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Der Schwarze Stern

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28.11.2018
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Der Schwarze Stern

Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt, alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu tauchen. Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
Bennett hatte stundenlang über sein Lieblingszitat philosophieren können. Heute ziert es sein Foto über dem Eingang des Observatoriums. Er hatte nie Angst vor dem Unbekannten, furchtlos versank er in den Geheimnissen der Gestirne, suchte dort draußen nach Antworten.
Zwölf Jahre ist es her, dass er unter so seltsamen Umständen im Observatorium den Tod fand. Die Fragen, die ich mir Tag für Tag stelle und auf die ich vergeblich Antworten suche, treiben mich wieder und wieder zurück an diesen Ort. Es ist die Ungewissheit, die mich nicht schlafen lässt. Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternwarte mitten in der Atacama-Wüste gewaltsam ums Leben kommt?
Wie immer hatte Bennett sich bereiterklärt, während der Sommermonate die Aufsicht der Anlage zu übernehmen. Damals war er die einzige Person auf dem Gelände. Das gesamte Team verlässt für gewöhnlich das Observatorium in dieser Zeit, sie fahren zu ihren Familien in die Stadt oder ins Ausland. Als Teamleiter war es meine Pflicht, alle paar Tage den Weg auf mich zu nehmen, um nach dem Rechten zu sehen.
Ich habe ihn gefunden, über seinen Schreibtisch gebeugt, als wäre er bei der Arbeit eingeschlafen. Doch das Loch in seiner Stirn ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht wieder aufwachen wird. Man fand nie den Gegenstand, der diese seltsame Verletzung verursachte, konnte das Geschehen dieser Nacht nie rekonstruieren. Und zurück bleibt die Ungewissheit. Was sich wirklich geschah, wissen wohl nur die Sterne.


***​

Die Vorfreude trieb Bennett an seinen Schreibtisch. Eine besondere Aufgabe stand ihm bevor. Er startete den Computer und nacheinander leuchteten die drei Bildschirme auf. Mit etwas Glück erscheint darauf heute Nacht ein Bild, das Geschichte machen würde. Er legte seine Hände an die Tastatur, starrte über den Hauptmonitor hinweg. In Gedanken ging er noch einmal den Ablauf durch.
Vor vier Tagen hatte er während eines Routinescans im Sternbild Lyra eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Er hatte nur einen kurzen Blick darauf werfen und nicht sicher sein können. Seitdem hatte er gewartet, und heute waren die Bedingungen optimal. Die Atmosphäre war wolkenlos und der Hauptrefraktor des Observatoriums gerade erst gewartet. Mit seiner vierzig Meter durchmessenden Objektivlinse war es eines der größten Teleskope der Welt und es stand ihm allein zu Verfügung, denn vor einer Woche war auch der letzte seiner Kollegen abgereist.
Das Gelände des Observatoriums war verlassen, so verlassen wie die gesamte Atacama-Wüste. Am östlichen Horizont ragten die Gipfel der Anden in den Himmel, eine unüberwindbare Festung in unerreichbarer Ferne. Der Westen flüsterte das Versprechen auf eine ewige Reise in die Ungewissheit. Kilometer über Kilometer erstreckte sich das immergleiche Bild: Felsige Hügel, dorniges Gestrüpp, eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel. Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben. Man ahnte instinktiv, dass sich dort am Horizont der eben gleiche Anblick bot, und würde man dort stehen und wieder in den Horizont sehen, wartete auch dort das immergleiche Gemenge aus Hügeln, Felsen und kahlen Sträuchern. Ewig erstreckt sich die Wüste und ewig erstrecken sich die finsteren Weiten des Alls. Die Sonne verbrennt das Land zu Wüstensand und in fernen Welten ist ihr Feuer nur ein Kerzenschein, nur einer von so vielen Sternen, unendlich viele Funken in einem schwarzen Ozean.

Ein schwarzer Punkt – Bennett suchte nach einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Ozean. Der einzige Anhaltspunkt, den er hatte, waren die Koordinaten des letzten Scans. Die Wahscheinlichkeit für einen Fund war schwindend gering, zumal er nicht wusste, wonach er suchte.
Er war bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, als sich ihm ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein schwarzer Punkt langsam über den Monitor. Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war. Bennett sprang auf, hielt die Nase vor den Hauptbildschirm. Das war es! Unverkennbar. Das schwarze Objekt. Er musste es vergrößern, ein klareres Bild bekommen. Seine Finger ratterten mit einer Geschicklichkeit über die Tastatur, die er sich nie zugetraut hätte. Der Punkt wurde größer, wurde zu einer Kugel, bis er beinahe den ganzen Bildschirm ausfüllte. Eine schwarze Kugel, schwärzer noch als das All. Bennett befahl dem System, die Ausrichtung zu stabilisieren, sich der Erdrotation anzupassen, sodass das Objekt nicht mehr aus dem Bild wanderte. Er lehnte sich gerade so weit zurück, dass er es gänzlich betrachten konnte. Es musste ein Schwarzes Loch sein, aber dort hätte es bisher nicht unentdeckt bleiben dürfen. Um sicher zu gehen, könnte er auf die altmodische Methode zurückgreifen und Berechnungen über das Umfeld anstellen, doch das war ein langwieriger Prozess und er wollte so schnell wie möglich Antworten haben. Mit dem Ereignishorizont-Filter ließ sich Genaueres vielleicht schneller feststellen. Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar. Man konnte ein Schwarzes Loch vielleicht nicht sehen, aber es hinterließ Spuren. Er befahl dem Rechner, den Filter über das Bild zu legen und nach einigen Sekunden wurde es auf den Monitoren visualisiert. Es zeigte sich keine Veränderung. Alles blieb so dunkel wie zuvor. Bennett hämmerte auf die Tastatur, ließ Filter um Filter über das Bild legen – ohne Erfolg. Kein Ereignishorizont.
Er überlegte, ob es sich um eine bislang unbekannte Form der Singularitäten handeln könnte, als er diese Stränge wahrnahm, die in regelmäßigen Abständen von dem Objekt ausgingen. Ungläubig starrte er auf den Bildschirm. So etwas hatte er noch nie gesehen. Diese Stränge waren ebenso schwarz wie das Objekt selbst und liefen immer schmaler werdend auf unsichtbare Spitzen zu. Gleich überdimensionalen Dornen. Er musste den optischen Zoom auflösen, um seine Entdeckung gänzlich einfangen zu können. Die Dornen standen in gleichen Abständen von dem Kern ab und mussten dessen Durchmesser noch übertreffen. Sie waren perfekt angeordnet, so als wäre das Objekt genau auf Bennett ausgerichtet. Auf diese Weise hatte es Ähnlichkeit mit der Abbildung auf einem Kompass.

Lange betrachtete er seine Entdeckung, versuchte eine Erklärung für dieses seltsame Erscheinungsbild zu finden. Er entwickelte die kühnsten Theorien, und während das Unmögliche darin an Raum gewann, verlor die Welt ihre Konsistenz. Bennetts Sinne wurden schärfer, seine Sicht verengte sich und das schwarze Objekt wurde auf dem Bildschirm klarer, deutlicher, füllte bald sein gesamtes Sichtfeld aus. Um ihn herum schmolz das Observatorium, zerrann zu einem fernen Traum, bis er den Sand der Wüste unter seinen Füßen spürte. Warmer Wind streifte sein Gesicht, flüsterte ihm kosmische Visionen zu. Er musste nicht nach oben sehen, um zu wissen, was dort fordernd seine Fühler nach ihm ausstreckte. Er war hier. Am Nachthimmel hob er sich durch seine vollkommene Schwärze so deutlich ab wie die Sonne am Tage. Es sah so aus, als schwebte der seltsame Stern nur wenige Kilometer über seinem Kopf. Oder waren es sogar nur hunderte Meter? Es hatte den Anschein, als wäre er sehr weit entfernt und gleichzeitig sehr nah. Aus seiner metallisch wirkenden Oberfläche wuchsen die gewaltigen Dornen in alle Himmelsrichtungen. Die größeren auf dem Äquator übertrafen in ihrer Länge den Durchmesser des Kerns, während etwas weniger große schräg Richtung Erde und in den Himmel zeigten. Bennett war unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen. Und dann, wie etwas, das sich schon lange undeutlich im Augenwinkel bewegt und immer drohender dem Unterbewusstsein aufdrängt, erkannte er den Dorn, der direkt auf seine Stirn zeigte. Offenbar befanden sich direkt an den Polen des Sterns die beiden größten Dornen. Nur eine Fingerbreite lag zwischen Bennetts Stirn und der Spitze. Würde er springen, dann könnte er …


Er erwachte in völliger Dunkelheit. Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebte er in einem schwerelosen Raum. Doch nach einem Augenblick bemerkte er den harten Boden unter seinen Füßen. Steine und Felsen zeichneten sich in seiner Umgebung ab, Konturen der Wände und Decke. Darüber hinaus herrschte Dunkelheit. Es musste sich um eine Höhle handeln. Aber wie er hierher gelangt war, konnte er sich nicht erklären.
»Ist da jemand?«, rief er. »Ich brauche Hilfe!« Er wartete noch lange auf eine Antwort, nachdem das Echo seiner Worte verklungen war. Es blieb still. Schließlich holte er tief Luft und nahm all seine Kraft zusammen. »Hallo?« Niemand antwortete.
Unsicher setzte er sich in Bewegung, kletterte einem schwarzen Schlund entgegen. Auf sonderbare Weise konnte er den Weg vor sich erkennen. Es gab keine Öffnungen in der Decke, keinen Spalt, der das Licht hereingelassen hätte, aber dennoch fiel ein fader Schimmer auf die Umgebung. Es erinnerte Bennett an die Visualisierungen eines Nachtsichtgerätes.
Nach mehreren Stunden gelangte er in eine von Felsnadeln durchzogene Kammer. Sie liefen spiralenförmig nach oben und verschwanden bald in der Schwärze wie Türme im Nebel. Er ließ sich an einer der Felsnadeln niedersinken und fragte sich, ob er jemals einen Ausgang finden wird. Diese Höhle musste gigantisch sein. Wie war er nur hierher gelangt? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als etwas in seinem Blickwinkel an ihm vorbeihuschte. Am anderen Ende der Höhle hatte sich eindeutig etwas bewegt. Er konnte dort nichts erkennen, selbst die Wände der Kammer waren kaum auszumachen. Mehrere Minuten blieb er regungslos sitzen und lauschte in die Dunkelheit. Er hörte das Rauschen seines Blutes, das Schlagen seines Herzens. Sonst aber war alles still. Vermutlich begannen seine Sinne ihm Streiche zu spielen. Er stand auf und in diesem Moment geschah es erneut. Er spürte es, mehr als er es sah. Etwas war blitzschnell von einer Felsnadel zur anderen gehuscht, lautlos und ungesehen. Die Schwärze hing als undurchdringlicher Rauch um ihn herum, verbarg alles Jenseitige in einer anderen Welt. Eine Weile stand er da, ängstlich, forschend, sich an den Gedanken klammernd, es wäre alles nur ein böser Traum. Doch je länger er in die Dunkelheit blickte, desto deutlicher fühlte er, dass etwas zurückstarrte. Am Rande seines Sichtfeldes schälte sich ein Schatten aus dem Dunkel und huschte hinter eine andere Felsnadel. Dieses Mal glaubte Bennett nicht an einen Irrtum. Er hatte nicht viel erkennen können, aber das genügte ihm. Er glaubte nicht mehr an ein Tier, denn er hatte nie zuvor ein tausendäugiges Tier gesehen.
Egal, was es war, es kam definitiv näher. Er begann zu laufen. Es war zu dunkel, um sich schnell bewegen zu können, mehrmals stolperte er, schlug mit den Knien auf den harten Boden. Er unterdrückte den Schmerz und sprang sofort wieder auf in der Erwartung, an den Füßen gepackt zu werden. Mit wachsendem Schrecken schielte er hinter sich, doch die Finsternis verbarg ihr Wissen hinter dem trügerischen Schleier der Ahnungen und Andeutungen. Ziellos rannte er durch schmale Gänge und weite Räume, durch die endlosen Eingeweide eines steinernen Monstrums.
Er musste stundenlang umhergeirrt sein, als eine Gestalt vor ihm erschien. Doch diese Gestalt hatte nichts gemein mit dem Schemen, der ihn verfolgt hatte. Er war in eine Kammer getreten, der Boden so eben und glatt wie von Menschenhand geschaffen. Auf einem Felsen in der Mitte der Kammer saß ein Mann, gehüllt in einen langen, grauen Mantel. Auf eigenartige Weise war er ihm vertraut, doch er konnte nicht sagen, woher. Der Mann bemerkte Bennett und wandte sich ihm zu, offenbarte faltige Züge unter der Kapuze.
»Komm! Setz dich zu mir, alter Freund!«, sagte er.
Es war so seltsam, wie er ihn ›alter Freund‹ nannte und wie er sprach. Seine Stimme war gelassen, geradezu lethargisch, aber dennoch kräftig. Tief hallten die Worte in Bennetts Ohren wider.
»Kennen wir uns?«
Der Fremde neigte den Kopf und musterte ihn mit seinen müden Augen. »Nun, ich bin ein Wanderer. Vielleicht haben sich unsere Wege zuvor gekreuzt.«
»Ein Wanderer?« Bennett deutete auf seine Umgebung. »Wo bin ich hier?«
»Du hast gewiss viele Fragen. Setz dich, und ich erzähle dir meine Geschichte.« Der Fremde wies mit einer trägen Handbewegung auf einen Stein. Diese Bewegung kam Bennett so vertraut vor wie auch dessen Stimme und dieser lange, graue Mantel. Von einer inneren Stimme geleitet setzte er sich dem Mann gegenüber und musterte ihn.
»Wer sind Sie?«
»Mein Volk gab mir den Namen Xerovthil und ich behielt ihn, als Amiolalage mich zu den Wanderern holte. Er lehrte mich, was er wusste, und schickte mich auf die Reise, die Rätsel und Mysterien dieser Welt zu erkunden, bevor er sich in das Verderben stürzte, das nun auch meines ist.«
Er erzählte Bennett von sternenlosen Galaxien, die nie ein einziger Lichtstrahl je erreichen wird, von Gestirnen, die nichts gemein haben mit dem, was Menschen sich vorstellen können. Irgendwann hörte Bennett ein Geräusch aus den Winkeln der Kammer und unterbrach sein Gegenüber.
»Das ist eine schöne Geschichte, aber gauben Sie, das ist der richtige Zeitpunkt? Ich habe das Gefühl, wir stecken in Schwierigkeiten. Wir sollten uns Gedanken machen, wie wir aus dieser Höhle herauskommen. Haben Sie eine irgendeine Ahnung, wo wir uns befinden?«
Der Mann nickte unmerklich und fuhr dann unbeirrt fort. »Für meinesgleichen ist ein Rätsel geblieben, wo keines sein sollte. Wir waren noch zu viert, als Amiolalage mir den Schwarzen Stern zeigte. Unsere Vorfahren hatten eine Grenze ausgekundschaftet, über die hinaus sich ihm zu nähern eine Wiederkehr ausschließt. Ich sollte dabei sein, als Uol und Gemenrahe gemeinsam über diese Grenze hinweg an ihn herantraten. Eng miteinander verbunden bewegten sie sich auf den Schwarzen Stern zu, bis sie verschwunden waren, ohne dass eine Beobachtung dieses Ereignisses möglich gewesen war. Es muss ein Zeitpunkt zwischen meinem Staunen über ihre grenzenlose Hingabe und der Erkenntnis ihres Verschwindens gewesen sein, dass ihre Existenz in dieser Welt endete. Obwohl unsere alles sehenden Sinne ohne Unterbrechung auf sie gerichtet waren, blieb kein Zeugnis ihres Verblassens. Niemals wieder hörte ich von ihnen. Dies lässt mich vermuten, dass all meine Bemühungen, die Außenwelt zu kontaktieren, vergeblich waren. Als meine Zeit gekommen war, das letzte Geheimnis dieser Welt zu erforschen, folgte ich ihrem Beispiel.«
Der Wanderer machte eine Pause und wollte dann erneut ansetzen, doch etwas ließ ihn innehalten. Sein Blick wanderte in die Finsternis hinter Bennett. »Wir sollten gehen.«
Er erhob sich und verschwand ohne ein weiteres Wort in einem Seitengang der Kammer. Bennett folgte dem Blick des Mannes und starrte in das Schwarz der Höhle, bis auch er es spürte. Der tausendäugige Schatten hatte ihn gefunden. Ohne weiter zu zögern sprang er auf und stolperte in die Richtung, in die der Fremde gegangen war. Er eilte durch verworrendste Windungen, kroch durch schmalste Löcher, erklomm steilste Abhänge. Auf wundersame Weise nahm er die richtigen Abzweigungen und bald erschien die so seltsam vertraute Gestalt des Wanderers vor ihm.

Selten konnte er über ein paar Armlängen hinaus etwas erkennen. Sollte ihnen etwas auflauern, so hatte es leichtes Spiel. Es beunruhigte ihn zunehmend, dass der Fremde nicht so schnell ging, wie er selbst es für nötig hielt. Rastlos spähte er in die Finsternis, beobachtete die verborgenen Winkel dieser Katakomben mit besonderer Sorgfalt.
Der Wanderer führte Bennett durch felsige Gerippe in eine Senke, die stets abwärts führte. Die Wände wurden immer höher und kamen immer näher, bis er sich in einer Schlucht wiederfand. Über ihm ragten undeutbare Strukturen aus dem schwarzen Nebel. Vielleicht waren es Stunden, die er damit zubrachte, sich möglichst leise zu bewegen, vielleicht auch Tage. Irgendwann ertrug er die Stille nicht mehr, die ständige Vorsicht, die eiternde Ungewissheit. An einer Stelle, an der die Schlucht eine weitere kreuzte, stellte er den Wanderer zur Rede.
»Was ist das für ein Ort? Wie bin ich hierhergelangt?«
»Du hast gewiss viele Fragen, alter Freund.« So wie auch die Stimme des Fremden war sein Gebaren geprägt von einer durchdringenden Lethargie. Er setzte sich auf den Boden und deutete mit einer Handbewegung auf den Platz ihm gegenüber. Trotzdem Bennett viele Stunden gegangen war, war er weder hungrig noch erschöpft. Lediglich eine innere Unruhe wuchs in ihm. Er wollte sich nicht setzen, er wollte Antworten. Doch wer hätte sie ihm geben sollen? Widerwillig setzte er sich auf den kalten Höhlenboden und starrte ungeduldig in das so seltsam vertraute Gesicht unter der Kapuze.
»Ich erzählte dir, wie auch ich dem Schwarzen Stern zu nahe kam. Dem Beispiel meiner Vorfahren folgend, näherte ich mich ihm über den sicheren Bereich hinaus. Eben noch war er Fokus meiner Sinne und im nächsten Augenblick war er verschwunden, und mit ihm der Rest der Welt. Ich war verschwunden. Die Leere hatte mich verschlungen, breitete sich ewig um mich aus. Unbeschreibliche Mühen verlangte es, bis ich lernte, dass ich gefangen war. So gelangte ich an diesen Ort. Anscheinend bist auch du ihm zu nahe gekommen. Erinnerst du dich?«
Bennett wollte den Kopf schütteln und verneinen, doch dann stockte er in der Bewegung. Er erinnerte sich tatsächlich, jetzt, wo der Wanderer es erwähnte. Erst kamen die Erinnerungen Bruchstückhaft, dann in zusammenhängenden Episoden.
»Ich habe ihn beobachtet. Durch ein Teleskop!«
»Ganz recht. Offenbar hat das in deinem Fall gereicht.«
»Aber was bedeutet das? Was ist dieses Ding, dieser Schwarze Stern?«
»Obwohl auch ich ihm schließlich zu nahe kam, war ich nicht in der Lage, Erkenntnisse zu gewinnen. Die Bestimmung seiner Ausmaße ist unmöglich, da eine Bezugsgröße fehlt. Er könnte winzig klein direkt vor dem Auge des Betrachters schweben oder aber so groß wie ganze Sonnensysteme sein. Da niemand sich ihm je nähern und wiederkehren konnte, bleibt jede Bestimmung seiner Größe eine bloße Einschätzung. Und vielleicht wäre eine Einordnung in die Gesetze einer logischen Welt vernunftwidrig. Kein Teil dieser Welt ist in der Lage, sich ihren Regeln zu widersetzen. Demnach ist er kein Teil von ihr.« Das alles half Bennett nicht. Er wusste nicht, warum der Fremde ihm diese Geschichten erzählte und was sie mit ihrer Lage zu tun hatten.
»Aber was hat das mit diesem Ort zu tun? Wie bin ich in diese Höhle gelangt?«
»Eine Höhle«, sagte der Wanderer wie zu sich selbst. »Ja, davon hattest du bereits gesprochen. Ich fürchte, du irrst. Dein Verstand spielt dir einen Streich. Er ist bemerkenswert, der Verstand deiner Art.«
»Was meinst du damit?«
»Dein Verstand versucht sich zu schützen. Dich zu schützen. Was du siehst, ist Schöpfung deiner eigenen Vorstellungskraft. Eine Scheinwelt, die dein Verstand als greifbare Interpretation einer Welt schafft, die sich seinem Verständnis entzieht. Er legt bekannte Muster über die Lücken seiner eigenen Auffassungsgabe.«
»Ich verstehe nicht. Was willst du damit sagen?«
»Dein Verstand begreift diese Welt nicht, die Regeln und Gesetze, denen sie unterliegt. Also schafft er ein Umfeld, das er begreifen kann. Ein Umfeld, das nach den Gesetzen aufgebaut ist, die er so gut kennt. So siehst du Steine und Felsen an diesem Ort, ein Dach über dem Kopf, einen alten Mann in einem grauen Mantel.«
Bennett hörte die Worte, aber sie wollten keinen Sinn ergeben. Wieso sagte er ihm nicht einfach, wo sie sich befanden? Bevor er eine weitere Frage stellen konnte, stand der Mann auf und sagte: »Wir sollten gehen.«
Dieses Mal verstand Bennett sofort. Er sprang auf und blickte hinter sich. Aus den unerforschten Tiefen der Höhle starrte es ihn an, wartete unermüdlich auf die nächste Gelegenheit, sich ein weiteres Stück zu nähern. Bennett musste den Wanderer fragen, was er über dieses Wesen wusste. Doch jetzt war nicht die Zeit für Erklärungen. Mit großen Schritten eilte er dem Fremden hinterher.

Steine und Felsen, finstere Wege und schwarze Abgründe, Steine und Felsen, Dunkelheit und Stille. Zeit war ein pochendes Organ in einem toten Körper. Bennett konnte keinen klaren Gedanken fassen, zu vieles ging ihm durch den Kopf. Es konnte unmöglich wahr sein, was der Fremde ihm über diese Höhle erzählt hatte. Er wollte an seinen Worten zweifeln, doch je mehr er darüber nachdachte, desto schwerer fiel es ihm. Was war das für ein Ort? So weit sie auch gingen, es war kein Ausweg aus dem Labyrinth zu finden, kein Lichtschimmer am Horizont. Ihn beschlich das Gefühl, dass der Fremde gar nicht die Absicht hatte, ihn nach draußen zu führen. Zu lange schon waren sie ohne erkennbares Ziel durch Kammern und Schächte geirrt. Er dachte an Flucht. Er könnte nach und nach zurückfallen und sich dann davonstehlen. Doch das hätte seine Situation nur verschlechtert. Er war auf die Führung dieses Mannes angewiesen, auf sein Wissen. Er brauchte Antworten. Seit Stunden fürchtete er sich davor die Fragen zu stellen, die er stellen musste. Oder waren es Tage?
»Was ist das für ein Wesen? Dieser Schatten?«
»Ein Schatten?«, fragte der Wanderer mit seiner sanften, widerhallenden Stimme.
»Ja, dieser Schatten, der uns verfolgt.«
»Wirklich bemerkenswert der Verstand deiner Art. Selbst ich kann es nicht wahrnehmen, obgleich ich spüre, dass noch etwas hier ist.«
»Aber was ist es?«
»Das übersteigt meine Kenntnisse. Jedenfalls ist es nicht so gesprächig wie du, alter Freund. Es war schon hier, als ich gekommen bin. Es verfolgt uns nun schon eine lange Zeit. Eine lange Zeit schon laufen wir davon, und ich rate davon ab die Flucht zu beenden.«
Bennett hatte nicht bis zu Ende zugehört. Etwas an den Worten des Wanderers hatte seine ganze Aufmerksamkeit gefordert.
»Warte. Was meinst du mit ›uns‹? Es verfolgt uns schon eine lange Zeit?«
»So ist es.«
»Was soll das heißen? Warum uns?« Der Wanderer schwieg, den Blick wie immer starr geradeaus gerichtet. Da war etwas unter der freundlichen Fassade dieses Mannes, eine düstere Andeutung, die die ganze Zeit in seinen Worten mitgeschwungen war, ein Geheimnis, das sich verstohlen in seiner Stimme windet.
»Was soll das heißen?« Er stellte sich vor den Mann. »Du hast mir nicht alles erzählt, du weißt noch mehr. Ich kann jetzt keine Geheimnisse gebrauchen. Bitte, sag mir, was hier vor sich geht!« Der Wanderer erwiderte stoisch Bennetts Blick. Seine Augen schienen noch müder zu werden, wie nach einem tausendjährigen Schlaf.
»Also gut. Wenn das dein Wunsch ist, alter Freund.« Er hatte nicht gedacht, dass es so einfach wäre, den Fremden zum Reden zu bringen. Mit seiner tiefen, ruhigen Stimme fuhr dieser fort: »Dies kommt dir wie unsere erste Begegnung vor.«
»Ja. Natürlich. Es ist unsere erste Begegnung.«
»Ich fürchte, du irrst. Viele Male sind wir uns bereits begegnet. Viele Male schon führten wir dieses Gespräch. Und auch all die anderen Gespräche. Du hast mir bereits alles über dich erzählt. Und auch du kennst all meine Geschichten.«
»Aber das ist Unsinn. Ich würde mich doch daran erinnern!«
»Ich habe dafür gesorgt, dass du das nicht tust. Wann immer ich es für nötig halte, verschließe ich deine Erinnerungen. Betrachte es als eine Notwendigkeit. Dein Verstand lässt es zu, er ist wie geschaffen dafür. Doch er ist nicht geschaffen für diesen Ort. Viele Male musste ich dich retten, viele Male die Gnade des Vergessens dir schenken.«
Bennett zögerte, versuchte zu begreifen. Das war der größte Unsinn, den er je gehört hatte. Er wollte diesen Mann Ohrfeigen, ihn anschreien, ihn dazu bringen endlich zu Sinnen zu kommen. Doch er brachte keinen Ton heraus. Eine Sturmflut war in seinem Kopf losgebrochen. Mit jedem weiteren Wort des Fremden erschienen neue Bilder vor seinem Auge, weitere Ahnungen einer fernen Vergangenheit. Bilder von Gesprächen mit diesem Mann, Bilder von felsigen Alpträumen, Erinnerungen an ganze Leben, die in finsteren Höhlen sich verloren. Die Welt begann sich zu drehen, er taumelte, fiel auf die Knie. Heiße Nadeln brannten sich durch seinen Kopf, während Bilder zu Gewissheit wurden. Er hatte das alles schon einmal erlebt. Mehrmals. Wie oft, wusste er nicht, wie lange er hier schon festsaß, konnte er nicht sagen.
»Ich will, dass das aufhört! Du hast kein Recht dazu! Lass mich endlich in Frieden!«
»Aber wem erzähle ich dann meine Geschichten? Wer hört mir zu, so aufmerksam und wissbegierig, wie du es tust? Wer stellt mir die vielen Fragen, deren Antworten ich so gut kenne? So lange gab es hier nur mein eigenes Ohr, so lange konnte niemand meine Stimme hören.«
Bennett wandte sich ab, hielt sich die Ohren zu. »Du bist wahnsinnig!«
»Wahnsinn ist nur eine Frage der Perspektive. Sähest du aus meinen Augen, wären deine Gedanken darüber andere. Immerhin bin nicht ich es, der Steine sieht.«
Bennetts Kopf fühlte sich an, als würde er platzen.
»Das ist Irrsinn. Alles Irrsinn! Warum sagst du mir nicht einfach, was hier vor sich geht? Ich werde dich einfach hier zurücklassen, hast du gehört? Ich werde meinen eigenen Weg aus dieser Höhle suchen!«
Geduldig wartete der Wanderer, bis Bennett aufhörte zu schreien.
»Es wird nie langweilig mit dir, alter Freund. Hinter welchem Stein wirst du dich dieses Mal verstecken? Viele Male hast du es versucht, viele Male einen neuen Weg erdacht. Du warst sehr erfinderisch. Dein Verstand betrügt dich, weil nur die Flucht nach innen bleibt. Ich werde dich retten, wenn du dich erneut in deinem eigenen Labyrinth verirrst.« Sein Blick wanderte an Bennett vorbei und blieb auf einen Punkt hinter ihm gerichtet. »Dafür ist noch genügend Zeit. Wir sollten gehen.«

 
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Hallöchen @Putrid Palace

Ah, was gibt's schöneres an einem Montagmorgen als 'ne neue Geschichte aus der Ecke Horror/Sci-Fi, meinen beiden Lieblings-Genres? Naja, arbeitsfrei wär nicht schlecht vielleicht :D Anyway, ich bin sehr gespannt auf deine Story und zieh sie mir gleich mal rein. Ich schreib mal auf, was mir während dem Lesen so einfällt. Am Schluss versuche ich mich an 'nem Fazit :-)

Der erste Absatz hat bei mir gleich die Lust auf mehr geweckt. Du hast mich damit gepackt. Den Stil empfinde ich aufgrund der Wortwahl und wie das erzählt wird, eher als altertümlich, nicht verstaubt oder so, aber es erinnerte mich an Autoren so aus den 1920er bis 1940er Jahren ungefähr. Das muss nichts schlechtes bedeuten, wollte es nur angemerkt haben ;-) Ich lese gerne Zeugs aus dieser Zeit.

So, zu den Details, ich hoffe, ich steigere mich da nicht zu fest rein ... ;) Könnte sein, das ich ziemlich viel aufschreibe, um meinen Eindruck der Geschichte besser unterstreichen zu können, also nicht erschrecken! Vieles davon ist auch Geschmackssache.

Furchtlos hat er in den Geheimnissen der Gestirne gewühlt, dort draußen nach Antworten gesucht.
Bin mir nicht sicher, ob das so passt: in den Geheimnissen der Gestirne gewühlt. Wühlen ist ja eine physische Handlung, man macht was mit den Händen, hier hat der Bennett aber doch vielmehr was mit seinen Augen gemacht, oder? Nämlich die Sterne beobachtet.

Die Vorfreude zog Bennett an seinen Schreibtisch. Eine besondere Aufgabe stand ihm bevor. Er startete den Computer und nacheinander leuchteten die drei Bildschirme auf, die den Hauptteil seines Arbeitsplatzes einnahmen. Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte. Er legte seine Hände an die Seiten der Tastatur, starrte über den Hauptmonitor hinweg. In Gedanken ging er noch einmal den geplanten Ablauf durch.
Vor vier Tagen hatte er während eines Routinescans im Sternbild Lyra eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Zumindest glaubte er, dass er etwas gesehen hatte, etwas, das er nicht einzuordnen wusste. Nur kurz hatte er einen Blick darauf werfen können, zu kurz, um sich sicher sein zu können. Heute jedoch hatte er ausreichend Zeit, dem auf den Grund zu gehen. Die Bedingungen waren optimal.
Ich finde diesen Teil etwas zu ausgewalzt. Das könnte man auch kürzer fassen, denke ich. Eigentlich sagt der Abschnitt ja nur aus, dass sich Bennett voller Vorfreude an den Schreibtisch setzt und sich nochmal der ungewöhnlichen Entdeckung im Sternbild Lyra widmet :-) Geschmackssache, aber ich würd's ein wenig verknappen.

der Hauptrefraktor
Habe ich erst als Reaktor gelesen :D Musste kurz googeln, verstand das Wort nicht. Ist ja ein Fernrohr offenbar.

Mit seiner vierzig Meter durchmessenden Objektivlinse war es eines der größten Teleskope der Welt und erlaubte einen unerreicht tiefen Einblick in die Weiten des Alls.
Hier bin ich mir unsicher, ob Du den zweiten Teil, also die Erklärung brauchst, weil meiner Meinung nach wird das aus dem zuvor geschriebenen bereits klar.

Am östlichen Horizont ragten die Gipfel der Anden in den Himmel, eine unüberwindbare Festung in unerreichbarer Ferne.
Unüberwindbar kann ich irgendwo noch nachvollziehen bzw. glauben, aber unnerreichbar? Bennett beobachtet die Sterne, da sind die Anden doch nur einen Katzensprung oder sogar weniger entfernt?

Der Westen flüsterte das Versprechen auf eine ewige Reise in die Ungewissheit.
Das verstehe ich nicht.

Kilometer über Kilometer erstreckte sich das immergleiche Bild: Felsige Hügel, dorniges Gestrüpp, eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel. Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich. Man ahnte instinktiv, dass sich dort am Horizont der eben gleiche Anblick bot, und würde man dort stehen und wieder in den Horizont sehen, wartete auch dort das immergleiche Gemenge aus Hügeln, Felsen und kahlen Sträuchern. Ewig erstreckt sich die Wüste und ewig erstrecken sich die finsteren Weiten des Alls.
Insgesamt nicht schlecht, damit man sich als Leser ein Bild von der Umgebung machen kann, von dieser Atacama-Wüste. Meiner Meinung nach wiederholt sich da aber zu viel und ich würde es etwas eindampfen ...

Die Sonne verbrennt das Land zu Wüstensand und in fernen Welten ist ihr Feuer nur ein Kerzenschein.
Hier hadere ich etwas mit "die Sonne verbrennt das Land zu Wüstensand". Erstens reimt sich das plötzlich und es ist ja nicht die Sonne, die das Land zu Wüstensand macht, sondern der Sand war ja schon vorher da, oder? Vielleicht: Die Sonne verbrennt den Wüstensand und in fernen Welten ist ihr Feuer nur ein Kerzenschein. Obwohl auch das mit dem Kerzenschein vielleicht nicht ganz treffend ist, weil der flackert ja ;-) Jetzt hör ich aber auf, bin zu pingelig :D

Er war sich bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, als sich auf dem Monitor ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor.
Hier empfinde ich die Wortwiederholung eher als unschön. Vorher waren paar drin als Stilmittel, dort passte es, hier hat's mich aber eher rausgebracht.

Jacov befahl dem System
Wer ist Jacov?

Bennett war zu einer Vogelscheuche erstarrt, unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen.
Mmmh, seltsamer Vergleich. Wieso zu einer Vogelscheuche? Sieht Bennett so mitgenommen aus? :-) Wäre mir aus dem Text zuvor jedenfalls nicht klar geworden.

Ab hier wird's ja dann offenbar ziemlich surreal. Mir hat das gefallen. Ich lese gerne "Weird Fiction" vor allem von amerikanischen Autoren und das hat mich gleich daran erinnert. Klar, es ginge bestimmt noch etwas fliessender und knackiger und z.B. unter "kosmischen Visionen", die ihm der Wind zuflüstert, kann ich mir jetzt auch nicht wirklich viel vorstellen, aber trotzdem fand ich die Stelle ganz passabel!

Würde er springen, dann könnte er ...
Dann könnte er was? Sich selbst aufspiessen an dem Dorn? :D Wieso, ist er suizidal veranlagt? Habe ich zuvor nicht mitbekommen und das hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum.
Wieder so eine Wiederholung, ich glaube, Du machst das gerne, so schreiben. Auf Dauer kann es aber anstrengend werden. Ich würde solche Sachen vielleicht etwas zusammenstreichen, Du könntest auch schreiben "Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er in einem schwerelosen Raum" und es ginge nichts verloren. Geschmackssache.

Aber wie er hierher gelangt war, konnte er sich nicht erklären. Er war im Observatorium gewesen und dann ...
Kannst Du streichen, der Leser ist Dir/Bennett bis hierhin gefolgt und weiss das.

Er wartete länger, als es nötig war auf eine Antwort.
Fand ich etwas seltsam, die Ausdrucksform. Wie lange wäre es denn seiner Meinung nach nötig gewesen, auf eine Antwort zu warten? ;-) Könntest auch schreiben "Er wartete lange/ewig auf eine Antwort".

Von einer solchen Höhle hatte er noch nie etwas gehört. Es gab keine Öffnungen in der Decke, keinen Spalt, der das Licht hereingelassen hätte, und dennoch fiel ein fader Schimmer auf die Umgebung.
Von einer solchen Höhle hatte er noch nie etwas gehört? Die nachfolgende Beschreibung klingt dann aber erstmal wie eine hundsgewöhnliche Höhle. Hat mich etwas aus dem Flow gebracht.

Es erinnerte Jacov an die Visualisierungen eines Nachtsichtgerätes.
Wieder dieser Name: Jacov. Hiess Bennett erst Jacov und Du hast das dann noch verändert oder verstehe ich hier was noch nicht? Mmmh, es erweckt jedenfalls Spannung. Mal schauen, was da zu diesem "Jacov" noch kommt ... Ah, oder heisst der Mann ganz einfach Jacov Bennett? Mensch! Dann würde ich das aber vorher schon irgendwo schreiben bzw. seinen vollen Namen erwähnen.

Er musste sich eingestehen, dass es sich um jede beliebige Gesteinsart handeln könnte. Auf diese Weise ließen sich keine Erkenntnisse gewinnen.
Nein, das denke ich auch und erachte dies deshalb als sinnlos. Wie sollte er nur mit Handauflegen erkennen können, wie sich das Gestein zusammensetzt oder um was für eine Art es sich handeln könnte? Da müsste er einen Geologen dransetzen :D

Er hörte das Rauschen seines Blutes, das Schlagen seines Herzens.
Etwas ausgelutscht, diese Formulierung, auch wenn sie gut passt.

Die Schwärze hing wie ein undurchdringlicher Vorhang um ihn herum, verbarg alles Jenseitige in einer anderen Welt.
Der zweite Satzteil wiederholt nur, was der erste aussagt. Würde ich streichen, auch weil es etwas seltsam klingt.

Eine Weile stand er da, ängstlich, forschend, sich an den Gedanken klammernd, der Strolch käme jeden Moment lachend aus seinem Versteck.
Der Strolch? Das klingt zu harmlos für den Schatten, der ihn da verfolgt.

Allgemein: Der Schatten wirkt auf mich noch zu wenig bedrohlich, Du verhedderst Dich da etwas, habe ich das Gefühl. Die Beschreibungen dieses unbekannten Wesens wirken zu wenig mitreissend, zu wenig furcheinflössend auf mich. Wie macht man's besser? Nun, das ist eine gute Frage ... Ich möchte Dir ja nicht ins Handwerk pfuschen, deshalb belasse ich es mal bei dieser Anmerkung :-) Vielleicht hast Du ja Bock, an der Stelle noch bisschen zu schleifen.

Dieses Mal glaubte Bennett nicht an ein Irrtum
an einen Irrtum

Falls das ein Tier war, so hatte er es nie zuvor gesehen.
Er hat bisher nur einen grossen Schatten gesehen, mehr nicht. Diese Feststellung Bennetts hat mich deshalb etwas rausgeworfen.

Es war so seltsam, wie er ihn 'alter Freund' nannte, so seltsam, wie er sprach.
Vorschlag: Es war seltsam, wie er ihn "alter Freund" nannte und seine Stimme war gelassen, geradezu lethargisch [...] Somit könntest Du eine Wiederholung einsparen.

Unsere Vorfahren hatten eine Grenze auskundschaftet
ausgekundschaftet

über die hinaus sich ihm zu nähern eine Wiederkehr ausschließt.
Das holpert ziemlich. Bin mir sicher, Du kriegst da eine Alternative hin, die sich runder liest :-)

Die Erklärung dieses Wanderers, von der ich nicht alles verstanden habe, zusammen mit der Location in dieser Höhle haben bei mir so die Atmosphäre von "Dark Souls" erweckt irgendwie. Kennst Du das Game?

Zeit war ein pochendes Organ in einem toten Körper.
Das verstehe ich nicht.

ein Geheimnis, das verstohlen in Bennetts Ohren kicherte.
Wirkt etwas drüber. Lies mich schmunzeln. Vielleicht kannst Du es einfach entfernen? Die Stelle würde ohne diesen Teil runder wirken, meiner Meinung nach.

"Was soll das heißen?" Er stellte sich vor den Mann und legte ihm einen Finger auf die Brust. "Sag es mir! Du sagst mir jetzt sofort, was hier vor sich geht! Ich kann jetzt keine Geheimnisse brauchen. Keine Geheimnisse mehr, hast du gehört?!"
Dieser Ausbruch Bennetts hat mich etwas überrascht. Wieso hat er nicht schon vorher genauer nachgefragt bzw. stärker darauf beharrt, Antworten zu kriegen? Das er ihm auch noch den Finger auf die Brust legt, macht es nicht besser, sondern zieht das Ganze leider etwas ins Lächerliche. Also die Geste wirkt an der Stelle halt albern auf mich. Bennett wirkt hier zu kindisch, mit dem was er sagt und tut.

Viele Male musste ich dich retten, viele Male die Gnade des Vergessens dir schenken.
Kannst Du streichen.

Bilder von Gesprächen mit diesem Mann, Bilder von felsigen Alpträumen, Erinnerungen an ganze Leben, die in finsteren Höhlen sich verloren.
[...] die sich in finsteren Höhlen verloren.

Das war's dann erstmal.

Mmmh, ja hat mich sehr an diverse "Weird Fiction" erinnert, die ich gelesen habe. Bitte nimm das als Kompliment! Jacov Bennett arbeitet in einem Observatorium und entdeckt einen unbekannten, schwarzen Himmelskörper. Er geht diesem nach und will mehr über ihn wissen. Plötzlich verändert sich die Welt um Bennett und er wird von diesem riesigen Objekt, bei dem es sich um zuvor genannten Himmelskörper handelt, aufgespiesst. Dann landet er in einer riesigen, labyrinthischen Höhle und muss vor einem bedrohlichen Schatten flüchten. Er trifft einen alten Wanderer, der ihm seine Geschichte erzählt. Bennett bemerkt, dass er schon lange in dieser Höhle zusammen mit dem Wanderer gefangen ist. Soweit zum Inhalt.

Für mich fehlt der Horror in der Geschichte, in Ansätzen erkennbar, aber es gelingt Dir meiner Meinung nach nicht, das überzeugend rüberzubringen. Du verrennst dich irgendwo in sich wiederholenden Beschreibungen. Gerade bei dem unbekannten Wesen, dass sie verfolgt, müsstest Du noch eindringlicher die Gefühle Bennetts schildern, damit es mich mitreisst. Diese Welt fremdartiger, ausserweltlicher anlegen, geheimnisvoller, da hast Du mich zu wenig abgeholt. Sci-Fi? Ich weiss nicht. Klar, es geht um Sterne und um diese Wanderer und diesen Himmelskörper, aber es fehlen sowas wie zukünftige Technologien oder sowas, deshalb hat mich das etwas auf eine falsche Fährte gelockt.

Ingesamt gut geschrieben, aber einige Stellen sind etwas drüber (wie gut ich das von meiner eigenen Schreibe kenne, haha!) und da wäre wahrscheinlich weniger mehr. Netter Versuch von Dir, etwas in Richtung "Weird Fiction" zu schreiben, aber dabei bleibt es für mich auch. Um mit Positiv(er)em zu schliessen: Die Atmosphäre fand ich insgesamt gut, hat mir soweit gefallen, aber auch da könntest Du noch verdichten, mich mehr mitnehmen, auf einen kosmischen Trip ins endlose Grauen :-)

Dies mein Eindruck von "Der schwarze Stern". Ich hoffe, es ist was dabei, dass Dir weiterhilft.

Peace out and off to the stars,
d-m

 

Moin @Putrid Palace,

danke für diese SciFi-Mindfuck-Story.

Der Einstieg gefällt mir sehr gut, da spannend erzählt. Dann gerätst Du ab und an etwas stärker ins tellige, bzw. setzt Infodumps, was dem grundsätzlichen Thema der Sternkunde geschuldet sein kann. Schließlich landet der Prota in der "Höhle" und hier versuchst Du, Horror aufzubauen, der mMn nicht wirklich zündet, da die ganze Situation zu verworren und zu strange daherkommt. Die Verfolgung durch den Schatten wirkt zwar spannend, aber nicht gruselig oder gar furchteinflößend auf mich.

Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
MMn könntest Du das "dazu" streichen.

Man hat nie den Gegenstand gefunden, der diese seltsame Verletzung verursacht hat, nie rekonstruieren können, was in dieser Nacht geschehen ist. Und zurück bleibt die Ungewissheit. Was wirklich vorgefallen ist, wissen wohl nur die Sterne.
Spannender Ausgangspunkt. Hier hattest Du mich am Haken.

Das Gelände um das Observatorium stand leer, so leer wie die gesamte Atacama-Wüste. Am östlichen Horizont ragten die Gipfel der Anden in den Himmel, eine unüberwindbare Festung in unerreichbarer Ferne. Der Westen flüsterte das Versprechen auf eine ewige Reise in die Ungewissheit. Kilometer über Kilometer erstreckte sich das immergleiche Bild: Felsige Hügel, dorniges Gestrüpp, eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel. Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich. Man ahnte instinktiv, dass sich dort am Horizont der eben gleiche Anblick bot, und würde man dort stehen und wieder in den Horizont sehen, wartete auch dort das immergleiche Gemenge aus Hügeln, Felsen und kahlen Sträuchern. Ewig erstreckt sich die Wüste und ewig erstrecken sich die finsteren Weiten des Alls. Die Sonne verbrennt das Land zu Wüstensand und in fernen Welten ist ihr Feuer nur ein Kerzenschein. Nur einer von so vielen Sternen, unendlich viele Funken in einem schwarzen Ozean.
Warum hier diese lang ausgebreitete Beschreibung der äußeren Verhältnisse? "Nur" für den Vergleich mit der weiten Leere des Alls, am Ende? Mich hat das eher rausgerissen, da in meinen Augen unnötig.


Jacov befahl dem System, die Ausrichtung zu stabilisieren, sich der Erdrotation anzupassen, sodass das Objekt nicht mehr aus dem Bild wanderte.
Wer ist Jacov? Heißt Bennet so mit Vornamen?

Mit dem Ereignishorizont-Filter ließ sich Genaueres vielleicht schneller feststellen. Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar.
Ein Beispiel für den o.g. Tell, bzw. Infodump, den es mMn nicht braucht.

Er entwickelte die kühnsten Theorien, und während das Unmögliche darin an Raum gewann, verlor die Welt ihre Konsistenz. Bennetts Sinne wurden schärfer, seine Sicht verengte sich und das schwarze Objekt wurde auf dem Bildschirm klarer, deutlicher, füllte bald sein gesamtes Sichtfeld aus. Um ihn herum schmolz das Observatorium, zerrann zu einem fernen Traum, bis er den Sand der Wüste unter seinen Füßen spürte. Warmer Wind streifte sein Gesicht, flüsterte ihm kosmische Visionen zu. Er musste nicht nach oben sehen, um zu wissen, was dort fordernd seine Fühler nach ihm ausstreckte, mit seiner Dunkelheit das Firmament entweihte. Er war hier. Am Nachthimmel hob er sich durch seine vollkommene Schwärze so deutlich ab wie die Sonne am Tage. Es sah so aus, als schwebe der seltsame Stern nur wenige Kilometer über seinem Kopf. Oder waren es sogar nur hunderte Meter? Es hatte den Anschein, als sei er sehr weit entfernt und gleichzeitig sehr nahe. Aus seiner metallisch wirkenden Oberfläche wuchsen die gewaltigen Dornen in alle Himmelsrichtungen. Die größeren auf dem Äquator übertrafen in ihrer Länge den Durchmesser des Kerns, während etwas weniger große schräg Richtung Erde und in den Himmel zeigten. Bennett war zu einer Vogelscheuche erstarrt, unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen. Und dann, wie etwas, das sich schon lange undeutlich im Augenwinkel bewegt und sich immer drohender dem Unterbewusstsein aufdrängt, erkannte er den Dorn, der direkt auf seine Stirn zeigte. Offenbar befanden sich direkt an den Polen des Sterns die beiden größten Dornen. Nur eine Fingerbreite lag zwischen Bennetts Stirn und der Spitze. Würde er springen, dann könnte er ...
Diesen Teil fand ich sehr stimmig beschrieben. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Bennet quasi in den Bann dieses unbekannten Objekts gezogen wurde, seine Umgebung des Observatoriums ausblendet und sich völlig in seiner neuen Entdeckung verliert.
Nur die "Vogelscheuche" hat mich rausgerissen, da dieses Bild so gar nicht zu meinem Kopfkino passen wollte.

Danach befinden wir uns in der Höhle, ab diesem Zeitpunkt passiert nicht mehr wirklich viel unterschiedliches. Das Auftauchen des alten Mannes hat noch einmal für Spannung gesorgt.

Mein Volk gab mir den Namen Xerovthil und ich behielt ihn, als Amiolalage mich zu den Wanderern holte. Er lehrte mich, was er wusste, und schickte mich auf die Reise, die Rätsel und Mysterien dieser Welt zu erkunden, bevor er sich in das Verderben stürzte, das nun auch meines ist. So wie er und alle anderen Wanderer vor uns habe ich diese Welt bereist, habe ihre hellsten und dunkelsten Winkel und jedes ihrer Wunder gesehen. Ich habe ein Schwarzes Loch durch einen blauen Riesenstern begleitet, der als Resultat dieser Begegnung so viel Masse aus seinem Kern verlor, dass er seine äußeren Schichten nicht mehr tragen konnte und in einem grellen Sturm zerbarst. Ich bin als achtes Glied mit den sieben Geschwistersternen der Pralaäus-Wolke in ihrer einzigartigen Konstellation um ihren gemeinsamen Masseschwerpunkt gewandert. Ich habe die Entstehung von Sternen beobachtet, deren Zusammensetzung so komplex ist, dass niemals wieder etwas in dieser Farbe erscheinen wird. Ich habe auf einem sonnenlosen Mond am Rande einer namenlosen Galaxie gesessen, die wiederum am äußersten Rande dieses Universums liegt, noch viel weiter draußen als die endlosen violetten Felder. Von dort habe ich hinausgeblickt in den unüberwindbaren Abgrund, der diese Welt von den unzähligen anderen trennt. Ich habe gesehen, welch winzigen Teil all jenes in dem Gesamtkonstrukt darstellt, das uns umgibt. Alle Sonnensysteme, alle Sternenhaufen und Myriaden von Galaxien, alle Nebel und Supercluster zusammengenommen sind am Ende nur ein winziger, so unbedeutend kleiner Teil des Konstrukts, dass es meinem grenzenlosen Geist schwindelte, wenn ich dort hinaus in die Leere blickte.
Wir waren noch zu viert, als Amiolalage mir den Schwarzen Stern zeigte. Unsere Vorfahren hatten eine Grenze auskundschaftet, über die hinaus sich ihm zu nähern eine Wiederkehr ausschließt. Ich sollte dabei sein, als Uol und Gemenrahe gemeinsam über diese Grenze hinweg an ihn herantraten. Eng miteinander verbunden bewegten sie sich auf den Schwarzen Stern zu, bis sie verschwunden waren, ohne dass eine Beobachtung dieses Ereignisses möglich gewesen war. Es muss ein Zeitpunkt zwischen meinem Staunen über ihre grenzenlose Hingabe und der Erkenntnis ihres Verschwindens gewesen sein, dass ihre Existenz in dieser Welt endete. Obwohl unsere alles sehenden Sinne ohne Unterbrechung auf sie gerichtet waren, blieb kein Zeugnis ihres Verblassens. Niemals wieder hörte ich von ihnen. Dies lässt mich vermuten, dass all meine Bemühungen, die Außenwelt zu kontaktieren, vergeblich waren. Als meine Zeit gekommen war, das letzte Geheimnis dieser Welt zu erforschen, folgte ich ihrem Beispiel."
Hier präsentierst Du einen toll geschriebenen Monolog mit interessanten Begriffen, verlierst aber vielleicht durch seine Länge auch den einen oder anderen Leser. Mich haben die Beschreibungen von Xerovthil ein wenig an Rutger Hauers Zeilen aus Blade Runner erinnert:
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen."

Ich habe die Geschichte bis zum Ende gelesen, muss allerdings sagen, dass Du mich aufgrund der beschriebenen Art und Weise, wie Bennet Xerovthil folgt, ein wenig verloren hast. Der stets folgende Schatten hat mich minimal an den Film "It follows" erinnert, ohne dass dabei tatsächlich Horror aufgebaut wird. Ich glaube allerdings auch, dass ich die Geschichte zum Ende hin vielleicht nicht wirklich verstanden habe...?

Trotz aller Kritik sehr gerne gelesen, wenn Dir meine Gedanken weiterhelfen, freue ich mich.
Beste Grüße
Seth

 

Hi @Putrid Palace,

mir gefällt der Text. Sind viele Bilder und Formulierungen drin, die ich sehr cool finde. Höhepunkt war für mich die Begegnung mit dem schwarzen Stern, der so ein bisschen Cthulhu-mäßig mit Tentakeln bzw. Dornen über Bennett schwebt. Ab dann ist der Text für mich aber schwächer geworden. Wesen, die mit dem Stern in Berührung kommen, werden wohl ihn irgendeiner Weise von ihm ewig gefangen gehalten, in irgendeiner anderen Dimension o.Ä. Mit dem alten weisen Mann verwendest du ja einen Topos, allerdings finde ich das okay, weil sich Bennett ja eine für sich verständliche Repräsentation sucht. Hmm. Ich habe aber trotzdem Probleme damit, weil ich den Eindruck hatte, dass der Mann einfach sehr viel unverständlichen Kram erzählt. Tatsächlich wäre es für mich horrormäßiger, wenn du den aus der Story kickst. Der Stern und die Höhle sind rätselhaft und gruselig, der Mann nimmt den Horror raus und überfordert mich dafür mit irgendwelchen Astronomiegeschichten. Aber vielleicht gehts da nur mir so. :)


Ein paar genauere Anmerkungen zu dem Text:

Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternenwarte mitten in der Atacama-Wüste ums Leben kommt?
Der Satz geht nicht ganz in die richtige Richtung, finde ich. Isoliert in der Atacama-Wüste umzukommen ist ja wahrscheinlicher, als von Leuten umgeben in Stadt xy. Zumindest nehme ich das so wahr. Wenn du hier hinzufügst, dass er gewaltsam ums Leben kam, macht es für mich wieder Sinn.

Was wirklich vorgefallen ist, wissen wohl nur die Sterne.
Ist ein cooler Satz, weil die Stene dann nicht nur beobachtet werden, sondern selbst zurück beobachten. Aber können die Sterne etwas über die Tat wissen, wenn er im Gebäude an seinem Schreibtisch gestorben ist? Vielleicht bin ich hier aber auch zu kleinlich.

Bzw. deutest du ja in dem Satz an, was im Rest der Geschichte passiert, aber eigentlich weiß dein Ich-Erzähler das nicht.

Jacov befahl dem System
Anderer Name?

Auf diese Weise sah es aus wie ein schwarzer Stern.
Ist ein Stern nicht einfach rund? Meinst du hier diesen symbolischen Stern mit den 5 Zacken? Falls ja, würde ich ein anderes Bild nehmen, weil Stern im Rest des Texts sehr anders verwendet wird. Für mich geht das Bild in der Form nicht richtig auf.

Bennett war zu einer Vogelscheuche erstarrt, unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen.
Das Vogelscheuchen-Bild fällt irgendwie raus aus dem Rest des Texts. Vielleicht könntest du hier Dinge aus der Wüste benutzen? Also erstarrt wie einer der Felsen, wie eine dieser Mumien, irgendwie sowas. Nur ein Vorschlag.

Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum
Könnte man zu einem Satz verbinden, womit man die Wiederholung von schwebe vermeiden würde.

Dasselbe Gestein, dieselbe zähe Finsternis. Er war noch immer in derselben Höhle, sie musste gigantisch sein. Zögerlich legte er seine flache Hand auf den Boden und fühlte das glatte, kalte Gestein. Er musste sich eingestehen, dass es sich um jede beliebige Gesteinsart handeln könnte.
Wiederholungen

Dieses Mal glaubte Bennett nicht an ein Irrtum
einen Irrtum?

doch die Finsternis verbarg ihr Wissen hinter dem trügerischen Schleier der Ahnungen und Andeutungen.
Ist ein cooler Satz. Gefällt mir.

Bennett deutete mit seinen Händen auf seine Umgebung. "Wo bin ich hier?"
Würde man in so einer Situation irgendwo hin deuten? Wieso kann er den Wanderer eigentlich sehen, wenn es so dunkel ist?

"Ich werde all deine Fragen beantworten. Mein Volk gab mir den Namen Xerovthil und ich behielt ihn, als Amiolalage mich zu den Wanderern holte. Er lehrte mich, was er wusste, und schickte mich auf die Reise, die Rätsel und Mysterien dieser Welt zu erkunden, bevor er sich in das Verderben stürzte, das nun auch meines ist. So wie er und alle anderen Wanderer vor uns habe ich diese Welt bereist, habe ihre hellsten und dunkelsten Winkel und jedes ihrer Wunder gesehen. Ich habe ein Schwarzes Loch durch einen blauen Riesenstern begleitet, der als Resultat dieser Begegnung so viel Masse aus seinem Kern verlor, dass er seine äußeren Schichten nicht mehr tragen konnte und in einem grellen Sturm zerbarst. Ich bin als achtes Glied mit den sieben Geschwistersternen der Pralaäus-Wolke in ihrer einzigartigen Konstellation um ihren gemeinsamen Masseschwerpunkt gewandert. Ich habe die Entstehung von Sternen beobachtet, deren Zusammensetzung so komplex ist, dass niemals wieder etwas in dieser Farbe erscheinen wird. Ich habe auf einem sonnenlosen Mond am Rande einer namenlosen Galaxie gesessen, die wiederum am äußersten Rande dieses Universums liegt, noch viel weiter draußen als die endlosen violetten Felder. Von dort habe ich hinausgeblickt in den unüberwindbaren Abgrund, der diese Welt von den unzähligen anderen trennt. Ich habe gesehen, welch winzigen Teil all jenes in dem Gesamtkonstrukt darstellt, das uns umgibt. Alle Sonnensysteme, alle Sternenhaufen und Myriaden von Galaxien, alle Nebel und Supercluster zusammengenommen sind am Ende nur ein winziger, so unbedeutend kleiner Teil des Konstrukts, dass es meinem grenzenlosen Geist schwindelte, wenn ich dort hinaus in die Leere blickte.
Bei seiner Erklärung verlierst du mich. Das habe ich nur überflogen, weil mir das alles so überhaupt nichts sagt. Vielleicht ist jemand, der mehr Ahnung von Astronomie hat als ich, davon begeistert. Für mich hätte da auch stehen können: "ich bin alles und nichts", "ich bin der brennende Dornbusch" oder sowas.

Irgendwann ertrug er die Stille nicht mehr, die ständige Vorsicht, die eiternde Ungewissheit.
eiternde Ungewissweit gefällt mir.

Betse Grüße
Klamm

 

Hallo @Putrid Palace,

mir gefällt die Idee hinter dieser Geschichte. Die Entdeckung des Schwarzen Sterns in einem Observatorium mitten in einer Wüste in Chile ist kreativ und interessant. Das hat mich irgendwie an die Suche nach dem Phantomplaneten Vulkan erinnert, der sich angeblich innerhalb der Merkurbahn befindet aber nie entdeckt wurde. Daraus könnte man bestimmt auch eine ähnliche Geschichte machen, aber ich schweife ab.

Du beschreibst besonders am Anfang viele Details über die Astronomie, wobei die Frage auftaucht: Wie viel Science darf in der Fiction sein? Hier ist es aus meiner Sicht angemessen, weil die Grenze zwischen Realität und Erfundenem klar ist.

Der erste Abschnitt löst schon mal eine Neugier aus, die zum Weiterlesen anregt. Das erwähnte Loch in der Stirn finde ich deshalb gut, weil man dadurch das später beschriebene Herumirren durch die finsteren "Höhlen" nicht nur für eine Illusion hält, die sich bloß in Bennets Kopf abspielt.
Es ist ein guter Trick, die Höhlen nicht als solche zu definieren, sondern als das Näheste, wie Bennet seine ungewohnte Umgebung wahrnehmen kann. Vom Unvorstellbaren kann man eben nicht schreiben, sonst wäre es nicht mehr unvorstellbar.

Den tag Horror würde ich übrigens durch Spannung ersetzen. Denn du baust hier viel Spannung auf, die am Ende zwar zu keinem Höhepunkt, aber zu einer Auflösung führt. Science Fiction kann man lassen, auch wenn nicht viel futuristische Technologie vorkommt. Man wählt die tags ja möglichst passend zur Geschichte aus und nicht umgekehrt, also man passt keine Geschichte an Schlagwörter an.

Folgendes ist mir noch aufgefallen:

Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt[,] alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen.
Komma

Am östlichen Horizont ragten die Gipfel der Anden in den Himmel, eine unüberwindbare Festung in unerreichbarer Ferne.
Vorschlag: ein unüberwindbares Massiv in der Ferne.
So entfällt die un-Dopplung, eine Festung ist für mich etwas Menschengemachtes.

Schließlich holte er tief Luft und nahm all seine Kraft zusammen.
Die Formulierung ist ein wenig abgedroschen. Sie kommt aber nur einmal im ganzen Text vor und ist deshalb nicht so schlimm.

Auf einem Felsen saß ein Mann, gehüllt in einen langen grauen Mantel.
Wie kann er ihn sehen? Gerade eben war es noch stockdunkel. Wenn sich das geändert hat, sollte es auch erwähnt werden.

Auf eigenartige Weise war er ihm vertraut, doch er konnte nicht sagen, woher.
"Kennen wir uns?"
Der Fremde neigte den Kopf und musterte ihn mit seinen müden Augen. "Nun, ich bin ein Wanderer. Vielleicht haben sich unsere Wege zuvor gekreuzt."
Das foreshadowing ist hier echt gelungen! Beim ersten Durchlesen ahnt man noch nichts, rückblickend ist es dann offensichtlich, woher Bennet ihn kennt.

Ich habe auf einem sonnenlosen Mond am Rande einer namenlosen Galaxie gesessen, die wiederum am äußersten Rande dieses Universums liegt, noch viel weiter draußen als die endlosen violetten Felder.
Ein Mond umkreist normalerweise einen Planeten (oder Asteroiden), also müsste es entweder planetenloser Mond oder sonnenloser Planet heißen.
Dann werden violetten Felder erwähnt, darunter kann ich mir leider nicht viel vorstellen. Sind die erfunden, oder meinst du Sternenfelder? Stattdessen würde ich violetten Nebel schreiben.

Ich sollte dabei sein, als Uol und Gemenrahe gemeinsam über diese Grenze hinweg an ihn herantraten. Eng miteinander verbunden bewegten sie sich auf den Schwarzen Stern zu, bis sie verschwunden waren, ohne dass eine Beobachtung dieses Ereignisses möglich gewesen war. Es muss ein Zeitpunkt zwischen meinem Staunen über ihre grenzenlose Hingabe und der Erkenntnis ihres Verschwindens gewesen sein, dass ihre Existenz in dieser Welt endete. Obwohl unsere alles sehenden Sinne ohne Unterbrechung auf sie gerichtet waren, blieb kein Zeugnis ihres Verblassens. Niemals wieder hörte ich von ihnen. Dies lässt mich vermuten, dass all meine Bemühungen, die Außenwelt zu kontaktieren, vergeblich waren. Als meine Zeit gekommen war, das letzte Geheimnis dieser Welt zu erforschen, folgte ich ihrem Beispiel.
Wenn Xerovthil wie Uol und Gemenrahe verschwunden ist, warum sind sie dann nicht am selben Ort? Oder sind sie der erwähnte Schatten?

"Ich habe ihn beobachtet. Durch ein Teleskop!"
"Ganz recht. Offenbar hat das in deinem Fall gereicht."
Natürlich muss eine Geschichte nicht alle Geheimnisse offenbaren. Aber es ist für mich nicht logisch, wie Bennet durch das Teleskop Kontakt zum Schwarzen Stern aufnimmt. Im Text steht zwar, dass eine logische Erklärung nicht vernünftig ist, aber ... ich weiß nicht, für mich als Leser klingt das eher nach einer Ausrede.

Eine lange Zeit schon laufen wir davon, und ich rate davon ab[,] die Flucht zu beenden.
Komma

Wer hört mir zu[,] so aufmerksam und wissbegierig, wie du es tust?
Vorschlag: Wer hört mir so aufmerksam und wissbegierig zu,
So wäre es moderner formuliert, das ist aber Geschmackssache.
Wenn der Satz so bleiben soll, muss ein Komma dazu.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo Putrid Palace,

das war so ein bisschen wie Achterbahn fahren. Erst hat mich die Idee gelockt, dann kamen doch umständlich beschriebene Nebensächlichkeiten, Insider-Wissen hinzu und manchmal stockte auch der Lesefluss weil etwas umständlich ausgedrückt. Es "flutschte" einfach nicht. Klasse war der schwarze Stern, nur Illusion oder Realität? Als Sinnbild kam mir ein Leuchtturm in den Sinn, dessen Licht mich ab und zu streift wie eine Nadel ... nachher in der Höhle gerät das kosmische Spektakel aus den Fugen. Ich wollte alles als eine Idee sehen, aber Mr. Bennett versuchte mir etwas anderes weiß zu machen. Auch der schwarze Schatten, der manchmal behelfsmäßig wie ein Tier anmutet, konnte für mich nicht wirklich von "innen" kommen. Ich weiß, es ist schwer, etwas so Fiktives und außerhalb des Raumes und unserer Wahrnehmung zu beschreiben, aber das Tor ist aufgestoßen und ich konnte den Weg spüren, auf dem Du uns mit der Story entgegen kamst. Danke für´s Erzählen.
Grüße - Detlev

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @deserted-monkey ,

danke für den sehr ausführlichen Kommentar, da kommt eine Menge Hausaufgaben auf mich zu, aber hey, ich wollte es ja so. Ich habe mir deine punkte zu Herzen genommen (oder zur Feder) und auch wenn ich nicht auf alle eingehe, habe ich doch alles irgendwie beachtet und tatsächlich habe ich die meisten Sachen gleich eingesehen. Manchmal fehlt mir da einfach das Widerwort oder vllt ist es auch manchmal überflüssig, dass ich antworte.

Furchtlos hat er in den Geheimnissen der Gestirne gewühlt, dort draußen nach Antworten gesucht.
Bin mir nicht sicher, ob das so passt: in den Geheimnissen der Gestirne gewühlt. Wühlen ist ja eine physische Handlung, man macht was mit den Händen, hier hat der Bennett aber doch vielmehr was mit seinen Augen gemacht, oder? Nämlich die Sterne beobachtet.
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich das verstanden habe, aber klar, das leuchtet mir ein. Ich werde sehen, ob ich ein passenderes Wort finde.
Die Vorfreude zog Bennett an seinen Schreibtisch. Eine besondere Aufgabe stand ihm bevor. Er startete den Computer und nacheinander leuchteten die drei Bildschirme auf, die den Hauptteil seines Arbeitsplatzes einnahmen. Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte. Er legte seine Hände an die Seiten der Tastatur, starrte über den Hauptmonitor hinweg. In Gedanken ging er noch einmal den geplanten Ablauf durch.
Vor vier Tagen hatte er während eines Routinescans im Sternbild Lyra eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Zumindest glaubte er, dass er etwas gesehen hatte, etwas, das er nicht einzuordnen wusste. Nur kurz hatte er einen Blick darauf werfen können, zu kurz, um sich sicher sein zu können. Heute jedoch hatte er ausreichend Zeit, dem auf den Grund zu gehen. Die Bedingungen waren optimal.
Ich finde diesen Teil etwas zu ausgewalzt. Das könnte man auch kürzer fassen, denke ich. Eigentlich sagt der Abschnitt ja nur aus, dass sich Bennett voller Vorfreude an den Schreibtisch setzt und sich nochmal der ungewöhnlichen Entdeckung im Sternbild Lyra widmet :-) Geschmackssache, aber ich würd's ein wenig verknappen.
Vllt mache ich das etwas kürzer, aber dieser Teil dient natürlich dazu, die Story langsam anrollen zu lassen und etwas Atmosphäre aufzubauen. Mal sehen, ob sich noch jemand daran stört.
Mit seiner vierzig Meter durchmessenden Objektivlinse war es eines der größten Teleskope der Welt und erlaubte einen unerreicht tiefen Einblick in die Weiten des Alls.
Hier bin ich mir unsicher, ob Du den zweiten Teil, also die Erklärung brauchst, weil meiner Meinung nach wird das aus dem zuvor geschriebenen bereits klar.
Entstand ursprünglich aus der Überlegung heraus, dass noch nie jemand so tief ins All geblickt hat, aber vllt ist diese Info auch überflüssig.
Unüberwindbar kann ich irgendwo noch nachvollziehen bzw. glauben, aber unnerreichbar? Bennett beobachtet die Sterne, da sind die Anden doch nur einen Katzensprung oder sogar weniger entfernt?
Auch hier wieder die Atmo. Ich habe versucht, die unbegreifbare Weiten des Weltalls greifbar zu machen, indem ich erst auf die Wüste eingehe (die ja für unsere Verhältnisse schon groß ist). Ich meine, ich habe absichtlich übertrieben, um die Unendlichkeit des Alls zu veranschaulichen und damit die passende Stimmung aufzubauen
Der Westen flüsterte das Versprechen auf eine ewige Reise in die Ungewissheit.
Das verstehe ich nicht.
ok :D mal schauen
Kilometer über Kilometer erstreckte sich das immergleiche Bild: Felsige Hügel, dorniges Gestrüpp, eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel. Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich. Man ahnte instinktiv, dass sich dort am Horizont der eben gleiche Anblick bot, und würde man dort stehen und wieder in den Horizont sehen, wartete auch dort das immergleiche Gemenge aus Hügeln, Felsen und kahlen Sträuchern. Ewig erstreckt sich die Wüste und ewig erstrecken sich die finsteren Weiten des Alls.
Insgesamt nicht schlecht, damit man sich als Leser ein Bild von der Umgebung machen kann, von dieser Atacama-Wüste. Meiner Meinung nach wiederholt sich da aber zu viel und ich würde es etwas eindampfen ...
Hier auch wieder die Atmo, die Stimmung. Aber ist angekommen.
Hier hadere ich etwas mit "die Sonne verbrennt das Land zu Wüstensand". Erstens reimt sich das plötzlich und es ist ja nicht die Sonne, die das Land zu Wüstensand macht, sondern der Sand war ja schon vorher da, oder? Vielleicht: Die Sonne verbrennt den Wüstensand und in fernen Welten ist ihr Feuer nur ein Kerzenschein. Obwohl auch das mit dem Kerzenschein vielleicht nicht ganz treffend ist, weil der flackert ja ;-) Jetzt hör ich aber auf, bin zu pingelig :D
Eine der schwierigsten Stellen für mich in der Geschichte. Ich wollte einen flüssigen Übergang zwischen der Wüste und dem All schaffen. Habe mich letztendlich mit einem Provisorium zufrieden geben müssen, vllt wollte ich da auch zu viel von mir und muss diesen Teil umbauen.
Und übrigens: Auch Sterne flackern, sind sie doch letzten Endes auch nur Feuer. Dadurch kann man am Nachthimmel Sterne von Planeten/monden (oder ggf. von menschen geschaffene Objekte) unterscheiden. Sterne flimmern ein bisschen, manche mehr, manche weniger, Planeten scheinen durchgehend gleich hell.

Er war sich bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, als sich auf dem Monitor ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor.
Hier empfinde ich die Wortwiederholung eher als unschön. Vorher waren paar drin als Stilmittel, dort passte es, hier hat's mich aber eher rausgebracht.
Danke für den Hinweis.
Jacov befahl dem System
Wer ist Jacov?
Das ist Produkt einer Namensänderung. Mir war der Name Bennett sympathischer, also habe ich ihn stattdessen sterben lassen. Nun habe ich 6 oder 7 mal drüber gelesen und nach dem Namen gesucht und dennoch wieder was vergessen. Aber vermutlich hötte ich auch 20 mal lesen können.
Mmmh, seltsamer Vergleich. Wieso zu einer Vogelscheuche? Sieht Bennett so mitgenommen aus? :-) Wäre mir aus dem Text zuvor jedenfalls nicht klar geworden.
Habe die Vogelscheuche schon gekickt. Manchmal hat man schon einige Zweifel im Hinterkopf und dadurch, dass es dann jemand aufdeutet, wird es erst deutlich.
Dann könnte er was? Sich selbst aufspiessen an dem Dorn? :D Wieso, ist er suizidal veranlagt? Habe ich zuvor nicht mitbekommen und das hat mich etwas ratlos zurückgelassen.
Ja. Sich selbst aufspießen. Warum nicht? :hmm:
Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum.
Wieder so eine Wiederholung, ich glaube, Du machst das gerne, so schreiben. Auf Dauer kann es aber anstrengend werden. Ich würde solche Sachen vielleicht etwas zusammenstreichen, Du könntest auch schreiben "Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er in einem schwerelosen Raum" und es ginge nichts verloren. Geschmackssache.
Habe ich in der Überarbeitung schon geändert.
Aber wie er hierher gelangt war, konnte er sich nicht erklären. Er war im Observatorium gewesen und dann ...
Kannst Du streichen, der Leser ist Dir/Bennett bis hierhin gefolgt und weiss das.
Ja, habe ioch auch schon gestrichen.
Er wartete länger, als es nötig war auf eine Antwort.
Fand ich etwas seltsam, die Ausdrucksform. Wie lange wäre es denn seiner Meinung nach nötig gewesen, auf eine Antwort zu warten? ;-) Könntest auch schreiben "Er wartete lange/ewig auf eine Antwort".
Habe auch dieses Teil bereits überarbeitet. Fällt auch wieder in die Kategorie Zweifel im Hinterkopf
.
Von einer solchen Höhle hatte er noch nie etwas gehört. Es gab keine Öffnungen in der Decke, keinen Spalt, der das Licht hereingelassen hätte, und dennoch fiel ein fader Schimmer auf die Umgebung.
Von einer solchen Höhle hatte er noch nie etwas gehört? Die nachfolgende Beschreibung klingt dann aber erstmal wie eine hundsgewöhnliche Höhle. Hat mich etwas aus dem Flow gebracht.
Das besondere an der Höhle ist, dass er etwas sehen kann, obwohl keine Lichtquelle vorhanden ist. Also darauf liegt der Fokus (oder soll er liegen) Ich denke, das muss ich auch noch umschreiben.
Nein, das denke ich auch und erachte dies deshalb als sinnlos. Wie sollte er nur mit Handauflegen erkennen können, wie sich das Gestein zusammensetzt oder um was für eine Art es sich handeln könnte? Da müsste er einen Geologen dransetzen :D
Habe auch das schon verändert.
Der Strolch? Das klingt zu harmlos für den Schatten, der ihn da verfolgt.
Der böse, böse Strolch. Auch wieder eine unpassende Formulierung, werde ich
Allgemein: Der Schatten wirkt auf mich noch zu wenig bedrohlich, Du verhedderst Dich da etwas, habe ich das Gefühl. Die Beschreibungen dieses unbekannten Wesens wirken zu wenig mitreissend, zu wenig furcheinflössend auf mich. Wie macht man's besser? Nun, das ist eine gute Frage ... Ich möchte Dir ja nicht ins Handwerk pfuschen, deshalb belasse ich es mal bei dieser Anmerkung :-) Vielleicht hast Du ja Bock, an der Stelle noch bisschen zu schleifen.
Hbe das, glaube ich, auch von anderen Kritikern schon gehört und mich damit noch befassen. Aber das ist leider keiner Sache, die mit ein paar veränderten Sätzen gelöst werden kann.
an einen Irrtum
jo
ausgekundschaftet
Für mich klingt es absurd, aber tatsächlich ist es so.
Das holpert ziemlich. Bin mir sicher, Du kriegst da eine Alternative hin, die sich runder liest :-) Die Erklärung dieses Wanderers, von der ich nicht alles verstanden habe, zusammen mit der Location in dieser Höhle haben bei mir so die Atmosphäre von "Dark Souls" erweckt irgendwie. Kennst Du das Game?
Ja, ich kenne das. Wenn ich eine ähnliche Atmosphäre geschaffen habe, habe ich gefühlt irgendwas richtig gemacht. Ich habe dem Wanderer bewusst einen seltsam erscheinenden Sprachstil gegeben, daher manchmal dieses gestelzte.
ein Geheimnis, das verstohlen in Bennetts Ohren kicherte.
Wirkt etwas drüber. Lies mich schmunzeln. Vielleicht kannst Du es einfach entfernen? Die Stelle würde ohne diesen Teil runder wirken, meiner Meinung nach.
Wirkt vermutlich beinahe süß. Werde da eine Alternative finden.
Dieser Ausbruch Bennetts hat mich etwas überrascht. Wieso hat er nicht schon vorher genauer nachgefragt bzw. stärker darauf beharrt, Antworten zu kriegen? Das er ihm auch noch den Finger auf die Brust legt, macht es nicht besser, sondern zieht das Ganze leider etwas ins Lächerliche. Also die Geste wirkt an der Stelle halt albern auf mich. Bennett wirkt hier zu kindisch, mit dem was er sagt und tut.
Verstehe, den Abschnitt werde ich mir auch noch einmal vornehmen.


Danke für die vielen Anreize, in beinahe allen Punkten hast Du eine bereits in mir bestehende Tendenz verdeutlicht und mich zu eine Änderung der erwähnten Stellen bewogen, das ist alles wirklich sehr hilfreich. Man kommt irgendwann einfach nicht mehr weiter und dreht sich im Kreise. Einige Sachen werde ich mir noch überlegen, aber wie gesagt, vieles habe ich bereits übernommen.

MfG


Hallo @Seth Gecko ,

danke fürs Lesen und für deine Anreize. Wenn ich auf etwas nicht gesondert eingehe, liegt es vllt daran, dass ich dazu nichts weiter zu sagen habe, vllt ist es auch banal wie etwa Grammatik o.Ä., aber auch diese Sachen habe ich mir natürlich angeschaut.

Dann gerätst Du ab und an etwas stärker ins tellige, bzw. setzt Infodumps, was dem grundsätzlichen Thema der Sternkunde geschuldet sein kann. Schließlich landet der Prota in der "Höhle" und hier versuchst Du, Horror aufzubauen, der mMn nicht wirklich zündet, da die ganze Situation zu verworren und zu strange daherkommt. Die Verfolgung durch den Schatten wirkt zwar spannend, aber nicht gruselig oder gar furchteinflößend auf mich.
Dass es weniger gruselig als Spannend war, wurde hier mehrere Male angemerkt und ich kann das nur so hinnehmen. Ich finde es ein bisschen schade, da ich mit diesem Stern und der beklemmenden Lage Bennetts eine schaurige Idee in die Köpfe der Leser pflanzen wollte. Vllt habe ich gar selbst mit dem Versuch, Spannung aufzubauen, eine falsche Stimmung geschaffen. Und was die astronomische Nomenklatur angeht, habe ich vllt etwas zu dick aufgetragen. Natürlich geht es hier um Atmosphäre und das richtige Setting, aber, klar, zu viel unverständliches nervt dann natürlich.
Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
MMn könntest Du das "dazu" streichen.
Ich bin mir nicht sicher, aber zumindest in meinen Ohren klingt das falsch. Wenn ich den Satz durch einen Nebensatz erweitere, kann ich das dann weglassen? Bzw. wenn es Bezug auf etwas nimmt.
"Es treibt mich an, das Ende erleben zu wollen." Ich werde mir immer unsicherer, komme damit gerade nicht klar. :bonk:
Man hat nie den Gegenstand gefunden, der diese seltsame Verletzung verursacht hat, nie rekonstruieren können, was in dieser Nacht geschehen ist. Und zurück bleibt die Ungewissheit. Was wirklich vorgefallen ist, wissen wohl nur die Sterne.
Spannender Ausgangspunkt. Hier hattest Du mich am Haken.
Ausgezeichnet
Warum hier diese lang ausgebreitete Beschreibung der äußeren Verhältnisse? "Nur" für den Vergleich mit der weiten Leere des Alls, am Ende? Mich hat das eher rausgerissen, da in meinen Augen unnötig.
Ja, na ja, 'nur' für diesen Vergleich? Klar, letztendlich schon. Sollte natürlich in die richtige Stimmung versetzen, die richtige Atmosphäre schaffen. Ist eine wahnsinnig schwierige Stelle. Ich habe versucht die Ausmaße der Wüste schon übertrieben darzustellen, um dann diesen Übergang ins All zu dramatisieren. Tut nichts für den Plot, aber für die Atmo, dachte ich zumindest. Werde da wohl eine andere Lösung finden müssen.
Wer ist Jacov? Heißt Bennet so mit Vornamen?
Er hieß tatsächlich erst anders und auch nach dem 6. Durchlauf habe ich noch immer nicht alle Jacovs eliminiert. Habe so verbissen danach gesucht, weil mir klar war, dass man als Leser da erst mal stutzt.
Mit dem Ereignishorizont-Filter ließ sich Genaueres vielleicht schneller feststellen. Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar.
Ein Beispiel für den o.g. Tell, bzw. Infodump, den es mMn nicht braucht.
Wie schon erwähnt, das "Fachwissen" habe ich vllt zu dick aufgetragen, dachte, das wäre interessant.
Diesen Teil fand ich sehr stimmig beschrieben. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Bennet quasi in den Bann dieses unbekannten Objekts gezogen wurde, seine Umgebung des Observatoriums ausblendet und sich völlig in seiner neuen Entdeckung verliert.
Nur die "Vogelscheuche" hat mich rausgerissen, da dieses Bild so gar nicht zu meinem Kopfkino passen wollte.
Das ist es, was ich vermitteln wollte, und danke, dass Du es noch mal erwähnst, denn ich habe schon gelesen, dass manch einer damit Probleme hatte, bzw. diese Idee des 'In-den-Bann-Ziehens' nicht angekommen ist. Aber so weiß ich, dass es doch irgendwie geklappt hat. Und die Vogelscheuche habe ich schon in die Wüste gestellt.
Hier präsentierst Du einen toll geschriebenen Monolog mit interessanten Begriffen, verlierst aber vielleicht durch seine Länge auch den einen oder anderen Leser. Mich haben die Beschreibungen von Xerovthil ein wenig an Rutger Hauers Zeilen aus Blade Runner erinnert:
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen."
Da hast Du recht, der ein oder andere Leser fällt da aus der geschichte raus. Das sollte ein fantastischer Ritt durchs All werden, aber wenn ich mir die Kritiken durchlese, bin ich mehr und mehr überzeugt davon, dass dieser Teil kein Plus für die Geschichte bedeutet. Ich kenne Blade Runner natürlich, aber an dieses Zitat kann ich mich nicht erinnern. Wobei ich die Ähnlichkeit nicht abstreiten kann, vllt hat mich das oder Ähnliches unterbewusst inspiriert. Vllt würde eine so kurze Beschreibung auch schon den gewünschten Effekt erzielen. Ich erkenne im Konsens der Kritiken, dass dieser Part eher als störend empfunden wurde.
Einen versteckten/metaphorischen Sinn wollte ich der Geschichte nicht geben, hatte schon Angst, dass einige Dinge zweideutig aufgefasst werden können.

Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Vorschläge und Eindrücke helfen mir bei der Refklektion, na klar hilft das.

MfG

 
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Hallo @Putrid Palace ,

wow, das Intro hat mich wirklich geflasht. Sowas lese ich wirklich gern, bisschen gloom & doom SF, geheimnisvoll, und den Gedanken bin ich auch sehr gern gefolgt. Da sind frische Bilder bei, du hast da schon eine ganz eigene Art, das auszudrücken. Funktioniert für mich so ähnlich wie das Intro in Lems Der Unbesiegbare (definitv eines meiner Lieblingsbücher).

Ich hab nix Spezielles erwartet, eigentlich dachte ich nur, es würde so richtig crazy. Das passiert nicht, ich finde jetzt die Grundidee aber trotzdem sehr gut. Dass ich die Geschichte nicht ganz so verrückt fand wie erwartet, liegt an der Figur des Wanderers. Eben so eine - wenn auch doppeläugige - Odinfigur, und das ist eben etwas Bekanntes, auch in der SF, wenn ich mich nicht irre. (Hyperion-Trilogie? Der Stern hat ja auch bissl was vom Shrike - was ich aber sehr gut finde und sicher überhaupt nicht von dir gewollt war. Könemanns Das schwarze Holz spielt auch in einer Geschichte mit diesem Wanderer / Odin als Lehrmeister.)
Nach einer Weile hatte ich mich dran gewöhnt, und würde jetzt auch nicht raten, da was großartig zu ändern, weil das nur einen Dominoeffekt gäbe. Mit dem Twist ist die Wahl einer solchen Figur auch hinreichend erklärt, dann passt es.

Wenn du etwas kürzen wolltest, wäre es meinem Geschmack nach definitiv nicht das Intro (da hoffe ich ganz stark, dass das genau so ausführlich bleibt), sondern ein paar Stellen im Beginn des Dialoges, der wie die Rhetorik der Antike aufgebaut ist (einer stellt Fragen, damit der andere was Schlaues erklären kann - wirkt bissl unangenehm belehrend, auch, wenn es hier ja letztlich einen fiesen Sinn hat. Nur, das weiß man anfangs ja noch nicht.).

:) Ich komme mal pedantisch Erbsen zählen (weiter zeitnah, ich komm nicht ganz durch heute) ...

Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt[Komma] alles

unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen
Vielleicht besser zu tauchen / hinabzutauchen oder sowas?
Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
Sehr schön. Finde es auch klasse, dass der Erzähler genau danach quasi dasselbe sagt, das war wie ein Echo meiner Gedanken beim Lesen, cool gemacht.
Heute ziert es sein Foto über dem Eingang des Observatoriums. Er hat nie Angst vor dem Unbekannten gehabt.
Ich würde mal über die Suchfunktion alle hat / haben und sein / gewesen raussuchen lassen. Das macht die Sätze unnötig sperrig, hält beim Lesen auf und sollte imA eher im Präteritum stehen, denn die zweite Zeit ist ja Präsens.
-> Er hatte nie Angst vor dem Unbekannten.
Zack, das ist doch eine viel klarere, mitreissendere Aussage - vor allem, weil eine knappere, deutlichere Sprache eher nach einem Wissenschaftler klingt (Ökonomie der Sprache.)
Zu dieser Zeit ist er die einzige Person auf dem Gelände gewesen.
.. war er ...
Als Teamleiter ist es meine Pflicht gewesen
Als Teamleiter war es meine Pflicht --- Usw. das würde ich im gesamten Text ändern.
Die Vorfreude zog Bennett an seinen Schreibtisch.
Nrgh. Besser trieb, das klingt auch aktiver, nicht so zäh.
die den Hauptteil seines Arbeitsplatzes
Da fällt dir bestimmt was Eleganteres ein. Ggfs. ganz kicken, so genau müsste ich das nicht wissen.
Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte.
Da stimmt was mit den Zeiten / Formen nicht. Genau genommen müsste es mit zweimal 'würde', aber das klingt scheußlich. Eher: Mit etwas Glück erscheint darauf heute Nacht ein Bild, das Geschichte machen würde.
Er legte seine Hände an die Seiten der Tastatur
Bissl umständlich. Besser vllt. seitlich an die Tastatur, aber eigentlich müsste ich auch das nicht so genau haben, weil es auch keine sinnvolle Info ist, die Setting oder Charakterisierung diente.
In Gedanken ging er noch einmal den geplanten Ablauf durch.
noch einmal sagt bereits, dass er geplant war.
Zumindest glaubte er, dass er etwas gesehen hatte, etwas, das er nicht einzuordnen wusste.
An vielen Stellen finde ich diese echo-artigen Wiederholungen schön. Aber insgesamt grenzt das an Overkill. Mind. 50% davon könnten raus, dann kann der Rest wirken.
Heute jedoch hatte er ausreichend Zeit,
Vllt. war statt hatte er?
Mit Ausnahme seines Teamleiters würde ihn in den nächsten Wochen niemand stören.
Verstehe, was du sagen willst, aber stört ihn sein Teamleiter denn?
Das Gelände um das Observatorium stand leer,
Das geht nur bei Gebäuden etc. Das Gelände (...) war verlassen / lag verlassen da ...
eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel.
Das wäre z.B. einer der Streichkandidaten, weil schon oft so gelesen, phrasenhaft.
Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich
No shit, Sherlock. ;) Ansonsten ein schöner Satz, schönes Setting.
Nur einer von so vielen Sternen, unendlich viele Funken in einem schwarzen Ozean.
Da könntest du den Fall weiterziehen: ... von so vielen Sternen, unendlich vielen Funken in einem ...
Ein schwarzer Punkt [Gedankenstrich] Bennett suchte nach einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Ozean.
Also, obwohl da dreimal schwarz vorkommt, gefällt mir das eigentlich, auch vom Klang her. Hier rächt sich aber ein bisschen, dass du vorher so sehr viel mit diesen Echos arbeitest. Das schwächt die Wirkung - also besser wie gesagt an anderen Stellen ausdünnen.
Und: dramatischer wäre ein Gedankenstrich statt Komma.
Die Wahscheinlichkeit für einen Fund war schwindend gering, zumal er nicht wusste, wonach er suchte.
Geht das, schwindend gering? Wie wäre es, etwas anders ausgelegt als: schwindelerregend gering?
als sich auf dem Monitor ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor.
Da sind auch ganz schön viele Monitore, vllt. auch mal einen Suchlauf starten. in den meisten Fällen schnallt man das schon, dass es um Sachen geht, die er auf dem Monitor sieht.
Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war.
Da dachte ich Physik-Niete schon, dass Schwarze Löcher ja nicht dadurch gesehen werden, dass sie schwärzer als die Umgebung sind. Unten sagst du es ja selbst. Ob das tatsächlich inkonsistent / unlogisch ist, müsste aber jemand mit mehr Ahnung als ich checken.
Er entfernte sich gerade so weit vom Bildschirm,
Klingt sehr umständlich, sperrig. Vielleicht ohne Bildschirm (weil eh ein verkappter Monitor ;)): Er lehnte sich soweit zurück, dass ...
Es musste sich um ein Schwarzes Loch handeln
Irgendwie bin ich hier bem Lesen gestolpert, jetzt weiß ich nicht mehr, warum ... :shy:
Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar.
Das dachte ich weiter oben beim schwarzen Schwarzen Loch.
Man konnte ein Schwarzes Loch vielleicht nicht sehen, aber es hinterließ Spuren.
Genau.
Bennett hämmerte auf die Tastatur, ließ Filter um Filter über das Bild legen, ohne Erfolg. Kein Ereignishorizont. Also konnte es kein Schwarzes Loch sein.
Ich würde mich trauen, die Schlußfolgerung dem Leser zu überlassen.
Er überlegte, ob es sich um eine bisher unbekannte Form der
Frag nicht warum, aber ich finde bislang eleganter.
Auf diese Weise sah es aus wie ein schwarzer Stern.
Okay, das ist verwirrend, weil es ein Stern = Himmelskörper oder ein Stern = gezackte Form sein kann, ganz besonders im SF-Kontext hier. Ist zwar bisschen doppelt gemoppelt dann, aber vllt. sowas wie gezackter Stern? Obwohl ... da sind dann zwei Adjektive. Vielleicht fällt dir was ein, das jedenfalls ist ungünstig doppeldeutig.
Sie waren perfekt angeordnet, so als sei das Objekt genau auf Bennett ausgerichtet.
Konj. II: als wäre (sei wäre wiedergegebene Rede, Konj. I.)
Lange betrachtete er die Monitore,
*hüstel*
Er entwickelte die kühnsten Theorien, und während das Unmögliche darin an Raum gewann, verlor die Welt ihre Konsistenz.
Klasse. :herz: Es ist auch nicht irgendwie leere Phrase, die toll klingt, sondern eine wirklich schöne, präzise Beschreibung von etwas recht Abstraktem.
Um ihn herum schmolz das Observatorium, zerrann zu einem fernen Traum, bis er den Sand der Wüste unter seinen Füßen spürte. Warmer Wind streifte sein Gesicht, flüsterte ihm kosmische Visionen zu. Er musste nicht nach oben sehen, um zu wissen, was dort fordernd seine Fühler nach ihm ausstreckte, mit seiner Dunkelheit das Firmament entweihte.
Uff, weniger ist mehr, hier trittst du nach (fett). Und entweihen geht für mich gar nicht, erst recht nicht in der SF. Es passt hier zudem auch von der Wortbedeutung her überhaupt nicht. MAn kann das Fette raus.
Abgesehen von dem Angemerkten gefällt mir das aber außerordentlich gut, auch als Übergang, echt schön gemacht.
Es hatte den Anschein, als sei er sehr weit entfernt und gleichzeitig sehr nahe.
wäre (siehe oben)
nah (?)
Und dann, wie etwas, das sich schon lange undeutlich im Augenwinkel bewegt und sich immer drohender dem Unterbewusstsein aufdrängt,
da fehlt ein Wort, ggfs. beides in Vergangenheitsform.
als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum.
schwebte / schwebte (Konj. II. statt I.), aber auch hier würde ich das Echo kicken. Sowas kann ab irgendwann auch nerven: Zweiten Satz finde ich mit der fast-Doppelung schön, Satzteil davor besser streichen.
Doch nach einem Augenblick bemerkte er den harten Boden unter seinen Füßen und bald zeichneten sich Wände zu seinen Seiten ab und auch über seinem Kopf.
Bissl ungeschickt formuliert, auch mit den und - auch - und.
Streng genommen ist die Wand über seinem Kopf ja eine Decke. (Könnte sich ein Zimmer drehen, wäre dann eben eine Wand Decke und die Decke eine Wand). Das würde ich insgesamt viel knapper ausdrücken, ist ja auch kein unmöglich schwer nachvollziehbaes Bild / Konzept.
In seiner direkten Umgebung waren Steine und Felsen erkennbar, Konturen des Bodens und der Wände.
Warum passiv? (Ist in diesem Kontext rein grammatikalisch gesehen sogar ein Fehler).
Wäre auch knapper wirkungsvoller.
"Hallo!?"
Keine doppelten Satzzeichen.
Mehrere Stunden war er über den steinigen Boden geklettert, als er eine Rast einlegte.
Nrgh, das klingt komisch, obwohl die Zeitenfolge wohl okay ist. Besser: Er legte eine Rast ein, nachdem er bereits seit Stunden ... (oder so).
Er setzte sich und sah sich resignierend um.
Bisschen prosaisch, als hättest du keine Lust gehabt und brauchtest das als Übergang.
Es hatte kein Geräusch gemacht,
Veto! :D Hatte gemacht klingt echt schlimm. Geh doch ins Positive: Es hatte sich ganz / vollkommen still verhalten (auch nicht schön, aber so ähnlich).
Die Schwärze hing wie ein undurchdringlicher Vorhang um ihn herum, verbarg alles Jenseitige in einer anderen Welt.
Das Bild ist toll, auch der zweite Teil, aber Vorhang klingt sehr - weiß nicht - wie Duschvorhang. Klassisch wäre Schleier (der ist aber wohl nicht undurchdringlich), vllt. fällt dir was passend Dramatisches ein?
Strolch
Daran ist selbstverständlich nix falsch, und eigentlich finde ich auch gut, aus der Mode gekommene Wörter zu verwenden. Es ist allerdings das einzige altmodische Wort hier, bissl 19. Jh.
Falls das ein Tier war, so hatte er es nie zuvor gesehen.
Naja, dass er überhaupt nichts Bestimmtes gesehen hat, sagt er ja die ganze Zeit vorher. Wir wissen, dass er nix gesehen hat, und dann hat er weder ein Tier noch ein Monster noch ein Robot gesehen, nix ist eben nix. Ich hab keinen Vorschlag parat, ggfs. könnte der Satz sogar aus.
fiel vor Schreck auf den Boden.
Das klingt sehr naiv-kindisch.
offenbarte alte Züge unter der weiten Kapuze
1. Teekesselchen, du hast auch 'alt' dann gleich danach. Runzelige Gesichtszüge / faltendurchzogenes Gesicht o.ä.
2. Kapuzen sind nur relativ weit, weil die ja nicht im Bogen um das Gesicht abstehen können. Ich denke, mit Kapuze hat man schon das Bild, das du vermitteln willst.
Der Fremde neigte den Kopf und musterte ihn mit seinen müden Augen. "Nun, ich bin ein Wanderer. Vielleicht haben sich unsere Wege zuvor gekreuzt."
"Ein Wanderer?"
"Ja, ein Wanderer."
Dreimal ist einmal zu viel imA. Ich würde die Antwort nicht als Wiederholung setzen. Er könnte sowas sagen wie Ganz richtig / So ist es o.ä. oder einfach nicken oder nix sagen / tun, sondern die Frage im Raum stehen lassen.
Bennett deutete mit seinen Händen auf seine Umgebung. "Wo bin ich hier?"
Das hoffe ich mal. ;)

So, das war vielleicht viel Genöle, aber gemeint als Feinschliff einer wirklich sehr schönen Geschichte, absolut nicht als ständiger :thdown: gemeint.

Hab ich sehr gern gelesen, tolles SF-Flair auch - nämlich von der Sprache / dem Tonfall her, nicht so sehr auf Leseranbiederung gebürstet, sondern souverän erzählt.

P.S. Icing on the cake wäre für mich, wenn du die Klammer schließen würdest, und der Erzähler aus dem Intro oder zumindest das äußere Setting von da noch mal zur Sprache käme.

Ich komm noch mal vorbei, jetzt winkt erstmal das Bett (Job mit Frühaufstehen).
Ganz liebe Grüße, herzlichst,
Katla

 
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Hallo @Klamm ,

danke fürs Lesen und dass Du Dir die Zeit genommen hast.

Ich habe aber trotzdem Probleme damit, weil ich den Eindruck hatte, dass der Mann einfach sehr viel unverständlichen Kram erzählt. Tatsächlich wäre es für mich horrormäßiger, wenn du den aus der Story kickst.
Nein, Du bist nicht der einzige. Hierin sehe ich den Konsens der Kritiken, für alle war zumindest der lange Monolog ein Minus. Im Nachhinein erkenne ich auch immer weniger, warum ich das in die Story genommen habe. Mein Intention war es, den Leser auf eine astronomische Reise mitzunehmen. Aber das fällt natürlich aus dem Rahmen der eigentlichen Geschichte und gibt ihr keinen Mehrwert. Und außerdem hat es wohl ohnehin seine Wirkiung verfehlt. Diesen Teil werte ich nur noch in Ansätzen beibehalten und dafür mehr auf "das Physische", die Höhle eingehen. Den Wanderer ganz zu kicken halte ich für unrealistisch, weil damit eben eine ganz andere Geschichte daraus würde.

Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternenwarte mitten in der Atacama-Wüste ums Leben kommt?
Der Satz geht nicht ganz in die richtige Richtung, finde ich. Isoliert in der Atacama-Wüste umzukommen ist ja wahrscheinlicher, als von Leuten umgeben in Stadt xy. Zumindest nehme ich das so wahr. Wenn du hier hinzufügst, dass er gewaltsam ums Leben kam, macht es für mich wieder Sinn.
Ich verstehe, was du meinst, und gehe voll mit. Wird wohl eine Mühe kosten, bis ich den Satz entsprechend umformuliert habe.
.
Was wirklich vorgefallen ist, wissen wohl nur die Sterne.
Ist ein cooler Satz, weil die Stene dann nicht nur beobachtet werden, sondern selbst zurück beobachten. Aber können die Sterne etwas über die Tat wissen, wenn er im Gebäude an seinem Schreibtisch gestorben ist? Vielleicht bin ich hier aber auch zu kleinlich.
Das ist eben so ein Wortspielerchen, habe nicht gedacht, dass es jemand so genau nimmt :D
Jacov befahl dem System
Anderer Name?
Nur ein mediokrer Fauxpas. Hatte den Namen geändert und sind natürlich doch noch welche übrig geblieben.
Auf diese Weise sah es aus wie ein schwarzer Stern.
Ist ein Stern nicht einfach rund? Meinst du hier diesen symbolischen Stern mit den 5 Zacken? Falls ja, würde ich ein anderes Bild nehmen, weil Stern im Rest des Texts sehr anders verwendet wird. Für mich geht das Bild in der Form nicht richtig auf.
ich wurde schon darauf aufmerksam gemacht und war hier wohl ein bisschen Faul. Natürlich ist das irreführend; eine alternative Formulierung zu finden jedoch sehr schwer. werde mir wohl die Zeit nehmen müssen.
Bennett war zu einer Vogelscheuche erstarrt, unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen.
Das Vogelscheuchen-Bild fällt irgendwie raus aus dem Rest des Texts. Vielleicht könntest du hier Dinge aus der Wüste benutzen? Also erstarrt wie einer der Felsen, wie eine dieser Mumien, irgendwie sowas. Nur ein Vorschlag.
Habe die Vogelscheuche schon in die Wüste geschickt. Danke für die Vorschläge, ich habe mich aber dafür entschlossen, die Erstarrung ganz zu streichen, denn "Er konnte sich nicht von dem Anblick losreißen" impliziert das ja schon.
Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum
Könnte man zu einem Satz verbinden, womit man die Wiederholung von schwebe vermeiden würde.
Wurde auch schon auf die vielen Dopplungen aufmerksam gemacht und diese schon entfernt. Danke dafür.
Dasselbe Gestein, dieselbe zähe Finsternis. Er war noch immer in derselben Höhle, sie musste gigantisch sein. Zögerlich legte er seine flache Hand auf den Boden und fühlte das glatte, kalte Gestein. Er musste sich eingestehen, dass es sich um jede beliebige Gesteinsart handeln könnte.
Wiederholungen
Danke für diesen Aufmerksamen Eindruck, das ist mir selbst nicht aufgefallen. War auch sehr schwierig, diese Beschreibungen vorzunehmen, ohne ständig auf "Gestein" zurückzugreifen. Denn ich glaube, sehr viele Synonyme gibt die deutsche Sprache nicht her.
Dieses Mal glaubte Bennett nicht an ein Irrtum
einen Irrtum?
ist gekauft.
Bei seiner Erklärung verlierst du mich. Das habe ich nur überflogen, weil mir das alles so überhaupt nichts sagt. Vielleicht ist jemand, der mehr Ahnung von Astronomie hat als ich, davon begeistert. Für mich hätte da auch stehen können: "ich bin alles und nichts", "ich bin der brennende Dornbusch" oder sowas.
Wie gesagt, das erging eigentlich allen so, jedenfalls allen, die sich gemeldet haben. Und im Sinne Deiner Vorschläge wird diese ausführliche Erklärung auch beinahe ganz gekürzt werden,

Danke für Deine Eindrucke und Verbesserungsvorschläge, Du hast den Finger auf blutige Stellen gerichtet und das hilft natürlich. Habe da eine ganze Menge zu tun, aber ich wollte es ja nicht anders :D

MfG

Hallo @Michael Weikerstorfer ,

danke für Deine Eindrücke und Vorschläge, ich gehe da einzeln drauf ein. Wenn ich etwas auslasse, dann weil mir da entweder nichts zu einfällt oder weil eine Antwort vllt gar nicht nötig ist. Aber natürlich habe ich mir alles angeschaut.

Das hat mich irgendwie an die Suche nach dem Phantomplaneten Vulkan erinnert, der sich angeblich innerhalb der Merkurbahn befindet aber nie entdeckt wurde. Daraus könnte man bestimmt auch eine ähnliche Geschichte machen, aber ich schweife ab.
Habe ich noch nicht von gehört, aber das bringt mich ganz spontan auch auf Ideen :D Finde des Kosmos wahnsinnig faszienierend, durch unsere Unkenntnisse darüber bietet er sich eben wunderbar für Horror und Mystery an.
Du beschreibst besonders am Anfang viele Details über die Astronomie, wobei die Frage auftaucht: Wie viel Science darf in der Fiction sein?
Dich scheint es nicht gestört zu haben, manch anderem war es zu viel Nomenklatur. Vllt werde ich da auch noch ein wenig dünner auftragen.
Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt[,] alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen.
Komma
In meinen Augen ein fakultatives Komma, aber hat jemand anderes auch schon angesprochen, daher werde ich es wohl setzen. Liest sich dadurch wohl besser.
Am östlichen Horizont ragten die Gipfel der Anden in den Himmel, eine unüberwindbare Festung in unerreichbarer Ferne.
Vorschlag: ein unüberwindbares Massiv in der Ferne.
So entfällt die un-Dopplung, eine Festung ist für mich etwas Menschengemachtes.
Auch auf diese Formulierung wurde ich schon aufmerksam gemacht, mal sehen, ob ich eine Alternative finde.
Auf einem Felsen saß ein Mann, gehüllt in einen langen grauen Mantel.
Wie kann er ihn sehen? Gerade eben war es noch stockdunkel. Wenn sich das geändert hat, sollte es auch erwähnt werden.
Ok, verstehe.
Ich habe auf einem sonnenlosen Mond am Rande einer namenlosen Galaxie gesessen, die wiederum am äußersten Rande dieses Universums liegt, noch viel weiter draußen als die endlosen violetten Felder.
Ein Mond umkreist normalerweise einen Planeten (oder Asteroiden), also müsste es entweder planetenloser Mond oder sonnenloser Planet heißen.
Dann werden violetten Felder erwähnt, darunter kann ich mir leider nicht viel vorstellen. Sind die erfunden, oder meinst du Sternenfelder? Stattdessen würde ich violetten Nebel schreiben.
Hätte nicht gedacht, dass es jemand so genau nimmt. Wenn der Planet sonnenlos ist, warum sollten dann nicht auch seine Monde sonnenlos sein? Und ja, das meiste von dem Zeug ist natürlich Fantasie, aber wie gesagt, das wird eh alles gestrichen.
Die Begegnung des Schwarzen Lochs und des Blauen Riesen wurden übrigens tatsächlich im Sommer letzten Jahres beobachtet. ("beobachtet" heißt hier natürlich, dass man aufgrund von Strahlungen Rückschlüsse darauf gezogen hat, dass so etwas (o.Ä.) passiert sein muss)
Wenn Xerovthil wie Uol und Gemenrahe verschwunden ist, warum sind sie dann nicht am selben Ort? Oder sind sie der erwähnte Schatten?
Horror braucht immer ein wenig Freiraum für die Fantasie des Lesers ...
"Ich habe ihn beobachtet. Durch ein Teleskop!"
"Ganz recht. Offenbar hat das in deinem Fall gereicht."
Natürlich muss eine Geschichte nicht alle Geheimnisse offenbaren. Aber es ist für mich nicht logisch, wie Bennet durch das Teleskop Kontakt zum Schwarzen Stern aufnimmt. Im Text steht zwar, dass eine logische Erklärung nicht vernünftig ist, aber ... ich weiß nicht, für mich als Leser klingt das eher nach einer Ausrede.
Wenn es nach einer Ausrede klingt, ist es nicht gut konstruiert. Da Du bisher der einzige warst, der sich daran störte, mal sehen, ob ich da verbessern muss. Aber ich behalte es auf jeden Fall im Hinterkopf.
Eine lange Zeit schon laufen wir davon, und ich rate davon ab[,] die Flucht zu beenden.
Komma
Auch dieses Komma halte ich für fakultativ. Eine Infinitivgruppe muss nicht mit einem Komma abgetrennt werden, wenn sie nicht von einem Substantiv im Hauptsatz abhängt, hier: "ich rate davon ab" Wenn ich falsch liege, Asche auf mein Haupt.
Wer hört mir zu[,] so aufmerksam und wissbegierig, wie du es tust?
Vorschlag: Wer hört mir so aufmerksam und wissbegierig zu,
So wäre es moderner formuliert, das ist aber Geschmackssache.
Wenn der Satz so bleiben soll, muss ein Komma dazu.
Bist Du hier sicher mit dem Komma? Ich möchte es nicht in Frage stellen, habe aber selbst lange überlegt, und mich interessiert die Grammatik dahinter. Wäre cool, wenn Du mir das erklären könntest. Ich halte das für ein "Schulkomma". In der Schule lernt man, dort ein Komma zu setzen, wo man beim Sprechen eine Pause macht. Das ist leider schlicht falsch und dient nur der Abkürzung der recht umfangreichen Kommaregeln im Deutschen.
Aber danke für den Vorschlag, vermutlich werde ich das auch noch einmal überarbeiten.


MfG

Hallo @Detlev ,

danke fürs Lesen und für Deinen Eindruck. Eine Achterbahnfahrt, ja das könnte es tatsächlich sein. Ich habe mir hier einige Sachen schon zu Herzen genommen und glaube, dass ich die Geschichte etwas weniger zu einer Achterbahnfahrt machen kann.

Erst hat mich die Idee gelockt, dann kamen doch umständlich beschriebene Nebensächlichkeiten, Insider-Wissen hinzu und manchmal stockte auch der Lesefluss weil etwas umständlich ausgedrückt
Auch auf die zu ausufernde Nomenklatur wurde ich schon hingewiesen, das werde ich sicher etwas einschränken. Es ist jetzt für mich schwierig zu erkennen, welche stellen zu umständlich ausgedrückt waren, da hätten mir Zitate sehr geholfen. Aber ich verstehe, was Du meinst, und werde in der Überarbeitung drauf achten.
Auch der schwarze Schatten, der manchmal behelfsmäßig wie ein Tier anmutet, konnte für mich nicht wirklich von "innen" kommen.
Verstehe nicht ganz, was Du damit meinst. Auf jeden Fall soll der Stern nicht in Bennetts Kopf entstanden sein, falls es das ist, was Du meinst. Ansonsten, pardon, stehe etwas auf dem Schlauch.


MfG

 

@Putrid Palace

Ich muss zugeben, dass ich mir bei den Kommaregeln auch nicht immer zu 100% sicher bin. Deshalb verwende ich gerne dieses Tool:
www.duden.de/rechtschreibpruefung-online
Da kann man Sätze einfach hineinkopieren und erhält automatisch einen Vorschlag, falls die Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung fehlerhaft ist. Zusätzlich stehen auch Erklärungen und Beispiele dabei. Den Tipp habe ich in diesem Forum entdeckt, er hat mir seitdem enorm geholfen. Ich kann aber nicht garantieren, dass die Vorschläge immer richtig sind, man kann sich durchaus dagegen entscheiden.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo lieber @Michael Weikerstorfer &

tach, liebe [USER=32898]@Putrid Palace,

warum sich das Denken von einer Maschine abnehmen lassen, wenn die Kommaregeln sich unter https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma finden. Ich hab sie mir seinerzeit aus dem gebundenen Duden während der Jahrtausendwende reingezogen (da lief die Rechtschreibreform noch für jeden sichtbar), inzwischen dümpelt sie vor sich hin - glaube aber keiner, sie wäre vorbei. Die vorletzte Änderung war - zu meiner Belustigung - die Krönung des deutschen Sondermerkmals unter allen Sprachfamilien die Einführung des ß als Großbuchstabe. Jetzt grübelt ihr zwei darüber, welches Wort im Deutschen mit ß beginnt.

Bis dato kein regelkonformes - aber ich hab einen Verdacht , denn in Düsseldorf (exakt Dehrendorf) gibt es namens des Plurals von "Schloss" nach der alten Schreibweise "Schloß" (das heute wie der Fuß im Gegensatz zum Fluss gedehnt ausgesprochen werden muss). Über dem Hauptgebäude prangte in Großbuchstaben der Firmenname "SCHLÖSSER" - um den Verdacht zu erhärten, müsste ich mit dem Bummelzug am Bahnhof Dehrendorf vorbeifahren, aber ich kann mir Schlößer in Großbuchstaben durchaus vorstellen. Aber Alt ist an sich nicht mein Fall und wenn, dann ist der Weg zur nächsten Tränke mit diesem Angebot gar nicht so weit. Also warum nach Dehrendorf fahren? ...

So trifft der Schriftsprachwandel auch die kleine Welt der Firmen und Namen & ich warte auf den Tag, wo eine Maschine mir sagt, was & wie ich zu schreiben hätte!

Friedel

 

Moin @Putrid Palace,

ich noch mal, ganz kurz:

Er hieß tatsächlich erst anders und auch nach dem 6. Durchlauf habe ich noch immer nicht alle Jacovs eliminiert. Habe so verbissen danach gesucht, weil mir klar war, dass man als Leser da erst mal stutzt.
Da empfehle ich je nach Schreibprogramm die "Suchen und Ersetzen"-Funktion, die hat mir in der Vergangenheit schon so manche Namensänderung erleichtert.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo @Katla ,

es freut mich riesig, dass es Dir gefallen hat, danke für den ausführlichen Kommentar und die Feinarbeit. Ich werde da auf jede Sache einzeln eingehen, kann aber schon vorweg sagen, dass ich fast alles so übernommen habe. Aus dem Konsens der Kritiken geht hervor, dass ich mich um den Wanderer kümmern muss. Gerade der Monolog hat viele Leser gestört, und der wurde auch schon zum größten Teil eingestampft, etwas mehr Dialog daraus geformt, um diese Begegnung und diese Welt insgesamt etwas physischer zu machen. Ich wollte eine Figur schaffen, die an sich so wenig wie möglich mit dem "Lehrmeister" gemein hat, es sollte sich ein bisschen um den Antagonisten handeln, der jedoch nicht aus Boshaftigkeit (sondern Einsamkeit ?) heraus handelt. Natürlich bleibt dabei immer zumindest ein Touch dieses Lehrmeisters, ist auch für das Storytelling leider essentiell und damit nicht komplett killbar. (Wie soll man über ein kosmisches Mysterium berichten, ohne ein übernatürliches Wesen zu etablieren? Das alles über den Erzähler zu führen, schien mir kein gutes Storytelling zu werden, daher habe ich nicht weiter in diese Richtung gedacht) Ich werde zumindest versuchen, etwas weg vom Lehrmeister und weiter hin zum organischen Teil der Handlung zu kommen. Aber nun zum Eingemachten:

Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt[Komma] alles
Ich habe es jetzt gesetzt, aber ist das wirklich ein Pflichtkomma?
unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen
Vielleicht besser zu tauchen / hinabzutauchen oder sowas?
Habe tauchen genommen, finde ich passender, danke für den Vorschlag.
Heute ziert es sein Foto über dem Eingang des Observatoriums. Er hat nie Angst vor dem Unbekannten gehabt.
Ich würde mal über die Suchfunktion alle hat / haben und sein / gewesen raussuchen lassen. Das macht die Sätze unnötig sperrig, hält beim Lesen auf und sollte imA eher im Präteritum stehen, denn die zweite Zeit ist ja Präsens.
-> Er hatte nie Angst vor dem Unbekannten.
Zack, das ist doch eine viel klarere, mitreissendere Aussage - vor allem, weil eine knappere, deutlichere Sprache eher nach einem Wissenschaftler klingt (Ökonomie der Sprache.)
Ich habe so lange rumlaviert mit diesen Zeitformen, weil Perfekt mir richtig erschien, aber so wahnsinnig blöd klang. So, habe jetzt das feine Präteritum gewählt.
Zu dieser Zeit ist er die einzige Person auf dem Gelände gewesen.
.. war er ...
wie gesagt ... ist im ganzen ersten Absatz so geschehen ... ich meine geschah
Die Vorfreude zog Bennett an seinen Schreibtisch.
Nrgh. Besser trieb, das klingt auch aktiver, nicht so zäh.
Habe deinen Vorschlag genommen.
die den Hauptteil seines Arbeitsplatzes
Da fällt dir bestimmt was Eleganteres ein. Ggfs. ganz kicken, so genau müsste ich das nicht wissen.
Habe es nach einiger Überlegung gekickt, da es eins chwieriger Satz wird und der die Mühe nicht wert ist. Denn wie du schon sagst, es ist eigentlich überflüssige Info.
Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte.
Da stimmt was mit den Zeiten / Formen nicht. Genau genommen müsste es mit zweimal 'würde', aber das klingt scheußlich. Eher: Mit etwas Glück erscheint darauf heute Nacht ein Bild, das Geschichte machen würde.
Einer der Kandidaten, die mir bereis einiges an Mühe abverlangten. Aus Mangel an Alternativen habe ich Deinen Vorschlag genau so genommen. Halte mich nicht für unkreativ, aber der Satz macht Probleme. Vllt fällt mir noch eine bessere Umschreibung ein.
Er legte seine Hände an die Seiten der Tastatur
Bissl umständlich. Besser vllt. seitlich an die Tastatur, aber eigentlich müsste ich auch das nicht so genau haben, weil es auch keine sinnvolle Info ist, die Setting oder Charakterisierung diente.
Habe einfach "an die Tastatur" genommen. Vllt nicht super schön, aber auch nicht super wichtig die Stelle, dachte ich.
In Gedanken ging er noch einmal den geplanten Ablauf durch.
noch einmal sagt bereits, dass er geplant war.
Finde ich gut, danke für den Hinweis. Das sind so diese Feinheiten, die einen Text richtig rund machen und das finde ich wunderbar.
Zumindest glaubte er, dass er etwas gesehen hatte, etwas, das er nicht einzuordnen wusste.
An vielen Stellen finde ich diese echo-artigen Wiederholungen schön. Aber insgesamt grenzt das an Overkill. Mind. 50% davon könnten raus, dann kann der Rest wirken.
Habe diese Dopplung eliminiert
Heute jedoch hatte er ausreichend Zeit,
Vllt. war statt hatte er?
Ist gekauft.
Mit Ausnahme seines Teamleiters würde ihn in den nächsten Wochen niemand stören.
Verstehe, was du sagen willst, aber stört ihn sein Teamleiter denn?
Verstehe, was du sagen willst, aber eine schönere Umschreibung habe ich noch nicht gefunden. Definitiv ein Satz, mit dem ich Spaß haben werde, mal sehen, was ich draus mache.
Das Gelände um das Observatorium stand leer,
Das geht nur bei Gebäuden etc. Das Gelände (...) war verlassen / lag verlassen da ...
Das leuchtet mir ein. Habs so genommen.
eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel.
Das wäre z.B. einer der Streichkandidaten, weil schon oft so gelesen, phrasenhaft.
War mir gleich klar, dass das phrasenhaft wirkt. Trotzdessen würde ich es gerne lassen, da es simpel und deutlich ausdrückt, was ich sagen will. Der Leser fliegt halt drüber und hat das richtige Bild im Kopf. Jedenfalls hoffe ich das. Und auch, dass er sich nicht an der Phrase stören wird.
.
Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich
No shit, Sherlock. ;) Ansonsten ein schöner Satz, schönes Setting.
Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich das präzisieren muss, aber ok. Ich hadere da noch mit mir, muss ich zugeben, aber danke für den Hinweis schonmal.
Nur einer von so vielen Sternen, unendlich viele Funken in einem schwarzen Ozean.
Da könntest du den Fall weiterziehen: ... von so vielen Sternen, unendlich vielen Funken in einem ...
Das verstehe ich nicht. Meinst Du, ich soll die Sätze verbinden?
Ein schwarzer Punkt [Gedankenstrich] Bennett suchte nach einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Ozean.
Also, obwohl da dreimal schwarz vorkommt, gefällt mir das eigentlich, auch vom Klang her. Hier rächt sich aber ein bisschen, dass du vorher so sehr viel mit diesen Echos arbeitest. Das schwächt die Wirkung - also besser wie gesagt an anderen Stellen ausdünnen.
Und: dramatischer wäre ein Gedankenstrich statt Komma.
Habe den Gedankenstrich gesetzt.
Die Wahscheinlichkeit für einen Fund war schwindend gering, zumal er nicht wusste, wonach er suchte.
Geht das, schwindend gering? Wie wäre es, etwas anders ausgelegt als: schwindelerregend gering?
Also ich kenne es nur so. Schwindelerregend impliziert für mich eine Höhe, und 'schwindelerregend gering' klingt wie ein Paradoxon :D
als sich auf dem Monitor ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor.
Da sind auch ganz schön viele Monitore, vllt. auch mal einen Suchlauf starten. in den meisten Fällen schnallt man das schon, dass es um Sachen geht, die er auf dem Monitor sieht.
Diese vielen Monitore machen mir noch das Leben schwer ... :hmm:
Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war.
Da dachte ich Physik-Niete schon, dass Schwarze Löcher ja nicht dadurch gesehen werden, dass sie schwärzer als die Umgebung sind. Unten sagst du es ja selbst. Ob das tatsächlich inkonsistent / unlogisch ist, müsste aber jemand mit mehr Ahnung als ich checken.
Natürlich ist das nicht logisch, denn unsere Augen können nicht etwas noch dunkleres wahrnehmen als den absolut lichtlosen Zustand. Schwarze Löcher selbst sind, im wahrsten Sinne des Wortes, unsichtbar, denn sie ziehen alles Licht an und lassen es nicht wieder los, reflektieren es also nicht. Wir würden sie also auch nicht als etwas 'sehr' Schwarzes wahrnehmen, sie sind einfach nicht da für unsere Augen. Das, was sie mit ihrer Umgebung machen, kann man jedoch mit bestimmten Methoden beobachten. Ich hoffe, da habe ich jetzt nicht von Schinkensalat gequasselt.
Er entfernte sich gerade so weit vom Bildschirm,
Klingt sehr umständlich, sperrig. Vielleicht ohne Bildschirm (weil eh ein verkappter Monitor ;)): Er lehnte sich soweit zurück, dass ...
Habe ich genau so genommen.
Es musste sich um ein Schwarzes Loch handeln
Irgendwie bin ich hier bem Lesen gestolpert, jetzt weiß ich nicht mehr, warum ... :shy:
vllt störte Dich das 'handeln', habe jetzt jedenfalls 'musste ... sein' daraus gemacht.
Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar.
Das dachte ich weiter oben beim schwarzen Schwarzen Loch.
Was nicht, was Du hier meinst und auch nicht im Folgenden :confused:
Man konnte ein Schwarzes Loch vielleicht nicht sehen, aber es hinterließ Spuren.
Genau.
?:D
Bennett hämmerte auf die Tastatur, ließ Filter um Filter über das Bild legen, ohne Erfolg. Kein Ereignishorizont. Also konnte es kein Schwarzes Loch sein.
Ich würde mich trauen, die Schlußfolgerung dem Leser zu überlassen.
Ja, das ist super, wäre allein nicht drauf gekommen, aber wirkt viel flüssiger so.
Er überlegte, ob es sich um eine bisher unbekannte Form der
Frag nicht warum, aber ich finde bislang eleganter.
gekauft.
Auf diese Weise sah es aus wie ein schwarzer Stern.
Okay, das ist verwirrend, weil es ein Stern = Himmelskörper oder ein Stern = gezackte Form sein kann, ganz besonders im SF-Kontext hier. Ist zwar bisschen doppelt gemoppelt dann, aber vllt. sowas wie gezackter Stern? Obwohl ... da sind dann zwei Adjektive. Vielleicht fällt dir was ein, das jedenfalls ist ungünstig doppeldeutig.
Das ist wahnsinnig schwierig. Ich verstehe den Sachverhalt und wünschte, es gebe eine einfache Umformulierung. Wird wohl einer der knackigeren Kandidaten sein.
Sie waren perfekt angeordnet, so als sei das Objekt genau auf Bennett ausgerichtet.
Konj. II: als wäre (sei wäre wiedergegebene Rede, Konj. I.)
Ahjo, eig. klar.
Um ihn herum schmolz das Observatorium, zerrann zu einem fernen Traum, bis er den Sand der Wüste unter seinen Füßen spürte. Warmer Wind streifte sein Gesicht, flüsterte ihm kosmische Visionen zu. Er musste nicht nach oben sehen, um zu wissen, was dort fordernd seine Fühler nach ihm ausstreckte, mit seiner Dunkelheit das Firmament entweihte.
Uff, weniger ist mehr, hier trittst du nach (fett). Und entweihen geht für mich gar nicht, erst recht nicht in der SF. Es passt hier zudem auch von der Wortbedeutung her überhaupt nicht. MAn kann das Fette raus.
Abgesehen von dem Angemerkten gefällt mir das aber außerordentlich gut, auch als Übergang, echt schön gemacht.
Ja, gut, da habe ich wohl ein wenig zu viel gespielt. Sehe ein, dass die Ergänzung zu viel des Guten ist.
Es hatte den Anschein, als sei er sehr weit entfernt und gleichzeitig sehr nahe.
wäre (siehe oben)
nah (?)
jo und jo
Und dann, wie etwas, das sich schon lange undeutlich im Augenwinkel bewegt und sich immer drohender dem Unterbewusstsein aufdrängt,
da fehlt ein Wort, ggfs. beides in Vergangenheitsform.
Was fehlt? Ich habe das Präsens gewählt, da eine allgemeine Handlung beschrieben wird, nicht eine aktuelle.
als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum.
schwebte / schwebte (Konj. II. statt I.), aber auch hier würde ich das Echo kicken. Sowas kann ab irgendwann auch nerven: Zweiten Satz finde ich mit der fast-Doppelung schön, Satzteil davor besser streichen.
Habe die Dopplung auch gekickt, der Konj. II war mir entfallen.
Doch nach einem Augenblick bemerkte er den harten Boden unter seinen Füßen und bald zeichneten sich Wände zu seinen Seiten ab und auch über seinem Kopf.
Bissl ungeschickt formuliert, auch mit den und - auch - und.
Streng genommen ist die Wand über seinem Kopf ja eine Decke. (Könnte sich ein Zimmer drehen, wäre dann eben eine Wand Decke und die Decke eine Wand). Das würde ich insgesamt viel knapper ausdrücken, ist ja auch kein unmöglich schwer nachvollziehbaes Bild / Konzept.
Diese Beschreibung der Höhle muss ich insgesamt noch mal komplett überarbeiten, gefällt mir auch alles gar nicht mehr. Habe das schon alles auseindergerissen, zerfetzt sozusagen.
"Hallo!?"
Keine doppelten Satzzeichen.
Okey dokey
Mehrere Stunden war er über den steinigen Boden geklettert, als er eine Rast einlegte.
Nrgh, das klingt komisch, obwohl die Zeitenfolge wohl okay ist. Besser: Er legte eine Rast ein, nachdem er bereits seit Stunden ... (oder so).
Auch das habe ich einfach komplett anders gelöst.
Er setzte sich und sah sich resignierend um.
Bisschen prosaisch, als hättest du keine Lust gehabt und brauchtest das als Übergang.
Wie gesagt, wird komplett überarbeitet.
Es hatte kein Geräusch gemacht,
Veto! :D Hatte gemacht klingt echt schlimm. Geh doch ins Positive: Es hatte sich ganz / vollkommen still verhalten (auch nicht schön, aber so ähnlich).
Habe einfach gestrichen
Die Schwärze hing wie ein undurchdringlicher Vorhang um ihn herum, verbarg alles Jenseitige in einer anderen Welt.
Das Bild ist toll, auch der zweite Teil, aber Vorhang klingt sehr - weiß nicht - wie Duschvorhang. Klassisch wäre Schleier (der ist aber wohl nicht undurchdringlich), vllt. fällt dir was passend Dramatisches ein?
Verstehe, was Du meinst. Eine Alternative zu finden wird jedoch schwer und 'Schleier' ist schon verbraucht.
Strolch
Daran ist selbstverständlich nix falsch, und eigentlich finde ich auch gut, aus der Mode gekommene Wörter zu verwenden. Es ist allerdings das einzige altmodische Wort hier, bissl 19. Jh.
Habe den Typen gekickt.
Falls das ein Tier war, so hatte er es nie zuvor gesehen.
Naja, dass er überhaupt nichts Bestimmtes gesehen hat, sagt er ja die ganze Zeit vorher. Wir wissen, dass er nix gesehen hat, und dann hat er weder ein Tier noch ein Monster noch ein Robot gesehen, nix ist eben nix. Ich hab keinen Vorschlag parat, ggfs. könnte der Satz sogar aus.
Werde auch diesem Wesen eine Gestalt geben, wenn auch nur vage.
fiel vor Schreck auf den Boden.
Das klingt sehr naiv-kindisch.
sehe ich ein. War sehr schwierig für mich, da den richtigen Übergang zu finden. Muss, wie gesagt, diese physischen beschreibungen noch mal komplett überarbeiten.
offenbarte alte Züge unter der weiten Kapuze
1. Teekesselchen, du hast auch 'alt' dann gleich danach. Runzelige Gesichtszüge / faltendurchzogenes Gesicht o.ä.
2. Kapuzen sind nur relativ weit, weil die ja nicht im Bogen um das Gesicht abstehen können. Ich denke, mit Kapuze hat man schon das Bild, das du vermitteln willst.
Nehme ich so.
Der Fremde neigte den Kopf und musterte ihn mit seinen müden Augen. "Nun, ich bin ein Wanderer. Vielleicht haben sich unsere Wege zuvor gekreuzt."
"Ein Wanderer?"
"Ja, ein Wanderer."
Dreimal ist einmal zu viel imA. Ich würde die Antwort nicht als Wiederholung setzen. Er könnte sowas sagen wie Ganz richtig / So ist es o.ä. oder einfach nicken oder nix sagen / tun, sondern die Frage im Raum stehen lassen.
Ja, habs einfach weggelassen, das klingt viel besser so.
Bennett deutete mit seinen Händen auf seine Umgebung. "Wo bin ich hier?"
Das hoffe ich mal. ;)
Auch so ein überflüssiger Kandidat, den man selbst gern übersieht.
So, das war vielleicht viel Genöle, aber gemeint als Feinschliff einer wirklich sehr schönen Geschichte, absolut nicht als ständiger :thdown: gemeint.
Das war ganz und gar kein Genöle, das war eine riesen Hilfe. Habe wie gesagt das meiste davon direkt übernommen und um die Stellen, auf die Du mich aufmerksam gemacht hast, werde ich mich noch kümmern. Aber das war tolle Arbeit, man merkt gleich, wie das alles runder wird. Danke für deine Zeit.
P.S. Icing on the cake wäre für mich, wenn du die Klammer schließen würdest, und der Erzähler aus dem Intro oder zumindest das äußere Setting von da noch mal zur Sprache käme.
Ich glaube, ich verstehe, as Du meinst, wobei ich nicht meckern würde, wenn Du das noch präzisierst :bounce: Aber ob ich das so in die Geschichte einspinnen kann, puh ... vllt fehlt mir da am Ende dann einfach die zündende Idee.

MfG

 
Zuletzt bearbeitet:

Er überlegte, ob es sich um eine bisher unbekannte Form der Singularitäten handeln könnte, als er diese Stränge wahrnahm, die in regelmäßigen Abständen von dem Objekt ausgingen.

Nicht erschrecken,

liebe Putrid,

ich bin’s nur, einer,
der sich an sich Horror, SF, aber auch Fantasy i. d. R. verweigert und allein - um ein Beispiel zu nennen - bei ETA Hoffmann (und Kollegen) mit frühkindlichen Erfahrungen in ungefederten Kutschen über holprigen und von Pfuitzen geprägten Wegen unbewusst dauerhafte psychische Schäden davongetragen haben müssen (was nicht bedeutet, dass sich bei mir keine finden ließe – die Papp- und/oder Plastikbomber etwa von Lloyd 400 und hernach 600 Anfang der 50er Jahre Ende des vergangenen ruhmreichen Jahrhunderts waren enger als jede ordentliche Kutsche mit ein bis vier PS.

Aber was mir zuerst auffällt, ist neben dem exzessiv verwendeten „es“ die Verwendung der „Singularitäten“, die derzeit nach der „spätkapitalistischen“ (vertreten durch Kontrahenten der Frankfurter und Wiener Schule) nun in den Gesellschaftswissenschaften als „Gesellschaft der Singularitäten“ Urständ feiert - womit nun keineswegs eine Form von Individualismus gemeint ist, sondern die Tendenz für einen noch so kurzen Zeitraum „bekannt“ oder gar „berühmt“ zu werden, wie die armen Seelen im Netz, die aus der Zahl ihrer vermeintlichen „Follower“ für „bare“ Münze nehmen und doch wissen sollten, dass ein Inder daraus ein Geschäftsmodell gebastelt hat. Vorgänger dieser Generation, etwas Singuläres zu sein und wäre es nur für fünf Minuten (deshalb sind für mich die idealen Verkörperung bereits in den Attentätern etwa von Lennon und Warhol zu finden, deren Namen man schon eine halbe Stunde später wieder vergessen hat). Gut, das ist eine sehr irdische Aussage und das nächste Zitat

Ziellos rannte er durch schmale Gänge und weite Räume, durch die endlosen Eingeweide eines steinernen Monstrums

könnte schon in der Odyssee stehen, wenn Zyklopen und Sirenen und viele andere mehr die Heimfahrt vom Krieg zur Irrfahrt werden lassen, wo an manchen Stellen Dein Satz eine Erklärung abgeben kann wie etwa

"Dein Verstand versucht sich zu schützen. Dich zu schützen. Was du siehst, ist Schöpfung deiner eigenen Vorstellungskraft. Eine Scheinwelt, die dein Verstand als greifbare Interpretation einer Welt schafft, die sich seinem Verständnis entzieht. Er legt bekannte Muster über die Lücken seiner eigenen Auffassungsgabe."

Leider lässt sich Homer nicht mehr zu seinen Werken – die ja realen Hintergrund haben a) Troia hat’s drei- bis sieben Mal gegeben (selbst das niederrheinische Xanten fällt darunter als römischer Standort Ulpia Traiana, das 260 – also lange nach Homer - von den Batavern zerlegt wurde und den Mythos der sich zusammenfindenden fränkischen Stämme zu Nachkommen Trojas und des Aeneas führte, also eher ein „nördliches“ Rom) – und b) die Sieger mussten heimkehren nach Sparta, Mykene, Ithaka usw. Und wie ihnen geschah in der Heimat ist bekannt. In zehn Jahren Trennung ist Entfremdung vorprogrammiert … Der Witz ist, wie Ilias und Odyssee ein historisches Geschehen besingen, dass bereits Jahrhunderte zurückliegt und durch mündliche Erzählung wachgehalten wird, so erfinden wir fantastische Dinge, die auf Zukunft bauen, die es bestenfalls vielleicht einmal so geben könnte, wenn bis dahin nicht Mr. Jeff Besos mit seinen „Ausflügen ins All“ unsere Stratosphäre vermüllt ...

Schau’n wir aufs Grammatische des Gedankenspiels

Du beginnst geradezu alttestamentarisch (wie schon in Luthers Übersetzung)

Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen. Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
Es ist Bennetts Lieblingszitat gewesen, er konnte stundenlang darüber philosophieren.

„Es“ hat es ja bis an den Anfang der der Schöpfungsgeschichte, die Luther mit „es werde“ beginnen und enden lässt im „und es ward“, während im 20. Jh. Buber und Rosenzweig dieses sachlichste aller Satz-Subjekt weglassen und den bloßen Imperativ zB „Licht werde“ und „Licht ward“ daraus machen, das bisherige Objekt zum Satzsubjekt zu adeln. Geht es denn nicht auch ohne versachlichtem Satzsubjekt bei Dir?

Sicherlich – aber was änderte sich, wenn etwa die Angst an vorderster Stelle stünde
„Die Angst vor dem Ungewissen bewahrt uns davor, alles zu riskieren … Aber auch gerade diese Angst treibt uns dazu an … usw.“)

Angst als Triebfeder unseres Handelns, Ängste die im Gleichklang , woher ihr Singular stammt - aus der Enge des engsten Raumes, aus der Utopie und SF nebst Raumfahrt in noch ängeren Kisten zu fliehen versuchen. Und das „Es“ ist es ja schon im Freudschen Modell, was auch unser handeln beeinflusst.

Ich zitier mal Karl Kraus, der sich zur Voranstellung des „es“ an bekannteren (Schiller zB) ausgelassen hat, was dennoch m. E. für den Beginn hier zutrifft: "Hier folgt tatsächlich das Subjekt nach. In vielen dieser Fälle hat freilich die Voranstellung des »Es« ihre gedankliche und dichterische Funktion einer Vorbereitung. In ihm kündigt sich das Subjekt an; es ist an diesem beteiligt. Besonders »Es war einmal ein König« wäre durch die Aussage »Ein König war einmal« nicht ersetzt: erst aus der Zeit hat er hervorzugehen. Am gewichtlosesten in »Es lebe der König«, bedeutet es wieder ein förmliches Zeremoniell der Ranganweisung in:
Es soll der Sänger mit dem König gehen« (wie anstatt »Drum soll« füglich zitiert wird. »Der Sänger soll« wäre eine Zurechtweisung des Subjekts, das nicht will. "
(vgl. https://www.projekt-gutenberg.org/kraus/sprache/chap029.html)

Bissken Flusenlese

Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternenwarte mitten in der Atacama-Wüste ums Leben kommt?
Warum der Plural (vom Stern), wenn singulär „Sternwarte“ reicht?
Gemeint ist ja nicht die gleichnamige Brauerei mit einem abscheulichen Pils ...

Doch das Loch in seiner Stirn hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er nicht wieder aufwachen würde.
Warum Konj. II (der negierte Zweifel ist doch schon genannt, soll der zweifelnde Konj. II des „würde“ ihn noch verstärken?
Allein schon die Verwendung des „dass“ ermöglicht den Erhalt des Indikativs)

Das „würde“-Problem setzt sich fort, hier nämlich

Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte.
& „machen“ im Präteritum stehen lässt (KOnj. II ist bei manchen Verben – insbesondere Modalverben – ein Kreuz, wenn der Konjunktiv II ohne Umlautung erfolgen muss. Ein Lösung ist die Vermählung des Vollverbes mit dem Hilfsverb „haben“ – in dem Fall „das Geschichte gemacht hätte“.

Hier

Nur kurz hatte er einen Blick darauf werfen können, zu kurz, um sich sicher sein zu können.

finde ich, dass die etwas stotternde komperatiefe Bildung (vorsicht, Du weißt, ich komm aus Ironien!) „sich sicher“ vermeiden lässt, wenn bei Nennung einer einzigen Person (eben ihm, B.) kein anderer gemeint sein kann, also besser „um ... sicher sein zu können“.

& gleich nochmals

Er war … bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, …
und weiter unten

Er musste … eingestehen, dass es sich um jede beliebige Gesteinsart handeln könnte.
Hier allerdings nicht das zwote, das sich auf ein wieder holen des oben gelobten „es“ bezieht. Der Konjunktiv "kann" vermieden werden (ist aber insofern eben nicht falsch), wenn das Modalverb "können" in seiner binären Wertigkeit (entweder man kann etwas oder kann es eben nicht. Jeder Handwerksmeister wird dem Lehrling/Gesellen eins um die Ohren hauen, wenn ers nur "fast" kann.

Hier schnappt mal – zugegebenermaßen schwierig in gesprochener und somit flüchtiger Sprache – die Fälle-Falle zu

Gleich überdimensionaler Dornen.
besser Dativ: „überdimensionalen“ Dornen

Es sah so aus, als schwebe der seltsame Stern nur wenige Kilometer über seinem Kopf.
Typische als-ob-Situation, also besser Konjunktiv II „als schwebte der ...“
& gleich noch mal

Für einen Moment fühlte es sich so an, als schwebe er. Als schwebe er in einem schwerelosen Raum.

Er wartete länger, als es nötig warKOMMA auf eine Antwort
die vergleichende Konjunktion „als“ leitet einen vollständigen Satz ein und die Umstellung „Er wartete länger auf eine Antwort, als es nötig war.“

Diese Bewegung kam Bennett so vertraut vor wie auch dessen Stimme und dieser langeKOMMA graue Mantel. Von einer inneren Stimme geleitet, setzte er sich dem Mann gegenüber und musterte ihn.
Die beiden Attribute/Adjektive sind gleichrangig und die Gegenprobe mit „und“ widerspricht dem nicht. Ohne Komma ginge etwa "der dunkle graue" M.

Eben noch war er Fokus meiner Sinne und im nächsten Augenblick war er verschwunden, und mit ihm der Rest der Welt.
Ersetzt das „und“ nicht wunderbar das Komma?
Weg mit ihm!

Und vielleicht wäre eine Einordnung in die Gesetzlichkeiten einer logischen Welt vernunftwidrig.
Warum nicht statt des Monsters schlicht „Regeln“, die ja Komplexität eingrenzen sollen …

Ein besonderes Lob für die Überwindung des „trozdem“ im

Er setzte sich auf den Boden und deutete mit einer Handbewegung auf den Platz ihm gegenüber. Trotzdessen Bennett viele Stunden gegangen war, war er weder hungrig noch erschöpft.
Nur fürchte ich, dass es doch eher der Dativ sein sollte. Und die Probe mit „obwohl“ – Dativ – widerspricht dem nicht.

Wie dem auch sei und wird, gern gelesen vom

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Putrid Palace,
dein Einstieg hat mich angesprochen, wobei mich diese zwei Sätze

Es ist Bennetts Lieblingszitat gewesen, er konnte stundenlang darüber philosophieren. Heute ziert es sein Foto über dem Eingang des Observatoriums.
irgendwie rausgekickt haben. Und ich kann dir gar nicht so genau sagen, warum. Vielleicht weil sie nicht wirklich etwas mit dem Eingangszitat zu tun haben, weil sie sich zwar darauf beziehen, aber auf eine ganz andere, sehr externale Weise. Ich fände "Bennett hat nie Angst vor dem Unbekannten gehabt" als Folgesatz irgendwie besser. Aber dein Text ...
Zwölf Jahre ist es nun her, dass er unter so seltsamen Umständen im Observatorium den Tod gefunden hat. Die Fragen, die ich mir Tag für Tag erneut stellen muss und für die ich vergeblich Antworten suche, treiben mich wieder und wieder zurück an diesen Ort. Es ist die Ungewissheit, die mich nicht schlafen lässt. Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternenwarte mitten in der Atacama-Wüste ums Leben kommt?
Füllwörter (die unterstrichenen)? Wieso muss er sich die Fragen stellen. Das "muss" vielleicht einfach weglassen? Auch denke ich dass, wenn man sich Tag für Tag Fragen stellt, das bedeutet, dass man sie sich jeden Tag erneut stellt, ist also mMn doppeltgemoppelt. Sucht man nicht Antworten _auf_ Fragen (statt für)? Vielleicht aber regional verschiedenen. Die letzten beiden Sätze mag ich. Ich glaube, weil sie Atmosphäre schaffen und auch einen guten Rhythmus haben.
Wie immer hat[hatte] Bennett sich dazu bereit erklärt, während der Sommermonate die Aufsicht der Anlage zu übernehmen. Zu dieser Zeit ist[war] er die einzige Person auf dem Gelände gewesen. Das gesamte Team verlässt für gewöhnlich das Observatorium in dieser Zeit, sie fahren zu ihren Familien in die Stadt oder ins Ausland. Als Teamleiter ist[war] es meine Pflicht gewesen, alle paar Tage den Weg auf mich zu nehmen, um nach dem Rechten zu sehen.
Mir scheint, hier stimmt etwas mit den Zeiten nicht, ist aber nur ein Gefühl, keine Expertise. Müsste das nicht ins Plusquamp.? Wie immer hatte B sich bereit erklärt ... Dann könntest du, glaube ich ins Prät. wechseln oder beim PQP bleiben. War die einzige Person dort [oder gewesen.]

Die Vorfreude zog Bennett an seinen Schreibtisch. Eine besondere Aufgabe stand ihm bevor. Er startete den Computer und nacheinander leuchteten die drei Bildschirme auf, die den Hauptteil seines Arbeitsplatzes einnahmen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier enttäuscht war, weil der Erzähler wechselt. Der Prolog war so vielversprechend, ich mochte den Erzähler sehr, der hatte so eine ganz eigene Erzählstimme und schon gut Stimmung aufgebaut. Und zack ... weg ist er :heul:

In Gedanken ging er noch einmal den geplanten Ablauf durch.
Vor vier Tagen hatte er während eines Routinescans im Sternbild Lyra eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Zumindest glaubte er, dass er etwas gesehen hatte, etwas, das er nicht einzuordnen wusste. Nur kurz hatte er einen Blick darauf werfen können, zu kurz, um sich sicher sein zu können. Heute jedoch hatte er ausreichend Zeit, dem auf den Grund zu gehen.
Hier war ich kurz irritiert, weil er den geplantne Ablauf durchgeht, und der Erzähler dann bei "Vor vier Tagen" ist und ich eher etwas zu dem Ablauf erwartet hatte. Das löst sich natürlich schnell auf, aber einfach als Info, lass ich es dir mal hier. Ich finde auch das "hatte eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht" und dann die Unsicherheit "zumindest glaubte er, etwas gesehen zu haben" irgendwie ungünstig, insbesondere, weil der sich anschließende Satz mMn viel besesr auf den Punkt bringt, dass er sich nicht sicher ist. Darum eventuell einfach streichen?

Den Absatz bis "würde ihn ... niemand stören" könntest du mMn noch eindampfen und verknappen. MMn könnten da ganze Sätze weg (siehe der obige, aber auch andere), aber das ist sicher Geschmackssache. Auch der viele Text über die Wüste, die Felsen, das Gestrüpp usw. bringt die Geschichte mMn nicht voran. Bis hierhin

Der Westen flüsterte das Versprechen auf eine ewige Reise in die Ungewissheit.
würde eigentlich reichen, um ein bisschen die Umgebung zu schildern. Vielleicht noch die zwei Sätze danach, aber mehr ist mAn nicht nötig. Schließlich geht es doch um das, was drinnen passiert ... oder ich habe den Text nicht verstanden. Auf jeden Fall ein tolles Setting.

um sich sicher sein zu können

Das Gelände um das Observatorium stand leer, so leer wie die gesamte Atacama-Wüste.
Hier gehts ja darum, dass die Kollegen alle weg sind, oder? Das Gelände steht leer, klingt aber als gäbe es keine Bauten auf dem Gelände ...

Ein schwarzer Punkt, Bennett suchte nach einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Ozean. Würde er nicht bald fündig werden, müsste er die Suche aufgeben. Der einzige Anhaltspunkt, den er hatte, waren die Koordinaten des letzten Scans. Die Wahscheinlichkeit für einen Fund war schwindend gering, zumal er nicht wusste, wonach er suchte.
Hier wäre es für mich hilfreich, ein bisschen mehr vor Augen zu haben, was er eigentlich auf dem Bildschirm sieht. Das Teleskop schickt das Bild direkt auf den Monitor? Und da sieht er dann wirklich nur Schwärze? Und nennt man das echt Scan? Unter einem Scan verstehe ich etwas abzutasten mit Hilfe von Strahlen zB. Ein Teleskop sammelt Licht hab ich gedacht. Aber ich habe zugegeben keine Ahnung. Mit dem Wort "müssen" wäre ich generell vorsichtig. Ist vielleicht ein persönliches Ding, aber in mir regt das direkt Widerstand an. Wieso _muss_ er denn die Suche aufgeben? Wer oder was zwingt ihn dazu? Zumal er nicht wusste, wonach er suchte --> Da könnte ich auch noch ein bisschen konkretere Infos zu brauchen. Er hat ja eine Entdeckung gemacht, schreibst du oben. Sagst aber nicht, was er eigentlich entdeckt hat. Irgendetwas zum Festhalten für mich wäre schön. Hat er etwas gesehen? Etwas gemessen? Warum hat er es nicht weiter verfolgt vor vier Tagen? Wieso wartet er vier Tage bis er es wieder versucht, es scheint doch von besonderer Bedeutung zu sein.

Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor. Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war.
Sind die hellen Punkte Sterne? Ich finde auch, ich glaube, das gilt generell, du könntest etwas Redundanzen rausholen. Ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt --> wieso nicht gleich sagen, ein schwarzer Punkt, der nur dadurch erkennbar war, dass er ... wieso eigentlich scheinbar? Da geht es doch jetzt erstmal um visuelle Wahrnehmung, der schwärzer aussah als der ihn umgebende Raum ... Keine Ahnung, ob das geht, aber mir gefällt das, dass der noch schwärzer ist als Schwarz :-) Das gibt dem ganzen gleich sowas ... paranormales(?) ...

Er musste es vergrößern, ein klareres Bild bekommen. Seine Finger ratterten mit einer Geschicklichkeit über die Tastatur, die er sich nie zugetraut hätte. Der Punkt wurde größer, wurde zu einer Kugel, bis er beinahe den ganzen Bildschirm ausfüllte. Eine schwarze Kugel, schwärzer noch als das All.
Hier wusste ich nicht, ob der Punkt größer wurde, weil er ihn vergrößerte oder weil der irgendwie dichter kam. Um das klarer zu machen, könntest du auch sowas schreiben wie: Er vergrößerte den Punkt, bis ... Der letzte Satz ist eigentlich wieder redundant zum Satz oben.
sich der Erdrotation anzupassen, sodass das Objekt nicht mehr aus dem Bild wanderte.
d.h. das Objekt ist statisch, richtig?

Es musste sich um ein Schwarzes Loch handeln, aber dort hätte es bisher nicht unentdeckt bleiben dürfen. Um sicher zu gehen, könnte er auf die altmodische Methode zurückgreifen und Berechnungen über das Umfeld anstellen, doch das war ein langwieriger Prozess und er wollte so schnell wie möglich Antworten haben. Mit dem Ereignishorizont-Filter ließ sich Genaueres vielleicht schneller feststellen. Auf diese Weise wurde im Infrarotbereich die Strahlung der aufgeheizten Materie um das Schwarze Loch herum sichtbar. Man konnte ein Schwarzes Loch vielleicht nicht sehen, aber es hinterließ Spuren. Er befahl dem Rechner, den Filter über das Bild zu legen und nach einigen Sekunden wurde es auf den Monitoren visualisiert. Es zeigte sich keine Veränderung. Alles blieb so dunkel wie zuvor. Bennett hämmerte auf die Tastatur, ließ Filter um Filter über das Bild legen, ohne Erfolg. Kein Ereignishorizont. Also konnte es kein Schwarzes Loch sein.
Wieso schreibst du das mit der altmodischen Methode? Die würde man doch nur anwenden, wenn man Zeit hätte und eben keine Möglichkeit Filter drüber laufen zu lassen, die er ja hat. Wie du ja schreibst, hinterlässt ein Schwarzes Loch Spuren, das wäre doch eignetlich der Aufhänger des ganzen Absatzes. Also hinterlässt Spuren, alle möglichen Filter --> kein schwarzes Loch!
diese Stränge wahrnahm, die in regelmäßigen Abständen von dem Objekt ausgingen. Ungläubig starrte er auf den Bildschirm. So etwas hatte er noch nie gesehen. Diese Stränge waren ebenso schwarz wie das Objekt selbst und im Vergleich zu ihrer beträchtlichen Länge schmal und spitz zulaufend. Gleich überdimensionaler Dornen. Er musste den optischen Zoom auflösen, um seine Entdeckung gänzlich einfangen zu können. Die Dornen standen in gleichen Abständen von dem Kern ab und mussten dessen Durchmesser noch übertreffen. Sie waren perfekt angeordnet, so als sei das Objekt genau auf Bennett ausgerichtet. Auf diese Weise sah es aus wie ein schwarzer Stern
Der könnte mMn auch eine Überarbeitung vertragen. Stränge verbinde ich erst mal nicht mit Dornen. Keine Ahnung, was ich mir unter Strang vorstellen soll. Klar, dann kommt raus, sowas wir Dornen, aber dann vielleicht gleich genau beschreiben, was er sieht.
im Vergleich zur Länge schmal und spitze zulaufend? Verstehe ich nicht. Ist etwas das schmal ist nicht immer auch schmal im Vergleich zur Länge, wird es nicht genau dadurch schmal? Du meinst die Länge der Dornen ist größer als der Durchmesser des Kerns? Steht da so nicht. Perfekt angeordnet ... ich schätze du meinst, in gleichem Abstand vom Kern ausgehend? Mit dem Stern komm ich dann aber gar nicht so richtig klar ... da müsste dann evtl. zumindest so etwas wie "Weihnachtsstern" oder so stehen, weil wir doch im astronomischen Setting gerade eine ganz andere Vorstellung von Stern haben ...

Was dann passiert, habe ich nicht so genau verstanden. Also er hat ja ein (nicht näher beschriebenes) Loch im Kopf, das ist da ja irgendwie hingekommen.

Lange betrachtete er die Monitore, versuchte eine Erklärung für dieses seltsame Erscheinungsbild zu finden. Er entwickelte die kühnsten Theorien, und während das Unmögliche darin an Raum gewann, verlor die Welt ihre Konsistenz. Bennetts Sinne wurden schärfer, seine Sicht verengte sich und das schwarze Objekt wurde auf dem Bildschirm klarer, deutlicher, füllte bald sein gesamtes Sichtfeld aus. Um ihn herum schmolz das Observatorium ...
Aber hier fällt er ja irgendwie so aus der Welt, Wahrnehmung verschwimmt usw. Ich glaube mir hätte ein Wumms hier besser gefallen. Das muss ja hier nicht realsistisch sein, also könnte ihn auch irgendetwas am Kopf treffen ...
Er musste nicht nach oben sehen, um zu wissen, was dort fordernd seine Fühler nach ihm ausstreckte, mit seiner Dunkelheit das Firmament entweihte. Er war hier. Am Nachthimmel hob er sich durch seine vollkommene Schwärze so deutlich ab wie die Sonne am Tage. Es sah so aus, als schwebe der seltsame Stern nur wenige Kilometer über seinem Kopf. Oder waren es sogar nur hunderte Meter? Es hatte den Anschein, als sei er sehr weit entfernt und gleichzeitig sehr nahe. Aus seiner metallisch wirkenden Oberfläche wuchsen die gewaltigen Dornen in alle Himmelsrichtungen. Die größeren auf dem Äquator übertrafen in ihrer Länge den Durchmesser des Kerns, während etwas weniger große schräg Richtung Erde und in den Himmel zeigten. Bennett war zu einer Vogelscheuche erstarrt, unfähig sich von dem außerweltlichen Anblick loszureißen. Und dann, wie etwas, das sich schon lange undeutlich im Augenwinkel bewegt und sich immer drohender dem Unterbewusstsein aufdrängt, erkannte er den Dorn, der direkt auf seine Stirn zeigte. Offenbar befanden sich direkt an den Polen des Sterns die beiden größten Dornen. Nur eine Fingerbreite lag zwischen Bennetts Stirn und der Spitze. Würde er springen, dann könnte er ...
Das ist mir, ehrlich gesagt, alles zu viel und zu unkonkret, zu keine Ahnung, zu fallend irgendwie. Auch verstehe ich nicht, woher er das mit dem Äquator weiß, weil ich keine Ahnung habe, was er da eigentlich auf seinem Bildschirm sieht. Das reißt mich etwas raus. Ich denke das wohl ein Dorn seinen Schädel durchbohrt hat, darum das Loch. Vielleicht könnte er auch einfach rausgehen, weil es sich irgendwie bewegt hat oder sein Instrumentarium eben sagt, dass es in der Nähe ist und dann sieht er es am Nachthimmel ...
Die Geschichte dann mit dem Wanderer, die nimmt dann ja viel Platz ein und ist dann noch mal eine ganz eigener Teil. Für mich sind die beiden Teile nicht so richtig organisch zusammengehörend. Wahrscheinlich ist es für dich überhaupt nicht vorstellebar, aber wenn er das Ding (ich finde gut, wenn es einen Namen hätte, irgendwas mit Dornen) am Nachthimmel sieht und dann Zack, Loch im Schädel, Ende - das wäre für mich auch eine gute Geschichte. Ich brauche den Wanderer tatsächlich nicht. Ist doch gruselig genug, wenn da ein Ding mit Dornen aus dem Weltall kommt und einem ein Loch in den Schädel rammt, vielleicht wollte es nicht beobachtet werden ... Leute schaut nicht in den Nachthimmel, sonst könnte es euch auch erwischen ... vielleicht so in der Art ... ja, das würde mir reichen. Aber das sind natürlich nur Ideen und Assoziationen, die mir durch den Kopf gehen, wollte sie dich einfach nur wissen lassen, du nimmst, was dir hilfreich erscheint.

Was ich mir auch vorstellen könnte, ist, dass dein Ich am Anfang nichts vom Loch im Schädel sagt und du dann am Ende, den Kreis zum Erzähler noch mal schließt und der Leser erfährt, wie und mit welchen Wunden der Kollege gefunden wurde. Ich habe gesehen, dass @Katla eine Klammer gut fände und schließe mich da ihrer Meinung an :-)

Viele Grüße
Katta

 

Hallo @Michael Weikerstorfer ,

Da kann man Sätze einfach hineinkopieren und erhält automatisch einen Vorschlag, falls die Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung fehlerhaft ist. Zusätzlich stehen auch Erklärungen und Beispiele dabei.
Danke für den Hinweis, ich habe mir das direkt notiert. Ich muss zugeben, dass ich hinsichtlich Sprache ähnlich skeptisch wie @Friedrichard bin (warum sollte eine Maschine das hinbekommen, wenn wir es nicht schaffen :hmm:), aber man kann es ja immerhin als hilfestellung benutzen. Und wenn ich die Kommaregeln nun richtig interpretiert habe, hatte es in diesem Falle auch recht.

@Seth Gecko

Da empfehle ich je nach Schreibprogramm die "Suchen und Ersetzen"-Funktion, die hat mir in der Vergangenheit schon so manche Namensänderung erleichtert
Klar hätte mir das die Probleme erspart, aber das wäre ja zu einfach :D Ich sollte nicht so dekadent sein.

@feurig

nur kurz als Anmerkung: deine Änderungen sind nicht online :confused:
Das ist korrekt. Ich habe hier nur einige wenige Änderungen vorgenommen. Die überarbeitete Version befindet sich, noch unvollständig, auf meiner Festplatte und sie gehört nur mir, mir allein.;)


MfG

 
Zuletzt bearbeitet:

Haallo @Friedrichard ,

danke, dass Du Dich mit meinem Text beschäftigt hast, trotzdem Du Dich des Genres vehement verweigerst. Wie immer sind sehr interessante Ansätze dabei und besonders in puncto Grammatik entgehen Dir auch die Feinheiten nicht.
Wenn ich es richtig verstanden habe, störtest Du Dich an dem Worte Singularität, und da auch andere sich über die zu strenge Nomenklatur geäußert haben, fällt wenigstens dieses nun raus.

„Es“ hat es ja bis an den Anfang der der Schöpfungsgeschichte, die Luther mit „es werde“ beginnen und enden lässt im „und es ward“, während im 20. Jh. Buber und Rosenzweig dieses sachlichste aller Satz-Subjekt weglassen und den bloßen Imperativ zB „Licht werde“ und „Licht ward“ daraus machen, das bisherige Objekt zum Satzsubjekt zu adeln. Geht es denn nicht auch ohne versachlichtem Satzsubjekt bei Dir?
Diesen Hinweis finde ich sehr interessant, bin ich doch vorher nie auf Idee gekommen. Ich habe das experimentell bereits umgebaut, nur um zu sehen, wie es klingen mag. Ich muss allerdings sagen, dass ich aufgrund des Zitatcharakters dieser Sätze, diese 'alttestamentarische' Form passend finde. Ich meine herausgehört zu haben, dass streng genommen semantische Ungereimtheiten daraus entstehen, vllt ist da aber auch der künstlerischen Freiheit überlassen.

Wie soll man damit umgehen, wenn jemand in einer Sternenwarte mitten in der Atacama-Wüste ums Leben kommt?
Warum der Plural (vom Stern), wenn singulär „Sternwarte“ reicht?
Gemeint ist ja nicht die gleichnamige Brauerei mit einem abscheulichen Pils ...
Mir gar nicht aufgefallen, danke für den Hinweis.
Doch das Loch in seiner Stirn hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er nicht wieder aufwachen würde.
Warum Konj. II (der negierte Zweifel ist doch schon genannt, soll der zweifelnde Konj. II des „würde“ ihn noch verstärken?
Allein schon die Verwendung des „dass“ ermöglicht den Erhalt des Indikativs)
Ja, ja, der gute alte Konjunktiv, eig. nicht so schwer, aber man (ich) macht es doch immer wieder falsch.
Das „würde“-Problem setzt sich fort, hier nämlich
Mit etwas Glück würde darauf heute Nacht ein Bild erscheinen, das Geschichte machte.
& „machen“ im Präteritum stehen lässt (KOnj. II ist bei manchen Verben – insbesondere Modalverben – ein Kreuz, wenn der Konjunktiv II ohne Umlautung erfolgen muss. Ein Lösung ist die Vermählung des Vollverbes mit dem Hilfsverb „haben“ – in dem Fall „das Geschichte gemacht hätte“.
Habe diesen Satz bereits geändert.
Nur kurz hatte er einen Blick darauf werfen können, zu kurz, um sich sicher sein zu können.
finde ich, dass die etwas stotternde komperatiefe Bildung (vorsicht, Du weißt, ich komm aus Ironien!) „sich sicher“ vermeiden lässt, wenn bei Nennung einer einzigen Person (eben ihm, B.) kein anderer gemeint sein kann, also besser „um ... sicher sein zu können“.
Auch die 'sichs' sind bereits weitesgehend eliminiert, danke für die Hinweise.
Er war … bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, …
und weiter unten
Er musste … eingestehen, dass es sich um jede beliebige Gesteinsart handeln könnte.
Hier allerdings nicht das zwote, das sich auf ein wieder holen des oben gelobten „es“ bezieht. Der Konjunktiv "kann" vermieden werden (ist aber insofern eben nicht falsch), wenn das Modalverb "können" in seiner binären Wertigkeit (entweder man kann etwas oder kann es eben nicht. Jeder Handwerksmeister wird dem Lehrling/Gesellen eins um die Ohren hauen, wenn ers nur "fast" kann.
jo, jo und jo.
Gleich überdimensionaler Dornen.
besser Dativ: „überdimensionalen“ Dornen
Interessant, habe damit, glaube ich, sogar rumexperimentiert, es am Ende natürlich genau falsch gemacht.
Es sah so aus, als schwebe der seltsame Stern nur wenige Kilometer über seinem Kopf.
Typische als-ob-Situation, also besser Konjunktiv II „als schwebte der ...“
Jo, habe Konj. II eingefügt, die Dopplung bereits elimniert.
Er wartete länger, als es nötig warKOMMA auf eine Antwort
die vergleichende Konjunktion „als“ leitet einen vollständigen Satz ein und die Umstellung „Er wartete länger auf eine Antwort, als es nötig war.“
Habe den Satz schon ersetzt, aber danke für den Hinweis.
Diese Bewegung kam Bennett so vertraut vor wie auch dessen Stimme und dieser langeKOMMA graue Mantel. Von einer inneren Stimme geleitet, setzte er sich dem Mann gegenüber und musterte ihn.
Die beiden Attribute/Adjektive sind gleichrangig und die Gegenprobe mit „und“ widerspricht dem nicht. Ohne Komma ginge etwa "der dunkle graue" M.
Ja, gut zu wissen.
Eben noch war er Fokus meiner Sinne und im nächsten Augenblick war er verschwunden, und mit ihm der Rest der Welt.
Ersetzt das „und“ nicht wunderbar das Komma?
Jo.
Und vielleicht wäre eine Einordnung in die Gesetzlichkeiten einer logischen Welt vernunftwidrig.
Warum nicht statt des Monsters schlicht „Regeln“, die ja Komplexität eingrenzen sollen …
Habe zunächst gehadert damit, weil dem Wanderer eben diese gestelzte Sprache zueigen sein soll, habe aber zugunsten der Lesbarkeit nun darauf verzichtet.
Er setzte sich auf den Boden und deutete mit einer Handbewegung auf den Platz ihm gegenüber. Trotzdessen Bennett viele Stunden gegangen war, war er weder hungrig noch erschöpft.
Nur fürchte ich, dass es doch eher der Dativ sein sollte. Und die Probe mit „obwohl“ – Dativ – widerspricht dem nicht.
Werde in Zukunft wohl eher auf Dativ zurückgreifen.

Vielen Dank für Deine interessanten Anmerkungen, hoffe, ich habe das Zeug richtig verstanden. Und danke natürlich auch für die Orthographie, es hört ja niemals auf. Ein schönes Restwochenende noch,

mfG


Hallo @Katta ,

vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine, wie immer, sehr interessanten Eindrücke. Ich habe das Gefühl, Du liest auf Deine ganz eigene Weise und dadurch entstehen auch ganz eigene Eindrücke, so fern von den übrigen Kritiken. Aber das macht diese umso wertvoller. Ich versuche mal auf alles einzeln einzugehen, manche Sachen muss ich aber vllt abkürzen, denn die Kritik war wirklich sehr ausgiebig :read:

dein Einstieg hat mich angesprochen, wobei mich diese zwei Sätze
Es ist Bennetts Lieblingszitat gewesen, er konnte stundenlang darüber philosophieren. Heute ziert es sein Foto über dem Eingang des Observatoriums.
irgendwie rausgekickt haben. Und ich kann dir gar nicht so genau sagen, warum. Vielleicht weil sie nicht wirklich etwas mit dem Eingangszitat zu tun haben, weil sie sich zwar darauf beziehen, aber auf eine ganz andere, sehr externale Weise. Ich fände "Bennett hat nie Angst vor dem Unbekannten gehabt" als Folgesatz irgendwie besser.
Habe ich auch immer wieder rumgebastelt dran und war nie richtig zufrieden. Ich lasse mir Deinen Vorschlag mal auf der Zunge zergehen.

Füllwörter (die unterstrichenen)? Wieso muss er sich die Fragen stellen. Das "muss" vielleicht einfach weglassen? Auch denke ich dass, wenn man sich Tag für Tag Fragen stellt, das bedeutet, dass man sie sich jeden Tag erneut stellt, ist also mMn doppeltgemoppelt. Sucht man nicht Antworten _auf_ Fragen (statt für)? Vielleicht aber regional verschiedenen. Die letzten beiden Sätze mag ich. Ich glaube, weil sie Atmosphäre schaffen und auch einen guten Rhythmus haben.
Habe das alles übernommen, danke für die Vorschläge. Auch das 'muss' habe ich einfach gestrichen, gefällt mir auch besser so.

Wie immer hat[hatte] Bennett sich dazu bereit erklärt, während der Sommermonate die Aufsicht der Anlage zu übernehmen. Zu dieser Zeit ist[war] er die einzige Person auf dem Gelände gewesen. Das gesamte Team verlässt für gewöhnlich das Observatorium in dieser Zeit, sie fahren zu ihren Familien in die Stadt oder ins Ausland. Als Teamleiter ist[war] es meine Pflicht gewesen, alle paar Tage den Weg auf mich zu nehmen, um nach dem Rechten zu sehen.
Mir scheint, hier stimmt etwas mit den Zeiten nicht, ist aber nur ein Gefühl, keine Expertise. Müsste das nicht ins Plusquamp.? Wie immer hatte B sich bereit erklärt ... Dann könntest du, glaube ich ins Prät. wechseln oder beim PQP bleiben. War die einzige Person dort [oder gewesen.]
Ach, diese Zeiten im ersten Absatz. Ich muss da noch mal in Ruhe drüber gehen, wobei ich mittlerweile lieber einfach in den Flieger steigen würde und das alles so klein lassen würde, bis iche s nicht mehr sehen muss.:bonk:

Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier enttäuscht war, weil der Erzähler wechselt. Der Prolog war so vielversprechend, ich mochte den Erzähler sehr, der hatte so eine ganz eigene Erzählstimme und schon gut Stimmung aufgebaut. Und zack ... weg ist er :heul:
Hm, blöd. Bin mir nicht sicher, ob sich das noch ändern lässt :D

Hier war ich kurz irritiert, weil er den geplantne Ablauf durchgeht, und der Erzähler dann bei "Vor vier Tagen" ist und ich eher etwas zu dem Ablauf erwartet hatte. Das löst sich natürlich schnell auf, aber einfach als Info, lass ich es dir mal hier. Ich finde auch das "hatte eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht" und dann die Unsicherheit "zumindest glaubte er, etwas gesehen zu haben" irgendwie ungünstig, insbesondere, weil der sich anschließende Satz mMn viel besesr auf den Punkt bringt, dass er sich nicht sicher ist. Darum eventuell einfach streichen? Den Absatz bis "würde ihn ... niemand stören" könntest du mMn noch eindampfen und verknappen. MMn könnten da ganze Sätze weg (siehe der obige, aber auch andere), aber das ist sicher Geschmackssache. Auch der viele Text über die Wüste, die Felsen, das Gestrüpp usw. bringt die Geschichte mMn nicht voran.
Ich habe an dieser Stelle schon änderungen vorgenommen und hoffe, dass sich das jetzt besser auflöst. Und vieles in dem Absatz dient natürlich dem Aufbau des Settings/der Atmosphäre, aber auch das zunächst langsame Tempo hielt ich für wichtig. Muss es natürlich nicht sein. Ich schau noch mal drüber. Habe jetzt schon so viel damit zu tun, warum machst Du mir so viel Arbeit :deal:

um sich sicher sein zu können
Das Gelände um das Observatorium stand leer, so leer wie die gesamte Atacama-Wüste.
Hier gehts ja darum, dass die Kollegen alle weg sind, oder? Das Gelände steht leer, klingt aber als gäbe es keine Bauten auf dem Gelände ...
Habe diese 'sichs' schon weitestgehend gekürzt. Und 'leer' wurde schon zu 'verlassen', aber danke für den Hinweis.

Ein schwarzer Punkt, Bennett suchte nach einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Ozean. Würde er nicht bald fündig werden, müsste er die Suche aufgeben. Der einzige Anhaltspunkt, den er hatte, waren die Koordinaten des letzten Scans. Die Wahscheinlichkeit für einen Fund war schwindend gering, zumal er nicht wusste, wonach er suchte.
Hier wäre es für mich hilfreich, ein bisschen mehr vor Augen zu haben, was er eigentlich auf dem Bildschirm sieht. Das Teleskop schickt das Bild direkt auf den Monitor? Und da sieht er dann wirklich nur Schwärze? Und nennt man das echt Scan? Unter einem Scan verstehe ich etwas abzutasten mit Hilfe von Strahlen zB. Ein Teleskop sammelt Licht hab ich gedacht. Aber ich habe zugegeben keine Ahnung. Mit dem Wort "müssen" wäre ich generell vorsichtig. Ist vielleicht ein persönliches Ding, aber in mir regt das direkt Widerstand an. Wieso _muss_ er denn die Suche aufgeben? Wer oder was zwingt ihn dazu? Zumal er nicht wusste, wonach er suchte --> Da könnte ich auch noch ein bisschen konkretere Infos zu brauchen. Er hat ja eine Entdeckung gemacht, schreibst du oben. Sagst aber nicht, was er eigentlich entdeckt hat. Irgendetwas zum Festhalten für mich wäre schön. Hat er etwas gesehen? Etwas gemessen? Warum hat er es nicht weiter verfolgt vor vier Tagen? Wieso wartet er vier Tage bis er es wieder versucht, es scheint doch von besonderer Bedeutung zu sein.
Uiuiui, so viele Fragen :lol: Haben diesen 'müsste-Satz' gestrichen, gefällt mir auch viel besser so. Ich entnehme daraus, dass Du die Szene greifbarer haben wolltest, präziser in Hinsicht auf das physische Geschehen.
Und der Scan ... habe nicht so viele Probleme mit dem Wort erwartet. Aber, ja, es heißt 'abtasten', also sprich 'mit den Sinnen suchen'. Ob nun mit den Augen oder den Händen ... da könnte man jetzt sicherlich drüber philosophieren. Also ich habe den Absatz ein wenig umgebaut, sodass er wenigstens ein paar Deiner Fragen vllt etwas klärt. Ich verstehe schon Deinen Leseeindruck und glaube, dass ich mich daran halten sollte, aber ich das hinbekomme ist eine andere Frage.


Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor. Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war.
Sind die hellen Punkte Sterne? Ich finde auch, ich glaube, das gilt generell, du könntest etwas Redundanzen rausholen. Ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt --> wieso nicht gleich sagen, ein schwarzer Punkt, der nur dadurch erkennbar war, dass er ... wieso eigentlich scheinbar? Da geht es doch jetzt erstmal um visuelle Wahrnehmung, der schwärzer aussah als der ihn umgebende Raum
Ja, toller Vorschlag. Habe schon lang rumlaviert damit und bin mir noch immer nich sicher, was daraus wird :( Achja und die hellen Punkte sind Sterne, komm schon ... :D
Achso und das 'scheinbar' erschien mir als richtig bzw. notwendig, weil etwas ja nicht wirklich schwärzer als ganz schwarz sein kann, also eben nur scheinbar. Aber vermutlich kommt es auch raus, glaube, den Satz muss ich noch mal machen.

Er musste es vergrößern, ein klareres Bild bekommen. Seine Finger ratterten mit einer Geschicklichkeit über die Tastatur, die er sich nie zugetraut hätte. Der Punkt wurde größer, wurde zu einer Kugel, bis er beinahe den ganzen Bildschirm ausfüllte. Eine schwarze Kugel, schwärzer noch als das All.
Hier wusste ich nicht, ob der Punkt größer wurde, weil er ihn vergrößerte oder weil der irgendwie dichter kam. Um das klarer zu machen, könntest du auch sowas schreiben wie: Er vergrößerte den Punkt, bis ... Der letzte Satz ist eigentlich wieder redundant zum Satz oben
Danke für den Hinweis, schaue ich mal drüber.
sich der Erdrotation anzupassen, sodass das Objekt nicht mehr aus dem Bild wanderte.
d.h. das Objekt ist statisch, richtig?
Das ist wieder eine Frage zum Philosophieren. Streng genommen wird der Himmelskörper weder aus dem Bild wandern, noch statisch sein, es müsste sich ja auf den Beobachter beziehen. Ich könnte schreiben 'sodass das Objekt statisch wurde', aber es wäre logisch betrachtet genauso falsch. Vllt klingt es ja immerhin besser.´. Mal sehen
Wieso schreibst du das mit der altmodischen Methode? Die würde man doch nur anwenden, wenn man Zeit hätte und eben keine Möglichkeit Filter drüber laufen zu lassen, die er ja hat. Wie du ja schreibst, hinterlässt ein Schwarzes Loch Spuren, das wäre doch eignetlich der Aufhänger des ganzen Absatzes. Also hinterlässt Spuren, alle möglichen Filter --> kein schwarzes Loch!


Der könnte mMn auch eine Überarbeitung vertragen. Stränge verbinde ich erst mal nicht mit Dornen. Keine Ahnung, was ich mir unter Strang vorstellen soll. Klar, dann kommt raus, sowas wir Dornen, aber dann vielleicht gleich genau beschreiben, was er sieht.
im Vergleich zur Länge schmal und spitze zulaufend? Verstehe ich nicht. Ist etwas das schmal ist nicht immer auch schmal im Vergleich zur Länge, wird es nicht genau dadurch schmal? Du meinst die Länge der Dornen ist größer als der Durchmesser des Kerns? Steht da so nicht. Perfekt angeordnet ... ich schätze du meinst, in gleichem Abstand vom Kern ausgehend? Mit dem Stern komm ich dann aber gar nicht so richtig klar ... da müsste dann evtl. zumindest so etwas wie "Weihnachtsstern" oder so stehen, weil wir doch im astronomischen Setting gerade eine ganz andere Vorstellung von Stern haben ...
Diese Beschreibung des Sterns fiel mir sehr schwer. Ich hatte, ehrlich gesagt, gedacht, dass dasmehr Probleme machen wird, aber da sich sonst niemand daran störte, will ich es mal so lassen. Nachher verreiße ich es wieder komplett.
Das mit dem Vergleich zur Länge und schmal und spitz verstehe ich aber vollkommen und werde das korrigieren. Danke für den Hinweis.

Das ist mir, ehrlich gesagt, alles zu viel und zu unkonkret, zu keine Ahnung, zu fallend irgendwie. Auch verstehe ich nicht, woher er das mit dem Äquator weiß, weil ich keine Ahnung habe, was er da eigentlich auf seinem Bildschirm sieht. Das reißt mich etwas raus. Ich denke das wohl ein Dorn seinen Schädel durchbohrt hat, darum das Loch. Vielleicht könnte er auch einfach rausgehen, weil es sich irgendwie bewegt hat oder sein Instrumentarium eben sagt, dass es in der Nähe ist und dann sieht er es am Nachthimmel ...
Ich hatte den Versuch unternommen, zu verdeutlichen, dass er schon dem Wahnsínn verfallen war. Aber Du hattest ja schon den Eindruck, den ich zu vermitteln suchte mit dem Dorn. Achso, ich glaube, du bist davon ausgegangen, dass er noch immer den Bildschirm vor sich sieht. Verstehe. Glaube ich.
Was ich mir auch vorstellen könnte, ist, dass dein Ich am Anfang nichts vom Loch im Schädel sagt und du dann am Ende, den Kreis zum Erzähler noch mal schließt und der Leser erfährt, wie und mit welchen Wunden der Kollege gefunden wurde. Ich habe gesehen, dass @Katla eine Klammer gut fände und schließe mich da ihrer Meinung an :-)
Ich bin da, ehrlich gesagt, völlig ratlos mit dieser Klammer. Wüsste nicht, wie ich das machen sollte bzw. wie das aussehen wird. Meistens bringt es mir wenig die Umsetzung solcher Ideen zu erzwingen und was mir bleibt, ist auf die richtige Eingebung zu warten. So etwas muss in meinem Kopf erst noch ein wenig gähren. Mal sehen, was der daraus macht.

Puh, das war ganzschön knackig, danke, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast damit. Da waren viele Vorschläge dabei, die ich schon so übernommen habe und die ich selbst niemals gesehen hätte. Da sind, wie gesagt, noch einige Dinge dabei, über die ich nachdenken muss, aber auch die habe ich mir natürlich zu Herzen genommen. Also eine schönes Restwochenende auch Dir noch,

mfG

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, störtest Du Dich an dem Worte Singularität,

Nee, keineswegs, liebe @Putrid Palace - ich find's halt interessant, dass die aktuelle Soziologie den Begriff verwendet als Attribut, besser Appositon der moderne Gesellschaft - wenn der moderne/modische Mensch sich in sein Zimmerlein zurückzieht und mit dem Rest der Welt vermeint, "bekannt" oder gar "berühmt" zu sein per Elektronik. Da könnte man auch die "Monade" ausgraben, die wird aber in den Einzelzellen unserer Gefängnisse gepflegt im Guckloch in der Türe .,.

Tschüss & schönen Sonntag,

Friedel

 

Hallo @Rob F ,

danke fürs Lesen und auch für Deinen Kommentar!

ich habe die vorherigen Kommentare nicht gelesen, ich hoffe also, es war nicht alles schon mal da.
Einige Sachen hast Du tatsächlich wiederholt, aber das kommt mir sehr gelegen, da ich mir damit umso sicherer mit diesen sein kann. Bedauerlicherweise hast Du noch die alte Version kommentiert, wo die neue schon online war. Ich muss den Text gerade geändert haben, während Du mit dem Kommi beschäftigt warst. Daher sind einige Textstellen schon ausgebessert und andere gar nicht mehr existent.
Ich bin mir noch unschlüssig, ob mir der Text ab dem Teil gefällt, an dem der Mann in dem Mantel anfängt zu erzählen. Er beginnt quasi von 0 auf 100 sehr ausführlich Dinge zu beschreiben, die dem Prota sehr seltsam vorkommen müssten, dennoch hört er aufmerksam zu. Den Wechsel zu den vorherigen Geschehnissen finde ich zu plötzlich, es wirkt dadurch ein wenig konstruiert.
Zum Beispiel dieser Monolog des Wanderers, den ich fast vollständig gestrichen habe. Niemand empfand dieses Gequatsche als Plus für den Text und auch mit den Übergängen habe ich mich schon befasst.
Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen.
Komma nach "bewahrt"
Ist gesetzt.
Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die uns davor bewahrt alles zu riskieren und in die unerforschten Tiefen dieser Welt zu steigen. Es ist aber auch gerade diese Angst, die uns dazu antreibt, das Ungewisse zu erforschen, etwas Bekanntes daraus zu machen.
Es ist Bennetts Lieblingszitat gewesen ...
Zumindest den dritten Satzbeginn mit "Es ist" würde ich umformulieren.
Habe das dritte 'es' gestrichen/umformuliert
Bei diesem Absatz bin ich mir allgemein bei den Zeiten nicht sicher, heißt es zum Beispiel
"ist ... gewesen" oder einfach nur "war", da du zu Beginn ja in der Gegenwart schreibst?
Die Zeitformen im ersten Absatz ... habe schon rennoviert, hoffe, dass es jetzt irgendwie passt.
Felsige Hügel, dorniges Gestrüpp, eine endlose Steppe unter einem endlosen Himmel. Erklomm man den nächsten Hügel, erhielt man den Eindruck, sich nicht von der Stelle bewegt zu haben, da die neue Aussicht der alten glich.
Die abschließenden Erklärung ist m.E. nicht notwendig.
Das eine Stelle, die schon bemängelt wurde und bei der ich mir nicht sicher war, aber durch die Wiederholung kann ich sie jetzt sicher rausnehmen, daher danke dafür.
Er war sich bereits sicher, auf eine optische Täuschung hereingefallen zu sein, als sich auf dem Monitor ein ungewöhnliches Bild abzeichnete. Neben einigen hellen Punkten wanderte ein kaum sichtbarer schwarzer Punkt langsam über den Monitor. Er war nur dadurch erkennbar, dass er scheinbar noch schwärzer als der ihn umgebende Raum war. Bennett sprang auf, hielt die Nase vor den Hauptbildschirm. Das war es! Unverkennbar. Das schwarze Objekt. Er musste es vergrößern, ein klareres Bild bekommen.
Du beginnst insgesamt viele Sätze mit "Er" ;
schwarz ist ja eigentlich schwarz und kann nicht noch "schwärzer" werden, also vielleicht stattdessen "finster/finsterer"?
Mit den Satzanfängen habe ich noch so meine Probleme. Und dieses 'schwärzer' ist natürlich nicht logisch, darin aber soll gerade das Übernatürliche liegen.
Bennett befahl dem System, die Ausrichtung zu stabilisieren, sich der Erdrotation anzupassen, sodass das Objekt nicht mehr aus dem Bild wanderte.
damit das
Wurde noch nicht erwähnt, aber werde ich so übernehmen.
Bennett hämmerte auf die Tastatur, ließ Filter um Filter über das Bild legen, ohne Erfolg. Kein Ereignishorizont. Also konnte es kein Schwarzes Loch sein.
Wieder eine zusammenfassende Erklärung, auf die die Leser auch selbst kommen werden.
Wurde auch schon erwähnt und bereits gestrichen :)
Allgemein könntest du mehr beim Satzbeginn variieren, wie zuvor erwähnt beginnst du viele Sätze mit "Er" oder wie hier mit "Es".
Ich weiß :hmm:
Doch nach einem Augenblick bemerkte er den harten Boden unter seinen Füßen und bald zeichneten sich Wände zu seinen Seiten ab und auch über seinem Kopf.
Der Satz wirkt etwas ungelenk, vor allem durch den Abschluss (Wände über dem Kopf?)
Diese örtlichen Beschreibungen hatte ich bereits komplett überarbeitet.
"Ist da jemand?", rief er. "Ich brauche Hilfe!" Er wartete länger, als es nötig war auf eine Antwort. Dann setzte er erneut an. "Wo bin ich hier?" Es blieb still.
Wie lange wäre es denn nötig? Vielleicht nur:
"Er wartete auf eine Antwort. dann setzte er erneut an."
Auch schon überarbeitet, aber war tatsächlich auch anderen ein Dorn im Auge. Und hat mir bei näherer Betrachtung auch nicht mehr gefallen.
Der Fremde neigte den Kopf und musterte ihn mit seinen müden Augen.
"seinen" streichen
Auch schon gestrichen ;)
Bennett deutete mit seinen Händen auf seine Umgebung.
den ; die
Habs schon geändert
Obwohl unsere alles sehenden Sinne ohne Unterbrechung auf sie gerichtet waren, blieb kein Zeugnis ihres Verblassens.
Vielleicht eher "wahrnehmenden" statt "sehenden"? Du schreibst ja von mehreren Sinnen.
Hatte hier lange überlegt und 'wahrnehmenden' schien mir so atonal. Vielleicht denke ich noch mal drüber nach.
Selbst ich kann es nicht wahrnehmen, obgleich ich spüre, dass noch etwas hier ist."
Er kann es nicht wahrnehmen, spürt es aber doch irgendwie ... ?
good point, was habe ich mir dabei gedacht? Weiß gerade nicht, ob ich das schon geändert habe. Auf jeden Fall hat sich sonst niemand daran gestört, aber recht hast Du schon.
"Aber das ist Unsinn. Ich würde mich doch daran erinnern!"
Nur ein Beispiel, einige Dialogzeilen sind m.E. schon sehr ausführlich erklärend für den Leser.
Auch die Dialoge sind noch sehr schwierig für mich und dass sie mitunter gestellt wirken, war für mich von vornherein klar. Habe da ein wenig ausgebessert. Ich lese Dostojewski für Nachhilfe in Sachen Diologe und vllt färbt ja mal ein wenig ab. Bis dahin versuche ich den leser nicht mit unnötigem Gequassel zu langweilen. Und gerade für diese Geschichte waren mir die Dialoge nur ein Mittel zum Zweck, was durchaus die falsche Herangehensweise sein kann.


Alles in allem haben mir Deine Vorschläge dennoch geholfen, selbst die 'obsoleten' bestätigen mir noch einmal Eindrücke von anderen Kommentatoren. Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast.

MfG


Hallo @Friedrichard ,

Nee, keineswegs, liebe @Putrid Palace - ich find's halt interessant, dass die aktuelle Soziologie den Begriff verwendet als Attribut, besser Appositon der moderne Gesellschaft - wenn der moderne/modische Mensch sich in sein Zimmerlein zurückzieht und mit dem Rest der Welt vermeint, "bekannt" oder gar "berühmt" zu sein per Elektronik. Da könnte man auch die "Monade" ausgraben, die wird aber in den Einzelzellen unserer Gefängnisse gepflegt im Guckloch in der Türe .,.
Tja, wenn das so ist, habe ich es einfach wieder geändert :D

Ein schönes kommendes Wochenende wünsche ich.

 

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