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Die Fremden

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23.06.2021
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Anmerkungen zum Text

Hallo Ihr Wortkrieger, jetzt war ich lange nicht mehr hier, aber endlich habe ich es geschafft, den Text neu zu formulieren und habe dabei hoffentlich die meisten Anregungen aufgreifen können.

Die Fremden

»Wie fühlt sich Hoffnung an?«, frage ich mich, als ich den ersten Schritt auf die bedrohliche Weite des metallenen Landefeldes wage.

Ich weiß es nicht.

Seit die Fremden mit ihren riesigen Raumschiffen hier gelandet sind, sind meine Gefühle vertrocknet. Geblieben ist nur die Angst. Der Wind trägt fremde, beißende Gerüche herüber. Unbekannte Chemikalien, ionisierte Luft, heißes Metall und ich schrecke davor zurück. Vergeblich versuche ich, an den Sumpf zu denken, an die Düfte unserer Kindheit, aber da ist keine Erinnerung. Nur Leere.

Am anderen Ende des Raumhafens startet eines der fremden Schiffe. Es ist so groß, dass mir Worte fehlen, es zu beschreiben. Größer als die heiligen Hügel. Der Start versetzt die Atmosphäre in Aufruhr und wieder überflutet mich der Geruch der Angst. Meine vertraute Begleiterin seit vielen Jahren und der letzte Duft, der mir noch bleibt.

Die Windböen fegen über das Landefeld und ich bin froh über den biomechanischen Kampfanzug der Fremden. Die kybernetischen Muskeln federn den Druck der wirbelnden Luftmassen mit Leichtigkeit ab. Trotzdem fühlt sich diese Art der Fortbewegung so falsch an. Die Bewegungen sind grotesk und ungelenk. Aufrecht zu gehen, das ist so widernatürlich, auch wenn die magnetischen Stiefel einen guten Halt bieten.

Ich bin immer noch fasziniert, dass unsere Bioniker es geschafft haben, die Körper wieder in Gang zu setzen und an unser Nervensystem anzupassen. Irgendwann konnten sie die fremden Rezeptoren und Nerven verstehen, ihre Botenstoffe entschlüsseln. Natürlich. Geruch, Botenstoffe und Rezeptoren sind unsere Sprache, so wie der Sumpf unsere Heimat ist. An die Lichtempfindlichkeit dieser Augen muss ich mich noch gewöhnen und der Geruchssinn dieses Körpers ist rudimentär, aber immerhin kann ich mich damit orientieren.

Diese Körper in den biomechanischen Anzüge sind ohnehin unsere einzige Chance, in die Schiffe zu gelangen. Das nächste davon ist nur wenige hundert Meter entfernt. Der Mech zeigt die Entfernung in den Einheiten der Fremden an. Ich versuche, die leuchtend blauen Linien zu verstehen, die sich über die dunkelgraue Außenhaut des Schiffes ziehen. Aus Bullaugen und Fenstern schimmert gelbes Licht und weiter oben erkenne ich leuchtendes Blau. Das müssen die Antriebseinheiten sein. Über uns brennt heiß und bedrohlich die Sonne. Nie würde sich einer von meinem Volk diesem Licht aussetzen, aber im Schutz dieser Rüstung wage ich den nächsten Schritt.

Über das Netzwerk höre ich, wie Zehn und Elf ihre Position durchgeben und melde mich ebenfalls. Ich bin der Letzte in der Reihe. Dann ist wieder Stille. Zehn, das ist Sil. Ich muss an ihre eleganten Bewegungen denken. Keiner von uns konnte sich in den fremden Körpern mit den Bio-Mechs so mühelos bewegen. Ihr Duft überwältigt mich jedes Mal und unsere Moleküle ergänzen sich so gut. Sie weiß, was ich für sie fühle und in einer friedlichen Welt hätten wir längst unsere Eier gelegt, irgendwo in den Tiefen des Sumpfes.

Aber jetzt sind wir hier. Ich war dabei, als der Clan entschied. Fast alle waren da. Was bliebe, wenn wir aufgeben würden? Die technische Überlegenheit der Fremden ist furchterregend. Mit beängstigender Effizienz haben sie den Sumpf trockengelegt, den Wald gerodet und die Erde selbst aufgerissen, um an ihr Inneres zu gelangen. Also mache ich weiter und zwinge diesen fremden Körper vorwärts. Immer noch sträube ich mich gegen diese Art der Fortbewegung. Ich stolpere, taumle vorwärts. Bis ich endlich da bin. Das Schiff türmt sich über mir auf und ich kann das obere Ende überhaupt nicht mehr erkennen.

In den ungewohnten Erinnerungen dieses Körpers finde ich den Zugangscode. »Zuerst die Zahl«, haben mir die Strategen eingetrichtert. Die Steuerung ist mir immer noch fremd und meine Hand bewegt sich ungeschickt. Dann kommt der Iris-Scan. Ich stehe so ruhig, wie ich kann, aber der Körper scheint sich gegen mich zu wehren. Vor allem die Atmung lässt sich kaum kontrollieren. Der Mech zuckt und kippt nach vorne. Der Scan bricht ab. Über Funk höre ich die Sprache der Fremden. Bis heute verstehe ich kaum etwas von ihren rauen, abgehackten Worten, aber die Botschaft ist klar. Ich blockiere die Atmung für einige Zyklen, beuge mich zu den Sensoren vor und diesmal scheint der Scan zu funktionieren. Mit einem widerlichen Geräusch öffnet sich die Luftschleuse. Ich spüre Übelkeit in meinen Rezeptoren und am liebsten würde ich mich unter einem Stein zusammenrollen. Trotzdem zwinge ich den Mech hinein. Auf meinem Rücken klappert der Behälter mit der mechanischen Armbrust. Sie ist ein kleines Wunderwerk unserer Techniker, aber gegen die Waffen der Fremden ist sie nur ein Spielzeug. Ich taste nach der klobigen Energie-Pistole an der Hüfte und fühle mich ein wenig sicherer.

Hinter mir schließt sich die Schleuse und grünlicher Dampf hüllt mich ein. Er desinfiziert den Mech und würde mich sofort töten, wenn ich ihn selbst einatmen würde. Die Fremden achten sorgfältig darauf, nichts von außen in ihre Schiffe zu lassen. Sie fürchten alles in unserer Natur und unserer Welt. Dabei haben sie unser Volk noch nicht einmal bemerkt. Hier drinnen kann mir nichts passieren, hoffe ich. Die Techniker waren sicher, dass der Luftaustauscher funktioniert. Ja! Der Mech hält dicht. Dann öffnet sich die innere Schleuse und ich bin drin.

***

»Den Gang entlang und dann nach links.« Das ist der Weg, den ich gehen muss. Wieder spüre ich, wie sehr sich alles in mir gegen diese Art der Bewegung sträubt. Die Umgebung ist fremd und hart. Sie hat scharfe Kanten, wie Steine, aber alles ist aus Metall oder dem weißen Kunststoff, den die Eindringlinge so gerne benutzen. Gerade Linien und ein harter Boden. Das ist Gang, dem ich folgen muss. Da sind keine Gerüche, die mir den Weg weisen. Der einzige Duft, den diese Nase auffangen kann ist ölig, metallisch. Und er sagt mir nichts. Also suche ich den Weg in den Erinnerungen des fremden Körpers. Ich muss weiter nach oben, suche den Aufzugschacht des Schiffes. Mühsam zwinge ich den Körper vorwärts. Jeder Schritt hallt laut auf diesem Untergrund und die Luft überträgt ein Dröhnen. Rhythmisch verklingt es, nur um gleich wieder anzuschwellen. Der Klang mächtiger Maschinen. Ich spüre es bis in mein Inneres. Meine Nerven vibrieren und der Duft flutet mich mit Angst.

Die Augen melden mir eine Bewegung. Am Ende des Ganges tauchen mehrere der Fremden auf. Sie tragen keine Mechs und ich kann ihre Gesichter sehen, als sie sich zu mir umdrehen. Ihre Münder bewegen sich und ich höre ihre seltsame Sprache. Aber ich verstehe kein Wort. Vielleicht ist es meine fehlende Antwort oder mein ungelenker Gang, aber sie beginnen, wild zu gestikulieren und weichen zurück. Einer drückt gegen einen runden Knopf und ein heulendes Geräusch füllt den Gang. Ich bin enttarnt.

Die Fremden fliehen und ich folge ihnen in Richtung des Schachtes. Jetzt, wo sie von mir wissen, ziehe ich die Energiepistole. Die Faust des Mechs rastet am Griff ein und ich entsichere den Abzug, wie wir es geübt haben. Jetzt muss ich mich nicht mehr verstecken. Endlich darf ich mich wehren.

Der Weg zum Aufzug ist frei, aber ich weiß, dass er zur Falle werden würde. Also nehme ich den Treppenschacht. Im Kampfmodus überspringt der Mech drei dieser sogenannten Stufen auf einmal und ich bin froh, dass sich der Körper selbst an die Bewegungsabläufe erinnert. Ich muss nur die Richtung vorgeben. Im nächsten Stockwerk tauchen drei der Fremden auf. In ihren Anzügen sehen sie eher nach Technikern als nach Kämpfern aus, aber sie tragen Waffen.

Also ziele ich mit der Energiepistole und schieße. Zumindest versuche ich es. Im Trainingslager klappte es immer, aber jetzt blockiert die Waffe. Der Mech schießt nicht auf seine eigenen Leute, nicht innerhalb des Schiffes. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Zitternd lasse ich die Waffe fallen und greife nach der Armbrust.

Mit beiden Armen ziele ich und schieße auf den vordersten Fremden. Der vergiftete Pfeil trifft ihn mitten in die Brust und er sackt zusammen. Gift ist unsere Spezialität. Die anderen fliehen, schneller als ich erwartet hätte. Dann gibt es wieder metallische Geräusche und Teile der Seitenwände schieben sich nach innen. Sie riegeln den Gang vor und hinter mir ab. Ich sitze in der Falle.

Es dauert nur wenige Atemzüge, dann öffnet sich die Absperrung hinter mir. Ich drehe mich um und sehe fünf dieser Roboter, die die Fremden immer begleiten. Mit dröhnenden Schritten kommen sie auf mich zu. Hier im Schiff schießen auch sie nicht mit den furchtbaren Energiepistolen, aber sie tragen Projektilwaffen und lange, scharfe Klingen. Ich habe nichts, womit ich sie aufhalten kann. Obwohl ich weiß, dass es sinnlos ist, schieße ich mit der Armbrust auf den ersten Roboter. Der Bolzen bleibt in seiner Hülle stecken. Ich sehe kleine elektrische Entladungen, aber sonst passiert nichts.

Außer, dass die Roboter näher kommen. Sie umzingeln mich und drängen mich in die Enge. Dann wirft der mittlere eine Art von Netz über mich und als es mich einhüllt zuckt der ganze Mech unter dem Ansturm elektrischer Energie. Die bionischen Muskeln krampfen und ich kippe nach hinten. Es geht nicht mehr weiter. Neben der Angst schmecke ich jetzt den Tod, als einer der Roboter seine Klinge in durch die Panzerung in den Körper bohrt.

In der Wand hinter mir verläuft ein Lüftungsschacht. Ich kann es hören. Aber ich kann nicht mehr weiter. Die Lunge pumpt den Sauerstoff nur noch stoßweise durch den Körper, das Herz schlägt kraftlos und viel zu schnell. Aus einer tiefen Wunde in dem seltsamen Rumpf fließt rotes Blut. Dieser Körpers ist am Ende. Seine Muskeln versagen. Er rutscht an der Wand nach unten und stirbt. Dieses Mal ist es endgültig.

Also breche ich das Siegel und verlasse den fremden Schädel. Verdeckt durch den sterbenden Körper in seinem Mech gleite ich über den Rücken nach unten. Der Spalt in der Wand ist eng und scharfkantig, aber ich bin ein Suid vom Sumpfclan. Flach und glitschig wie ich bin, schlüpfe ich hindurch und gelange in den Lüftungsschacht.

Wenn ihre Heiler den Körper untersuchen, werden sie nicht verstehen, wie einer der ihren ohne Hirn leben, sich bewegen und kämpfen konnte. Ich werde es ihnen nicht verraten.

***

Es dauert noch einen halben Sonnenlauf, bis ich entlang der feinen Nervenbahnen des Schiffes bis zu seinem Zentralhirn gelange. Zu sehr fehlt mir der Sumpf und die Duftmarken, die mir dort den Weg weisen. Aber jetzt bin ich da. Die Seher hatten recht. Auch die Schiffe sind Bio-Mechs, ihre Gehirne organischen Ursprungs. Also beginne ich, mich mit dem Gehirn zu verbinden. Wir haben das an vielen Körpern der Terranern geübt und inzwischen habe ich es im Gefühl. Die Düfte und Botenstoffe sind die gleichen. Das Schiffshirn unterscheidet sich gar nicht so sehr von ihren eigenen. Erst unsicher tastend, aber zunehmend erfolgreich übernehme ich das Bewusstsein des Schiffes, umgehe seine Abwehrmechanismen und werde belohnt. Seine Systeme beginnen, auf meine Gedanken zu reagieren. Der Antrieb, die Luftaustauscher und die Waffen. All das ist mir fremd, aber ich beginne zu verstehen. Ich werde es steuern können. Die Menschen an Bord haben keine Chance mehr. Über das Netz kommen die Meldungen von Sil und den anderen. Zwei sind verstummt, ein Schiff ist explodiert. Aber wir anderen haben es geschafft.

Und zum ersten Mal seit langem schmecke ich den Duft von Hoffnung.

 
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Wenn ihre Ärzte den Körper untersuchen, werden sie nicht verstehen, wie einer der ihren ohne Hirn leben, sich bewegen und kämpfen konnte.

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ - und -

lieber Gerald -

ich ergänze Karl Valentin, dass bereits das ahd. „fremidi“ die heutige Bedeutung eines „von auswärts stammend, nicht heimisch, nicht zugehörig, unbekannt“ [ausführlicher https://www.dwds.de/wb/fremd] hatte – und ich gestehe, dass ich zwar SF selten lese, aber seit der „Invasion von der Vega“ seinerzeit wusste: Das sind ja wir, denn sie kleide(te)n sich unauffällig, pass(t)en sich an und verhielten verhalten sich unauffälliger als ich oder das epische Theater Brechts und aktuell Truthennes. Und sind nicht wir es, die auch den letzten Urwald in Minen verwandeln und Wüste hinterlassen werden?

Da wird sich jeder fragen müssen

»Wie fühlt sich Hoffnung an?«, …
und da hätt’ ich auch zunächst den Vorschlag, die Einleitung in Absätze zu teilen

… frage ich mich, als ich den nächsten Schritt über die große, harte Ebene wage.

Ich weiß es nicht.

Seit die Fremden mit ihren riesigen Raumschiffen hier gelandet sind, habe ich keine Hoffnung mehr.


Der Wind zerrt an mir und trägt scharfe, fremde Gerüche zu mir herüber.
Die Richtung bestimmt schon das unscheinbare „her…“, denn geh da hin, aber: komm her [zu mir] (man soll die Intelligenz des Lesers und das Wissen um seine Sprache nicht unterschätzen)!

Komma weg

Irgendwo am anderen Ende des Raumhafens[...] startet eines der fremden Schiffe.
willstu eine Pause erzwingen, tut es auch ein Gedankenstrich ...

und spätestens hier

Wieder raubt mir die technische Überlegenheit der Aliens für einen Moment den Mut. Mit beängstigender Effizienz haben sie den Wald gerodet, den Sumpf trockengelegt und die Erde selbst aufgerissen, um an ihr Inneres zu gelangen.
Sollte dem letzten dämmern: Das sind ja wir!

Hier

Scheiße, Scheiße, Scheiße.
empfehl ich ein Ausrufezeichen.
Ein Wort oder (in dem Falle "und") kann mehr sein, als ein Aussagesatz ...

Hier gerät was durcheinander oder es fehlt schlicht ein Komma oder ein „und“

Aber jetzt habe ich keine Bolzen mehr und die anderen Roboter dringen kommen immer näher.
Hier im Schiff sießen sie auch nicht mit ihren furchtbaren Energiewaffen, …
sießen? (Schießen?)

Ich werde es ihnen nicht verraten.
Warum nicht provokant die Höflichkeitsform? "Ihnen"?

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @Friedrichard,

ja, das Fremde in uns, oder die Fremden im außen. Wenn es so auffallend ist, das ich einen Blick von außen auf unser zukünftiges Auftreten werfe, dann ist der Plot-Twist am Ende nicht mehr so überraschend. Sollte ich das noch mehr verschleiern?

Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich habe ja versucht, Korrektur zu lesen, aber ein paar Fehler landen dann doch wieder im Text. :rolleyes: Jetzt sind sie korrigiert. Danke dafür.

Liebe Grüße
Gerald

 
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Hallo @C. Gerald Gerdsen

Deine Geschichte hat gute Ansätze. Ich finde die Ausgangslage spannend. Du schilderst, wie ein Trupp Soldaten/Söldner o.ä in bio-mechanischen Alien-Kampfanzügen in die Raumschiffe 'der Fremden' eindringen. Diese Fremden sind offenbar zahlreich auf dem Planeten gelandet, ob es sich dabei um die Erde handelt, bleibt imo offen. Ihre Mission ist es, die fremde Technologie zu übernehmen und diese zu ihrem Zweck einzusetzen. Auch wenn das für mich erstmal gut klingt - sowas lese ich wirklich gerne - finde ich leider, Du lässt zuviel Potential auf der Strecke, als das mir die Geschichte in ihrer jetzigen Form den erhofften Schuss Adrenalin verpassen könnte. Die Operation wirkt zu Beginn einigermassen gut vorbereitet, doch leider verliert sich dieser Eindruck schnell, weil der Prota teilweise etwas gar dilettantisch agiert.

Da bin ich schon bei einem meiner Punkte, wo ich noch Luft nach oben sehe: Ich habe eingangs von Soldaten/Söldner geschrieben, das war mein Eindruck direkt zu Beginn, aber eigentlich kann es sich ja bei dem Prota nicht um jemanden handeln, der eine Ausbildung in diese Richtung genossen hat, weil ich dann beim Eindringen ins Raumschiff immer mehr das Gefühl bekomme, der weiss nicht genau, was er da tut und vor allem wie er das tun muss. Seine Aktionen wirken etwas random und unüberlegt. Es kann ja sein, dass er zu einer letzten Widerstandsgruppe oder so gehört (auch wegen seiner Ausrüstung, die etwas unbeholfen wirkt im Angesicht der drohenden Gefahren) und das eine Art Selbstmordkommando oder zumindest Verzweiflungsaktion ist, was sie da machen, aber falls das so ist, kommt mir das zu wenig deutlich raus. Vor allem, weil sämtliche Emotionen in diese Richtung fehlen, mal abgesehen von der Frage nach der Hoffnung. Ich würde den Prota etwas genauer positionieren, damit ich als Leser mehr Anknüpfungspunkte habe und den besser vor meinem inneren Auge sehen kann.

Dann zur Planung dieser Aktion: Offenbar kennen die Menschen die Schiffe 'der Fremden', haben diese studiert oder vielleicht mit Scannern etc. untersucht. Weil der Prota kennt sich ja einigermassen aus im Innern des Schiffs und findet sich soweit zurecht, kann da drin navigieren. Wieso also macht er sich nicht direkt zum Zentralhirn auf? Wieso denkt er, den Weg über den zentralen Fahrstuhlschacht zu nehmen, sei eine gute Idee? Er findet nach der Konfrontation mit 'den Fremden' dann die Route entlang der Nervenbahnen. Die Konfrontation könnte ja immer noch stattfinden, aber ich finde, wenn die Menschen diese Schiffe schon (aus der Ferne) untersucht haben, dann müsste er von Anfang an sich diesen Nervenbahnen entlanghangeln, weil das eben der korrekte bzw. schnellste Weg ist. Macht ja auch durchaus Sinn, dass die Nervenbahnen des Schiffs dann im Zentralhirn zusammenlaufen. Also dorthin führen, wo er hinwill. So wirkt sein Versuch mit dem Fahrstuhlschacht eben unüberlegt. Auch sein Handling des Bio-Mechs wirkt nicht so, als hätte er sich damit auseinandergesetzt. Also wenn das eine überlegte Aktion ist, hätte er doch vorher ein paar Übungsrunden mit dem Ding drehen sollen, sich daran gewöhnen müssen, mit der Steuerung auseinandersetzen? So habe ich eher den Eindruck, der trägt das Ding zum ersten Mal und versucht es auf gut Glück. Die Strategie ist dabei nicht mal schlecht, getarnt mit einem Anzug 'der Fremden' in ihr Schiff einzudringen.

Als dritten Punkt möchte ich das Ende der Geschichte ansprechen: Es kommt im Vergleich zum Rest des Textes viel zu kurz. Also der Weg dahin ist relativ lang und beschwerlich für den Prota und am Schluss machts einfach so Zack-Bumm und er kann das Schiff übernehmen. Auch die anderen aus seiner Gruppe können sich erfolgreich in die Zentralhirne ihrer Raumschiffe einklinken. Das wirkt noch etwas unausgegoren. Wieso wehrt sich die Technologie 'der Fremden' nicht gegen diese Übernahme? Wieso schaffen es alle anderen auch, ohne Verluste? Das geht mir viel zu einfach. Gäbe es da stärkeren Widerstand bzw. überhaupt einen Widerstand, dann wäre das direkt spannender und mitreissender. Und am Ende dann vielleicht: Über das Netzwerk kommt Meldung von Sil und ein paar anderen. Sil hats geschafft, aber wir haben den und den verloren. Das Gefühl von Hoffnung bleibt nur eine Ahnung (kein Textvorschlag, nur ein Beispiel, in welche Richtung es grob für mich gehen könnte).

Das soweit zu meinem Gesamteindruck. Ich hoffe, meine Kritik wirkt nicht demotivierend, denn ich sehe wie gesagt einiges an Potential. Ich konnte den Text gut und an einem Stück lesen, ohne zu stolpern. Noch ein paar Details:

als ich den nächsten Schritt über die große, harte Ebene wage.
Grosse, harte Ebene ... Naja, ich weiss nicht. Ist eine Ebene nicht immer gross, zumindest weit(läufig)? Finde ich etwas redundant. Dann: Was ist eine harte Ebene? Also ist das so eine Steinwüste o.ä.? Zumindest ist das meine Assoziation an der Stelle, auch weil Du eines der Raumschiffe später mit der Grösse eines Bergs (Fels, Gestein kommt mir dabei in den Sinn) vergleichst. Das beisst sich aber mit den nachfolgenden Beschreibungen, dem Roden der Bäume, Trockenlegen des Sumpfes und der Erde aufreissen. Also haben 'die Fremden' den Boden irgendwie verhärtet, ausgebrannt mit ihrer Technologie?

Die Wälder meiner Kindheit kommen mir in den Sinn, aber ich habe keine Erinnerung mehr an ihren Geruch. Da ist nur noch Leere.
Hier frage ich mich, wieso der Geruch nach ionisierter Luft, Chemikalien und heissem Metal den Prota an seine Kindheit erinnert bzw. an die Wälder aus seiner Kindheit. Ich verstehe da den Zusammenhang nicht. Vor allem auch, weil er ja gar keine Erinnerung mehr an den Geruch eines Waldes hat. Und wenn auch: Ein Wald riecht doch komplett anders?

die kybernetischen Muskeln fangen den Druck der wirbelnden Luftmassen problemlos ab
Das finde ich eine gelungene Formulierung. Aber dann passt eine vorhergehende Passage für mich nicht mehr so recht, weil da schreibst Du:
Der Wind zerrt an mir und trägt scharfe, fremde Gerüche herüber.
Das liest sich so, als zerre der Wind am Prota, also als könne er diesen Wind direkt an seinem Körper spüren, als wäre der nicht wirklich mit seinem Anzug vor diesem Wind geschützt. Würde ich etwas klarer machen.

Alien-Kampfanzug
Mit solchen Ausdrücken wäre ich in einem SF-Text vorsichtig. Alien. Das ist so ein Platzhalter, so ein Standardding: Das hat man schon hundertmal gelesen und in noch mehr Filmen gesehen. Ich finde, es müsste nicht so direkt benannt werden und mehr so geschildert werden, dass ich als Leser mir selbst denke: Achso, der trägt einen bio-mechanischen Kampfanzug. Auch der Audruck 'bio-mechanisch' klingt mir zu stark nach H.R. Giger ...

Die magnetischen Stiefel bieten auch hier perfekten Halt.
Befindet sich da Eisen in der Erde, oder wie darf ich das mit den magnetischen Stiefeln verstehen? Nun, ist mir nur aufgefallen, vielleicht auch ein unbedeutendes Detail, auf das man nicht näher eingehen müsste.

Diese biomechanische Alien-Zeugs
Dieses

Sie weiß, was ich für sie fühle und in einer friedlichen Welt wären wir vielleicht längst ein Paar. Aber es gibt keine friedliche Welt mehr. Jetzt ist jeder auf sich allein gestellt.
'Aber es gibt keine friedliche Welt mehr' ist mir viel zu direkt. Das erschliesst sich doch über deinen Text, dass die Welt nicht mehr so ist, wie sie vor der Ankunft 'der Fremden' vielleicht mal war. So ein Statement nimmt dem Text etwas von seiner Kraft, als müsstest Du das nochmal bestätigen: Hey, die Welt ist am Arsch, im Fall!

Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich endlich vor dem Eingang.
'Nach einer gefühlten Ewigkeit' ist eine ausgelutschte, verbrauchte Formulierung. Ich bin mir sicher, Dir fällt noch was Besseres ein.

Die drei Aliens folgten mir nicht.
Mmmh, würde die nicht direkt Aliens nennen, vielleicht einfach: Die drei Fremden folgten mir nicht. An der Stelle möchte ich aber noch ein Lob loswerden: Du beschreibst 'die Fremden' eigentlich nicht und ich finde das spannend und gut gemacht, weil sie so bedrohlicher und fremdartiger (:D) wirken und ich mir ihr Aussehen etc. selbst ausmalen kann. Das finde ich einen starken Punkt in deiner Story.

Es dauert noch eine weitere Stunde, bis ich entlang der feinen Nervenbahnen des Schiffes bis zu seinem Zentralhirn gelange. Zu sehr fehlt mir der Sumpf und die Duftmarken, die mir dort den Weg weisen.
Das mit dem Sumpf und den Duftmarken habe ich nicht gerafft. Was wolltest Du damit aussagen?

Ja, ist jetzt ein relativ langer und kritischer Kommentar geworden. Trotzdem habe ich deine Geschichte gerne gelesen. Ich finde aber, Du könntest an einigen Stellen noch bisschen schleifen, damit das Ding runder wird. Hoffe, es war etwas dabei für dich, ansonsten ist das ja auch nur eine Einzelmeinung.

Viele Grüsse,
d-m

Edit: Wie Du an meinem Beitrag unschwer erkennen kannst, habe ich im Gegensatz zu den anderen Kommentatoren nicht geschnallt, dass eigentlich 'die Fremden' die Menschen sind :D Also die Idee ist wirklich toll. Ich denke, Du hast Dir das schon so gedacht, wie @Michael Weikerstorfer schreibt?
Ich habe jetzt leider etwas an deiner intendierten Geschichte vorbeikommentiert, aber gewisse Punkte lassen sich auch auf die Alienrasse übertragen, z.B. der Schluss ist mir immer noch zu hastig abgehandelt. Vielleicht habe ich mich zu eifrig ins Gefecht gestürzt oder es mag meinem ungenauen Lesen geschuldet sein, dass ich die Fremden nicht erkannt und darüber nachgedacht habe. Aber für mich ist der Text dann auch zu nahe "an der Sprache eines Menschen" erzählt, oder sind uns diese Aliens dermassen ähnlich? Also auch die Vergleiche, Gedankengänge, das Vokabular dass sie benutzen etc. Das klingt doch genau so, wie ein Mensch das erzählen würde. Es bräuchte meiner Meinung nach vielleicht eine artifiziellere Sprache, um zu verdeutlichen, dass es sich hierbei um die Sichtweise einer anderen Lebensform handelt.

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen!

Mir gefällt deine Geschichte sehr gut. Spannend fand ich, dass die Auflösung je nach Interpretation ganz anders aussieht. Im Gegensatz zu @deserted-monkey war es für mich offensichtlich, dass es sich bei den "Fremden" um die Menschen handelt. Immerhin gibt es anfangs schon Andeutungen (Zitat: Mit beängstigender Effizienz haben sie den Wald gerodet, den Sumpf trockengelegt und die Erde selbst aufgerissen) und am Ende werden sie auch noch Terraner genannt. Der Protagonist hingegen "verflüssigt" sich und fließt ins Gehirn des Raumschiffes.
Die Hauptperson gehört demnach einer uns fremden Lebensform an, die auf dem Planeten heimisch ist. Das fand ich sehr innovativ, es spielt mit den Erwartungen, die man beim Lesen hat. Über diese Lebensform erfährt man nur wenig. Das finde ich einerseits gut, das macht es spannend. Andererseits habe ich Schwierigkeiten, sie mir vorzustellen. Gut, sie leben im Sumpf, sind sehr naturverbunden ...

Bis heute weiß ich nicht, wie unsere Ingenieure es geschafft haben, diese Anzüge wieder in Gang zu setzen und an unser Nervensystem anzupassen
... aber sie haben auch Ingenieure, die so etwas hinbekommen? Sehr ungewöhnlich.
Wieder wird mir schlecht und ich würde mich am liebsten irgendwo zusammenrollen.
Im Sichtschutz des Körpers fließe ich über den Rücken nach unten und durch einen Schlitz in der Wand gelange ich in den Lüftungsschacht.
Ich habe mich auch gefragt, wie ihre Körper aussehen. Sie können sich zusammenrollen, aber auch irgendwie fließen? Vor meinem inneren Auge sehe ich so etwas wie einen Tintenfisch oder eine Schnecke, ich kann aber auch völlig danebenliegen.
Eine halbe Stunde später sind meine Überlebenschancen aufgebraucht. Dabei lief am Anfang noch alles glatt. Ich schaffte es von der Schleuse bis zum zentralen Fahrstuhlschacht. Aber dort begannen die Schwierigkeiten.
Hier habe ich mich gefragt, warum du das Geschehen bloß nacherzählst und nicht mehr "live" dabei bleibst.
Und sind die wechselnden Zeitformen Absicht?
Ich kann nicht mehr weiter
Kleinigkeit: Da fehlt der Punkt.

Ich bin gespannt, welche der Interpretationen nun richtig ist oder ob du dir etwas ganz anderes gedacht hast.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

nun wollte ich natürlich gleich schauen, was du geschrieben hast. Und habe entdeckt, das könnte das Schicksal sein, was die fliehenden Menschen in meiner Gesichte "Fluchtgeschwindigkeit" ereilt im Laufe der Millennia :)

Ich hab sie gern gelesen. Ich mag es, wenn Lebewesen anderer Planeten wirklich anders sind, und nicht einfach grüne Menschen :)

Allerdings denke ich, du könntest bei fast allem noch nachschärfen, um die Welt, die Wesen und die Geschehnisse /Emotionen greifbarer zu machen:

Die Wesen sind fluide - aber sie bilden Paare? Das ist interessant, beschreib das doch, oder überleg es dir zumindest für dich. Wie funktioniert das? Sie erleben viel über Gerüche - stell das stärker heraus, auch wie fremd ihnen vielleicht visuelle Reize sind, wie überwältigend, einen anderen Körper zu nutzen. Wie fühlt sich das an, was macht das mit deinem Prot?

Die Welt: scheint sumpfig zu sein. Verbindet sie das mit den fluiden Wesen, oder sind die Wesen trotzdem eigene Entitäten? Es scheinen die Wesen ja Individuen zu sein, oder sind sie Teil eines Ganzen, mit dem Planeten sogar?

Im Kleinteiligen hier erklärt sich vielleicht noch mehr, was ich meine:
Grundsätzlich würde ich mal die Satzlängen anschauen. Da würde eine Aufteilung oft für etwas mehr wumms sorgen. Und überlere bei manchen Beschreibungen nochmal, welche Wörter präzise ausdrücken, was du sagen willst. Manche deiner Adjektive sind eher allgemein, wie "groß" "grün" "stark etc.

»Wie fühlt sich Hoffnung an?«, frage ich mich, als ich den nächsten Schritt über die große, harte Ebene wage.
Groß und hart passt für mich nicht, besonders „groß“ finde ich zu schwach. Weit, endlos, ausgedehnt etc? Hart wohl im Gegensatz zum Sumpf - aber wo bewegt er sich dann? Auf einer Plattform? Auf einem Schiff? Auf einem Felsen?
Es ist groß wie ein Berg und ich spüre die Angst.
kannst du diese Angst mehr beschrieben? Wie äussert sie sich? Gerade bei einem so fremden Wesen? Als Geruch, den er selbst wahrnimmt? Als Gedankenblitze? Als Wellen in seiner eigentlichen Gestalt? Spiel da ruhig damit!

Die magnetischen Stiefel bieten auch hier perfekten Halt.
Ich verstehe nicht, wo der Prot sich bewegt. Offensichtlich auf einem magnetischen Untergrund, aber nicht im All, denn es gibt Wind. Scheinbar auf einem Raumhafen, wohl auf einem Planeten, aber wieso ist der Untergrund magnetisch? Michael hat das ja auch schon erwähnt, aber wo er es als Kleinigkeit sieht, wirft es mich aus der Welt, die du kreierst.

Sie weiß, was ich für sie fühle und in einer friedlichen Welt wären wir vielleicht längst ein Paar. Aber es gibt keine friedliche Welt mehr. Jetzt ist jeder auf sich allein gestellt.
Wieso kann man in einer nicht friedlichen Welt kein Paar mehr sein? und sie arbeiten ja gemeinsam am selben Ziel? Vielleicht haben die Aliens/Menschen etwas getan, was die Paarbindung deiner Wesen als fluide Entitäten stört?
Eine halbe Stunde später sind meine Überlebenschancen aufgebraucht.
Das würde ich stärker formulieren. Da schwingt mir nicht genug Hoffnungslosigkeit mit, dabei will der Prot ja, wie ich ihn/sie vorher gelesen habe, leben.

Dabei lief am Anfang noch alles glatt. Ich schaffte es von der Schleuse bis zum zentralen Fahrstuhlschacht.
Das klingt noch nicht nach „Alles“ lief glatt, das ist ja der allererste Anfang :)

Die Lungen meines Bio-Mechs pumpen den Sauerstoff nur noch stoßweise durch den Körper und auch das Herz ist fast am Ende. Aus einer tiefen Wunde an der linken Hüfte fließt Blut, der Blutdruck des Mechs ist fast auf Null.

Wiederholung, und würde ich auch alles nochmal schärfen: Statt dem schwach beschreibenden „ist“ vielleicht: „Der Blutdruck fällt rapide, die letzte Flatline droht“ und „und das Herz kann nicht mehr effizient arbeiten, schlägt zu schnell und zu kraftlos.
Ich lasse den Körper nach hinten kippen. und Als ich das Siegel breche und den Körper verlasse, rutscht er nach unten.
Vielleicht kannst du das mit dem Rutschen noch etwas verbildlichen.

Wir haben das an vielen Körpern der Terraner geübt und inzwischen habe ich Übung.

Ich hoffe meine Anregungen sind hilfreich für dich und freue mich schon auf die nächste Fassung.

LG Ardandwen

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

schön einen neuen Text von dir zu lesen. Ich habe den Text gerne gelesen, auch wenn es mir in vielen Punkten wie @deserted-monkey ging: Mir war nicht klar, ob es sich beim Prota um einen Söldner oder einen Widerstandskämpfer handelt, ich denke, dass hier spezifische Details für eine klarere Charakterzeichnung sorgen können. Und vor allem gegen Ende verliert der Text auch für mich stark an Zug, das geht zu schnell und auf einmal ist alles wieder erfolgreich und der Prota hat wieder Hoffnung. Das kaufe ich so nicht ab, weil die antagonistischen Kräfte durch die Aliens vorher als viel stärker und mächtiger dargestellt worden sind. Diese schnelle Wendung sorgt bei mir dafür, dass die Glaubwürdigkeit der geschilderten Situation etwas abnimmt.

Nichtsdestotrotz hat mich dein Text doch fasziniert, die Idee ist ansprechend und ich hätte mir gewünscht, dass du die Szenen noch stärker ausgearbeitet hättest. Teilweise ist es mir zu komprimiert, zu viel Tell, wodurch du in meinen Augen Potential verschenkst, was definitiv da ist.

Ich gehe im Detail auf meinen Eindruck ein:

»Wie fühlt sich Hoffnung an?«, frage ich mich, als ich den nächsten Schritt über die große, harte Ebene wage.
Seit die Fremden mit ihren riesigen Raumschiffen hier gelandet sind, habe ich keine Hoffnung mehr.
Ich habe das als eine Dopplung wahrgenommen und ich würde diese Redundanz mit "Hoffnung" rausnehmen: Also entweder den Anfang für sich stehen lassen oder die zweite Passage nehmen und dafür den Anfang umändern. Die Information, dass er keine Hoffnung mehr hat ist mir ja schon klar.

Ich rieche unbekannte Chemikalien, ionisierte Luft und heißes Metall und fast wird mir schlecht.
Den Geruch mit den Chemikalien mag ich, aber das mit dem "fast wird mir schlecht" würde ich streichen, das ist ein Klischee und hat dein Text gar nicht nötig.

Die Wälder meiner Kindheit kommen mir in den Sinn, aber ich habe keine Erinnerung mehr an ihren Geruch.
Aber wieso kommen ihm die Wälder seiner Kindheit in den Sinn, wenn er doch keinen Geruch mehr daran hat? Diesen Sprung von Chemikalien hin zu den Wäldern ist mir nicht klar.

Irgendwo am anderen Ende des Raumhafens startet eines der fremden Schiffe. Es ist groß wie ein Berg und ich spüre die Angst.
Das liest sich für mich auch wie ein Klischee. Als Vorschlag: Welchen Vergleich könnte der Prota nutzen, um die Größe zu beschreiben und gleichzeitig etwas über seine Denkweise verraten? Gibt es in dieser Welt bestimmte Gegenstände oder gibt es einen spezifischen Berg, ein Gebirge, das ein Teil der Welt darstellt?

Der Wind wird stärker und ich bin froh über den bio-mechanischen Alien-Kampfanzug, den ich trage. Bis heute weiß ich nicht, wie unsere Ingenieure es geschafft haben, diese Anzüge wieder in Gang zu setzen und an unser Nervensystem anzupassen, aber die kybernetischen Muskeln fangen den Druck der wirbelnden Luftmassen problemlos ab.
Hat mich fasziniert.

Diese biomechanische Alien-Zeugs ist sowieso unsere einzige Chance, in die Schiffe zu gelangen.
Vorher beschreibt der Prota die "bio-mechanischen Alien-Kampfanzüge" und dann wird hier "Alien-Zeugs" verwendet. Erst dachte ich, dass der Prota generell von Technik fasziniert wird, dann schwächt sich dieser Eindruck aber wieder ab, weil sich Alien-Zeugs als etwas Geringschätziges anhört.

Aus Bullaugen und Fenstern schimmert gelbes Licht und weiter oben erkenne ich Triebwerke. Auch sie leuchten in einem intensiven Blau.
Ich mag die Farben, das erzeugt ein gutes Bild in mir.

Sie weiß, was ich für sie fühle und in einer friedlichen Welt wären wir vielleicht längst ein Paar. Aber es gibt keine friedliche Welt mehr. Jetzt ist jeder auf sich allein gestellt.
Du benennst immer wieder Gefühle wie im Vorfeld beispielsweise auch die Angst. Ich lese das zwar, aber ich empfinde da noch keine Sympathie. Das ist erstmal ziemlich distanziert und eine Behauptung, die ich gerne durch eine Szene oder auch Gedanken erleben würde.

Wieder raubt mir die technische Überlegenheit der Aliens für einen Moment den Mut. Mit beängstigender Effizienz haben sie den Wald gerodet, den Sumpf trockengelegt und die Erde selbst aufgerissen, um an ihr Inneres zu gelangen.
Interessantes Worldbuilding, die Aliens werden als starke antagonistische Kraft eingeführt, daher hat mich das Ende dann verwundert.

Wieder wird mir schlecht und ich würde mich am liebsten irgendwo zusammenrollen.
Das liest sich wie ein Klischee und ihm wird erneut schlecht, das würde ich streichen, braucht es in meinen Augen gar nicht, die Bedrohung durch die Welt der Aliens ist spürbar.

Dabei lief am Anfang noch alles glatt. Ich schaffte es von der Schleuse bis zum zentralen Fahrstuhlschacht. Aber dort begannen die Schwierigkeiten. Vielleicht hätte ich die Sprache der Fremden besser studieren sollen. Sie erkannten mich als Eindringling.
Aber es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten ihrer Roboter da waren. Sie umzingelten mich und drängten mich in die Enge. Zwei konnte ich mit der Armbrust zerstören, die mir die Ingenieure als letztes Mittel gegeben hatten. Aber jetzt habe ich keine Bolzen mehr und die anderen Roboter kommen immer näher. Hier im Schiff schießen sie auch nicht mit ihren furchtbaren Energiewaffen, aber sie tragen immer noch diese langen, scharfen Klingen und ich habe nichts, womit ich sie aufhalten kann.
Hier geht es mir dann viel zu schnell, das ist stark zusammengepresst und ich kann es selbst nicht erleben. Das meinte ich weiter oben damit, dass du Potential verschenkst. Hier wäre eine Darstellung in Echtzeit sehr interessant.

Wir haben das an vielen Körpern der Terraner geübt und inzwischen habe ich Übung.
Dopplung von geübt und Übung.

Fließend und unaufhaltsam übernehme ich das Bewusstsein des Schiffes und ich spüre, wie seine Systeme beginnen, auf meine Gedanken zu reagieren. Der Antrieb des Schiffes, die Luftaustauscher und die Waffen. All das werde ich steuern können.
Das ging mir zu leicht, zu schnell.

Insgesamt habe ich den Text gerne gelesen, sehe allerdings vor allem Potential in der weiteren Ausformulierungen von Szenen in Echtzeit, um deinen Prota zu zeichnen und noch mehr Spannung zu erzeugen. Die Welt gefällt mir, würde ich gerne mehr zu lesen.


Beste Grüße
MRG

 

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die Rückmeldungen zu meinem Text. Ich sehe, da bleibt mir noch einiges zu tun. Ich antworte ausführlicher, wenn ich nächstes Mal wieder am PC bin.

Ich war beim Entwurf der Geschichte hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, meine(n) Protagonisten möglichst gut zu beschreiben, Euch mitzunehmen in seine Welt und auf der anderen Seite noch nicht zu viel zu verraten, weil der Plot-Twist am Ende ja sein soll, dass wir (Erdmenschen/Terraner) die Fremden sind.

Ich denke mal darüber nach, wie ich den Text weiter entwickeln kann.

Liebe Grüße
Gerald

 

Hallo Ihr Lieben Wortkrieger,

ich habe mal angefangen, den Text zu überarbeiten. Ich verzichte jetzt auf den Plot-Twist und versuche von Anfang an aus der Sicht meiner Sumpf-Kreatur zu schreiben. Mal sehen, ob mir das gelingen wird und ob die Geschichte dann besser "funktionieren" wird.

Ich baue dann Stück für Stück Eure Rückmeldung ein.

Als erste Erklärung schon einmal die Antwort auf die Protagonisten: Ich habe sie mir vorgestellt, wie eine Art "Plattwürmer" aber noch fluider. Daran werde ich noch arbeiten.

Liebe Grüße
Gerald

 

Abend @C. Gerald Gerdsen !

Ich habe deine überarbeitete Version gelesen (das Original habe ich leider verpasst), aber ich konnte sie weitestgehend flüssig runterlesen. Habe beim ersten Lesen nur nicht gleich kapiert, dass Bio-Mech gleich gekaperter Menschenkörper bedeutet, aber da stand ich auf dem Schlauch, beim zweiten Durchgang hab ich besser aufgepasst und da war es einleuchtend.
Offenbar hast du ursprünglich einen Twist eingebaut, bei dem am Ende rauskommt, dass die Invasoren Erdlinge sind und der Prota die ganze Zeit ein Außerirdischer. Ulkig, weil vor Jahren habe ich mal eine Story mit genau dem selben Twist rausgebracht und wurde dafür zerrissen. Das wäre eine Uralt-Pointe und die erfahrenen Sci-Fi-Leser hatten sie sofort durchschaut :rolleyes: Aber hat sich ja jetzt erledigt, hast das ja geändert.
Gut gefallen hat mir das Setting mit primitiven Aliens, die von einer High-Tech-Flotte überrannt werden. Das gabs zwar schon bei den Ewoks (und sicher schon vorher), aber ich lese sowas immer wieder gern. Auch dass du das Volk des Prota und seine Welt nur mit vagen Hinweisen andeutest, gefällt mir (siehe heilige Hügel oder Eier im Sumpf legen). In so einer kurzen Story brauche ich persönlich nicht mehr Details, finde es sogar interessanter, wenn der Autor meiner Fantasie Futter gibt. Gleichzeitig versteht man, wie andersartig diese Aliens im Vergleich zu uns Menschen sind, da hast du dir also Gedanken gemacht :thumbsup: Und dann hast du den Terranern auch noch biomechanische Raumschiffe mit eigenem Hirn aus Biomasse (hab ich zumindest so verstanden) verpasst, das gibts auch nicht in jeder Sci-Fi-Story.
Ganz ohne Kritik möchte ich dich aber trotzdem nicht gehen lassen:
Der Entwicklungsstand der Einheimischen wird nicht ganz klar. Mal muten sie wie ein Naturvolk an, dann schaffen sie es, eine "enthirnte" menschliche Leiche zum Laufen zu bringen (wortwörtlich). Das würden ja nicht mal unsere Wissenschaft von heute hinkriegen!
Dann verwendet der Prota oft Wörter, die er als Nicht-Mensch nicht kennen sollte, oder zumindest nicht in seinem Bericht verwenden dürfte, nämlich:

Seit die Fremden mit ihren riesigen Raumschiffen hier gelandet sind
Kannten die denn vorher schon das Prinzip "Raumschiff" und hatten ein Wort dafür?
Das nächste davon ist nur wenige hundert Meter entfernt.
Die haben das metrische System? Das machen ja nicht mal die Amis bei uns auf der Erde ;P
Ich taste nach dem Blaster an meiner Hüfte
Wie bei "Raumschiff".
Ich hoffe, dass die Ingenieure Recht behalten
Das Wort wurde in den anderen Kommentaren zur alten Fassung schon kritisiert, an einer Stelle hast du es wohl ersetzt, hier hast du es scheinbar übersehen.
Eine halbe Stunde später
Aber es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten ihrer Roboter da waren
Stunden, Minuten, wie bei Metern. Und dann der Roboter.
die kybernetischen Muskeln
Wenn ihre Ärzte den Körper untersuchen
Laut einer vorherigen Stelle sagen die zu Ärzten doch Heiler?
Es dauert noch eine weitere Stunde
Und nochmal.
Vielleicht hat das Volk des Prota Worte wie Raumschiff, Blaster oder Roboter von den Menschen übernommen, sie haben ja deren Sprache studiert, aber beim Lesen finde ich es irritierend. Gilt übrigens auch für das Wort "biomechanisch" (übrigens ohne Bindestrich). Von einem Alien würde ich irgendwelche Umschreibungen erwarten, wär auch eine Gelegenheit für kreative Wortschöpfungen.
Ansonsten:
Wieder überflutet mich die Angst. Mein vertrauter Begleiter seit vielen Jahren und das letzte Gefühl, das mir noch bleibt.
Die Angst ist feminin, daher würde "vertraute Begleiterin" doch besser passen?

Der Wind wird stärker und ich bin froh über den bio-mechanischen Kampfanzug, KOMMA WEG der Fremden. die kybernetischen Muskeln fangen den Druck der wirbelnden Luftmassen problemlos ab.
Und Satzanfang groß.

Aus Bullaugen und Fenstern schimmert gelbes Licht und weiter oben erkenne ich Triebwerke.
Die Triebwerke bei den Raumschiffen sind oben? Kann sicher irgendwie sein, aber Triebwerke sind für mich eher unten, kann mir die Konstruktion nicht so recht vorstellen ...

Über das Netzwerk höre ich, wie Fünf und Sechs ihre Position durchgeben und ICH gebe auch meine weiter.
Fehlendes Wort.

Mit einem widerlichen Geräusch, KOMMA WEG öffnet sich die Luftschleuse.

Wieder wird mir schlecht und ich würde mich am liebsten irgendwo zusammenrollen. # Trotzdem zwinge ich den Mech hinein.
Da hast du wohl eine Taste zu viel mitgenommen.

Er desinfiziert den Mech und würde mich sofort töten, wenn ich ihn einatme.
"einatmen würde" oder "einatmete" etc.

Ich kann nicht mehr weiter PUNKT Hinter mir verläuft ein Lüftungsrohr in der Wand,

Und zum ersten Mal seit langem, KOMMA WEG ahne ich KOMMA HIN wie sich Hoffnung anfühlt.

Sodele.
Den Schluss fand ich nicht schlecht, ging mir aber auch etwas zu schnell (wurde schon für die alte Version kritisiert, ich weiß jetzt nicht, wie viel du da schon überarbeitet hast). Da du aber offenbar einen kurzen Text schreiben wolltest, macht es natürlich Sinn, wenn sich der Schluss nicht ellenlang rauszieht, von daher hats mich nicht sehr gestört.
Ansonsten gerne gelesen!

VG,
M.D.

 

Vielen Dank @MorningDew für das Feedback,

da sind noch einige Fehler eingerutscht. Ich bin aber auch noch nicht fertig mit dem Text. Komme leider im Moment kaum zum Schreiben. Das komische Zeichen (#) markiert die Stelle, an der ich beim letzten Mal stecken geblieben bin. Inzwischen habe ich den Text noch einmal auf den PC geholt und überarbeite dort.

Den Zwiespalt zwischen den Begriffen der Fremden / Invasoren und denen des Sumpfvolkes finde ich tatsächlich sehr schwierig und er könnte die Geschichte andererseits auch richtig aufwerten. Ich habe noch keine Idee, wie ich die Dinge nennen soll.

Meter = Schritt? Passt nicht für Würmer. Ich bräuchte eine neue Nomenklatur, die muss aber auch verständlich sein. Das gilt auch für Meter, Stunde, Raumschiff, Blaster und, und, und.

Was die Kultur der Würmer betrifft, habe ich sie nicht als primitiver gesehen sondern nur als anders. Neurotransmitter, Duftstoffe, Pheromone, Aminosäuren, DNA-Manipulation und so weiter.

Dementsprechend soll das, was ich anfänglich als Biomech bezeichnet hatte, eben ein wiederbelebter Körper in einem kybernetischen Kampfanzug sein. Das ist aber noch nicht so gut greifbar.

Ich bleibe dran.


Nochmal danke und liebe Grüße
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen

Das komische Zeichen (#) markiert die Stelle, an der ich beim letzten Mal stecken geblieben bin.
Achso ;D Das konnte ich nicht wissen.

Meter = Schritt? Passt nicht für Würmer. Ich bräuchte eine neue Nomenklatur, die muss aber auch verständlich sein. Das gilt auch für Meter, Stunde, Raumschiff, Blaster und, und, und.
Oder vielleicht ganz ohne Einheiten arbeiten, sondern statt z.B. "20 Meter" lieber so was wie "noch ein ganzes Stück entfernt" schreiben?

Was die Kultur der Würmer betrifft, habe ich sie nicht als primitiver gesehen sondern nur als anders. Neurotransmitter, Duftstoffe, Pheromone, Aminosäuren, DNA-Manipulation und so weiter.
Finde ich gut, den Gedanken. Wer sagt denn, dass eine fremde Zivilisation alle Entwicklungsschritte in der selben Reihenfolge wie die Menschheit durchläuft? Kommt allerdings kaum rüber in dem kurzen Text. Eine passende Lösung kann ich dir auf die Schnelle allerdings auch nicht vorschlagen, weil das zugegebenermaßen nicht leicht zu beschreiben ist ?

Dementsprechend soll das, was ich anfänglich als Biomech bezeichnet hatte, eben ein wiederbelebter Körper in einem kybernetischen Kampfanzug sein. Das ist aber noch nicht so gut greifbar.
Achso! Dachte erst, es sind nur die Körper der Menschen. Das mit den Anzügen könntest du vielleicht noch deutlicher rausarbeiten. Wobei, wenn man das nicht mitbekommt, funktioniert die Handlung trotzdem.

VG,
M.D.

 

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich war lange nicht mehr hier, aber jetzt habe ich es jetzt endlich geschafft, die Geschichte noch einmal gründlich zu überarbeiten.

Bin auf Euer Feedback gespannt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

ich konnte mich an den Text gut erinnern und habe die neue Fassung gerne gelesen. Innovativ oder nicht, mir gefällt der Einblick in das Raumschiff der "Terraner", wie die Sumpfkreaturen sie nennen. Die Pointe kannte ich natürlich schon, aber das hat sich nicht auf mein Lesevergnügen ausgewirkt. Ich fand die erweiterten Szenen gut umgesetzt, auch wenn die Übernahme des Raumschiffes immer noch relativ schnell abgehandelt wird. Aber es ist ja Flash Fiction, hat mich also nicht zu sehr gestört. Details:

Was bleibt[,] ist nur noch Angst.
Komma
Unbekannte Chemikalien, ionisierte Luft und heißes Metall und ich zucke davor zurück.
Zweimal und im selben Satz ist nicht ideal
Die Windböen fegen über das Landefeld und ich bin froh über den bio-mechanischen Kampfanzug[,] der Fremden.
Mit einem widerlichen Geräusch[,] öffnet sich die Luftschleuse.
kein Komma
Wieder merke ich, wie grotesk die Bewegungen sind.
Ab hier ist es langsam zu "grotesk". Ich würde den Text nach diesem Wort durchsuchen und es nicht so oft verwenden.
Ich muss weiter nach oben, also suche ich den Aufzug-Schacht in der Mitte des Schiffs.
Aufzugsschacht
Das hier ist, was die Fremden einen Gang nennen.
Tut mir leid, aber ich finde es etwas übertrieben, das so etwas einfaches wie ein Gang als fremd bezeichnet wird. Der nachfolgenden Satz (Gerade Linien und ein harter Boden) ist ja das, was relevant ist und was den Gang fremd macht.
Es würde reichen, wenn du hier stattdessen nur den Bezug zu dieser Aussage herstellst:
»Den Gang hinauf und dann nach links.«
Also so ähnlich wie: Das ist also der besagte Gang. Denn um die Verknüpfung geht es ja, oder?
Die Aussage klingt übrigens eigenartig und ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist. Den Gang hinauf, also vertikal? Warum nicht entlang?
Die mech-losen Fremden fliehen und ich folge ihnen in Richtung des Schachtes.
Klingt seltsam. Vielleicht: Die Fremden ohne Mech
In der Wand hinter mir verläuft ein Lüftungsrohr, aber die Lungen meines Bio-Mechs pumpen den Sauerstoff nur noch stoßweise durch den Körper und auch das Herz ist fast am Ende.
Wozu ist das aber?
Im letzten Moment breche ich das Siegel und verlasse den fremden Schädel.
Abgesehen davon, dass Im letzten Moment eine beliebte Formulierung ist, irritiert sie mich zusätzlich. Warum dieses Hinauszögern? Ich breche das Siegel ... würde auch als Satzanfang funktionieren.
Der Schlitz in der Wand ist eng und scharfkantig, aber ich bin ein Suid vom Sumpfstamm.
Suid, das Wort hast du dir ausgedacht, oder? Ich frage, weil es mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit daherkommt. Ist kein Änderungsvorschlag, mir ist es nur aufgefallen.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer,

danke für die Flusenlese und das Feedback. Sobald ich nächstes Mal am PC bin, bügel ich die Fehler aus.

Suid, das Wort hast du dir ausgedacht, oder? Ich frage, weil es mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit daherkommt. Ist kein Änderungsvorschlag, mir ist es nur aufgefallen.
Ja, das habe ich mir ausgedacht. ? 'Lokalcolorit', sozusagen.

Liebe Grüße
Gerald

 

So, jetzt habe ich noch einmal überarbeitet und Korrektur gelesen. Ich hoffe, die Geschichte hat jetzt einen sinnvollen Handlungsbogen, auch wenn ich auf den Überraschungseffekt verzichtet habe, dass wir Menschen die "Fremden" sind. Der Ich-Erzähler ist eine Art Plattwurm aus einem Volk mit einfacher Technik aber von Duft und Botenstoffen geleitet und mit einem weit fortgeschrittenen bionischen Verständnis.

@MorningDew, ist es so besser?

@Michael Weikerstorfer, ich glaube, ich habe jetzt die meisten deiner Anregungen umgesetzt.

@ardandwen, @MRG und @deserted-monkey: Ist die Geschichte jetzt klarer, im Bezug auf den Protagonisten?

Vielen Dank für Euer Feedback, das bedeutet mir sehr viel.

LG,
Gerald

 

Das sind ja wir, denn sie kleide(te)n sich unauffällig, pass(t)en sich an und verhielten verhalten sich unauffälliger als ich oder das epische Theater Brechts und aktuell Truthennes.
bemerkte ich meinerzeit zur ersten Fassung, von der offensichtlich nix geblieben ist, zumindest find ich nix mehr davon und ich sehe die Volksweisheit bestätigt, wenn es heißt „viele Köche verderben den Brei“.

Wie mitgenommen kommt schon der erste Satz daher,

»Wie fühlt sich Hoffnung an?«, frage ich mich, als ich den ersten Schritt auf die bedrohliche Weite des metallenen Landefeld wage
durch eine misslingende Genitiv-Bildung.

Nun gut, ich bin kein Fachmann in Unter-, Überirdischen und vor allem künftigen Dingen.

Schade drum,
findet & meint der

Friedel

 

Hallo Friedel,

danke für die Beschäftigung mit dem Text, gerade obwohl es nicht dein Lieblingsgenre ist.

Aber du lässt mich gerade etwas ratlos zurück.

1. Was missfällt am ersten Satz?

Und 2. Sehe ich es richtig, dass Du am Original mochtest, dass ich mit der Frage gespielt habe, wer hier die 'Fremden' sind?

Liebe Grüße
Gerald

 

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