Was ist neu

Die Macht der Kinder

Mitglied
Beitritt
18.04.2007
Beiträge
29
Zuletzt bearbeitet:

Die Macht der Kinder

Es war eine düstere Novembernacht und ich war allein Zuhause. Der Hund hatte schon ein paar Mal angeschlagen, als er gegen Mitternacht endlich Ruhe gab. Ich wälzte mich noch eine Weile hin und her, hörte das alte Haus ächzen und knarren und war gerade eingeschlafen, als ich spürte, dass es ganz hell im Zimmer geworden war. Ich öffnete die Augen und sah...

...ein grelles Blitzen im Spiegel. Aus allen Ecken schossen sie auf die Mitte zu und bildeten ein merkwürdig verzerrtes Antlitz. Das Glas schien zu schmelzen, während die Lichtblitze allmählich Gestalt annahmen. Doch das war noch nicht alles. Der Spiegel wölbte sich. Eine Nase wuchs aus ihm heraus, dann folgten Wangen und Barthaare. Große mit Fell besetzte, spitze Ohren zuckten in der silbernen Flüssigkeit, die sich nunmehr über den gesamten Spiegel verteilte. Zwei glänzende Augen öffneten sich und blinzelten ins Zimmer. Auf der Stirn des katzenartigen Wesens schimmerte ein goldener Stern, dessen Inneres immer tiefer in dessen Stirn zu verschwinden schien.
Plötzlich erzitterten die Barthaare der Katze, als sie mit ihrem kleinen Maul Worte zu formen begann. »Alina…Alina, es ist Zeit«
Wie ein Echo erklang ihre Stimme und streichelte meine Ohren.
Jede Nacht erneut. Jede Nacht seit etwa fünf Jahren, seit ich zehn war, erschien dieses wundersame Wesen in meinem Spiegel und jede Nacht erneut erteilte es mir eine Aufgabe, die zu lösen ich verpflichtet bin.
Wie ein Schlafwandler verließ ich das Bett und ging zum Spiegel, der einen hellen Lichtstrahl auf den Boden sandte. Wirbelnde goldene Staubteilchen formten sich, wie an einem unsichtbaren Spinnennetz, zu einem Kleiderhaufen, der mich auf den ersten Blick an das Mittelalter erinnerte. Ich schlüpfte aus meinem Nachthemd und hinein in das Kleid. Es reichte mir bis zu den Zehen. Die langen Ärmel hatten einen weiten Saum und waren aus weißsilberner Spitze gefertigt. Auf einem dunkelblauen Grundton saßen silberne Steine, die wie tausende Sterne schimmerten, während das Dekolleté mit Bernsteinen bestickt war. Zwar trug ich dieses Kleid jede Nacht, wenn Sepataya, die Katze, mir einen Auftrag gab, aber es war doch immer wieder etwas Magisches.
Und dennoch war irgendetwas anders.
»Was hast du gemacht?«, fragte ich sie.
Die Augen der Katze funkelten wie bei einem listigen Fuchs, ein Blick, der mir Unbehagen bereitete. Dann spürte ich eine seltsame Wärme auf meinen Haaren, als würden Flammen auf ihnen tanzen. Mit den Fingern wollte ich sie berühren, zuckte aber sofort zurück. Hitze wallte über meinem Kopf. Im Spiegel konnte ich es schließlich sehen, wenn auch nur verschwommen. Tatsächlich züngelten unzählige Flammen auf meinem Kopf, als würden meine Haare wie Kobras zu einer Flöte tanzen.
Es dauerte nicht lange bis sich die Flammen verhärteten und eine rotgoldene Krone mit einem Stern in der Mitte bildete. Für einen Moment hielt ich inne. Dieses Bild war mir irgendwie vertraut, auch wenn ich es vor fünf Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Damals war es ein dreizehn-jähriges Mädchen gewesen, bei dem ich diese Krone gesehen hatte. Sepataya hatte sie dann auf mich übertragen. Bis heute habe ich von ihr nur erfahren, dass sie aller Jahre neue Kinder braucht, um die Welt der Magie erhalten zu können.
»Es ist Zeit«, wiederholte Sepataya geheimnisvoll.
»Dies wird deine letzte Aufgabe sein. Führe sie mit Bedacht aus, denn davon hängt die Existenz meiner Welt ab und die Fantasie der Menschen.«
»Heißt das, dass du nie wieder kommen wirst?« Mein Hals verengte sich, als hätte ich einen Kloß im Ganzen hinuntergeschluckt. Sollte es wirklich so abrupt enden?
»Nein, es bedeutet, dass du einen Nachfolger auswählen musst. Einen Menschen, dessen Träume lebhaft und unbeeinflusst sind und dessen Glauben rein ist.« Sie machte eine Pause, bevor sie mit gesenktem Blick fort fuhr. »Deine Zeit ist nahezu zu ende, Alina. Von Tag zu Tag wirst du erwachsener und verlierst immer mehr deinen Glauben und deine Träume. Verschwommene Umrisse...«
Ich spürte wie tausende Splitter durch meine Adern schossen. Um mich herum schien auf einmal alles zu verblassen. Hatte Sepataya tatsächlich gesagt, dass meine Kindheit vorbei war? War ich zu einer Verleugnerin geworden? Hatte ich die Welt der Träume und Magie verraten?
Ohne dass ich es wollte, schossen mir Tränen in die Augen.
Das Gesicht der Katze verschwamm. Ich spürte wie ich den Boden unter den Füßen verlor. Eine hektische Bewegung riss mich in die Gegenwart zurück. Sepataya hatte ihre Pfote, die außerhalb des Spiegels um einiges größer wirkte, auf mich zuschnellen lassen. Ob sie mir einen Hieb verpasst hatte?
An meiner Wange gewahrte ich etwas Weiches. Sepatayas Pfote war sanft gegen meine Haut gedrückt und wartete...
Eine Träne rollte aus meinem Auge herunter und hätte eigentlich im Fell versinken müssen – doch das tat sie nicht. Stattdessen schwebte sie über ihrer Pfote, umhüllt von einer bläulichen Aura. Sepataya zog die Pfote zurück, die sofort im Spiegel verschwand. Aus ihrem Maul kam goldener Rauch, der sich um die Träne schlängelte und zu einer starren Hülle verformte. Beides löste sich auf, nachdem Sepataya Worte in einer seltsamen Sprache geflüstert hatte.
»Sollte es dir nicht gelingen, bis Mitternacht einen geeigneten Nachfolger zu finden, dann wird deine Träne das Einzige sein, was meine Welt noch am Leben halten kann – für einen weiteren Tag.«
Ein Stich durchfuhr mein Herz. Ihr Schicksal lag in meiner Hand. Was, wenn ich versagen würde? Wo würde sie landen? Würde sich jemals jemand an sie erinnern? Würde ich es tun? Was würde mit den Menschen geschehen? Würden sie eine besondere Eigenschaft verlieren?
All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, so dass ich nicht bemerkte wie Sepataya hinter dem Glas des Spiegels verschwand. Ihre Stimme hallte ihrem verblassenden Antlitz nach. »Beeil dich Alina. Sonne und Mond werden sich bald wieder begegnen und dann wird alles zu spät sein.«
Stunde um Stunde durchstreifte ich die Städte, auf der Suche nach dem 'Einem Kind'. Ein Kind, das all diese Eigenschaften in sich tragen musste und dessen Geist frei von Vorurteilen und Hass war. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass es ein solches Kind auf der Erde nicht mehr geben konnte.
Alle meine Hoffnungen schienen fast verloren, als ich an dieses bestimmte Haus kam. Umschlungen von einem Gewirr aus Efeu und hartnäckigen Rosenbüschen wirkte dieses Gebäude wie ein Kriegsopfer aus der alten Welt. Dachschindeln waren zerplatzt und zum Teil hinuntergefallen, das Gemäuer zerfiel an einigen Stellen zu Staub und hinterließ einen schäbigen Anblick rotgegossener Ziegelsteine.
Da es keine Klingel gab, sondern nur einen metallenen Ring auf einem abgeplatzten Löwenkopf, klopfte ich an. Eine schmuddelig gekleidete Frau öffnete die Tür, hinter ihrem Rock schaute ein schüchterner Junge hervor.
Obwohl die Frau sehr hartnäckig war, gelang es mir, dass sie mir ihren Sohn anvertraute.
Allein in seinem Zimmer stellte ich ihm alle möglichen Fragen, die mir wichtig erschienen, um seinen Charakter genau bestimmen zu können. Er war fröhlich, ehrlich und hatte eine ausgelassene Fantasie. In seinem Zimmer hingen Bilder aus Sand, die Kreaturen zeigten, die ich zuvor noch nie gesehen hatte.
Die Stunde schlug fast Mitternacht und seine Mutter drängte mich zum Gehen.
Im Flur entdeckte ich einen Spiegel und tat so, als würde ich mich noch einmal ansehen. »Komensis serefinia, Sepataya«, murmelte ich. Sekunden später tauchte Sepatayas Kopf im Spiegel auf und der Junge gab einen überraschten, aber sehr erfreuten Laut von sich.
Die nächsten Minuten vergingen so schnell wie ein Lichtjahr. Sepataya hypnotisierte den Jungen, der ihr zuvor seinen Namen verraten hatte – ein Zeichen des Vertrauens und für Sepataya gleichzeitig die Zustimmung, als Nachfolger ernannt werden zu wollen.
Erneut spürte ich die wallende Hitze auf meinen Haaren, an meiner Schläfe trommelte der Puls wie ein eingesperrter, zutiefst verletzter Mensch und meine Augenlider gaben dem Druck der Müdigkeit nach. Ein letztes Mal blitzten mir die Augen der Katze entgegen, bevor mich unendliche Dunkelheit umfing.
Ich sank in einen traumlosen Schlaf.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Feanaro,

du hast hier eine durchaus interessante Geschichte hereingestellt, aber sprachlich solltest du noch etwas arbeiten. Hier die Punkte, die mir auffielen:

Ich wälzte mich noch eine Weile hin und her, hörte das alte Haus ächzen und knarren und war gerade eingeschlafen, als ich spürte, dass es ganz hell im Zimmer geworden war.
Erstens, noch länger ging der Satz wirklich nicht, oder? Es ist nichts falsches daran, einen Punkt zu setzen.
Zweitens: Der letzte Teil des Satzes klingt nicht gerade sehr schön. Vielleicht wäre besser, Ich war gerade in die Tiefen des Schlafes gesunken, als strahlendes Licht meinen Geist zurückrief, oder irgendwie so etwas.

Ich öffnete die Augen und sah...

...ein grelles Blitzen im Spiegel

An sich kannst du so etwas ja ruhig machen, aber fang nach dem abgebrochenen Satz ruhig neu an. Nach einer Leerzeile neu anzusetzen, sieh nicht sehr schön aus.

Aus allen Ecken schossen sie auf die Mitte
Wer sind sie?

Doch das war noch nicht alles
Das haben wir uns fast gedacht...
Lass so etwas einfach weg.

Wie ein Echo erklang seine Stimme und
Einige dich einmal, hier ist es ein er, später eine sie.

die zu lösen ich verpflichtet bin.
Du schreibst de gesamte Story im Präteritum, sie ist also bereits vergangen. Somit muss es auch heißen: verpflichtet war, da zum Zeitpuntk des Schreibens die Pflicht ja bereits von ihr genommen wurde.

aber es war doch immer wieder etwas Magisches.
Ja, ich verstehe was du sagen willst, aber es klingt einfach blöd.

Mein Hals verengte sich, als hätte ich ein Schokobällchen im Ganzen hinuntergeschluckt.
Bitte, wenn du so eine om Inhalt und Stil ernste Story schreibst, lass solche Vergleiche! Es gibt Situationen, in denen deine Schokobälchen passen, aber diese gehört nicht dazu!

Ich spürte wie tausende Splitter durch meine Adern schossen.
Hier fehlt mir ein Stück im Verständnis - warum bricht ihre Imagination auf einmal zusammen?

so dass ich nicht bemerkte wie Sepataya hinter dem Glas des Spiegels verschwand.
sodass, zusammen
Außerdem, war sie wirklich so tief in Gedanken, dass sie ein solch wichtiges Ereignis wie das Verschwinden ihrer "Herrin" einfach verpassen würde?

ich die Städte, auf der
ohne Komma

Tief in meinem Inneren wusste ich, dass es ein solches Kind auf der Erde nicht gab.
Warum sucht sie dann überhaupt und warum findet sie eines, wen es solche Kinder nicht mehr gibt?

Ziegel-steine / abge-platzten
Du hast die automatische Worttrennung durchlaufen lasse, oder? Nach dem Ändern von Texten noch einmal durchsehen, manchmal verschiebt sich etwas - wie hier gut zu sehen.

und zu jeder einzelnen hatte er eine Geschichte entworfen.
Woher weiß der Prot das?

auf meinen Haaren, an meiner Schläfe trommelte
Punkt wäre besser.

Also, schlussendlich muss ich wirklich sagen, dass mich das Thema an sich durchaus interessiert hat. Zwar gibt es immer wieder mal solche Ansätze an die ganze Sache der Magie, aber so oft liest man dann doch nicht eine Ausformulierung dieses Themas. Daher gute Themenwahl. Die Magie an sich könntest du aber durchaus noch etwas weiter ausformulieren - was ist die Magie, wie wirkt sie, was schaft sie und vor allem, warum ist sie an den Glauben eines Kindes gefesselt?
Sprachlich habe ich bemängelt, was es zu bemängeln gab. Im allgemeinen ist der Stil schon nicht schlecht, wenngleich es dir sehr schwer fällt, richtige Spannung aufzubauen.

Insgesamt also verbesserungswürdig aber schon teilweise gut.

Tar Calion

 

Hi Ar Pharazon,

danke für deine Einschätzung.
Was den ersten Teil - bis zu den drei Punkten - betrifft: Der ist nicht von mir.
Das war eine Aufgabe meines Studiums und die ersten Sätze waren vorgegeben. Diese galt es weiterzuspinnen und eine Geschichte daraus zu entwickeln.

Wie ich bereits auch bei meinen bisherigen Geschichten erwähnt hatte, fällt mir etwas schwer derartige Kurzgeschichten zu schreiben. Dafür sind meine Vorstellungskraft und mein Wille zu ausschweifend.

Aber es ist immer wieder interessant zu erfahren, wie andere meine Geschichten sehen und wie andere ihre Geschichten verfassen.

Anmerkungen:
- Das sie gehört zu dem 'grellen Blitzen' und beschreibt die Blitze.
- seine Stimme--> Ja, du hast recht...danke ;-)
- zu lösen ich verpflichtet bin steht deshalb im Präsens, da sie es immer
noch ist. Von ihrer Pflicht wurde sie noch nicht entbunden.
- Schokobällchen der Kloß im Hals war einfach zu Klischeehaft
- tausende Splitter in den Adern weil sie erfährt, dass sie an der magischen Welt nicht länger teilhaben kann, da Erwachsene nicht Glauben

Liebe Grüße

 
Zuletzt bearbeitet:

Gut, es sei dir der erste Absatz verziehen ;-)

Das Problem mit der Weitschweifigkeit kenne ich zur Genüge, auch wenn ich noch nie etwas so knapp halten konnte, dass ich es hier reinstellen konnte.

Zu dem Rest:
Das mit den Blitzen find ich trotzdem nicht so schön. Dieses Aufblitzen im Spiegel erinnert eher an einen plötzlichen Lichtreflex, denn an eine Kaskade tausender Blitze.

Diese Präsensaktion - jetzt hast du den pedantischen Bürokraten in mir geweckt.
So wie ich die Geschichte verstehe, ist die Magie an den Glauben dieses einen bestimmten Kindes gebunden Am Anfang ist das ja unsere kleine Protagonistin (gibst dieses Wort überhaupt?). Am Ende der Geschichte was ja immer noch vor dem Zeitpunkt des Aufzeichnens ist - überträgt sie diese Macht samt Verantwortung und ihrer Last auf den Jungen, womit sie von allem entbunden wird. Damit geht die gesamte Geschichte von ihr auf den Jungen - warum hat sie also noch etwas zu tun? Schließlich ist es ja ihr letzter Auftrag.

Ja, der Kloß ist ziemlich abgegriffen - aber mal ehrlich, Schokobällchen?

Was die tausend Splitter angeht - hab ich verstanden, ziehe den Einwand zurück.

Und noch eine Sache, die ich aus was weiß ich für Gründen vorher noch nicht angebracht habe, auch wenn es mir bereits beim ersten Lesen auffiel:

Die nächsten Minuten vergingen so schnell wie ein Lichtjahr.
Hast du jemals Astronomie gehabt!? Für so eine Äußerung gehört man auf den Scheiterhaufen - naja, ganz so schlimm vielleicht nicht, aber es tut auf jeden Fall weh!
Um das Verständnis etwas aufzubessern: Ein Lichtjahr gibt die Entfernung an, die das Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt! Mit Zeit hat das absolut nichts zu tun! Die Strecke beträgt etwa 9,5 Pm (sind 9,461 x 10^15 m) - also eine schöne Entfernung.
Mir wird offen gesagt damit auch nicht ganz klar, was du ausdrücken willst - vergeht die Zeit nun sehr schnell oder extrem langsam? Rein theoretisch wäre beides möglich.

Musstet ihr das dann eigentlich abgeben, verlesen oder irgendwie sowas? Wenn ja würde es mich mal interessieren, was der verantwortliche Prof. dazu gesagt hat und warum du für obige Aktion keine Prügel bezogen hast ;-)

Tar Calion

PS.: Ganz nebenbei, hattet ihr eine Längenbegrenzung?

 

Hi Feanaro,
nette kleine Geschichte die du hier präsentierst, Magie, Mystik alles drin für Kurzweile und auch deine Sprache liest sich recht angenehm.

Das war eine Aufgabe meines Studiums und die ersten Sätze waren vorgegeben. Diese galt es weiterzuspinnen und eine Geschichte daraus zu entwickeln.
Gut dann von mir auch hier kein Kommentar zum ersten Satz …
btw. Wird Zeit das ich studiere, wenn so was als Aufgaben verteilt wird… ;)

Also auf in den Text, so'n bisschen was müsstest du aus meiner Sicht heraus nämlich schon noch machen.

...ein grelles Blitzen im Spiegel. Aus allen Ecken schossen sie auf die Mitte zu und bildeten ein merkwürdig verzerrtes Antlitz.
Ar hats ja schon angesprochen. Vorschlag:
… ein blendendes Gleißen. Aus allen Ecken schien ein unheimliches Licht auf den Spiegel und zeichnete merkwürdig deformierte Schemen.

Doch das war noch nicht alles.
Raus mit dem Satz ist nur blabla…;)

… in der silbernen Flüssigkeit, die sich nunmehr über den gesamten Spiegel verteilte.
Warum nicht mehr Matrixstyle? => … in der silbernen Flüssigkeit, aus welcher der Spiegel nunmehr bestand.

Übrigens schöne Beschreibung, dass Auftauchen von Sepataya. Aber wofür brauchst du den Stern? Der Teil liest sich unsauber und du brauchst ihn zum Verständnis der Geschichte nicht wirklich. evtl. rauskürzen?

Wie ein Echo erklang ihre Stimme und streichelte meine Ohren.
Ist es nicht eher ein Wispern, flüstern raunen? Ein Echo hab ich in den Bergen wenn ich jodle :)

Jede Nacht seit etwa fünf Jahren, seit ich zehn war, …
Hopala, zwei Zeitangaben nacheinander, liest sich äußerst unsauber guck mal ob du das anders lösen kannst, mir fällt gerade nichts ein.

meinem Spiegel und jede Nacht erneut erteilte es mir eine Aufgabe, die zu lösen ich verpflichtet bin.
Zeithüpfer. verpflichtet war du erzählst ja auch in der Vergangenheit.
Warum ist sie verpflichtet? Es würde reichen wenn Alina sie ausführt.

Zwar trug ich dieses Kleid jede Nacht, wenn Sepataya, die Katze, mir einen Auftrag gab, aber es war doch immer wieder etwas Magisches.
Und dennoch war irgendetwas anders.
Merkst’ was?
Liest sich komisch, weil das „Und denoch“ quasi eine wdh. des „Zwar … doch immer wieder“ ist. Also umformulieren. Wie wäre es mit: Heute war irgendetwas anders.

Dann spürte ich eine seltsame Wärme auf meinen Haaren, als würden Flammen auf ihnen tanzen.
Ich würde hier schon von einer Hitze schreiben, Wärme wären eher die Sonnenstrahlen os.

Im Spiegel konnte ich es schließlich sehen, wenn auch nur verschwommen. Tatsächlich züngelten unzählige Flammen …
Holpert! Vorschlag: Im Spiegel konnte ich verschwommen unzählige Flammen sehen, welche ...
Hmm holpert immer noch vlt. fällt dir was besseres ein.

Dieses Bild war mir irgendwie vertraut, auch wenn ich es vor fünf Jahren das letzte Mal gesehen hatte.
Was macht hier das irgendwie? In dem Zusammenhang ist es eher missverständlich und unnötig.

Bis heute habe ich von ihr nur erfahren, dass sie aller Jahre neue Kinder braucht, um die Welt der Magie erhalten zu können.
Äußerst unbefriedigender Satz! Erstens wird nicht sofort klar, dass er sich auf die Katze bezieht. Zweitens erklärt er nichts so richtig und holpert im Allgemeinen. Also ein zwei Sätze mehr + umformulieren.
Frei nach dem Motto: nie hatte Sepataya etwas über sich erzählt. Alles was ich erfahren hatte war, das ihre Welt ein fantastischer Ort voller Wunder/Magie usw war. Ich wusste, dass sie mich brauchte aber mehr nicht.
Du brauchst hier die Auflösung Kinder zum Erhalt der Magiewelt noch nicht. Ich würde sie erst später liefern und Alina auch ein bisschen überraschen.

»Dies wird deine letzte Aufgabe sein. Führe sie mit Bedacht aus, denn davon hängt die Existenz meiner Welt ab und die Fantasie der Menschen.«
Hier haben wir ja auch schon die Auflösung! ;)
Die nachfolgende Überraschung noch ein wenig in die Richtung formulieren:
Wie die Phantasie kommt aus deiner Welt?

Mein Hals verengte sich, als hätte ich einen Kloß im Ganzen hinuntergeschluckt. Sollte es wirklich so abrupt enden?
Doppelt gemoppelt, es würde reichen, wenn sie einen Kloß im Hals hat oder er (der Hals) sich verengt. Beides zusammen liest sich eigenartig und ist gar nicht nötig.

»Deine Zeit ist nahezu zu ende, Alina.
Autsch! Selbst mit der anschließenden Erklärung klingt dieser Satz hart. Besser: Unsere gemeinsame Zeit ist beinahe zu ende, Alina.
Sonst hat man das Gefühl Alina soll die Bühne des Lebens verlassen außerdem Wdh. nahezu zu

War ich zu einer Verleugnerin geworden?
Was ist eine Verleugnerin? Das Wort gibt es nicht und es liest sich komisch Verräterin ist doch OK?

Da es keine Klingel gab, sondern nur einen metallenen Ring auf einem abgeplatzten Löwenkopf, klopfte ich an.
Im Moment liegt der Löwenkopf neben der Tür weil er abgeplatzt ist…
Warum nicht:
Da es keine Klingel gab, sondern nur einen metallenen Ring an einem mitgenommenen/alten/verschlissenen Löwenkopf, klopfte ich an.

Eine schmuddelig gekleidete Frau öffnete die Tür, hinter ihrem Rock schaute ein schüchterner Junge hervor.
Schmuddelig holpert => ärmlich?

Die nächsten Minuten vergingen so schnell wie ein Lichtjahr.
Haha!:D
Ok, Ar hat quasi mit dem Holzhammer schon einen Hinweis gegeben.

Sepataya hypnotisierte den Jungen, der ihr zuvor seinen Namen verraten hatte
Warum hypnotisiert sie ihn wird mir nicht so recht klar.

Feine Geschichte, die sich gut und flüssig liest. Die Holpersteine und unfreiwilligen Schmunzler scheinen oft in deiner großen Schwäche den Metaphern (Mir erscheints auf jeden Fall, als wären die Metaphern nicht gerade deine Lieblinge;)) begründet zu sein. Du nutzt zum Teil falsche Symbole doppelte Bilder … einfach immer wieder das falsche Wort/ den falschen Vergleich, an mancher Stelle.

Was hilft?
Tja… ehh… lesen! Kunternbunt alles lesen was dir unter den Nagel kommt, Märchen, Romane, KGs, alle Genres, halt alles.
Vlt. auch ein wenig im Forum umsehen und mal bewusst darauf achten was andere hier für Metaphern und Symbole in ihren Geschichten wählen.

Hat aber trotzdem auf jeden Fall Spaß gemacht zu lesen und das ist für mp immer das wichtigste an einer Geschichte. Von daher ...

les’ dich
Nice

 

Hallo ihr beiden,

ich danke euch für eure Anmerkungen. Besonders deine waren sehr viele, Nice. ;)

Aber man lernt ja nix, wenn man nicht auch mal Kritik annimmt und sich überzeugen lässt.

:read: Ich lese sehr viel, Nice. Mein Bücherregal gleicht schon dem einer ganzen Bibliothek. Dennoch weiß ich natürlich, dass ich so meine Problemchen mit Vergleichen und Metaphern habe, da ich mir manchmal unsicher bin.

bis demnächst
Fe

 

Hallo Feanaro,

ich fand die Grundidee deiner Geschichte sehr schön, aber mit der Umsetzung bin ich nicht ganz glücklich geworden.
Warum?
Du beschreibst zunächst sehr detailliert die Erscheinung von Sepataya. Die hat mir gut gefallen, auch wenn ich finde, dass du hier noch stärker in die Gefühle und Gedanken deiner Prot einsteigen könntest, so wie du es z.B. bei der Szene mit den Kleidern tust - und auch, wenn ich finde, dass Alinas Aufgaben zu sehr im Dunkel bleiben (sie könnte sich schlaglichartig an die ein oder andere erinnern, ohne dass du näher erklärst, was es damit auf sich hat. Z.B. "damals, als ich den Mondlichtapfel aus der Grotte des Schlublwupfs stehlen musste").
Dann beginnt die eigentliche Handlung (Alina sucht ihren Nachfolger), und ab da bin ich draußen. Die entscheidende Szene - sie findet den Jungen - raffst du in ein paar Sätzen zusammen. Dabei ist hier soviel Potential.
Die Mutter ist misstrauisch - worin äußert sich das? Alina kann sie - als Wildfremde in komischen Aufzug - überzeugen, ihr den Jungen zu überlassen - wie schafft sie das, was sagt sie, was fühlt sie? Was für Fragen stellt sie ihm? Wie reagiert der Kleine auf sie?
Das könnten richtig gute Szenen werden, aber hier verschenkst du gnadenlos, als hättest du keine Lust gehabt, dir Details auszudenken. Und das finde ich schade. So haste ich beim Lesen durch die Geschichte und bleibe enttäuscht zurück, weil sie so jäh endet.
Okay, wenn die ersten Sätze eine feste Vorgabe waren und es vielleicht eine Längenbegrenzung gab, konntest du sie fürs Studium nicht anders schreiben - aber jetzt, wo sie hier auf kg.de steht, bist du frei, sie noch zu verändern, und ich würde dir dringend ans Herz legen, das noch zu tun. Sogar am Einstieg darfst du jetzt noch feilen. ;) Denn, ich sag's noch einmal: die Grundidee ist sehr schön, und du beweist gerade in der Szene mit Sepataya, dass du ganz gut beschreiben und den Leser ins Geschehen holen kannst. Schade, dass du am Ende dann alles verschenkst.
LIebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Da schreibt man eine so lange Kritik und alles was anzukommen scheint ist: "Du liest zu wenig..."
Ich schwöre, ich wollt dir nicht auf die Füße treten.:D
btw. würd mich natürlich brennend interessieren was jetzt eigentlich bei raus gekommen ist; also was hat dein Prof. gesagt?
les' dich
Nice

 

Hallo Malinche, Hallo Nice,

wie ihr seht bin ich selten hier online.
Leider kann ich im Moment die KG nicht überarbeiten - dazu fehlt mir einfach die Zeit.
Denn ich habe mein Fernstudium beendet und die letzte Kritik bekommen; zu meinem Roman, den ich begonnen habe. Und die ist so gut, dass ich dort weiter mache. Meine Studienleiterin hat mir ans Herz gelegt, das Projekt unbedingt durchzuführen. Lange Geschichten gelingen mir eben doch besser als kurze. :0

Zur Kritik von meiner Studienleiterin für diese Aufgabe:
"[...] fesselnde Fantasygeschichte für Kinder und Jugendliche, in der anspielungsreich auf die magischen Kräfte von Kindern verwiesen wird, die im Zuge der Pubertät auf der Strecke zu drohen bleiben."
"[...] gute Konfliktkonstruktion [...]"; "Das haben Sie gut konstruiert, wunderbar fantasievoll ausgesponnen und anschaulich erzählt."

Und des Weiteren ein paar Struktursachen:
"Streichen Sie alles, was keine erkennbare Funktion erfüllt."

Das dazu.

Und ich hoffe, Nice, dass du es nicht so hart siehst. Ich wollte dich nicht überfahren. Tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Ich meinte eigentlich mich selbst damit. Da es mir schwer fällt, Metaphern oder Sinnbilder zu konstruieren. Manche scheine ich auch gar nicht zu verstehen. :-(

LG
Fe

 

Hallo Fenaro

Positiv an deiner Geschichte sind mir de die geheimnisvolle Stimmung sowie die bildreiche Beschreibung der magischen Effekte aufgefallen. Du hast hier einen Auszug aus einem größeren ganznen hinterlegt, dessen Zusammenhänbge erklärt werden. Allerdings ist die wirkliche Motivation der Hauptprotagonistin noch nicht ganz greifbar, du könntest ihr vielleicht noch ein wenig Persönlichkeit geben. Vielleicht wär dafür eine kurze Erinnerung aneine Alltagsszene geeignet, die zu der Magie in Kontrast steht.

( Kann es sein, das du dich ein wenig von Michael Endes " Die unendliche Geschichte" inspirieren lassen hast, was in Ordnug ist ?)

Gruß charon

 

Hi Charon,

zwar kenne ich die "unendliche Geschichte", habe aber nur die Filme gesehen, nicht das Buch gelesen, und selbst das ist mehrere Jahre her.

Keine Ahnung woher ich die Idee hatte. Da muss ich passen.

Gruß
Fe

 

Hallo Feanaro,

fein, mal wieder was von Dir zu lesen.

Wie isset? - Mich is jut, wie wir (Nieder)Rheinländer so sagen ...

Die Geschichte gefällt mir altem Sack, allerdings fürchte ich nicht, dass bei uns beiden und auch noch manch anderem die Träume (vor allem aber die Phantasie) abhanden kommen. Vielleicht verrät der eine oder andere auch mal seinen Kindheitstraum und/oder lässt "Phantasie" durch "Realismus" verdrängen, wobei er dennoch keine Garantie hat, dass ihm nicht doch irgendwann der Boden unter den Füßen weggezogen wird, obwohl er sich mit beiden Beinen fest auf dem Boden der sog. Wirklichkeit wähnte. Und schon meldet sich die Kleinkrämerseele:

"Stunde um Stunde durchstreifte ich die Städte, auf der Suche nach dem 'Einem Kind'." besser " ... nach dem 'Einen Kind'."

Das wär eigentlich schon alles, was mir aufgefallen ist, gäbe es nicht die - Du weißt schon - leidigen "würde"-Konstruktionen zum Konjunktiv:

"Dann spürte ich eine seltsame Wärme auf meinen Haaren, als würden Flammen auf ihnen tanzen. ... Tatsächlich züngelten unzählige Flammen auf meinem Kopf, als würden meine Haare wie Kobras zu einer Flöte tanzen." Klänge nicht ""Dann spürte ich eine seltsame Wärme auf meinen Haaren, als tanzten Flammen auf ihnen. ... Tatsächlich züngelten unzählige Flammen auf meinem Kopf, als tanzten meine Haare wie Kobras zu einer Flöte."

"Was, wenn ich versagen würde? Wo würde sie landen? Würde sich jemals jemand an sie erinnern? Würde ich es tun? Was würde mit den Menschen geschehen? Würden sie eine besondere Eigenschaft verlieren?" M. E. besser: ""Was, wenn ich versagte? Wo landeten sie? Erinnerte sich" oder auch "Wird sich jemals jemand an sie erinnern?* Tät ich es? Was geschähe mit den Menschen? Verlören sie eine besondere Eigenschaft?"

* Hier reicht m. E. das Futur, wobei Du Dich natürlich fragen musst, wie wahrscheinlich die angesprochenen Ereignisse sind und um dann evtl. insgesamt Futur zu verwenden.

So viel oder wenig für heute,

Gruß

Friedel

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom