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Der Verräter

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10.02.2010
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Der Verräter

Ein metallenes Zippen war zu hören als Larry sich mit dem Benzinfeuerzeug eine Zigarette anzündete. Es muss heut wohl schon die fünfte gewesen sein. Da er sich vorgenommen hatte das Rauchen endlich aufzugeben, war es schon zu viel für diesen Tag. Aber was er auf dem Bildschirm seines Computers sah veranlasste ihn dazu sich eine anzuzünden. Larry saß in seinem kleinen Büro. Es war spartanisch eingerichtet. Weiße kahle Wände, ein Schreibtisch mit PC und ein großer Aktenschrank. Mehr benötigte er nicht. Er hatte keine Pflanzen auf der Fensterbank, da ihm die Zeit fehlte sich um sie zu kümmern. Und auch keine Familienfotos auf dem Schreibtisch, da er keine Familie hatte. Bei seiner Person handelte es sich um einen unscheinbaren alleinstehenden Mann Ende Fünfzig. Eine Person, bei der es gar nicht auffällt wenn sie nicht da ist. Der ideale Mitarbeiter für den CIA. Dreißig Jahre arbeitete er nun schon für die Agency. Larry hat viel erlebt in dieser Zeit. Als er die Zigarette in seinem Aschenbecher ausdrückte dachte er an so manchen schönen Moment. Etwa den Fall der Berliner Mauer. Damals hatte er ernsthaft mit dem Gedanken gespielt den CIA zu verlassen und sich ein normales Leben aufzubauen. Aber als der einstige Feind, die Sowjetunion, von der Bildfläche verschwand war nur Platz geworden für einen neuen Feind der USA. Den internationalen Terrorismus. Larry machte weiter. Es folgten weitere Jahre mit verschiedenen Identitäten, Auslandsaufenthalten, konspirativen Wohnungen, gefälschten Papieren und der ständigen Angst enttarnt zu werden. Ja das war für ihn das Schlimmste. Im Einsatz spielte er immer eine Rolle in der Hoffnung man würde seine Maskierung nicht durchschauen. Die Erinnerung an die miesen Momente seiner Tätigkeit beim CIA brachten ihn gleich dazu sich eine weitere Zigarette anzuzünden. Er dachte sofort daran, wie er mit sogenannten Special Operation Groups im Irak unterwegs war oder als er in Kabul beinahe einem Attentat zu Opfer fiel. Er war oft an Einsätzen beteiligt, die den Lauf der Geschichte prägten. Und dennoch wird sein Name niemals in den Geschichtsbüchern erwähnt werden. Larry tat diesen Job für sein Land ohne jemals Anspruch auf Geltung zu erheben. Jetzt sollte er bald in den Ruhestand versetzt werden. Eine bescheidenen Pension und Langeweile erwarteten ihn. War das der Dank für seine Dienste? Ständig quälte ihn diese Frage. Vor allem wenn er sich die von ihm so verhassten Pazifisten, Punker und Anarchisten bei Demonstrationen auf der Straße ansah. Sind diese Menschen es wert seinem Land zu dienen? Larry hatte diese Frage schon vor langer Zeit für sich selbst mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Für ihn waren die meisten Amerikaner Abschaum. Fett, selbstgefällig, unmoralisch erschienen ihm diese Menschen. Nein er diente schon lange nicht mehr seinem Land. Aber wofür tat er es dann? Für die Aussicht auf eine kleine Pension? Nein! Was Geld betraf konnte er nur an sich denken. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er daran dachte wie sehr sich doch in letzter Zeit sein Konto gefüllt hatte. Umso schlechter ging es ihm gleich wieder als er auf den Bildschirm seines PC sah. Darauf war eine e-mail zu sehen. Aus deren Text ging hervor, dass Larry sich zu einer Befragung in der Sache „Maulwurf“ bei der Abteilung für innere Angelegenheiten melden soll. Er kannte die Arbeit dieser Abteilung sehr gut, hatte er doch selbst 5 Jahre für sie gearbeitet bevor er zu „Angelegenheiten Ost“ versetzt wurde. Bei der Sache „Maulwurf“ geht es um Doppelagenten. Verräter, welche Informationen aus der CIA für Geld oder aus politischen Gründen herausschmuggelten. Er zündete sich die nächste Zigarette an. Im Normalfall würde er sich der Befragung stellen, weil er sich nichts vorzuwerfen hat. Aber die Situation hat sich in den letzten Jahren geändert. Larry hatte sich sein Konto gefüllt indem er Informationen über Agenten an ausländische Geheimdienste verkaufte. Es hat nicht lange gedauert und er hatte sich ein gutes Netz aus Kunden rund um den Globus aufgebaut, welche er gezielt mit Informationen versorgte. Und er wurde im Gegenzug sehr gut mit Geld versorgt. Nie war es der Abteilung für Inneres gelungen ihm auf die Schliche zu kommen. Wie auch? Er hatte stets seine Transaktionen gut verschleiert. Abhörsichere Telefone, unauffällige Treffen, Schwarzgeldkonten, ja die CIA hatte ihn in solchen Angelegenheiten gut ausgebildet. Und doch muss man ihn enttarnt haben. Irgendjemand innerhalb der Agency war sehr fleißig und vor allem besser als Larry. Die e-mail auf seinem PC bewies es. Aus seiner Zeit bei der Abteilung für Inneres wusste er genau was man mit Verrätern machte. Sein lockeres Leben nach der Pensionierung konnte er vergessen. Wenn er der Todesstrafe wegen Hochverrates entgehen könnte, würde man ihn trotzdem bis ans Ende seines Lebens in den Knast stecken. Beim Gedanken daran als ehemaliger CIA-Mann hinter Gittern zu sitzen wurde ihm schlecht. Er blickte erneut auf seinen Bildschirm und grübelte. Vielleicht könnte er von heute auf morgen einfach verschwinden. Sich ins Ausland absetzen. Diesen Gedanken verwarf er schnell. Die Agency würde seine ausländischen Konten einfrieren und ihn eines Tages finden und beseitigen. Das wusste er mit Sicherheit. Larry hatte selbst solche Aufträge durchgeführt und sie gehören zu seinen schlechten Erinnerungen. Nein so wollte er nicht abtreten. Aber wie dann? Nach einer weiteren Zigarette griff er in die Schublade seines Schreibtisches und holte seine Dienstwaffe hervor. Die einzige Möglichkeit, dem Ganzen zu entgehen war sich den Lauf in den Mund zu stecken und abzudrücken. Die e-mail auf seinem PC würde schon alles erklären. Um nicht für großes Aufsehen zu sorgen schraubte Larry den Schalldämpfer auf seine Pistole, führte die Mündung in den Mund ein und drückte ab. Ein einsames Leben im Dienste des Vaterlandes endete so in Sekunden.

John Miller war der Leiter der Abteilung für Innere Angelegenheiten. Er verbrachte seinen Dienst damit die eigenen Kollegen zu bespitzeln und mögliche Doppelagenten ausfindig zu machen. Der Name des Einsatzes „Maulwurf“ ging auf seine persönlichen Überlegungen zurück. Zugegebenermaßen war er nicht kreativ. Dafür hatte er andere Fähigkeiten. An diesem Tag aber sollte sein Dienst ruhen. Sein großräumiges Büro war mit Girlanden geschmückt. Es waren fast alle Abteilungsmitarbeiter der Abteilung „Angelegenheiten Ost“, sowie sämtliche Abteilungsleiter anwesend. Auf dem Tisch befanden sich mehrere Sektflaschen und ein üppiger Kuchen. Auf der Glasur des Kuchens war die Aufschrift „Glückwunsch für 30 Jahre Dienstzeit Larry“ zu lesen. John sah auf seine Armbanduhr. „Na unser Gast scheint sich wohl zu verspäten?“, fragte er seine Sekretärin. „Na ja ich hoffe er hat die e-mail rechtzeitig bekommen und den kleinen Scherz mit der Befragung nicht missverstanden. Aber bei Larrys guter Spürnase musste ich mir was einfallen lassen, sonst wär uns diese Überraschung hier nicht gelungen.“, sagte Johns Sekretärin. John lachte laut. „Ja die Idee war gut.“

 

Hallo MartinKrausse

Ein metallenes Zippen war zu hören als Larry sich mit dem Benzinfeuerzeug eine Zigarette anzündete.
Darum heissen die Dinger auch Zippo. Und, ach nee, da fehlt ja schon wieder ein Komma!

Aber keine Angst, das wird jetzt keine Kritik zu dieser Geschichte. Denn ausser dem ersten Satz habe ich nichts gelesen.

Nein, das ist eine Kritik zu deinem Verhalten. Du ignorierst bereits zum zweiten Mal die Kommentare deiner beiden ersten Geschichten.
Bitte bearbeite doch zuerst deine anderen Baustellen, bevor du neue öffnest.

Bis dahin, und tschüss ...
dot.

 

Hallo,

ich fange mal mit den positiven Aspekten an. Ich finde die Idee gut umgesetzt, auch wenn man sie natürlich schon auf die eine oder andere Weise schon verarbeitet hat.
Ich mag aber Geschichten, die etwas düsterer und bedrückender sind und du hast die Stimmung in dem kleinen kargen Büro schön eingefangen.

Ich gehe jetzt nicht auf Rechtschreibfehler ein, das wurde ja bereits erwähnt. Stilistisch würde ich dir aber noch empfehlen Absätze zu machen. Dein Text wirkt wie ein großer Klotz und liest sich so viel zäher als er eigentlich ist, da dein Stil eigentlich ganz gut ist.

Mit freundlichem GRuß

 

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