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Die Briefe des Elphias Warenne

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04.09.2017
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Die Briefe des Elphias Warenne

Dies sind die Briefe des Elphias Warenne, die ich in einer gut verschlossenen Kiste im Nachlass meines Vaters entdeckt habe. Der Name war mir gänzlich unbekannt, weshalb ich mich an meine Mutter wandte, doch sie wollte nichts preisgeben und bat mich, meinen Fund ungelesen zu verbrennen. Diesen Wunsch konnte ich ihr nicht erfüllen – meine Neugier war zu groß. Nun kann ich nicht sagen, was damals wirklich vorgefallen ist, doch ich habe die Adresse auf den Briefen unkenntlich gemacht und vielleicht werde ich sie doch verbrennen. Denn eines fand ich heraus, als ich weiter nachforschte: Das Haus der Familie Warenne steht noch immer.

Lieber Freund,
es ist so weit! Ich habe mich Mary endlich geschlagen gegeben. Wir werden noch vor der Hochzeit zusammenziehen! Das ist ungewöhnlich, ich weiß. Doch wir sind uns einig, dass es einige Dinge vereinfachen wird, so werden wir nicht gleich nach der Hochzeitsreise mit diesen Sachen überrumpelt. Du weißt, ich habe mich einige Wochen quergestellt, was aber mehr der Gewohnheit als einer rationalen Einstellung zulasten kommt. Wie du weißt, habe ich das Haus meiner Familie nie für eine längere Frist als einen Urlaub verlassen und auch nie derartiges angestrebt. Denn abgesehen davon, dass es ein äußerst altes und trotzdem wunderschönes Haus ist, ist es doch auch der Ort, in dem sich mein bisheriges Leben abspielte. Nicht nur, freilich, doch es war immer der Fixpunkt, der sichere Hafen, der mich stets geborgen hütete, auch wenn ich von einem unserer langen Abende zurückkehrte. Doch nach nun etwas mehr als zwanzig Jahren ist damit Schluss und ich werde ausziehen.
Es ist ein seltsames Gefühl – als würde eine Ära vorbeigehen. Natürlich ist es Unsinn, solch epische Begriffe zu verwenden, da ich noch nicht einmal im mittleren Alter bin. Doch für mich persönlich: ja, da darf ich sagen, wird es ein neues Zeitalter werden. Anstatt unter der Knute meiner Eltern unter der von Mary, wirst du wohl witzeln und ich kann mir dein Lächeln schon ausmalen, während du diese Zeilen liest.
Frohlockende Grüße,
Elphias

Liebster Freund,
ich würde dir gerne schreiben, wie gut und rasch alles vonstattengeht, doch ich muss leider sagen, dass das nicht so ist. Man sollte eigentlich meinen, mit siebenundzwanzig Jahren sei man in der Lage, seine wertgeschätzten Sachen in Ordnung zu halten, doch mir scheint, als hätte ich die letzten Wochen oder gar Monate eine besondere, nahezu kindische Unsauberkeit an den Tag gelegt. Bei nun beinah jeder Kiste, die ich packen wollte, fiel mir im letzten Moment auf, dass etwas fehlte. Zunächst das alte und einzige Bild meiner Großmutter, das ich dann hinter einer Kommode fand. Dann fehlte mir meine Urkunde von der Universität Onsmouth. Nicht auszudenken! Ich konnte sie glücklicherweise zwischen uralten Schulunterlagen von mir wiederfinden, ehe es mein Vater bemerkte. Du weißt, wie genau er in diesen Dingen ist – zu Recht! – und er hätte mich trotz meines Alters wohl ordentlich langgemacht. Wie meine wichtige und viel neuere Urkunde bei meinen alten Sachen, die eigentlich weggeworfen werden sollen, gelandet ist, das kann ich dir nicht sagen. Wahrscheinlich habe ich das Dokument an einem heißen Tag ohne nachzudenken abgelegt. Stell dir vor, ich hätte die Urkunde weggeworfen! Mein Auszug hätte wohl noch länger gedauert als ohnehin schon.
Mary nimmt es gelassen, sie findet es sogar äußerst unterhaltsam, wie unbeholfen ich mich anstelle. Oh, das werden wohl schöne Kaffeestunden mit ihren Freundinnen, wenn sie von ihrem tollpatschigen Verlobten spricht. Da hilft mir nur Durchatmen.
Aber was am schlimmsten ist und ich muss befürchten, dass du mir nun zornig werden wirst: ich habe unseren Vertrag verlegt. Unser kleiner Geheimbund, den wir vor einigen Jahren gegründet haben, unsere kleine, eigene Loge in Onsmouth. Ich weiß ja auch, dass das mehr ein jugendlicher Streich von uns war und wir mit einigen Flugblättern Irritationen an der Uni hervorrufen wollten. Aber den sentimentalen Wert des Blatts mit den ganzen Unterschriften schätze ich hoch ein! Ich hoffe unbedingt, ich werde es die nächsten Tage wiederfinden!
Geschäftige (!) Grüße,
Elphias
P.S.: Ich habe unterschätzt, wie anstrengend ein Umzug ist.

Liebster Freund,
ich habe unsere Geheimurkunde wiedergefunden! So eine gute Nachricht will vorweg gesagt sein, auch wenn ich vortäuschen musste, ich würde nach anderen Dingen suchen. Zwei Tage hat es gebraucht, bis ich wirklich in der hintersten Ecke des Dachgeschosses die Urkunde gefunden habe. Es ist mir ein Rätsel, wie auch immer sie dorthin gelangt ist.
Leider ist mir beim Packen die alte Vase zerbrochen, die mein Onkel einst aus dem fernen Osten mitgebracht hat. Eine schmerzliche Sache und ich hätte weinen können, als ich die Scherben auf dem Boden gesehen habe. Meine Eltern haben mich ermuntert, weiterzumachen und wollten mir dann beim weiteren Packen helfen. Ich lief hin und her, versuchte meine Gedanken wieder zusammenzukriegen und die vor mir liegenden Dinge zu organisieren. Doch an diesem Tag schaffte ich nichts mehr.
Das Schlimmste daran war, dass ich gar nicht erklären konnte, wie das geschehen war. Gerade wollte ich diese wunderschöne Kunstarbeit in die ausgelegte Kiste legen, da war alles … verschwommen, als würde ich auf einem Schiff stehen. Freilich, das Haus wird nicht gewackelt haben, sondern ich. Wahrscheinlich ein Schwächeanfall, es war ein warmer Tag und ich habe wenig getrunken.
Ich dachte kurz darüber nach, es nun etwas langsamer beim Auszug anzugehen, doch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, habe ich dieses kindische Zögern wieder abgelegt. Meine Güte, ich lasse mich doch nicht von so ein paar Kleinigkeiten aufhalten.
Herzlichste Grüße,
Elphias

Liebster Freund,
es ist doch wie verhext. Endlich hatte ich alle meine Kisten beisammen und war mir endlich sicher, auch alles, was mir wichtig war, aufgefunden zu haben. Dass mir dabei noch eine Lampe zerbrochen ist und ein Buch nach einem ungeschickten Handgriff halb aus dem Einband gerissen ist … nun, damit könnte ich noch leben.
Es hat letzte Nacht heftig gestürmt und eine Stelle im Dach ist undicht geworden – genau dort, wo meine Sachen standen. Das Wasser hat sich seinen Weg durch das Loch im Dach gebahnt und jetzt sind die meisten meiner Kisten aufgeschwemmt. Glücklicherweise sind nur wenige Sachen darin gewesen, die wasserempfindlich sind, sodass nichts zerstört wurde. Doch nun müssen wir auf neue Umzugskisten warten, denn die alten würden auseinanderfallen, höbe man sie nun an. Eine elendige Geschichte. Mary hat vorgeschlagen, bereits die Sachen holen zu lassen, die abreisebereit sind, doch das bringt mich ja auch kaum weiter. Mittlerweile ist sie ebenfalls etwas ernüchtert. Hinzu kommt, dass ich seit Tagen schlecht schlafe, wenn überhaupt. Mir wird dieses alte, wenn auch schöne, Haus mit seinen knarrenden Dielen und knarzenden Treppenstufen allmählich leidig. Aber gut, es kann nur alles eine Frage der Zeit sein, bis der Auszug endlich geschafft ist.
Was mich nur stutzig macht: mein Vater ist sehr genau, was das Haus anbelangt. Er schätzt es sehr und hat Wände, Böden und auch das Dach beinah dreimal so oft reparieren und begutachten lassen, wie eigentlich notwendig. Dass dennoch und ausgerechnet jetzt eine Stelle gegen den Regen undicht wird … Vater meinte aber, dass solche Dinge bei älteren Häusern immer möglich seien.
Angestrengte Grüße,
Elphias

Mein teurer Freund,
allmählich zweifle ich. Ich kann mir nicht mehr sicher sein, dass jene Dinge meiner eigenen Tollpatschigkeit oder dem Unglück allein entspringen. Wir mussten, aufgrund dieses verfluchten Dachschadens, meine Sachen kurzfristig umsortieren, da haben wir alles ins derzeit leere Gästezimmer gestellt. Alles an einem Ort, schlicht und schnell. Und jetzt? Die neuen Kisten sind da … und es geht wieder los. Das Bild meiner Großmutter, die Urkunde von Onsmouth, unser Geheimvertrag: weg. Banales, Offizielles, Sentimentales – es scheint, als wolle mich ein geschickter Stratege auf allen Ebenen treffen.
Wahrscheinlich glaubst du langsam, ich wolle gar nicht ausziehen. Dass diese „Zufälle“ Ausdrücke meines unterdrückten Wunsches sind, den Zustand der letzten siebenundzwanzig Jahre beizubehalten und das gute Elternhaus niemals zu verlassen. Doch je mehr hier geschieht, je mehr ich … aufgehalten werde, desto mehr wünsche ich mir gerade, fortzukommen.
Ich glaube, dass das Haus dunkler wird. Man betritt ein Zimmer und es ist stockdunkel, obwohl durch das Fenster helles Licht hereinfällt. Ich laufe zwischen den Möbeln umher und meine Augen gewöhnen sich nur langsam an dieses seltsame Zwielicht. Wenn etwas auf den Boden fällt hilft nur Tasten oder eigens eine Lampe zu entzünden. Und selbst dann … inmitten dieses alten, so gut erhaltenen, viktorianischen Gebäudes flackern die Lampen. Jedes zweite Mal, wenn ich einen Raum betrete, geht das Licht aus und ich muss es erst mit Mühe neu entfachen. Du denkst, dass alte Häuser solche Eigenheiten haben könnten? Dass mir das einfach noch nie aufgefallen sei? Das mag sein, doch meine Nerven beruhigt es nicht. Nachts liege ich wach und ich höre, wie das alte Holz noch immer arbeitet, als ob das Haus …
Ich werde hier nicht weiterschreiben; ich glaube, ich schreibe mich in Rage. Diesen Brief schicke ich wohl besser nicht ab, du wirst mir wohl sonst noch einen Arzt ins Haus bestellen.
Elphias
P.S.: Ich schicke den Brief doch ab – warum sollte ich Geheimnisse vor dir haben, schließlich kennen wir uns so lange. Nimm nur bitte nicht alles für bare Münze, ich habe mich mittlerweile wieder etwas gefangen.

Mein lieber Freund,
es wird eine Weile her sein, seit du den letzten Brief erhalten hast. Das liegt nicht daran, dass ich nicht an dich gedacht hätte oder es nichts zu schreiben gegeben hätte. Aber seltsame Ereignisse haben mich auf Trab gehalten. Den ersten Brief, den ich vor anderthalb Wochen begonnen hatte, verlor ich: Während ich schrieb, schlug plötzlich das Fenster auf und ein Windstoß riss meinen Entwurf nach draußen. Ein elendes Pech. Ich setzte mich sodann wieder hin und schrieb weiter – das Fenster wieder gut verschlossen. Doch gerade war ich fertig, da fiel das Tintenfässchen um und das Schwarz hat sich über die gesamte Seite ergossen. Ich konnte eigentlich gar nicht gegen das Gefäß gekommen sein, doch irgendwie … war es nun mal geschehen. Allerdings hatte ich nun genug und ließ es erst einmal dabei bewenden.
Am nächsten Tag habe ich mich wieder hingesetzt und die ersten Zeilen geschrieben, da wurde es Zeit für das Mittagessen und ich ließ meinen Entwurf liegen. Als ich wiederkam, war der Brief weg. Das Fenster war noch geschlossen, also begann ich, in meinem Büro zu suchen, bis ich schließlich nur eine Handvoll Schnipsel fand. Irgendwie musste der Zettel vom Tisch gerauscht und an ein paar Unebenheiten des Holzes und einem vorstehenden Nagel hängen geblieben … und zerrissen worden sein. Etwas ermattet setzte ich mich wieder hin, begann zum vierten Mal. Das Licht ging aus. Ich sah nach der Lampe, da zerbrach sie in meinen Händen und ich schnitt mich an den Scherben.
Drei Tage lang konnte ich nichts tun, was auch nur einen Hauch Feinmotorik benötigte, dann war ich wieder in der Lage zu schreiben. Ich ging also entschlossen in mein Zimmer, da sah ich … wie sich etwas bewegte. Unter dem Tisch. Langsam sah ich nach, mochte es doch mit Sicherheit eine Maus sein.
Nichts. Da war nichts. Also setzte ich mich an den Tisch, als ich wieder eine Bewegung sah. In meinem Augenwinkel: am Fenster. Vorsichtig schritt ich dorthin und erwartete, einen Vogel auf dem Fensterbrett zu sehen.
Nichts. Wieder nichts. Verdutzt setzte ich mich an meinen Schreibtisch und tunkte den Federkiel in die Tinte. Gerade als ich die Spitze über das Papier führte und mich bereitmachte, sie anzusetzen … da hörte ich es. Es war kein Knarren des alten Holzes. Es waren auch nicht meine Eltern, denn diese waren ausgegangen. Es war auch keine Maus.
Es war ein tiefes Stöhnen. Mit hohlem Klang und weit entfernt, wie aus einem Brunnenschacht. Und es vermittelte ein Gefühl: es war etwas Weggeworfenes; ins Brackwasser eines alten, nicht mehr benutzten Brunnens gestoßen. Ein Stöhnen, das mir die Haare zu Berge stehen ließ. Doch es war nicht weit weg. Es war direkt hinter meinem Kopf.
Ich brauche wohl nicht sagen, dass ich mit einem Schrei herumgefahren bin und hektisch den Raum nach der Quelle dieses seltsamen Geräuschs abgesucht habe. Doch da war nichts. Ich schritt sodann alle Zimmer unseres Hauses ab, auch den alten, kleinen Keller, in dem wenig mehr lagert als etwas Wein. Aber ich war allein.
Von besagtem Wein nahm ich eine Flasche mit nach oben und trank sie binnen weniger Minuten mit zittriger Hand aus.
Nach diesem Erlebnis habe ich etwas gezögert, einen neuen Brief zu beginnen. Ein seltsames Gefühl beschlich mich fortan, wenn ich nur zur Tür meines Arbeitsraumes blickte. Wie ein Kind, das sich vor dem Keller fürchtet, begann ich, dieses Zimmer zu meiden. Darin zwischengelagerte Sachen holte ich nicht heraus, um sie nun wieder zu verpacken, wofür ich mir allerlei Ausreden einfallen ließ. Meine Eltern waren sehr verärgert, doch ich konnte mich nicht überwinden …
Bis jetzt. Und jetzt ist doch alles gut. Ich schreibe einen Brief und das Haus frisst mich nicht auf.
Liebste Grüße,
Elphias

Mein Freund,
ich bin bettlägerig und musste lange mit mir kämpfen, dass ich dir diesen Brief schreibe. Wir hatten gerade begonnen, die ersten Kisten in den Wagen meiner angehenden Schwiegereltern zu verladen, da fing es an zu regnen. Nun einmal bei der Arbeit wollte ich nicht aufhören – du hast gelesen, welche Anstrengungen es bis zu diesem Schritt benötigt hatte. Doch zum Regen war bald ein heftiger Wind hinzugekommen und durchnässt wankte ich immer wieder zum Haus und zurück. Man verstand kaum sein eigenes Wort und ich fühlte mich wie ein Walfänger, der den Sturm trotzend über die Planken seines Schiffes wankte. Und jedes Mal, wenn ich in unser altes Haus trat, hörte ich diese Stimme, diese tiefe Verzweiflung … Oh, wenn es doch nur das alte Gemäuer gewesen wäre, das ich hörte.
Schließlich war der Wagen voll und meine Schwiegereltern in spe fuhren los. Erschöpft ging ich in mein Zimmer, wo mein Fenster sich weigerte zu schließen. Schreckliche Geräusche des pfeifenden Windes krochen durch das Holz, um mir den Schlaf zu rauben.
Wir beließen es für den Tag dabei und am nächsten Morgen erwachte ich mit schmerzenden Gliedern und überhitztem Gemüt. Fieber und Erkältung binden mich seitdem ans Bett. Und jede Nacht höre ich, wie das Holz arbeitet, ja, wie das ganze Haus arbeitet. Es hat einen Plan, mein Freund. Mit mir.
Elphias

Mein Freund,
ich habe einen Fehler gemacht. Allmählich auf dem Wege der Besserung, sicher auch dank deiner warmen Worte und Genesungswünsche, machte ich meinem Vater gegenüber Andeutungen, dass das Haus nicht wolle, dass ich ging. Er hat laut zu zetern begonnen, was ich mir einbilden würde. Meine Hirngespinste hat er verlacht und zornig war er, weil er dachte, ich würde die Verlobung lösen wollen, die sowohl aus Liebe als auch des Standes wegen perfekt ist. Dass es darum nicht ging, ignorierte er oder konnte es gar nicht erst erfassen. Doch er hatte nicht gesehen, was ich gesehen hatte, nicht gehört, was ich gehört hatte. Er lebte schon immer hier und ihm hatte das Haus nie etwas Böses gewollt. Und so zwang er mich hinaus, ein Spaziergang oder etwas dergleichen sollte es werden. Auf den Stufen zu unserer Haustür stolperte ich und liege nun mit gebrochenem Bein wieder im Bett.
Muss ich sagen, was ich denke? Was ich weiß? In den Schatten zu meinen Füßen hatte sich etwas bewegt. Das Holz wich mir aus und mein sicherer Tritt über die Stufen, die ich zehntausende Male beschritten hatte, ging fehl! Und konnte es ein Zufall gewesen sein, dass ausgerechnet da, wo mein Fuß landete, eine morsche Stelle war, die einbrach, mich umklammerte und so durch den Winkel meines Sturzes den Knochen brach?
Mein Vater lachte erst. Doch jetzt schweigt er. Wird mir wahrscheinlich bald einen Arzt bestellen und nicht nur für das Bein.
Mein liebster Freund, du glaubst mir doch?
Flehentlich,
Elphias

Saihple,
niella thcin nib hcI. tbel suaH saD. hcis negeweb nettahcS. Zruk run ebierhcs hcI. neguA nebah ednäW eid
,dnuerF nieM.

Mein Freund,
das Unheil lässt nicht ab. Ein Arzt war hier, auf Bitten meines Vaters. Zunächst war ich zögerlich, doch dann habe ich immer mehr offenbart. Zum Schluss hatte ich ihm alle meine Sorgen vermittelt – hoffend, dass er meine Verlegung beschließen würde. Dass ich herauskommen würde aus diesem Hexenhaus.
Doch nein, es soll nicht sein. Er hat gesagt, ich müsse hierbleiben! Bis ich „überzeugt“ wäre, dass es hier gar kein Unheil gebe. Er hat gesagt, das wäre das Beste für meine Psyche! Was für ein Schwachsinn!
Ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen! Nachts knarrt das Gebälk und ich spüre Bewegungen unter mir. Das Bett vibriert, schaukelt hin und her. Dieses Haus will mich einlullen, bis ich vergesse, was es mir angetan hat und jederzeit noch antun könnte! Ich bin in Lebensgefahr!
Elphias

Mein Freund,
es ist geschafft. Vollbracht will ich sagen und noch größere Worte heraussuchen, um diesen Akt zu beschreiben. Es regnete, stürmte und das Haus krakeelte in seinen schlimmsten Tönen. Mein Kopf drohte unter all diesem Lärm zu zerbrechen und ich spürte meinen letzten Willen – ein letztes Mal dieses schreckliche Gebäude zu verlassen – schwinden. Es war, als würde all das Grauen Sturm laufen gegen die Bastion, die ich meinen Verstand nenne. Mit aller Kraft habe ich mich aus dem Bett geworfen und geschrien, als mein gebrochenes Bein auf den Boden aufschlug. Doch in dem Donner von draußen und noch schlimmer, der Kakophonie des Hauses verstand man nichts. Balken ächzten, Läden wurden auf und zugeschlagen, Scheiben zerschlagen. Ich rief nach meinen Eltern, doch sie schien der ewig-süße Dämmerschlaf einer anderen Welt gepackt zu haben. Sie reagierten nicht. Angst beschlich mich, doch ich hatte keine Zeit nach ihnen zu sehen. Im Dunkeln meinte ich kalte Fühler an meinen Armen zu spüren; dünne Seile, die sich über sie zogen und festzurrten.
Doch ich riss mich frei, zog mich vorwärts. Jeder Meter war ein Kampf und bei jedem Griff schossen Splitter aus den Balken am Boden und bohrten sich in meine Hände hinein. Meine leichte Bettbekleidung hing bald in Fetzen – doch ich gab nicht auf! Nein, ich schrie gegen den Lärm des Hauses an: Elphias Warenne wird nicht nachgeben!
Zerfetzt, zerrissen und geschunden erreichte ich die Haustür, schlug sie auf und rollte mich über die verfluchte Treppe ins Freie.
Regen schlug mir ins Gesicht und obwohl mein Bein mit einem lauten Knirschen aufkam spürte ich nur tiefste Erleichterung – im Matsch vor der Tür meines einstigen Zuhauses, das mir nun keine Zuflucht mehr war. Dann kämpfte ich mich weiter, verschlammt und verdreckt, bis auf die Hauptstraße.
Dort fand mich schließlich ein älteres Ehepaar. Sie stoppten ihr Automobil und luden mich ein. Dann verlor ich mein Bewusstsein und erwachte erst am nächsten Morgen in einem Krankenhaus.
Ich tischte ihnen eine Geschichte auf, dass ich nachts entführt worden sei, mich aber aus dem Automobil der Verbrecher hinauswerfen konnte, ehe diese beseelten Menschen mich gefunden hatten. Man sagte mir, ich könne tatsächlich noch am selben Tage entlassen werden, wenn ich das Bett hüten würde. Also ließ ich mir einen Fahrer bestellen und auf schnellstem Wege brachte der Mann mich mit seinem Wagen zu meiner geliebten Mary und ich sank so tief in ihre Arme wie noch nie vorher in diesem Leben.
Meine Eltern sind schockiert von meiner Flucht, doch versuchen sie nicht, mich in dieses schreckliche Haus zurück zu holen. Und ich bin jetzt sicher. Meine Sachen werden nach und nach gebracht und endlich habe ich die Ruhe und den Frieden gefunden. In zwei Wochen werde ich wieder arbeiten können und dann nimmt dieses Leben endlich wieder seinen gewohnten Lauf.
Frohlockend,
Elphias

Mein guter Freund,
mit großer Freude möchte ich dich zur Hochzeit von Mary und mir am 20. Juli einladen. Natürlich wird dich bald, womöglich sogar vor diesem Brief, unsere offizielle Einladung erreichen, wie sie alle anderen erreicht. Dir möchte ich aber gesondert danken – du hast den Glauben an mich nicht verloren, auch wenn die letzten Wochen sonderbar waren … sogar grausam. Doch das liegt jetzt endlich hinter mir und ich kann nach vorne sehen. Alles ist sortiert, ich bin voll und ganz frei. Frei, mich Mary zu unterwerfen, wie du wohl endlich witzeln kannst. Und ich bin froh darum. Es ist so vieles geschafft.
Herzliche Grüße,
Elphias

Mein Freund,
Glück verweilt nur kurz in diesen Tagen. Ich schreibe dir mit zittriger Hand, während ein bitterer Belag meine Zunge lähmt. Als würde mein Herz nur noch halb schlagen, dauert alles, was ich tue, eine Ewigkeit.
Meine Mutter ist gestorben. Sie ist die Treppe zum Keller hinuntergestürzt. Sagte der Arzt. Das Licht wäre wohl plötzlich ausgegangen. Und dann ist sie gestürzt, hat sich das Genick gebrochen. Meine Mutter ist tot.
Mein Freund, was soll ich tun? Natürlich gehe ich zur Trauerfeier, werde mir aber ein Zimmer in einem Hotel mieten. Nichts wird mich dazu bringen, jemals wieder in diesem schrecklichen Hexenhaus zu übernachten.
Elphias

Mein Freund,
du hast mich bei der Trauerfeier in unserem Haus gesehen. Mein blasses Gesicht – doch ich konnte dir nicht sagen, was ich gesehen habe. Ich konnte nichts riskieren, denn ich fürchte nicht mehr nur um mich. Ich weiß, was passieren kann, und ich weiß auch, was passieren wird.
Wir standen alle am offenen Sarg meiner Mutter, mein Vater mir gegenüber und mein Blick fiel auf seinen Schatten. Dahingestreckt lag er auf dem Boden. Und ich sah einen weiteren Schatten über ihm thronen. Es war das Regal … sein Schatten breitete sich aus, wallte über den gesamten Boden. Und verschlang den meines Vaters.
Was dann kam, weißt du! Das Regal ist umgestürzt. Alle glauben, jemand muss dagegen gekommen sein. Doch ich habe es gesehen! Da war niemand! Es ist einfach so gefallen – oder vielmehr von etwas gestoßen worden, das wir nicht erkennen können! Mein Vater konnte rechtzeitig ausweichen. Diesmal, mein Freund. Ich weiß, was das bedeutet und welche Entscheidung ich zu fällen habe. Es macht mir Angst und vielleicht wird es in einer Katastrophe enden. Doch kann ich zulassen, dass mein Vater stirbt? Nein – das würde ich nicht ertragen. Es würde ewig auf meiner Seele lasten.
Meiner Verlobten habe ich erklärt, dass wir bald zu meinem Vater ziehen müssen. Ich habe ihr erklärt, dass der alte Mann es bald nicht mehr alleine schaffen würde, und ihr damit sogar etwas Wahrheit zugemutet. Sie weiß nur wenig von dem, was ich weiß. Und vielleicht wird dieses Nicht-Wissen ihr helfen, das Los zu ertragen, das uns zugeteilt wurde.
Grüße,
Elphias

Mein Freund,
der Umzug ging schneller, als ich es mir gewünscht habe. Jede Kiste habe ich bedacht und langsam gepackt, immer den Kurierfahrer dreimal gefragt, ob denn alles sicher verstaut wäre. Stets noch einmal selbst nachgeschaut und nicht unabsichtlich das eine oder andere verloren und langwierig „gesucht“. Doch es half nichts. Eine Woche – und nun steht alles wieder in meinem alten Familiensitz. Diesem prachtvollen, viktorianischen Bau. Seine Schnörkel ekeln mich an, diese elegante Architektur, dieser ach so schöne Aufgang zum Haus. Alles ein Trugbild von Schönheit; das wohl schönste Gefängnis, das es gibt.
Mary und Vater verstehen sich und haben sich beide arrangiert. Nur ich weiß, dass diese Wohngemeinschaft keine natürliche ist und dass wir niemals hier sein sollten. Keiner von uns. Doch … was soll ich tun? Ihnen die Wahrheit sagen? Wer würde mir schon glauben, nach all den Zusammenbrüchen?
Ich kann nur hoffen, dass sich die Wirklichkeit als barmherziger erweist, als ich es befürchte. Dass das Grauen sich zurückzieht, wenn man sich ihm ergibt. Dass ich nachts nichts mehr höre.
Grüße,
Elphias

Mein Freund,
ich habe dir nun einige Zeit nicht geschrieben, dafür muss ich mich entschuldigen. Einige Ausbesserungen standen noch seit dem Sturm an, außerdem musste natürlich ein neues Regal für das Wohnzimmer her. Schließlich haben wir alle Lampen repariert. Wir haben uns hier nun gut zu dritt eingelebt, mein Vater ist sehr glücklich, dass wir zu ihm gekommen sind.
Ich bin mir endlich sicher, meine Ängste überwunden zu haben. Es muss wohl einiges zusammengekommen sein, das sagt auch der Arzt. Nervliche Überreizung, Stress, später der Trauerfall. Kein Wunder also, dass ich allerlei Dinge gesehen habe, die natürlich nicht da waren. Aber jetzt geht es mir so gut wie noch nie! Ich liebe dieses Haus. Es ist so schön hier und ich mag das Knarren der alten Balken. Da weiß man, dass das kein Haus wie jedes andere ist. Es ist fast, als würde ein treuer Kater schnurrend im Bett liegen. Man weiß einfach, man ist nicht allein.
Ich würde dich und deine Frau gerne einladen, uns bald besuchen zu kommen. Wir haben das Gästezimmer wiederhergerichtet und ihr werdet euch so wohlfühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt, das verspreche ich euch!
Liebste Grüße,
Elphias Warenne

 

Hallo und Gude Vulkangestein,

ich hab deine Geschichte mit Interesse gelesen (und das, obwohl ich kein Fan von Horror und Seltsam bin). Vom Ende war ich enttäuscht. Anders gesagt: Ich hab es nicht verstanden. (Das ist ein bisschen peinlich. Vielleicht hab ich was überlesen?) Für mich fiel der Spannungsbogen irgendwann wieder ganz doll ab. In der Mitte war es so schön spannend. Vor allem, als er rückwärts geschrieben hat, das fand ich stark! Da hab ich gedacht, jetzt dreht er total ab. Ich hätte mir eher so ein Crescendo bis zum finalen Knall gewünscht: Entweder verliert er völlig den Verstand oder das Haus frisst ihn unter Ächzen und Stöhnen auf, so in der Richtung. Das mit der Einladung am Ende, hm, find ich jetzt nicht so prickelnd.

Den leicht umständlichen, altertümlichen Ton in den Briefen find ich sehr schön getroffen! Ob man damals unter Männern am Schluss „liebste Grüße“ geschrieben hätte, bezweifle ich aber.

Während ich schrieb, schlug plötzlich das Fenster auf und ein Windstoß riss meinen Entwurf nach draußen.

Ah, hui, der Gegenwind der Challenge weht durchs Fenster ... :lol:

Leider ist mir beim Packen die alte Vase zerbrochen, die mein Onkel einst aus dem fernen Osten mitgebracht hatte.

Was die Zeiten betrifft, schreibst du an etlichen Stellen Freestyle. Etwa hier, wo du Präsens und Plusquamperfekt kombinierst. Perfekt, also „mitgebracht hat“, wäre hier richtig.

Ich getraute mich kaum, weiter zu schreiben, da ich befürchte, du wirst an meinem Geisteszustand zweifeln.

Hier auch. Warum erst Präteritum und dann Präsens?

Ich brauche wohl nicht sagen, dass ich mit einem Schrei herumgefahren war und hektisch den Raum nach der Quelle dieses seltsamen Geräuschs abgesucht habe.

Auch hier buntes Durcheinander der Zeiten.

freudigen Ereignis

Das find ich verwirrend. Da denke ich, Mary hätte entbunden. Hat sie??

auch wenn ich von einer unserer langen Abende zurückkehrte

:Pfeif:

es scheint, als wölle mich ein geschickter Stratege auf allen Ebenen treffen

Ist das Konjunktiv III? :D (Bei Loriots Jodeldiplom gibt es ja drittes Futur bei Sonnenaufgang ...)

Doch desto mehr hier geschieht, desto mehr ich … aufgehalten werde. Desto mehr wünsche ich mir gerade, fort zu kommen.

Heißt es nicht: Je ... desto ...?

Ein Stöhnen, das mir die Haare zu Berge gehen ließ.

Zu Berge stehen ließ, oder?

Ich kann nur hoffen, dass sich die Wirklichkeit als barmherziger erweist, als ich es befürchte. Dass das Grauen sich zurückzieht, wenn man sich ihm ergibt.

Oh yeah. Meine Lieblingsstelle. :thumbsup:

Wir haben das Gästezimmer wieder aufbereitet und ihr werdet euch so wohlfühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt, das verspreche ich euch!

Wieder aufbereitet. Klingt ein bisschen nach ... AKW. Ein Zimmer könnte man z B. herrichten.

Beste Grüße aus dem Taunus
Anne

 

Liebes Vulkangestein,

Horror, da bin ich dabei. :)

Die Idee gefällt mir gut und Gruselhäuser gehen ja eigentlich immer. Dass du die Briefe von Elphias nutzt um die Geschichte zu erzählen, bietet viel Potential für Grusel und Merkwürdigkeiten.

Aber insgesamt ist die Geschichte doch sehr langatmig und zeitweise anstrengend zu lesen. Da würde ich den Rotstift im großen Stil ansetzen.

Die Briefe des Elphias Warenne
Doppelter Titel kann weg.

Diesen Wunsch konnte ich ihr leider nicht erfüllen – doch das folgende Gepolter ließ mich vorerst Abstand nehmen.
Den zweiten teil verstehe ich nicht ganz. Was meinst du mit Gepolter? Schimpft die Mutter?

Hochzeitsreisemit
Hier fehlt ein leerzeichen

Du weißt, ich habe mich dagegen einige Wochen quergestellt, was aber mehr der Gewohnheit als einer rationalen Einstellung zulasten kommt. Wie du weißt, habe ich mein Familienhaus nie für eine längere Frist als einen Urlaub verlassen und auch nie derartiges angestrebt. Denn abgesehen davon, dass es ein äußerst schönes Haus ist mit seinem alten viktorianischen Stil ist, ist es doch auch das Haus, in dem sich mein bisheriges Leben abspielte.
Wie du schon schreibst: Der Freund weiß das alles schon. Warum sollte Elphias in einem Brief an einen guten Freund solche Dinge wiederholen? Das sieht mir doch sehr nach Informationen für den Leser aus. Würde ich radikal kürzen.

Eine Idee am Rande: ich fände es ganz nett wenn die Briefe ein Datum hätten. Dann muss Elphias auch nicht schreiben, wie lange der letzte Brief her ist, was sowieso eher umständlich ist.

Auch die Briefe, die die ersten Probleme beschreiben, sind mir zu langatmig. Und es wird auch zu schnell klar in welche Richtung du willst. Du betonst viel zu sehr, dass Elphias ja eigentlich so ordentlich ist und dass er sich überhaupt nicht erklären kann wie die Sachen an merkwürdige Orte gelangt sind.

Wer weiß, wann es dorthin gefallen war, immerhin war es nicht kaputt
Wie meine wichtige und viel neuere Urkunde bei meinen alten Sachen, die eigentlich weggeworfen werden sollen, gelandet ist, das kann ich dir nicht sagen. Ich zweifle etwas an meiner Fähigkeit Ordnung zu halten. Wahrscheinlich war ein heißer Tag gewesen und ich habe das Dokument einfach irgendwo zwischengeschoben. Nicht auszudenken, mit welchen Bürokratien ich mich hätte auseinandersetzen müssen, wenn ich die Urkunde weggeworfen hätte. Mein Auszug hätte wohl noch länger gedauert als jetzt ohnehin schon.
Es ist mir ein Rätsel, wie auch immer sie dorthin gelangt ist.
Kann meiner Meinung nach größtenteils weg.

Mein Vater und meine Mutter haben mich wieder aufgebaut und wollten mir dann beim weiteren Packen helfen, doch für diesen Tag war ich erledigt.
Der wirft ne Vase runter und ist dann so fertig, dass er nicht mehr packen kann? Oder beeinflusst das Haus ihn so dass er keinen Elan mehr finden kann?

Dann wird es mir viel zu langatmig und ich muss zugeben einiges nur überflogen zu haben. Schon klar, das Haus will nicht dass er auszieht und dann darf er noch nicht mal mehr Briefe schreiben.
Ich finde die Stelle, an der er begreift, dass das Haus gegen ihn arbeitet müsste schneller kommen.

Das Ende finde ich dann ziemlich absurd. Der zieht da wieder ein? In das Horrorhaus?

Ich hätte es interessant gefunden, wenn der Horror mitgezogen wäre in das neue Haus. Wenn klar wird, es liegt nicht an dem Haus, sondern an etwas anderem, vielleicht an Elphias selbst.

Hmm, den Rahmen finde ich gut, aber meiner Meinung nach solltest du den Inhalt noch mal überdenken und straffen.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Gude Anne49,
danke für deinen Kommentar! Insbesondere die ganzen Schreib- und Tippfehler habe ich direkt aufgenommen. Da frage ich mich manchmal echt, was ich beim Korrekturlesen mache ;)

Das mit der Einladung am Ende, hm, find ich jetzt nicht so prickelnd.
-> Jetzt kommt die traurige Stelle, wo ich als Autor meine Geschichte erklären muss … das mache ich aber nicht, um mich zu rechtfertigen, sondern, um zu zeigen, wo ich mit meiner Geschichte hinwill. Vielleicht kannst du mir dann noch helfen, das auch an den Leser zu bringen.
Meine Idee ist, dass Elphias ganz zum Schluss vom Haus vollständig vereinnahmt wird. Er hat aufgegeben und ist jetzt „glücklich“ in seinem Gefängnis. Deswegen lädt er seinen Freund so locker ein.
Deswegen auch die folgende Formulierung:

Den leicht umständlichen, altertümlichen Ton in den Briefen find ich sehr schön getroffen! Ob man damals unter Männern am Schluss „liebste Grüße“ geschrieben hätte, bezweifle ich aber.
-> Da bin ich ganz bei dir! Und deswegen habe ich es geschrieben. Ich wollte hier darauf aufmerksam machen, dass doch irgendwie verniedlicht ist und so einen Kontrast zum Rest schaffen. Das funktioniert aber vielleicht auch deswegen nicht, weil ich das „liebster“ in Bezug auf den Freund häufiger verwendet habe. Das werde ich nochmal rauskürzen. Die anderen Stellen, an denen ich im Schlussbrief die „Niederlage“ andeuten wollte, war mit dem „man fühlt sich nie allein“ und „ihr werdet gar nicht mehr heimwollen“. Hier bin ich noch auf dem Drahtseilakt, wie ich das deutlich machen kann, ohne die Brechstange anzusetzen. Wenn du noch eine Idee hättest, wäre das goldwert für mich!

Grüße aus dem Taunus? Da kam heute wahrscheinlich auch gut Schnee runter, oder? :)


Gude moeki,
Vielen Dank für deinen Kommentar!

(A) … den Beginn ein wenig abrupter zu gestalten, und
(B) … mehr Spannung, ob der Signifikanz des späteren Wandels aufbaut.
-> Vielen, vielen Dank für diese Rückmeldung! Ich bin auch sehr unzufrieden mit diesem Anfang, hatte aber auch gar keinen Begriff dafür, wo das Problem lag. Deine Hinweise haben mich jetzt wieder dahingebracht, wo ich eigentlich mit dem Anfang hinwill: Interesse wecken und Motivation schaffen. Ich schreibe das auch komplett um, derzeit stehe ich bei:
Mein Vater schrie und warf mich hinaus und sagte ich solle diesen Namen nie wieder erwähnen: Elphias Warenne. Dabei wusste ich bis vor kurzem nicht einmal, dass es diesen Mann überhaupt gab, der, wie es sich herausstellt, der beste Freund meines Vaters gewesen war. Erst ein Versprecher meiner Mutter, bei einer kleinen Feier, hatte mich auf diese Spur gebracht. Sie hatte von diesem alten Freund, diesem "seltsamen Elphias Warenne" gesprochen, sich dann aber gleich die Hand vor den Mund gehalten. Ich erfuhr von ihr nicht mehr auch von unserem betagten Hausdiener nicht. Also bin ich ins Dachgeschoss aufgestiegen und habe die alten Sachen meines Vaters durchsucht. Ich wollte wissen, warum dieser Mann, ja sogar sein Name allein, gemieden wurde. Und ich fand unter allem anderen begraben eine kleine Kiste - und darin die letzten Briefe, die Elphias Warenne jemals an meinen Vater geschrieben hatte.
-> Was hältst du davon?

Ich bin allerdings gegen Ende unsicher, welchen Ton du der Geschichte geben wolltest. Teilweise schlagen Elphias' Briefe einen Pathos an, der den bis dahin sehr prägnanten Fluss der Geschichte ein wenig unterbricht. Auf der anderen Seite gibt dies auch eine gewisse Authenzität, wenn man bedenkt, dass du deine Erzählung indirekt in der Vergangenheit ansiedelst.
-> Auch hier hast du zielsicher meine Bedenken erwischt. Ich habe auch immer wieder überlegt, ob ich die (kippende) Stimmung gut in Worte gefasst habe. Wenn ich dich richtig verstehe, dann fällt es auf, wirkt aber noch nicht unglaubhaft. Das ist das, wo ich hinwill, also freut es mich. Darfst mich aber gerne korrigieren, wenn ich dich zu positiv lese.

Ich finde dein Ende sehr gelungen! Du hast einen guten Punkt erreicht, wo du eine Schiene zwischen subtilem Unbehagen und Horror findest. Das lässt den Leser mit einer Frage zurück, was den Text besser in Erinnerung bleiben lässt.
-> Das macht mich gerade sehr glücklich! Das Ende ist ja etwas schwierig bzw. etwas abrupt/unerklärt.

Soweit mein erster Eindruck. Da ich das Ganze hier mitten in der Nacht über eine Kanne Kaffee geschrieben habe, bitte ich Versehen zu entschuldigen. Ich hoffe, mehr von dir zu lesen. ^_^
-> Da gibt es nix zu entschuldigen, ich bin sehr froh, dass ich von der Kanne profitieren dürfte! :)


Gude Nichtgeburtstagskind,
Vielen Dank für deinen Kommentar!

Aber insgesamt ist die Geschichte doch sehr langatmig und zeitweise anstrengend zu lesen. Da würde ich den Rotstift im großen Stil ansetzen.
-> Ich habe alle Stellen, die du genannt hast, in meinem Dokument rot markiert und werde mich daran machen, sie durchzugehen. Ich glaube du hast recht, wenn du sagst:
Auch die Briefe, die die ersten Probleme beschreiben, sind mir zu langatmig. Und es wird auch zu schnell klar in welche Richtung du willst. Du betonst viel zu sehr, dass Elphias ja eigentlich so ordentlich ist und dass er sich überhaupt nicht erklären kann wie die Sachen an merkwürdige Orte gelangt sind.
Da kann ich viel kürzen. Die „Ärgerlichkeiten“ sind ja nicht der Träger der Entwicklung

Den zweiten teil verstehe ich nicht ganz. Was meinst du mit Gepolter? Schimpft die Mutter?
-> Den Anfang schreibe ich nochmal komplett um, der ist Mist. Moeki hat mich da in die richtige Richtung geschoben, denke ich.

Das sieht mir doch sehr nach Informationen für den Leser aus. Würde ich radikal kürzen.
-> Das wirkt unnatürlich, da gebe ich dir recht. Ersatzlos streichen werde ich es nicht, aber vielleicht umverteilen, sodass es organischer in den Rest des Textes passt.

Eine Idee am Rande: ich fände es ganz nett wenn die Briefe ein Datum hätten.
-> Das werde ich auch auf jeden Fall nochmal bedenken.

Der wirft ne Vase runter und ist dann so fertig, dass er nicht mehr packen kann? Oder beeinflusst das Haus ihn so dass er keinen Elan mehr finden kann?
-> Auch hier werde ich nochmal an die Glaubhaftigkeit gehen. Ich werde es wohl so abschwächen, dass er nicht ganz aufhört, aber in so ein „Hin und Her“ verfällt, bei dem am Ende doch nichts rumkam. (Sowas kenne ich zumindest von mir, wenn mal was schief gelaufen ist)

Dann wird es mir viel zu langatmig und ich muss zugeben einiges nur überflogen zu haben.
-> Dann trotzdem noch ein großes Dankeschön dafür, dass du mir einen so langen und hilfreichen Kommentar dagelassen hast. Das ist sehr wertvoll für mich, danke :)

Das Ende finde ich dann ziemlich absurd. Der zieht da wieder ein? In das Horrorhaus?
-> Oh je, mein Ende … das braucht noch Pflege. Die Idee ist, dass Elphias zurückzieht, weil er Angst hat, dass das Haus seinen Vater umbringt. Im Zuge dieser „Niederlage“ verliert er seinen ganzen Widerstandswillen und das Haus erlangt quasi die gesamte Kontrolle über ihn. Dann versucht er noch seine Freunde in das Haus zu „locken“ und damit soll es enden – mit diesem vagen Gefühl, dass das Grauen dort nicht endet. Anne hat ja auch schon geschrieben, dass das nicht funktioniert hat und ich werde da nochmal dran arbeiten müssen.
Eine Alternative wäre ja theoretisch auch, dass er seinen Vater rausholt – das wäre dann eine andere Geschichte und die würde dann wahrscheinlich eher über etwas Action am Schluss funktionieren, wenn das Haus nochmal alles aufbietet, um die Warennes bei sich zu behalten. Das ist aber nicht die Geschichte, die ich zu erzählen beschlossen habe :)

Liebe Grüße und noch einmal ein großes Dankeschön an euch drei!
Vulkangestein

 

Hallo Vulkangestein,

ich fange mal mit den Flusen an ...

Mein Vater schrie, warf mich hinaus und sagte ich solle diesen Namen nie wieder erwähnen
- Komma zwischen "sagte" und "ich"

Dabei wusste ich bis vor kurzem nicht einmal, dass es diesen Mann überhaupt gab, der, wie es sich herausstellt, der beste Freund meines Vaters gewesen war.
- herausstellte

Denn abgesehen davon, dass es ein äußerst schönes Haus ist mit seinem alten viktorianischen Stil ist, ist es doch auch das Haus, in dem sich mein bisheriges Leben abspielte.
- da ist ein "ist" zu viel

Nicht nur, freilich, doch es war immer der Fixpunkt gewesen, der sichere Hafen, der mich stets geborgen hütete, auch wenn ich von einen unserer langen Abende zurückkehrte.
- "gewesen" würde ich streichen

Man sollte eigentlich meinen mit siebenundzwanzig Jahren sei man in der Lage,
- Komma zwischen "meinen" und "mit"

Wahrscheinlich war ein heißer Tag gewesen und ich habe das Dokument einfach irgendwo zwischengeschoben.
- Schon wieder das unschöne "gewesen". Ich würde das hier vorschlagen: "Wahrscheinlich habe ich es an einem heißen Tag einfach irgendwo hingeschoben."

Doch je mehr hier geschieht, desto mehr ich … aufgehalten werde. Desto mehr wünsche ich mir gerade, fort zu kommen.
- würde ich in einem schreiben, also "fortzukommen"

Doch da war: nichts.
- würde ich in einem Satz machen, ohne die Doppelpunkte, das bremst unnötig aus.

Saihple,
niella thcin nib hcI. tbel suaH saD. hcis negeweb nettahcS. Zruk run ebierhcs hcI. neguA nebah ednäW eid
,dnuerF nieM.
Das finde ich eine nette Idee. Eine Art Code, von dem er hofft, das Haus könne ihn nicht entziffern. Nur stellt sich mir die Frage, ob das nicht später vorkommen sollte, also auf dem Höhepunkt des Wahnsinns.

Mein Freund, was soll ich tun? Natürlich gehe ich zur Trauerfeier, werde mir aber ein Zimmer in einem Hotel mieten. Nichts wird mich dazu bringen, jemals wieder in diesem schrecklichen Hexenhaus zu übernachten.
Elphias
Mein Freund,
du hast mich bei der Trauerfeier gesehen.
- hier fehlt ein Absatz zwischen "Elphias" und "Mein Freund", oder? Das sind doch zwei Briefe, richtig?

Also, ich finde die Idee mit den Briefen eigentlich ganz schön. Das ist natürlich sehr oldschool. Mich hat es an alte Schauergeschichten erinnert. Das Problem mit Briefen ist natürlich, dass man die Geschichte wortwörtlich erzählt bekommt. Da ist eine große Distanz zwischen Leser und Briefeschreiber. Deshalb habe ich jetzt auch nicht mega gespannt mitgefiebert, sondern eben eher interessiert gelesen, mehr aber auch nicht. Dennoch sind die Briefe in ihrer Oldschoolhaftigkeit (keine Ahnung, ob es dieses Wort gibt) gut geschrieben, keine Frage. Es ist eben nur nicht unmittelbar.

Was ich nach all den Briefen aber nicht verstanden habe, ist, weshalb der Name Elphias Warenne so geächtet ist im Hause des Erzählers. Haben die Angst, dass ihr Sohn zu dem Haus fährt? Oder was ist der Hintergrund? Das hat sich mir irgendwie nicht so recht erschlossen. Oder waren sie im Haus und da ist etwas Schreckliches passiert?

Wir haben das Gästezimmer wieder hergerichtet und ihr werdet euch so wohlfühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt, das verspreche ich euch!
Muahahaaa, besser nicht hinfahren, würde ich sagen :D Gutes Ende, gemein und mit einer schönen Prise Wahnsinn.

Viele Grüße
RinaWu

 

Liebes Vulkangestein,

ach, dabei gefiel mir das Bild der champagneresierten Frau Mama ungemein. Schade, dass sie jetzt einem schreienden Vater zum Opfer fallen musste. Du siehst, man kann es nicht allen Wortkriegern recht machen.

Was mich aber beruhigt ist deine Sprache. Nach wie vor kommt sie sacht und behutsam zum Ausdruck in ihrer reinen, wenn auch altmodisch anmutenden Form, die du aber ja auch geschickt in eine zeitlose Geschichte verpackst. Okay, na gut. Ich verwurzle sie jetzt schon nicht ins Zeitalter der Emails, but so.

Die Idee, Briefe aneinanderzureihen und in ihrer Dramatik zu steigern, lese ich gerne und mag die Idee. Und ich weiß, es ist viel verlangt, aber es hätte für meinen Geschmack neurotischer zugehen können, selbst wenn es scheinbar unmöglich scheinen könnte, in jenem Gemütszustand Briefe zu schreiben.
Den Einschub, der rückwärts gekehrten Sätze war diesbezüglich bereits ein Highlight. Es hätte sehr gerne so weiter gehen können.

Was mir nicht behagt, ist der Auslöser und die Auflösung. Das klingt jetzt nur so, als hätte ich sie nicht gerne gelesen, aber das Gegenteil ist eben der Fall. Nur sind mir diese beiden Komponenten zu lasch für diesen langen Verlauf.
Ich finde es nämlich nicht schlimm, jemanden gekannt zu haben, der psychisch labil (sensibel) ist und sich mitteilt. Er ist ja kein Mörder, wenn ich das richtig aufgefasst habe, starb die Mutter eines natürlichen Todes und das Regal fiel ohne sein Zutun auf den Vater.

Da du einen ungewöhnlichen, historischen Namen verwendest, habe ich mal nachgelesen, viel wars jetzt nicht, aber es handelte sich offenbar um eine normannische Adelsfamilie. So dachte ich mir, es kann ja angehen, solches Geschlecht eskaliert schon mal. :shy: Der Sproß aus dem wohlbehüteten Heim (also den Champagner vermisse ich auch in dieser Hinsicht) fühlt sich reichlich überfordert, es verlassen zu müssen und verschanzt sich in einer Manie Kommt in den besten Familien vor.

Und eben deshalb will es mir einfach nicht so recht gefallen, dass er sie am Ende ablegt, sobald er seinen 'Willen' durchgesetzt hat. Ich will nämlich nicht denken wollen, er hätte diese Raserei inszeniert.

Einige Renovierungsarbeiten waren noch immer von dem Sturm übrig, außerdem musste natürlich ein neues Regal für das Wohnzimmer her. Schließlich haben wir alle Lampen repariert.

Dass du das Regal noch einmal erwähnst ist lustig.

Es muss wohl einiges zusammengekommen sein, das sagt auch der Arzt. Nervliche Überreizung, Stress, ein Trauerfall.

Auch das genügt mir eben nicht. Und schon gar nicht weil der Name Größeres assoziieren lässt. Ich wünschte mir wiederkehrende Psychosen innerhalb der Traditionsreichen Familie. (Ist ja bald Weihnachten, da darf man wünschen, nicht wahr?)

Da du dann am Ende der Freundesfamilie drohst, beziehe ich mich auf den Anfang und die Reaktion des Vaters. Irgendwie könnte an dieser Stelle deutlich werden, dass sie dem Haus selbst nur mit Mühe entkommen sind und deshalb die Nerven nach so vielen Jahren blank liegen.

Obwohl mir ein Geisterhaus auch weniger behagen würde, als ein böse Psychose des Elphias. Aber nach mir geht's ja mal wieder nicht. ;)

Danke für diese Geschichte und freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Vulkangestein,

diese Art von Geschichten gehörte früher zu meiner Lieblingslektüre. Ich finde die Darstellung einer sich langsam entwickelnden Psychose sehr gelungen. Armer Freund, wie schön, dass es ihm wieder gut geht.

Einerseits.

Andererseits lese ich

Ihr werdet euch so wohl fühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt. Das verspreche ich euch.

Diese beiden Sätze sind so zweideutig, dass sie mir Schauer über den Rücken jagen. Eine verkappte Warnung, dass das Haus neues Futter braucht. Ich nehme an, der Vater des Ich-Erzählers kennt seinen Freund so gut, dass er Abstand von der Einladung, ja vom Freund genommen hat.

Du hast für mich das Genre und den Stil des 19.Jahrhunderts wunderbar adaptiert (im Sinne von E.A.Poe).
Auch die "Geheimschrift " (rückwärts schreiben) passt in diese Zeit. Andererseits verwendest du moderne Elemente wie das Automobil, verbannst die Briefe auf den Speicher, wo sie dann ein Kind der neuen Zeit ausgräbt. Horror ist zeitlos.

Also mir hat der Text sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn ein Autor lange, geschliffene Sätze beherrscht und sich nicht hetzen lässt. Es muss natürlich zur Story passen. Das ist für mich eben auch eine Facette des Lesevergnügens.

Danke für diese aus dem Rahmen fallende Geschichte.

Herzliche Grüße
wieselmaus

 

Gude RinaWu,
vielen Dank gleich vorneweg für die Flusen. Die habe alle ausgebessert!

Deshalb habe ich jetzt auch nicht mega gespannt mitgefiebert, sondern eben eher interessiert gelesen, mehr aber auch nicht.
-> Das glaube ich, mir ist bereits beim Lesen aufgefallen, wie groß die Barriere ist. Ich habe mir immer überlegt, was denn alles passiert … und wie es dann beschrieben wird. Immer der Zwischenschritt, das hat schon etwas von „Entschleunigung“. Hat mir als Experiment aber Spaß gemacht :)
Was ich nach all den Briefen aber nicht verstanden habe, ist, weshalb der Name Elphias Warenne so geächtet ist im Hause des Erzählers. Haben die Angst, dass ihr Sohn zu dem Haus fährt?
-> Ja, das ist es schon. Zumindest der Vater scheint an die Variante des Geisterhauses zu glauben … ich bin am Überlegen, ob ich bei dem letzten Brief noch eine weitere Zwischenebene einschiebe: eine Randnotiz, in der Handschrift des Vaters. So etwas wie „Mein Freund Elphias Warenne ist tot.“ Das würde dann vielleicht deutlicher machen, was der Vater glaubt und warum er am Anfang so getobt hat. Ich bin mir aber nicht sicher, ob irgendjemand so eine Randnotiz machen würde …
Muahahaaa, besser nicht hinfahren, würde ich sagen :D Gutes Ende, gemein und mit einer schönen Prise Wahnsinn.
-> Hehe, das freut mich, dass dir das Ende gefallen hat.


Gude Kanji,
danke für deinen Kommentar!

ach, dabei gefiel mir das Bild der champagneresierten Frau Mama ungemein. Schade, dass sie jetzt einem schreienden Vater zum Opfer fallen musste. Du siehst, man kann es nicht allen Wortkriegern recht machen.
-> Wer weiß, vielleicht taucht irgendwann anders wieder eine champagneresierte (was eine Konstruktion :D) Frau auf.
Und ich weiß, es ist viel verlangt, aber es hätte für meinen Geschmack neurotischer zugehen können, selbst wenn es scheinbar unmöglich scheinen könnte, in jenem Gemütszustand Briefe zu schreiben.
-> Eine schwierige Gratwanderung für mich zwischen Wahnsinn und Normalität. Weitere Eskalationsstufen wären durchaus denkbar, was mich ein Stück weit zu deinem nächsten Punkt führt:
Ich wünschte mir wiederkehrende Psychosen innerhalb der Traditionsreichen Familie.
-> Diese Idee gefällt mir sehr gut, denn es passt zum Namen (das hatte ich auch hinterher mal gegoogelt, als mir der Name aus meinem Gedächtnis hochgestolpert war) und zur Geschichte des Hauses, das ja wahrscheinlich schon vorhergehende Generationen „festgehalten“ hat. Da kann ich mal darauf herumdenken, aber wahrscheinlich würde ich mit entsprechenden Ergänzungen wieder jeglichen Rahmen sprengen :D
… starb die Mutter eines natürlichen Todes und das Regal fiel ohne sein Zutun auf den Vater.
Das ist ja die Frage ;) Zieht sich aber, wie du bemerkt hast, durch den ganzen Text:
Obwohl mir ein Geisterhaus auch weniger behagen würde, als ein böse Psychose des Elphias. Aber nach mir geht's ja mal wieder nicht.
-> Auch hier wollte ich die Gratwanderung schaffen, dass mehr oder weniger „beides“ denkbar ist. Zumindest der Vater unseres „Lesers“ scheint aber an die Geisterhaus-Variante zu glauben, wenn er so Angst vor seinem Freund hat.
Dass du das Regal noch einmal erwähnst ist lustig.
-> So soll’s sein :) die beiläufige Bemerkung ist quasi schon überspitzt, wenn man bedenkt, wie extrem Elphias Warenne sich vorher noch wahnsinnig gemacht hat.
Auch das genügt mir eben nicht.
-> Genau die Reaktion, die ich haben will – aber mit dem weiteren Gedanken, dass Elphias hier mehr oder weniger lügt. Wie kriege ich meine Leserin dazu, hier zu zweifeln, bis zur Vermutung hin, dass es mit Elphias vollkommen vorbei ist?
Irgendwie könnte an dieser Stelle deutlich werden, dass sie dem Haus selbst nur mit Mühe entkommen sind und deshalb die Nerven nach so vielen Jahren blank liegen.
-> Den Schritt bin ich in meiner Überlegung noch gar nicht gegangen. In meiner Variante reicht quasi die Angst vor dem Haus, wie es sich in den Briefen präsentiert, aus, um die Familie fernzuhalten. Aber auch hier finde ich, dass du eine schöne Idee zum Ausbau der Geschichte präsentierst. Da könnte ich einen „Super Extended Cut“ draus machen ;)
Danke für die ganzen Vorschläge, da ist viel dabei, was mir gut gefällt.

Gude wieselmaus,

Diese beiden Sätze sind so zweideutig, dass sie mir Schauer über den Rücken jagen. Eine verkappte Warnung, dass das Haus neues Futter braucht. Ich nehme an, der Vater des Ich-Erzählers kennt seinen Freund so gut, dass er Abstand von der Einladung, ja vom Freund genommen hat.
-> Um mal ganz pathetisch zu antworten: Gibt es eigentlich ein schöneres Gefühl, als wenn die eigene Geschichte funktioniert hat? :shy:
Du hast für mich das Genre und den Stil des 19.Jahrhunderts wunderbar adaptiert (im Sinne von E.A.Poe).
-> Vielen Dank für das Lob!
Danke für diese aus dem Rahmen fallende Geschichte.
-> Danke für deinen schönen Kommentar!


Vielen lieben Dank an euch drei für eure Arbeit und die hilfreichen Kommentare!

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vulkangestein,

die anderen haben ja schon Flusen gepickt, da muss ich nicht so genau sein. :)

Zwei Sachen wollte ich sagen:

1. Zum Anfang
Ich finde den ersten Satz sprachlich ungenau. Den Rest des ersten Absatzes etwas umständlich. Oldschoolstil hin oder her. Mit dem habe ich prinzipiell gar kein Problem. Auch nicht mit dem Briefe schreiben. Das ist eine Autorenentscheidung, die natürlich wie jede Entscheidung ihre Vor- und Nachteile hat, aber wenn du das so haben und ausprobieren willst, warum nicht? Ich bin dabei. Ist dann halt eine eher klassische Horrorgeschichte, die in der Vergangenheit spielt. Ist Geschmackssache, mehr nicht.
Aber hier am Anfang bist du (ab vom Geschmack) aus meiner Sicht nicht prägnant und klar und zielgerichtet genug. Auch für eine Briefgeschichte nicht. Außerdem stört der Zeitenwirrwarr.

Mein Vater schrie, warf mich hinaus und sagte KOMMA ich solle diesen Namen nie wieder erwähnen: Elphias Warenne.
Wenn ich mir die Reihenfolge betrachte, geht die so: Erst schreit der Vater, dann wirft er den Sohn raus. Und dann, wenn der draußen ist, also nichts mehr hören kann, sagt er, er möge den Namen des ehemailgen Freundes nie wieder erwähnen. Also ich muss da einfach kichern, weil ich das unfreiwillig ulkig finde. Und das kann ja nicht im Sinne der Geschichte sein. Der Grund ist, dass es so kurz zusammengefasst unlogisch klingt. Man müsste da ein bisschen präziser sein. Aber das ist nur das eine. Da ist insgesamt keine Steigerung, keine Zuspitzung, man hat zwar die Reaktionen des Vaters, und klar, die sind heftig, wenn man sie sich inhaltlich ausmalt, aber sie wirken auch recht dahin gesagt. Wenn du wirklich das Entsetzen des Vaters, und die dadurch angestachelte Neugierde des Sohnes zeigen willst, solltest du das ein bisschen mehr pointieren, vielleicht sogar ein bisschen mehr in die Situation reingehen, sie zeigen.

Dabei wusste ich bis vor kurzem nicht einmal, dass es diesen Mann überhaupt gab, der, wie es sich herausstellt, der beste Freund meines Vaters gewesen war
Hier fängt der Zeitenwirrwarr an: Dabei hatte ich bis vor kurzem nicht einmal gewusst, ...
Um die Vorzeitigkeit klar zu machen.

Erst ein Versprecher meiner Mutter hatte mich auf diese Spur gebracht.
Jetzt hast du im Satz davor zeitlich verortet, jetzt kannst du ins Präteritum zurückrutschen: Erst ein Versprecher meiner Mutter brachte mich auf diese Spur.

Sie hatte von diesem alten Freund, diesem „seltsamen Elphias Warenne“ gesprochen, sich dann aber gleich die Hand vor den Mund gehalten.
Der erste Teil stimmt, er ist Vorzeitigkeit im Vergleich zum Satz davor, danach aber kannst du getrost wieder ins Präteritum wechseln. ... hielt sich dann aber gleich die Hand vor den Mund

Also bin ich ins Dachgeschoss aufgestiegen und habe die alten Sachen meines Vaters durchsucht.
Und warum du dann ohne jede Not ins Perfekt schlappst, ist mir völlig unklar.
Ich stieg hinauf ins Dachgeschoss und durchsuchte die ...
Da sparst du dir eine erneute zusammengesetzte Zeit mit ihren lästigen Hilfsverben, die den Text nur unnötig aufblähen.

Ich wollte wissen, warum dieser Mann, ja sogar sein Name allein, gemieden wurde.
Die Satzstellung (die Stellung von "allein") klingt holprig.

Und ich fand, unter allem anderen begraben, eine kleine Kiste – und darin die letzten Briefe, die Elphias Warenne jemals an meinen Vater geschrieben hat.
Zeit


Und das zweite ist das Ende.
Prinzipiell finde ich das schön, wenn Elphias sich dem Haus ergibt, zurückkehrt, erst, um den Vater zu retten, dann bleibt, weil er selbst das Haus zu lieben beginnt. So sehr, dass er ihm sogar Nahrung verschaffen will.
Aber geklärt hast du damit nicht, warum die Eltern des ursprünglichen Icherzählers so gestresst reagieren.
Ihre Reaktion unterstellt, dass sie 1. dem Briefeschreiber alle Hausphänomene als Spuk glauben und nicht als Symptome eines überreizten Nervenkostüms. Flinde ich erst mal ziemlich weit hergeholt.
2. Müssen sie dann seine Einladung als Versuch, sie dem Haus einzuverleiben, verstanden haben. Klingt auch recht unlogisch.
3. Würde ein LIEBSTER Freund nicht so reagieren, dass er nach dem Rechten sehen will? Schon vor dem letzten Brief?
Du hast innerhalb deines Textes keine Erklärung für die Reaktion der Eltern des Icherzählers.

4. Die panische Reaktion von Vater und Mutter könnte sich dann erklären, wenn sie dort gewesen sind, und sich nur mit Mühe haben retten können. Oder wenn dort jedenfalls irgendetwas sehr Eigenartiges passiert ist.

Von alle dem steht aber nichts im Text. Ich finde das Ende dadurch leider nicht subtil oder angedeutet, sondern schlicht unfertig.
Irgendwie müsste deine Geschichte es leisten, dass und warum die Adressaten des Briefes selbst vor dem Haus Angst bekommen.

Viele Grüße von Novak

 

Gude Novak,
vielen Dank für deine präzise Rückmeldung zum Rahmen meiner Geschichte. Der befindet sich noch im Rohbau, da ist dein Feedback sehr wertvoll für mich!

Ich finde den ersten Satz sprachlich ungenau. Den Rest des ersten Absatzes etwas umständlich.
-> Kann ich absolut nachvollziehen und ich werde es auch, wie du vorschlägst, nochmal aufteilen beziehungsweise …
… ein bisschen mehr pointieren, vielleicht sogar ein bisschen mehr in die Situation reingehen, sie zeigen.
Die Zeitenfehler habe ich korrigiert, danke für die Anmerkungen.

Aber geklärt hast du damit nicht, warum die Eltern des ursprünglichen Icherzählers so gestresst reagieren.
-> Da hast du Recht, allerdings kann ich das ja eigentlich auch nicht wirklich, wenn ich bei der Briefform bleiben will. Und den Rahmen hinterher weiterzubauen würde in meinen Augen die eigentliche Geschichte in den Hintergrund schieben.
ABER: das ist ja ein Experiment und mein erster Versuch in der Form, also belehre mich auch gerne eines Besseren :)
In meiner Idee der Geschichte müsste man dann
sie 1. dem Briefeschreiber alle Hausphänomene als Spuk glauben
2. Müssen sie dann seine Einladung als Versuch, sie dem Haus einzuverleiben, verstanden haben.
Als gegeben hinnehmen. Dem ganzen kann ich vielleicht dann auch zu textbasierter Rückendeckung verhelfen, wenn ich den Anfang weiter ausführe und den Vater als eher ängstlichen Mann präsentiere, dem man durchaus abkauft, solche bizarren Gedanken zu haben. Damit könnte ich auch Folgendes übergehen:
3. Würde ein LIEBSTER Freund nicht so reagieren, dass er nach dem Rechten sehen will? Schon vor dem letzten Brief?

Irgendwie müsste deine Geschichte es leisten, dass und warum die Adressaten des Briefes selbst vor dem Haus Angst bekommen.
-> Ich habe bereits etwas darauf herumgebrütet, den letzten Brief mit Randnotizen des Vaters zu versehen, wie z.B. „Mein Freund Elphias Warenne ist tot.“ Damit wäre dann zumindest seine Ansicht der Dinge angedeutet, dass er nicht glaubt, dass der Elphias, der ihm diese Einladung schickt noch derselbe ist, der von den Schrecken des Hauses berichtete. Oder vielleicht auch
„Der Freund Elphias Warenne ist tot.
Der Hausherr Elphias Warenne lebt.“
Das sind jetzt aber erstmal so Gedanken. Das klingt zum einen aber sehr klischeehaft, zum anderen wirkt es für mich nicht authentisch, wenn da zufällig die „erklärende“ Randnotiz bei ist – wer würde sowas überhaupt aufschreiben?

Vielen Dank für deinen Kommentar, insbesondere am Anfang kann ich noch einiges machen. Wie ich den Rahmen schließe, muss ich mir aber noch überlegen, das wird nicht so einfach.

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Liebes Vulkangestein,

wenn man deinem Text viel Zeit lässt, so entwickelt er sich zu einer lesenswerten Geschichte. Das eine oder andere, was sich verbessern ließe, ist ja schon gesagt. Aber unterm Strich ist das eine schöne Fantasy-Geschichte geworden.

Den Anfang, den Rahmen deiner Geschichte, finde ich allerdings aus mehreren Gründen nicht gelungen:

Erstens geht hier einiges mit der Zeit durcheinander. Du solltest dich fragen, was ist erzählte Zeit (bei dir im Präteritum), was ist Vergangenheit. Die müsste dann im PQP stehen.

Und auch, warum du dann plötzlich ins Perfekt wechselst, als du deinen Ich-Erzähler ins Dachgeschoss steigen lässt, wird mir nicht klar.

Mein Vorschlag:
Mein Vater schrie, warf mich hinaus und sagte, ich solle diesen Namen nie wieder erwähnen: Elphias Warenne. Dabei hatte ich bis vor kurzem nicht einmal gewusst, dass es diesen Mann überhaupt gab, der, wie es sich herausstellte, der beste Freund meines Vaters war.
Erst ein Versprecher meiner Mutter brachte mich auf diese Spur. Sie hatte von diesem alten Freund, diesem „seltsamen Elphias Warenne“ gesprochen, sich dann aber gleich die Hand vor den Mund gehalten. Ich erfuhr von ihr nicht mehr, auch von unserem betagten Hausdiener nicht. Also stieg ich ins Dachgeschoss hinauf und durchsuchte die alten Sachen meines Vaters. Ich wollte wissen, warum dieser Mann, ja sogar sein Name allein, gemieden wurde(n). Und ich fand[,] unter allem anderen begraben[,] eine kleine Kiste – und darin die [letzten] Briefe, die Elphias Warenne jemals an meinen Vater schrieb.

Beim letzten Satz kann logischerweise nur das eine oder das andere stehen: ‚letzten’ oder ‚jemals’.

Zweitens: Die Logik des Rahmens

Ich würde dich und deine Frau gerne einladen, uns bald besuchen zu kommen. Wir haben das Gästezimmer wieder hergerichtet und ihr werdet euch so wohlfühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt, das verspreche ich euch!
So endet deine Geschichte. Sie erklärt für mein Empfinden nicht, warum Elphias Warenne für den Vater zur persona non grata geworden ist. Die Bedrohung des Hauses richtet sich gegen E. und seinen Auszug und hat doch mit dem Vater des Ich-Erzählers (und Empfängers der Briefe) nichts zu tun. Da müsstest du wirklich noch mal überlegen, warum der Vater ihn anschreit, ihn hinauswirft und ihn bedroht. (Über die Unlogik der Reihenfolge wurde ja schon etwas gesagt.)

Und auch, warum er glaubt, dass auf dem Dach die Lösung dafür zu finden sein soll, leuchtet mir nicht unmittelbar ein.

Ich habe mir noch einiges notiert, müsste aber die Kommentare durchsuchen, ob nicht manches schon angemerkt wurde. Dazu fehlt mir im Moment leider die Zeit. Insgesamt habe ich deine Brief-Geschichte aber gerne gelesen.

Liebe Grüße
barnhelm

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Dann fangen wir mal mit dem Notwendigen an:

Du weißt, wie genau er in diesen Dingen ist – zu Recht! – und er hätte mich trotz meines Alters wohl ordentlich lang gemacht
.

Da dachte ich, dass der Ausdruck "lang gemacht" nicht zu diesem sonst sehr gehobenen Ausdruck passte.

Das mir dabei noch eine Lampe zerbrochen ist
.

Hier müsste das mit "ss" geschrieben werden.

Ich kann mir nicht mehr sicher sein, dass jene Dinge meiner eigenen Tollpatschigkeit oder dem Unglück allein zulasten liegen.

Mir ist dieses "zulasten" hier komisch vorgekommen. Vielleicht gibt es hier nen anderen Ausdruck?

Doch je mehr hier geschieht, desto mehr ich … aufgehalten werde. Desto mehr wünsche ich mir gerade, fortzukommen.

Hier müsste das erste "desto" durch ein "je" ersetzt werden.

Am nächsten Tag habe ich mich wieder hingesetzt und die ersten Zeilen geschrieben, da wurde es Zeit für das Mittagessen und ließ meinen Entwurf liegen.

Hier fehlt ein "ich."

Es war ein tiefes Stöhnen. Mit hohlem Klang und weit entfernt, wie aus einem Brunnenschacht. Und ein solches Gefühl hatte es: etwas Weggeworfenes; ins Brackwasser eines alten, nicht mehr benutzten Brunnens gestoßen.

Hier ist mir der Ausdruck "ein solches Gefühl" aufgestoßen. Ich glaube - glaube, wie gesagt - dass es hier nicht richtig ist.

Wir hatten gerade begonnen, die ersten Kisten in den Wagen meiner angehenden Schwiegereltern verladen,

Vor "verladen" fehlt ein "zu".

Bei der Beerdigung der Mutter habe ich mich gefragt, wo der Sarg eigentlich stand. In der Kirche? Im Haus selbst?

sein Schatten breitete sich aus, wallte über die gesamten Boden.

Hier muss es "den" heißen.

So, nach der Pflicht kommt die Kür. Die Kommentare bitte zusammenziehen, falls ich das gleich selbst nicht machen kann. Ich wollte nur sicher gehen, dass nicht zwischendurch der Browser abstürzt.

Also wie gesagt: So. Da hab ich nach langer Zeit mal wieder gestöbert und gesehen, dass das (oder der/die) gute alte Vulkangestein mal wieder eine Geschichte zum Besten gegeben hat. Ich hatte deine andere Geschichte mit dem Dorf noch erinnerlich und musste dann gleich mal hier einsteigen. Da konnte nur was Originelles bei rausgekommen sein.

Sehr gerne gelesen! Auch vom Stil her ein interessantes Experiment. Hat mich ein bisschen an Bram Stokers "Dracula" erinnert. Kann man also machen, grünes Licht.

Inhaltlich will ich da lieber gar nichts meckern, aus Angst, dass es danach vielleicht schlechter werden würde. Das kann - aus meiner Sicht - alles so stehen bleiben.

Auch diese gewisse "viktorianische Ausdrucksweise" hat mir gut gefallen (siehe "Dracula"). Bis auf eine Ausnahme hast du das glatt durchgezogen. Da hatte ich mir auch gedacht: Hmm, eigentlich ganz tricky, die Geschichte in Briefform zu verpacken. Da hat man wenigstens mal die Ausrede, diesen gehobenen viktorianischen Stil durch den Briefeschreiber zur Geltung kommen zu lassen.

Also eine breite und lange Geschichte und von der ersten bis zur letzten Zeile hast du einen sehr guten Stil und Inhalt durchgezogen. Einbrüche bei Stil oder Inhalt konnte ich hier nicht vermerken. Das muss man in dieser Länge auch erst mal durchziehen können!

Das Ende ist ziemlich gaga. No way, dass der Freund ihn noch mal besuchen kommt nach allledem! Hat mir also gefallen!

 

Hallo Vulkangestein,

eine fantastische Geschichte ist dir hier geglückt. Ich kenne nur diese Version, weiß also nicht, wie viel Verbesserung da schon drinsteckt, aber der umgeschriebene Anfang passt für mich auf jeden Fall so.
In deinem Profil erwähnst du Poe und tatsächlich fühle mich ein Stück weit an ihn erinnert. Glücklicherweise hast du aber nicht versucht, dich seines Schreibstils anzunehmen. Das geht meistens nach hinten los. Deine Erzählstimme gefällt mir sehr gut. Eine Geschichte in Briefform zu schreiben finde ich sehr schwierig. Man ist ja quasi auf die Nacherzählung von Ereignissen gebunden. Das lebendig hinzubekommen, ohne sich selbst zu verheddern, das ringt mir Respekt ab. Zumal auf die Länge.
Inhaltlich finde ich deine Zuspitzung sehr gelungen. Auch wie du die Entscheidung einfädelst, wieder zurückzukehren. Das ist echt gut. Auch wie dann wieder Ruhe einkehrt, die erst im letzten Satz wieder einen bedrohlichen Schatten wirft. Mir gefällt das Ende. Wie die gesamte Geschichte.

Nur auf die Schnelle:

Bei nun beinah jeder Kiste, die ich bepacken wollte
bepacken?
Doch je mehr hier geschieht, desto mehr ich … aufgehalten werde. Desto mehr wünsche ich mir gerade, fortzukommen.
warum hier ein Punkt?
dass es Nichts zu schreiben gegeben hätte
hast du 2x groß drin

Schöner Text, der perfekt zum Thema der Challenge passt

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo noch mal, Vulkangestein,

das Umschreiben des Anfangs war eine gute Idee. Jetzt ist es ein passender, logischer Rahmen geworden. Man ahnt und weiß, irgendwas Unangenehmes ist mit den Briefen bzw mit der Freundschaft zwischen den beiden Männern passiert, weshalb sie auch ungeöffnet und doch aufbewahrt bleiben, aber Grund und genauer Anlass für dieses Verhalten bleiben im Hintergrund, geben dem Briefgeschehen jetzt nur noch die passende Begleitmusik. Ich finde das erstaunlich, wie die Gewichtung der gesamten Geschichte dadurch geändert ist. Man konzentriert sich nicht mehr auf die Reaktion des Vaters und warum die Familie des Icherzählers so entsetzt reagiert hat. Man vollzieht stattdessen die Entwickung, den Zugriff des Hauses nach und genießt das Ende.
Find ich toll gelöst.
Viele Grüße von Novak

 

Dem, was meine beiden Vor-Kommentatoren gesagt haben, kann ich mich nur voll anschließen.

Lediglich noch eine Kleinigkeit:

Denn eines fand ich heraus, als ich weiter nachforschte: das (Das) Haus der Familie Warenne steht noch immer.
Nach dem Doppelpunkt folgt ein ganzer Satz.

Liebes Vulkangestein, dir ist da eine wirklich sehr lesenswerte Geschichte gelungen.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Gude kayoschi,
vielen Dank für deine Anmerkungen, die ich habe direkt aufgenommen.

Da dachte ich, dass der Ausdruck "lang gemacht" nicht zu diesem sonst sehr gehobenen Ausdruck passte.
-> Hier habe ich versucht, mit dem Stil zu spielen. Seinem Freund gegenüber verwendet er diesen durchaus unpassenden Ausdruck so als kleine Erinnerung an ihre „schelmischen Jugendtage“. Bin mir aber auch nicht sicher, ob genau diese Wendung das trägt, klingt eher nach einem Satz den mein Vater/Großvater sagt und kein Mann aus dem ~19. Jhd.
Das Ende ist ziemlich gaga. No way, dass der Freund ihn noch mal besuchen kommt nach allledem! Hat mir also gefallen!
-> Das freut mich sehr. :)
Vielen Dank für den Kommentar!


Gude weltenläufer,
vielen Dank zunächst für deine Korrekturen, die habe ich direkt übernehmen können! Und darüber hinaus freue ich mich sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat!
Du fasst es echt gut zusammen:

Eine Geschichte in Briefform zu schreiben finde ich sehr schwierig. Man ist ja quasi auf die Nacherzählung von Ereignissen gebunden.
-> Zwischendurch musste ich den Text auch mal liegen lassen, damit ich einen Moment "frei vom Korsett" atmen konnte ;)

Gude Novak,
vielen Dank, dass du dir nochmal die Zeit für einen zweiten Kommentar genommen hast. Es freut mich sehr, dass der Anfang jetzt auf den Text einstimmt und nicht mehr mit ihm bricht.

Man vollzieht stattdessen die Entwickung, den Zugriff des Hauses nach und genießt das Ende.
-> Das lese ich doch mal richtig gerne :)

Gude barnhelm,
vielen Dank für deine beiden Kommentare! Der erste hat mir dabei geholfen, den Anfang zu verbessern und dein zweiter sagt mir, dass das geglückt ist. Also kann ich das Lob nur an dich zurückgeben: sehr gute Kritik! :)
Den Fehler habe ich schnell noch ausgemerzt!

Und noch einmal gebündelt: Vielen Dank euch allen für eure zahlreichen Kommentare, die einfach durchweg richtig gut und hilfreich sind. :shy:

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

<Muss ich sagen, was ich denke? Was ich weiß? In den Schatten zu meinen Füßen hatte sich etwas bewegt. Holz hatte sich verschoben und mein sicherer Tritt über die Stufen, die ich zehntausende Male beschritten hatte, war fehlgegangen.>

Hallo und herzlich willkommen hierorts,

Vulkangestein!, Zeit, mal den Vulkan zu besteigen ...

Was zunächst auffällt ist die Dominanz der Hilfsverben "haben, sein, werden" (gelegentlich als Vollverb) und die nahezu strikte Einhaltung der Schulgrammatik und somit der zusammengesetzten Zeiten, für die gelegentlich auch der Konjunktiv II des Hilfsverbs "werden" herhalten muss. Nun haben wir genau zwo einstellige Zeitformen (Präs. und Prät.), aber vier zusammengesetzte Zeiten, zu denen - kurios genug - selbst das Futur I zählt (Goethe wird kommen). Tatsächlich lässt sich ziemlich viel im Präsens sagen, z. B. zukünftiges (Schiller kommt morgen) wie vergangenes (1749, 1759. 1769 kommen Goethe, Schiller und Napoleon zur Welt).

Der Konjunktiv zählt nicht zu den Zeitformen, sondern behandelt Potentielles - etwas ist (= Indikativ), ein anderes ist möglich/wahrscheinlich, wobei - wie die Wahrschenlichkeitsrechnung zeigt - unterschiedliche Grade bestehen, die niedrigeren näher beim Unmöglichen/-wahrscheinlichen und die höheren näher bei der Wahren, dem, was ist - womit würde-Konstruktionen als Zeitersatz an sich wegfallen. Aber der Reihe nach und als Beispiel sei der Anfang des ersten Briefes genommen, bei dem wir zugleich in der Anrede den ersten echten Fehler (Schulgrammatik ist ja nix Fehlerbehaftetes, aber umso mehr mit Umständlichkeit und langeweilenden Formeln belastet).


<Lieber Freund,
es ist soweit!>

Soweit bekannt, wird soweit nur als Konjunktion zusammengeschrieben, als unbestimmte räumliche oder zeitliche Aussage - und das sind fast 90 % dieser Kombination, immer auseinander!

<Ich habe mich Mary endlich geschlagen gegeben und wir werden noch vor der Hochzeit zusammenziehen. Es wird doch einige Dinge für uns vereinfachen und wir werden nicht gleich nach der Hochzeitsreise mit so vielen anderen Sachen überrumpelt werden. Du weißt, ich habe mich dagegen einige Wochen quergestellt, ....>

Sehr geehrter Herr Warenne,

sieht nicht die Flut der Hilfsverben und der somit erzwungenen Partizipienreiterei - besonders der gedoppelten zu Anfang - arg gestelzt aus?

<... habe mich ... geschlagen gegeben ... werden ... zusammenziehen. ... wird ...vereinfachen ... werden ... überrumpelt werden. ... ich habe mich ... quergestellt, ....>

Warum nicht mittels einigen Möbelrückens Gestelztheiten vermeiden, etwa so "Endlich gebe ich mich Mary geschlagen und noch vor der Hochzeit ziehen wir zusammen, was einige Dinge /für uns) vereinfacht und wir werden (Passivkonstruktion!) nicht gleich ... überrumpelt. ..." usw.

Das gilt selbstverständlich auch für das Eingangszitat

"... Holz hatte sich verschoben und mein sicherer Tritt über die zehntausende Male beschrittenen Stufen war fehlgegangen."

Was für diese zwo Zitate gilt, lässt sich beliebig im weiteren Text durchführen. Probier selber aus ...

Hier ist eher ein Flüchtigkeitsfehler, als dass die Fälle-Falle zuschnappe
<..., der mich stets geborgen hütete, auch wenn ich von eine[m] unserer langen Abende zurückkehrte.>

Hier muss ein Komma gesetzt werden, weil die Infinitvgruppe (zu verwenden) von einem Substantiv abhängt
<Natürlich ist es Unsinn[,] solch epische Begriffe zu verwenden, da ich noch nicht einmal im mittleren Alter bin.>

was auch hier gilt
<Ich zweifle etwas an meiner Fähigkeit[,] Ordnung zu halten.>

Hier würde ich Konjunktiv I empfehlen, weil Gedanken eines andern ("du") referiert werden
>Du denkst, dass alte Häuser solche Eigenheiten haben können? Dass mir das einfach noch nie aufgefallen ist?<
also "haben könnte" und "nie aufgefallen sei"

Dass ist "barer" Unsinn
<Nimm nur bitte nicht alles für barste Münze, ich habe ...>

"bar" lässt sich so wenig steigern wie kein oder einzig. Der harnäckigste, der mal von mir angemahnt wurde, wenn er seinen Faust im zwoten Teil sagen lässt "So sei auch sie durch keine Zeit gebunden! / Hat doch Achill auf Pherä sie gefunden, / Selbst außer aller Zeit. Welch seltnes Glück: / Errungen Liebe gegen das Geschick! / Und sollt' ich nicht, sehnsüchtigster Gewalt, / Ins Leben ziehn die einzigste Gestalt?" Da war der Olympier wahrscheinlich im Rausch der Superlative (sehnsüchtig
st). Aber bis der sture Bock das korrigiert, bin ich älter als er - oder auch nicht.

Hier kannstu ds Komma weglassen, mit einem Effekt, der an die oberen Abschnitte erinnert, statt
<Das liegt nicht daran, dass ich nicht an dich gedacht hätte oder, dass es nichts zu schreiben gegeben hätte.>"
einfach "Das liegt nicht daran, dass ich nicht an dich gedacht ... oder es nichts zu schreiben gegeben hätte"

Hier
<Meine Eltern machte das äußerst ärgerlich, doch ich konnte mich nicht überwinden … >
verwendestu m. E. die falsche Form des Adjektivs "ärgern", man findet etwas ärgerlich, aber machen kannstu nur etwas, was den andern ärgert. Also
etwa "Meine Eltern ärgerte es, doch ich ..."

ohne Komm, weil selbstredend
< ... und obwohl mein Bein mit einem lauten Knirschen aufkam[,] spürte ich nur tiefste Erleichterung – i...>

<... und langsam gepackt, immer den Kurierfahrer dreimal gefragt, ob denn alles sicher verstaut war.>
(das "(als) ob" etzwingt i. d. R. den KOnjunktiv "verstaut sei/besser: wäre"!

So viel oder wenig für heute vom

Ledeirf,

thcsnüw egaT reseid egaT enöhcs lam nohcs hcilgroarov red

 

Gude maria.meerhaba,
Das sehe ich gar nicht gerne, dass du beim Lesen (bzw. Leseversuch) so gelitten hast :(
Danke, dass du mir dennoch Feedback zur Form dieses Texts dagelassen hast. Es war mein erster Versuch einer reinen Briefform und ich weiß selbst nicht so recht, ob ich das nochmal wiederholen werde. Merken werde ich mir auf jeden Fall:

nur der Spannungsbogen leidet gewaltig an dieser Briefform. Für mich entwickelt sie sich nicht wirklich, sondern es ist wie eine Episode nach der anderen.
… sogar die Figuren leiden unter dem Stil.
Die Briefe müssten länger sein, detaillierter, damit das mit der Spannung für mich funktioniert,
-> Der Wunsch nach stärkerem Detail hat mich etwas gewundert. Ich glaube, ich weiß, was du meinst, aber es gab auch durchaus Anmerkungen (z.B. von Nichtgeburtstagskind), die die Geschichte bereits jetzt für sehr träge befanden. Ich vermute, dass du auch nicht unbedingt mehr von ner alten Vase lesen wollen würdest, sondern von richtigem Gespensterschreck.
aber ich habe einfach nicht die Geduld, die Geschichte zu Ende zu lesen. Sorry.
-> Verlange ich auch gar nicht. Ich freue mich, dass du mir trotzdem einen kleinen Kommentar da gelassen hast und ich hoffe, mein Text hat dich nicht nachhaltig geschädigt.


Gude Friedrichard,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe umgehend die offensichtlichen Fehler bereinigt und das dank deines sehr schönen Stils auch mit einem Lächeln auf den Lippen. Bezüglich der Zeitformen legst du den Finger in eine altbekannte Wunde und ich hoffe, dass ich meine lang angelernten Fehler bald schon überwinden kann. Sofern ich denn auch nicht bald alle Leser vergrault habe, bin ich aber sehr zuversichtlich, dass mir das mit der hiesigen, vorzüglichen Unterstützung gelingen wird.

sieht nicht die Flut der Hilfsverben und der somit erzwungenen Partizipienreiterei - besonders der gedoppelten zu Anfang - arg gestelzt aus?
-> In der Tat, der ist selbst für meinen Geschmack überzogen und das auch noch am Anfang. Ich habe da einige Sätze umgestellt, um es für kommende Leser etwas angenehmer bzw. lesbar zu machen.
Was für diese zwo Zitate gilt, lässt sich beliebig im weiteren Text durchführen. Probier selber aus ...
-> Das werde ich auf jeden Fall tun!

Einzig allein an deinem Kommentar betrübt mich, dass sich kein Wort zur eigentlichen Geschichte fand, was mich an den bisher nicht seltenen Ausspruch der schlichten Langeweile im Text denken lässt. Dennoch lässt mir dein Abschluss

thcsnüw egaT reseid egaT enöhcs lam nohcs hcilgroarov red
Die Möglichkeit offen, dies als dein Wohlwollen oder zumindest deine Belustigung zu entsprechender Stelle im Text zu interpretieren – also zu zumindest zu einer Szene! Das ist schon mal mehr als bei einem kompletten Reinfall.

Vielen Dank Maria und Friedel für eure Kommentare und ich wünsche euch beiden natürlich auch frohe Weihnachten! :)

Vulkangestein

 

Aaalso Vulkangestein ,

Mit Briefgeschichten ist es so ne Sache. Klar, die Figuren, die die Briefe schreiben, müssen sich nicht besonders poetisch oder detailreich ausdrücken können, aber gerade das kann deiner Geschichte Spannung geben.

Dies sind ...
Hier beim ersten Absatz solltest du viel mehr zeigen und weniger erzählen. Zum Beispiel sagst du einfach, dass die Mutter nicht will, dass der Prot die Briefe liest. Würdest du aber zeigen, wie sie anfangs gar nicht weiß, welche Briefe der Prot meint, sich jedoch dann plötzlich ihr Blick verfinstert, dann baust du VIEL mehr Spannung auf :)

Lieber Freund,
es ist so weit! Ich habe mich Mary endlich geschlagen gegeben. Wir werden noch vor der Hochzeit zusammenziehen!
Aus der Sprache (die mich an Poe erinnert) schließe ich, dass die Briefe schon älter sind. War es damals schon üblich, einfach vor der Hochzeit zusammenzuziehen?

dass es ein äußerst schönes Haus ist mit seinem alten viktorianischen Stil, ist es doch auch das Haus,
zweimal Haus

"vonstattengeht"
von Statten geht

Freilich, das Haus wird nicht gewackelt haben, sondern ich.
Das ist schön.

allmählich zweifle ich. ...
Diesen Brief finde ich etwas unnötig. Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass hier was in Handlung passiert.

da fiel das Tintenfässchen um und das Schwarz hat sich über die gesamte Seite ergossen.
Das wieder ist ne schöne Idee.

Ich sah nach der Lampe, da zerbrach sie in meinen Händen und ich schnitt mich übel.
Ich frag mich, warum der Elphias nicht einfach anfängt, außerhalb des Hauses Briefe zu schreiben.

Von besagtem Wein nahm ich eine Flasche mit nach oben und trank sie binnen weniger Minuten mit zittriger Hand aus.
Auch schön.

Saihple,
niella thcin nib hcI. tbel suaH saD. hcis negeweb nettahcS. Zruk run ebierhcs hcI. neguA nebah ednäW eid
,dnuerF nieM.
Sehr cool. Ich fänds schön, wenn du noch andere "Codes" einfügen würdest, zum Beispiel ein Brief, wo der Text keinen Sinn ergibt, wo aber das Wort "Hilfe" rauskommt, wenn man die Anfangsbuchstaben der Absätze liest oder so.

und ihr werdet euch so wohlfühlen, dass ihr gar nicht mehr heimwollt, das verspreche ich euch!
Ach, komm schon :lol: Die ganze Zeit beim letzten Brief schwingt etwas Unnatürliches mit, was richtig gut ist. Mit diesem Halbsatz löst du diese coole Unsicherheit voll auf. Das solltest nicht so offensichtlich machen. Dann wäre es viel besser.

Hoffe, das hilft dir,
LG,
alexei

 
Zuletzt bearbeitet:

<Einzig allein an deinem Kommentar betrübt mich, dass sich kein Wort zur eigentlichen Geschichte fand, was mich an den bisher nicht seltenen Ausspruch der schlichten Langeweile im Text denken lässt. Dennoch lässt mir dein Abschluss ...<

Ich nochma',

liebe(?)s Vulkangestein mit der rheinfränkischen, weichen Anrede (moselfränkisch(?))-:), ¿Vulkaneifel?, seit wann gibt ein Tolpatsch mit mindestens vier linken Extremitäten (ich hab fünf oder sechs, Steiß- und Jochbein,J sei dank, et jibt noch keine Nierensteine) zu, dass et vergnücht dat Schicksal eines Tolpatschs beobachtet?

Ich trau Dear alles zu, vom Tragödchen bis zum Kommödchen -

und schau zu und freu mich.

Eye'm looking throug you ...

Dante Friedchen

Nachtrag, der nicht Dein Problem sein muss:

Wieso klappt das :+shy und der Rest der Formatierungen nicht.

Ich seh meine Teilnahme an het windje und Ullifürzken gegen den Wind gefährdet, die Historia is feddisch (man kriegt ja alle vor der Haustür geliefert. Aber wie krieg ich die Formatierung hin?

Und jetzt lass ich Ringo Starr Good Night singen ...

fw

 

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