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Der Schnupfenmann

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23.12.2017
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Der Schnupfenmann

Der Schnupfenmann freute sich wie ein Schneekönig und rieb sich vergnüglich seine mit Bakterien verschleimten Hände. Er hatte es wieder mal geschafft! Es war Winter, und er wurde nicht arbeitslos, denn er hatte jede Menge zu tun. Bei den frostigen Temperaturen schlich er sich nachts an die Menschen heran und kroch in ihre Nasen, was ihm besonderen Spaß machte. Das war immer so aufregend und seine kleine Freunde, die Bakterien, hielten sich mit aller Kraft an den Härchen in der Nase fest und schwangen hin und her, bis sie nach ganz oben gelangten. Der Schnupfenmann rieb sich seine tränenden roten Augen vor Lachen und klatschte in die Hände, so dass weitere Bakterien auf das Bett fielen. Er wartete so lange, bis er ein lautes Niesen hörte. Ja, er hatte wieder gut gearbeitet und war höchst zufrieden. Er hatte in dieser Nacht noch weitere 20 "Kunden" vor sich und musste sich beeilen, damit er sein Arbeitspensum schaffte. Hier war er für heute fertig und brauchte nicht wiederzukommen. Er strengte sich besonders gut an, denn sein Chef, die Cholera, hatte ihm eine Beförderung in Aussicht gestellt. Er konnte dann mit seinem Freund, der Grippe, zusammenarbeiten. Das war schon lange sein Traum! Aber erst musste er kontrollieren, ob seine Arbeit auch erfolgreich war.

Also schlich er sich nach zwei Wochen wieder zu den Menschen und war höchst zufrieden, was er sah. Hustend und schnupfend langen sie in ihren Betten und jede Menge Taschentücher lagen herum. Seiner Beförderung stand also nichts mehr im Wege. Aber was war das? Da waren acht Leute, denen es schon wieder viel besser ging. Er sah auf dem Nachttisch Tabletten, Hustensaft und Nasenspray und wurde ganz blass. "Mist, so schaffe ich die Beförderung nie, ich muss mich mehr anstrengen. Vielleicht kann mir mein Freund, die Grippe, einen Rat geben." Aber dieser konnte ihm auch nicht weiterhelfen und sagte: " Ich weiß auch nicht, was dieses Jahr los ist. Ich schaffe es einfach nicht, dass die Menschen an Grippe erkranken. Sie haben da so eine komische Spritze bekommen, wer weiß, was da drin ist. Auf jeden Fall werden sie nicht krank. Meine Kumpels, die Diphterie und Tetanus können ein Lied davon singen, denn sie haben das gleiche Problem. Von Mumps und Röteln ganz zu schweigen. Nur die Masern hatten noch ein leichteres Spiel.

Der Schnupfenmann bedankte sich geknickt und dachte: "Das wird wohl dieses Jahr nichts mit der Beförderung, aber ich werde mich nicht unterkriegen lassen." Dann kam ihm die rettende Idee und ihm fiel seine Freundin, die Lungenentzündung, ein. Die muss ich unbedingt fragen, die hat immer so tolle Tipps und froh gelaunt ging er am späten Nachmittag seine Freundin besuchen. Diese hörte ihm aufmerksam zu und sagte: "Die Menschen sind manchmal leichtsinnig, entweder sie ziehen sich nicht warm genug an oder laufen mit nassen Haaren herum. Da habe ich leichtes Spiel, versuche es doch mal im Schwimmbad, manche trocknen sich nicht gründlich die Haare." Gesagt, getan, der Schnupfenmann bedankte sich überschwänglich und bald hatte er das Schwimmbad erreicht. Prompt erwischte er drei junge Mädchen, die zu faul waren, sich die Haare zu föhnen. Eine putzte sich bereits ihre Nase. "Ha, das wird ein leichtes Spiel und mein Chef wird mit mir zufrieden sein." Schnell kroch er auf den Kopf des Mädchens und rieb seine schleimigen Hände genüsslich auf der Kopfhaut herum. Diese wehrte sich, was das Zeug hielt, aber es war bereits zu spät. Das Mädchen hatte sich eine Lungenentzündung eingefangen und musste am nächsten Tag zum Arzt.

Morgen hatte der Schnupfenmann einen Termin bei seinem Chef, der ihn außerordentlich lobte, eine Beförderung konnte er ihm aber dieses Jahr noch nicht versprechen, dafür bekam er einen extra Bonus an resistenten Viren und Bakterien, die sich sehen lassen konnten. Der Schnupfenmann war ganz stolz, immerhin war er nun eine halbe Stufe höher gestiegen, das gefiel ihm auch ganz gut, und er konnte sich jetzt in seinem Job so richtig austoben. Die Grippe musste eben ein wenig warten, war vielleicht doch ein wenig zu langweilig für ihn, eben nicht so abwechslungsreich. Aber das brauchte er und hatte schon einen jungen Mann ausgesucht, dem er paar aggressive Viren verpasste. Glücklich lächelten seine tränenden Augen und dachte: "Das wäre für heute wieder mal geschafft, das hat so richtig Spaß gemacht!"

 

Hallo Alima,

also, so richtig warmwerden konnte ich mit der Geschichte nicht. Das scheitert am Anfang der Geschichte daran, das Schnupfen von Viren verursacht wird und nicht von Bakterien. Hustensaft und Nasenspray bekämpfen die Erkrankung nicht, sondern lindern die Symptome. Die Idee mit dem beruflichen Aufstieg finde ich ein wenig schlicht. Als Motivation für den Hustenmann ließe sich bestimmt etwas besseres finden. Aber als Idee für eine Kindergeschichte finde ich es nicht schlecht. Sie sollte vielleicht eine Botschaft haben, um das Erkrankungsrisiko zu verringern, zum Beispiel Hände waschen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Lieber Rainer,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, die Geschichten sollen für Kinder sein. Ich habe erst vor drei Wochen überhaupt angefangen zu schreiben, klar Hände waschen ist wichtig, das hatte ich vergessen. Ein gutes neues Jahr wünscht Sabine Sener

 

Hallo Alima
und willkommen bei den Wortkriegern,

ich muss zugeben, ich werde aus deiner Geschichte nicht schlau. Für welche Altersgruppe ist das denn geschrieben?
Also im Prinzip zählst du nur eine Reihe von Krankheiten auf, die notdürftig personifiziert sind.
Lehrreich wäre, auf welche Art und Weise die Krankheiten ihre Opfer befallen und - noch viel wichtiger - wie man sich dagegen wehren könnte.
Das ließe sich auch ganz prächtig machen mit deiner Idee. Dafür musst du deinen Krankheiten aber richtige Persönlichkeiten geben, die sich voneinander unterscheiden. Und dann bräuchte es auch eine Handlung.
Die finde ich hier sehr dürftig.
Insgesamt kommt es mir auch fragwürdig vor, die Krankheit so damit durchkommen zu lassen. Da wird nichts hinterfragt, kein Türchen offen gelassen, eine Moral ...
Naja, für mich ist das in der Form nichts. Eine Überarbeitung könnte hieraus aber durchaus was machen :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo, Alima.

Ich bin auch neu hier und freue mich schon auf den Austausch mit anderen Menschen, die Geschichten lieben. Solche, die Geschichten lesen und solchen, die sich Geschichten ausdenken.

Ich finde Deine Idee gut: Eine Kindergeschichte, die spielerisch Impfung, Hygiene und ans Wetter angepaßtes Verhalten verwendet. Wenn ich überlege, wie meine Kinder beim Erzählen von Geschichten manchmal auf Details in Sätzen reagiert haben, hast Du bestimmt selbst welche. (Beispiel: Der Schnupfenmann rieb sich seine tränenden roten Augen vor Lachen und klatschte in die Hände ...)

Mir fällt auf, das Du im Verlauf der Geschichte Deine Sprache wechselst. Einmal schreibst Du kindgerecht, dann wieder klingt es für mich wie bei meinem Internisten. Wenn ich ein Kindergesicht vor mir hätte beim Vorlesen, würde ich einige Sätze anders vorlesen, als Du sie geschrieben hast. (Beispiel: ... dafür bekam er einen extra Bonus an resistenten Viren und Bakterien ...)

Logik in einer Kindergeschichte? Ich halte das für wichtig. Mein jüngster Zuhörer (knapp 4) zeigt mir mit Fragen am nächsten Tag, dass er schon eine Menge kapiert. (Beispiel: ... Das Mädchen hatte sich eine Lungenentzündung eingefangen ...) Vom Schnupfenmann eine Lungenentzündung?

Was mir wehgetan hat, war der erste Satz: (Der Schnupfenmann freute sich wie ein Schneekönig ...) Was denn jetzt? Schnupfenmann oder Schneemann? (... und rieb sich vergnüglich seine mit Bakterien verschleimten Hände.) Das Bild der Mucosolvan Werbung vor Augen?

Alles in allem: Die Geschichte würde ich - überarbeitet - meinem "Kleinen Mann" erzählen wollen. Geh noch mal ran!

Gruß, Uwe

 

Hallo Alima nochmal,

hab gerade deinen Wichtelmann kommentiert und schau mir nun diese an.
Mal sehen:
Der Schnupfenmann freute sich wie ein Schneekönig und rieb sich vergnüglich seine mit Bakterien verschleimten Hände.

Buh...ja super! Zeichnet mir ein schön, ekeliges Bild und ich meine das positiv!
Cooler, erster Absatz! Ja, so stelle ich mir den Schnupfenmann vor. ...mit einem Chef der Cholera heißt.:lol:

Zweiter Absatz: Ja, diese verdammten Impfungen. Machen den Krankheiten den Garaus!
Nur die Masern hatten noch ein leichteres Spiel.
Warum? In Österreich ist das eine MUSS-Impfung. Dreifach: MMR (Masern-Mumps-Röteln). Ist vielleicht bei euch anders?

Also, ich fand's witzig. Irgendwie ein wenig Satire.
Aber es soll ja für Kinder sein. Ich weiß nicht, ob sie den "Witz" rauslesen können. Da muss ein bisschen mehr Handlung rein. Und vor allem dürfen die Krankheiten nicht gewinnen! Das wäre ja blöd, da würde kein Kind mehr Medizin nehmen, weil der Schnupfenmann macht uns sowieso platt...
Du weißt sicher, was ich meine.
Mach dich doch nochmal an eine Überarbeitung. Könnte mir vorstellen, dass es dann funktioniert.

Liebe Grüße Sabine

 

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