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Die Überraschung

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25.03.2003
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Die Überraschung

Die Überraschung


„Fertig”, rief Tim erleichtert und klappte sein Rechenheft zu. „Darf ich jetzt nach draussen zum Spielen?”
“Hast du deinen Schulranzen für morgen schon gepackt?“ fragte Mama.
„Mach ich heute Abend“, rasch wollte Tim sich an seiner Mutter vorbei zur Haustür heraus mogeln. Doch Mama schien auch hinten Augen zu haben.
„Halt, hiergeblieben, erst machst du, was ich dir gesagt habe.“ Schnell stopfte Tim die noch auf dem Küchentisch liegenden Bücher und sein Schreibmäppchen in die Schultasche, und stellte diese in den Flur unter die Garderobe. So wollte Mama es haben.
„Tschüss, bis nachher“, Tim schlug die Haustür hinter sich zu.
„Sei bitte pünktlich um sechs zum Abendessen zurück und geh nicht zu nah an das Haus der alten Hilda heran“, rief seine Mutter ihm noch durch das offene Küchenfenster hinterher. „Du weisst, dass die nicht ganz richtig im Kopf ist.“
Ja, ja, dachte Tim, während er sich auf den Weg zu Martin machte. Martin war sein bester Freund, und wie Tim acht Jahre alt. Die beiden waren schon seit dem Kindergarten unzertrennlich. Sie waren sogar Blutsbrüder. Doch das wusste Mama nicht, weil sie sonst bestimmt sehr böse geworden wäre. Nicht auszudenken, wenn sie gesehen hätte, wie er und Martin sich jeder am Arm ein Stück Haut mit einem Küchenmesser eingeritzt und die beiden Schnittstellen dann aneinandergepresst hatten. Genauso wie Winnetou und Old Shatterhand.
Martin stand schon an der Einfahrt und wartete auf seinen Freund. Sie hatten heute nämlich etwas Aufregendes vor. Trotz Mamas Verbot wollten sie sich zum Haus der verrückten Hilda schleichen und heimlich durch ein Fenster schauen.
„Warum denken eigentlich immer alle Erwachsenen, dass die Hilda verrückt ist?“ überlegte Tim, während sie langsam die Strasse hinuntergingen.
„Ich weiss auch nicht“, Martin kickte einen Stein quer über den Weg.
„Meine Mutter sagt, in ihrem Haus würden komische Sachen geschehen.“
„Meinst du, es ist gefährlich, was wir vorhaben?“ fragend blickte Tim seinen Freund von der Seite an.
„Ach Quatsch, was soll denn schon passieren?“

Hildas Haus lag am Waldrand neben einem kleinen Weiher. Es war gelb angestrichen und hatte grüne Fensterläden. Aus dem Schornstein stieg eine weisse Rauchfahne empor. Lautlos, wie die Indianer schlichen die beiden Jungen auf das Haus zu und hockten sich schliesslich unter ein Fenster.
Vorsichtig schoben sie ihre Köpfe über den Rand des Fensterbretts und warfen einen Blick ins Innere des Hauses. An der linken Wand stand ein Schaukelstuhl, daneben ein Regal mit vielen kleinen braunen Fläschchen. In der gegenüberliegenden Ecke befand sich ein Kamin, in dem ein lustiges Feuer flackerte. Über dem Feuer schwang ein Kessel, aus dem es qualmte. Vor dem Kamin stand ein Sofa mit einem kleinen Tisch. Unter der Decke konnten Tim und Martin Holzbalken erkennen, an denen kleine grüne Sträusschen hingen.
„Das sieht ja aus wie in einem Hexenhäuschen“, flüsterte Martin. „Siehst du die alte Hilda?“ Tim schüttelte veneinend den Kopf.
„Was habt ihr denn hier zu suchen?“ erklang auf einmal eine laute Stimme hinter ihnen. Die beiden Jungen erschraken furchtbar und drehten sich um. Da stand sie vor ihnen, die alte Hilda, und schaute sie böse an. Ihr graues Haar war zu einem Knoten aufgesteckt und sie trug ein blaukariertes Kleid.
„Äh, ich...,äh wir haben ga gar nichts....“, stotterte Tim.
„Wir haben nichts Böses gemacht, wir wollten nur mal gucken, wie es in deinem Haus aussieht“, beendete Martin den Satz und stellte sich tapfer vor seinen Freund.
„Genau, was hast du denn da alles für komische Sachen in dem Zimmer?“ fragte Tim, der nun auch seinen Mut zurückgewonnen hatte und Martin beiseite schob.
Die verrückte Hilda sah auf einmal gar nicht mehr so furchterregend aus, ja, da war sogar ein kleines Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen.
„Und warum schleicht ihr dann hier draussen herum? Habt ihr nicht gelernt, wie man an einer Haustür anklopft? Na ja, dann kommt mal mit, ich habe gerade frische Kekse gebacken.“ Tim und Martin schauten sich ratlos an, folgten aber dann Hilda in ihr Haus.

Im Inneren roch es wirklich nach Keksen und den Jungen lief schon das Wasser im Mund zusammen. Während Hilda in der kleinen Küche verschwand, schauten sie sich im Zimmer um. Besonders interessant fanden sie all die braunen Fläschchen und Töpfchen, die sie schon von draussen gesehen hatten. Sie waren mit weissen Etiketten versehen, auf denen fremdartige Schriftzeichen standen.
Hilda kam mit einem Tablett zurück und stellte eine Schale mit Schokoladenplätzchen und drei Gläser Limonade auf den Tisch.
„Greift nur zu“, forderte sie die Jungen auf. Währen sie Kekse assen und Limonade tranken, stellten sie Hilda viele Fragen, die diese bereitwillig beantwortete. Die kleinen grünen Sträusschen unter der Decke waren zum Beispiel Kräuter, die Hilda dazu verwendete, um Medizin herzustellen, die sie dann in den braunen Fläschchen aufbewahrte. Tim und Martin konnten überhaupt nicht verstehen, warum alle die alte Hilda mieden, denn verrückt war sie bestimmt nicht.
Sie verbrachten einen vergnüglichen Nachmittag in Hildas Haus, und als die Jungen schliesslich gehen wollten, da nahm Hilda eines der kleinen Fläschchen aus dem Regal und schüttete eine grünliche Flüssigkeit in die Gläser der beiden.
„Trinkt das“, sagte sie, „dann werdet ihr morgen früh eine Überraschung erleben.“ Die Jungen, abendteuerlustig wie sie waren, konnten der Versuchung nicht widerstehen und leerten ihre Gläser in einem Zug. Es schmeckte ein bisschen wie Honig.
„Bitte, bitte sag uns doch, was es für eine Überraschung ist“, bettelte Tim, doch Hilda wollte nichts verraten, sie würden es schon am nächsten Morgen merken.
Die beiden Jungen verabschiedeten sich und versprachen bald wiederzukommen.

Tim ging an diesem Abend sogar freiwillig schlafen, seine Mutter brauchte ihn nicht wie sonst, zigmal aufzufordern. Er wollte einfach nur ganz schnell einschlafen, damit die Nacht vorüberging und er die Überraschung sehen würde. Am nächsten Morgen wachte Tim schon auf, bevor seiner Mutter in sein Zimmer kam, um ihn für die Schule zu wecken. Neugierig schaute er sich um, aber alles schien wie immer zu sein. Die Möbel und Spielsachen standen an ihrem gewohnten Platz und es war auch kein Paket zu sehen. Enttäuscht stieg Tim aus dem Bett. Mhm, vielleicht würde die Überraschung ja nachher mit der Post kommen.
Er ging über den Flur in Richtung Badezimmer, dabei streifte er die grosse Pflanze, die an der Wand stand.
„Aua, pass doch auf, du hast mir wehgetan“, ertönte es. Tim hielt an, die Stimme kam aus der Richtung, in der die Pflanze stand. Verdutzt schüttelte er den Kopf. Er musste sich wohl verhört haben.
„Du brauchst gar nicht so dumm zu schauen“, sagte die Stimme, „ich habe dich gemeint.“ Jetzt war Tim vollends verwirrt. Er stellte sich vor die Pflanze und fragte: „Hast du mit mir geredet?“
„Na klar, oder siehst du hier sonst noch irgendjemanden? Du hast mir meine Blätter umgeknickt, entschuldige dich gefälligst. „
„Tut mir leid“, Tim streichelte vorsichtig über die Pflanze, „soll nicht wieder vorkommen.“
„Tim, Frühstück ist fertig“, ertönte Mamas Stimme von unten.
„Ich muss mich beeilen, ich unterhalte mich später noch mal mit dir.“ Tim flitzte ins Badezimmer und erledigte Zähneputzen und Katzenwäsche im Schnelldurchlauf. Als er fertig angezogen die Treppe hinunterkam, wurde er von der Seite angesprochen: „ Hey du“, sagte die grosse Palme, die im Flur stand,
„kannst du deiner Mutter nicht mal sagen, dass mir mein Topf zu eng ist, meine Wurzeln sind eingequetscht und tun mir schon richtig weh.“
„Klar, mach ich. Also der Topf ist aber wirklich viel zu klein für dich.“
„Und wir haben Durst, wir sind schon seit Tagen nicht mehr gegossen worden“, riefen die Birgenfeige und ein paar kleinere Pflanzen. „Schau nur, wie unsere Blätter traurig nach unten hängen.“
„Und ich brauche neue Erde,“ brummte der mächtige gelbe Kaktus mit tiefer Stimme, sodass seine fleischigen, stacheligen Blätter, die wie Ohren aussahen, vibrierten.
„Keine Sorge“, versprach Tim, „ich kümmere mich darum.“ Während des Frühstücks erzählte er seiner Mutter, um was die Pflanzen ihn gebeten hatten. Natürlich verriet er nicht, dass sie es ihm persönlich gesagt hatten.
Auf seinem Schulweg vernahm er überall um sich herum ein Gewisper und Geflüster. Es waren aber so viele verschiedene Stimmen auf einmal, dass er sie nicht im Einzelnen verstehen konnte.
Tim war schon sehr gespannt, was Martin ihm berichten würde. Dieser kam ihm aufgeregt auf dem Schulhof entgegengelaufen. Auch er hatte sich zu Hause bereits mit sämtlichen Pflanzen unterhalten.
„Stell dir vor, sogar der alte Birnenbaum in unserem Garten hat mir viel Spass in der Schule gewünscht“, lachte er.
Das war ja eine tolle Überraschung, die ihnen die alte Hilda da bereitet hatte.
„Vielleicht hat sie ja auch einen Trank, damit wir uns mit den Tieren unterhalten können“, überlegte Martin. Auf jeden Fall beschlossen die beiden Jungen, ihr Geheimniss niemandem zu verraten.

Am Abend waren Tims Eltern auf einer Geburtstagsfeier in der Nachbarschaft eingeladen. Da die Feier nur ein paar Häuser weiter stattfand, sollte Tim zum ersten Mal alleine zu Hause bleiben. Mama hatte ihm die Telefonnummer der Nachbarn auf einen Zettel geschrieben und ihm eine besonders lange Gutenachtgeschichte vorgelesen. Doch Tim konnte nicht einschlafen, viel zu aufregend war der Tag gewesen. Als er aus der Schule gekommen war, hatten sich die Palme und die anderen Pflanzen überschwenglich bei ihm bedankt.
Die Palme stand stolz in einem neuen grösseren Topf, der Kaktus hatte frische Erde bekommen und die anderen Pflanzen reckten ihre Blätter wieder gestärkt in die Höhe. Tim hatte sich dann noch draussen das Leid der Efeupflanze angehört, die sich über die vielen Schnecken beschwert hatte, die ihre Blätter anknabberten. Er hatte sich einen Eimer geschnappt und die kleinen Übeltäter abgelesen.

Irgendwann musste er dann wohl doch eingeschlafen sein. Er erwachte erst wieder, als er Durst hatte. Verschlafen rieb Tim sich die Augen und zog seine Pantoffeln an. Er ging die Treppe hinunter in die Küche und trank ein Glas Limonade. Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Es schien aus dem Wohnzimmer zu kommen. Ob Mama und Papa schon zurückgekommen waren? Vorsichtig öffnete der die Tür – und erschrak ganz furchtbar. Da war ein Mann mit einer Taschenlampe und einem grossen Rucksack, in den er irgendetwas aus der Wohnzimmerschublade hineinlegte. Das war bestimmt ein Einbrecher. Was sollte Tim jetzt bloss machen? Durch die viele Kohlensäure der Limonade, die jetzt in seinem Bauch war, musste er rülpsen. Der Mann drehte sich sofort um und starrte Tim grimmig an. Dieser machte kehrt und lief in den Flur.
„Bleib sofort stehen“, befahl der Einbrecher, während er Tim folgte. Und dann geschah etwas, das Tim sein Leben lang nicht mehr vergessen würde. Als der Mann an der Palme vorbei lief, versetzte diese ihm mit einem ihrer langen spitzen Wedel einen Schlag in den Rücken, sodass er nach vorne fiel und dabei mit seinem Gesicht in dem Kaktus landete. Der hieb ihm seine stacheliegen Ohren in die Seite. Der Mann schrie vor Schmerz, rappelte sich auf und versuchte durch die Haustür zu fliehen. Doch nun kam der Efeu, der neben dem Eingang an einem Spalier an der Hauswand wuchs, zum Einsatz. Er wickelte blitzschnell seine langen Ranken um die Beine des Einbrechers, sodass dieser stolperte, der Länge nach hinschlug und schliesslich bewegungslos liegenblieb.
Da jubelteTim, und mit ihm alle Pflanzen. Sie wackelten mit ihren Zweigen, dass die Blätter nur so raschelten. In dem Moment kamen auch Tims Eltern nach Hause. Mama schlug die Hände über dem Kopf zusammen, und nahm Tim erstmal ganz fest in die Arme. Papa rief sofort die Polizei an, die kurze Zeit später mit lautem Tatütata angebraust kam. Die Beamten legten dem Einbrecher, der mittlerweile wieder aufgewacht war, Handschellen an und nahmen ihn mit auf die Polizeiwache.
Tja, und Tim? Er war der Held . Alle Nachbarn und Freunde wollten am nächsten Tag ganz genau wissen, was passiert war, und sogar ein Reporter der örtlichen Zeitung kam vorbei. Er machte ein Foto von Tim und stellte ihm jede Menge Fragen. Doch nur Tim und Martin wussten, wer die wirklichen Helden waren.

 

Hi,
ich habe hier schon so viele schöne Kindergeschichten gelesen, dass ich einfach Lust bekommen habe, es auch einmal zu versuchen. Bin schon gespannt, wie sie euch gefällt.
LG
Blanca

 

Hallo Blanca! Eine wirklich schöne Kindergeschichte! Dann war die Hilda wohl doch eine Hexe? Jedenfalls irgendwie...
Hast Du gut beschrieben und erzählt!

Er hatte sich einen Eimer geschnappt und die kleinen Übeltäter abgelesen. Irgendwann musste er dann wohl doch eingeschlafen sein

(Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Du ab "abgelesen" einen Absatz machst. Ich dachte schon, der wäre mit den Schnecken eingeschlafen...:D)

Gruß Ulrike

 

Hallo Ulrike,

schön, dass Dir meine Geschichte gefallen hat.
Ich habe mal noch einen Absatz an der von Dir erwähnten Stelle eingefügt. Es ist ja eine Rückblende, was er noch so alles an diesem Tag gemacht hat, deswegen dachte ich, dass es aus dem Zusammenhang hervorgeht. Aber es ist jetzt mit dem Absatz doch besser ersichtlich. Danke.

LG
Blanca

 

Hallo Blanca!

Ist das wirklich deine erste Kindergeschichte?
Wenn dem so ist, dann ist dir dein "Debüt" gelungen: Kompliment an dich! :)
Ich fand die Idee mit den sprechenden Pflanzen richtig nett - und sofort, nachdem ich deine Geschichte gelesen hab, hat mich auch mein schlechtes Gewissen geplagt, sodass ich alle meine Zimmerpflanzen gegossen hab! (was ich manchmal leider vergesse...)

Was mir noch aufgefallen ist...

sodass er nach vorne fiel und dabei mit seinem Gesicht in dem Kaktus landete. Der hieb ihm seine stacheliegen Ohren in die Seite.
Willst du die Story nicht doch lieber in die Rubrik: "Horror" verschieben? *scherz* - Nein, ich hab nur das mit den "stacheligen Ohren" nicht verstanden... was meinst du damit?

„Vielleicht hat sie ja auch einen Trank, damit wir uns mit den Tieren unterhalten können“,
...darauf hab ich nämlich die ganze Zeit noch gewartet - das wäre aber eine prima Idee für die "Fortsetzung" deiner Geschichte, oder? ;)


LG
Wolf

 

Hallo Wolf,

danke für deine positive Kritik.
Also, mit den stacheligen Ohren habe ich an einen dieser Ohrenkakteen gedacht. Ich weiss nicht ob Du die kennst, aber bei uns in Spanien wachsen die an jeder Ecke. Es sind Kakteen, die dicke, fleischige, stachelige Blätter haben, welche die Form von Ohren haben und deshalb auch so genannt werden.
Wäre mal interessant zu wissen, ob noch mehr nicht verstehen, was ich damit gemeint habe, damit ich weiss, ob ich die Stelle vielleicht besser umformulieren sollte.

Ich könnte mir gut vorstellen, noch eine Vortsetzung zu schreiben.

LG
Blanca

 

Hi Blanca,
ja, da bitte ich aber drum!! Wie mag es weitergehen?
Du hast das so schön spannend erzählt, da möchte man gleich noch mehr Abenteuer mit den sprechenden Pflanzen haben ... da gibt es ja auch 1001 Möglichkeiten!!!
Mach weiter so, bin schon ganz gespannt!!
Liebe Grüße von Susafee

 

Hi Susafee,
danke fürs Lesen und Kommentieren.
Tja, meine Gehirnzellen rotieren schon, hoffe bald Zeit zu finden, das Ergebnis aufzuschreiben.

Liebe Grüsse
Blanca

 

Hallo Blanca!
Eine süße Geschichte ist dir hier gelungen! :)
Ich wusste überhaupt nicht, wie diese Überraschung aussehen könnte und dir ist eine ganz wunderbare Überraschung für die Jungs eingefallen.
Eine niedliche Geschichte.

Allerdings hab ich eine Reihe von Bemerkungen (meist nur Kleinigkeiten)

„Tschüss, bis nachher“, Tim schlug die Haustür hinter sich zu.
Ich bin mir nicht sicher, ob in diesem Fall nach der wörtl. Rede ein Komma kommt. Ich dachte immer das kommt nur, wenn danach ein Verb folgt...

„ Du weisst, dass die nicht ganz richtig im Kopf ist.“
Vor 'du' hast du einen Leerschritt gemacht.

Nicht auszudenken, wenn sie gesehen hätte, wie er und Martin sich jeder am Arm ein Stück Haut mit einem Küchenmesser eingeritzt , und die beiden Schnittstellen dann aneinandergepresst hatten.
Ich glaube nach 'eingeritzt' kommt kein Komma. Es verbindet doch zwei Nebensätze. Und wenn doch, dann kommt davor kein Leerschritt ;)

„Ich weiss auch nicht“, Martin kickte einen Stein quer über den Weg .
Nach 'Weg' keinen Leerschritt.

„Ach Quatsch, was soll denn schon passieren.“
Hier würde ich am Ende ein Fragezeichen machen. Denn es klingt in meinen Ohren doch nach einer Frage.

Da stand sie vor ihnen, die alte Hilda und schaute sie böse an.
Hier würde ich nach 'Hilda' ein Komma machen. Denn ich finde das 'die alte Hilda' ist nur die Erklärung, wer 'sie' ist.

„ dann werdet ihr morgen früh eine Überraschung erleben.“
Vor 'dann' keinen Leerschritt.

Die Jungen, abendteuerlustig wie sie waren, konnten der Versuchung nicht wiederstehen und leerten ihre Gläser in einem Zug.
widerstehen

„ Du brauchst gar nicht so dumm zu schauen“, sagte die Stimme, „ ich habe dich gemeint.“
Vor 'du' und vor 'ich' keinen Leerschritt.

„ Hast du mit mir geredet?“
Vor 'hast' keinen Leerschritt.

Du hast mir meine Blätter umgeknickt, entschuldige dich gefälligst. „
Am Ende des Satzes hast du zwischen Punkt und Anführungszeichen einen Leerschritt gemacht.

„Tut mir leid“, Tim streichelte vorsichtig über die Pflanze, „ soll nicht wieder vorkommen.“
Vor 'soll' keinen Leerschritt.

„ Ich muss mich beeilen, ich unterhalte mich später noch mal mit dir.“
Vor dem ersten 'ich' keinen Leerschritt.

„ Hey du“, sagte die grosse Palme, die im Flur stand,
„ kannst du deiner Mutter nicht mal sagen, dass mir mein Topf zu eng ist, meine Wurzeln sind eingequetscht und tun mir schon richtig weh.“
Vor 'hey' keinen Leerschritt. Ebenso auch nicht vor 'kannst'
Hier hast du einen Zeilenbruch nach 'stand'.

„Und wir haben Durst, wir sind schon seit Tagen nicht mehr gegossen worden“,
riefen die Birgenfeige und ein paar kleinere Pflanzen. „ Schau nur, wie unsere Blätter traurig nach unten hängen.“
Vor 'schau' keinen Leerschritt.
Nach 'worden' hast du einen Zeilenbruch.

„Keine Sorge“, versprach Tim, „ ich kümmere mich darum.“
Vor 'ich' keinen Leerschritt.

Tja, und Tim? Er war der Held .
Nach 'Held' keinen Leerschritt.

So, das wars dann aber auch. ;)

bye und tschö

 

Hallo Moonshadow,

Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war übers Wochenende weg.
Vielen lieben Dank für Dein aufmerksames Lesen.
Kommata und die blöden Leertasen sind echt nicht mein Ding. Habe die von Dir markierten Stellen bereits verbessert. Freut mich, dass Dir die Überraschung gefallen hat.
Also, noch mal Danke für Deine Mühe.

Alles Liebe
Blanca

 

Hallo Blanca,

ich habe Deine Geschichte mit den sprechenden Pflanzen gerne gelesen! Ein uraltes Thema aus den Märchen: die Helden können mit Pflanzen und Tieren sprechen!

Als die Pflanzen den Einbrecher erlegten, mußte ich schmunzeln. Ich glaube, dass den Kindern Deine Geschichte gefallen wird!

Mit den Ohren des Kaktus hatte ich keine Probleme, ich habe sofort an die von Dir beschriebenen Kakteen gedacht, aber vielleicht, weil ich sie kannte?

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Blanca!

Eine absolut nette und für Kinder sicher auch spannende Geschichte, die mir viel Spass gemacht hat.
Besonders gut hat mir auch grad der erste Teil gefallen, Tim und Martin bei Hilda.

„Darf ich jetzt nach draussen zum Spielen?” - draußen ;)

alles liebe
Anne

 

Liebe Barbara und Anne,
schön, dass euch meine Geschichte gefallen hat.
@ Barbara: Ich habe noch einen erklärenden Satz zu den Kakteenohren eingefügt. Wahrscheinlich werden Kinder die Kakteenart wohl eher nicht kennen, spanische Kinder wohl noch eher, weil die Teile hier bei uns an jeder Ecke wachsen.

@ Anne: Kann das Wort draussen leider nicht verbessern, weil ich das "Scharfe S" nicht auf meiner Tastatur habe. Trotzdem Danke.

Liebe Grüsse
Blanca

 

Hi Blanca!
So, nun habe ich mit Deiner Geschichte mal angefangen. Die Idee finde ich wirklich ganz toll. Richtig gepackt hat mich die Neugierde ab der Stelle, als die Jungs den Zaubertrank getrunken hatten. Alles darüber war zwar auch nett beschrieben, aber für mich ein bisschen zu lang. (ist aber reine Geschmackssache). Ich hätte die Geschichte vielleicht direkt vor dem Haus der Alten beginnen lassen.
Dann würde ich, in dem Absatz, in dem Du erzählst, dass sich die Pflanzen bedankt haben, noch eine Art "Vorahnung" einbauen, z. B. ...und für was dankbare Pflanzen noch alles gut sind, würde Tim noch am selben Abend erfahren.
So könnte man den Leser wieder neugierig machen und hätte eine gute Überleitung. (wieder nur so ein Gedanke, es ist auch ohne in Ordnung)
Ansonsten, sehr flüssig geschrieben und läßt sich gut lesen und überhaupt... weiter machen...
und an einer Fortsetzung bin ich auch interssiert.

So, dass war´s von mir. Bitte, bitte keine Beschwerden, Du hast mich ja dazu gezwungen. :-)

Gruss
Sabine

 

Hallo Sabine,

na siehst Du, klappt doch. Allerdings wollte ich mit meiner Anmerkung nicht erreichen, dass Du meine Geschichte liest, es war allgemein gemeint.
Trotzdem Danke. Schön, dass sie Dir gefallen hat.
Man könnte vielleicht den ersten Teil weglassen, aber ich glaube es gefällt mir besser so, weil ja dort die beiden Jungen ein bisschen vorgestellt werden.

Also, noch viel Spass bei weiteren Kritiken.
Alles Liebe
Blanca

 

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