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Der rasende Rudi

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26.02.2009
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Der rasende Rudi

Kriminaloberkommissar Nehrlinger springt aus seinem Dienstwagen und hastet die letzten Meter zum Notfallort.
Nicht zu unrecht wird er von seinen Kollegen rasender Rudi genannt, obwohl er Wolfgang heißt.
Im Laufen fällt ihm der Autoschlüssel aus der Hand. Verärgert schaut er dem Schlüssel hinterher, wie er unter einen geparkten Fiat schliddert. Da kann ihn auch der Aufkleber am Heck „Ich bin ein recycelter Testarossa“ nicht aufheitern.

Manchmal, wirklich nur manchmal, behindert ihn seine Hast mehr als sie einbringt. Fluchend tastet Rudi unter dem Wagen über den nassen Asphalt nach dem Schlüssel.
„Ach schaut mal, der Kollege Rudi hat Dienst!“, ruft Polizeiobermeister Katschek in die Runde, als Rudi hinter dem Wagen wieder auftaucht, „dann ist der Fall ja in zehn Minuten geklärt.“
„Fasel nicht, Jussuf, erzähl mir was“, erwidert Rudi und duckt sich unter der Absperrung durch.

Dass nur wenig Schaulustige vor Ort sind, liegt an der frühen Morgenstunde. Jussufs Leute haben die Situation im Griff.

„Ein Leichnam, weiblich. Laut Notarzt liegt eine unnatürliche Todesursache vor. Die Frau, Identifizierung haben wir noch nicht, war aus einem Fenster oder vom Flachdach gefallen. Vielleicht ist sie sogar gestoßen worden. Die Zeugensuche ist noch nicht … ah, da kommen die ersten zurück.“
„Dann werd ich mir die Tote mal anschauen. Nebenbei lass mir von der Zeugensuche berichten.“ Rudi streift Latexhandschuhe über und begrüßt den Notarzt, der sich als Dr. Müller vorstellt und neben der Leiche kniet.
„Da habt ihr aber Glück, dass es nach dem kurzen Regenguss passiert ist, daher konnten wir bereits den Zeitpunkt nach hinten hin gut abgrenzen.“
„Ja, und so sind auch alle Spuren unversehrt“, sagt Rudi, „und da sie auf eine trockene Stelle gestürzt ist, muss, als es regnete, dort ein Auto gestanden haben. Hmm … kann man da von Pech sprechen?“
„Nein, ein Autodach hätte den Aufprall zwar etwas abgefedert, aber bei der Fallhöhe ...“ Der Arzt deutet zum Dach hinauf.

Der fünfstöckige Bau besitzt keine Balkone, die blassgrüne Fassade hat dringend eine Renovierung nötig.

„Ist nicht gesagt, dass sie von ganz oben gefallen ist“, murmelt Rudi.
„Das ist euer Thema. Ich kann im Moment nur sicher sagen: Sie hat gelebt, als sie aufschlug. Die Fallhöhe betrug nicht unter sechs Meter. Meiner Meinung nach war sie sogar deutlich drüber.“

Rudi kniet sich neben die Tote, zupft vorsichtig an der Kleidung und deutet dann auf dunkle feuchte Flächen an Ärmel und Hosenbeine. „Regenwasser?“
„Schmutz und Wasser.“
„Die Aufschlagstelle ist trocken. Dann ist sie doch vom Dach runter. Wahrscheinlich ist sie über das nasse Dach gezerrt worden.“ Er dreht sich nach Jussuf um und ruft: „Ist das Dach gesichert? Ich will dort niemanden rumtrampeln sehn, der nicht zu uns gehört!“
„Ich hab einen Mann oben, der sich umschaut“, antwortet er prompt und schiebt eine junge Polizeimeisterin vor Rudis Füße. „Die neue Kollegin Sabine Dreifuß hat im oberen Stockwerk nach Zeugen gesucht.“ Er klopft ihr auf die Schulter. „Dann leg mal los, Sabine.“

„Herr Kriminaloberkommissar?“, fragt sie verschüchtert.
„Berichten Sie einfach, ich hör schon zu“, sagt er und schaut sich die Hände der Leiche genauer an.
„Oberes Stockwerk, linke Seite, fünf Wohnungen, Reihenfolge von hinten Richtung Fahrstuhl.
Eine Frau Eva Soblaski öffnet im Morgenmantel und sagt aus, im genannten Zeitraum nichts gesehen und gehört zu haben. Sie habe geschlafen. Frischer Kaffeeduft strömt aus der Wohnung.
Ein Herr Stefan Seeland öffnet erst nach mehrmaligem Läuten. Er ist mit Hemd, Jeans und Hausschuhen bekleidet. Er sei in der fraglichen Zeit unter der Dusche gewesen. Er habe weder etwas Außergewöhnliches gehört noch gesehen. Sein Haar sah trocken und frisch frisiert aus und er duftete nach Rasierwasser.
Nächste Tür: Herr Michael Schuhmacher öffnet auch erst nach mehrmaligem Läuten, ist nur mit Unterhose bekleidet und behauptet, die ganze Nacht über bis eben geschlafen zu haben. Ganz witzig übrigens, der Flur des Herrn Schuhmacher ist praktisch mit Formel-Eins Postern tapeziert.“

Rudi entdeckt an der rechten Hand der Toten einen tief eingetrieben rostigen Splitter und schaut zum Dach hoch. Es hat ein Geländer aus Metallrohren. Das Dach ist der Tatort, ganz klar, denkt er.

„Die vorletzte Tür öffnet ein …“ Reifenquietschen unterbricht Sabines hektischen Redefluss.
Rudi springt auf und schaut sich um. Sein Partner Kriminalmeister Jürgen Roland ist eingetroffen. Er sieht aus, als hätte er im Schlussverkauf mit einer Horde Hausfrauen gerungen. „Wo kommst du denn jetzt erst her?“, ruft er ihm entgegen. „Und wie siehst du überhaupt aus?“
Jürgen stopft sich das Hemd in die Hose. „Tschuldige, Rudi, aber auf der Autobahn … du weißt schon.“
Aha, daher der Aufzug und die Verspätung, hat wieder außerhäusig genächtigt. „Ruf die Staatsanwaltschaft an, wir haben hier ein Tötungsdelikt. Aber rauskommen brauchen die nicht. Die Tatortgruppe brauch ich hier und auf dem Dach, und zwar flink.“
„Geht klar, Rudi.“

„Mach weiter, Sabine.“
„Jawohl, Herr Kriminaloberkommissar Nehrlinger.
Also, die vorletzte Tür. Dort öffnet ein Herr Josef Kirchheim. Er habe zwar seit Stunden wach gelegen, aber nichts bemerkt. Er sei schwerhörig und trage nur tagsüber sein Hörgerät. Ach, ganz witzig: Er fragte, ob ich seinen Gehwagen gesehen hätte. Er ließe ihn immer vor der Wohnungstür, wenn die Räder zu schmutzig seien und Kinder versteckten ihn dann auf irgendeinem Flur. Nun, das Wägelchen hab ich unten gesehen, mit sauberen und trockenen Reifen.
Letzte Tür, neben dem Fahrstuhl, ein …“
„Mensch Sabine, was erzählst du da für Romane! Der Kollege muss nur wissen, ob jemand was mitgekriegt …“
„Trocken?“ Rudi war aufgesprungen, starrt nun Sabine an und danach auf den Boden, auf das trockene Rechteck, in dessen Mitte die Leiche liegt.
„Natürlich!“ Er schlägt sich an die Stirn. „Sabine, du bist eine hervorragende Kollegin! Und ich bin ab sofort für dich der Rudi!“
Er schaut sich suchend um, entdeckt seinen Partner, der gerade mit dem Telefonieren fertig geworden ist. „Jürgen!“, ruft er, stürmt in seine Richtung und zerrt ihn zum Hauseingang. „Ich glaub, ich hab die Sau, die das gemacht hat.“
„Ähm … gut. Aber vergiss nicht wieder, dass ein Beschuldigter mehr Rechte hat als eine Sau.“

Fragen:
Welchen der befragten Nachbarn will der rasende Rudi als Beschuldigten vernehmen?
Und wie ist er auf diese Person gekommen?

 

So, das ist der erste Ratekrimi hier. Deshalb ein paar Hinweise zum Prozedere.
Bitte verdeckt euren Lösungsvorschlag unter einem Spoiler, damit nachfolgende Leser auch ihren Ratespaß haben.

unter solch einem Spoiler steht dann deine Antwort. Wie das geht? Ganz einfach:

Schreibe: [spoiler]hier die Antwort einsetzen[/spoiler]
oder kopiere diese Vorlage:

[spoiler][/spoiler]

füge sie in dein Beitragsfenster und setze deine Antwort zwischen.

Ich wünschen allen Hobby-Kommissaren viel Spaß!

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist ja fast ein Fall fürs KC. :p
Fehlerliste:

Das nur wenig Schaulustige vor Ort sind
Dass
Die Frau, Identifizierung haben wir noch nicht, war aus einem Fenster oder vom Flachdach gefallen oder gestoßen worden
ist
Die Zeugensuche ist noch nicht … ah, da kommen die Ersten zurück.“
ersten
„Da habt ihr aber Glück, das es nach dem kurzen Regenguss passiert ist
dass
„Da habt ihr aber Glück, das es nach dem kurzen Regenguss passiert ist, daher konnten wir bereits den Zeitpunkt nach hinten hin gut abgrenzen.“
Du meinst nach vorne hin? Der Regenguss war ja vor der Tat, man weiß also, wann es frühestens gewesen sein kann.
„und da Sie auf eine trockene Stelle gestürzt ist
sie
aber bei der Fallhöhe.“
Fallhöhe ... (der Satz ist ja nicht fertig)
„Ist nicht gesagt, dass sie von ganz oben gefallen ist,“ murmelt Rudi.
",
Sie hat gelebt, als Sie aufschlug.
als sie
Die Fallhöhe betrug nicht unter 6 Meter.
sechs
Rudi kniet sich neben der Toten
die Tote
Dann ist Sie doch vom Dach runter. Wahrscheinlich ist Sie über das nasse Dach gezerrt worden.“
2x sie
„Berichten sie einfach, ich hör schon zu“, sagt er
Sie
Er ist mit Hemd, Jeans und Hausschuhe bekleidet.
Hausschuhen
Reifenquitschen unterbricht Sabines hektischen Redefluss.
Reifenquietschen
ruft er ihm entgegen, „und wie siehst du überhaupt aus?“
entgegen. "Und
Er fragte, ob ich sein Gehwagen gesehen hätte.
seinen

Lösungsvorschlag:

Ich tippe auf Herrn Seeland. Er hat den Wagen genommen und die Leiche über den Aufzug aufs Dach transportiert. Auf dem Rückweg sind durch den nassen Boden natürlich seine Schuhe schmutzig geworden (deshalb trägt er Hausschuhe). Vermutlich ist ihm, bevor er den Wagen nahm, nicht aufgefallen, dass dessen Räder schmutzig sind. Damit niemandem auffällt, dass der Wagen draußen war, hat er die Räder geputzt.

 

Hallo Tserk!

Zuerst, vielen Dank für die Liste. Ist erledigt.
Nur mit dem Zeitpunkt: nach hinten oder nach vorne abgrenzen … Hmm, du hast es auf jeden Fall richtig gedeutet und ich habs unter Vorbehalt übernommen.

Tja, und Dein Lösungsansatz ist sehr kreativ,


aber leider bist Du der falschen Spur aufgesessen, die ich gelegt habe.

 

Hey Asterix,

das ist ja witzig. Ich bin ja kein Krimi-Fan, da mach ich aber mal mit!
Hier mein Vorschlag:

Es ist Herr Michael Schuhmacher. Dem gehört das Auto, der Fiat unter dem es nass ist (was es nicht dürfte, weils ja geregnet hat, was beduetet, dass das Auto nach dem Tod der Dame bewegt wurde!), und darauf kommt Rudi, weil er in Schumis Wohnung die Poster gesehen hat, und diese mit dem Testarossa-Aufkleber auf dem Fiat verbindet.

 

Hallo Asterix,

mein Kompliment! Das liest sich in einem Stück, ist sehr präzise geschrieben und wirkt wie aus einem Guss. Das einzige was mir komisch vorkam waren die Gummihandschuhe, die der Kommissar anzieht, bevor er die Leiche untersucht. Um die Wasser und Schmutzflecken zu entdecken, muss er sie nicht berühren.

Sehr gut fand ich das Weglassen unwesentlicher Details. Du gehst dabei so weit, dass wir nicht einmal erfahren, wie alt die Tote war und in welchem Zustand Josef Kirchheim ist.

Meine Meinung, wer es gewesen sein könnte:

Die Lösung hat unmittelbar mit den trockenen Rädern des Gehwagens zu tun. Der Gehwagen war also vor dem kurzen Regenguss noch einmal draußen. Kirchheim hatte ihn vor seiner Tür stehen lassen, weil er schmutzig gewesen war. Könnte es also sein, dass Kirchheim selbst noch einmal draußen war?

Gegen Kirchheim spricht, dass das Opfer sich am Geländer festgehalten und Widerstand geleistet hat. Der Täter war also vermutlich ein starker Mann. Seeland sagt, er sei unter der Dusche gewesen und ist ja tatsächlich frisch geduscht.
Bleibt noch Schuhmacher. Ich tippe mal, Schuhmacher wars. ;)
Vielleicht hat er das Opfer unten niedergeschlagen und konnte Kirchheims Gehwägelchen verwenden, um die Frau zum Fahrstuhl zu bringen, oder er wollte den Verdacht auf Kirchheim lenken.


Nicht einfach! :)

Beste Grüße,

Berg

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Timo!

Freut mich, das auch Nicht-Krimi-Leser hier Spaß haben.

Ja, ein entscheidendes Detail hast du entdeckt. Unter dem Fiat war es nass.
Aber deine Erklärung ist nicht ganz richtig.
1. Es bedeutet nicht unbedingt, dass der Wagen nach dem Mord bewegt wurde. Wohl aber, das er während oder nach dem Regenguss dorthin bewegt wurde.
2.Polizeimeisterin Sabine hat die Poster gesehen und Rudi davon berichtet. Aber das ist nicht soooo ausschlaggebend. Es trägt nur dazu bei, auf Schuhmacher als Autobesitzer zu kommen.

Bleibt also immer noch eine letzte und entscheidende Frage: Wieso vermutet Rudi in Schuhmacher den Täter?


Hallo Kollege Berg!

Danke fürs Kompliment.
Der Kommissar zieht selbstverständlich vorbeugend Handschuhe an. Er hat ja vor, an der Leiche rumzufummeln (was er ja auch macht, an den Händen, z.B.).

Du Schlumpf! Nach Ausschlussverfahren ermittelt! :D
Schuhmacher ist richtig, aber mit den Argumenten wird kein Staatsanwalt zum Richter marschieren, um einen Haftantrag zu stellen.

Ne, komm, warum Schumacher?

Das Gehwägelchen ist teuflisch. Einerseits hat es Rudi an etwas erinnert, andererseits ist eine von mir angelegte falsche Fährte. Soll ja nicht zu einfach sein.

 

Also, ich habe schon geschummelt und mich nach dem Mörder erkundigt, wäre aber auch meine erste Intuition gewesen.
Als es regnete, stand das Auto da und wurde nach dem Regen bewegt.
Schuhmacher - das Auto lässt sich ja gut zuordnen, ist in den frühen Morgenstunden in sein Auto gestiegen, völlig benebelt von der letzten Nacht, die er vor dem Fernsehen verbracht hat. Immer diese Zeitverschiebungen! Aber auf die Lifeübertragung des großen Rennens von Melbourne oder war es Japan zu verzichten, ginge auf gar keinen Fall. Nun braucht er dringend ein paar Brötchen und die Bildzeitung und wird danach schlafen. Weil er aber die Augen nicht mehr so recht aufbekommt und das Formel-Eins-Pilot-Blut in ihm kocht, sieht er die Frau nicht, die vor ihm die Straße überquert und schwups, hat er sie bei seinem Blitzstart erwischt. Die Frau wirbelt ein paar Meter durch die Luft, bevor sie so aufschlägt, dass es ihr den Schädel zertrümmert. Daher auch die Flecken an ihren Sachen.
"Scheiße", murmelt Schuhmacher, steckt sich eine Zigarette an und grübelt, während er auf die Tote starrt. "Selbstmord", ist sein rettender Gedanke und schaut zu dem Dach hoch. Es muss nach Selbstmord aussehen!
Mit Hilfe des Wägelchens zerrt er die Frau zum Fahrstuhl, fährt mit ihr nach oben, schiebt sie über das Geländer und lässt sie fallen. Danach reinigt er Wagen und Fahrstuhl und springt schließlich selbst unter die Dusche. Rudi wird sich jetzt wohl den Testarossa etwas genauer anschauen und auch die Wohnung von Schuhmacher durchsuchen, die Klamotten müssen ja noch da sein.

Hey Asterix,

das ist ja witzig. Schön geschrieben. Aber Du hättest da meiner Meinung nach ruhig noch ein paar Schnörkel und Schlenker einschieben können. So liest es sich wie ein Rätsel. Fakten, Fakten, Fakten und ein bisschen nach Geschichte. Mal ehrlich, ein bisschen mehr Charakterisierung ... :D
Aber es hat Spaß gemacht, sich seinen Reim drauf zu basteln.

Ja, mehr davon :D!

Lieben Gruß Fliege

 

Hallo Kommissarin Fliege!

Ein bisschen Geschichte, die ohne hilfreiche Schnörkel und Schlenker sich präsentiert. Da haste recht. Und beim nächsten Ratekrimi werde ich daher etwas mehr Mühe auf Charakterisierung und Beschreibungen legen.


Freut mich, dass es dir dennoch Spaß gebracht hat, und dein „schön geschrieben“ freut mich hier besonders – wenn du wüstest *hüstel* :D

So, dann wollen wir mal zum Spoiler schreiten …


Fliege … Fliege … Fliege … ich wills mal so sagen und dabei das Gute vorweg:
Du hast mit deiner Spoiler-Geschichte eine blühende Fantasie bewiesen, dein Handlungsablauf ist aus Sicht der (deiner) Figur Schuhmacher vollkommen plausibel, passt er doch prima zur Charakterisierung: Bildzeitungsleser. Zudem konnte er keinen durchdachten Plan entwickeln, sondern musste handeln.
Dass die trockene Parklücke von Schuhmachers Fiat stammt, ist eine tolle Idee!
Nein, das Stück hat mir gefallen, vor allem das Bild, welches sich mir aufdrängte, wie „Schummi“ mit Wischmopp und Putzeimer im Morgengrauen wie ein Derwisch Eingangsbereich und Fahrstuhl reinigt, einfach köstlich! :thumbsup:

Nun das weniger Gute und somit zurück zum rasenden Rudi.

Das ein Auto nach einem Regenguss geparkt wird ist kein Verbrechen, nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit. Vielleicht ist der Fiat kurz vor dem Verbrechen geparkt worden oder ein paar Minuten danach.
Immerhin liegt die tote Frau in einer Parklücke, ist also unter gewissen Umständen nicht leicht zu sehen. Es gibt keinen Grund für Rudi, hier einen Verdacht gegen den Fiatfahrer zu hegen.

Und danach ist ja gefragt worden: Wie ist er auf diese Person (ja, Schuhmacher ist die gesuchte) gekommen?

Es gibt in der Geschichte einen ganz klaren Grund für Rudis Vermutung, das mit Herrn Schuhmacher etwas nicht stimmt. Dazu gibt es im Text zwei Fakten, ein Fakt am Anfang und ein gegen Ende des Textes, die miteinander zu kombinieren sind:
Erster Fakt: Unter dem Fiat ist es nass, wie du richtig erkannt hast.
Zweiter Fakt: Tja, da solltest du dir noch einmal Sabines Bericht über Schuhmachers Aussage „anhören“.
Dann hast du die Lösung, die übrigens derart einfach ist, dass man schreien könnte – wenn ich nicht als falsche Spur das verflixte Gehwägelchen eingebaut hätte.


Lieben Gruß

Asterix

 

Momentchen Mal...

Nun, Schumi, da sind sich ja alle einig.
Dann hast du die Lösung, die übrigens derart einfach ist
Hätte Schumi nicht behauptet, er hätte die ganze Nacht geschlafen, dann hätte es eine Erklärung für die Nässe unter seinem auto gegeben können. Wär er halt nach dem Regen gekommen. Weil er aber so tut, als wisse er von nichts, machts den Rudi stutzig. Oder?

 

Hallo Timo!

Nebenbei: Ratekrimi ist zwar eine gebräuchliche Bezeichnung, jedoch etwas unglücklich gewählt. Kommt man mit „raten“ doch selten auf die richtige Antwort.

Na, dann …

„Hätte Schumi nicht behauptet, er hätte die ganze Nacht geschlafen, …“
Genau das ist der (entscheidende) Auslöser für Rudis Verdacht.
Auch Rudi hatte eine Spätzündung. Er erinnert sich erst wieder an die feuchte Fläche unter dem Fiat, als er von den trockenen Rädern des Gehwagens hört. Da springt er auf, schaut auf die trockene Parkplatzfläche, auf der die Tote liegt, und hat den Geistesblitz.
Gratulation!

Lieben Gruß

Asterix

 

Woher zum Teufel

weiß man, dass der Fiat Schuhmacher gehört
?!
Habe mir die Geschichte noch mal durchgelesen und sehe keinen Hinweis darauf.

EDIT:
Okay, habe gegooglet was ein

Testarossa
ist. Hätte ich das mal vorher gemacht, dann wäre ich auch sofort darauf gekommen. :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Asterix,

zu spät dran, aber das ist wirklich ne niedliche Idee.

Was ich bei diesem Text (wobei ich keinen anderen Ratekrimi kenne, vllt ist das also typisch) sehr schade finde, ist dass die Form der Kurzgeschichte ziemlich vernachlässigt wird. Die Figuren werden mehr ueber Äusserlicheiten (Zuspätkommen, Hektik, verwuselte Haare ...) "charakterisiert", es gibt kaum Handlung, kaum Entwicklung im Sinne eines plots, und eigentlich keinen Konflikt. Keine Spannung zwischen den Figuren. Gut, das Mädel ist schuechtern, die Männer sind forsch, das passt zum 50er-Jahre-Nostalgikstil hier, aber eigentlich läuft alles sehr glatt und etwas zu linear.

deutet dann auf dunkle feuchte Flächen an Ärmel und Hosenbeine. „Ist das Blut oder Regenwasser?“
Das lässt sich aber nur in s/w-Filmen nicht unterscheiden, Blut macht doch ganz andere Flecken als Schmutzwasser, egal ob frisch oder geronnen.
Ich kann im Moment nur sicher sagen: Sie hat gelebt, als sie aufschlug.
Da wuerde mich interessieren, woraus er das schliesst.
Wahrscheinlich ist sie über das nasse Dach gezerrt worden
Dito. Dann sollten eindeutige Abwehrverletzungen zu erkennen sein, was nicht immer möglich ist ohne Autopsie. Denkt niemand an Selbstmord? Das wäre sehr viel wahrscheinlicher als gefallen oder ermordet.
Ausserhalb von CSI :D erledigt diese Untersuchung doch die Spurensicherung, nicht der Ermittler. Dass die in Personalunion funktionieren, gibt es nur im TV. Also sollte der da nicht - Latexhandschuhe hin oder her - an/neben der Leiche rummachen, sondern das die Kollegen machen lassen. Und besser auch noch Plastikschuhdinger anziehen, falls er ueberhaupt in die Nähe geht.
Ruf die Staatsanwaltschaft an, wir haben hier ein Tötungsdelikt.
Halte ich fuer ausgeschlossen, dass er das zu diesem Zeitpunkt einfach so feststellen kann. Da wuerde man sicher die Autopsie abwarten.

Das Problem ist sicher, dass er auf Mord schliessen muss, damit man von einem Verdächtigen sprechen kann, anstatt von Zeugen. Aber dann sollte das etwas schluessiger aufgezogen werden, oder einfach zeitlich versetzt erzählt - die Beamten gehen ein, zwei Tage später nach der Autopsie nochmal die Aussagen der Hausbewohner durch. Vllt hast Du dann noch Zeit, etwas mehr Charakterisierung und persönlicheren Dialog einzubauen, und auch mehr Spannung.

Da sind mir also ein paar Details zuviel der Kuerze und dem wirklich schönen Rategag untergeordnet worden. Auch sprachlich/stilistisch hättest Du die Möglichkeiten, zuzulegen. Schön wäre auch gewesen, ein Motiv zu erfahren. (Zugegeben, das wäre schwer in dem kurzen Zeitrahmen zu bringen, aber vllt einen kleinen Hinweis, wie die Mörder zu Ermordeter stand.)

Auch wenn das jetzt nach viel Genöle klingt: die Sache an sich ist schon klasse, und mal was anderes. Vllt nur etwas mehr in Richtung KG schieben. :)

Liebe Gruesse,
Katla

 

Liebe Agatha!

kaum Entwicklung im Sinne eines plots, und eigentlich keinen Konflikt.
Die Entwicklung liegt in der Differenz von „Was ist hier passiert“ und „Ich glaub der wars“
Der Konflikt ergibt sich aus dem Beruf des Protagonisten und der Situation, die er vorfindet.
Ansonsten ist es ein recht dünnes Textchen, das sich im Aufbau an typische Ratekrimis orientiert. Ich habe Fliege bereits Besserung versprochen. ;)

das Mädel ist schuechtern, die Männer sind forsch, das passt zum 50er-Jahre-Nostalgikstil hier,
Die Polizei ist immer noch ein Männerklub. Die Zahlen sind nicht brandaktuell: ca. 14% Polizistinnen in den alten Bundesländern und gut 20% in den neuen B.
Also alles noch im möglichen Bereich.

eigentlich läuft alles sehr glatt und etwas zu linear.
Wolfgang wird nicht ohne Grund der rasende Rudi genannt. :D

Im Ernst: Es ist mein erster Ratekrimi und ich hatte keine Vorstellung, wie „verschnörkelt“ der sein darf, ohne einerseits zu simpel oder andererseits zu frustrierend für die Hobby-Kommissare zu sein.

Das lässt sich aber nur in s/w-Filmen nicht unterscheiden, Blut macht doch ganz andere Flecken als Schmutzwasser,
Da ist was dran. Ich überlege mir was anderes.

Da wuerde mich interessieren, woraus er das schliesst.
Tot oder lebend aufgeschlagen: Ziemlich kompliziert. Das sieht der Arzt an den Rändern der Blutergüsse, die von innen gegen die Haut schlagende Knochen verursachen.

Dann sollten eindeutige Abwehrverletzungen zu erkennen sein, was nicht immer möglich ist ohne Autopsie. Denkt niemand an Selbstmord? Das wäre sehr viel wahrscheinlicher als gefallen oder ermordet.
Nach so einem Sturz ist es (vor Ort) schwer, Abwehrverletzungen von Aufschlagverletzungen zu unterscheiden. Das ist auch nicht Aufgabe des Notarztes, der muss auf seinem Formular lediglich natürliche, unnatürliche oder unklare Todesursache ankreuzen.
Deshalb auch Rudis Entdeckung der feuchten Stellen auf der Kleidung (obwohl die Tote auf dem Trockenen liegt), die zusammen mit dem Splitter in der Hand ihn aber immer noch nicht zu einer Mordtheorie hinreißen lässt.
Er sagt: „Wahrscheinlich ist sie übers Dach gezerrt worden.“
Erst, nachdem Sabine ihm die Aussagen vorgelesen hat, spricht er von einem Tötungsdelikt.

Ausserhalb von CSI erledigt diese Untersuchung doch die Spurensicherung, nicht der Ermittler. Dass die in Personalunion funktionieren, gibt es nur im TV. Also sollte der da nicht - Latexhandschuhe hin oder her - an/neben der Leiche rummachen, sondern das die Kollegen machen lassen. Und besser auch noch Plastikschuhdinger anziehen, falls er ueberhaupt in die Nähe geht.
Ne, auf keinen Fall. Zuerst kommen Schutzpolizisten und Rettungskräfte an den Notfallort.
Erst wenn ein Arzt ein bestimmtes Kreuzchen (siehe oben) macht, kommt die Kripo. Die entscheidet aufgrund ihrer ersten Einschätzung, und ja, dabei wuselt der Kommissar am Notfallort rum, ob tatsächlich eine Straftat vorliegen könnte(!). Erst daraufhin wird Staatsanwalt und Tatortgruppe benachrichtigt bzw. angefordert.
Währenddessen sichern (netterweise) die Schupos den Tatort und suchen Zeugen, ohne diese zu vernehmen(!). usw. usw.

Halte ich fuer ausgeschlossen, dass er das zu diesem Zeitpunkt einfach so feststellen kann. Da wuerde man sicher die Autopsie abwarten.
Nein. Keine Autopsie ohne das gewisse Kreuzchen, ohne das die Kripo ein Delikt vermutet, ohne das der informierte Staatsanwalt sein O.K. gibt. Diese Reihenfolge kann nicht auf den Kopf gestellt werden.

Auch wenn das jetzt nach viel Genöle klingt: die Sache an sich ist schon klasse, und mal was anderes. Vllt nur etwas mehr in Richtung KG schieben.
Kein Genöle, ach was. :)

Auch einen Ratekrimi mehr in Richtung gut ausgebauter Kurzgeschichte zu rücken, ist ganz ganz wichtig!

Herzlichen Dank für deinen Komm.

Aber das du zu spät hier aufgeschlagen bist, will ich nicht so recht glauben. Du bist doch nur nicht auf die Lösung gekommen! :read:


Lieben Gruß

Asterix

 

Moikka werter Holmes,

als ob ich Ausreden brauchte! Freches, Du ... wobei Du allerdings recht hast: ich wär auf die Lösung tatäschlich nicht gekommen. Das einzige, was mir faul vorkam, war die Sache mit dem Wägelchen, von dem ich heldenhaft dachte, dass die Kinder den doch auch mal so verstecken können.

Autopsie nicht nach Verdacht auf Tötungsdelikt, sondern nach ungeklärter Todesursache. Das selbst, wenn jemand ohne jegliche Verletzungen tot auf dem Sofa gefunden wird, oder jemand im Krankenhaus stirbt, und man nicht 100%ig weiss, was ganz genau die Ursache war. Von daher brauchen die keinen Mordverdacht fuer den Aufschnippelantrag.

Ja, das mit dem tot/lebendig aufgeschlagen ... sowas dachte ich mir, zweifele aber, ob das eindeutige Spuren sind, die sich so in 5 Min Nacktaugeblick feststellen lassen. Vgl bei Benecke den Fall, bei dem sich jemand im Fahrwerk eines Flugzeuges versteckte, erfror und runterklatschte von ganz oben - das wurde am Tatort fuer einen bizarren Ueberfahrunfall gehalten. Da möchte ich wetten, stuerzen vs. schubsen aus geringerer Höhe ist noch ein bissl diffiziler.

Hmmm, Ablauf ok, aber die Schlussfolgerungen sind mir dennoch zu flott und vor allem zu konkret.

Ich will Dir doch keine Ermittlerin andrehen, es muss nicht alles pc sein, nur Hasi vs. Mann von Welt kriegt halt in der Fiktion flott einen Retro-Touch. ;)

Aber wie gesagt: an sich schöne Sache. :)
Sonnigst,
Katla

 

Autopsie nicht nach Verdacht auf Tötungsdelikt, sondern nach ungeklärter Todesursache.
Ich nochmal! Lieber Watson!


Halten wir uns doch an die Geschichte.
Die Todesursache ist hier nicht unklar. Sie ist unnatürlich. das ist ein Unterschied für die Verfahrensweise.

Wie lange der Arzt vor Ort war, steht dort nicht. Es waren bestimmt mehr als 5 minuten.

LG

Holmes

 

Hallo Asterix

So denn die Fragen dank diverser Heckspoiler gelöst wurden, und dabei meine hauptverdächtigte Person keine Rolle spielte, da ich die richtige Fährte als die mich in die Irre leitende Fährte betrachtete - *lufthol* -
decke ich halt noch ein paar Textfälle auf.;)

, „dann ist der ja Fall in zehn Minuten geklärt.“
"ja der Fall" oder "der Fall ja"

und duckt sich unter die Absperrung durch.
der

war aus einem Fenster oder vom Flachdach gefallen oder gestoßen worden ist.
wie meinen?;)

Aber Spass gemacht hat der Fall auf jeden Fall!

Weiter so,
Gruss dot

 

Liebe Frau Dr. Watson!

Heute noch einmal ganz in Ruhe. Ich war gestern in Eile.
Bei unklarer Todesart wird geschnippelt, weil man zunächst wissen möchte, ob ein natürlicher oder unnatürlicher Tod vorliegt. Bei vornherein festgestellter unnatürlicher Todesart wird nur geschnippelt, wenns für die Überführung des Verdächtigen nötig sein könnte. Weil: Schnippeln ist zwar toll, kostet aber Bares.

Vgl bei Benecke den Fall, bei dem sich jemand im Fahrwerk eines Flugzeuges versteckte, erfror und runterklatschte von ganz oben - das wurde am Tatort fuer einen bizarren Ueberfahrunfall gehalten. Da möchte ich wetten, stuerzen vs. schubsen aus geringerer Höhe ist noch ein bissl diffiziler.
Nix gegen Benecke, aber allgemein sind Bücher von Forensikern, Profilern usw. nach meiner Einschätzung gewissermaßen Pseudo-Fachliteratur, also insofern mit Vorsicht zu genießen, weil die geschilderten Fälle sehr speziell sind (So auch der in deinem Beispiel, welches aus verschiedenen Gründen für meine Geschichte unbrauchbar ist).

Solch Bücher sind interessant für ein Publikum, das ein wenig staunen möchte und sich auf sachlich intelligente Weise gruseln möchte.
Für Krimiautoren sind sie, nach meiner Einschätzung (Sinn-Wiederholung aus rechtlichen Gründen), fast ausnahmslos eine Art Sekundärliteratur.

Wenn man einen eigenen Tathergang glaubwürdig konstruieren und ihn (als Autor) auch noch glaubwürdig aufklären muss, ist tiefer gehendes Wissen unabdingbar. Es sei denn, man übernimmt einen (Benecke-) Fall 1:1 und schreibt ab. Nach dem Urteil im Verfahren Schenkel gegen Leuschner könnte man damit sogar durchkommen. Aber davon rate ich ab.

Dein Holmes

PS. Du darfst ruhig Sherlock zu mir sagen! :)


Hallo Mr. Hattrick!

Danke für die Aufklärungsarbeit in der Strafsache Asterix gegen Grammatix.

Aber Spass gemacht hat der Fall auf jeden Fall!
Das freut mich.

Weiter so,
Iiiich!? Du meinst mich? Warum immer ich? Es gibt hier so viele Andere! :D

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix!

Dein Ratekrimi ist ein typischer Ratekrimi - und für mich die beste Bestätigung, dass ich diese Dinger nicht leiden kann. Warum nicht? Weil ich selten auf die ach-so-einfachen Lösungen komme (was sehr frustrierend ist) - und weil diese Lösungen bei mir meist einen Haufen Fragezeichen im Kopf auslösen.

Zu deinem Text: Ich wusste nicht, wer es war, jedenfalls konnte ich deine Hinweise nicht deuten. Aber ich wusste, wer es war, der Typ in der Unterhose. Es sind nämlich immer die Typen in Unterhose, die behaupten, die ganze Nacht geschlafen zu haben.

Nachdem ich die ganzen Spoiler gelesen habe, bin ich immer noch nicht schlauer.
- Den Hinweis Fiat/Testarossa/Formel Eins habe ich nicht kapiert, da ich kein Interesse an solchen Sachen habe.
- Der Kommissar weiß nun, dass Schuhmacher gelogen hat, daher will er ihn befragen. Aha, okay. Jetzt kommen die ganzen Fragezeichen. Wie ist die Tat abgelaufen? Schuhmacher kommt irgendwann nach Hause, vermutlich mit der jetzigen Toten, lockt sie aufs Dach und schmeißt sie dann runter? Das Ganze spielt sich leise genug ab, dass keiner was mitkriegt, im gesamten fünfstöckigen Haus. Obwohl die Frau lebend aufs Pflaster aufschlug, hat sie nicht geschrien? (Oder sollten sich später noch Schrei-Zeugen finden, aus den anderen Stockwerken, wo Polizisten befragen, die nicht so schnell wie Sabine sind?)
Aha. Ist für mich unbefriedigend, aber das hat das Genre, wie gesagt, so an sich.
- Und was ist mit dem Gehwagen? Wer hat ihn saubergemacht? Er war schmutzig, sonst hätte Herr Kirchheim ihn mit in seine Wohnung genommen. Nun ist er sauber. War das eine gute Fee? (Oder soll das auch der Schuhmacher gewesen sein? Er hat die jetzige Tote darauf irgendwie festgezurrt (geknebelt, damit sie nicht schreit), sie die Stufen zum Dach hochgehievt (der Fahrstuhl fährt nicht bis aufs Dach), was aber ohne Rollator einfacher wäre, und das Ding später saubergemacht und mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss gebracht?
Hilfe, du siehst, wie ich mich in sowas verzetteln kann!
- Die Sache mit dem Regen gefällt mir auch nicht. Es war nur ein kurzes Schauer. Aber eine Stadt ist groß (auch eine kleine). Manchmal regnet es an einem Ende, am anderen aber nicht. Woher wissen die Polizisten so genau, dass es an der Stelle nur einen kurzen Guss gegeben hat?


PS: "Kriminalmeister Jürgen Roland" - Bist du ein Fan vom Großstadtrevier, oder wie soll ich das verstehen?

Hirnverknotete Grüße
Chris

 

Hallo Chris!

Schön von Dir zu hören.

Dass du keine Ratekrimis magst, also damit hab ich nun nicht gerechnet.

Was das Typische betrifft, das darf und kann man selbstverständlich in Zukunft vermeiden.

Der Name Jürgen Roland ist nicht zufällig eingeflossen, also eine kleine Hommage an den Macher der Krimi-Rate-Serie „Dem Täter auf der Spur (ebenso Stahlnetz, Tatort und andere).

Wie ist die Tat abgelaufen? Schuhmacher kommt irgendwann nach Hause, vermutlich mit der jetzigen Toten, lockt sie aufs Dach und schmeißt sie dann runter? Das Ganze spielt sich leise genug ab, dass keiner was mitkriegt, im gesamten fünfstöckigen Haus. Obwohl die Frau lebend aufs Pflaster aufschlug, hat sie nicht geschrien? (Oder sollten sich später noch Schrei-Zeugen finden, aus den anderen Stockwerken, wo Polizisten befragen, die nicht so schnell wie Sabine sind?)

Den Ablauf könnte folgendermaßen gewesen sein: Schuhmacher ist früher als sonst von der Nachtschicht zurück, sieht wie seine Freundin, die auch oben wohnt, nur rechts vom Fahrstuhl, mit einem anderen Mann auf die Straße tritt, ihn verabschiedet, Küsschen, Küsschen, der dann wegfährt, daher der trockene Parkplatz, Schuhmacher und seine Freundin streiten im Fahrstuhl, er haut ihr eine an den Kopf oder macht sonst was, zerrt sie aufs Dach und schmeißt sie runter. Affekthandlung.
Niemand hat etwas gehört. Könnte sein: Die Schlafzimmer, Küchen und Bäder sind hinten raus, also nicht zur Straße, die Fenster haben Doppelverglasung, da hört man kaum was.

Den Hinweis Fiat/Testarossa/Formel Eins habe ich nicht kapiert, da ich kein Interesse an solchen Sachen habe.

Ferrari gehört zum Fiat-Konzern, Testarossa ist ein Sportwagen von Ferrari, Ferrari nimmt seit, keine Ahnung, an der Formel Eins teil.

(Oder sollten sich später noch Schrei-Zeugen finden, aus den anderen Stockwerken, wo Polizisten befragen, die nicht so schnell wie Sabine sind?)

Es können durchaus noch „richtige“ Zeugen auftauchen. Das ist aber bezüglich der Fragestellung uninteressant.

Und was ist mit dem Gehwagen? Wer hat ihn saubergemacht? Er war schmutzig, sonst hätte Herr Kirchheim ihn mit in seine Wohnung genommen. Nun ist er sauber. War das eine gute Fee?

Der Gehwagen. Wenn mir dir der nicht eingefallen wäre, hätte ich nur halb soviel Spaß an der Sache gehabt.
Nein, keine gute Fee, im Gegenteil, es waren die frechen Kinder. Kirchheim hat seinen Rolli wegen schmutziger Räder vor der Wohnungstür (nicht Haustür) stehen gelassen. Die Kinder sind damit durch die Gänge und Etagen getobt, dabei ist der Dreck von den Räder abgefallen, und haben den Rolli dann unten stehen lassen.
Darauf kann man kommen, meine ich. Aussage Kirchheim: „Er ließe ihn immer vor der Wohnungstür, wenn die Räder zu schmutzig seien und Kinder versteckten ihn dann auf irgendeinem Flur.“

Die Sache mit dem Regen gefällt mir auch nicht. Es war nur ein kurzes Schauer. Aber eine Stadt ist groß (auch eine kleine). Manchmal regnet es an einem Ende, am anderen aber nicht. Woher wissen die Polizisten so genau, dass es an der Stelle nur einen kurzen Guss gegeben hat?

Eins ist klar, du verstehst mehr vom Wetter als von Rennautos. :)

Wie man eine verdammt gute Ausrede schreibt:
:D
Der Notarzt wohnt in der Nähe oder sein Krankenhaus ist gleich um die Ecke. Denn der Arzt ist es, der sagt: „Da habt ihr aber Glück, dass es nach dem kurzen Regenguss passiert ist, daher konnten wir bereits den Zeitpunkt nach hinten hin gut abgrenzen.“

Da hab auch ich Glück gehabt.

Was mich außerordentlich gefreut hat: Du hast nicht das Tatort-Prozedere bemängelt. Da hab ich wohl nicht viel falsch gemacht?

Lieben Gruß

Asterix

 

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