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Der Wald der verlorenen Elfen Teil 1
Meine Uhr schlägt Mitternacht. Ich stehe auf, gehe leise zu meinem Schrank und hole meinen Mantel heraus. Keiner kennt das Geheimnis außer mir, Stacy Simmerman. Ich öffne leise meine Tür und schleiche zu dem Schlafzimmer meiner Eltern. Sie schlafen. Gut. Ich ziehe mir langsam und lautlos meine Turnschuhe an. Ich öffne die Haustür einen Spalt und schlupfe hinaus in die dunkle Nacht.
Es ist inzwischen ein Uhr. Ich gehe entlang des steinigen Wegs. Die vom Regen genässten Grashalme schlagen immer wieder an meine Füße. Meine Schuhe sind schon ganz durchnässt. Langsam wird der Wald dunkler und dunkler. Ich höre immer wieder Schritte. Doch diese Schritte machen mir keine Angst. Jede Nacht wenn ich hier gehe, höre ich diese Schritte. Sie sind vertraut. Ich sehe mich um, um zu sehen, von wem diese Schritte kommen. Ein Schatten erhebt sich vor mir. Ich lächle. „Guten Tag, Miss Stacy! Besuchen Sie uns heute wieder?“ An seiner Stimme erkenne ich ihn, den Grund, warum ich mich Nacht für Nacht hierher begebe, Valdir, einen Elfenjungen. Er streicht sich eine seiner schwarzen Locken aus dem Gesicht.
Wir erreichen den Brunnen, bei welchen wir uns auf zwei gegenüberstehende Steine setzen. Er sieht mich an. „Ich habe Sie gestern vermisst“ , ich sehe in eine andere Richtung. „Ja, ich konnte nicht von Zuhause weg!“
Er steht auf, geht in Richtung eines Rosenbusches und umklammert eine Rose. Er reißt sie aus dem Busch, dreht sich in meine Richtung, kommt auf mich zu und öffnet seine Hand. Die Dornen der Rose haben sich in seine Handfläche gebohrt. Er hält die Rose mit der Blüte nach unten. Das Blut tropft auf die weiße Rose. "Sie lieben doch Rosen, nicht, Miss Stacy?" Er reicht sie mir. Ich nehme sie mit zittriger Hand, dabei tropft etwas seines Blutes auf meine Hand. Ich umfasse seine Hand, schließe meine Augen. Als ich seine Hand ansehe, sind die Wunden verheilt. Ja, das ist der Ort, an dem ich ich selbst sein kann, und nicht der Freak bin.