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Die List der schwarzen Mistel

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14.09.2019
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Anmerkungen zum Text

*SPOILER WARNUNG* Bitte erst nach der eigentlichen Geschichte lesen. :)


Kleine Notiz zur Wahl der Namen, die tatsächlich eine Bedeutung hat. Die Namen der Geschwister leiten sich von den beiden nordischen Göttern Balder (auch Baldr, Baldur) und Höder (auch Hödur, Höd oder Höðr). Die ‚Lohe‘ leitet sich wiederum vom nordischen Gott Loki ab (von nordisch Logi = Lohe).


Der Legende nach bringt Loki den blinden Höder dazu seinen Bruder Balder mit einem Mistelzweig zu töten.

Die List der schwarzen Mistel

Ein letzter Mord, dann hat es ein Ende. Ein letztes Mal töten, dann ist sie frei.
Hothar war tief in Gedanken, als er aus dem kaputten Fenster sah. Er folgte dem morgendlichen Sonnenschein, der den Staub, der in der Luft lag, sichtbar machte. Langsam zog sich das Licht durch den kleinen Raum, in Richtung des einzigen Bettes. Balda, seine Schwester, schlief noch. Hothar war froh, dass sie endlich zur Ruhe gekommen war. Der Schweiß klebte noch auf ihrer blassen Haut und sie atmete schwer. Sie hatte eine besonders schlimme Nacht hinter sich. Gute Nächte gab es schon lange nicht mehr, dafür war ihre Krankheit schon zu weit fortgeschritten. Nicht mehr lange, dann wirst du wieder ruhig schlafen können, dachte Hothar.
Tok! Tok! Tok!
Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. »Miete is’ fällig!«, schrie es von draußen herein. Das Zimmer war so klein, dass Hothar schnell an der Tür war. Er öffnete sie einen Spalt weit und sah in das Gesicht eines ungepflegten, kahlen Mannes. »Rück die Miete raus, Kleiner! Fünfhundert Kronen« sagte der Wirt schroff. »Fünfhundert Kronen? Für dieses schäbige Zimmer?«, sagte Hothar verdutz. »Letzten Monat waren es noch dreihundert!«
»Heute is’ Tag der Toten, Kleiner. Das große Fest treibt zahlreiche Fremde in die Stadt, die sicher gerne ein Zimmer wie dieses hätten.«, sagte der Wirt mit einem ekelhaften Grinsen im Gesicht. »Also entweder du bezahlst oder die kleine kann in der Gosse verrecken.« Unfreiwillig legte Hothar dem Wirt die fünf Münzen in die schmutzige Hand. »Na geht doch«, sagte der Wirt gehässig. Hothar knallte ihm die Tür vor der Nase zu und wartete, bis er sich über das knarzende Treppenhaus von der Tür entfernt hatte. Plötzlich vernahm Hothar ein leises Hüsteln aus der anderen Ecke des Raumes. Balda war aufgewacht. »Hothar?«, flüsterte sie. Hothar setzte sich zu seiner Schwester ans Bett und gab ihr etwas Wasser. Sie trank als hätte sie tagelang keine Flüssigkeit zu sich genommen. »Ich habe den Tod gesehen« , sagte sie geistesabwesend, ohne Hothar anzusehen. Ihren Bruder wunderte das nicht. Nach Nächten wie diesen sprach sie meistens wirr und ohne Zusammenhang. Plötzlich sah sie ihm direkt in die Augen. Sie hatten ein eisiges Blau, eine seltene Farbe in dieser Gegend. »Du solltest diesen Auftrag nicht annehmen, Hothar. Ich habe ein ungutes Gefühl.«
»Das ist das Fieber, Balda. Du hattest nur einen schlechten Traum. Noch dieses eine, letzte Mal, dann bringe ich dich hier raus, versprochen. Dann haben wir genug Geld für die Überfahrt.«
Die Überfahrt zur weißen Insel. Der einzige Ausweg, der ihnen noch geblieben war. Er hatte von einem Heiler gehört, der selbst die hoffnungslosesten Patienten von ihrer Krankheit befreien konnte. Doch der Preis für die Fahrt war hoch, denn die See zwischen Festland und der weißen Insel war stürmisch und voller Gefahren. »Lass uns stattdessen lieber auf das Fest gehen! Ich fühle mich ausgeruht genug und könnte etwas frische Luft vertragen«, sagte Balda voller Vorfreude. »Ich fühle mich sogar so gut, dass ich uns ein paar Kostüme besorgen könnte« , fügte sie mit leuchtenden Augen hinzu. ‚Besorgen‘ bedeute in diesem Fall Stehlen. Sie war gut darin, bevor sich die Krankheit ausgebreitet hatte. »Vielleicht beim nächsten Mal, Balda. Im Moment ist es für dich noch zu gefährlich. Bitte versprich mir, dass du hierbleibst und dich schonst. Ich werde nicht lange weg sein.« Enttäuscht ließ sich Balda zurück ins Bett fallen und starrte die Wand an. Hothar war nicht überrascht. Die Stimmungsschwankungen waren mittlerweile so regelmäßig, dass er sich daran gewöhnt hatte. »Balda? Versprich es mir, bitte«, sagte er leise.
»Versprochen«, flüsterte sie zurück. Hothar stand auf und küsste sie auf die Schläfe. Balda rührte sich nicht. Das Licht der Morgensonne hatte mittlerweile die Tür erreicht. Hothar wusste, dass es Zeit war zu gehen.

Die Straßen waren bereits gefüllt mit Menschen in farbenfrohen Kostümen und Totenkopfmasken. Stadtbewohner, sowie Fremde aus weiter Ferne. Sie alle kamen zu diesem Ereignis und strömten in Scharen in die Stadt. Hothar blendete all dies aus und fokussierte seine Gedanken auf diese letzte Mission. Wie viele Menschen er im Auftrag der Lohe schon getötet hatte, wusste Hothar nicht mehr. Er wusste nur, dass es heute der letzte sein würde.

Die Lohe war ein Geheimbund. Ein Zusammenschluss aus Mördern, Dieben und Manipulatoren. Das Zeichen der Lohe war eine schwarze Mistel mit roten Beeren. Eine Pflanze, die die Gründer dieser Vereinigung selbst gezüchtet hatten und von deren Existenz niemand außer dem Bund wusste. Und sie war nicht nur Emblem des Geheimbundes, sie nutzten auch ihre zahlreichen Eigenschaften. Zerquetschte man beispielsweise die Beeren der Schwarzmistel, so entstand ein milder, jedoch für Lohemitglieder unverkennbarer Geruch. Außenstehende bemerkten den Geruch erst gar nicht. Ein perfektes Mittel also um unbemerkbar Ziele zu markieren. Auch die langen und hochgiftigen Dornen der Pflanze waren eine beliebte Waffe der Lohe, sowohl im Nah- als auch im Fernkampf. Das Gift der Dornen wirkte schnell, verschaffte einem jedoch genug Zeit, den Ort des Geschehens zu verlassen. Um die Geheimhaltung zu gewährleisten, wurden Informationen innerhalb der Lohe stets mit höchster Vorsicht weitergegeben. So erfuhr auch Hothar erst am Abend zuvor, zu welcher Zeit er sich an welchem Ort befinden musste, um den Auftrag zu erledigen.
Am Ort der lautesten Ruhe. Wenn das Licht keine Schatten wirft. Diese Nachricht verriet Hothar nicht nur, wo er sein Ziel fand, sondern auch zu welcher Stunde. Auf dem Platz der Ahnen, dem Mittelpunkt des Totenfests, wo die Ruhenden lautstark von den Lebenden geehrt wurden. Dort würde er sein vorerst letztes Opfer finden. Und zwar genau zur Mittagszeit, wenn die Sonne direkt über der Stadt stand. Je näher Hothar dem Platz der Ahnen kam, desto lauter und voller wurden die Straßen und Gassen der Stadt. Hochkonzentriert bahnte er sich einen Weg durch die sich verdichtende Masse. Er war nicht in Eile, auch wenn die Schatten langsam kürzer wurden und die vielen Menschen ihn bremsten. Das alles hatte er bereits mit einberechnet. Nach einer Weile sah Hothar den hohen Obelisken, der den Mittelpunkt des Platzes markierte. Wie ein bedrohlicher Dorn stach er aus dem Wirrwarr der Feiernden heraus. Dort würde er auf den richtigen Moment warten. Jedem anderen hätte die Flut an Geräuschen und Gerüchen die Sinne überschwemmt. Die Maskierten schrieen, diskutierten, lachten und sangen lautstark über den ganzen Platz hinweg. Gerüche überschlugen sich und wurden zu einem Gemisch aus Schweiß, Alkohol und gebratenen Speisen. Hothar jedoch nahm nur das wahr, was er zum Erledigen seines Auftrags brauchte. Den Stand der Sonne, die verschiedenen Möglichkeiten der Flucht, den giftigen Dorn in seiner Tasche. Es war kurz vor Mittag, als Hothar den schwarzen Obelisken erreichte. Er stellte sich direkt vor ihn, das Gesicht der wandernden Sonne zugewandt. Konzentriert verfolgte er den immer kürzer werdenden Schatten, bis er fast gänzlich verschwunden war. Es war so weit. Hothar schloss die Augen und regulierte seinen Herzschlag. Er nahm einen tiefen Atemzug und filterte dabei die Gerüche um ihn herum, um irgendwie in diesem Dschungel des Gestanks die leichte und liebliche Note der schwarzen Mistel auszumachen. Einen Geruch nach dem anderen blendete er aus, bis völlige Stille herrschte. Zunächst war es dunkles Nichts, das er einatmete. Dann, plötzlich, ein leichter Hauch. Der süße und nur all zu bekannte Geruch, schlich sich langsam heran. Er schwankte nach rechts und nach links, bewegte sich mal schnell und mal langsam, doch blieb niemals stehen. Es dauerte einen Moment, doch dann klammerte sich Hothars Nase an den süßlichen Geruch, wie ein Raubtier an seine Beute.
Die Zielperson war etwa fünfzig Meter von ihm entfernt. Er öffnete die Augen und tauche zurück in das schier undurchdringliche Menschenmeer. Der Geruch zog ihn immer weiter hinein. Das war gut so. Je mehr Leute sich um sie herum drängten, desto leichter war es, eine Person unbemerkbar auszuschalten. Vierzig Meter. Sein Ziel war sprunghaft und wechselte oft Richtung und Tempo. Dennoch ergab sich für Hothar eine Art Muster, wodurch er unnötige Schritte vermeiden konnte und seinem Opfer immer näher kam. Dreißig Meter. Der Geruch wurde intensiver und zog sich nach Osten, in Richtung des Hafens. Hothar schlängelte sich durch eine Gruppe betrunkener Frauen, die sich schwankend in den Armen lagen. Plötzlich hielt ihn eine Hand am Arm fest und zog ihn nach hinten. „Hey mein Süßer, wohin denn so eilig?“, lallte eine besonders betrunkene Dame und für einen Moment drückte sich ihr alkoholisierter Atem in Hothars Gesicht. „Lass mich los!“, antwortete er in bestimmten Ton und riss sich von ihr weg. „Is’ ja gut, kein Grund zur Aufregung Kleiner“, gab sie zurück und drehte sich zu ihren Freundinnen, die in schallendes Gelächter ausbrachen. Verunsichert drehte sich Hothar wieder nach Osten. Er hatte die Spur verloren. Verzweifelt schwang er seinen Kopf in alle Richtungen, in der Hoffnung, dass sich der Geruch erneut offenbarte, doch er tat es nicht. Hothar schaltete schnell. Wenn er davon ausging, dass sich das Muster des Opfers nicht verändert hatte, müsste es sich weiterhin in Richtung Hafen bewegen. Hothar lief so schnell er konnte durch die feiernde Menge. Hier und da schubste er Leute zur Seite, Krüge zerbrachen und einige die ihm im Weg gestanden hatten riefen ihm Beleidigungen hinterher. Ein besonders verärgerter Mann schien ihm sogar nach zu laufen, hatte aber Schwierigkeiten zu ihm durchzudringen. Hothar schob sich an weiteren Feiernden vorbei und blickte einen Moment zu lange nach hinten. Eine Unebenheit im Boden ließ ihn straucheln und er stolperte nach vorne. Im Fall wollte er sich an den Umstehenden festhalten, doch seine Hände griffen ins Leere und fanden erst Halt als sie auf den harten, steinernen Boden krachten. Als er aufblickte, sah er, dass sich vor ihm eine menschenleere Stelle gebildet hatte. In der Mitte dieses unförmigen Kreises, stand ein Mann, der mit scharfen Klingen jonglierte. Die Menge starrte gebannt darauf, ob er die scharfen Klingen in der Luft behalten würde. Hothar löste seinen Blick von dem Straßenkünstler. Er hatte zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ärgerte sich nun über sich selbst. Er sollte in der Masse untergehen, nicht aus ihr herausstechen. Glücklicher weise hatte seinen Sturz niemand bemerkt. Der Drang, diesen letzten Auftrag auszuführen, hatte ihn unvorsichtig gemacht. Noch während er sich über sein Vorgehen schämte, stach ihm wie aus dem Nichts ein milder, süßlicher Beerengeruch in die Nase. Die Person die Hothar heute töten sollte, stand gerade einmal zehn Meter von ihm entfernt. Schnell fuhr er die Menschen auf der anderen Seite des Kreises mit seinen Augen ab. Dann löste sich der Geruch langsam. Er konnte gerade noch erkennen wie das gelbe Kleid, das sie trug, in der Menge verschwand. Zügig aber vorsichtig bahnte sich Hothar einen Weg durch die Menschen. Wäre er einfach durch die freie Stelle gelaufen, hätte das erneut zu viel Aufmerksamkeit erregt. Diesen Fehler beging er kein zweites Mal. Die Frau im gelben Kleid hatte zwar einen kleinen Vorsprung, doch Hothar spürte, wie er ihr näher und näher kam. Bald hatte er sie wieder vor sich. Sie war einen Kopf kleiner als Hothar und zierlich gebaut. Elegant schlängelte sie sich mit Leichtigkeit durch die Menschenmenge hindurch, was ihn durchaus verwunderte. Nicht viele konnten sich so leichtfüßig bewegen. Hier und da verschwand das Gelb ihres Kleides wieder. Doch sie war nah. Zehn Schritte noch, dachte sich Hothar. Seine Hand glitt in seine Tasche. Noch sieben Schritte. Die Nadel fühlte sich warm an. Fünf Schritte. Sein Griff fügte sich Fest um den giftigen Dorn. Er zog die Hand hervor. Hielt sie fest am Körper. Drei Schritte. Sein Herz pumpte schnell. Der letzte Mord. Er war zum Greifen nah. Sie war zum Greifen nah. Er streckte seine freie Hand aus. Schob die letzte Person zur Seite die zwischen ihm und seiner Beute stand. Gleichzeitig schnellte die andere mit dem Dorn fest im Griff nach oben. Die Spitze schaute gerade so aus seiner Hand hervor. Hothar spürte, wie die Nadel ihre Hautschichten und schließlich ihr Fleisch durchstach. Er spürte, wie das Gift durch den Dorn schoss. So schnell wie er zugestochen hatte, zog er die Waffe wieder heraus und zurück in seine Tasche. Währenddessen wandte er sich bereits von ihr ab. Alles lief wie automatisiert. Bevor sie überhaupt bemerkte, dass sie gestochen worden war, wäre er bereits außer Reichweite. Hothar setzte zum ersten Schritt an, doch plötzlich blieb er stehen. Als würde ihn etwas festhalten - oder jemand. Erst als er seinen Kopf drehte und sie sah, spürte er ihre Hand. Sie klammerte sich fest um sein Gelenk. Wie in Starre. Er hob den Kopf und blickte in ihre eisblauen Augen. Er zog ihr die traditionelle Totenkopfmaske vom Gesicht, als wüsste er nicht schon längst, wer dort vor ihm Stand. Plötzlich löste sich ihr Griff und sie sank in sich zusammen, doch Hothar fing sie rechtzeitig auf. Voller Entsetzten stand er da und brachte kein einziges Wort aus seiner trockenen Kehle hervor.Trotz der kullernden Tränen hatte sie ein Lächeln auf den bleichen Lippen.
»Nun bin ich endlich frei«, sagte sie mit gebrochener Stimme.
»Und du auch, großer Bruder.«

 
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Hola @PaifyrTenerel,

dass die Resonanz auf Deinen Text ausbleibt, kann ich mir nicht erklären. Denn schreiben kannst Du.
Ob das Thema, der historische Rahmen vielleicht, nicht so sehr das Interesse der Leser kitzeln, wäre eventuell eine Erklärung. Oder ob die Challenge-Abstimmung alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, eine andere.
Jedenfalls liest sich Deine Geschichte zügig und angenehm, Formation stimmt, das meiste ist gut ausbalanciert. Auch die versprochene Spannung baut sich auf, das Finale ist korrekt.

Was zu meckern? Nee, eigentlich nicht. Zugegebenermaßen hätte ich Deine Geschichte nicht gelesen, und schon gar nicht kommentiert, weil der Plot in einer Welt spielt, die nicht die meine ist. Das wirkt auf mich wie Kochrezepte von Achtzehnhundertschnee – das war einmal.

Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass Du unter einem anderen tag mit Deinem Können Geschichten schreiben könntest, die auch ich gern lesen würde.

Ein paar Korinthen könnte ich herauslesen, aber das ist heute nicht Sinn meiner Zuschrift – ich wollte lediglich Trost spenden:Pfeif:, und ‚lass den Kopf nicht hängen’ sagen!
Nach dem klar ist, wer die Glitzerbuchstabensuppe löffeln wird, gehen wir wieder zur Tagesordnung über.

PS, nur ganz am Rande:

Hothar spürte, wie die Nadel ihre Hautschichten und schließlich ihr Fleisch durchstach. Er spürte K wie das Gift in ihre Blutbahn schoss.
Das Fette kann ich mir nicht vorstellen – dass sie das spürt, schon eher.
2 x 'spürte', kann aber Absicht sein.

Als würde ihn etwas festhalten - oder jemand. Erst als er seinen Kopf drehte und es sah, ...
Hier wackelt’s ein bisschen.
... als wüsste er nicht schon längst K wer dort vor ihm Stand.
Und einige Pilchereien:
kullernden Tränen
mit gebrochener Stimme

Trotzdem ein schönes Ende. Gern gelesen!
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @josefelipe, vielen Dank für deine Lieben Worte und schön, dass sich doch noch jemand hierher verirrt hat. :D

Es freut mich, dass du die Geschichte gelesen hast und sie dir gefällt, auch wenn sie nicht deine Welt widerspiegelt.

Danke auch für deine Verbesserungen. Habe ich so eben korrigiert und um ehrlich zu sein, waren das auch genau die Stellen, bei denen ich mir noch nicht hundertprozentig sicher war.

Nur das Wort 'Pilchereien' ist mit nicht bekannt. Vielleicht kannst du mich da mal aufklären. :)

LG
Paifyr

 

PaifyrTenerel: schrieb:
Nur das Wort 'Pilchereien' ist mit nicht bekannt. Vielleicht kannst du mich da mal Aufklären.

Hola @PaifyrTenerel,
hier kommt die Antwort: Rosamunde Pilcher starb im Frühling dieses Jahres mit zarten fünfundneunzig und war Autorin unzähliger Liebesromane – mit vielen gebrochenen Herzen, aber auch Happyends. Ihrem Jahrgang entsprechend verwendete sie (aus unserer Sicht) viele kitschige Ausdrücke, die man heutzutage beschmunzeln würde, wie:
kullernde Tränen ...
... mit gebrochener Stimme

Wenn wieder mal etwas Unbekanntes Deinen Weg kreuzt, empfehle ich meinen Kollegen Google:)

.José

 

Hey @Echo97, danke dir fürs Lesen und Bewerten!

Schade, dass du das Ende schon erahnt hast. Hoffe tatsächlich es liegt daran, dass wir hier alles Geschichten schreiben und dementsprechend denken. :D

Mich würde sehr interessieren, wie du darauf kommst, dass sie ihn engagiert hat? Ist tatsächlich gar nicht der Fall. Die Lohe hat viel mehr die Absicht seine Schwester los zu werden. Er ist nämlich ein sehr guter Auftragsmörder - könnte allerdings ohne diese "Ablenkung" einer der Besten werden.


Zur Krankheit: Die habe ich mir eher schubmäßig vorgestellt.So gibt es durchaus Phasen in denen sie zu Kräften kommt.


Danke dir auf jeden Fall für deine Kritik!

LG
Paifyr

 

Hallo @PaifyrTenerel,

Ich lege mal direkt los:

Langsam zog sich das Licht durch den kleinen Raum, in Richtung des einzigen Bettes.

Er ist doch gedankenverloren, da beobachtet er das Licht nicht, schon gar nicht über einen längeren Zeitraum.

Schweiß klebte noch auf ihrer blassen Haut und sie atmete schwer. Sie hatte eine besonders schlimme Nacht hinter sich. Gute Nächte gab es schon lange nicht mehr, dafür war ihre Krankheit schon zu weit fortgeschritten.

Doppelt gemoppelt.

Das Zimmer war so klein, dass Hothar schnell an der Tür war.

Bedeutet: Er hat etwas schnell an der Tür gemacht. Das muss umfomuliert werden.

Er öffnete sie einen Spalt weit und sah in das Gesicht eines ungepflegten, kahlen Mannes. »Rück die Miete raus, Kleiner! Fünfhundert Kronen« sagte der Wirt schroff.

Tausche "Mann" und "Wirt", denn "Wirt" ist präziser. "Mann" klingt bei einer Vorstellung so, als wüsste der Protagonist nicht, um wen es sich handelt.

Leider ist der Wirt sehr klischeebeladen beschrieben, er ist halt der Böse. Der Leser hat keine Möglichkeit, ihn anders zu betrachten. Ich mag lieber Geschichten über Menschen mit Licht und Schatten.

verdutz

verdutzt

»Also entweder du bezahlst(,) oder die kleine kann in der Gosse verrecken.«

Kommafehler, auch eine Kleine schreibt man groß.

»Ich habe den Tod gesehen« , sagte sie geistesabwesend, ohne Hothar anzusehen. Ihren Bruder wunderte das nicht. Nach Nächten wie diesen sprach sie meistens wirr und ohne Zusammenhang.

Wirr und zusammenhangslos ist das doch nicht, oder? Ich dachte an eine Art Nahtoderfahrung im Zusammenhang ihrer Krankheit.

Sie hatten ein eisiges Blau, eine seltene Farbe in dieser Gegend.

Du meinst bestimmt nur die Augenfarbe. Warum "in dieser Gegend", gibt es Grund zur Annahme, dass die Augenfarbe in anderen Gegenden gängiger ist?

dass es Zeit war(,) zu gehen.

Die Lohe war ein Geheimbund. Ein Zusammenschluss aus Mördern, Dieben und Manipulatoren. Das Zeichen der Lohe war eine schwarze Mistel mit roten Beeren. Eine Pflanze, die die Gründer dieser Vereinigung selbst gezüchtet hatten und von deren Existenz niemand außer dem Bund wusste. Und sie war nicht nur Emblem des Geheimbundes, sie nutzten auch ihre zahlreichen Eigenschaften. Zerquetschte man beispielsweise die Beeren der Schwarzmistel, so entstand ein milder, jedoch für Lohemitglieder unverkennbarer Geruch. Außenstehende bemerkten den Geruch erst gar nicht. (...)

Bei diesem riesigen Infoblock - der hier sein Ende noch nicht gefunden hat - musste ich dann abbrechen, so etwas mag ich überhaupt nicht. Versuche, die Informationen in eine flüssige Handlung unterzubringen. Der Textblock hier erinnert mich eher an einen schlechten Wikipedia-Artikel als an eine Kurzgeschichte. Die Sätze sind auch viel zu kurz und abgehackt.

Dein Text beinhaltet außerdem einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, hier solltest Du Deinen Text nochmal selbst gründlich prüfen.

Viele Grüße

Ephraim

 

Hallo PaifyrTenerel,

Deine Geschichte gefällt mir gut! Ich habe sie gerne gelesen, genau wie ich als Kind Märchen verschlungen habe. Der Prot. liebt seine Schwester sehr. Er tut alles für sie, tötet sogar. Die schwarze Mistel macht es einfach. Sie führt ihn zu seinem Opfer. Eine originelle Methode!:thumbsup:

Bei solchen bösen "Geschäften" befindet sich derjenige, der die Aufträge ausführt in der Hand der Auftraggeber, hier der Lohe. Darum kann er niemals aussteigen, geschweige denn mit Gewinn den Pakt verlassen. Der vermeintlich letzte Mord nimmt ihm nicht nur die geliebte Schwester, sondern auch Hoffnung, Mut und Ziel. Führt ihm vor Augen, was er ist: ein Sklave der Lohe.

liebe Grüße
niebla.

P.S: Wie gelangt eigentlich der Duft unbemerkt an die Opfer?

 

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