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Der Rabenmann

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13.07.2018
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Der Rabenmann

Julia hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. ‚Jetzt geht’s wieder los`, dachte sie. Ein tiefer Atemzug durch die Nase, dann hörte sie im Flur schon das altbekannte Schnaufen und Grunzen, gefolgt von einem Geräusch, als würde ein großer nasser Sack auf einen noch größeren und ebenso nassen Sack fallen. Der Fernseher erwachte plärrend zum Leben. Der Herr des Hauses war daheim und thronte nun auf der Couch.

„Julia-Baby, bringst du mir ein Bier?“

Ein zweiter Atemzug durch die Nase, der dieses Mal mit etwas mehr Nachdruck ausgestoßen wurde. Julia manövrierte durch die enge Küche und fluchte leise, als sie mit einem Ausfallschritt über einen gelben Sack stieg, den sie schon vor Tagen entsorgen wollte. Hin zum Kühlschrank, wo sie neben einer pelzigen Gurke fein säuberlich gestapeltes Dosenbier fand, immerhin da legte Mark großen Wert auf Ordnung. Sie schnappte sich ein Bier und lief ins Wohnzimmer.

„Hey Süße“, grüßte Mark. Julia wich geschickt seinem Versuch, sie zu küssen, aus und drückte ihm das Bier in die wurstige Hand. Vorwurfsvoll schaute sie ihren Ehemann an, der ihren Blick träge erwiderte. Endlich platzte sie heraus: „Willst du ihm nicht mal ‚Hallo‘ sagen?“

Mark sah zu ihrem Sohn Lasse hinüber, der am anderen Ende des Zimmers auf dem Boden saß und mit einer Nintendo Switch spielte. Er lehnte sich ein wenig zurück, bevor er antwortete: „Nee der bekommt doch eh nix mit.“ Dann ließ er seinen Blick ein wenig weiter schweifen. „Sag` mal, was machst du eigentlich den ganzen Tag? Hier sieht`s aus wie bei Hempels unterm Sofa.“

Julia spürte, wie sich in ihrem Bauch Hitze sammelte, die sie kaum durch aggressives Nasenatmen loswerden würde.

„Du könntest ja auch deinen Arsch hochkriegen und mir helfen!“, schnappte sie.

„So sehe ich aus, erst soll ich den ganzen Tag schuften und dann dir helfen, hier mal ein bisschen zu putzen.“

Dieser elendige Sack‘. Julia spürte wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten, ehe sie sich anders besann. Nicht hier, nicht vor dem Kind.

Wütend stampfte sie in Richtung Küche - nur weg von Mark. Manchmal kam es ihr so vor, als hätte sie zwei Kinder. Aus dem Wohnzimmer erklang ein kehliger Rülpser.

Nein, sie hatte ein Kind und ein Hausschwein.

Wieder sah sie den gelben Sack und wieder wollte sie mit einem großen Schritt über ihn rüber steigen. Doch dann hielt sie inne und gab dem blöden Plastikbeutel einen ordentlichen Tritt. Knisternd und klirrend verteilte sich der Inhalt auf dem Küchenboden. Doch noch bevor das letzte Geräusch verstummte, wurde es schlagartig dunkel. Mit dem Sterben der Elektronik trat eine bedrohliche Stille ein.

Mark blaffte aus dem Wohnzimmer: „Was zur Hölle hast du gemacht?“

Julia ignorierte den Vorwurf, lief vorbei an ihrem Mann, der ratlos den Lichtschalter drückte, und hin zu Lasse. Der Kleine schaute irritiert im dunklen Zimmer umher. „Spiel einfach weiter“, flüsterte sie ihm zu und küsste seine Stirn. Mit einem statischen Knacken sprang der Fernseher wieder an und tauchte das Zimmer in blaues Licht.

„Was ist denn jetzt los?“, wunderte sich Mark und testete nochmal den Lichtschalter. „Immer noch tot, muss wohl irgendwas mit der Birne sein“, verkündete er.

Doch Julia hörte ihm gar nicht zu, sie lauschte dem Rauschen des Fernsehers – und noch etwas anderem. Etwas, das völlig deplatziert war. Ein Zwitschern und Schnarren, das sie ein wenig an ihre Wellensittiche erinnerte.

„Hörst du das auch?“, fragte sie. Wie zur Antwort ertönte draußen auf dem Flur ein dumpfes Poltern, als wäre etwas sehr Schweres umgefallen, gefolgt von einem tiefen durchdringenden Krächzen.

Julia spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie vernahm das Trillern ganz deutlich hinter der Wand. Und dann war da ein Pfeifen und Krähen und etwas, das sich wie schlagende Flügel anhörte. Julia lugte vorsichtig um den Türrahmen in den Flur. Die Geräusche schienen nun direkt von der anderen Seite der Wohnungstür her zu kommen. Julia wollte sich die Ohren zu halten, doch da verstummte das, was draußen auf dem Gang war. Sie starrte mit großen Augen den Flur hinunter. Dann erschütterten drei schwere Schläge die Tür. Bei jedem einzelnen Schlag verspannte sich Julias Nackenmuskulatur ein bisschen mehr.

„Es hat geklopft“, sagte Mark mit monotoner Stimme.

Hilflos beobachtete Julia, wie sich ihr Mann steif wie eine Puppe in Bewegung setzte, an ihr vorbei zur Tür wankte und sie öffnete.

Julia bedeckte ihren Mund, als sie erblickte, was vor der Tür stand. Das Wesen war riesig, so groß, dass alles, was sie sah, ein gewaltiger schwarzer Mantel und ein gebogener Schnabel war, der von oben durch den Türrahmen ragte.

Das Monster gab klickende Geräusche und Krächzer in unterschiedlichen Tonlagen von sich, bevor es mit einer angenehmen und erstaunlich menschlichen Stimme fragte: „Darf ich eintreten?“

Dem letzten Wort folgte ein unnatürliches Schnarren.

Julia war überrascht, dass sie bei dieser Frage mehr empfand als Furcht. Sie spürte dieselbe Hitze wie vorhin, sie war wütend und sie wollte nicht, dass dieses Ding, dieser böse Geist ihre Wohnung betrat. Am liebsten hätte sie geschrien: ‚Hau ab, du Monster, geh zurück in den Abgrund, aus dem du kommst‘.

Aber es war nicht ihre Stimme, die als nächstes ertönte, sondern Marks. Er starrte das Ungetüm mit weit aufgerissenen Augen an und bat es herein.

Julia wollte ihren Ohren nicht trauen, dann ertönte aus der Tür ein zustimmendes Flöten als der unheimliche Gast eintrat. Sie hätte nicht erwartet, dass etwas von solcher Größe Platz im Hausflur finden würde, ohne alles umzuwerfen und sämtliche Bilder von der Wand zu reißen.

Doch das Wesen bewegte sich erstaunlich vorsichtig und geschickt und fand so gerade genug Raum für sich. Im flackernden Schein des Fernsehers konnte Julia erkennen, was da vor Mark aufragte. Es war ein gewaltiges, vogelartiges Wesen, ein Rabenmann. Was sie im ersten Augenblick für einen Mantel gehalten hatte, waren massive schwarze Schwingen, die eng um den Körper geschlungen waren.

Obendrauf saß ein fast menschlich anmutender Kopf mit kohleschwarzen Augen, die kein Licht reflektierten. Statt der Nase ragte aus der Mitte des Gesichts der fürchterliche Schnabel, der fast bis zur Körpermitte reichte. Vor sich hatte das Ungeheuer einen riesigen schwarzen Sack in den Flur gestellt.

Julia hatte das Gefühl, als ob kalte, nasse Hände über ihre Schultern strichen.

Für einen Moment schien der Rabenmann alles zu mustern, den Flur, Julia, Mark und Lasse, der jetzt hinter Julia stand und verängstigt an ihrer Hüfte vorbei das Ungeheuer anstarrte.

Dieses gab ein Gackern von sich, hob einen Flügel und mit einem fleischigen Geräusch fiel etwas auf den Boden. Julia spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte. Dort auf dem Teppich lag eine schwarze Hand, die sich am Ende eines Arms befand, der unter dem Flügel hervorkam. Die Finger streckten sich und tasteten auf dem Teppichboden umher. Ein dumpfes, knackendes Geräusch, als würde jemand ein Gelenk auskugeln, erklang und der Arm begann sich zu strecken. Wie eine Schlange kroch er über den Fußboden.

Julia hielt den Atem an, als er sich an ihr vorbei bewegte und in der Küche verschwand. Sie hörte das Patschen der Hand auf den Fliesen, dann Knistern und Scheppern. Ein Ruck lief durch den Arm und er zerrte etwas aus der Küche. Julia erkannte aus dem Augenwinkel den gelben Sack, der quer durch den Flur zu dem Rabenmann gezogen wurde. Das gefiederte Ungetüm hielt den Müllbeutel für einen Moment in die Höhe, bevor es ihn in seinem Sack verschwinden ließ.

Was als nächstes geschah, kam Julia wie ein entsetzlicher Fiebertraum vor.

Aus dem Schnabel erklang ein raspelndes Krähen, dann schüttelte sich der Rabenmann. Er spreizte die Flügel und unzählige weitere Arme kamen zum Vorschein. Wie ein schwarzgefiederter Wirbelwind raste das Monster durch die Wohnung. Julia spürte Federn und Hände, die mit wahnsinniger Geschwindigkeit an ihr vorbeisausten. Der Lärm war unerträglich, sie hörte Kreischen, Pfeifen und Krähen, alles gleichzeitig, dazu das Rascheln von was Millionen an Federn sein mussten und das Rumpeln all der Dinge, die in dem schwarzen Sack verschwanden.

Dann war der Spuk auch schon vorbei. Nach nicht einmal zwei Minuten stand der Rabenmann wieder an seinem ursprünglichen Platz und die Wohnung war sauber, sauberer als sie es jemals gewesen war.

Die fürchterlichen Hände verschwanden wieder unter dem Federkleid, alle bis auf eine, die wie eine Art Fangarm vor ihrem Besitzer verharrte.

Die Kohleaugen musterten Julia und Mark. Das Ungetüm wiegte den Kopf und stieß hin und wieder einen Pfiff aus. Dann fixierte es Julia und die schwarze Hand bewegte sich in ihre Richtung. Am liebsten wäre sie schreiend davongerannt, doch irgendein Teil in ihr, ein Instinkt vielleicht, zwang sie dazu, stillzuhalten.

Leise raschelten die Federn, während der Arm näherkam, dann hatte er sie erreicht. Julia spürte, wie die Hand begann, ihre Füße zu betasten, dann zu ihren Waden hochglitt, dort tastete und einmal schmerzhaft zudrückte.

Als nächstes bewegte sich die fürchterliche Gliedmaße über ihre Beine zu ihrem Bauch, fühlte dort und kniff ihr einmal in die Seite. Julia war sich sicher, dass sie jeden Augenblick anfangen würde, hysterisch zu schreien, während die Hand ihre Brüste betastete. Doch sie biss sich auf die Lippen und schloss die Augen. Dann spürte sie das Tasten auf ihrem Hals und Gesicht.

Zum ersten Mal fühlte Julia die Hand auf ihrer Haut. Sie war kalt und ledrig. Dann blitzte die Erkenntnis auf . Der Rabenmann spürte sie und sie den Rabenmann. Das Innerste von beiden war offenbart. Julia hatte das Gefühl, ihr Kopf sei mit Federn gefüllt.

Doch sie war nicht, wonach der Gefiederte suchte und die Hand ließ von ihr ab. Der Rabenmann klapperte frustriert mit dem Schnabel. Dann kroch der Arm auf Mark zu. Mit einem Mal wurde Julia sehr kalt. In ihrem Bauch wuchs die Furcht wie eine üble Frucht heran, brach auf und Entsetzen sickerte heraus, das ihren ganzen Körper in lähmte. Julia wusste, wonach der Rabenmann suchte und sie wusste was er tun würde, wenn er es fand.

Wieder wanderte die Hand von unten und betastete Marks Füße. Doch irgendetwas war anders als bei Julia. Der Kopf des Rabenmannes bewegte sich ruckartig und er stieß ein schnarrendes Geräusch aus. Ein weiterer Arm kam unter dem Federkleid hervor und rutschte auf Mark zu. Nun betasteten ihn zwei der grässlichen Hände und glitten langsam nach Oben. Die Bewegungen wurden schneller und fordernder, gefolgt von ekstatischem Gezwitscher und Krähen.

Weitere Hände kamen dazu, zwei begannen Marks Arm zu greifen, ihn zu biegen. Mit einem fürchterlichen Knirschen, wie ein trockener Ast, brach der Arm. Mark, der bisher wie hypnotisiert dagestanden hatte, schrie auf. Eine weitere Hand schoss hervor und verschwand in seinem Mund.

Julia fiel auf die Knie und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Immer wieder hörte sich das Knacken von Knochen und das fleischige Geräusch ausgekugelter Gelenke, gefolgt von Marks erstickten gurgelnden Schreien und dann war es ruhig. Durch einen Schleier aus Tränen sah Julia, wie Marks merkwürdig zusammengefalteter Körper durch den Flur geschleift wurde, wie er hoch in die Luft gehoben wurde und schließlich im schwarzen Sack verschwand.

„Bist du jetzt endlich fertig?“ schrie Julia den Rabenmann an, ihre Stimme heiser und erstickt. Doch der Gefiederte beachtete sie gar nicht. Er blickte an ihr vorbei und streckte wieder seine Arme aus.

Sämtliche Kraft verließ Julia und alles begann sich zu drehen. ‚Lasse!‘ schoss es ihr durch den Kopf.

„Das darfst du nicht!“ brüllte sie, aber die Hände schlängelten sich unaufhaltsam weiter auf den Jungen zu.

Julia traute sich nicht, ihren Sohn anzublicken, stattdessen beobachte sie den Rabenmann und wartete auf eine Reaktion.

Die kohleschwarzen Augen, der Schnabel, das Federkleid alles blieb ruhig, nicht einen Ton gab das Ungetüm von sich. ‚Das ist gut‘, dachte Julia.

Ihr Herz hämmerte wie wild, doch als mit einem Mal ein mächtiges Kreischen den Raum erschütterte, setze es einen Schlag aus. Weitere Hände schossen unter dem Federkleid hervor. Das Monster würde sich den Jungen holen und sie konnte nichts dagegen tun.

Julias Muskeln erschlafften und sie fiel zu Boden. Gedanken an die grässlichen Geräusche, wenn der Rabenmann ihren Sohn zusammenfalten würde, vernebelten all ihre Sinne. Sie würde alles verlieren, der Rabenmann würde alles nehmen.

Julia vernahm ein würgendes Geräusch, so, als ob jemand etwas Verdorbenes auskotzen würde. Sie spürte Adrenalin durch ihren Körper fluten und die lähmende Trance war verschwunden. Vorsichtig hob sie ihren Blick und sah wie die Arme des Rabenmannes wieder unter seinem Federkleid verschwanden, ohne Lasse.

Sie drehte den Kopf und sah ihren Jungen am anderen Ende des Wohnzimmers sitzen. Ihr Körper schien wieder leichter zu werden und sie schaffte es sich aufzurichten. Kohleschwarze Augen fixierten sie, doch Julia hielt dem Blick stand.

„Es ist vollbracht“, verkündete der Rabenmann mit einem leichten Pfeifen in der Stimme. Julia nickte, sie wusste, was zu tun war. Steifbeinig wankte sie in die Küche, öffnete einen Schrank und holte einen angelaufenen Silberteller heraus, den sie von ihrer Mutter damals zur Hochzeit geschenkt bekommen hatte. Wieder im Flur ging sie zu dem schwarzen Sack, der vor dem Ungetüm stand.

„Hiermit entlohne ich dich für deine Dienste“, sagte sie mit belegter Stimme und warf den Teller in den offenen Sack.

Der Rabenmann gab ein Krähen von sich und ein fürchterlicher Wind erhob sich. Mächtige Schwingen schlugen und als Julia ihre Augen wieder öffnete, war der Rabenmann verschwunden. Eine einzelne schwarze Feder sank langsam zu Boden und zum ersten Mal seit Jahren fühlte Julia sich erleichtert.

Deshalb musst du immer dein Zimmer aufräumen, sonst kommt der Rabenmann.


 

Hi Plutenstuff, das ist eine atmosphärisch dichte, packende Geschichte geworden. An einigen Stellen (siehe Rob) könntest Du handwerklich noch nachbessern.

Wieder sah sie den gelben Sack und wieder wollte sie mit einem großen Schritt über ihn hinwegschreiten.
Vielleicht wäre es besser zu sagen: ...und wollte mit einem großen Schritt drübergehen.

oder

Nun betasten ihn zwei der grässlichen Hände und glitten langsam nach Oben.

Nun betasteten...

Ansonsten aber: Chapeau!
Liebe Grüße,
Sven

 

Hallo @Plutenstuff,
Ich war von Anfang bis Ende, mental in der Geschichte drin – tolle Atmosphäre. Über ein paar Kleinigkeiten bin ich jedoch gestolpert:

Deshalb musst du immer dein Zimmer aufräumen, sonst kommt der Rabenmann.
Würde ich an deiner Stelle, ans Ende setzen.
Julia hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde. ‚Jetzt geht’s wieder los`, dachte sie.
Setze doch Julias Gedanken in einen extra Absatz, oder hebe ihn in kursiv hervor und lasse: „dachte sie“ weg. Der Absatz ist dir ansonsten gut gelungen und würde so vielleicht noch fließender wirken.
„Julia-Baby, bringst du mir ein Bier?“
Ich persönlich bin ein Freund von Mundart Dialogen. Wenn der Charakter einer Figur von Anfang bis Ende stimmt und eine eigene Stimme bekommt, kann man sich: sagte er, sagte sie, auch sparen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
„So sehe ich aus, erst soll ich den ganzen Tag schuften und dann dir helfen, hier mal ein bisschen zu putzen.“
"So sehe ich aus, erst soll ich ganzen Tag schuften, um an meinem wohl verdienten Feierabend, den Saustall hier in Ordnung zu bringen … mach deinen Mist mal schön selbst!" Dient nur als Beispiel
Dann blaffte Mark aus dem Wohnzimmer: „Was zur Hölle hast du gemacht?“
Ich würde den Satz, nicht mit einem " Dann" anfangen.
Mark blaffte aus dem Wohnzimmer: (Der Inhalt wäre der Gleiche)
Wieder begann die Hand von unten und betastete Marks Füße.
Wieder wanderte die Hand nach unten und betastete Marks Füße.

 

Hallo alle Zusammen,
und vielen Dank für die lieben Kommentare, es freut mich sehr, dass die Geschichte euch allen gut Gefallen hat.

@Rob F

Hier könntest du noch mehr Richtung show gehen Wodurch wirkt die Stille bedrohlich? Was macht das Schnarren unnatürlich?
Da hast du recht, ich werde mir Gedanken machen wie ich das noch mehr beschreiben kann.

Das dürfte m.E. in der Dunkelheit kaum zu erkennen sein. Woher kommt grundsätzlich Licht, nur von dem Fernseher?
Stimmt, das klang cool in meinem Kopf ergibt aber wenig Sinn. Geändert!

@Aschenputtel

Würde ich an deiner Stelle, ans Ende setzen.
Ich dachte ich erkläre damit so ein wenig die Natur des Rabenmannes am Anfang ,ich hatte sogar überlegt es ganz rauszunehmen, aber ich denke du hast Recht.

Ich persönlich bin ein Freund von Mundart Dialogen. Wenn der Charakter einer Figur von Anfang bis Ende stimmt und eine eigene Stimme bekommt, kann man sich: sagte er, sagte sie, auch sparen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Also an der Stelle die du Zitiert hast, hatte ich kein "sagte" und das würdest du dir auch an den anderen Stellen wünschen?

Alle anderen grammatischen und Rechtschreibfehler die ihr und auch @Sven B. aufgezeigt haben, habe ich natürlich behoben.

Liebe Grüße Plutenstuff

 

Hallo @Plutenstuff ,

das ist eine beeindruckende Geschichte, wirklich gut, der sich langsam steigernde Horror, bis zum Ende ... auch wenn ich am Anfang dachte 'Nicht schon wieder eine Geschichte über unterdrückte Ehefrauen.' Das hat sich aber relativ bald verwandelt, dann hat mich die Geschichte wirklich gepackt.

Viel gibt es nicht mehr zu sagen, ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen.

‚Jetzt geht’s wieder los`,
Hier hast Du vergessen, die wörtliche Gedanken und wörtliche Rede kursiv zu schreiben (was weiter unten gut gewirkt hat).

Julia spürte wie sich in ihrem Bauch Hitze sammelte, die sie kaum durch aggressives Nasenatmen loswerden würde.
Das klingt nach Autorenstimme (Erklärung), den Satz könntest Du eventuell noch mal überarbeiten, so dass er mehr aus der Situation kommt.

Doch Julia hörte ihm gar nicht zu, sie lauschte dem Rauschen des Fernsehers – und noch etwas Anderem. Etwas das völlig deplatziert war. Ein Zwitschern und Schnarren, das sie ein wenig an ihre Wellensittiche erinnerte.
Ich habe gelernt, dass "anderes" als Zahlwort zählt und seit der letzten Rechtschreibreform klein geschrieben werden sollte.

"ein wenig an ihre Wellensittiche erinnerte", klingt noch nicht wirklich gut. Vielleicht so etwas wie "... das an Wellensittiche erinnerte, gleichzeitig nach etwas viel Größerem klang."

Julia bedeckte ihren Mund, als sie erblickte, was vor der Tür stand. Das Wesen war riesig, so groß, dass alles, was sie sah, ein gewaltiger schwarzer Mantel und ein gebogener Schnabel war, der von oben durch den Türrahmen ragte.
Das gefällt mir sehr gut.
Das Monster gab klickende Geräusche und ein Paar Krächzer in unterschiedlichen Tonlagen von sich, bevor es mit einer angenehmen und erstaunlich menschlichen Stimme fragte: „Darf ich eintreten?“ Dem letzten Wort folgte ein unnatürliches Schnarren.
Das finde ich überflüssig. Wirkt eher wie Füllwörter.
Obendrauf saß ein fast menschliche anmutender Kopf mit kohleschwarzen Augen, die kein Licht reflektierten. Statt der Nase ragte aus der Mitte des Gesichts der fürchterliche Schnabel, der fast bis zur Körpermitte reichte.
Hier stimme ich meinem Vorredner nicht zu. Mir gefällt der Satz mit den nicht-reflektierenden Augen. Das ist etwas, auf das wir Menschen sehr achten.

Der Rabenmann spürte sie und sie den Rabenmann. Das Innerste von beiden war offenbart.
Hier fällst Du wieder aus der Erzählperspektive. Das klingt wie eine Beschreibung von außen und es wäre besser, das auch auch ihrem Blickwinkel zu beschreiben.

Julia hatte das Gefühl, ihr Kopf sei mit Federn gefüllt.
Das kann an den vorherigen Absatz dran. Hier würde ich den Zeilenumbruch streichen.

„Es ist vollbracht“, verkündete der Rabenmann mit einem leichten Pfeifen in der Stimme. Julia nickte, sie wusste, was zu tun war.
Was ist ein "leichtes" Pfeifen? Leises Pfeifen?

Deshalb musst du immer dein Zimmer aufräumen, sonst kommt der Rabenmann.
Der Satz ist cool und erklärt vieles, aber er steht hier ein wenig zusammenhangslos in der Gegend herum. Wer sagt das, warum, erinnert sie sich daran, dass ihr jemand das gesagt hat?

Aber trotzdem tolle Geschichte.

Viele Grüße,
Gerald

 

Hey @Plutenstuff,

ich war länger nicht mehr hier und hab mich nach langer Zeit mal wieder in der Horrorrubrik umgesehen, weil es hier ziemlich verlässlich guten Lesestoff gibt, und wurde auch diesmal nicht enttäuscht :)

Du bist wahrscheinlich auch nicht so häufig aktiv, da es noch einen unbeantworteten Kommentar vom August gibt, aber ich gehe jetzt einfach mal das Risiko ein und schreib was, weil die Geschichte mich halt angesprochen hat. Wenn du nicht dazu kommst zu antworten, bin ich zumindest meinen Senf losgeworden. Wenn du aber Zeit hast, dann lohnt es sich schon, wenn du die Geschichte noch mal durchgehst, weil ich noch ein paar kleine Sachen zum Korrigieren gefunden habe und auch ein paar Punkte, wo du noch dran arbeiten könntest, falls dich meine Argumentation überzeugt.

Alles in allem finde ich die Geschichte schon ziemlich gut. Sie erinnert mich positiv an den australischen Horrorfilm „The Babadook“ – also wirkt nicht wie ein Abklatsch oder so, aber ich sehe einige Parallelen. Eine kleine Familie, die von einem Monster heimgesucht wird, das man gut als Manifestation der negativen Gefühle der Mutter interpretieren kann – und das auch ihr Kind in Gefahr bringt. Auch das Aussehen des Rabenmanns erinnert mich ein bisschen an den Babadook.

Der Rabenmann gefällt mir als Figur auf jeden Fall richtig gut. Er ist definitiv gruselig (ich fühle mich jetzt durchaus motiviert, mein Zimmer aufzuräumen :lol:), aber wirkt trotzdem nicht unbedingt bösartig. Er hält sich ja offensichtlich an bestimmte Regeln, die aus menschlicher Perspektive zwar nicht nachvollziehbar sind, aber immerhin bedeuten, dass er nicht einfach wahllos alle zusammenfaltet und in seinen Sack steckt. Mir scheint es fast so, als hätte er auf übernatürliche Art und Weise eine ähnliche Funktion wie die, die Rabenvögel tatsächlich in der Natur haben. Aasfresser sind ja die, die das Ökosystem „sauber“ halten, die etwas verwerten, was für die meisten anderen nutzlos ist und die dadurch z.B. auch die Ausbreitung von Krankheitserregern verhindern.

Nicht ganz so gelungen finde ich die anderen Figuren in der Geschichte. Die wirken sehr blass und holzschnittartig, ganz besonders Mark und Lasse. Ohne das sehr wirkungsvoll in Szene gesetzte Monster gäbe es hier keine Geschichte und quasi auch keine Charaktere. Da würde ich empfehlen, dass du ein bisschen nacharbeitest. Es täte der Geschichte gut, wenn ich mich beim Lesen nicht nur vor dem Rabenmann gruseln, sondern um die Figuren besorgt wäre. Aber der Mark ist halt einfach als ekliger Typ und sonst nichts beschrieben, sodass man nicht den Eindruck hat, dass es um ihn schade wäre. Wobei wir ihn nur durch Julias Augen sehen, und ich bin mir auch nicht so sicher, ob ich sie sympathisch finde. Und über Lasse weiß ich eigentlich überhaupt nichts, nicht mal, wie alt er ist. Wenn ein Kind in Gefahr ist, ist das natürlich erst mal etwas, was grundsätzlich Mitgefühl hervorruft. Aber das sollte nicht dazu verleiten, dass man einfach das Stichwort „Kind in Gefahr“ in den Raum wirft und sich darauf verlässt, dass die Leser da entsprechend drauf reagieren, ohne sich die Mühe zu machen, wirklich was zu erzählen. Der Lasse steht in der Geschichte herum wie ein Möbelstück, der reagiert weder auf das, was seine Eltern machen, noch auf das Monster, was mich ehrlich gesagt ganz schön irritiert. Ich meine, da würden sich die meisten Kinder doch in die Hose machen!

Textstellensammlung:

Plutenstuff schrieb:
dann hörte sie im Flur schon das altbekannte Schnaufen und Grunzen, gefolgt von einem Geräusch als würde ein großer nasser Sack auf einen noch größeren und ebenso nassen Sack fallen.

‚Dieser elendige Sack‘. Julia spürte wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten, ehe sie sich anders besann. Nicht hier, nicht vor dem Kind.


War das Absicht, ihn so häufig als „Sack“ zu beschreiben oder mit einem zu vergleichen? Ich fände ein bisschen mehr Kreativität ganz gut, glaube ich.


Plutenstuff schrieb:
Wütend stampfte sie in Richtung Küche - nur weg von Mark.

Ich kann mich mit dem Namen Mark für den Ehemann irgendwie schwer anfreunden. Ich hab da einen jüngeren und fitteren Typen vor Augen, weiß nicht woran das liegt, vielleicht an der Nähe zu dem Wort „markig“. Muss dich nicht stören, aber ich dachte ich sag es dir einfach mal.


Plutenstuff schrieb:
Nein sie hatte ein Kind und ein Hausschwein.

Komma nach „Nein“


Plutenstuff schrieb:
Der Kleine schaute irritiert im dunklen Zimmer umher. „Spiel einfach weiter“, flüsterte sie ihm zu und küsste seine Stirn.

Ich hab wenig Ahnung von Spielekonsolen, aber braucht man um Nintendo Switch zu spielen nicht auch Strom?


Plutenstuff schrieb:
Julia spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie vernahm das Trillern ganz deutlich hinter der Wand. Und dann war da ein Pfeifen und Krähen und etwas, das sich wie schlagende Flügeln anhörte.

Flügel


Plutenstuff schrieb:
„Es hat geklopft“, sagte Mark mit monoton Stimme.

monotoner


Plutenstuff schrieb:
Hilflos beobachtete Julia, wie sich ihr Mann steif wie eine Puppe langsam in Bewegung setzte, an ihr vorbei zur Tür wankte und sie öffnete.

Schau mal ein bisschen, wo du im Text noch Adjektive und Adverbien einsparen kannst, da sind einige überflüssig. Das „langsam“ hier ist aus meiner Sicht ein guter Kandidat. Wenn er sich „steif wie eine Puppe“ bewegt, dann ist mir schon deutlich, dass er das wohl nicht schnell tut.


Plutenstuff schrieb:
Sie hätte nicht erwartet, dass etwas von solcher Größe Platz im Hausflur Platz finden würde, ohne alles umzuwerfen und sämtliche Bilder von der Wand zu reißen.

Doppelmoppel

Plutenstuff schrieb:
Obendrauf saß ein fast menschliche anmutender Kopf mit kohleschwarzen Augen, die kein Licht reflektierten.

menschlich

Plutenstuff schrieb:
Für einen Moment schien der Rabenmann alles zu mustern, den Flur, Julia, Mark und Lasse, der jetzt hinter Julia stand und verängstigt an ihre Hüfte vorbei das Ungeheuer anstarrte.

ihrer

Plutenstuff schrieb:
Nach nicht einmal zwei Minuten stand der Rabenmann wieder an seinem ursprünglichen Platz und die Wohnung war sauber, sauberer als sie es jemals gewesen ist.

war

Plutenstuff schrieb:
In ihrem Bauch wuchs die Furcht wie eine üble Frucht heran, brach auf und Entsetzen sickerte heraus, das ihren ganzen Körper in lähmendes Eis hüllte.

Du gibst dir Mühe, nicht auf ausgelutschte Formulierungen und Bilder wie den „kalten Schauder“ usw. zurückzugreifen. Das finde ich lobenswert. Aber an deiner Stelle würde ich aufpassen, es mit den originellen Formulierungen und sprachlichen Bildern nicht zu übertreiben. Hier finde ich die Metapherndichte – Frucht, Raussickern, lähmendes Eis – ein bisschen zu hoch. Solche Sachen wirken stärker, wenn sie für sich allein stehen.

Das Fruchtbild und das Eisbild passen auch nicht zusammen – wenn man so was macht, dann finde ich, es muss thematisch zueinander passen.


Plutenstuff schrieb:
„Hiermit entlohne ich dich für deine Dienste“, sagte sie mit belegter Stimme und warf den Teller in den offenen Sack.

Das fand ich auch gut, weil es an die Idee erinnert, dass Rabenvögel gern glitzernde Dinge stehlen.


Plutenstuff schrieb:
Deshalb musst du immer dein Zimmer aufräumen, sonst kommt der Rabenmann.

Das gibt der Geschichte am Ende einen Dreh ins Humorvolle. Ich finde es nicht schlecht, aber es nimmt natürlich ein bisschen von dem Grusel weg, den du vorher erzeugt hast. Ob das bleiben sollte, hängt davon ab, was du für eine Wirkung erzielen möchtest.


Grüße von Perdita

 

Warum schaut einer hier nicht nur vorbei, der sich an sich nix aus Horror macht, weil die zeitgenössische Wirklichkeit genug Horror bietet und erst recht Historik überhaupt?

Weil alle Krähenvögel allgemein kluge Tiere sind und insbesondere die größten, die Kolkraben mindestens so intelligent sind wie unsere armen Cousins im Kongo. Und schon unsere ältesten Vorfahren wussten es und zwei Exemplare als Ratgeber Odin/Wotan sind keine Unbekannten und letztlich ist der Rabe kein Unbekannter in der schönen Literatur -
und die besuchte Familie hat es wohl nötig, Besuch zu bekommen – aber Du leider auch in grammatischen Dingen – und es beginnt gleich zu Anfang

Julia hörteKOMMA wie die Tür aufgeschlossen wurde.
Warum? Weil die vergleichende Konjunktion (die Regel gilt übrigens für alle vergleichenden Konjunktionen) einen vollständigen Satz einleitet. Das gleiche gilt kurz darauf, hier
Ein tiefer Atemzug durch die Nase, dann hörte sie im Flur schon das altbekannte Schnaufen und Grunzen, gefolgt von einem GeräuschKOMMA als würde ein großer nasser Sack auf einen noch größeren und ebenso nassen Sack fallen.

Julia spürteKOMMA wie sich in ihrem Bauch Hitze sammelte, die sie kaum durch aggressives Nasenatmen loswerden würde.
Also besser noch einmal alle Konstruktionen mit „als“ oder „wie“ anschauen … Einfach die Suchfunktion nutzen!

Hier wird ein Komma zwischen wörtl. Rede und Redebegleitsatz vergessen

„Du könntest ja auch deinen Arsch hochkriegen und mir helfen!“KOMMA schnappte sie.
(ansonsten müsstestu nach einer Regel, die seit Zeiten des großen Karl gilt, „schnappen“ mit Majuskel beginnen!)

Wieder sah sie den gelben Sack und wieder wollte sie mit einem großen Schritt über ihn drübersteigen.
„drüber“ ist nix anderes als eine Variation über „da“ über …, es ist egal, ob da einer über ihn steigt oder (dr)übersteigt - also besser eins von beiden weg,

Julia ignorierte den Vorwurf, lief vorbei an ihrem Mann, der ratlos den Lichtschalter drückteKOMMA und hin zu Lasse.
(der Relativsatz ist zu Ende und die Konjunktion setzt den abschließenden Teil des Hauptsatzes fort.)

Wie überhaupt Satzzeichen Dein Problem zu sein scheinen wie hier

„Was ist denn jetzt los?“KOMMA wunderte sich Mark und testete nochmal den LichtschalterSATZZEICHEN „Immer noch tot, …

Flüchtigkeit ist Dein Problem!!?

EtwasKOMMA das völlig deplatziert war.

„Hörst du das auch?“KOMMA fragte sie. Wie zur Antwort ertönte draußen auf dem Flur ein dumpfes PolternKOMMA als wäre etwas sehr Schweres umgefallen, gefolgt von einem tiefen durchdringenden Krächzen.

„Es hat geklopft“, sagte Mark mit monoton[er] Stimme.

Das Monster gab klickende Geräusche und ein Paar Krächzer in unterschiedlichen Tonlagen von sich, bevor es mit einer angenehmen und erstaunlich menschlichen Stimme fragte: „Darf ich eintreten?“
also genau zwei Krächzer?
Ab dem dritten oder höher ist die unbestimmte Zahl, „paar“ angesagt

Aber es war nicht ihre StimmeKOMMA die als nächstes ertönte, sondern Marks.

Obendrauf saß ein fast menschlich[...] anmutender Kopf mit …

Hier schnappt die Fälle-Falle zu
Für einen Moment schien der Rabenmann alles zu mustern, den Flur, Julia, Mark und Lasse, der jetzt hinter Julia stand und verängstigt an ihre[r] Hüfte vorbei das Ungeheuer anstarrte.

Dieses gab ein Gackern von sich, hob einen Flügel und mit einem fleischigen Geräusch fiel etwas auf den Boden.
Was zum Teufel ist - oder besser: klingt an einem Geräusch „fleischig“?

Julia hielt den Atem anKOMMA als er sich an ihr vorbei bewegte und in der Küche verschwand.

Der Lärm war unerträglich, sie hörte Kreischen, Pfeifen und KrähenKOMMA alles gleichzeitig, dazu das Rascheln von was Millionen an Federn sein musstenKOMMA weg! und das Rumpeln all der Dinge, die in dem schwarzen Sack verschwanden.

Stotterstu?
Am liebsten wäre sie schreiend davongerannt, doch irgendein ein Teil in ihr, ein Instinkt vielleicht, zwang sie dazu, stillzuhalten.

Leise raschelten die Federn , während der Arm näherkam, dann hatte er sie erreicht. Julia spürteKOMMA wie die Hand begann, ihre Füße zu betasten, dann zu ihren Waden hochglitt, dort tastete und einmal schmerzhaft zudrückte.

Als nächstes bewegte sich die fürchterliche Gliedmaßen über ihre Beine zu Ihrem Bauch, …

Nu' brauch ich erst mal was zum Kauen ...

Friedel

 

Hallo alle zusammen,
ich hätte nicht erwartet hier nochmal neue Kommentare lesen zu dürfen.

Ich fange mit @C. Gerald Gerdsen an. Ich hatte deinen Kommentar tatsächlich schon im August gelesen und vergessen zu antworten. Das tut mir aufrichtig leid!

Erstmal vielen Dank für deine netten Worte. Freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat ^^ .
Sämtliche Rechtschreibfehler, die du aufgezeigt hast, sind natürlich korrigiert.

Das klingt nach Autorenstimme (Erklärung), den Satz könntest Du eventuell noch mal überarbeiten, so dass er mehr aus der Situation kommt
Hier fällst Du wieder aus der Erzählperspektive. Das klingt wie eine Beschreibung von außen und es wäre besser, das auch auch ihrem Blickwinkel zu beschreiben.
Du hast recht, gelegentlich breche ich die Perspektive, als bewusstes Stilmittel, das gefällt mir eigentlich ganz gut.
Der Satz ist cool und erklärt vieles, aber er steht hier ein wenig zusammenhangslos in der Gegend herum. Wer sagt das, warum, erinnert sie sich daran, dass ihr jemand das gesagt hat?
Ich finde ihn auch auch cool und bin mir immer noch nicht sicher wie und wo ich ihn haben will. Also meine Intention mit dem Satz ist, zum einen den Rabenmann und sein Handeln zu erklären und ihn als so etwas wie eine Urbane Legend zu zeigen.

Als nächstes @Perdita,

schön, dass du die Zeit gefunden hast meine Geschichte zu lesen und dann sogar noch so einen langen Kommentar zu verfassen :).

Interessant,, dass du in meiner Geschichte Parallelen zu "The Babadook" siehst, ich kenne den Film nämlich nicht :D, aber wahrscheinlich muss ich ihn mir mal ansehen.
Meine Inspiration für den Rabenmann waren "Scrapbeak" ein Monster aus dem Spiel "Hunt Showdown", das eine eiserne Vogelmaske trägt und Schrott in einem riesigen Rucksack sammelt und die Yokai, japanische Hausgeister.

Ich hatte überlegt wenn der Rabenmann Schrott sammelt, dann wird er natürlich von Unordnung angezogen und dann weitergesponnen, was wenn er auch Müll in menschlicher Form sammelt.

Was die anderen Figuren angeht, hast du mich eiskalt erwischt. Ich habe mir den Rabenmann zuerst ausgedacht und alle anderen Charaktere waren für mich Mittel zu Zweck, um seine Geschichte zu erzählen. Wenn ich dazu komme die Geschichte nochmal richtig zu überarbeiten, dann werde ich da ansetzten, ihnen Tiefe geben und überlegen wer diese Menschen wirklich sind.

Zur Textarbeit:

War das Absicht, ihn so häufig als „Sack“ zu beschreiben oder mit einem zu vergleichen? Ich fände ein bisschen mehr Kreativität ganz gut, glaube ich.
Das war Absicht, eigentlich finde ich das so ganz witzig.

Schau mal ein bisschen, wo du im Text noch Adjektive und Adverbien einsparen kannst, da sind einige überflüssig. Das „langsam“ hier ist aus meiner Sicht ein guter Kandidat. Wenn er sich „steif wie eine Puppe“ bewegt, dann ist mir schon deutlich, dass er das wohl nicht schnell tut.
Aber ich mag meine Adjektive :( . Du hast aber natürlich recht. Ist gestrichen und ich schaue auch noch an anderen stellen!

Du gibst dir Mühe, nicht auf ausgelutschte Formulierungen und Bilder wie den „kalten Schauder“ usw. zurückzugreifen. Das finde ich lobenswert. Aber an deiner Stelle würde ich aufpassen, es mit den originellen Formulierungen und sprachlichen Bildern nicht zu übertreiben. Hier finde ich die Metapherndichte – Frucht, Raussickern, lähmendes Eis – ein bisschen zu hoch. Solche Sachen wirken stärker, wenn sie für sich allein stehen. Das Fruchtbild und das Eisbild passen auch nicht zusammen – wenn man so was macht, dann finde ich, es muss thematisch zueinander passen.
Du hast recht, die Balance zwischen altbacken und übertrieben zu finden ist schwierig.

An die unzusammenhängende Thematik hab ich gar nicht gedacht, zu einer Frucht würde eher etwas klebriges und nicht etwas kaltes passen.

Das gibt der Geschichte am Ende einen Dreh ins Humorvolle. Ich finde es nicht schlecht, aber es nimmt natürlich ein bisschen von dem Grusel weg, den du vorher erzeugt hast. Ob das bleiben sollte, hängt davon ab, was du für eine Wirkung erzielen möchtest.
Dieser letzte Satze scheint ja sehr kontrovers zu sein. Also eigentlich sollte das nicht lustig sein sondern eher an ein Gruselgeschichte erinnern, die war geworden ist, deshalb die etwas kindliche Formulierung.

Alles in allem hast du mir gezeigt, dass ich mich wirklich bemühen muss jede Figur zum Leben zu erwecken und nicht nur die, die am liebsten Mag. Vielen Dank!

Nun last but not least @Friedrichard

ich bedanke mich für deinen Besuch und bin doch sehr schockiert über die Anzahl an Fehlern, die du und auch die anderen noch gefunden haben, nachdem ich selbst und zwei weiter Personen die Geschichte überprüft hatten.

Was zum Teufel ist - oder besser: klingt an einem Geräusch „fleischig“?
Naja das Geräusch, das Fleisch macht wenn es auf den Boden fällt, vielleicht sollte ich da fleischartig schreiben aber da fehlt irgendwie die Power hinter.

Flüchtigkeit ist in der Tat eines meiner Probleme aber definitiv nicht das einzige und keine Entschuldigung. Ich werde mir wohl mal einen Abends zeit nehmen müssen, um mich mit den Regeln der Kommasetzung auseinander zusetzen.

Vielen Dank, dass du mir das gezeigt hast

 

Ich finde den Text echt spannend. Ich bin allerdings über ein zwei Kleinigkeiten gestolpert. Was ich jetzt anmerke basiert auf meinem Bauchgefühl und ich bin auch nicht wirklich eine Autorität, was Kurzgeschichten angeht :)

„So sehe ich aus, erst soll ich den ganzen Tag schuften und dann dir helfen, hier mal ein bisschen zu putzen.“



Der zweite Satzteil ("und dann dir helfen, hier mal ein bisschen zu putzen.") fühlt sich für mich irgendwie nicht ganz gut an. Einerseits liest sich dieser Satzbau nicht 100% flutschig. Andererseits finde ich die Formulierung nicht ganz optimal. Das "bisschen putzen" klingt, als wenn das kein Aufwand wäre. Aber scheinbar ist ihm das dann doch zu viel Aufwand, um es selber zu erledigen. Besser hätte ich gefunden: "erst soll ich den ganzen Tag schuften und dir danach noch dein bisschen Arbeit abnehmen?" oder so ähnlich. Daduch würde seine geringschätzung der Hausarbeit aber auch seiner Frau gegenüber besser unterstrichen werden.

Mark blaffte aus dem Wohnzimmer: „Was zur Hölle hast du gemacht?“



Hier hätte ich vermutlich geschrieben "Was zur Hölle hast du jetzt schon wieder angestellt?". So würde der Satz unterschwellig noch den Vorwurf mit rüberbringen, dass sie ständig nicht so "funktioniert", wie es gewünscht ist. Außerdem finde ich das Wort "gemacht" irgendwie uncool.

 

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