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Der Nachthund

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06.04.2022
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Der Nachthund

Schatz?

Hmmm.

Ich muss wieder los. Es ist schon spät.

Hmmmpf. Du gehst wieder nach draußen, richtig?

Es ist so. Liebling, ich weiß das es dir nicht gefällt.

Wieso machst du es dann?

Womöglich weil ich es kann. Aber tatsächlich ...

Ja?

Ich kann es dir nicht sagen.

Ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander.

Ich kann es nicht, weil ich es selbst nicht erklären kann.

So ist das?

So ist das.

Nun gut. Aber komm ja wieder zurück.

Ich liebe dich, liebe dich über alles.

Sei vorsichtig dort. Es ist dunkel. Es ist die Nacht der Mörder.

Ich muss gehen.

Hmmmm.

Schlaf du weiter.

Ich werde es versuchen.​


Als er die schwere Haustüre hinter sich zuzog blieb er noch für ein paar Minuten im Vorgarten stehen. Er schaute hinauf zu den Sternen, diese von einem Teppich aus Licht zum größten Teil verdeckt waren. Von der Straße aus konnte man ihn nicht sehen. Neben ihm stand ein breiter Kirschlorbeer-Busch, der bis auf die Straße wucherte. Die Eltern von ihr sollten im Frühjahr dieses Monster stutzen. Dieses Ding ist ein gemeingefährlicher grüner Riese, dachte er sich. Die kühle Luft prickelte auf seiner Haut und stahl sich durch die engen Maschen seines Pullovers. Er fror nicht, aber es war trotzdem nicht angenehm. Eine kleine Buchsbaum-Hecke grenzte das Grundstück zu den beiden anderen Vorgärten und der Straße – auf der nie viel Verkehr war – ab.

»Nun ist es wieder soweit.«

Langsam zog er sich aus. Er legte seine Anziehsachen ordentlich zusammen und versteckte sie unter dem Kirschlorbeer. Dann begann es!

Als er sich vor Schmerzen krümmte und auf die Knie sank sprangen die alten Quecksilberdampflampen an. Sie warfen ihre runden blaugrünen Lichtinseln auf den Bürgersteig auf der anderen Straßenseite. Der Schmerz legte sich und er ging hinaus in die Nacht der Mörder und freute sich sichtlich auf die Dinge, die noch folgen sollten.

Was machst du denn so ganz allein hier draußen? Wissen deine Eltern, dass du noch im Dunkeln spielst?

Ich darf nicht mit Fremden reden.

Haha. Das ist aber löblich. Nun, ich bin Freddy. Wie heißt du?

Tim.

Also Tim, jetzt kennen wir uns. Wissen deine Eltern davon?

Nee. Ich sagte ich bin noch beim Maximilian.

Und was spielst du?

Ich bin Batman. Und ein Vampir! – Manchmal.

Haha! Das ist gut. Du scheinst aber sehr viel Fantasie zu haben.

Das sagt meine Mama auch immer.

Meinst du denn nicht, dass sie sich sorgen machen würde, wenn sie wüsste, dass du ganz alleine draußen Batman – und auch Vampir –spielst?

Meinst du?

Aber bestimmt! Soll ich dich vielleicht eben nach Hause fahren?

Ich darf auch nicht einfach bei Fremden im Auto einsteigen!

Haha. Ich bin doch kein Fremder mehr, Tim. Oder?

Hmm. Ich weiß es nicht.

Ich habe dir doch gesagt, ich bin der Freddy. Deine Mama wäre bestimmt nicht böse. Sie wäre erleichtert! Nachts ist es nämlich gefährlich. Gerade für so kleine Jungen wie dich.

Ja?! Wieso eigentlich? Papa meint wegen den Philen.

Den Vielen? ... Ach! Haha. Du meinst den Pädophilen.

So hat es Papa gesagt.

Haha. Ganz schön klug dein Vater. Nun, du kannst froh sein, dass ich dich vor ihnen gefunden habe. Das sind böse Männer. Ganz böse!

Es ist schon wirklich dunkel. Ich hab etwas Angst.

Du kannst mitfahren, wenn du willst. Du weißt doch wo du wohnst?

„Im Ring“ und dann wie alt ich bin.​


Der Junge zeigte die Finger seiner linken Hand. Der Motor des roten Kombis surrte leise in der Dunkelheit und blies übelriechende Abgaswolken aus. Freddy parkte neben drei Mülltonnen, aus denen die Säcke bereits hervorquollen und sich teilweise schon selbst entleert hatten. Die süße Wärme der Verrottung leckte an der Beifahrerseite und ließ sie beschlagen.

»Du bist schon fünf, ein großer Junge schon bald!«, sagte Freddy freundlich und grinste.

Tim lächelte ebenfalls und machte einen Schritt auf die Fahrertüre zu. Hinter ihm auf dem Bürgersteig glänzten die schrecklichen Negativfarben eines Himmel-und-Hölle-Spiels. Freddy öffnete die Tür, jedoch nicht vollständig, sodass die Arretierung nicht einrastete. Ein Hund streunte durch den kleinen Park, der von zwei Hochhäusern umarmt wurde und setzte sich neugierig neben eine Bank und beobachtete das Auto. Er bleckte seine Zähne und die Zunge strich geistesabwesend über die schwarze Gumminase. Tim ging näher zur Tür heran. Freddy lächelte immer noch. Das orangene Licht der Armaturen brachte den Speichel auf seinen Schneidezähnen zum Glänzen.

»Komm ich fahre dich. Es ist doch auch gar nicht so weit.«

Der Junge lachte. Sein unbeschwertes Gesicht schien zu sagen: Ja stimmt! So in der Nähe von Zuhause wird mir nichts passieren. Die Philen sind bestimmt woanders. Freddy ist nett. Auf einmal fing der Hund im Park an zu bellen. Er überschlug sich fast und hörte nicht mehr auf.

»Verdammt!«, rief Freddy.

Tim hatte sich abgewandt und zeigte zu dem Schatten neben der Bank.

»Was hat der Hund, Freddy?«

In den Häusern flammten Lichter auf. Die Hochhäuser erwachten zu Riesen mit wachsamen glühenden Augen.

»Verfickter Köter!«

Freddy schlug den ersten Gang ein und gab Vollgas. Seine Tür schwang auf und erfasste Tim. Ein merkwürdig dumpfes Klatschen hallte in der Schlucht zwischen den Häusern wider – als wenn jemand mit einem rohen Steak geohrfeigt worden wäre. Den Jungen schleuderte es davon und er blieb anderthalb Meter weiter auf dem schmerzhaften Rollsplitt liegen. Er weinte.

Meermann.

Scheiße Mann! Scheiße!

Wer...? Freddy? Bist du das?

Kacke, ja Mann!

Was ist los? Warum rufst du mich um die Zeit noch an? Bist du noch ganz dicht?

Etwas ist passiert. Dieser verschissene Köter.

Was für ein Köter? Was ist eigentlich los?

Der hat nicht aufgehört zu kläffen. Das blöde Drecksvieh hat nicht aufgehört und alle aufgeweckt.

Jetzt mal ganz ruhig. Wo bist du?

Sitze im Auto. Bin gerade auf der Bundesstraße. Scheiße!

Wo warst du? Was für ein Köter?

Der Hund hatte die ganze Nachbarschaft aufgeweckt. Die haben mich bestimmt gesehen. Mann, dass kein Rampenlicht auf mich gerichtet war, war auch schon alles.

Du hast...?

Ja!

Wo?

In der Siedlung. Verdammt!

Du beschissener…. Wir haben doch gesagt niemals bei uns in der Nähe.

Er war alleine. Mitten in der Nacht hat er unter einer Laterne gestanden. Wie ein Engel hat er gestrahlt.

Du weißt was das heißt? Die werden dir Fragen stellen.

...

Freddy?

Ich hab den Jungen umgefahren.

DU HAST WAS!!! SAG MAL BIST DU NOCH GANZ…. DU WICHSER!

Ich wollte es nicht. Die Tür. Sie….

Das interessiert mich nicht. Weißt du was passiert wenn jemand dein Nummernschild gesehen hat? Du hast uns beide in die Scheiße geritten.

Ich…. Hey, Henry wir….

Hör mir auf! Wenn du was über mich sagst: Es gibt genügend Videos mit dir. Ich war nicht so ein Verrückter wie du.

Henry…. Ich…. Henry!!!​

Freddy warf das leuchtende Mobiltelefon neben sich auf den Beifahrersitz und gab Gas. Das Fünfziger-Schild passierte er mit Achtzig und die rote Ampel übersah er glatt.

»Dieser Hurensohn«, fluchte er und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad.

Er wollte den Jungen bei bestem Willen nicht verletzten. Ich wollte es nicht!

Das Blau der Straßenlaternen wurde intensiver. Die Schatten um ihn herum wurden länger. Die Schatten um ihn herum wurden kürzer. Wie flexible schwarze Fäden dehnten sie sich und schrumpften wieder zusammen. Die Welt pulsierte und war in dem unirdischen Licht der Quecksilberdampflampen getaucht. Der Kombi fauchte und schoss als roter Pfeil durch die Nacht. Die Welt rauschte an ihm vorbei und Freddy bemerkte es viel zu spät. Er hielt vor einem kleinen Park – ganz ähnlich dem, an welchem er den süßen Tim getroffen hatte – auf dem das Gerüst eines Spielplatzes, wie die bunten Gebeine eines Sauriers, aus dem Sand ragte. Neben einem Mülleimer saß ein großer Hund und schaute ihn mit den reflektierenden Straßenlaternenaugen an.

»Das ist der Hund.«

Freddy legte den Rückwärtsgang ein. Der Hund verfolgte mit dem Kopf interessiert den roten Wagen.

»Du maledeiter Flohzirkus!«

Quietschend drehten die Reifen durch. Mit einem Ruck schoss das Auto über den Rasen, pflügte ein Beet mit toten Rosen um und hielt auf den Hund zu.

»Ich mach die PLATT!«

Der Kombi nahm den Mülleimer mit und feuerte ihn mitten in ein kleines Tannenensemble. Der Hund war im letzten Moment lässig zur Seite gesprungen und etwas weiter zu den Klettergerüsten gerannt. Dort lag er nun mit dem Kopf auf den Pfoten unter der Rutsche und fixierte die weißen und roten Augen des Wagens. Wütend flog die Beifahrertür auf und Freddy krabbelte heraus. Er schnaufte und trat gegen den Kotflügel.

»Jetzt habe ich ein wirkliches Problem! Wie soll ich das den Bullen erklären? Was ein...«, er sah hinüber zum Hund.

»Das ist alles deine Schuld!«

Der Hund jaulte, stellte die Ohren auf und zog seine Lefzen zurück.

»Du bist dran.«

Schicksalshaft markierte Freddy den haarigen Übeltäter mit einem Fingerzeig und ging an den Kofferraum.

»Mal sehen was wir schönes für dich haben.«

Der Mensch verschwand für den Hund aus dem Sichtfeld. Der schwarze Hund blieb jedoch ruhig liegen, als wüsste er, dass der aufgebrachte Freddy bald wiederkommen würde. Freudig wedelte der Hund mit dem Schwanz, der von einer Seite zur anderen Seite in den Sand klatschte. Freddy kam auch schnell wieder aus dem Schatten der Kofferraumklappe hervor. In der einen Hand hielt er einen massiven Kreuzschlüssel, in der andern eine Flasche mit seinem selbst konzipierten Hundeabflussreiniger – 50% Frostschutzmittel und 50% Motoröl. Die Töle soll leiden!

Wolltest mir unbedingt mein Leben schwer machen. Wie?! Nun werde ich dir mal zeigen, was Leben ist! Ich zeige dir sogar die Spitze und den großen Fall. Du weißt erst das du gelebt hast, wenn du im Sterben liegst, mein kleiner Flohteppich. Na, komm her. Komm! Ich tue dir doch nichts. Na, komm. Der liebe Freddy hat ein schönes Stöckchen. Na komm! Komm schon! Ich tue dir nichts. Sieh mal. Oh, wie fein! Was habe ich da für ein feines Stöckchen. Ohhh! Guck mal wie fein! Na, komm. Komm schon her. Freddy tut dir doch nichts. Komm mal her! Ohhh. Ich hab doch so ein schönes Stöckchen für dich. Siehst du? Das glänzt so schön!

Langsam tastete sich Freddy voran. Er schwenkte das Kreuz als wäre es ein atemberaubendes Hundespielzeug. Seine Stimme war ruhig und freundlich. Er hoffte nur, dass es nicht zu schnell gehen würde. Er wollte, dass es lange dauert! Dieses Monster hat mir mein ganzes Leben versaut. Jetzt kriegt es nur die Rechnung. Der Hund wedelte weiter mit dem Schwanz und seine dunklen Augen starrten treu auf den Menschen mit dem übergroßen kreuzförmigen Knochen.

Aber sind nicht alle Hundeaugen treu? Jedenfalls interpretiert der Mensch das gerne so. Waren es treue oder berechnende Augen, die Freddy da aus der Dunkelheit heraus beobachteten.

Freddy kam immer näher

» Na, komm schon«, schnurrte Freddy und setzte einen weiteren Fuß in den kalten, feuchten Sand.

»Ich will dir doch nur eins überbraten und dir dann Rohrkrepierer geben. Vielleicht breche ich dir noch die Beine. Mal sehen. Na, komm schon. Komm zu Onkel Freddy!«

»Hast du das auch zu den Mädchen und Jungen gesagt?«

Die Stimme schien von nirgends zu kommen. Der Park war dunkel. Bis auf das wenige rote Licht und dem von einem Baum verschluckten weißen Licht des Autos gab es nur den Mond, die Sterne und das atmosphärische Leuchten der Stadt.

»Was?«

Er drehte sich um, doch da war niemand.

»War es etwa das erste Kind? Waren sie sonst älter? Hattest du eine Grenze?«

»Komm raus! Wer bist du? Was soll der Scheiß! Wovon zum Kuckuck redest du Irrer?«

Freddys Blick huschte unstet zwischen den Bäumen hin und her. Er sah denjenigen nicht, der all dies zu ihm sagte. Die Stimme war losgelöst und schien ihn wie die Luft zu umgeben. Lautlos war der Hund unter der Rutsche hervorgekommen und saß nun auf seinen Hinterläufen – genau vor Freddy. Dieser erschreckte sich, sodass er mit dem Hintern im Sand landete.

Du? Was bist du? Ein Dämon? Ein Engel? Scheiße! Rede ich nur mit einem Hund?

Du hättest einfach davonfahren können.

Du bist es tatsächlich!

Wärest du abgehauen, hätte ich gedacht, der Junge hat dich etwas gefragt oder du kennst ihn einfach.

Du wusstest nicht weshalb .... Also warum?

… ich gebellt habe?

Ja.

Es war ein Test. Du hast ihn nicht bestanden.

Das ist verrückt! Ich spreche mit einem Hund. Was willst du?

Kannst du es dir nicht denken? Warum sollte ich wohl hier sein?

Ich habe dem Jungen nichts getan. Du hast es selbst gesehen.

Stimmt.

Was willst du dann von mir? Du bist nur ein Stück Fell.

Du wolltest mich vergiften, wie?

Was?

Mit der Flasche da!

Woher weißt du das? Wieso? Ach... du bist nur ein beschissenes Tier! Das ist der Stress. Ich halluziniere. Vielleicht habe ich mir gerade den Kopf angestoßen, als ich den Mülleimer umgefahren habe. War ein übler Aufprall.

Was meinst du, wie sich der kleine Junge gefühlt hat.

Daran bist du Schuld. Ich war in Panik!

Meine Schuld?

Ich... ahhhhhhhh!!!​


Freddy holte aus und schwang den Kreuzschlüssel als sei es ein Keule. Der Hund sprang zur Seite und fing an zu knurren.

»Soll mir das Angst machen? Was willst du machen? Mich beißen?! Ich breche dir das Genick und schmeiß dich in den Müll.«

Er schleuderte das schwere Metall, was wie ein Bumerang durch die Luft flog und den Hund in die Seite traf. Winselnd fiel er zu Boden.

»Kack Teil!«

Freddy wollte dem Hund noch einen Tritt verpassen und allem ein Ende bereiten. Er hat doch tatsächlich geglaubt, dass der Hund sprechen könne. Langsam verschoben sich die Gliedmaßen des Tieres. Freddy fuhr sich über die Augen und riss sie weit auf. Was er da sah konnte nicht möglich sein. Der muskulöse Körper waberte. Die Haare schienen es sich anders überlegt zu haben und strömten zurück in den immer größer werdenden, liegenden Hundekörper. Die Hinterläufe knickten ab. Gelenke brachen und Knochen formierten sich neu. Nackte frische Haut war da, wo noch eben ein behaartes Hundebein war. Der Körper blähte sich auf und wurde breiter. Finger und Zehen sprossen dort wo vor Sekunden noch Pfoten waren. Einzig der Kopf blieb der eines Hundes. Ein riesiges Hundegebiss lächelte ihn mit all den scharfen Zähnen an. Sie blitzen unter den zurückgezogenen Lefzen hervor.



Oh mein Gott!

Der kann dir nicht mehr helfen.

Was bist du?

Ich bin die Müllabfuhr. Ich bringe den Abfall aus der Stadt.

Ich bereue es. Wirklich! Ich gehe zur Polizei, sage ihnen alles.

Und was dann?

Ich werde ihnen auch alle anderen ans Messer liefern. Wir kommen alle in den Knast.

Und was dann?

Wie: Und was dann?!

Was passiert dann? Ihr seid für zwei Jahre weg und dann?

Ich schwöre es. Nie wieder!

Deine Worte sind nicht die Buchstaben wert aus denen sie bestehen.

Ich schwöre auf alles. Ich mache eine Therapie. Ich werde mich bessern. Wirklich! Überleg doch mal: Wenn du mir jetzt was tust, dann kommen all die anderen Schweine sauber aus der Sache heraus.

Ich kriege sie alle!

NEEEIINN!!!​


Als sich das Maul des Nachthundes öffnete und Freddy die Kehle dieses Monsters hinuntersah wusste er auf einen Schlag, dass es eine Hölle gab. Sie erwartete ihn schon! Aber selbst ewiges Leid in der Unterwelt war angenehmer als die letzten Sekunden von Freddy auf Erden. Als nichts mehr von Freddy übrig war verschwand auch der Hundekopf. Ein einzelner schmerzgepeinigter Schrei peitschte durch die ansonsten nun stille Nacht.

Er sah sich um, dann ging er – nackt wie er war – zurück zum Haus seiner Freundin. Irgendwann einmal musste er es ihr erzählen. Musste ihr von seinem Fluch – oder Segen – berichten. Denn jede Nacht verwandelte er sich in einen großen schwarzen Hund, der durch die Nacht streift und das Böse sucht. Jede Nacht muss er einen dieser Dämonen auf Erden töten, ansonsten muss er auf ewig als Hund umherziehen. Zu seinem Glück gibt es mehr als genug böse Menschen auf dieser, unserer, Erde, sodass er nie Angst haben muss es einmal nicht zu schaffen. Im Vorgarten nahm er seine Anziehsachen, zog sich an und klopfte an der Hintertür.

Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr. Was hast du gemacht?

Nichts.

Nachts ist es draußen gefährlich. Und fühl mal deine Hände. Ganz kalt.

Lass uns wieder ins Bett gehen.

Hast du denn wenigstens das gemacht, was du wolltest?

Ja.

Gehst du morgen wieder?

Ja! Denn er ist der Nachthund und er bekommt sie alle. Früher oder später bekommt er sie alle!

 

Hallo @Armageddon ,

danke für Deinen Kommentar und dass Du trotz deiner Genre-Aversion diesen Text gelesen hast.

Im Text gibt es insgesamt viel zu viele Auslassungspunkte. Unbedingt reduzieren und dann konsequent benutzen. Immer nur drei und davor ein Leerschritt, wenn es überhaupt echte sein sollen. Sie wirken oft wie seltsame Zeitdehnungen.

Das mit den Ausslassungspunkten ist ein guter Punkt … :D

Eine Geschichte sollte inhaltlich so klar strukturiert sein, dass sie es nicht nötig hat dermaßen optisch formatiert zu werden.
Die Mischung von rechts- und linksbündigem Satz finde ich eher anstrengend als spannend.

Normalerweise ist der Text nur eingerückt. Habe ich hier nur nicht umsetzen können. Zur Strukturierung: Das ist künstlerische Freiheit! (Sieht weitere Ausführung unten)

kursiv würde ich auch nicht einstreuen.


Mir ist auch nicht klar, warum du Dialoge teils mit und teils ohne Anführungen verwendest.


Kursiv ist ein gängiger Weg, um Gedanken einer Figur zu kennzeichnen.

Die Stellen, an denen sich lediglich zwei Personen unterhalten sind optisch abgesetzt und verzichten auf Anführungszeichen.

Keine Versalien und keine drei Ausrufezeichen und keine vier Punkte und ein Leerschritt davor

Alles zusammen ist vermutlich wirklich zu viel. Da es ein lauter Ausruf ist, wirst du mir allerdings die Großschreibung oder die drei Ausrufezeichen gestatten müssen.

Viele Grüße

Nils

 

Als Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate schau ich schon mal in acht Seiten interessant, z. T. kammartig formatierter Zeilen hinein und frag mich dann, warum ein schlichtes „hm“ aufgebauscht wird zum


- als reichte nicht zum gleichen lautmalenden Effekt ein schlichtes „hm“, dem – seltsam genug – noch eines draufgesetzt wird im

Hmmmpf. ..., richtig?​
Dem – ich weiß, das ist böse von mir – ein SuperGaU der schreibenden Zunft folgt, wenn es heißt

Es ist so. Liebling, ich weiß das es dir nicht gefällt.​
wenn das vielgestaltige „das“ (bestimmter Artikel, div. Pronomen) mit der schlichten Konjunktion „dass“ velwechsert wird. Die daraus resultierende Frage für mich stellstu

lieber nodioris

selber, wenn es nun wie ein Vorgriff auf den Rest der Geschichte heißt

Wieso machst du es dann?​
mit der sich selbst falsch einschätzenden Antwort

Womöglich* weil ich es kann. Aber tatsächlich …​

und ihrer Revision im
Ich kann es dir nicht sagen.​
und schon lassen wir die böse Tat böse Tat sein und finden uns im Rechtschreibkurs
Als er die schwere Haustüre hinter sich zuzogKOMMA blieb er noch für ein paar Minuten im Vorgarten stehen. Er schaute hinauf zu den Sternen, die[...] von einem Teppich aus Licht zum größten Teil verdeckt waren.

Dieses Ding ist ein gemeingefährlicher grüner Riese, dachte er sich.
Warum das Reflexivpronomen, wenn weder seine Frau noch wir, sondern nur „er“ da denken kann?

»Nun ist es wieder soweit
Ja, das ist die Crux im Deutschen, es gibt Wörter gleichen Aufbaus, die unterschiedlich geschrieben werden, einmal auseinander und das andere Mal zusammen und tatsächlich auch anderes meinen – wie hier, wobei „so weit“ nicht die gleichlautende Konjunktion „soweit“ meint, als eher eine unbestimmte zeit- oder örtliche Angabe, soweit ich weiß.

Hier klappts dann doch

»Komm ich fahre dich. Es ist doch auch gar nicht so weit.«

Als er sich vor Schmerzen krümmte und auf die Knie sankKOMMA sprangen die alten Quecksilberdampflampen an.
Wenn die vergleichende Konjunktion als einen vollständigen Satz einleitet, setzt es ein Komma!

Nee. Ich sagteKOMMA ich bin noch beim Maximilian.
(Sollte der Kleine dergleichen schneller drin haben als Du?)

Ein Hund streunte durch den kleinen Park, der von zwei Hochhäusern umarmt wurdeKOMMA und setzte sich neugierig neben eine Bank und beobachtete das Auto.
Die Armen! Geht denn das … ohne Arme?

Wie dem auch sei – hier brech ich ab und frag mich, ob Du wenigstens selber Korrektur gelesen hast …

Wie sagten schon die Haidbauern im Dreißigjährigen Krieg? Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott! Und damit,

lieber - oder doch eher bitterböser
@nodioris -

welcome to the pleasuredome!

Friedel

* Komma nicht vergessen!

 

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