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Der Weg

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03.05.2020
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Anmerkungen zum Text

Mein erster Versuch

Der Weg

Es ist Freitagabend im November; in einer belebten Stadt,. Die Menschen gehen mit ihren Schirmen gewappnet an mir vorbei.
Keiner kümmert sich um den anderen.

Ich meide jeglichen Blickkontakt, um nicht aufzufallen. Ich will nicht, dass die Menschen mir mein schlechtes Gewissen ansehen. Und ich glaube, wenn sie mich ansehen, wissen sie es. Alle.
Zu meiner Person gibt es nicht viel zu sagen. Durschnittliche Statur, etwas dünner werdendes Haar und die Falten verraten mein Alter.
Allerdings trage ich oft schwarz.

Noch einige hundert Meter, dann bin ich in Sicherheit.

Plötzlich, hält ein Auto neben mir. Mein ganzer Körper bebt. Jetzt haben sie mich.
Das Fenster wird heruntergelassen und ich höre eine Stimme: „Hey“
Ich will nicht, aber ich schaue in die Richtung der Stimme. Der Fahrer, schwarze Haaren, Bart, blaue Augen starrt mich in Erwartung an. Ich bleibe stehen.
Was soll ich tun? Weglaufen! Nur noch zweihundert Meter und ich wäre in Sicherheit. Was ist wenn er zur Polizei gehört.
Lass dir nichts anmerken, bleib ganz ruhig. Versuch' freundlich zu sein.

„Meinen Sie mich?“
„Ja“ antwortet er.

Ich gehe langsam näher in Richtung Auto. Meine Knie sind weich. Meine Hände sind nass geschwitzt. Aber mein Gesicht bleibt ruhig und entspannt. Ja das konnte ich schon immer gut. Innerlich tobt ein Tornado und äußerlich 'cooldown'.

Er: „Ich kenne mich hier nicht aus, können Sie mir sagen wie ich zur Heinrichstr. komme?“
Als er die Worte ausgesprochen hatte, entspannte ich mich etwas.
Ich antwortete ihm dass ich mich leider auch nicht auskenne und er doch jemand anderen fragen sollte.
Dann ging ich zurück, um meinen Weg fortzusetzen.
Die Scheibe wurde hochgefahren und das Auto fuhr weiter.

Ich war erleichtert. Aber noch nicht in Sicherheit.

Als ich weiter ging und schließlich nach fünf Minuten an meinem Ziel ankam, stupste mich von hinten jemand an die Schulter. Ich drehte mich langsam um und sah, dass es unser Pastor war. Oh Nein.

„Guten Tag Herr Pastor Meiker, so spät noch unterwegs?“
Ich konnte ihm kaum in die Augen sehen.
„Hallo“ sagte er, „ich wollte sie fragen, ob das am Sonntag klappt?“

„Natürlich, ich hab', alles im Griff, das wird toll.“ Er schaute mich an. Machte eine Pause und sagte dann, “sehr schön, noch einen schönen Abend."
"Danke, auch so.“
Ich glaube er hat etwas gemerkt. Er musterte mich. Sah mich so forschend an.
Er weiss es. Da bin ich mir sicher.

Ich nahm den Schlüssel aus der Tasche und schloss auf. Nachdem ich drin war und die Türe zu, setzte ich mich mit dem Rücken gegen die Tür.
Puh, ich war in Sicherheit, für den Moment.
Mein Puls- und Herzschlag normalisierten sich. Die Anspannung viel ab.

Nach gefühlten Stunden stand ich endlich auf. Ich konnte es erst glauben, wenn ich es sah. Also zog ich im Wohnzimmer die Vorhänge zu und öffnete meinen Rucksack.

Tatsächlich. Unter den Handschuhen, Maske und der Mütze kamen sie mir entgegen. Funkelnde Steine, in Ringen und Ohrstecker eingearbeitet und wertvolle Uhren.
Ich musste unweigerlich an die zwei Verkäufer denken, die an nichts Böses dachten, bis ich meine Knarre herausholte. Sie rissen ihre Augen auf und streckten ihre Arme nach oben. Sie sagten ich könnte alles nehmen, also hab ich mich bedient.
Als alles verpackt war, marschierte ich aus dem Geschäft. Zog die Maske, Mütze und Handschuhe aus und steckte sie in den Rucksack.
Der Überfall war eigentlich ganz simpel, auch wenn ich meinen Kopf gesenkt hatte wegen den Kameras in den Ecken.
Ob sie mich wohl finden? Wie lange müsste ich dafür wohl ins Gefängnis?

Ich breitete meine Beute vor mir aus. Ich hatte einige Ketten mit Anhänger, Ringe mit Steinen und ohne und Uhren mitgenommen. Was das wohl an Wert war?
So konnte ich die Sachen nicht weiterverkaufen. Ich musste sie entweder erst mal verstecken oder sie so verändern, dass die Schmuckstücke nicht wiederzuerkennen sind.
Aber jetzt verstecke ich alles. Der Rucksack, die Maske, die Handschuhe und die Mütze werde ich später im Ofen verbrennen.

Es läutete an der Tür. Wer war das?

 
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Hallo Rob,

vielen Dank für deine Tipps und ehrliche Meinung.
Ich werde in Kürze die Geschichte überarbeiten und noch eine weitere einstellen.
Würde mich über deine Einschätzung/Meinung freuen.

Kosmo

 

Hallo Kosmo,
Ich finde deine Geschichte echt sehr schön.
Meiner Meinung nach ist sie von Anfang an spannend und der offene Anfang ist wirklich kein Problem. Ich konnte gut mit dem ich - Erzähler mitfühlen.
Mir gefällt die Tatsache, dass wir kaum etwas über ihn wissen, so kann man sich auch ganz gut hinein versetzen.
Deinen Schreibstil finde ich aber wirklich sehr schön. Mir gefällt deine Formulierung sehr.
Das Ende hingegen finde ich nur ganz okay. Es ist grundsätzlich ganz interessant, dass du zum Ende nochmal Spannung rein bringst, aber der letzte Satz "Wer war das?" den würde ich einfach streichen.

Im übrigen muss ich zustimmen, dass es echt so klingt, als wolltest du die Geschichte weiter schreiben. War das ursprünglich mal geplant?

 

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