumenberg

 
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Hallo Anna,

Danke für die Tipps. Hat mir gut gefallen. bitte schau nich mal drüber.

Liebe Grüße

Volker

Hallo Blumenberg,

das war eine gute Idee von dir, danke!
Kannst du noch einmal drüber schauen. Der Löwenzahn war vorher eine Sonnenblume, deshalb das sie.

Liebe Grüße

Volker

 

Hej Drusilla,

die Idee hinter der Geschichte hat mir gefallen. An der Umsetzung könntest Du mMn noch etwas tüfteln.
Nach der ersten Umarmung ist das Prinzip der Farbgebung ziemlich klar. Danach wirkt es auf mich nicht mehr sehr realistisch, wenn der Schmetterling bei jeder neuen Farbe überrascht ist. Oder, dass er nicht von selbst beginnt, wild zu umarmen, was die richtige Farbe hat.

Als Bilderbuch für sehr kleine Kinder könnte ich mir die Geschichte in einer vereinfachten Form vorstellen.

bisschen Textkram:

weil ich meine Farben nicht mehr zurück haben kann
Würde er hier nicht eher bedauern, dass die Farben weg sind. Das klingt jedenfalls um die Ecke gedacht.

Der Schmetterling schaut auf seine Flügeln

Komisch formatiert, zwischendurch, fiel mir noch auf.

Gruß
Ane

 

Hallo ane,

danke für den Kommentar. Ich habe die Fehler korrigiert.
Der Schmetterling bietet seine Hife uneigennützig an und bekommt immer etwas zurück. Das ist die ürsprüngliche Idee gewesen.
Den Vorschlag mit dem Bilderbuch finde ich gut, weil ich die Geschichte für meine Tochter (4 Jahre ) geschrieben habe. Die sollte damit die Farben lernen.

Liebe Grüße

Volker

 

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