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Die Gefilde

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28.08.2005
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Die Gefilde

Dunkle Zeiten ziehen im Rudel über das Land und vertreiben die guten Gründe aus ihren Verstecken in die Abgründe. Zu ihrer Rettung haben es die guten Gründe nicht mehr geschafft, sie sind auf dem kräftezehrenden Weg verloren gegangen.
Nun gelangte die Gruppe schließlich schon vor einiger Zeit in die letzte hintere, eisige Felsenhöhle, die von der Zurückgezogenheit empfohlen worden war.
Nur noch die Illusionen tanzen umher, erreichen aber nie mein Herz, dieses liegt zusammengekauert in der hinteren Ecke, in der es zwischen vermoderten, stinkenden Träumen und ausgekotzten Hoffnungen liegt. Verirrt schleicht ein positiver Gedanke über es hinweg und verschwindet in der Versenkung.
Auf der Suche nach dem verlorengegangenen Sinn sind Wünsche und Glück entweder ausgehungert zusammengebrochen oder frustriert und erschöpft auf der Strecke geblieben. Dunkle Häme überzieht das Land in grausiger Vorahnung. Verdunkelt die Schatten und erhellt die Peinlichkeit und Scham. Die Einsamkeit frisst sich durch alle Vorräte, die, schon langsam am ausgehen, nun rapide dahinschwinden. Sabber läuft der Einsamkeit aus dem Maul - ihr dürstet nach mehr. Dunkle Streifen eines sich nähernden Kampfes untermalen das selige Flüstern, tiefe Rinnsale erzeugt die Enttäuschung, ihre Furchen brennen sich unwiederbringbar in die nunmehr kahle Ödlandschaft. Schlängelnd toben wütende Winde, verschwenden ihre Zeit und necken die Sinnlosigkeit. Sie jagen umher und hüllen alles in ihren eisigen Zug, um in Sekunden wieder hinfort zu eilen sich in wahnsinnigem Treiben um jemand anderen zu hüllen. Blind scheinen sie einem inneren Aufruf zu folgen, denn jahrelang unterdrückt, scheinen sie ihr Ziel nun nicht mehr ausfindig machen zu können.
Die Verständnislosigkeit ertrinkt in eiskalten Zügen und wittert die Dämmerung, sie erklimmt den höchsten Berg um von dort frohlockend und nahe dem psychischen Abgrund sich wieder herunterzustürzen. Drüben reißt sie beim Aufprall eine riesige Grube in das weich eingebettete Kind der Naivität. Dieses versucht sich zu retten und stürzt hilfesuchend umher um sich wie schon so oft an den kleinen Hoffnungsschimmer zu klammern, der, obwohl gerade gesichtet, schon wieder das Weite sucht.
Mein Herz in der hintersten Ecke der Höhle erreicht er nie. Es verkümmert dort, nach langen Durststrecken und erbitterten Kämpfen zuckt und windet es sich, um dann kurz vor dem qualvollen Ausbluten einen letzten Versuch zu unternehmen um sich aufzubäumen. Meine Seele liegt betrunken in der Ecke und der hilfebedürftige Mutterinstinkt hat sie liebevoll und mit voller Zuversicht auf die Seite gedreht, damit sie nicht an ihrer eigenen Kotze erstickt. Keiner kann der Seele wirklich helfen, die Irrlichter der guten Tage verblassen und scheinen nicht einmal mehr der reinen Ordnung Licht verschaffen zu können. Stattdessen treibt das Chaos hier sein wildes Spiel. Wie ein kleiner Balg will es auf niemanden hören, schon gar nicht auf die Vernunft, die unverbraucht auf einem Felsstein nahe dem Feuer vergammelt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Klingt wie eine Zustandsbeschreibung oder eine Einleitung. Du hast viele Bilder gefunden; allerdings oftmals klischeehaft und durch deinen teilweise umständlichen Satzbau wenig bildhaft:

schon vor einiger Zeit in die letzte hintere, eisige Felsenhöhle, die
alle Vorräte, die, schon langsam am ausgehen, nun rapide dahinschwinden
Die Verständnislosigkeit ertrinkt in eiskalten Zügen und wittert die Dämmerung, sie erklimmt den höchsten Berg um von dort frohlockend und nahe dem psychischen Abgrund sich wieder herunterzustürzen.

Obwohl es sich nur um einen kurzen Text handelt habe ich nach kurzer Zeit wenig Lust gehabt, bis zum Ende vorzudringen, denn, wie man schon am Anfang bemerkt: Es entsteht keinerlei Handlung, nichts spitzt sich zu. Zudem finden sich einige Kommafehler und man fühlt sich als Leser in den Satzkonstrukten verloren. Einige Sätze sind schwer zu verstehen. Vielleicht kannst du deine Geschichte einmal umformulieren und dabei Wert auf klare Sätze legen.
Außerdem springst du manchmal in den umgangssprachlichen Bereich ("Sabber", "Kotzen").
Positiv zu erwähnen sind deine Formulierungen. In ansprechenderen Satzgebilden könnten diese eine viel bessere Wirkung haben. Die Grundidee hinter dem Text ist recht ungewöhnlich. Mit ein wenig Handlung könnte aus der Beschreibung eine Geschichte werden.

 

Vielen Dank HienTaun

für deine konstruktive Kritik. Ich stehe gerade erst am Anfang und taste mich so langsam ans Schreiben heran, deswegen bin ich dir sehr dankbar und versuche es so gut wie es geht in die Tat umzusetzen..
Ich muss dir Recht geben: Es ist wirklich eine Beschreibung und keine Geschichte geworden. Leider ist mir aber nicht ganz gelungen, was das genau aussagen soll:
Eine meiner Grundideen war es eigentlich die menschliche Situation in unserer heutigen Welt zu beschreiben, welche Gefühle man entwickelt usw. Um eine gewisse Ziel-, Orientierungs-, Verständnis- und in gewissem Maße auch Hilflosigkeit darzustellen, habe ich im Ansatz versucht, das nicht nur in Worte zu fassen, sondern auch in der Satzstruktur darzustellen. Kurze Parataxen und unvollendete Zusammenhänge sollten eigentlich solche Stimmungen ein wenig andeuten...Was meinst du wie ich das besser hinbekomme?

Grüße, dein Illiterate

 

Um durch deine Texte Verzweiflung, Sinnlosigkeit etc. transportieren zu können solltest du deine Text nicht entsprechend formulieren. Gängige Mittel sind Bewusstseinsströme und glasklare Formulierungen mit aussagekräftigen Worten. Ein Beispiel:

1) verwirrend formuliert:
Er, der nicht mehr weiter wusste, kannte, obwohl er alles versucht hatte, keinen Ausweg mehr.
2) als Bewusstseinsstrom:
Er: Alles versucht. Kein Ausweg.
3) klar formuliert:
Er hatte alles versucht, aber keinen Ausweg gefunden.

Hier folgt eine kleine Formanalyse. Über den Inhalt kann ich nur spekulieren (Vielleicht fällt dir ein Möglichkeit ein, deinen bisherigen Text als Einleitung für eine Geschichte mit Handlung zu benutzen. Du könntest z.B. eine deiner personalisierten Gefühle in den Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit schicken oder dein Herz befreien lassen...).

Nun gelangte die Gruppe schließlich schon vor einiger Zeit in die letzte hintere, eisige Felsenhöhle, die von der Zurückgezogenheit empfohlen worden war.
Hier sind drei Zeitangaben: "nun", "schließlich" und "vor einiger Zeit". Auch "letzte, hintere" ist eine Doppelformulierung. Eine mögliche Umformulierung: Schließlich gelangte die Gruppe in die letzte, eisige Felsenhöhle, die von der Zurückgezogenheit empfohlen wurde.
aber nie mein Herz, dieses liegt
Nach "Herz" beginnt ein neuer Satz. Wenn du keinen Punkt setzen willst, bietet sich auch ein ";" an (nach dem man groß weiterschreibt).
Verdunkelt die Schatten und erhellt die Peinlichkeit und Scham.
Hier wird der Lesefluss durch ein fehlendes Bezugswort gestört. Falls sich der Satz auf "Häme" bezieht, wäre "Sie" am Satzanfang zu empfehlen. Alternativ könnte man den Satz mit dem vorhergehenden auch durch ein Komma verbinden.
Die Einsamkeit frisst sich durch alle Vorräte, die, schon langsam am ausgehen, nun rapide dahinschwinden.
Dieser Satz ist umständlich formuliert. Versuche zu vereinfachen. Beispiel: Die Einsamkeit frisst sich rapide durch die ohnehin geringen Vorräte.
Dunkle Streifen eines sich nähernden Kampfes untermalen das selige Flüstern, tiefe Rinnsale erzeugt die Enttäuschung, ihre Furchen brennen sich unwiederbringbar in die nunmehr kahle Ödlandschaft.
Das sind eigentlich drei vollwertige Sätze.
um in Sekunden wieder hinfort zu eilen sich in wahnsinnigem Treiben um jemand anderen zu hüllen
Zwischen "sich" und "in" fehlt etwas. Gut wäre ein Komma oder ein "und".
jahrelang unterdrückt, scheinen
Hier darf kein Komma stehen.
Die Verständnislosigkeit ertrinkt in eiskalten Zügen und wittert die Dämmerung, sie erklimmt den höchsten Berg um von dort frohlockend und nahe dem psychischen Abgrund sich wieder herunterzustürzen.
Hier sind zwei vollwertige Sätze vorhanden. Die Formulierung "ertrinkt in eiskalten Zügen" ist etwas unglücklich. Das "sich" muss vor "von".
Dieses versucht sich zu retten und stürzt hilfesuchend umher um sich wie schon so oft an den kleinen Hoffnungsschimmer zu klammern, der, obwohl gerade gesichtet, schon wieder das Weite sucht.
"umherstürzen" ist kein Wort. Vielleicht suchst du "umherirren"? "der, obwohl gerade gesichtet, schon" kann
man z.B. auch so formulieren: "der - obwohl gerade gesichtet - schon", obwohl das nur mein persönlicher Geschmack ist.
Es verkümmert dort, nach langen
Ein Punkt statt dem Komma wäre hier angemessen.

An einigen Stellen hast du umgangssprachliche Worte benutzt. Hier ein paar Ersatzvorschläge:
vergammeln: verfaulen, verwesen, verkommen
kotzen: erbrechen, sich übergeben
Sabber: Speichel

Generell vergisst du manchmal das Komma vor "um" und bist dir mit der Stellung der Satzteile scheinbar nicht ganz sicher. Du tendierst leicht zum Schlangensatzbau. Dieser Text leidet aber nicht besonders darunter. Dafür hast du wenig Probleme mit Rechtschreibung und Wortschatz. An vielen Stellen sind Vereinfachungen sinnvoll. Scheue dich nicht, Dinge erst einfach und vielleicht ungenau zu beschreiben. Bessere Formulierungen fallen einem auch noch später ein.
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