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Thema des Monats Der perfekte Sex

Seniors
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15.04.2002
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Der perfekte Sex

Nachdem er seinen Job als Vertreter für Gamer-Versicherungen an einen Drei-Megabyte-Avatar verloren hatte, verbrachte Petar den Nachmittag mit Frustkäufen auf dem Flohmarkt.
Der bucklige Händler trug einen grünen Hut mit umlaufenden Werbespots. »Mista! Kaufen Megaratte. Niedlich, kuck!« Er hielt Petar ein geflügeltes Nagetier vor die Nase. »Frisst Müll, billig is! Sooo sweeeet!« Die Ratte fing an, den Popsong »I mag di« zu flöten.
Petar zückte die Kreditkarte. »Packen Sie sie ein.«
»Gudigudi, Präsentchen, hehe«, kicherte der Händler.
Petar trug das zuckende und pfeifende Geschenk heim.
Seine Halbfreundin Grita fasste das Päckchen nicht einmal an. »Nie denkst du an mich.« Sie verzog das Gesicht wie eine Dreijährige, die schon wieder kein Eis gekriegt hat. »Du weißt genau, dass ich mir schon lange eine dritte Brust wünsche. Aber ...« Grita schluchzte. Als Petar nicht reagierte, hörte sie damit auf, schrie »Rattenfreak«, stürmte aus dem Apartment und warf die Tür so heftig zu, dass der Schallabsorber den Knall kaum dämpfen konnte. Sofort klingelte das Telefon mit Dringlichkeit A und nahm das Gespräch von selbst an. Durch den Raum hallte die automatische Beschwerde, programmiert von Petars Nachbarin Frau Cordy Huff. Petar hielt sich die Ohren zu.
Als Ruhe eingekehrt war, packte er die Ratte aus. Sie flatterte sofort durch das kleine Zimmer und landete auf der funzeligen Stehlampe neben dem schmalen Bett. Petar beobachtete sie vom Schreibtischstuhl aus und schaltete einen Werbemusiksender an. Er grinste. »Ich werde dich Cordy nennen«, sagte er zu der Megaratte.
Dann wartete er darauf, dass Grita zurück kam. Zwischendurch masturbierte er und ließ Cordy dabei zuschauen.

Drei Stunden später war Grita immer noch nicht wieder da.
Petar spürte, wie die bionegative Aura seiner zerbrechenden Halbbeziehung ihm subspirituelle Lebensessenz entzog und nahm eine Engelspille. Sofort fühlte er sich wesentlich besser und rief seinen Freund Steffo an. Er erzählte ihm von seiner Entlassung.
»Wer will schon arbeiten«, sagte Steffo.
»Und du?«
»Zocken.« Steffo ließ eine wirkungsvolle Pause folgen, bevor er den Titel seines neuen Lieblingsspiels nannte: »Pathlantis.« Ein Wort mit dem Klang einer Nationalhymne.
»Im Neverland-Auktionshaus ist nichts los«, nahm Petar das Thema auf, »keiner kauft meine Zauberschwerter.«
»Neverland«, spuckte Steffo ins Mikrofon, »ist ja auch zwei Jahre alt.«
Petar suchte nach einer Entgegnung, aber ihm fiel keine ein.
»Hab mir ne Halbratte geholt«, versuchte Petar abzulenken. Es gelang nicht.
»Weißte, was in Pathlantis geht?«, fragte Steffo.
»Sklavenhandel?«
»Kleine Mädchen hinter Büschen vögeln«, schlabberte Steffo.
Während Petar noch eine entrüstete Entgegnung formulierte, ergänzte Steffo: »Das ist ja kein Missbrauch, denn die Mädchen werden natürlich alle von erwachsenen Männern gespielt.«
»Du bist trotzdem pervers«, sagte Petar und beendete das Gespräch.
Er setzte sich an die Spielkonsole und betrat Neverland. Kaum hatte er seinen Avatar ins Auktionshaus gelenkt, wanderte ein feuchtwarmer Finger sein Mark hinauf – Neugier und Trotz, mutiert aus Langeweile und Alleinsein.
Das Auktionshaus war leer bis auf den edel gewandeten Auktionator, der gar nicht wahrzunehmen schien, dass alle Stühle verwaist waren. Er pries die angebotenen Gegenstände – magische Artefakte, wetterfeste Kleidung, heilende Tränke – in prächtigen Worten an. Offenbar hatten die Programmierer den Fall fehlender Besucher nicht vorhergesehen.
Petar lenkte seinen Avatar zum Auktionator. Die Gelegenheit war günstig. Mit zittrigen Fingern gab er einen Geheimcode ein. Sofort änderte der Edelmann seinen Gesichtsausdruck. Mitten im Satz unterbrach er die Beschreibung eines silbernen Giftdolches. Aus einem Lichtblitz erschien eine Amazone neben dem Mann. »Hier ist eine ganz besondere Gelegenheit, eine nackte Schönheit aus dem Dschungel von Ätherion, wild und heiß, ab 19 Taler.«
Grinsend setzte Petar seinen Avatar in die erste Reihe. Er ersteigerte die Amazone, eine weitere, schwarze Sexsklavin sowie einen schwulen Elfen zum Mindestgebot von je 19 Taler. Alle drei Leibeigenen zog er an Ketten hinter sich her bis zum Marktplatz. Direkt vor dem Brunnen vögelte er der Reihe nach die drei Spielfiguren. Aber erst bei dem Elfen bekam er eine leichte Erektion. Kein Passant blieb stehen.
Eilig fummelte Petar eine Engelspille aus der bunten Packung und spülte sie mit ZischZitro+X runter.

Petar rief Grita an, aber sie ging nicht ran. Er zahlte den Aufschlag für Dringlichkeit A, führte einen Monolog mit ihrem Telefon, verstummte atemlos. Sie antwortete nicht. Im Hintergrund Kichern. Petar hielt die Luft an und horchte. Eine Männerstimme. Er legte hastig auf. Lief in seinem engen Apartment auf und ab, ließ sich schließlich aufs Bett fallen. Die kann mich mal, redete er sich ein.
Petar stand wieder auf, zündete ein MagicTransformation-Räucherstäbchen an und legte sich wieder hin. Er stellte sich vor, dass Grita sich in ihrem Blümchenschlafanzug an ihn kuscheln würde.
Cordy spielte mit der Sprachsteuerung des Fernsehers. Aus irgendeinem Grund schaltete der zwischen zwei Werbesendern hin und her, immer wenn die Ratte mit den Flügeln schlug und eine bestimmte Folge von Krächzlauten produzierte.
Ein Spot von eGuy veranlasste Petar dazu, ein Kissen nach der Ratte zu werfen, damit sie das Maul hielt. Die eGuys sind nur für Sie da. Echte Kunstmenschen, ein Jahr Garantie. 1024facher Mega-intelliCore. Petar überlegte nicht lange. Schaltete auf den Bestellmodus. Er musste Daten wie Körpergröße und Alter eingeben und ein 3D-Foto schicken, außerdem seine Kontonummer nennen.

Am nächsten Morgen wurde das Kunstwesen ohne viel Aufhebens geliefert. Es klingelte einfach an der Tür. Petar hatte den Eindruck, in einen Spiegel zu schauen, bloß verkehrt herum. Er grinste und ließ seine Kopie eintreten. Beide setzten sich aufs Bett.
»Wir beginnen jetzt die Prägephase«, sagte die Kopie.
»Wie geht das?«
»Ich stelle dir ein paar Fragen, und abhängig von den Antworten ...«
»Ich will, dass du bist wie ich.« Mit leuchtenden Augen sah Petar dem eGuy ins Gesicht.
Die Kopie schien zu überlegen. »Gut, das vereinfacht die Prägephase. Statt zu fragen: Möchtest du, dass ich Vegetarier bin? frage ich einfach: Bist du Vegetarier? Einverstanden?«
Petar nickte begeistert.
Nach ein paar Stunden Prägen meldete sich Petars Magen. »Magst du auch Pizza? Ach, was frage ich ... komm mit!« In Hochstimmung verließ Petar mit seinem eGuy die Wohnung. Auf dem Weg dorthin drehten sich Leute nach dem Paar um. Petar grinste, und seine Kopie tat es ihm gleich.
In der Automatenpizzeria trafen sie Petars Freund Marius.
»Der sieht ja aus wie du«, sagte Marius, als er sich mit einer Funghi Excelsior zu ihnen setzte. Petar und seine Kopie nickten.
»Aber er hat keine Bartstoppeln«, meinte Marius, »daran kann man euch auseinanderhalten.«
»Ich hatte keine Lust, mich zu rasieren«, entgegnete Petar und schob sich ein Stück Pizza zwischen die Zähne.
»Ich«, lehnte Marius sich zurück, »habe mir letzte Woche einen Goldengel kommen lassen.«
Petar konnte wegen der Pizza in seinen Backentaschen nicht antworten.
»Und?«, sprang sein eGuy für ihn ein.
»Zum Beispiel«, erzählte Marius, »haben wir letzte Nacht komplett durchgevögelt. Sie ist ...« Er lehnte sich vor und zischte: »geiler als jede echte Frau.«
»Nicht mal eine Riesenschmeißfliege würde dir den Rüssel abschlecken«, sagte die Kopie fröhlich.
Petar stieß ihr den Ellenbogen in die Seite und kicherte.
Marius konzentrierte sich verdrossen auf seine Pizza.
»Wie wär's mit einem gemütlichen Abend zuhause?«, fragte Petar seine Kopie. Die Antwort war ein begeistertes Nicken, und die beiden standen auf.
Plötzlich hatte Marius es eilig, zu erklären, was er zuhause mit seinem Engel durchzuziehen beabsichtigte, aber Petar hörte nicht hin. Sein eGuy und er spazierten flachsend nach Hause.
Auf 43Zak! lief eine Komödie mit Jeff D. Bringer und seinem sprechenden Hund. Petar und seine Kopie grölten um die Wette.
Der Fernsehabend auf dem schmalen Bett endete spät, und Petar und seine Kopie machten sich fertig für die Nacht. Cordy saß schon mit dem Köpfchen unter einem Flügel auf ihrer Lieblingslampe.
Die beiden Männer putzten sich im engen Bad die Zähne und zogen sich gemeinsam aus. Als Petar seine Kopie nackt sah, bekam er eine Erektion. Er grinste, als er bei seiner Kopie dasselbe beobachtete.
Er dachte kurz drüber nach, ob er eigentlich ein Kondom benutzen musste, verwarf den Gedanken aber schnell wieder.
»Komm«, sagte er.
Es war der perfekte Sex.

Am nächsten Morgen besorgte die Kopie Frühstücksbrötchen. Petar nahm währenddessen ein paar Engelspillen. Wozu noch Freunde? fragte er sich. Wozu noch andere Menschen? Ich habe ja mich. Alle anderen werden nicht mehr gebraucht.
Er grinste und setzte sich an die Konsole.
Er rief die Bestellseite von eGuy auf und bestellte vorerst ... er überlegte ... 999 weitere Kopien von sich. Lächelnd lehnte er sich zurück.
Einer von uns kann pro Tag zwei Kopien prägen, und die dann vier. Später werden wir nach und nach die anderen Leute umbringen und immer mehr Kopien von mir herstellen. Bald gibt es nur noch mich im Universum.
Petar schloß verträumt die Augen.
Eine perfekte Welt.
Gordy streckte ihre Flügel, dann fing sie an zu singen, und Petar stimmte lauthals ein. »I mag di, i mag mi, de Liebe is so piep. Piep. Piep. Piiiep!«

--
Für alle, die sich manchmal verdammt einsam fühlen. Also quasi für fast alle.

 

Hallo Uwe,

ich habe das Gefühl, ich müsste viel schreiben, um Deine Geschichte zu würdigen. Mal sehen, ob mir auch viel einfällt.

Zunächst mal sind mir keinerlei Fehler aufgefallen, weder formal noch stilistisch noch inhaltlich. Keine Plotholes, nix. Das ist schonmal richtig gut.
Die Stimmung ist ein typischer Uwe, ähnlich "Grau N Fee" oder "Vyrroc Paraphylie", verklemmte Protagonisten mit sexuellen Allmachtsphantasien in dezent übertechnisierten Schmutzumgebungen. Ich kann nicht sagen, dass das meinen romantischen Geschmack trifft, aber intensiv ist das allemal.

Richtig gut ist das Ende. Die Selbstbezogenheit des Prots, die ja die Hauptursache für sein Unglück ist, wendet sich ins Absurde, überhöht sich soweit, dass sie sogar die egomanische Gesellschaft überflügelt, die ihn hervorgebracht hat. (Das das natürlich nur eine Phantasie von ihm ist, ist ja in einer teilmediatisierten Umgebung egal.)

Insgesamt eine große Story, die nicht ganz meinen unreifen Geschmack trifft.

Grüße,
Naut

 

Danke für Deine Anmerkungen :)
Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass es neben der Selbstbezogenheit des Prots noch einen Grund für sein Unglück gibt: Die Selbstbezogenheit der anderen Figuren. Er hat gerade seinen Job verloren, und keinen interessiert's.

 

Weiß ich doch, Uwe ;)

Naut schrieb:
die egomanische Gesellschaft überflügelt, die ihn hervorgebracht hat
Das ist übrigens ein weiterer Pluspunkt Deiner Geschichte: Keine Schwarz-Weiß-Malerei.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Uwe,

Das ist die erste Geschichte, die ich von dir lese. Ich kann mich, was die Form betrifft, Naut nur anschließen. Besonders dein Einfallsreichtum und die Fähigkeit, Aktuelles zu durchleuchten (MMORPG-Szene, etc.) und zu überhöhen fallen positiv auf.
Ein bisschen Kritik muss natürlich auch sein: Die Personen der Geschichte wirken etwas unterkühlt. Davon abgesehen, dass das vielleicht sogar gewollt ist, bekommt man kaum Einblick in die Personen selbst. An wenigen Stellen kommt bruchstückhaft etwas zum Vorschein. Egal wie abgedreht Leute sind, irgendetwas müssen sie ja doch spüren.
Entsprechend wirken die Mitmenschen in der Geschichte etwas blass und flach, ein wenig wie Cartoon-Figuren, exemplarisch:

»Nie denkst du an mich.« Sie verzog das Gesicht wie eine Dreijährige, die schon wieder kein Eis gekriegt hat. »Du weißt genau, dass ich mir schon lange eine dritte Brust wünsche. Aber ...« Grita schluchzte.
(Klischee der "hysterischen Frau")

Die Geschichte wäre vielleicht noch stärker, wenn man sich mit den Charakteren identifizieren könnte. Trotz allem: eine ausgezeichnete Geschichte.

 

Tja, das mit den Klischees ist so eine Sache. Eine Kurzgeschichte (insbesondere eine so kurze) lässt zumindest bei den Nebenfiguren kaum Raum für charakterliche Tiefe. Die Nebenfiguren sind hier daher auch nicht mehr als Exemplare einer flachen, egomanischen Gesellschaft. Als solche dürfen sie gar keinen Tiefgang nach außen hin verkörpern, und nur diese Perspektive haben Held und Leser (der Erzähler ist ja nicht allwissend).
Der Hauptfigur habe ich schon ein paar widersprüchliche Eigenschaften gegeben, so verteufelt er einmal seine Ex, um sie sich kurz zum Kuschlen darauf herbei zu sehnen (sehr kläglich übrigens, fast süß), mal ist er ein Schlappschwanz (er geht nicht auf Steffos Affront "wer will schon arbeiten" ein), der es nur in der Virtualität treibt, dafür aber umso doller, mal lässt er Gemeinheit aufblitzen (indem er die Ratte nach seiner Nachbarin nennt). Er lässt sich leicht beeinflussen (beim Kauf der Ratte), bemüht sich um Geld (er versucht ja, sich mit den Zauberschwertern etwas zu verdienen), aber eher erfolglos.
Dass es schwierig ist, sich mit so einer schwabbligen Figur zu identifizieren, kann ich gut nachvollziehen.
Petar ist ein Verlierer.
Danke jedenfalls für Deine Worte!

 

Hi Uwe,
bei deinen Geschichten fällt es mir immer extrem schwer, Kommentare zu schreiben, weil es da oft außer reinem Lob wenig gibt, wo man konstruktiv helfen könnte. Und das im positiven Sinne, weil eben alles schon so sauber ausgefeilt ist. ;)
Ich will dennoch schreiben, dass ich mich fein amüsiert hab, bei der Story oben und schauen, ob ich nicht an der einen oder andren Stelle noch was finde, was noch besser sein könnte.

Seine Halbfreundin Grita fasste das Päckchen nicht einmal an. »Nie denkst du an mich.«

Die Aussage von Grita ließ mich stocken. Dass er ihr was mitgebracht hat, war ja der Beweis, dass er an sie gedacht hat. Eher würde der Vorwurf passen, dass er keine Ahnung von ihren Wünschen (dritte Brust) hat.

programmiert von Petars Nachbarin Frau Cordy Huff.
Warum diese hölzerne Nennung des ganzen Namens? Ist das irgendein spezieller Wortwitz, den ich nicht peile? Ansonsten würde doch reichen ... programmiert von Petars Nachbarin Cordy

Und - tja - das war's auch schon, was ich finden konnte. Der Rest war einfach eine bissig-schmunzelnd-wüste Vorausschau, wohin es führen wird, wenn der Mensch noch ein paar Jahre auf seinem Ego-Trip bleibt. Hat mir ausnehmend gut gefallen.

Gruß,

kira.

 

Zu der Sache mit Grita: Natürlich hat er an sie gedacht, obwohl er sich die Ratte eigentlich hat aufschwatzen lassen. Entscheidend aber ist: Solange er Grita nicht die dritte Brust finanziert, denkt er aus ihrer Perspektive nicht an sie bzw. ihre Wünsche. Typisch Frau :schiel:
Der Einwand zu Frau Cordy Huff ist nicht unberechtigt. Die umständliche Ausdrucksweise soll seine Geringschätzung ausdrücken; da aber der Erzähler diese Formulierung verwendet und nicht Petar, ist das genaugenommen verkehrt. Ich denke mal drüber nach.

Danke für Deine Anmerkungen!

 

Hi Uwe,

Interessanter Ansatz!

Vom Aufbau her ok, Ideenreichtum 1+ mit Biene-Maja-Pickerl ;)
(schwuler Elf *brüll* Orlando Bloom im Tütü!)

Grundsätzlich bliebt es jedem selbst überlassen, aber so einen perfekten Sex zu haben wünsch ich Jedem :D:D

Fazit: königlich amüsiert

bg, der zeitlich begrenzte Lem

 

Hi Uwe,

lese Deine Storys immer als Letzte, bin also wie mein Hund, der sich das Beste aufhebt.
Super Stil (alte Leier).
Witzig!
ABER:
Ende unplausibel. Kein Mensch ist langweiliger, als man selbst als Kopie (auch wenn Idioten das glauben moegen).
Proxi
PS: Nun ist mir klar,warum meine Story (neulich, Du weisst schon...) rausgeflogen ist:
Damit Du mein Thema mit der Internetersteigerung von Sexsklaven klauen kannst und es keinem auffaellt (*g*).
Kostet Dich mindestens 1 Kasten Rexpils...

 

Proxi,
Gegenrede: Man selbst ist der interessanteste Mensch, und zwar mit Abstand, wenn man der einzige ist, der sich für einen interessiert (beachte den Teufelskreis in diesem Satz).

 

Lems Erbe schrieb:
Grundsätzlich bliebt es jedem selbst überlassen, aber so einen perfekten Sex zu haben wünsch ich Jedem :D:D

Hihi, das erinnert mich an das Interview, in dem eine von den Spice Girls (hab vergessen, welche), zugab, oft zu masturbieren:
"Millionen Menschen träumen davon, mit einem Spice Girl Sex zu haben, ich hab's fast jede Nacht!":thumbsup:

 

Hallo Uwe,

im Prinzip wurde ja schon alles gesagt, aber irgendwie will ich auch noch meinen Senf dazu geben :shy:

Das war jetzt die erste Geschichte, die ich von dir gelesen habe und sie hat mir gut gefallen. Läßt sich gut und schnell runterlesen.
So im nachhinein "stört" mich aber schon ein wenig, dass die ganzen Personen für mich alle gefühlsmäßig ein wenig bis stark unterkühlt wirken. Ich vermute aber mal, dass das beabsichtigt ist von dir, im Hinblick auf die Aussage der Geschichte.

Gruß
Lemmi

 

Hi Lemmi,
Danke für Deine Anmerkungen.
Ja, die Gefühlskälte ist natürlich völlig beabsichtigt. Der Prot erregt irgendwie Mitleid, finde ich, und da er sonst niemanden mag und niemand ihn, probiert er es eben mit sich selbst. Selbstverliebtheit als Folge von Isolation. Das ist in der Tat der Kern der Geschichte. Wäre Grita beispielsweise liebevoll und zärtlich, würde sich alles anders entwickeln. Aber offenbar ist sie dazu nicht in der Lage oder nicht willens. Bei Frauen weiß man ja nie ;)

 

Genial

Hallo,
bin neu hier und wundere mich über die Qualität (Geschichten und Besprechungen), die mir hier überall begegnet. Kann leider nicht so schön über Prots, Sprachstil, Absichten und Wirkungen sprechen. Kann nur sagen, dass mir diese Geschichte sehr, sehr gut gefallen hat.

Grüße, Artsneurosia

 

Lieber Kunstneurotiker,
du bist doch selber Schreiber (klar, sonst wärest du nicht hier) und machst dir beim Schreiben deiner Geschichten doch auch Gedanken über deine Protas und Antos, sowie über deinen Stil und das, was du mit deiner Geschichte beabsichtigst, beim Leser zu bewirken. Insofern kannst du auch versuchen, dich in einen anderen Schreiber hineinzuversetzen und seine Motivation und Aussage zu interpretieren. Dann sollte es dir leicht fallen, zu begründen, warum dir eine bestimmte Geschichte gut gefallen hat, und eine andere vielleicht weniger.
Denn eine Aussage wie "hat mir gut gefallen" hilft nicht wirklich weiter.
Grüße
Stefan

 

Hallo Uwe,
tja bei dem Titel konnt ich gar nicht anders, als mich deinem Werk zu widmen ;)
Und wurde eigentlich auch nicht enttäuscht. Computerspiele vereinsamen? Hier wohl nicht. Schön bringst du den Werdegang der Gesellschaft auf den Punkt. Warum sich noch mit langwierigen Kennenlernspielchen aufhalten, wenn es doch so einfach geht und wenn doch eh alles so schnelllebig ist? Mich erinnert die kg irgendwie an „Ich lass mich klonen“ von Knorkator. Aber genug geredet. Das Wesentliche: Ich habe deine Geschichte gern gelesen. Positiv aufgefallen ist mir der nicht alltägliche Stil und die direkte Konfrontation mit dem Grundthema, ohne den berüchtigten Wink mit dem Zaunpfahl. Herrliche Ideen, herrliche Prots (wenn in der Tat ein wenig untercharakterisiert). Gute Geschichte. Gern gelesen!

"hat mir gut gefallen" ;)

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hi Uwe!

Na ja, für jemanden, der ständig "Show, don't tell" ruft, ist deine Geschichte aber sehr viel "getellt". :D
Vielleicht passt das aber auch gerade zum Inhalt. Die Langeweile als Stilmittel, um das eintönige Leben des Prots nachzuempfinden - soll ja auch bei "American Psycho" eingesetzt werden ( kenn ich jetzt aber nicht ).

Die Geschichte hat eine sehr narzisstische Sinnstiftung: Der Prot findet sein Glück, indem er sich duplizieren lässt und sich nur noch mit sich selbst vergnügt. Das magst du erfüllend finden, aber ich nicht. Ich finde in der Geschichte für mich keinen Sinn, weil sie einfach zu nah am Autor ist.

Ciao, Megabjörnie

 

Hm, kannst Du mal ein paar Tell-Stellen als Beispiel nennen?

Ich finde in der Geschichte für mich keinen Sinn, weil sie einfach zu nah am Autor ist.
:lol:

(Ich geh jetzt ins Bett, mein Klon wartet schon)

 

Mist, ich habe fast damit gerechnet, dass du den Confused-Smilie zeigen würdest, und daraufhin wollte ich dir den Rotfl-Smilie zeigen. Dass du aber auch immer so viel Spaß verstehst ...

Hm, kannst Du mal ein paar Tell-Stellen als Beispiel nennen?

Das "Tell" zieht sich doch durch den ganzen Text. Du zählst eigentlich nur auf, was der Prot so den lieben langen Tag macht. Ich habe mich beim Lesen quasi "durch den Text gelangweilt", wenn du verstehst, was ich meine. ;) Dachte, das wäre Absicht. Guck dir das doch an:

Nachdem er seinen Job als Vertreter für Gamer-Versicherungen an einen Drei-Megabyte-Avatar verloren hatte, verbrachte Petar den Nachmittag mit Frustkäufen auf dem Flohmarkt.

Als Petar nicht reagierte, hörte sie damit auf, schrie »Rattenfreak«, stürmte aus dem Apartment und warf die Tür so heftig zu, dass der Schallabsorber den Knall kaum dämpfen konnte. Sofort klingelte das Telefon mit Dringlichkeit A und nahm das Gespräch von selbst an. Durch den Raum hallte die automatische Beschwerde, programmiert von Petars Nachbarin Frau Cordy Huff. Petar hielt sich die Ohren zu.

Petar spürte, wie die bionegative Aura seiner zerbrechenden Halbbeziehung ihm subspirituelle Lebensessenz entzog und nahm eine Engelspille. Sofort fühlte er sich wesentlich besser und rief seinen Freund Steffo an. Er erzählte ihm von seiner Entlassung.

Ist das kein Tell für dich? *Kopfkratz*

Übrigens, viel Spaß mit deinem Klon ( obwohl, wenn du nur an dich selber denkst, ist es natürlich Verschwendung, dir irgendwas zu wünschen. Willst du nicht doch lieber wieder unter die Leute? Ich mach mir echt Sorgen ).

 

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